Milton Merlano – Gründer vom Verein Barrierefrei sei mit dabei I +Videopodcast I +Podcast #114

Neugierig auf Milton Merlano, der eine Vision hat, seine Stadt barrierefrei zu gestalten, das Vorbild für das ganze Ruhrgebiet sein könnte?

Dann hört in den Podcast bzw. schau in den Videopodcast hinein:

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Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland: Artikel 3

Das Grundgesetz bildet in Deutschland die rechtliche Grundordnung. Im dritten Artikel wurde festgelegt, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Menschen mit Behinderung werden darin explizit erwähnt: Artikel 3, Absatz 3, Satz 2: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ (Quelle: www.gesetze-im-internet.de )

Betroffen und Verärgert

Milton Merlano kennt den Ärger aus eigener Erfahrung: In Ruhrgebiets-Städten findet man viele Läden, Restaurants,  Ämter oder auch Zugänge zu Ärzten und Kanzleien mit Treppen ohne barrierefreie Zugänge. Immer noch in den modernen oder sollte ich modernden Zeiten sagen, denn das o.g. Gesetz wird meines Erachtens nicht geachtet, sondern in vielen Firmen, wenn es um die Möglichkeit als körperlich eingeschränkter Mensch Arbeit zu bekommen nach Recht und Gesetz, auch mit Füßen getreten oder aus Gründen weniger beachtet als es nötig wäre. Milton hat Arbeit, die ihn erfüllt, aber privat ist er ein Kämpfer geworden für die Sache für mehr Barrierefreiheit, denn er ist ein Betroffener und sieht steht jeden Tag hier und da vor Barrieren, da wo sie einfach weg sein könnten. Diese Barrieren sind auch psychisch eine Hürde für die Betroffenen.

Milton Merlano bei der Vereinssitzung

 

Die Idee

Milton Merlano sitzt durch eine Kinderlähmung im Rollstuhl. Im November 2024 hat er die Idee einen Verein zu gründen, was viele Vorteile bringen kann, um seine Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Der Verein Barrierefrei Sei mit dabei e.V.

 

Der Verein übernimmt den Kaufpreis mit Hilfe von Spenden die Hälfte für eine mobile Rampe, bringt zusätzlich kostenlos einen Aufkleber als Hinweis für die Rampenaufstellung und eine Klingel an, um für die Betroffenen die Aufmerksamkeit der jeweiligen Verhinderung die Stufen hinauf zu kommen zu schaffen. Dann wird die mobile Rampe von Mitarbeitern oder Inhabern der jeweiligen Institution aufgestellt, solange wie es nötig ist ohne langjährige Baugenehmigungen abzuwarten oder Ärger mit dem Ordnungsamt zu bekommen.

Eine tragbare mobile Rampe vor dem Aufklappen

 

Das gesetzliche Grundrecht der Inklusion und Barrierefreiheit wird so durch den gemeinnützigen Verein auf eine einfache Art und Weise durchgesetzt und erregt mehr Aufmerksamkeit für diese konkrete geschaffene Lösung. Menschen im Rollstuhl oder im Rollator unterwegs können gleichberechtigt einkaufen und damit am Leben einfacher teilnehmen, wo vorher eine einzige Stufe eine große Hürde vorhanden war.

Der 1. Vorsitzende und Visionär

Milton Merlano, gebürtiger Kolumbianer, im Ruhrgebiet aufgewachsen, war lange eine „Sofakartoffel“ – bis er beschloss aufzuhören mit dem Meckern. Er wollte aktiv etwas bewegen. Das ging zu Anfang am besten sich politisch zu engagieren. Auf dem Sofa knirschten zwar die Federkerne, aber sonst konnte Milton von dort aus nichts bewegen. Das änderte sich im Laufe der Zeit seines Tuns und dazu kam eine Idee, die er bei einer Reise nach Paris vor einigen Jahren mitbrachte.

Lena Schmidt von Radio Bochum interviewt Milton beim Vorstellen der Rampen in Bochum-Gerthe

 

Aus dem Wunsch, Dinge besser zu machen, ist sein Engagement gewachsen: Aus einer Idee wurde ein Verein, der nun kurz vor den Sommerferien als gemeinnützig anerkannt wurde. Ab dem Zeitpunkt konnte gestartet werden für die mobilen Rampen Spenden zu sammeln und das einfache Win-Win-Konzept auch den Geschäftsinhaber*Innen vorzustellen.

Aufkleber und Klingel bei einem Anbieter einer mobilen Rampe

 

Win-Win-Situation

Der Verein bekommt Spendengeld. Die Spendengelder können steuerlich abgesetzt werden. Der Verein kauft für potentielle Interessenten die mobilen Rampen ein. Er übernimmt die Hälfte des Kaufpreises und übergibt sie eigentümerrechtlich den Interessenten, die die andere Hälfte kostenmäßig übernehmen. Gleichzeitig können sie diese Ausgabe auch steuerrechtlich absetzen. Sie bekommen den Hinweisaufkleber und die Klingel kostenlos dazu. Ebenfalls ergibt sich daraus nun noch der Faktor kostenlose Werbung dazu. Denn der Kauf und das Zeigen der Aufkleber bedeutet auch eine positive Bewertung in eigener Sache.

Die Inhaber sind begeistert: Der Nebeneingang vom Eiscafé Da Luca hat jetzt eine Rampe

 

Jede Firma wird auf der Vereinshomepage genannt. In den Bewertungen von Google und in den Sozialen Medien wird das Unternehmen zusätzlich positiv erwähnt werden für die Barrierefreiheit. So wird das Geschäft mit Sicherheit positiv in Erinnerung behalten werden! Und der Schritt für mehr Akzeptanz für mehr Barrierefreiheit wird mit jeder verteilten Rampe ein bisschen größer und wird auch andere, die sich vorher geweigert haben, vielleicht ebenfalls überzeugen lassen sich eine mobile Rampe anzuschaffen.

Lena von Radio Bochum interviewt die Inhaber vom Eiscafé Da Luca in Bochum-Gerthe

 

Im Großen und Ganzen bewirkt der Verein einen einfachen Weg einen barrierefreien Zugang für Geschäfte schneller voranzutreiben, als es städtische Genehmigungsverfahren jemals ermöglichen würden, die oft Jahre dauern.

Das Eiscafé Da Luca in der Fußgängerzone in Bochum-Gerthe

 

Das Ziel

Barrierefreiheit soll kein Luxus sein durch verbundene teure bauliche Kosten und langjährigen Genehmigungsverfahrens, sondern ein einfaches Selbst-in-die-Hand-nehmen-Durchsetzen sein eines des im Bürgerlichen Grundrecht rechtlichen Rahmen ohne bauliche Veränderungen vornehmen zu können.

Ich selbst habe den Verein mitgegründet, obwohl ich nicht betroffen bin, aber ich kann ja durch gesundheitliche Einschränkungen, wie ein Schlaganfall oder einen Fahrradunfall jederzeit einer der nächsten sein. Niemand will daran denken, aber wir sollten es nicht vergessen.

Ich sehe die Zukunft und ich sehe eine positive Veränderung einer Stadt auch für Gäste, die entsprechend eben eine gesundheitliche oder altersbedingte körperliche Behinderung haben und auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind oder einfach nur einen Kinderwagen fahren mit dem es nicht immer so einfach ist, die entsprechenden Stufen hochzukommen.

Die erste Rampe vom Verein Barrierefrei sei mit dabei

 

Netzwerken

Als Mitglied des Unternehmernetzwerks K.L.U.G. Netzwerk lernte ich Stephan Fink kennen, der ein eigenes Netzwerk betreibt: Business Club NRW. Wir haben einen Vortrag verfolgt über Barrierefreies Internet von dem sehbehinderten Unternehmer Stephan Jacobs aus Köln. Als wir ins Gespräch kamen beim Abschied, fragte er mich, ob ich in meinem Netzwerk etwas wüsste, was mit seinem Netzwerk ein Jahr lang mit Sponsorengeldern unterstützt werden könnte.

Ich berichtete über den sich gründenden Verein „Barrierefrei – Sei mit dabei“.  Er war begeistert, informierte sein Netzwerk und schon ging es weiter. Er ist auch Mitglied ist geworden. Über sein Netzwerk kam eine Firma hinzu, die das Layout entwickelt hat und gespendet hat. Die Erfolgsgestalter haben wirklich ein Gespür gehabt, was der Verein nach Außen zeigt. Die Flyer, die Internetseite und auch das wichtige Logo waren nach drei Vorschlägen schon perfekt.

Erste Erfolge

Über das Netzwerk kamen einige Geldspenden zusammen. So konnten die ersten Rampen und der Start des Vereins finanziert werden.

Durch die Quartiersmanagerin Sonja Hasenkamp von Bochum Marketing kam der Verein an zwei interessierte Geschäftsinhaberinnen, die die ersten zwei Rampen, die wir kostenlos übergeben haben in den Bochumer Norden nach Gerthe. Die Fußgängerzone ist damit auch weiter aufgewertet worden.

Sonja Hasenkamp von Bochum Marketing hat die Idee des Vereins in den Bochumer Norden getragen und Erfolg gehabt

 

So freuen sich nun Serpil Akbas mit ihrem Friseursalon Haartotal und das Eiscafé Da Luca über das Anbieten barrierefreier Zugänge. Der Anfang ist gemacht. Jetzt geht es weiter.

Serpil Akbas mit ihrem Friseursalon Haartotal ist ebenfalls begeistert mehr Barrierefreiheit anbieten zu können in der Gerther Fußgängerzone

 

Miltons Aufstehen aus dem Sofa, rein in den Rollstuhl, einen Aufruf in der Presse zu machen, dadurch 15 Gleichgesinnte zu bekommen, die Seite an Seite nun für ein barrierefreieres Leben kämpfen hat sich also schon nach wenigen Monaten gelohnt!

Wie funktioniert das Mobile Rampen-System?

Der Verein beschafft mobile Rampen und übernimmt die Hälfte der Kosten – zusätzlich Klingel- und Aufkleberkosten. Die andere Hälfte tragen die interessierten Geschäftsinhaber. Die mobilen Rampen lassen sich ein- und ausklappen, je nach Bedarf. Damit werden auftretende Hindernisse vorübergehend beseitigt, ohne bauliche Großprojekte anstoßen zu müssen.

Hinter dem Engagement steckt mehr als Technik: Es geht um eine wertebasierte Haltung, in der Barrierefreiheit, die in der Praxis sichtbar wird. Milton arbeitet außerdem ehrenamtlich in einer beratenden Funktion bei der Stadt Bochum, damit sie entsprechende barrierefreie Projekte umsetzt. Aber das reichte ihm nicht, weil er sah, dass es sehr lange dauert und an viele Dinge gedacht werden muss, auch schon, wenn es um einen eher banalen Behindertenparkplatz geht.

Hartnäckiger Kämpfer

Milton ist sein Leben lang ein Kämpfer gewesen, das nur kurzzeitig auf dem Sofa eingeschlafen ist. Jetzt geht sein Weg weiter. Er nimmt ab Herbst Flugstunden und freut sich auf die Erweiterung seines Lebenshorizonts, das er mit seinem Vater schon beweisen konnte. Mit ihm ist er in 50 Etappen durch ganz Deutschland von Flensburg bis Konstanz gewandert.

Er bewies auch Hartnäckigkeit, um einen guten Schirmherr für den Verein zu bekommen: Der Oberbürgermeisterkandidat Jörg Lukat, Polizeipräsident a.D. von Bochum ist ein sympathischer Mensch und ist mit vielen Menschen in Kontakt gekommen. Bei der Vorstellung seiner Person hat er volle Unterstützung angeboten für den Verein.

https://www.instagram.com/p/DJ85MoBM2JL/

@barrierefrei_sei_mit_dabei_ev

Demografie fordert Weitblick

Demografischer Wandel erfordert das Ziel einer flächendeckenden Barrierefreiheit. Der Verein will Barrierefreiheit flächendeckend vorantreiben. Im Namen steht nicht der Name Bochum. Wer in anderen Städten den Verein für einen barrierefreien Zugang anfragt, wird nicht abgewiesen.

Der erste Vereinsstand bei einem Straßenfest für Nachhaltigkeit in Bochum-Hamme am 17.5.2025

 

Die Idee ist, dass Städte ihre Strukturen stärker nach den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen ausrichten – nicht nur, weil es im Gesetz steht, sondern dadurch echte Teilhabe gelebt wird. Es ist mittlerweile auch der Politik klar, dass der Demografische Wandel auch dazu führt, dass in der Überalterung der Gesellschaft auch ein höherer Grad an Behinderungen auftauchen wird, ob im Alter oder durch gesundheitliche Probleme oder weil es angeboren ist. 10% der deutschen Bevölkerung gehören zu dieser Klientel. Das ist schon mehr, als viele denken und spielt mit Sicherheit ein großer Faktor in der Zukunft mehr politischen und auch wirtschaftlichen Willen in Barrierefreiheit und Inklusion zu bewegen in Projekten und Baumaßnahmen.

Zur Übersicht der Gesetzgebung

Das Grundrecht auf Barrierefreiheit ist in Deutschland durch verschiedene Gesetze und internationale Abkommen verankert, die die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben sicherstellen.

Gesetzliche Grundlagen (KI-Übersicht aus BING mit entsprechenden Links)

  1. Grundgesetz (GG): Artikel 3 Absatz 3 Satz 2 des Grundgesetzes besagt: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Dies stellt sicher, dass Menschen mit Behinderungen gleich behandelt werden und Zugang zu allen Bereichen des Lebens haben.  (Quelle: Aktion Mensch)
  2. UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK): Diese internationale Vereinbarung, die Deutschland 2009 ratifiziert hat, konkretisiert die Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen. Artikel 9 der UN-BRK definiert Barrierefreiheit als den gleichberechtigten Zugang zu Transportmitteln, Informationen und Dienstleistungen.  (Quelle: Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.)
  3. Behindertengleichstellungsgesetz (BGG): Dieses Gesetz regelt die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen im öffentlichen Recht und verpflichtet öffentliche Einrichtungen zur Schaffung von Barrierefreiheit. Es gilt für alle Bundesbehörden und stellt sicher, dass Gebäude, Verkehrsmittel und digitale Angebote barrierefrei sind.  (Quelle: Aktion Mensch)
  4. Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG): Dieses Gesetz, das am 28. Juni 2025 in Kraft trat, regelt die Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen, einschließlich Online-Shops und Apps. Es zielt darauf ab, die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen zu verbessern.  (Bundesregierung)

Bedeutung der Barrierefreiheit

Barrierefreiheit ist entscheidend für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Sie ermöglicht den Zugang zu Bildung, Arbeit, Kultur und Freizeitaktivitäten. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sollen sicherstellen, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt leben können, ohne durch bauliche oder digitale Barrieren eingeschränkt zu werden. 

www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de

Insgesamt ist das Grundrecht auf Barrierefreiheit ein wesentlicher Bestandteil der Menschenrechte in Deutschland, das durch verschiedene Gesetze und internationale Abkommen gestützt wird. Es fördert die Gleichstellung und die Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft. Mein Fazit in der Übersicht: Es wird aber eben nur zu einem Bruchteil wirklich durchgeführt! Das ist meines Erachtens nicht akzeptabel!

Milton schaut positiv in die Zukunft

 Fazit

Barrierefreiheit ist mehr als eine Frage des Grundrechts. Es ist eine Frage der Teilhabe am Leben und Würde. Fragt man Menschen, die über Barrierefreiheit denkt, dann sind alle überzeugt mitzumachen. Wenn es an das Eingemachte geht, ist es zu teuer, gibt es Hürden oder wird das Gesagte am Ende eher als hohle Phrase von gestern abgetan und nichts gemacht. Alle wollen, doch nur wenige sind bereit diesen Willen auch durchzusetzen.

Miltons Engagement zeigt, wie man mit kleinen, pragmatischen Lösungen eine große Wirkung erzielen kann – und wie Netzwerke, Spenden und Ehrenamt gemeinsam etwas bewegen können, das nachwirken kann. Das ist echte Zugänglichkeit für alle. Und es birgt eine Hoffnung, dass mein im ersten Absatz geschriebenes negatives Denken darüber in naher Zukunft mit dem Verein verändert werden kann. Ich hoffe es mit Milton und dem gesamten Verein!

Ein Rampe für Dich!

Wenn auch du, lieber Leser oder Leserin, eine mobile Rampe haben möchtest oder den Verein unterstützen möchtest, dann melde dich einfach in den unten angegebenen Angaben oder Links, direkt auch bei Milton.

Ich unterstütze den Verein im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich habe die Öffentlichkeitsarbeit übernommen. Für mich war ganz klar von Anfang an, dass wenn die ersten Rampen an den ersten Läden stehen, kommt ein Podcast und  Blogbeitrag über den Mann, der die Idee aus Paris nach Bochum, ins Ruhrgebiet gebracht hat.

Milton Merlano ist ein Pottmensch, der sich auch politisch einsetzt für eine bessere Stadt aus Überzeugung für die Menschen, die mehr Teilhabe bekommen sollen und das Grundrecht darauf diese auch umgesetzt zu bekommen. Es geht mit einfachen Mitteln. Milton beweist es. Meine Unterstützung hat er definitiv und das ist auch wichtig für mich dies in meinem Blog für das Ruhrgebiet allgemein hier hinein zu verewigen!

***

Mehr Informationen zum Verein und die bisherigen Unterstützer:

Barrierefrei Sei mit dabei e.V.

https://barrierefrei-sei-mit-dabei.de  

  1. Vorsitzender: Milton Merlano

milton.merlano@barrierefrei-sei-mit-dabei.de

Telefon: 0234-54454611

Wer den Verein mit einer Spende unterstützen möchte:

Bankverbindung Barrierefrei – Sei mit dabei e.V.

IBAN: DE 49 4306 0129 0154 9273 00
BIC:    GENODEM1BOC

Volksbank Bochum Witten eG

Oder direkt über PayPal.
Link zum Spenden: PayPal Barrierefrei – Sei mit dabei e.V. 

Spendenquittung anfordern:

vereinskasse@barrierefrei-sei-mit-dabei.de

Öffentlichkeitsarbeit:

André Brune – Mobil: 01633912257

Instagram: @barrierefreie_sei_mit_dabei_ev

Facebook  

PDF-FLYER : barrierefrei_flyer_v6_Digital

***

Unterstützter/Sponsoren:

EROLGSGESTALTER GmbH

Reichspräsidentenstraße 21-25

45470 Mülheim an der Ruhr

Telefon: 0208 777245-30

Email: info@erfolgsgestalter.de

https://erfolgsgestalter.de

Markenberatung in Mülheim an der Ruhr | NeuroMarketing & Markenstrategie, Marketing & Designagentur

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Business-Club.NRW – Das Unternehmernetzwerk im Ruhrgebiet

Stephan Fink

Blötter Weg 79

45478 Mülheim an der Ruhr

Telefon: 017687091000

Email: kontakt@business-club.nrw

***

K.L.U.G. Netzwerk

https://klug-netzwerk.de

Netzwerk für Unternehmen und Kunden » K.L.U.G Netzwerk

Leitung: Sybille Hellier

Telefon: 0209-94577720

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https://www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/

Bundesfachstelle Barrierefreiheit – Gesetzliche Grundlagen

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https://www.barrierefreifueralle.de/ Gesetzliche Grundlagen

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https://www.dguv.de/DGUV Barrierefrei – Grundgesetz

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https://aktion-mensch.de I Inklusion I Gesetze I Teilhabe und Barrierefreiheit

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https://bfsg-gesetz.de (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz)

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Die UN-Behindertenrechtskonvention | Aktion Mensch

Alle Fotos bis auf die Flyer sind Copyright André Brune

Eine Roadstory mit Melanie Hagen & der App I +Videopodcast I +Podcast #113

Das Ruhrgebiet mit einer App erkunden? Das geht! Sei dabei! Ich bin es und habe dafür den Früher-Vogel-fängt-den-Wurm-Preis von 0,99 € bezahlt!. Melanie Hagen und Thomas Vollstädt gründeten eine GbR, als sie sich kennenlernten, um eine innovative App zu entwickeln, die eine Reise zu einem Ort informativ begleitet, bevor es besucht wird.

Die Idee zur App Roadstory kam Melanie auf Hawaii! Schon bevor die Villa Hügel erreicht wird, können die Infos zu Krupp & Konsorten erfahren werden, so erzählt Melanie Hagen über das Entstehen, die Entwicklung und das weitere Tun im Podcast Nummer 113 bei Ruhrpottologe unterwegs im Ruhrgebiet bzw. Videopodcast bei RuhrpottlogeTV in Youtube:

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Melanies Geschäftspartner Thomas Vollstädt ist Webentwickler und für den Content zuständig. Melanie Hagen arbeitete zuvor in einer Softwarefirma als Software-Beraterin im Bereich Maschinenlearning; dort sammelte sie Erfahrungen mit Automatisierung und Bestellprozessen. Für das Entstehen der App brauchte Melanie einen Webentwickler. Sie lernte zufällig Thomas kennen, der begeistert sofort mitmachte. Die ersten Ergebnisse waren vielversprechend und spornten an weiterzumachen.

Thomas Vollstädt & Melanie Hagen beim Pott-Talk getroffen

Sie wandten sich an die Stadtmarketing-Abteilungen der Ruhrgebietsstädte, erklärten ihr Konzept und suchten nach Partnern. Aktuell werden für die von einer KI eingesprochenen Texte zur Erklärung von Sehenswürdigkeiten aus Wikipedia und auch ChatGPT genutzt. Die Vorinformationen werden natürlich von Menschen nochmals überprüft. Von 10 Informationen aus ChatGPT, sind meist nur drei wirklich nutzbar.

Das Team arbeitet seit einem Jahr zusammen und ist durch die Zusammenarbeit auch freundschaftlich verbunden. Die Idee kam Melanie in den USA: Dort erlebte sie eine ähnliche App in einem Nationalpark in Hawaii. In Europa existiert ein ähnliches Angebot bisher noch nicht. Geplant und gestartet sind sie zunächst mit 15 Touren im Ruhrgebiet, wobei der Fokus auf der Industriekultur des Reviers liegt, aber auch Schlösser und andere Schmuckstücke Berücksichtigung finden sollen.

Die Bochumer Wirtschaftsförderung unterstützte das Projekt sofort und Bochum Marketing lieferte die Informationen für den Bochumer Teil. Ein Stadtrundgang ist zum Beispiel auch in der App. Durch die Förderung landete Melanie und Thomas Firma im Funkhaus in Bochum am Fritz-Husemann-Platz für ein Jahr. Auch andere Start-Up-Firmen sind hier zu finden, wie in einem Coworking-Space, die gefördert wurden. Melanie bunkerte uns den Raum „Oma Krause“. Ein herrlicher Raum, der wirklich an die Oma oder Uroma erinnert mit dem alten Lampenschirmen oder dem Gelsenkirchener Barockmöbeln, entsprechende bequeme Sitzmöbel mit Kissen, die erstmal den Handkantenschlag bekommen können, Geschirr aus den Zeiten 1950er – 1980er, entsprechende Fotos und einen Schrank ohne Fernseher, denn das ist das einzige Moderne hier: Ein Flachbildfernseher:

Ihre Recherchen fanden auch ungewöhnliche Dinge, wie den Salzbergbau in Unna und deren Ängste gegenüber dem aufkommenden Steinkohlebergbau. Bereits bei der Überprüfung der KI-Funktionsweise stellte sich heraus, dass sieben der zehn generierten „Fun Facts“ falsch waren – eine nützliche Erinnerung, wie wichtig menschliche Kontrolle bleibt.

Bochum Marketing unterstützt das Vorhaben. Die App ist eine sehr gute Verbindung, wenn es zum Beispiel zur Jahrhunderthalle geht. Erste Informationen können abgerufen werden, bevor vor Ort die menschliche Gästeführung den Part der Historientiefe übernimmt.

Ein Ziel ist auch, die App in verschiedenen Sprachen zu entwickeln. Bisher kommen keine Profisprecher zum Einsatz. Das ist auch ein Kostenfaktor, den ich verstehen kann als professioneller Sprecher. Das übernehmen KI-Sprecher. Das zeigt jedoch, dass es noch Grenzen gibt. Sätze sind mittendrin abgehackt oder Straßen sind falsch ausgedrückt, wie die Huestraße zur Hüstraße wird.

Dennoch ist das Ziel diese in verschiedenen Sprachen anbieten zu können. Die App hat auch ein enormes Ausbaupotenzial: NutzerInnen können je nach Fortbewegungsart – Auto, Fahrrad oder zu Fuß – erste Touren ab Herbst 2025 starten können.

Preis

Zu Beginn werden Touren für 3–5 Euro zum Download angeboten; Tourenpakete für 12–15 Euro können das gesamte Ruhrgebiet abdecken. Bis zur offiziellen Veröffentlichung können Interessierte als Testperson teilnehmen oder das Earlybird-Angebot für das Ruhrgebiet von 0,99 Euro statt 15,99 € ab Herbst 2025 nutzen.

Das Deutschland-Paket liegt jetzt noch bei 5,99 € statt 28,99 €. Von der See bis in die Berge, Kurzurlaube, Auszeiten, Panoramarouten und Entdeckungen in ganz Deutschland sind darin enthalten. Im Europa-Paket werden ab Sommer 2026 traumhafte Urlaube in 15 Ländern Europas vorgestellt für jetzt noch 39,99 € statt 129,99 € einmalig. Kein Abo soll folgen. 

Die Touren werden alle ständig erwartet. Es sollen aus den verschiedenen Ländern Touren angeboten werden, auch in der Landessprache. Das ist das hochgesteckte Ziel. Als Tester und Earlybird kann ich ab sofort das System bzw. die Touren vom Ruhrgebiet vorab testen. Kritik und Verbesserungsvorschläge sind in den Anfängen natürlich erwünscht. Die App soll sich auch auf dem Markt besser als andere behaupten können. Deswegen:

Tester werden noch gesucht!

Ich bin auf die beiden beim Pott-Talk in Bochum aufmerksam geworden und bot ihnen einen Podcast an, wofür sie sich sofort begeistert hatten. Jetzt konnte ich ihren Start im Funkhaus in Bochum mit Blick auf den neu fast fertig gestalteten Fritz – Husemann-Platz  von ganz oben blicken. Als sie mir die Funktion erklärte, erzählte ich von einer Gästeführung zu den Stolpersteinen, die ich plane, so dass wir übereingekommen sind, dass ich sie für die App einsprechen kann und sie kostenlos zur Verfügung gestellt werden wird. Erinnerungskultur ist Melanie auch sehr wichtig, gerade zur jetzigen politischen Situation.

Wie funktioniert die App Roadstory?

Will man z.B. von Bochum zur Villa Hügel fahren, wählt man in der App Krupp & Konsorten aus. Während der Fahrt wird in einem Umkreis die gerade relevanten Audioinformationen abgespielt, heruntergedimmt, damit der Fahrer sich konzentrieren kann. Die App unterbrich sanft die Musik- oder Podcast-Wiedergabe. Dann werden die ZuhörerInnen von der Stimme mit Informationen gefüttert. Die App soll dynamischer werden und sich an verschiedene Gegebenheiten anpassen.

Tester gesucht!

Mehr Informationen, die Early-Bird-Angebote und die Touren findet ihr unter 

www.roadstory-audio.com

Mail: explore@roadstory-audio.com

Fragen? 015156941404

Social Media:
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***

Erwähnt wurde die App https://Lialo.com als Vergleich.

Dort können Gästeführungen individuell runtergeladen werden gegen einen entsprechenden Preis. Beide Apps können sich sehr gut ergänzen, genauso sollte trotzdem kein Reiseführer vergessen werden.

FAZIT:

Eine innovative App, die zuerst das Ruhrgebiet auf eine neue Art touristisch entdecken lässt, bevor sie in die Europäische Liga aufsteigt. Einige Touren sind schon zu finden, wie in der Toskana oder auf den Kanaren. 

Ich sehe viel Potenzial. Ich habe die App mir für 0,99 € runtergeladen als früher Vogel, der den Wurm fängt. Ich werde die ein oder andere Tour als Tester ausprobieren. Ich bin gespannt und werde den Weg der Inhaber der App Roadmovie verfolgen. 

Vor allem freue ich mich auf das Stolpersteinprojekt, dass ich in Bochum starte und auch in anderen Städten des Ruhrgebiets vorhabe für die App zu erstellen. Sie werden kostenlos abrufbar sein. Und sie wird für die App auch von mir kostenlos im Sinne der Erinnerungskultur für die Opfer des Nationalsozialismus, damit es sich nicht wiederholt mit Melanie und Thomas eingerichtet werden, egal, wieviele Menschen diesen jeweiligen Stolperstein-Weg nutzen werden.

Müllsammeln mit Horst putzt sich heraus! in Gelsenkirchen I Eine Stadtteil-Initiative von Hans-Georg Kouker I +Video I +Podcast #112

Müll ist kein Naturgesetz, sondern ein Versäumnis. In den Städten des Ruhrgebiets landet oft mehr Abfall auf den Straßen, als dort hineingehört. Eine Ausnahme bildet da der Stadtteil Horst in Gelsenkirchen: Hier hat Hans-Georg Kouker 2021 eine Müllsammelaktion ins Leben gerufen, um den Heimatstadtteil sauberer zu machen: Horst putzt sich heraus.

Einmal im Monat treffen sich Gleichgesinnte, um den Stadtteil Horst von Unrat zu befreien. Mittlerweile unterstützt auch der städtische Entsorger Gelsendienste die Aktion. Alle 50 Meter hängt ein Abfallbehälter und fordert auf, den Müll doch bitte darin zu entsorgen und die Stadt sauber zu halten. Bürger und Bürgerinnen der Stadtteile Rotthausen und Ückendorf sind auf Koukers Aktion aufmerksam geworden und fangen an in ihrem Stadtteil sauber zu machen.

Ich unterstützte an einem Samstag auch mal die Aktion, um zu sehen, wie und wo Horst sauberer gemacht wird und ob es funktioniert hat. Ich als Ruhrpottologe will, dass unser Ruhrgebiet sauberer gehalten wird, denn ich sehe jeden Tag Unrat auf den Straßen, wo es nicht hingehört. Das macht keinen guten Eindruck auf unsere Region, wo wir doch unser Ruhrgebiet nach außen so toll bewerben wollen, damit wir Touristen bekommen und unser schönes Revier zeigen möchten.

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Podcastfolge 112 folgt am 20.8.25 ab 10 Uhr (abonniert den Newsletter oder auch den Podcast auf allen Kanälen: Ruhrpottologe unterwegs im Ruhrgebiet)

In Horst treffen sich die Unterstützer*innen von Hans-Georg Koukers Initiative Horst putzt sich heraus! an jedem letzten Samstag zwischen 10 und 12 Uhr auf dem Horster Marktplatz. Von hier aus sammeln sie sternförmig in den Straßenzügen den Abfall ein. Im Horster Norden macht Bernd Strickling, dem Geschäftsinhaber des alten traditionellen Textilhauses Strickling in Horst, mit. Er macht den Horster Norden mit Gleichgesinnten sauber. Die beiden teilten Horst in Nord und Süd auf, damit beide Bereiche sauberer werden.

Rechts: Hans-Georg Kouker

Der Anfang war mühselig, doch heute zahlt sich der Einsatz aus: Horst wirkt ordentlicher, und das Engagement inspiriert weitere Anwohnerinnen und Anwohner. Dennoch bleibt Müll auf den Straßen sichtbar – Aufklärungs- und Durchhaltearbeit ist weiter nötig.

Ich kann den Eindruck vor Ort betätigen durch meine Teilnahme: Am Kiosk am Marktplatz lagen Zigarettenstummel, Kronkorken und Verpackungsmüll zwischen Kopfsteinpflaster, Grünflächen und Baumstämmen. Vor dem Kioskeingang am Marktplatz steht ein Abfallbehälter mit einem Hinweisschild Danke von Horst putzt sich heraus, um den Stadtteil sauberer zu halten. Doch auch wenn die Aktion vieler Geschäftsinhaber*innen von Horst mit den von der Initiative aufgestellten Abfallbehältern unterstützen, liegt noch genug auf den Straßen herum, wenn auch insgesamt es Wirkung zeigt. Die Straßen sind nicht mehr so voll von Unrat wie vor dem Anfang von Horst putzt sich heraus!.

Die Initiative Horst putzt sich heraus hat sich zu einer Vorbildaktion für andere Stadtteile im Ruhrgebiet entwickelt: Nicht meckern, sondern mithelfen. Wer mitmachen will, findet Wege, unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft aktiv zu werden. Durch vermehrte Bürgerengagements entstehen saubere Orte und ein besseres städtisches Gemeinschaftsgefühl.

Die Idee hinter dem Projekt ist simpel: Menschen zusammenbringen, Verantwortung übernehmen und gemeinsam sauber halten. Seit der Gründung von Horst putzt sich heraus! wirkt sichtbar: Ladenbesitzer machen mit zusätzlichen Abfallbehälter mit. So wird das Bewusstsein für Müllvermeidung im Stadtteil gesteigert.

Unterstützt wird die Initiative auch von Sybille Hellier, die sich durch das Mitmachen mit dem Sammeln von Zigarettenkippen beschäftigt hat. Sie zählt an jedem Sammeltag die Zigarettenstummel und klärt mit der daraus entstandenen Initiative „AufGEraucht“ über die schädlichen Umweltfolgen auf, wie Grundwasserverseuchung.

Die sich in der Gründung befindliche Umweltstiftung Greendays4Future ist sie Pressesprecherin geworden und informiert darüber über die Stadtgrenzen hinaus über dieses besondere Abfallproblem. Ihr Engagement zahlt sich aus, so dass auch der Fußballverein Schalke 04 auf sie aufmerksam wurde und nun die Aktion unterstützt und die Fans aufklären möchte für mehr Nachhaltigkeit.

Bei mir ist es nicht nur die Flaschen und Dosen, sowie die Kronkorken, die überall heraumliegen mit der Kunst-Müll-Aktion „Flaschengefühle“, sondern einfach aus Überzeugung, das Müll eben nicht auf die Straße und in die Natur gehört, sondern in den Müllbehälter oder bei Pfand abgegeben bei einem Händler.

Diese Flaschen sammelt kein Obdachloser oder Rentner ein. Sie sind nicht zu sehen. Sie sind in diesem Moment Müll und gehören auch in den Müllbehälter!
So sauber!

Insgesamt zeigt Horst putzt sich heraus! durch das jahrelange Tun Wirkung. Dennoch ist besonders an Schulen mehr Aufklärung nötig, denn trotz mehr Abfallbehältern liegt dort leider mehr Müll herum. Jugendliche nutzen leider selten die Müllentsorgungsbehälter. HG Kouker hat die Aufklärung schon angefangen, aber ist mehr nötig, um die Generation zum Thema Müll zu sensibilisieren, nämlich mitmachen zu lassen. Sie müssen die Müllproblematik sehen und dabei mithelfen.

Für mich persönlich war es eindrucksvoll zu sehen, wie die Aktion zu einer größeren Sensibilisierung beiträgt. Abends werden die Abfallmengen auf den Straßen langsam weniger – ein Zeichen dafür, dass Aufklärung und gute Beispiele wirken. Trotzdem bleibt der Bedarf groß: Es braucht mehr Mut, Gespräche mit Passantinnen und Passanten zu führen, Kinder für Müllvermeidung zu begeistern und regelmäßig Müll zu sammeln zur  weiteren Sensibilisierung für eine sauberere Stadt.

Vor dem Kiosk war das sehr schlimm versaut!

Die Botschaft ist klar: Wer alleine anfängt, kann andere motivieren. Horst putzt sich heraus zeigt, wie Gemeinschaft Verantwortung übernehmen kann. Wer Mahnungen hört, kann selbst aktiv werden: Nimm eine Mülltüte, sammle Müll auf oder melde Stellen von größeren Müllansammlungen der Stadt, damit sie entsorgt werden. Wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet, kann eine Stadt wie Horst zu einer saubereren, lebendigeren und wohlfühlenden Umgebung werden.

Fertig! und wieder eine Menge gesammelt im Stadteil Horst von Gelsenkirchen

Und ja, es gibt noch viel zu tun. Manche Bereiche bleiben unachtsam, doch jeder Schritt zählt, um unser Ruhrgebiet nachhaltig sauberer zu machen.

Wer möchte, kann zum Beispiel nicht nur in Horst die Initiative in Gelsenkirchen unterstützen, sondern auch Greendays4Future bei den Aktionen. Ich bin selbst mittlerweile Repräsentant geworden mit meiner Kunstaktion „Flaschengefühle“ und den daraus resultierenden Hinweis, dass Flaschen ohne Pfand nicht in die Natur gehören. Oder wenn ihr in Bottrop seid, könnt ihr an jedem letzten Sonntag im Monat den Verein Waldfegen e.V. unterstützen.

Es gibt in vielen Städten des Ruhrgebiets einzelne Vereine oder Initiativen, um zu unterstützten. Ich für meinen Teil fange in Bochum einfach an und hoffe, damit Gleichgesinnte zu treffen, die in meinen beiden Stadtteilen, wo ich wohne Eppendorf und Weitmar, unterstützen. Den ersten Termin gebe ich noch bekannt. Start ist im Oktober!

Aller Anfang ist schwer, doch die Mühen zahlen sich aus. So ist Horst putzt sich heraus! initiiert von Hans-Georg Kouker in Gelsenkirchen eine Möglichkeit sich anzuschließen im Stadtteil oder als Vorbildfunktion im eigenen Stadtteil von Duisburg bis Hamm, von Dorsten bis Hagen einfach mal einen Greifer zu nehmen und anzufangen die eigene Stadt sauberer zu machen.

Und wer das einmal gemacht hat, wird erstaunt sein, dass ein inneres Gefühl sich breit macht: Stolz und ein gewisses Wohlgefühl etwas für seinen Wohnort gemacht zu haben und etwas zurückgegeben zu haben, wo man lebt.

Viel Spaß dabei und Müll frei statt Glück auf!

***

Wer bei Horst putzt sich heraus! mitmachen möchte:

An jedem letzten Samstag im Monat 10-12 Uhr

Hippolytusstraße/Markplatz Nord und/oder Süd von Gelsenkirchen Horst 

Bei Hans-Georg Kouker (Süd) oder Bernd Strickling (Nord)

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Über Greendays4Future: https://GREENDAYS4FUTURE.DE

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Fit ab 50 Recklinghausen – Vorbildlicher Sportverein für Junggebliebene I Interview mit Karin Bergmann I +Videopodcast I +Podcast #111 I +Fotogalerie mit Zumba Gold Kurs

Wer sagt, dass Sport nur etwas für die Jugend ist? In Recklinghausen beweist der Verein Fit ab 50 eindrucksvoll das Gegenteil. Mit zur Zeit 624 Mitgliedern zeigt er, wie man auch jenseits der 50 aktiv, gesund und vor allem gemeinsam fit bleiben kann. Der Verein möchte die „goldene“ 50+ Generation ansprechen, um mit Gleichgesinnten gemeinsam Sport zu treiben.

Mit Karin Bergmann, der 1. Vorsitzenden von Fit ab 50 e.V., spreche ich im Podcast über diesen Verein, der einmalig ist im Ruhrgebiet, weil er eben nur über 50 Jährige anspricht und damit auch eine Art Vorbildfunktion für andere Orte sein kann für mehr Bewegung und Gemeinsames Erleben mit Gleichgesinnten. Ich möchte ihn über die Stadtgrenzen hinaus bringen, damit es mehr Menschen gibt, die zusammen was machen, statt zuhause allein zu sein und nicht wissen, was heute gemacht werden kann. Im Verein kann man täglich was mit anderen was unternehmen und es ist so vielfältig, dass es für jedes Alter ab 50 was gibt, was einem passt.

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Persönliche Begegnung

Ich selbst lernte die 1. Vorsitzende Karin Bergmann beim Ruhrdax im Herbst 2024 kennen, einem Netzwerktreffen für sozial engagierte Vereine oder Organisationen im Ruhrgebiet. Sie berichtete mir nicht nur von den vielfältigen Aktivitäten, sondern auch davon, wie sehr die Menschen in Recklinghausen den Verein schätzen.

Eine kleine Anekdote zeigt das deutlich: Eine Recklinghäuserin, die nach Witten zog, war dort enttäuscht, keinen vergleichbaren Verein zu finden. „Fit ab 50“ ist eben mehr als ein Sportverein – er ist ein Stück Lebensqualität.

Stefanie Wuwer – Zumba Gold Kursleiterin (Links), Karin Bergmann, 1. Vorsitzende von Fit ab 50 e.V. (Mitte)

 

Mehr als nur Sport

Gegründet im Jahr 1999 feierte der Verein 2024 sein 25-jähriges Jubiläum. Sein Ziel: Bewegung, Gesundheit und Gemeinschaft. Denn Sport bedeutet hier nicht nur körperliche Fitness – er wirkt auch gegen Einsamkeit, die viele Menschen in diesem Alter erleben, sei es durch Scheidung, den Tod des Partners oder schlicht durch nachlassende Kontakte.

Ein besonderes Highlight sind die 20 verschiedenen Sportarten, die angeboten werden – vom klassischen Ballsport über Tanz bis hin zu Denksportaufgaben, die Gedächtnis und Koordination trainieren und sogar Demenz vorbeugen können.

Sportangebote im Überblick

Ball-Sportarten

Outdoor-Sportarten

Tanzsport

Entspannung

Gymnastik :

Schwimmen

(alle Links führen zu Ort- und Zeitangabe zur Homepage von Fit ab 50)

Jede Sportart wird von ausgebildeten Kursleiter*innen begleitet.

Stefanie Wuwer hab ich kurz interviewt bekommen, als ich mit ihrer Gold-Truppe einen Film für das Stadtsportfest zusammengestellt habe. 20 Sekunden werden am 6.9.2025 auf einer großen Leinwand zu sehen sein. Steffi, wie sie sich gern nennen läss, hat sich am Anfang der Kursleitung alle möglichen Zumba-Tänze ausgedacht. Als sie 2023 beim Verein als Kursleiterin anfing, wurde ihr klar, dass die schnellen Bewegungen erstmal zurückgeschraubt werden müssen für die über 50 Jährigen. 

Mit ihrer sympathischen Art und den Zumbarhythmus, den sie scheinbar mit der Muttermilch aufgesogen hat, betreut sie mittlerweile eine Teilnehmerinnenschaft von über 20 zusammengetrommelt, die einmal pro Woche ihre Hüften schwingen, um noch lange frisch im Saft zu bleiben. Männer sind so gut wie nie dabei…

Während der Aufnahmen, wo ich auch versucht habe mitzumachen, trotz eines Muskelfaserrisses (war etwas vorsichtig, wie ein Stück Holz), fiel mir auf, dass man erstmal auch kognitiv die schnellen Bewegungen, die sie vorzeigt, mitmachen muss. Drei Besuche braucht man schon, um soweit zu sein, die Andeutungen gehirntechnisch zu verstehen und entsprechend mitzumachen. Zumba hatte ich zuvor nur von Hörensagen mitbekommen, dass es ein guter Fitness-Tanzsport ist, wo Gehirn und Körper stark beansprucht werden, aber auch jeder Muskel genutzt wird. Ein Sport für jedes Alter, wer auf diesen Tanz steht!

Gemeinschaft wird großgeschrieben

Die Vereinsmitglieder sind zu zwei Dritteln Frauen, ein Drittel Männer. Während Männer sich eher im Ballsport austoben, sind Frauen in fast allen Sportarten vertreten.

Ein früheres Vorstandsmitglied, heute 90 Jahre alt, spielte noch bis vor kurzem Tennis. Das zeigt, dass durch nicht übertriebener Sportbetätigung eine gute Fitness bis ins hohe Alter erreicht werden kann.

StadtSportVest – StadtSportVerband Recklinghausen e.V.

Das Sportvest (warum in Recklinghausen alles Vest statt Fest heißt, kläre ich demnächst in einem „Ruhrgebiet erklärt“ Podcast) vom Stadtsportverband von Recklinghausen findet am 6.9.2025 zum 12. Mal statt und lädt die Bürger und Bürgerinnen ein sich umzuschauen. Welche Sportart, welcher Verein ist der passende, um mitzumachen. 

Auch Fit ab 50 e.V. nimmt jedes Mal daran teil und wird bestimmt das ein oder andere Mitglied gewinnen. Steffi mit Zumba Gold und die Kursleiterin Petra Kübber-Rösmann mit Fatburner- und Core-Training werden bestimmt die Bühne zum Beben bringen.  

Auf den verschiedenen Plätzen in der Innenstadt, wie auf dem Altstadtmarktplatz, dem Gymnasium Petrinum, am Kirchplatz St. Peter, sowie auf dem Löhrhof und im Palais Vest finden Interviews und Vorstellungen mit Spiel, Spaß und Musik statt, um die Sportarten von 35 Vereinen in der Stadt allen Interessierten vorzustellen. 
Es gibt u.a. auch Verlosungsaktionen für ein beitragsfreies Jahr einer Mitgliedschaft. 

Es werden Fragen geklärt, welche Sportarten es in der Stadt gibt, und ob man selbst in seiner Altersgruppe und der sportlichen Konstitution der jeweiligen Altersgruppe und den jeweiligen Sportaktivitäten gewachsen ist. Zwischen 11 und 16 Uhr kann sich jeder Interessierte auf dem Sportfest sehr ausführlich informieren. Vielleicht wollen ganz viele jetzt bei Zumba Gold mitmachen nachdem sie meine dort erstelltes Video gesehen haben. Wer weiß…

Mitgliedschaft & Kosten

  • Mitgliedsbeitrag: 10 € im Monat / 120 € im Jahr (inkl. Nutzung städtischer Hallen & Kursleiter*innen)

  • Zusatzangebot: Kooperation mit dem Fitnessstudio Cityfitness – der Verein unterstützt den Eintritt einen vergünstigten Monatstarif

  • Aufnahme: Mindestalter 48 Jahre

Damit können Interessierte an fast jedem Tag der Woche an einem Kurs teilnehmen – sei es wöchentlich, zwei Mal im Monat oder am Wochenende. Es findet immer irgendwo irgendwas statt.

Fazit zum Verein Fit Ab 50 Recklinghausen e.V.

Für einen geringen monatlichen Beitrag hat man eine sehr gute Bandbreite an sportlicher Aktivität, einen vergünstigten Tarif für ein Fitnessstudio, so dass auch mit einer kleinen Rente oder Menschen mit einem dünnen Portemonnaie viel gemeinsamen Sport gemacht werden kann. So kann auch einer Vereinsamung vorgebeugt werden und natürlich auch eine verbesserte Fitness. 10 € sind günstiger im Monat als eine Tablettenpackung in der Apotheke für irgendwelche Wehwehchen, die durch Sport eventuell ja verringert werden können.

Die Babyboomer sind jetzt in dem Alter über 50 (ich gehöre ja auch dazu). Sie können sich in diesem Verein gut vernetzen, neue Freunde und Freundinnen finden, vielleicht auch die ein oder andere neue Partnerschaft. Einmal im Jahr gibt es eine organisierte Reise vom Verein. Alles in allem wirklich ein Vorbild für andere Orte solch einen Verein für die „goldene“ Generation ins Leben zu rufen, wer selbst unzufrieden ist, weil man zum Beispiel eben mit jüngeren nicht mithalten kann im jeweils hiesigen Sportverein. Jeder muss sich einfach vor Augen halten, dass man eben älter wird und nicht mehr sportlich so mithalten kann. Aber auf gleicher Höhe bzw. Alter macht es dann wieder Spaß zusammen Sport zu treiben. Und danach kann man sich ja auch auf ein Essen, Kaffee oder Bierchen treffen, um anschließend mit Sport das wieder gemeinsam abzutrainieren.

Es ist toller Verein, den ich da in einer kurzen Form kennenlernen konnte. Wer nicht in Recklinghausen wohnt und wem der Weg nicht zu weit ist, kann auch Mitglied werden und fährt dann zu den Örtlichkeiten, wo der jeweilige Sport stattfindet. Das ist doch eine tolle Sache!

Links und Adresse zum Verein

Zur Vereinsseite: https://www.Fitab50-recklinghausen.de

Mitglied werden: Muster-Aufnahmeantrag (PDF)

Kontakt:

FitAb50 Recklinghausen e.V.

45605 Recklinghausen

Tel: 02361/3880999

info@fitab50-recklinghausen.de

***

Das Fitnessstudio, wo man als Mitglied des Vereins einen vergünstigten Monatsbeitrag zahlt:

https://www.city.fitness/studios/recklinghausen

Adresse: 

City-Fitness RecklinghausenHubertusstraße 26

Öffnungszeiten: 

  • Mo, Di, Do: 06:00 – 23:00 Uhr
  • Mi, Fr: 07:00 – 23:00 Uhr
  • Sa, So, Feiertag: 08:00 – 20:00 Uhr
Fotogalerie vom ZUMBA Gold – Kurs mit Stefanie Wuwer (c) André Brune

Malin Ostermann und das Mundartprojekt Dialektatlas – Gehört Ruhrdeutsch dazu? I +Videopodcast I +Podcast #110

Es gibt einen Dialektatlas, der die regionale Mundart aus den Regionen des Mittleren Westens für die Ewigkeit online mit Hörproben und Schriftlich festhalten wird. Malin Ostermann arbeitet an dieser Studie seit einigen Jahren mit. Sie hat mir auch die Antwort auf die Frage gegeben, ob Ruhrdeutsch in der Form ein Dialekt ist oder ein Regiolekt. Sie hat mir aber auch einen interessanten Einblick gegeben in die Sprachgeschichte und warum das Mammutprojekt so wichtig ist die nun sterbenden Dialekte zu bewahren für die Nachwelt.

Schaut doch einfach mal ins Video oder hört in den Podcast rein:

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Malin Ostermann ist eine der Mitarbeiterinnen von der Universität Bonn an der Philosophischen Fakultät für Germanistik, vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft, Arbeitsstelle Rheinische Sprachforschung. Das Projekt „Dialektatlas Mittleres Westdeutschland (DMW)“ wird von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste gefördert. 2016 wurde es gestartet. Es wird nach einer Laufzeit von unglaublichen 17 Jahren 2032 abgeschlossen sein.

In vielen Regionen werden immer noch Menschen gesucht, die sich als „Gewährsperson“ zu einer „Erhebung“ bereit erklären, also Menschen, die bereit sind dabei freiwillig mitzumachen bei der Studie. So sollen aussterbende örtliche Mundartdialekte in den nachfolgenden Generationen nicht vergessen werden. In der Form der Digitalen Sprachverarbeitung ist das bisher für diese Region noch nie gemacht worden. Das Thema Sprache ist zwar trocken, aber wir haben einen wirklich spannenden Einblick in die regionalen Dialekte. Das Ruhrgebiet als solches ist auch vertreten, es könnte aber noch besser werden. Denn der Kreis Recklinghausen ist noch ein weißer Fleck, wo sich bisher noch niemand gefunden hat, der sich bereit erklärt hat mitzumachen. Dabei ist das gar nicht so schwer.

Wie läuft das Projekt „Dialektatlas“ ab?

  1. Recherchieren – An allen Standorten wird recherchiert, wo Befragungen stattfinden können und sollen. Das Projekt basiert auf den Sprachwissenschaftler Georg Wenker aus dem 19. Jahrhundert, der zum ersten Mal einen Großteil der Dialekte in Deutschland erforscht hat und entsprechende „Dialektgrenzen“ dadurch ermittelt hat.
  1. Kontaktieren – es werden über Heimatvereine, Ortsvorsteher und Bürgermeister *innen nach den „Gewährspersonen“ kontaktiert, die Interesse haben einen Fragebogen, der die „Ortsfestigkeit“ feststellt, also wie lange die Person dort wohnt, also wie fest sitzt sozusagen der Dialekt oder auch nicht. Dann wird ein Termin vereinbart, und die Person wird aufgesucht um zu
  1. Befragen & Aufnehmen – Malin Ostermann ist eine sogenannte „Exploratorin“, die dann anhand von einem Fragebuch Ausdrücke aus dem Dialekt prüft mit Bild- und Satzkarten und kleinen Videos. Die Befragung wird komplett aufgenommen und gespeichert. Keine Angst. Es wird kein Schindluder getrieben, sondern mit dem Datensatz und der Aufnahme natürlich rein wissenschaftlich umgegangen. Die Sprachdaten werden gespeichert und bei eingesprochenen Wörtern, wie zum Beispiel Kartoffel, wird dann das ausgesprochene Wort herausgefiltert und dem Dialektatlas online zugeführt.
  1. Sichern – Natürlich werden die kompletten Daten der Personen und Sprache getrennt voneinander digitalisiert und verschlüsselt über eine projektinterne Plattform. Alles nach Datenschutzgesetz für die weitere wissenschaftliche Bearbeitung.
  1. Aufbereiten – Etwa 800 Fragen werden durch entsprechende Bearbeiter*innen bearbeitet. Sie schneiden die Dialektwörter aus den Aufnahmen heraus zur Transkription in die entsprechende Lautschrift. Und es wird noch eine spezielle Analyse durchgeführt auf linguistische Phänomene.
  1. Hören & Sehen – Nachdem dieser mühsame Fragenkatalog gestellt, gesichert und aufbereitet, sowie analysiert wurde, kommen die Sprachbeispiele und ihre laiengerechte Verschriftung auf die sogenannten „Preview-Karten“. Das ist der Dialektatlas, der zum Teil auch gehört werden kann, was Malin mir im Podcast am Laptop zeigt. So wird ein Vergleich gemacht werden können zwischen den Orten. Manchmal eben hat ein Nachbarort eine andere Aussprache zur Kartoffel. Das liegt an den Sprachinseln, die früher eben waren, weil die Menschen mangels Geld und Möglichkeiten eben nicht verreist waren und immer im Ort blieben. Oder sie veränderten sich, weil sie Zuwanderung hatten oder sich mundartig eben ausgetauscht haben. Ohne Vergleichsdaten kann man das alles nicht genau feststellen.
Flyer zur Übersicht: 2024-06-17_DMW_Flyer_A5.pdf

Ich persönlich finde es faszinierend, dass es diese besondere Studie gibt, um die alte Sprache des Alltags in den Regionen für die Nachwelt festzuhalten. Ich finde sie auch sehr wichtig. Denn ich merke seit einigen Jahren, wie sich unsere Sprache verändert durch die Globalisierung, dem Internet, den abgehakten Nachrichten in den Chatrooms eine Verschwimmung der Dialekte hin zu reinem Hochdeutsch mit vielen englischen Wörtern, die oft grausig auch in der Werbung die deutsche Sprache verunstalten. Der englischsprachige Einfluss wird immer größer, aber es lässt auch deutsche Wörter in den englischen Sprachraum zu. So wird das deutsche Wort „Wanderlust“ weltweit für die wirkliche Freude zum Wandern genutzt. Da kann man sich aufregen, wie man möchte. Die Einflüsse können nicht getilgt werden. Sie werden sich auch weiter verändern werden in der Zukunft. Das ist ein normaler Vorgang seitdem wir als Mensch angefangen haben zu sprechen.

Sprachveränderung

Es passiert gerade durch den globalen Einfluss in der Sprache sehr viel, da wird die Regionalität eher vergessen. Die Jugendsprache hat jedes Jahr neue Wörter, die auch im Duden aufgenommen werden. Ein Komitee von Sprachwissenschaftlern, die neue Wörter aufnehmen, die immer mehr den deutschen Sprachraum übernehmen, prüfen aber auch, ob es Wörter gibt, die kaum noch gesprochen werden. So gehen auch ältere kaum genutzte Wörter wieder aus dem Duden heraus. Das war schon immer so. Man kann sich über die Jahrzehnte die alten Duden mit neuen vergleichen und wird mit Sicherheit große Veränderungen vorfinden. Aber wer liest schon einen Duden, der höchstens zum Nachschlagen einzelner Wörter genutzt wird, um zu wissen, wie es geschrieben wird?

Alte Wörter im regionalen Bereich gehen somit auch verloren. Die Wörter werden ersetzt durch andere oder entwickeln sich weiter. Diese Studie rettet sozusagen die Mundart der Regionen und die entsprechende große Vielfalt, so wie es schon im Süden Deutschlands gemacht wurde.

Österreich, die Schweiz, Bayern und Baden-Württemberg sind da schon fertig mit der Sprachforschung. In Deutschland liegt es bei der Kulturhoheit der Länder. Der Norden und auch Osten Deutschlands sind noch weiß. Dort gibt es so eine großangelegte Dialektforschung noch nicht oder nur im kleinen Rahmen. Es wäre schon spannend zu wissen, in wie fern sich dort der niederdeutsche Dialekt entwickelt hat, der einen großen Einfluss für das Ruhrgebiet hatte bis heute. Für diesen Bereich im Ruhrgebiet und drumherum gibt es die Erhebung nun.

Durchgeführt wird die Studie und das Werden vom Dialektatlas der mittleren westdeutschen Gebiete an den Universitäten in Siegen, Paderborn, Münster und in Bonn. Ich war zum Gespräch eingeladen worden in Bonn. Dort besteht die Projektleitung aus Prof. Dr. Claudia Wich-Reif (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn). Außerdem sind zuständig Prof. Dr. Petra M. Vogel an der Universität Siegen, Prof. Dr. Helmut Spiekermann von der WWU Münster und Prof. Dr. Doris Tophinke von der Universität Paderborn.

Malin Ostermann und der Dialektatlas

Kennengelernt habe ich Malin Ostermann bei dem 100 Jahre Fest vom Verein Komm-Ommend, der die regionale Mundart in Essen – Werden das Waddisch noch pflegt und hegt (Hab ich im Podcast/Blogbeitrag drüber berichtet: Waddisch – Ruhrpottologe – André Brune). Doch auch dort ist der Verein überaltert, das Interesse in Werden leider sehr gering mitzumachen, weil es im Alltag nicht mehr verwendet wird. Mir machte es Spaß den Podcast mit Marc Real zu machen, der enthusiastisch den Verein mit jungem Esprit am Leben erhält und auch junges Publikum anspricht. Natürlich war ich Feuer und Flamme einen Podcast mit Malin Ostermann zu machen über das Projekt Dialektatlas. Sie lud mich nach Bonn zu ihrem Sprachinstitut der Universität ein.

Malin ist früh mit ihren Eltern durch deren Arbeit nach Portugal gekommen. Sie begeisterte sich schon früh für Sprachen. Sie hatte auch nicht gewusst, dass in Portugal an der Algarve anders gesprochen wurde als in Norden bei Porto. Für sie war, wie auch für uns Außenstehende Portugiesisch eine einheitliche Sprache. Aber es ist dort genauso regional unterschiedlich, wie in Deutschland zwischen Bayern und Schleswig-Holstein.

Mit 18 kam sie aus Portugal zurück nach Deutschland und hat in Siegen den Bachelor in Sprachwissenschaft und in Bonn den Master in Germanistik gemacht. Ursprünglich war die Dialektforschung nicht ihr Ziel. Sie hatte das eher nebenbei im Studium kennengelernt. Professorin Wich-Reif bat sie für das Projekt zu bleiben und mitzumachen, was sie mit Begeisterung auch unterstützt. Sie ist einer der Exploratoren. Sie macht die Erhebungen vor Ort bei den Probanten, die das Projekt mit ihrem Mundartdialekt unterstützten.

Malin Ostermann schreibt an einer Doktorarbeit im Rahmen des Projekts, das eigentlich nur im Inneren der deutschen Grenzen hält. Sie wurde gefragt, ob sie nicht über die Grenzen hinausschauen möchte Ich wünsche ihr viel Erfolg dabei und denke, dass sie wirklich eine tolle Doktorarbeit hinlegen wird, die sich eben mit der deutschen Sprache im Grenzraum beschäftigt. Das wurde bisher eben auch nicht gemacht. Dort wird hier und da auch Deutsch gesprochen oder einzelne Wörter aus dem Deutschen beeinflussen den dortigen Dialekt stärker als im Inland.  Es ist eben auch so, dass auf der belgischen, wie auch auf der niederländischen Seite, sowie auch in Luxemburg und auch Frankreich, wie in Elsass und Lothringen Deutsch gesprochen wird.

Dort hat sich mit Sicherheit eine eigene Mundart entwickelt mit mehr Einfluss von Flämisch, Niederländisch und Französisch. Umso spannender ist es herauszufinden, wie nah sie an dem Wort Kartoffel sind oder nicht. Denn vom Erdäppel bis zum Krumper ist die Kartoffel allein in Nordrhein-Westfalen ein einziges Wortphänomen in den verschiedensten Regionen. Sie erklärt mir auch, dass wenn kleinräumig geschaut wird, jeder Ort einen unterschiedlichen Begriff sogar hat für zum Beispiel die „Kartoffel“.

Es gibt viele Gründe warum die Sprache sich früher noch nicht und später mehr verändert hat, besonders im Ruhrgebiet. Die Menschen konnten früher nicht verreisen. Sie hatten kein Geld. Sie arbeiteten, um zu überleben immer meist an einem einzigen Ort, gingen nie weg und starben dort. Sogenannte Sprachinseln entstanden, so wie eben das Waddisch in Essen-Werden, das genauso anders ist als z.B. in Werne an der Lippe oder in Duisburg-Meiderich früher gesprochen wurde. Durch die Industrialisierung und Einbindung in die Großstädte, dem Einwandern von fremden Arbeitskräften wurde nach und nach auch der Heimatdialekt dem Tode geweiht. Nur vereinzelt wehren sich ein paar Vereine im Ruhrgebiet noch und erhalten die Sprachtradition und haben sichtlich Spaß daran.

Die heutige deutsche Sprache entstand ursprünglich aus dem Indogermanischen. Durch Völkerwanderungen hat sich auch die Vermischung und später die weitere Sprache in den Orten weiterentwickelt. Es gibt die schon erwähnte Benrather Linie. Sie trennt das Althochdeutsche von den anderen germanischen Sprachen auch vom Englischen. Georg Wenker prägte diesen Begriff 1877, als er bei seinen Forschungen die sprachliche Veränderung nah bei Düsseldorf am Rhein feststellte, wo sich das Niederdeutsche/Niederfränkische vom Mittel- und Oberdeutsch durch Lautverschiebungen in der Sprache veränderte. Er legte eine Sprachkarte fest, die in den Räumlichkeiten des Instituts hängt.

Martin Luther, Duden und Potten

Was mit Martin Luther im 16. Jahrhundert mit dem Druck der Bibel auf Deutsch begann, mit dem Rechtschreibwerk von Konrad Duden fortgeführt wurde, haben die Schulen und auch Eltern geschafft. Erziehungstechnisch wurde den Schüler und Schülerinnen das Hochdeutsch oft genug gewaltsam mit dem Lineal auf den Fingern oder auch Prügel zu Hause eingeprägt. Man wollte ihnen die „Dialekte“ austreiben. Sie waren nicht mehr schicklich zur Neuzeit. Sie sollen verstanden werden in allen Teilen des Landes. Die „Einheitssprache“ des vereinten Deutschen Reiches unter den Kaisern bis in die Zeit der Bundesrepublik setzte sich mehr und mehr durch. Es gibt aber noch in den Bundesländern Sachsen und Bayern, sowie auch Baden-Württemberg genügend Leute, wo durch Vereine und Initiativen auch die Jugend angeregt wird den Dialekt zu pflegen.

Im Ruhrgebiet kann man das nicht unbedingt pflegen, im Gegenteil, alles was überlustig klingt ist eher witzig, eine Verulkung der wirklichen echten Sprache, die zum Teil noch gesprochen wird. Klar kann man das auch in die Welt tragen, aber es ist nicht echt. Es ist mundartlich lustig. Was humorvoll ist, mögen die Leute der Region. Das ist keine Frage. Ich schalte auch um, wenn ich will und ich kann. Ruhrdeutsch ist eben nicht Tegtmeier, Knebel und Pottfluencer, der die Pottsprache in die Welt bringen möchte. Alles witzig keine Frage, aber so lustig es klingt, so abgedreht spricht niemand und hat auch niemand so gesprochen früher, wie heute. Einzelne Wörter vielleicht. Das ist Comedy und nicht die Sprache, nicht der Regiolekt. Aber es ist der Mainstream, der die Sprache für kurze Zeit noch einmal hochholt und mit Witz aufrecht erhält. Das hat mit der Studie insgesamt wenig zu tun bis gar nichts. So gut wie kein Wort wird so richtig übernommen werden, weil viele Ausdrücke auch aus meiner Jugendzeit stammte der 1980er und 1990er Jahren und nicht aus der Zeit der Urgroßväter von damals.

Ist Ruhrdeutsch ein Dialekt?

Eindeutig sprachwissenschaftlich gesehen NEIN! Klar kenne ich, wie alle Einwohner*innen, die hier groß geworden sind viele Wörter. Aber kommen denn die Wörter meist aus dem Ruhrgebiet, die der Pottfluencer Daniel Aßmann seit einem Jahr so gern in einem eher Comedy-Ruhrkauderwelsch raushaut? Ruhrcomedy ist lustig, aber nicht echt.

Das ist witzig. Daniel macht es gut. Ich hab damit in gewisser Form mit zu langen Videos und Erklärungen vor fünf Jahren begonnen. Dennoch wollte ich das Ruhrdeutsch nicht verulken, sondern die Alltagssprache nutzen, um einzelne Wörter zu erklären. Die Anfänge sind in Facebook zu sehen und werden von mir nun neu aufgelegt. Damals fand ich bei fast allen bisher besprochenen Wörtern heraus, dass sie ins Ruhrgebiet eingeschleppt wurden oder eigentlich aus der Zeit der Benrather Linie stammen, also schon hier durch das Niederdeutsche im normalen Sprachgebrauch festgestanden haben. Andere wiederum kamen von woanders her, werden auch woanders gesprochen und sind deswegen auch keine Pottwörter, die in die Welt getragen werden müssen. Ich mag den Spaß ja und ich möchte ihn wirklich nicht verderben!  

Viele stammen nicht wirklich von hier und sind deswegen auch keine Ruhrgebietswörter. Wir meinen, weil wir damit groß geworden sind, dass es zum Ruhrdeutschen gehört. Einige Wörter stammen aus der Jugend und sind auch woanders zu hören. Die Wörter Maloche und Kasalla, sowie Fiesematente stammen von woanders her, was ich beim Recherchieren herausfand. Sie sind bekannt, aber nicht aus dem Ruhrgebiet. Sie haben nur in den Regiolekt Einzug erhalten und wurden im Sprachgebrauch auch gut genutzt.

Die Sprache des Ruhrgebiets hat sich im Laufe der Industrialisierung verändert durch Zuwanderung aus vielen Teilen des damaligen Deutschen Reiches, wie auch durch das örtliche Hin- und Herwandern, da hin zu gehen, wo Arbeit ist, so dass die Sprache sich verändert hat. Die ursprüngliche Mundart hatte nicht mehr die Kraft sich durchzusetzen. Sie verlor an Bedeutung, wie es eben um das Ruhrgebiet herum gerade passiert, wo diese Art der Zuwanderung nicht passiert ist. Es passiert jetzt durch verschiedene Eindrücke der Globalisierung.

Dialektuntergang

Die wirklich echte ruhrdeutsche Sprache mit Wörtern, die wir in unserer Jugend oder in der Jugend der Generation meiner Eltern und Großeltern oder noch älter gesprochen wurde, geht nun nach und nach verloren. Das ist schade, aber das war und ist immer schon der Lauf der Dinge. Wir sind inmitten einem Prozess des Sprachwandels, den wir ältere nicht wahrhaben, den wir festhalten wollen. Aber auch das Althochdeutsche wurde im Laufe der Jahrhunderte vom Mittelhochdeutschen und dann vom Hochdeutschen ersetzt. Das ist nun eben auch im Ruhrgebiet der Fall. Es gibt kaum noch Arbeiter, die die lässige Art haben, die üblichen bekannten Wörter weiter zu nutzen. Sie gehen nun nach und nach in Rente.

Eltern gaben ihren Kindern im Ruhrgebiet früher auch mit, dass die ruhrgebietsartige Aussprache eine eher minderwertige Arbeitersprache war. Sie wollten sie zu etwas besseren bekehren, damit sie in der Gesellschaft überall anerkannt werden, statt aus dem grau-schwarzen Loch der Industrie zu kommen, die ärmlich war und im Rest von Deutschland als schmutzig angesehen wurde. Obwohl ohne das Ruhrgebiet wäre Deutschland nicht das von heute möglich gewesen. Das, was in anderen Teilen Deutschlands tatsächlich noch normal ist in ganz Deutschland, schien im Ruhrgebiet einen schlechten Eindruck nach außen zu machen, wer mit „Dat“ und „Wat“ kam, obwohl es in Köln, in Münster, Hamburg und Rostock durch den Einfluss des Niederdeutschen eigentlich normal ist bis heute.

Das Ruhrgebiet liegt nun mal nördlich der sogenannten „Benrather Linie“, wo das Niederdeutsche, die plattdeutsche Sprache normal war. Im Ruhrgebiet teilt sie sich in den westfälischen und sauerländischen, den münsterländischen Sandplatt, sowie dem Rheinländischen (Achtung!:) Dialekt.

Ebenso hat sich viel verändert nicht nur durch Zuwanderung. Im Laufe der Jahrhunderte und dem letzten Jahrhundert kamen auch Einflüsse durch Besetzung von französischen Truppen unter Napoleon, sowie auch viel früher noch durch das Durchstreifen von Söldnertruppen im 30jährigen Krieg.

So weit zur Geschichte müssen wir allerdings nicht zurückgehen, um das Studienprogramm heute zu unterstützen, damit alte Wörter auch in der Zukunft noch hör- und lesbar sind. Dafür sorgt Malin Ostermann, die in Cottbus geboren wurde.

Dialektpionierforscher Georg Wenker

Der schon erwähnte Georg Wenker war der Pionier der Dialektologie. Er machte die erste Erhebung der deutschen Dialektsprache und erstellte daraufhin einen ersten Dialektatlas. Er machte die Benrather Linie fest und zeigte mit dieser Linie, wo der Dialekt sich mundartlich veränderte. In der Sprache wurden unterschiedliche Ausdrücke verwendet, die im Norden normal waren, was im Süden eher nicht der Fall war, wie bei Ik statt Ich oder Dat und Das oder bei Hebben und Haben, auch die Tide und Zeiten sind darin gemeint.

Seit dem zweiten Weltkrieg verschiebt sich vieles. Im Ruhrgebiet selbst sind auch neue Wörter dazugekommen, die nun langsam auch wieder ihre Bedeutung verlieren. Sie wanderten durch die ostpreussischen Flüchtlinge ein, so wie 50 Jahre vorher polnische Einwanderer taten. Im Bergbau ist der Motek noch ein Begriff für den Hammer. Doch der Bergbau ist zu Ende im Ruhrgebiet. Der Motek wird bald auch nicht mehr als Wort benutzt werden in Deutschland, aber in Polen bleibt er bestimmt.

Die Benrather Linie beginnt in der belgischen Stadt Eupen, wo auch heute noch weitgehend Deutsch gesprochen wird. Sie zieht durch die Niederlanden bei Broekhuizen. Bei Kerkrade geht sie in die deutsche Grenze. Dann ging sie von Aachen bis hinter Küstritz, zog durch Berlin (deswegen klingen einige Wörter auch im Ruhrdeutschen nach Berlinerisch und kreuzen sich sprachlich).

Die Linie hat sich nach dem zweiten Weltkrieg verändert. Und sie verändert sich wahrscheinlich heute rasant noch mehr nach Norden bis sie in wenigen Jahrzehnter wahrscheinlich auch Geschichte ist.

Fazit

Die Studie bzw. Erhebung ist umso wichtiger durch die Verschiebung. Auch wenn es eine trockene Materie ist. Für jeden ist es interessant mal in die Region zu gehen, wo wie Wörter anders klingen oder mal geklungen haben. Es ist wie eine Vergangenheit, die durch diese Studie wieder aufgeweckt wird und dann erhalten bleibt. Die Sprache wird sich weiter verändern. Für jede Generation, die älter wird, wird es genauso schwierig zu verstehen sein, wie für unsere Generation. Aber das ist der Lauf der Dinge. Umso wichtiger ist der Erhalt der ganz alten Sprache, wie Dinge früher ausgesprochen wurden. Auch wenn es wenige Menschen wahrscheinlich interessieren wird. Verlorene regionale Sprachen in aller Welt und ihre Wörter gehören zur Geschichtsforschung des Menschen.

Ich werde an der Studie als Gewährsperson bei Malin nochmal mitmachen und dann noch einmal darüber berichten, wie das war. Zeit habe ich noch bis 2030. Dann müsste das noch 2 Jahre lang von mir eingesprochene wahrscheinlich noch ausstudiert werden, um es der Öffentlichkeit auf den Dialektatlas packen zu können…

Wer mehr wissen möchte über die Studie oder mitmachen möchte:

DMW – Dialektatlas Mittleres Westdeutschland

https://www.dmw-projekt.de

Wer mitmachen möchte:

https://www.dmw-projekt.de/#mitmachen

Soziale Medien:

Facebook : DialektatlasDMW

Instagram : @dialektatlasdmw

***

Teilnehmende Universitäten:

https://www.iglk.uni-bonn.de/de/forschung/forschungsprojekte/dialektatlas-mittleres-westdeutschland

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Dialektatlas Mittleres Westdeutschland – Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft | Universität Paderborn

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https://www.uni-siegen.de/sisal/

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https://www.uni-muenster.de/Germanistik/cfn/Forschung/projekte/dialektatlas.html

***

Zu den Online-Atlas-Karten:

www.dmw-projekt.de/?page_id=748&af=1

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Die PDF-Datei zur Erklärung:

2024-06-17_DMW_Flyer_A5.pdf

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Sprachwissenschaftler: Georg Wenker – Wikipedia

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Sprachgrenze: Benrather Linie – Wikipedia

Schienenersatzverkehr is wenne nich weiß, ob und wie du mitte Bahn nach Hause komms und überhaupt I Kolumne

So dat muss auf Ruhrdeutsch jetz sein: Bahnfahren is schon schön, abba et nervt manchmal schon!

Ich liebe dat, so einfach sich fahren zu lassen, die Leute begaffen, watse so treiben und verzähln, und freu mich dann auffet Ankommen, vor allem, wennet im Somma is, und dat so eine Dunstmischung aus Schweißparfume is, wo du denks, du bis im Douglas und fünf verschiedene Flaschen sind aufm Boden gefallen und die einparfümierte Angestellte kommt zusätzlich ins Schwitzen beim Aufwischen. Da macht Axel natürlich dem Namen alle Ehre, wenne dir dat l dann wegdenks. Hinterher, am besten immer dann duschtechnisch.

Son Schachtelsatz, wie beim Thomas und seine Buddenbrockinski, kommt dir schnell aufe Lippen, wenne dann vor dem Bahnsteig stehs und oben ne Anzeige dir mitteilt, dat du morgen um 4.50 mit der S9 dann eventuell nach Wuppertal kommen kanns aus Essen. Abba nix an Gleis 11 zure S1 steht, wo du ja eigentlich in knappen 15 Minuten dann fast in deine Heimat Bochum aussteigen kanns.

Da wird dir ersma schummrich, wenne auch no nimma wat innem Google findest, auch die Bahnepp zeicht dir nur den ICE an, der sich widda vespätet. Abba da is ja noch die Info vonne DB im verschachtelten Bauhausbahnhof von Essen. Schnell hin, bevor der Zuch kütt, wie die Kölner im Karneval imma sagn.

Der Tünnes war nett und hat mit wenich Worten mitgeteilt, dat kein Zuch kütt. Man solle den violetten Pfeil für Schienenersatzverkehr entlang laufen. Der ging da auch direkt los. Und schwupp auf den Boden gestarrt, dann guckse nich so aufe Gestalten, die pressewirksam Angst verbreiten, da abba hauptsächlich nur sind, weil dat ein trockener Aufenthaltsraum is.

Hamwa also gemacht meine Frau und ich und sind quer zum Hinterausgang. Da kommse dann inet schummrige Abteil vom Bahnhof. Da möchste als Frau auch nich lange bleiben, et sei denn, du wills bisken Koks oder ne halbe Pulle Sekt, die ich versehentlich weggekickt hab, mitnehmen aufe Fahrt nach Hause. Foto für mein Projekt Flaschengefühle hab ich mir verkniffen, denn wir waren eilich. In sonner Situation kann der ybus schneller da sein oder schon abfahren, auch wenn wir noch etwas Zeit hatten.

Da hört der violette Pfeil einfach auf anne Treppe. Habn die vom Reinigungsdienst wahrscheinlich einfach zu lange die Treppen gewischt.

Dann entdeckse dat widda auf Büagasteich und et geht in Richtung Postgebäude üba die Ampel. Die wird nich so schnell Grün. Du gucks schon um dich, ob da ein Bus kommt. Abba is noch Zeit. Dat essen vom Vietnamesen nachm Treffen mit dem Netzwerk für Unternehmen gab ich nem Obdachlosen, der sich freute.

Ein Teil war schon inne Tüte irgendwie ausgelaufen. Dat jetz noch stundenlang durch die Gegend zu schleppen, wollte ich auch nich.

Die Traube Menschen waren sich alle nich klar, wann der Bus jeweils fährt. Die Anzeigen der Busse zeigten nix. Die Busfahrer wurden gefragt. Natürlich dauerte die Antwort. Die sind sich wahrscheinlich selbs nich sicha.

S1 Ersatzbus nach Dortmund? Antwort dauerte. Die Busanzeige war dunkel.

Dann rief einer S1 Dortmund. Der zweite Bus ohne digitale Anzeige war der Richtige. Rein da und ab dafür. Der erste fuhr auch ohne Anzeige auf dem Bus in Richtung Borbeck.

Ne, Bahn. Da sitzen die in ihre Sessel im Büro, pupsen und rülpsen da rum in ihren Stühlen mit dem schlechten Bürokaffee, abba fahren vielleicht selbs nichma den Wech ab. Instruieren die Busfahrer nich. Und hoffen, dat dat allet läuft.

Irgendwie tun mir die Busfahrer leid. Die haben die Pappe auf. Und wenn die unzufriedenen Pottler raus sind, die oft genuch sagn, watse denken, dann atmen die ersma auf. Die haben ihr Geld verdient und sind bestimmt froh endlich irgendwann die Schicht beendet zu haben.

Dennoch bei aller Liebe war unser Busfahrer beim Anfahren der Bahnhöfe auch nicht so ganz gut geschult, wo er da im Dunklen lang musste, um die Bahnhöfe Steele, Steele-Ost, Eiberg, dann endlich Höntrop anzufahren. Da gabet unzufriedene Rumnörgler, die durch den Bus Kommandos zum Abbiegen gegeben haben. War schon lustich. Abba bestimmt nich für den Busfahrer. Der hat in Höntrop aufe Straße gedreht statt anders zu fahren in Richtung Ehrenfeld, die nächste Station. Alles in allem sind wa ja angekommen, abba eben ers nach über 30 Minuten, also mehr als doppelt so lang die Fahrt. Hin war die Bahn abba noch gefahren. Sons wär ich lieba mitn Auto nach Essen gegurkt, abba dann hätte ich dat jetz nich schreiben können. Musse auch so sehen.

Jetzt aber auf Hochdeutsch, Liebe Deutsche Bahn!

Ich weiß, dass ihr euer möglichstes in dieser Situation tut. Aber macht es verdammt nochmal vernünftig!

Guckt euch die Schweizer an. Schaut mal, wie die Österreicher und Niederländer oder Polen das machen. Ihr könnt das doch auch, oder etwa nicht. Identifiziert euch mit der Firma, aber zum Positiven! Macht es besser! Oder ist euch dieser Service und die Fahrgäste egal?

Dann werden eben wieder Fahrgäste fern bleiben und die Arbeitsplätze weniger werden. Macht es so, wie ihr selbst gern behandelt werden möchtet. Habt ein Lächeln auf den Lippen und geht jeden Tag zur Arbeit, um das Beste für die Fahrgäste hinzubekommen, egal wie schwer es ist bei den beschissenen Baustellen, die leider nun mal zur Modernisierung gemacht werden müssen.

Und macht gefälligst die Problematik der Baustelle und Ersatzbussen auch in eure tolle App rein oder aktualisiert es bei Google mit Warnhinweisen! Sprecht das mit den örtlichen Nahverkehrsstellen ab, wie den VRR.

Touristen würden jetzt komplett auf dem Schlauch stehen. Und die Region Ruhrgebiet mal wieder meiden, weil das nicht so funktioniert, wie es funktionieren sollte. Stellt einen oder mehrere Aufklärer da hin, der es in zwei Sprachen mitteilen könnten, warum und wieso und wo man hingehen muss und überhaupt.

Mannomann ist das ein trauriges Bild von einem so guten starken deutschen Unternehmen, was von uns Steuerzahlern immer viel Geld in den Hintern geblasen bekommt und dann auch noch die günstigen Familientickets streicht!

Und der VRR ist da ja nicht besser. Alle sitzen fröhlich in ihren Sesseln und planen dort. Fahren bestimmt auch mit dem Auto zur Arbeit. Insgesamt krieg ich das Kotzen!

Wenigstens war die Abendluft beim Aussteigen so richtig schön! Es duftete frisch und der Mond leuchtete uns den Weg.

Eine Flasche entdeckte ich natürlich sofort. Ich bemerkte erst nach 10 Mal fotografieren, dass da jemand im Dunkeln saß. Aber nichts fragte, sondern ungläubig starrte, warum ich das eine Weile lang fotografierte. Gegenüber ist ein Kiosk. Am Morgen wird die Flasche hoffentlich rübergebracht, um den Pfand zu kassieren.

Ich hoffe nur, der nahm sein Müll mit!

Sie sieht aus, als wenn sie den weißen Hai im Open Air Kino guckt, der gerade am Essener Dom gezeigt wurde, wo ich noch mit meinem Freund Ralf Opiol gestern war. Einmal auf großer Leinwand die scharfen Zähne sehen. War das genial!

Die Umwelt erfahren mit Naturfreunde – am Beispiel Ortsverein Bottrop I +Videopodcast I + Podcast I +Fotos #109

Was sind die Naturfreunde? Wie lange gibt es sie schon? Und was machen die Naturfreunde eigentlich? Das sind nicht die einzigen Fragen, die ich hatte, als ich zu den Bottropern Naturfreunden gekommen bin, um einen Podcast mit ihnen zu machen. 

Ich wußte bislang nicht, wie groß sie wirklich sind und welchen öko-sozialen Hintergrund sie eigentlich haben seit ihrer Gründung im Jahr 1895. Sie stellen sich offen gegen den rechten Populismus und  machen mit ihrem eigenen Projekt FARN und dem Naturfreunde-Verlag Präventionsarbeit. Sie setzen sich auch für den sanften Tourismus ein. 

Stellvertretend habe ich nun einen von den weltweiten 600 Ortsgruppen nun interviewt. Im Vorstand sitzen Wilhelm Schluckebier und Rainer Fries, die mir viele Fragen beantwortet haben, die nicht nur ich bestimmt nicht wissen:

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Vielleicht ist der Titel zu lang. Vielleicht hätte ich einen griffigeren nehmen sollen, aber vielleicht versteht ihr es, wenn ich den Titel „Umwelt erfahren“ genutzt habe, wenn ihr weiterlest oder den Podcast gehört oder gesehen habt. Denn die Umwelt ist nicht nur Natur, die es zu schützen gilt. Die Umwelt ist auch der Mensch, der sie beeinflusst mit Tourismus zum Beispiel oder auch der offene Gesellschaftliche Dialog, der durch Populisten gestört wird, die wieder mit Hass und Zerstörung drohen, was die Naturfreunde schon einmal durchmachen mussten. Denn wußtest du, dass…

Rechts: Wilhelm Schluckebier, Links: Rainer Fries vom Vorstand der Naturfreunde Bottrop vor ihrem Naturfreundehaus Auf der Koppe 16

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ einer der ältesten Vereine sind und gar nicht in Deutschland gegründet wurden?

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ von den Nationalsozialisten und Kommunisten verboten wurden?

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ nicht nur sich für den Naturschutz, sondern auch die erste Friedensbewegung in Deutschland mitgeprägt haben?

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ sich für günstigen Urlaub mit ihren Naturfreundehäusern für die ärmeren Familien oder Kinder- und Jugendgruppen einsetzen und damit nach den Jugendherbergen der zweitgrößte Anbieter in Deutschland sind?

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ von engagierten Arbeitern in Wien 1895 gegründet wurden?

Wußtest du, dass sie sich nicht nur für Naturschutz, sondern auch für eine offene Gesellschaft und auch die heutigen Erinnerungskultur einsetzen?

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ eigene Skischulen haben?

Wußtest du, das die „Naturfreunde“ weltweit in 21 Ländern heute aktiv sind, wie z.B. in Algerien, Togo, Finnland, Tschechien oder in den USA?

Ich denke, dass diese Fragen mir mit Sicherheit 99% der Leser und Leserinnen nicht beantworten hätten können. Der traditionelle Verein, der von den Nazis unter Adolf Hitler und auch in der DDR unter den Kommunisten verboten wurde, engagierte sich eben früher schon nicht nur für die Natur, dass er nicht eingezäunt wird von den reicheren bürgerlichen Besitzern, sondern auch für eine offene soziale und demokratische Gesellschaft.

Ein Abriss der Geschichte

Die Städte wurden in der Zeit der Industrialisierung immer dichter. Die Landbevölkerung zog in die Städte. Dort wurde gebaut ohne Rücksicht auf die natürlichen Flächen in den Innenstädten. Aus den Schornsteinen der Wohnhäusern und Fabrikgebäuden rauchte es. Schwefel, Stickoxide, Kohlenmonoxid und was da noch alles ohne Filteranlagen in die nahe Umwelt abgegeben wurde, ließ gerade die Kinder der ärmeren Schichten leiden. Gesundheitliche Probleme, wie Asthma, Krupphusten und Eisenmangel, genauso wie der tägliche Lärm durch die Pferdekutschen, die auf den Kopfsteinpflaster laut durch die Städte rasten, waren genau wie heute der Lärm der Autos, ein Grund, das die Menschen krank machten. Wo kann man das besser in den Griff bekommen, als in der Natur. Doch die wurde von den Reichen und der bürgerlichen Klasse der damaligen Zeit für sich beansprucht. Sie zäunten ihre Privaten Wälder und Wege ab. Die Naturfreunde waren gleichgesinnte aus der bürgerlich-arbeitenden Bevölkerung, die das verhindern wollten und es erfolgreich auch getan haben.

So entwickelte sich der Verein „Naturfreunde“ in Wien mit dem Hintergrund für die Kinder und Jugendlichen und den ärmeren Schichten der Arbeiterfamilien Natur zu schützen und ihn zur Erholung nutzen zu können. Der Wiener Sozialist, Freidenker und Lehrer Georg Schmiedl suchte nach Gleichgesinnten, um in die Natur zu gehen und diesen nachhaltig zu schützen, darin wandern zu können ohne Zäune und auch die sozialistische Prägung zu fördern für eine offene demokratische Gesellschaft.

Im Ortsverein Hamburg entstand dann die Idee Naturfreundehäuser auf Kosten von Spenden und des Vereins zu bauen, damit die Kinder und Jugendlichen, sowie die ärmeren Schichten der Bevölkerung raus in die Natur können und ganz nah oder direkt in der Natur sich erholen konnten. Das konnte auch mehr als nur ein Wochenende werden. Grillen auf dem Grundstück, Spielen und Musizieren, sowie Veranstaltungen unabhängig von der Glaubensrichtung oder politischen Gesinnung haben die Naturfreunde einen Weg gefunden vielen Menschen wieder ein Lächeln ins Gesicht zu bringen. Es entstand in der Lüneburger Heide das erste Naturfreundehaus Deutschlands. Eins von heute 400 neben Hütten, Städteheimen und Bootshäusern.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden neue Naturfreundehäuser gebaut. Darunter entstand auch Auf der Koppe 16 in Bottrop 1952 in Eigenarbeit und Geldern das Haus. Es hat zwar keine Übernachtungsmöglichkeit, aber es ist ein eingetragenes Jugendbegegnungszentrum. Wobei heute die Jugend leider nicht mehr in der Überzahl ist in Bottrop, sondern eher die im Rentenalter liegenden Mitglieder.  Es gibt keine Jugendgruppe mehr.

Ich habe sie beim Touristenworkshop in Bottrop kennengelernt. Ich wollte sie interviewen, weil ich das Konzept gar nicht kannte, wo ich doch mit Natur- und Umweltschutz mein Leben lang schon verbunden bin. Es war schon erstaunlich, was ich erfahren habe. Eine spannende, traurige und ereignisreiche Geschichte prägt die Naturfreunde. Und es ist schade, dass heute so mancher Ortsverein ums Überleben kämpfen muss. In Gladbeck wurde er kürzlich geschlossen. Ebenso ist der Ortsverein in Oberhausen kränklich. „Einzelkämpfer“ schlossen sich den Bottropern an. In Bochum gibt es im Stadteil Linden einen, den ich noch aufsuchen möchte. Vergessen ist wohl, dass die Naturfreunde in der Nazizeit verboten waren, weil sie offene Kritik an der herrschenden Kapitalklasse verübten, die wiederum die Nazis damals so gern finanzierten.

Am Beispiel vom Ortsverein Bottrop stelle ich den Ortsverein im Ruhrgebiet vor und hoffe, dass sich Menschen finden, die es toll finden, was sie machen und vielleicht….vielleicht kommt der ein oder andere hin und möchte mit anpacken und unterstützen, egal in welchem Alter! 

Hier findet sich Nachhaltigkeit, Sanfter Tourismus, Offene Gesellschaft, Prävention gegen Rassismus und Klimaschutz, sowie das gesellige Beisammensein mit Rad-, Wander-, Kanu-Touren und Grillfeste und diverse Kultur- und Aufklärungsveranstaltungen.

Ich hatte ja auch schon im Februar 2025 eine Einladung bekommen über mein Kunstaktionsprojekt „Flaschengefühle“  vorzustellen, wo es um Glasmüll geht, der das Stadtbild immer mehr belastet. Mein Freund Ralf Opiol hat ein Foto während des Vortrags mit Lesung der Texte zu meinen Bildern gemacht.

Mein Vortrag vor den Bottroper Naturfreunden zum Thema Glasmüll und dem Kunstprojekt „Flaschengefühle“ Foto (c) Ralf Opiol
Das Naturfreundehaus in Bottrop, erbaut von 1952-56 aus eigenen Mitteln

Ortsverein Bottrop im Ruhrgebiet

Der Bottroper Verein feiert 2026 ihr 95 jähriges Bestehen. Sie machen viele Dinge, um auch jüngeres Publikum anzusprechen. Sie bieten ein vielfältiges Programm an Aktivitäten an. Es gibt Radtouren, Wandertouren, die auch unabhängig vom Verein besucht werden können, sowie Veranstaltungen wie Kindermärkte, Blumentauschbörsen, Sommerfeste und Weihnachtsbasare.

Das Veranstaltungsbrett im Eingangsbereich

Kreativgruppen stellen selbstgemachte Marmeladen her, malen zusammen kunstvolle Bilder oder arbeiten mit Holz. Zudem werden Erste-Hilfe-Kurse, Stammtische und Vorträge angeboten, beispielsweise zur Geschichte des Ruhrgebiets oder zum Kapp-Putsch.

Ein Gedicht der Naturfreunde mit viel Sinn für das Leben

Wilhelm Schluckebier regte an die Emscher als Flusslandschaft des Jahres zu initiieren, was die Naturfreunde mit dem Deutschen Anglerfischerverband (DAFV) alle zwei Jahre seit 1998 zusammen machen.

Blick in den Garten aus dem Veranstaltungsraum hinaus

Wilhelm Schluckebier, den ich neben Rainer Fries aus dem Vorstand der Bottroper Naturfreunde interviewte, kam 1989 von Hessen nach Bottrop. Er ist auch der zuständige Betreuer des Käte-Strobel-Naturfreundehauses bei Gummersbach. Das ist ein ganz besonderes Haus, denn dort können sozial schwache Erwachsene für nur 50 € und 25 € pro Kind/Jugendliche pro Woche übernachten mit drei Mahlzeiten am Tag. Ein Antrag bei der Diakonie Reisen muss vorher gestellt werden, ob die Familie förderungswürdig ist, dann kann es losgehen in die Natur und sich eine Auszeit gegönnt werden.

NFH Käte-Strobel-Haus

Rainer Fries war früher in den Jugendgruppen aktiv. Eine Zeitlang hatte er sich zurück gezogen aus dem Verein und ist kürzlich wieder dazugekommen und hat sofort im Vorstand mitgemacht. Er organisiert die Radtouren in und um Bottrop herum, die einmal im Monat stattfinden.

Derzeit gibt es jedoch keine aktive Jugendgruppe vor Ort. Das Haus der Naturfreunde dient als Jugendbegegnungszentrum und Veranstaltungsort für verschiedene Events. Auch gleichgesinnte Vereine, wie der einmal im Monat ehrenamtlich in der Natur „müllsammelnde“ Verein Waldfegen e.V. nutzen die Räumlichkeiten für Vereinssitzungen.

Bei den Naturfreunden gab es auch Widerstandskämpfer zur Zeit der Nationalsozialisten. Da gehört es selbstverständlich für den Verein dazu auch an die dunkle Zeit zu erinnern. Sie unterstützten 2022 die Erinnerungskultur. Stolz kann die Bottroper Ortsgruppe einen kleinen Stolperstein-Wanderführer präsentieren. Er beinhaltet wichtige Informationen zu den einzelnen Personen. Er ist kostenlos und kann beim Verein bestellt werden.

Sie setzen sich auch gegen Einsamkeit, Hilflosigkeit und Rechtsradikalität ein. Nur Gemeinsam ist man stark, so ihr Motto.

Übersicht der Aktivitäten der Bottroper Naturfreunde

Neu ist der Erlebnis-Rucksack, der für eine Wandertour von knapp 5 km vom Naturfreundehaus aus gemacht werden kann. Für Familien oder Schulklassen mit Kindern bis 12 Jahren enthält der Erlebnis-Rucksack einige Utensilien bereit, um die Natur nah um das Naturfreundehaus zu erkunden, wie zum Beispiel eine Insektenlupe.

Der Vereinsverband, Engagement und Naturfreundehäuser

Der Verein ist in Österreich und Deutschland in weiteren 19 Ländern in über 600 Ortsgruppen weltweit mit insgesamt etwa 350.000 Mitgliedern vertreten. Das größte Angebot stellen die Naturfreundehäuser dar, die nach den Jugendherbergen die wichtigsten Gruppenunterkünfte sind. Aber es gibt auch Bootshäuser und aktive Kanugruppen, sowie eigene Skischulen und Präventionskurse zum Thema Rechtsextremismus und offene Gesellschaft.

In Nordrhein-Westfalen ist der Landesverband mit Sitz in Düsseldorf, auf Bundesebene befindet sich der Sitz in Berlin. Die Naturfreunde verbinden Natur- und Umweltschutz mit sozialem Engagement und politischer Arbeit. So setzen sie sich beispielsweise gegen Umweltzerstörung ein und haben die Emscher als Flusslandschaft des Jahres initiiert. Historisch waren sie auch im Widerstand aktiv.

Der Garten hinter dem Naturfreundehaus in Bottrop

Das Motto der Naturfreunde lautet: „Tut Gutes und rede darüber.“ Der Verein ist offen für alle, die sich für Natur, Umwelt und soziale Gerechtigkeit engagieren möchten. Wer aktiv werden will, findet vielfältige Wege, sich einzubringen – sei es durch Mitarbeit in den Gruppen, bei Veranstaltungen oder auch in sozialen Projekten. Die Naturfreunde sind eine Gemeinschaft, die sich für eine lebenswerte Umwelt und eine solidarische Gesellschaft stark macht. Das ist doch genau das, was uns alle so bewegt. Eine offene Gesellschaft, die Natur nicht nur respektiert, sondern fördert.

Im Garten kann gegrillt werden. Gemeinschaft und Geselligkeit steht an oberster Stelle

Ein besonderes Mitglied verlor der Bottroper Ortsverein bei einer Naturfreunde-Wanderung. Der deutschlandweit in den 1960er Jahren bekannte Boxer Dieter Renz, dem in Bottrop die Sporthalle gewidmet wurde, rutschte am 10.8.1969 bei einer Wanderung in den Schweizer Alpen unglücklich ab und verstarb vor Ort mit nur 26 Jahren.

Der Bottroper Boxer und Naturfreund Dieter Renz starb bei einer Naturfreunde-Bergwanderung in der Schweiz

Aktivitäten und Angebote in Bottrop (Nichtmitglieder sind herzlich willkommen!)

    • Radtouren, Wandertouren
    • Veranstaltungen wie Kindermärkte, Blumentauschbörsen, Sommerfeste, Weihnachtsbasare
    • Kreativgruppen, z.B. Herstellung von Marmelade, Holzarbeiten
    • Erste-Hilfe-Kurse, Stammtische, Vorträge (z.B. zur Geschichte des Ruhrgebiets, Kapp-Putsch)
    • Jugendgruppen (z.B. „Mal du mal“), allerdings derzeit keine aktive Jugendgruppe vor Ort
    • Das Haus dient als Jugendbegegnungszentrum und Veranstaltungsort
Die letzte Pflanzentauschbörse im April 2025

Aktivitäten und Angebote Allgemein

    • Die Naturfreunde bieten 400 Naturfreundehäuser, um Urlaub günstig in der Natur verbringen zu können für Erwachsene, Kinder und Jugendliche an
    • Die Naturfreunde betreiben eigene Skischulen: NaturFreunde-Schneesportschulen in Deutschland
    • Die Naturfreunde setzen sich für Natur- und Umweltschutz, besonders für den Sanften Tourismus ein
    • Die Naturfreunde haben Fachgruppen für den Bergsport, Kanusport, Schneesport und für das Wandern
    • Die Naturfreunde nehmen politischen Einfluss mit den Fachgruppen für Kultur und Bildung, Natur- und Umweltschutz
    • Trainer*innen-ausbildung für Berg-, Kanu-, Schnee- und Wandersport
    • Bieten Klassenfahrten an zu ihren Naturfreundehäusern
    • Bieten Seminare, machen Projekte für nachhaltigen Tourismus
    • Internationale Zusammenarbeit bei Umweltbildung, Klimaschutz, Armutsbegrenzung, öko-sozial verträglichen Tourismus
    • Organisieren Friedenswanderungen, sowie Stärkenberatung (gegen den Erstarken von rechtem Populismus)
    • Es gibt einen eigenen Verlag, der Schriften für Aufklärung zum Thema Natur- und Umweltschutz, sowie auch politische Schriften zum Thema Rechtsextremismus, Aufklärung und Prävention verlegt

 

Struktur und Mitglieder

    • Insgesamt 350.000 Mitglieder insgesamt. Allein in Deutschland 65000.
    • Über 500 Ortsgruppen und Häuser allein in Deutschland
    • Sitz vom Landesverband Nordrhein-Westfalen: Düsseldorf
    • Sitz vom Bundesverband: Berlin
    • Das größte Angebot sind die Naturfreundehäuser, die neben Jugendherbergen die wichtigsten Gruppenunterkünfte darstellen.
    • Die Naturfreunde betreiben eigene Skischulen: NaturFreunde-Schneesportschulen in Deutschland
    • Die Naturfreunde haben eine eigene Jugendorganisation: Naturfreundejugend Deutschlands
    • Die Naturfreunde haben mittlerweile in 21 Ländern weltweit einen Standort

Politisches Engagement

    • Ursprünglich setzten Sie sich für
    • Die Naturfreunde verbinden Natur- und Umweltschutz mit sozialer und politischer Arbeit, z.B. gegen Umweltzerstörung
    • Sie waren in der Vergangenheit auch im Widerstand aktiv, z.B. gegen das Verbot durch die Nationalsozialisten oder in der DDR.

Kleine Chronik der Naturfreunde

    • Der Wiener Sozialist, Freidenker und Lehrer Georg Schmiedl inseriert in der „Arbeiterzeitung“ am 22. – 24.3.1895. Er sucht Gleichgesinnte zur Gründung einer „touristischen Gruppe“. So fand am Ostersonntag mit Josef Rohrauer, Alois und Karl Renner zusammen der erste Ausflug in den Wiener Wald statt.
    • Im gleichen Jahr am 16. September gründen 185 Frauen und Männer im Gasthaus Zum goldenen Luchsen in Neulerchenfeld in Wien den „Touristenverein ‚Die Naturfreunde'“. Der Jahresbeitrag beträgt einen Gulden, der rührige Sensenschmied Alois Rohrauer wird Obmann. Karl Renner entwirft das Symbol des neuen Vereins: Der Handschlag mit den drei Alpenrosen steht für die Solidarität der Arbeiterbewegung und bleibt bis heute unverändert das Markenzeichen des Vereins.
    • Im Juli 1897 erscheint die erste Ausgabe „Der Naturfreund“ mit einer Auflage von 400 Stück
    • Im Januar 1900 wird „Berg frei“ in der Ortsgruppe Graz der Gruß später zum Gruß des gesamten Vereins. Er bedeutet ein Recht auf Freizeit in den Bergen, nicht nur für Adel und Bürgertum, die es für sich behaupten wollen und die Arbeiter zurückdrängen wollen.
    • Die erste deutsche Ortsgruppe im Gesamtverein gründet sich in München im August 1905. Mittlerweile ist es die 42. Gruppe mit 9000 Mitgliedern, davon 15% Frauen.
    • In den Stubaier Alpen in Tirol wird das erste Naturfreundehaus auf dem Padasterjoch eingeweiht im Jahr 1907
    • In Deutschland entsteht am Rand der Lüneburger Heide das erste Naturfreundehaus durch die Hamburger Gruppe im Jahr 1911
    • 1922 gibt es schon 159000 Naturfreunde
    • 1933 werden die Naturfreunde verboten wegen ihrer offenen Kritik am Kapital und der herrschenden Klasse. Alle mittlerweile 428 erbauten Naturfreundehäuser, davon 300 in Deutschland werden beschlagnahmt und missbraucht für die eigenen Gruppen, wie Bund deutscher Mädel oder Hitlerjugend.
    • Nach 1945 werden die enteigneten Häuser wieder zurückgegeben. In der DDR wird es erst nach 1990 der Fall sein.
    • Ab 1962 beteiligen sich die Naturfreunde an den Ostermärschen der Atomwaffengegner. Sie sind international in 17 Ländern auf allen Kontinenten mit 270000 Mitgliedern mittlerweile vertreten. Neben Naturfreundehäuser gibt es auch Hütten in den Bergen, aber auch Stadtheime und Bootshäuser.
    • 2001 beschließen die Naturfreunde in Deutschland eine Namensänderung. Im „Manifest Nachhaltigkeit“ wird die Bedeutung des neuen Namens „Naturfreunde Deutschlands – Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur“ festgehalten.
    • 2017 wird die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) gegründet, das auch vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ für drei Jahre gefördert
    • Mehr Chronikinformationen: Chronik der NaturFreunde

Was ist FARN?

    • Mit FARN klären sie zum Beispiel die Narrative der Rechstextremen auf: FARN – Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz |
    • Untersucht historische und aktuelle Verknüpfungen rechter und völkischer Strömungen im deutschen Natur- und Umweltschutz
    • Identifiziert rechtsextreme und menschenverachtende Ideologien und erarbeitet menschenbejahende und demokratiefördernde Gegenentwürfe
    • Bietet Informationen, Beratung und Qualifikation für Akteure*innen des Natur- und Umweltschutzes in der Kinder- und Jugendhilfe, auch für Jugendliche und Erwachsene

Käte-Strobel – Haus

    • Ist in den 1970er Jahren erbaut worden vom Bundesfamilien-Ministerium, um sozialschwachen Familien Urlaub zu ermöglichen in der Natur des Oberbergischen Landes zwischen Meinerzhagen und Gummersbach
    • Besitzt ein Hallenbad, eine Saune, eine Kegelbahn, einen Tischtennisraum und große Gruppenräume, sowie eine große Außenanlage mit Spiel- und Sportplätze
    • Es hat Platz für 110 Personen oder 180 für Schulklassen, wenn Klappbetten zusätzlich genutzt werden sollten.
    • Die Unterbringung ist in Appartements mit Dusche und WC, einem Wohnraum und zwei bis vier Schlafräumen.
    • Es gehört heute zum Landesverband der Naturfreunde NRW und wird von den Mitgliedern über einen gemeinnützigen Hausverwaltungsverein betreut.
    • Neben der Beherbergung werden auch Seminare angeboten, die sich hauptsächlich mit politischen Inhalten beschäftigen, sowie auch Familienseminare.
    • Es stehen 7 Seminarräume zur Verfügung

Wer war Käte Strobel?

Die 1907 in Nürnberg geborene Käte Strobel heiratete 1928 einen Sozialdemokraten, der 1934 wegen Hochverrat zu zweieinhalb Jahren ins Konzentrationslager Dachau interniert wurde. Er kam später im Weltkrieg in ein Strafbatallion nach Jugoslawien, wo er in Kriegsgefangenschaft kam.

Käte Strobel war selbst ebenfalls schon 1921 in der sozialistischen Jugendbewegung eingetreten. Bis zum Verbot 1933 gehörte sie der SPD schon acht Jahre an. Sie war ab 1949 eine der wenigen Frauen, die im Bundestag Abgeordnete wurde. Von 1964 bis 1967 war sie auch die Vorsitzende der Sozialistischen Fraktion im Europaparlament.

1966 wurde sie Bundesministerin für Gesundheitswesen. Sie führte die Sexuelle Aufklärung durch einen Sexualkunde-Atlas ein und ließ den Aufklärungsfilm Helga drehen. Unter der Bundesregierung von Willy Brandt wurde sie 1969 Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit bis 1972. In dieser Zeit machte sie sich stark mit Fördermitteln für das Naturfreundehaus in Gummersbach, damit sozialschwache Familien auch Urlaub machen können für wenig Geld.

Sie bekam für ihren Einsatz das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland 1972 und wurde die erste Frau mit einer Ehrenbürgerwürde in ihrer Heimatstadt Nürnberg.

Nach ihr ist der Käte-Strobel-Straße in Nürnberg genannt und auch der Wanderweg, der an dem nach ihr benannten Naturfreundehaus in Gummersbach, den sie selbst eingeweiht hat.

Ihr Zitat „Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie allein den Männern überlassen könnte“, gehört zu den wichtigsten politischen Sätzen, die in Deutschland gemacht wurden.

Sie starb 1996.

Käte Strobel – Wikipedia

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(Anmerkung zum Video: Schrecklich das eine weibliche KI-Stimme das runterleiert…)


Abschließende Bemerkung:
Der Verein ist offen für alle, die sich für Natur, Umwelt und soziale Gerechtigkeit engagieren möchten. Wer sich einbringen will, findet vielfältige Wege, aktiv zu werden. Ich bin schon in einigen Vereinen unterwegs, aber ich selbst überlege tatsächlich mich den Naturfreunden anzuschließen, weil sie genau das beinhalten, was mein Leben prägt: Umwelt- und Naturschutz, offene Gesellschaft, Gegen Rechtsextremismus in jeder Form, Einsatz für eine soziale Gerechtigkeit.

Ich denke, dass Jugendliche, die als Fridays for Future, für mehr Klimaschutz auf die Straßen gegangen sind, könnten sich doch hier auch engagieren. Nun, dass ist leider eine andere Geschichte, die nicht gerade rühmlich ist und den Kommentar lasse ich jetzt hier lieber, der ist zu hören im Podcast. Dafür gibt es ja auch die Möglichkeit sich eben der Naturfreundejugend anzuschließen.

Viel kostet der jährliche Beitrag einer Mitgliedschaft nicht. Für zwei Jahre gibt es eine ermäßigte Das ist doch nicht sooo viel für das was alles insgesamt geboten wird:

Vier Mal im Jahr kommt die Zeitschrift NATURFREUNDiN. Jedes Mitglied ist haftpflicht- und unfallversichert bei allen Veranstaltungen der NaturFreunde (auch online). Es gibt Rabatte auf die Übernachtungskosten in den Naturfreundehäusern. Geringere Teilnahmegebühren für Reisen und Ausbildungskurse werden gezahlt und es gibt regelmäpige Informationen zu aktuellen Themen und Aktivitäten.

Freuen würde ich mich schon, wenn ich ein paar neue Mitglieder durch meinen Blog-Beitrag gewinnen konnte für die Ortsgruppen, nicht nur im Ruhrgebiet. Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg für das weitere TUN für die Naturfreunde!

FAZIT:

Was der Verein insgesamt macht ist sehr innovativ und präventiv. Das ist sehr ehrenswert!

Links:

Ortsgruppe Bottrop

NaturFreunde Bottrop e.V.

Auf der Koppe 16

D 46236 Bottrop

Ansprechpartner Wilhelm Schluckebier

Tel.:     02041 / 97433

Mobil:  0171 / 5548792

e-Mail: wilhelm.schluckebier@t-online.de

NaturFreunde Bottrop: https://www.naturfreunde-bottrop.de

***

Landesverband Nordrhein-Westfalen

Albertstr. 78
40233 Düsseldorf
Telefon (0211) 56 64 99 96
www.naturfreunde-nrw.de
info@naturfreunde-nrw.de

***

Landesverbände allgemein:

Landesverbände | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Bundesverband in Berlin

Anschrift:
NaturFreunde Deutschlands
Warschauer Str. 58a/59a
10243 Berlin
+49 (0)30 29 77 32 60 | Tel
+49 (0)30 29 77 32 80 | Fax
info@naturfreunde.de
www.naturfreunde.de

Öffnungszeiten:
MO–DO: 08:30–16:30 Uhr
FR: 08:30–12:30 Uhr

Bundesgeschäftsstelle | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Naturfreundejugend Deutschlands

Bundesgeschäftsstelle

(030) 29 77 32 70

(030) 29 77 32 80

info@naturfreundejugend.de

Naturfreundejugend Deutschlands | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

NaturFreunde Internationale (NFI)

Generalsekretariat

+43 (0)1 8 92 38 77 42

office@nf-int.org

Die NaturFreunde Internationale | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Für Aufklärung gegen Rechtsextremismus: FARN

FARN – Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz |

FARN-Publikationen zum Download

Downloads | FARN – Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz

***

Naturfreundehaus finden:

Naturfreundehaus finden | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Käte-Strobel-Haus

Urlaub für sozialschwache Familien oder für Schulklassen

NFH Käte-Strobel-Haus : https://kaete-strobel-haus.de

***

Aktiv – Veranstaltungskalender für zum Beispiel Kurzurlaube der Naturfreunde:

Veranstaltungskalender | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Trainer*innen – Ausbildung:

Trainer*innen-Ausbildungs-Portal der NaturFreunde Deutschlands

***

Naturfreunde-Verlag

Willkommen im NaturFreunde-Shop mit Broschüren-Download | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Zum Newsletter:

Abonniere hier den NaturFreunde-Newsletter https://naturfreunde.de/newsletter

 

***

Wer Mitglied werden möchte:

Hier kannst du NaturFreund*in werden! https://naturfreunde.de/mitglied-werden 

***

 

Alle Links und auch Informationen sind entnommen von der Internetseite des Bundesverbands der Naturfreunde: https://naturfreunde.de

Fotostrecke © André Brune

Der seitlich barrierefreie Hintereingang ins Naturfreundehaus von Bottrop
Der Grillofen, der auch für selbstgemachte Pizza gedacht ist
In der Küche finden auch Workshops statt, wie Seifen sieden, Marmelade kochen etc.
Der Kamin im Gesellschaftsraum
Ein Geschenk für mich: Selbstgemachte Marmelade aus einem Workshop
Ein Bild über die Stadt Bottrop, meiner Geburtsstadt, aus einem Workshop heraus kreiert
Zur Zeit hängen Bilder einer Bottroper Künstlerin im Gesellschaftsraum. Eine wechselnde Ausstellung mit Vernissage findet ebenfalls regelmäßig statt
Der Gesellschaftsraum für große Veranstaltungen
Selbstgebastelt und Selbstgemachtes in den Workshops für den Verkauf. Der Erlös geht in den Erhalt des Naturfreundehauses

Bücher zum Leihen und ganz viele Informationsbroschüren vom Verein
Der Workshop-Raum für kleinere Gruppen oder Seminare
Auf der anderen Seite ist eine Bottroper Karte und ein Glücksrad, das bei Veranstaltungen genutzt wird.