SPIEL 23 I Erlebnis Messe in Essen I +Video I +Fotogalerie

Der Besuch der Spiel Messe ist immer eine Besonderheit im Ruhrgebiet. Denn sie ist in dieser Form die größte Brettspiel-Messe der Erde mit Besuchern aus aller Welt. Auf dem Mars sind wir ja noch nicht.

Letztes Jahr schlurften wir noch wegen der Covid19-Auflagen mit Mundschutz durch die Hallen, die nicht voll besetzt waren. Trotzdem waren knapp über 171000 Menschen gekommen, sogar aus Argentinien, während die USA noch niemanden raus ließen. 2023 waren es 20000 Menschen mehr, davon einer ich.

Doch die Spielmesse 2023 war anders als die bisherigen zwei, die ich davor besucht habe. Keine Mundschutzpflicht mehr. Die Amerikaner konnten sich wieder einfliegen lassen. Einzig die weltweite Rezession ließ die Zahlen nicht noch höher werden lassen. Trotzdem waren alle Hallen bis auf zwei voll von Messeständen und Besuchern.

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Für die diesjährige Messe hat der Veranstalter Friedrich Merz Verlag die Gänge diesmal breiter gemacht und die Hallen nach Themen sortiert. Halle 3 war für Kennerspiele vorgesehen. In den Hallen 2, 4, 5 und 6  wurden für Familienspiele von Einfache bis leichte Kennerspiele Kinderspiele vorgestellt. Rollen-, Sammelkarten- und Miniaturenspiele waren in Halle 1 zu besichtigen.

Kleines Youtube-Short: https://youtube.com/shorts/PDjAgYPoHGg?si=sDvfwdmkBC3Yt21R

In Halle 4 gab es auch Prototypen, die ausprobiert werden konnten bevor sie veröffentlicht wurden. Auch Crowdfunding-Plattformen und Spielezubehör befanden sich in Halle 4.

Es gab tolle Nerd-Kunst in Halle 5 zu entdecken, wie die von Oliver Wetter. Der Godzilla in der Felsenlandschaft von Carl Spitzweg hat mich sehr angesprochen. Ich liebe Godzilla seit meiner Kindheit. Mein Vater war Filmvorführer in der Bottroper Schauburg Sonntags. Ich war eigentlich noch nicht geeignet FSK-mäßig den Film zu gucken. Aber ich fand das Käbbeln immer lustig. Hatte auch als Kind schon den Reisverschluss des Kostüms der Monster gesucht. Aber hab ihn nie gefunden. Oliver Wetter hat auch keinen eingebaut. Wer mehr sehen will oder Bilder bestellen möchte (unbezahlte unaufgeforderte Werbung für den Künstler!):

Oliver Wetter

Tel: 065019989

Email: hallo@fantasio.shop

Website: Ars Fantasio – Kunst. Sonst nichts. | ARS FANTASIO | «Kunst. Sonst nichts.»

Godzilla bei Spitzweg
Eine Auswahl der Bilder von Oliver Wetter

Am Rand und zwischen den Hallen gab es für den Gaumen eine Menge unterschiedlicher Geschmacksexplosionen von Thai, Pommes-Currywurst bis zu Baumkuchen aus Ungarn und Dänischem Eis. Auch außerhalb der Hallen war Hölle….

Foodtruck außen
Ungarische Baumkuchen - LECKER!
Fressmeile zwischen den Hallen

32400 qm Standfläche hat den bisherigen Rekord von 2019 übertroffen. Um die 850 Aussteller aus 55 Nationen der Welt präsentierten über 1500 neue Spiele.

Der Veranstalter Friedhelm Merz Verlag schickte auch eine interaktive App für die Besucher in die Smartphones. Ein Hallenplan, wo mit einer Suche, die Verlage oder Spiele gezielt gesucht und besser gefunden werden konnte. Die ich auch genutzt habe um z.B. das Spielezentrum Herne oder den Demoela Verlag zu finden. Hat sehr gut geklappt. Man könnte hier allerdings noch eine Verbesserung einbauen. Denn an den Ständen gab es eine fünfstellige Ziffer. Sie konnte ich nicht in die Standortsuche eingeben. Das würde noch zusätzlich sinnvoll sein, um sich entsprechend zu orientieren in den riesigen Hallen. Außerdem gab es eine Programmübersicht der Aussteller und Messe plus die Neuheitenliste. Insgesamt sehr gelungen!

Die App: SPIEL APP (spiel-essen.de)

Der Eintrittspreis ist erhöht worden, aber was ist nicht teurer geworden. Für das, was geboten wird, ist der Preis noch human mit der Tageskarte. Ich habe online gekauft und bin ohne in einer Schlange zu stehen schnell in den Heiligen Spielehallen gewesen um 10.30 Uhr.

Gezielt bin ich erstmal zum Stand vom Demoela Verlag gegangen, der zufällig in der Halle war, die ich zuerst betreten habe. Die 3. Über das Spiel „Der Pott“ wird es einen eigenständigen Beitrag geben.

„Der Pott“ ist ein neues Spiel, das an Monopoly erinnert. Es ist ein Spiel mit vielen Varianten von Taubenwettrennen an der A40, Zocken, Städte- oder Trinkhallenkauf, auch drei Bundesligavereine haben ihre Stadien auf dem Spielplan. Dazu etwas mehr im eigenständigen Beitrag.

Statt „Der Pott“ zu spielen, wo ich ein wenig unterstützt habe, damit es im Dialekt liegt, wollte ich mich nur ein wenig aufhalten und ein kleines Interview mit Burkhard von Prondzynski, dem Erfinder machen. Seine Stimme litt schon nach zwei Tagen. Denn in den Hallen ist ein ständiges laut hallendes Gebrabbel. Das die Videos überhaupt vom Ton etwas geworden sind, freute mich natürlich.

Stand von Demoela Verlag
Spieleerfinder "Der Pott" Burkhard von Prondzynski

Anschließend machte ich einen Schnelldurchgang durch die Hallen und blieb bei den ein oder anderen interessanten Spielen stehen. Ich hatte nicht mitbekommen, was das Spiel des Jahres geworden ist. Letztes Jahr war „Dorfromantik“ ja schon auf der Messe, aber es war eher ein Spiel für den Boden für Kinder. Das hat man als Brettspiel neu aufgelegt vom Pegasus Verlag.

Das Spiel ähnelt Cascadia von den Spielkarten. Das Spiel haben wir auch dieses Jahr getestet und für sehr gut befunden. Ich habe „Dorfromantik“ gekauft. Worum es geht und was man tun muss, werdet ihr nach und nach unter der Rubrik „Spiele“ lesen können.

Spiel des Jahres 2023 Dorfromantik
Dorfromantik Spieletester

Außer „Der Pott“, das ich für meine Arbeit und als Verlosungsspiel mitbekommen habe – vielen Dank dafür an den Verlag ! – habe ich das ein oder andere Spiel mitgenommen, die wahrlich interessant waren.

Da war zum einen „Obsession“. Ein Spiel, das in einem englischen Herrenhaus spielt, wie die Serie „Downton Abbey“. Einer meiner persönlichen Lieblingsserien. In dem Brettspiel kann man mal selbst Herr des Hauses sein oder stolze Lady, aber auch Intrigen spinnen. Es klang sehr spannend und war auch sehr ansprechend vom Design und den Illustrationen. 

Obsession - Stolz und Habgier im englischen Herrenhaus
Obsession macht Spaß
Gekauft ! Obession - will ja selbst mal Intrigen spinnen!

Das Kennerspiel Autobahn dahinter war auch sehr interessant vom gleichen Verlag. Im Spiel geht es um den Neuaufbau der Autobahnen in Deutschland nach der Gründung der Bundesrepubli.

Das ganze sieht sehr kompliziert aus. Die gefragten Spieler waren sich beim ersten Mal sicher, etwas übersehen zu haben in der Anleitung. Aber sie hatten sichtlich Spaß an dem Spiel. Ein spannendes Spiel über die Anfänge des Autobahnbaus ab 1949 von einspurig auf den heutigen dreispurigen Ausbau nach 1990. Die aktuelle Situation der Wanderbaustellen hat der Spieleerfinder nicht berücksichtigt. (Spaß!) Vielleicht bei Autobahn 2.0…

 Ich entschied „Autobahn“ ein anderes Mal zu kaufen. Ich war zu dem Zeitpunkt schon eine Menge Geld los. 

Autobahn - Spannendes Bauspiel
Autobahn - ein Kennerspiel

Dann kam ich an einen Stand vorbei, die eines der nominierten Spiele des Jahres 2023 bewarb: „Next Station London“, ein U-Bahn-Spiel. Was wie genau funktioniert, war mir nicht so ganz klar. An den Spieltischen wurde gezeichnet mit verschiedenen Buntstiften. Aber es sah interessant aus. Die andere exotischere Variante „Next Station Tokio war leider ausverkauft, so blieb mir London für den Messepreis. Ob es mal ein „Bochum“, oder „Essen“  geben wird, bezweifle ich. Da gibts nicht viel zu zeichnen.

Aber Berlin und Paris sind bestimmt schon auf der Herstellerliste. Die Spieler und Spielerinnen waren auf jeden Fall begeistert. Ich hab mich anstecken lassen.

Next Station London macht Spaß
Gekauft ! Next Station London
Next Station London

Sie Spielmesse ist natürlich stark international. Die verschiedensten Sprachen sind zu hören und auch die Polen hatten einen Stand mit einem Verlag, das ein Fantasy-Brettspiel bewarb. „Twierdza“ von Reiner Knizia sieht recht einfach aus. Ich fand allein das Plakat darunter witzig: “ Ich sehe vielleicht polnisch aus, ABER ich bin Sprachunabhängig“

Tatsächlich hat mir der polnische Mitarbeiter am Messestands des Spieleverlags auf Englisch erklärt, dass die Gebrauchsanweisung auf Deutsch per App abrufbar ist. Also keine Angst vor der Sprache. Spiel gekauft. Zur Not bin ich ja mit einem Übersetzungs- und Dolmetscherbüro verheiratet: Mein Frau Ewa ist Polin. Also kein Problem falls die App nicht funktionieren sollte… Bin auf jeden Fall auf das Spiel „Festung“ (auf deutsch übersetzt) gespannt. 

Die Polen lieben Fantasy. Sie haben nicht umsonst eine große Bandbreite von Fantasyautoren, die hierzulande leider wenig bekannt sind. „The Whitcher“ – Erfinder Andrej Sapkowski kennt jeder durch das Computerspiel und der spannenden Serie in Netflix. Das Brettspiel dazu wurde auch dieses Jahr auf der Messe von vielen Anhängern gekauft. Sebastian Mersch von Gamefeature, mit dem ich letztes Jahr zusammen in der Messe war, war ein Tag vorher da und hat es gekauft. Wir werden auch das Spiel testen. Meine Frau und ich werden das polnische Spiel auf jeden Fall in unserem Projekt „Bigoskraut“ ansprechen, wo wir Polen den Deutschen auf andere Art und Weise näher bringen wollen. Sie war auf jeden Fall begeistert von dem Spiel auf Polnisch.

Sprachunabhängiges polnisches Spiel Twierdza
Twierdzia - Festung - Polnisches Brettspiel - Gekauft

Das Spielezentrum Herne habe ich gezielt besucht, weil ich wissen wollte, ob Thomas Moder ein neues Spiel entwickelt hat nach „Der Mord von Wanne-Eickel“ und „Ebbe und Blut“. Das Spielmobil des Spielezentrum ist immer auf der Messe.

Spielmobil Herne

Tatsächlich habe ich ein Spiel gefunden, das vom LWL Museum für Archäologie in Herne und vom Spielezentrum entwickelt wurde: „Die Pest im Pott“.

Ich ergatterte das einzige Exemplar für 10 €. Es war wahrscheinlich für die Ausstellung gemacht worden, die vor einigen Jahren im Herner Archäologiemuseum des LWL war. Ich hatte sie damals leider aus Zeitgründen nicht sehen können.

Die Pest im Pott
Die Pest im Pott - Rückseite

Natürlich interessierte mich auch das neue Spiel von Thomas Spitzer. Letztes Jahr hat der Spiele Faible Verlag Kohle & Kolonie herausgebracht in einer Neuauflage. Dieses Jahr wurde nach ähnlichem Spielemuster „Bierpioniere“ auf der Messe vorgestellt. In den Anfängen der Industrialisierung wurden auch die Bierhersteller größer und die Sorten mehr. 

In einer kleinen Ecke sieht man in den schönen Illustrationen des Spiels auch ein Bergwerk. Machen wir uns nichts vor, denn die Bergleute des Ruhrgebiets wollten den Kohlestaub mit Bier runterspülen. Dafür brauchte es viele Kneipen und die brauchten Bier, Gallonen von Bier. Darum geht es im Spiel. „Bierpioniere“ ist ein Kennerspiel über die Planung und Großwerdung eines Bierimperiums. Klingt spannend, ist es auch

In einer Halle entdeckte ich einen Sturmtruppenmitglied aus Star Wars, der für Selfies unter der Haube vor sich hin schwitzte. Nicht nur in den Hallen war es warm, unter seiner Montur musste er ziemlich ölen, wie er mir versicherte. 5 Liter Wasser hatte er morgens getrunken, um den Tag durchzuhalten. Ich glaube, der braucht gar nicht pinkeln gehen, so wie der geschwitzt haben muss. Außerdem frage ich mich gerade, wie er das denn dann gemacht hat. Muss sehr umständlich gewesen sein pinkeln zu gehen. Ich habe jedenfalls keinen Reissverschluss von außen entdecken können…

Sturmtruppen würgen geht schlecht
Aufpassen!
Du suchst nicht nach dem Reissverschluss!

Nebenan gab es die USA-Ecke mit Brettspielen zu Star Wars und Avengers. Spannende Geschichten waren da wohl zu erspielen. Rollenspiele mit den Figuren von Iron Man, Captain Amerika und oder X-Men. Faszinierend die Comicfiguren auf einem Brettspiel zu finden!

Avengers sammeln
X-Men auf dem Brett

Faszinierend sind auch Kennerspiele, die sich mit der Geschichte auseinandersetzen. Hier gab es ein Spiel, das die Anfänge von Napoleon aufs Korn nahm, der dieses Jahr auf jeden Fall in Form von Joaquin Phoenix nochmal in die Kinos kommt. Der Spieler auf der linken Seite sucht die Gouillotine auf dem Spielebrett. Hier ist die französische Revolution zu erspielen.

1793 - Die Goullotine fällt

Die lebensgroßen Feuerwehrmänner mit ihren riesigen Feuerlöscher haben mich zum Anhalten gewzungen. 

Firefighters, ein amerikanisches Spiel, wo es um Feuerwehrmänner geht, die Einsätze planen und löschen müssen. Als Brettspiel ist das schon eine Herausforderung und für viele Zocker ein beeindruckendes Spiel!

Fußball ist weltweit mittlerweile ein Milliongeschäft geworden. Als Computer- bzw. Konsolenspiel ist es jedes Jahr aufs Neue ein interessanter Markt mit Gamern, die jeden schlagen kiönnen. Weltmeisterschaften mit dem Joystick werden gemacht. Gediegener ist es als Brettspiel. Aber als Familienspiel auch eine Herausforderung.

Superclub - Bundesliga managen
Wer managed richtig?

Zug um Zug ist ein wunderbares einfaches Spiel für die ganze Familie. Dieses Jahr hat man eine kleine Berlin-Variante herausgebracht.

Zug um Zug Berlin

An einem Stand blieb ich hängen an der polnischen Firma Fabryka Kart. Sie plant und stellt kostengünstig die Spielbretter her. Man kann sich mit ihnen zusammen setzen und das Spiel entwickeln. Sie drucken die Spielkarten und Zubehör in Krakau. Ich war kürzlich noch dort in Urlaub. Hätte ich es gewußt, wäre ich bestimmt vorbei gegangen. Spannend für diejenigen, die eine Spielidee verwirklichen wollen!

Mehr Informationen:

About – Fabryka Kart – producent kart i gier (fabryka-kart.eu)

Fabryka Kart Stand
Coole Sache für Spieleentwickler!

Kaum wechselte ich in eine andere Halle, deren Nummer ich in dem Moment vergass, was ich zu sehen bekommen hatte. Unglaublich liebevoll gebaute Fantasy- und Science-Fiction Elemente für Rollenspiele in großen Größen. Die Rakete hat es mir besonders angetan.

Nicht zu vergessen ist die Cluebox. Eine hab ich mir gekauft, weil ich diese Holzwürfel sofort faszinierend fand. Sie gibt es in verschiedene Zusammensetzungen. Da ist Rubiks Würfel nicht nur ein unschöner, sondern auch unökologischer Kunststoffwürfel. Die Cluebox ist komplett aus Holz und läßt einen 60 bis 90 Minuten mit Fummeln und Entpuzzeln des Würfels die Welt vergessen.

Cluebox - 3 D- Würfel aus Holz
Für Klein und Groß geegnet

Vollbepackt, verschwitzt, genervt vom Lärmpegel und den vielen Informationen wollte ich um 15 Uhr wieder gehen. Es ist Streß nach ein paar Stunden durch die Hallen zu gehen. Ein Spiel wollte ich unbedingt noch sehen, was ich am Spielezentrum Herne entdeckt habe, wo es jemand leihen wollte: Kutna Hora

Die Tschechen mit CGE (Czech Games Edition) vertreten und international bekannten Spielen, wie Codenames, hatten auch einen großen Stand. Ihr neues Spiel für Kenner war „Kutna Hora“. 

Benannt ist das Spiel nach der alten Silberbergbaustadt in Böhmen/Tschechien. Ich kenne die kleine Stadt. Sie war im Mittelalter durch den Silberbergbau so reich, dass sie einen eigenen Dom bauen konnte, dessen Kirchenschiff größer als der des Notre Dame sein sollte. Allerdings versiegten die Quellen bevor sie in die Breite gehen und die Kirchtürme gebaut werden konnte. Beeindruckend ist das Kirchenschiff gotischer Bauweise bis heute dennoch mit seinem einmalig in der Welt stehenden Dreispitzdach. Bekannt ist Kutna Hora durch die Romanverfilmung Schlafes Bruder geworden. Das große Finale spielte im Dom im Film. Kleine Info, wer sich dafür interessiert. Und nun haben die Tschechen der Stadt ein Denkmal als Brettspiel geschenkt!

Meine spitzen Ohren hörten die englische Erklärung. Ich hab nix verstanden. Auf Englisch ist mir das zu kompliziert gewesen. Auch die Interessierten Spieler waren unsicher. Jedoch war das Spielfeld liebevoll illustriert. Zu diesem Zeitpunkt war ich im Begriff aus den Hallen zu verschwinden. Meine Frau hatte diesmal keine Lust mitzugehen. Sie wollte mich anschließend zu einem Eis einladen. Das kann ich mir doch nicht entgehen lassen! Da meine Taschen voll waren und ich wie ein Esel vollbepackt war, wollte ich einfach nur noch raus!

Mehr Informationen zu „Kutna Hora“:

https://czechgames.com/en/kutna-hora/

Das Spiel:

https://www.youtube.com/watch?v=cViFVpLLcsY

Wahrscheinlich werde ich es mir im Spielezentrum Herne einfach mal ausleihen um es kennenlernen zu können.

Kutna Hora - Mittelalterlicher Silberbergbau als Spiel
Vollbepackt aus den Messehallen

Auf einer Wand konnte sich jeder mit Autogramm oder Zeichnung verewigen! Ich hab nicht nein sagen können!

Ruhrpottologe wa wat hier!

Gebrauchte Spiele gab es hier und da auch zu sehen. An einem Stand hab ich mich umgesehen und prompt „Auf Achse“ entdeckt.

Das Spiel des Jahres 1987 wollte ich dann für 12 € einfach nur gerne haben. Ich hatte es nie besessen, geschweige denn gespielt. Dabei soll es so toll sein. Und hätte ich mich nicht unterhalten über das Spiel „Der Pott“ mit der Verkäuferin, dann hätte ich „Metro“ nicht gesehen. Ein reiner Zufall. Ein Spiel über die Anfänge der Pariser Metro. Gerade in Urlaub in Paris gewesen und mit der Metro gefahren, schon spiele ich selbst mit den Spielkarten um den besten Aufbau der Pariser Metro. Genial!

Auf Achse - Spiel des Jahres 1987
Metro - Spiele den Aufbau der Pariser U-Bahn

Krümelmonster als Krümelhai fand ich als T-Shirt einfach nur GENIAL! Ich wollte es mir kaufen, hatte aber kein Bargeld mehr, weil ich kurz zuvor einige gebrauchte Spiele gekauft habe. Der Stand hatte Kartengeräteausfall. Dumm gelaufen!

Krümelmonster als Krümelhai - GENIAL!
Schlangestehen

Der Eisbecher zum Abkühlen hat sich definitiv gelohnt mit der besonderen Cappuccinotasse!

Eierliköreisbecher - Lecker! Die richtige Abkühlung nach der Messe im doppelten Sinne!
Cappuccino, der Koffeinschub

ich kann nachvollziehen, wenn Burkhard vom Demoela Verlag, nach vier Tagen Vollpower auf der Messe nach Sardinien zurückkehrt und erstmal einen Monat lang schläft…

Wir werden natürlich miteinander noch einen Podcast über ihn, das Spiel Der Pott und den Demoela Verlag machen.

Wenn ich Zeit habe, bin ich nächstes Jahr wieder auf der Messe. Dann werde ich mir auch Zeit nehmen um mal ein Spiel hier und da mitzuspielen. Die Zeit hatte ich mit an meinem Besuchstag nicht genommen.

Diese Spiele habe ich gekauft und werden getestet:

Klassiker „Auf Achse“ – Spiel des Jahres 1987 von Wolfgang Kramer / Schmid Spiele

Klassiker „Metro“ von Dirk Henn / Queen Games

Nominiert für das Spiel des Jahres 2023 „Next Station London“ von Matthew Dunstan / HCM Kinzel

Polnisches Fantasy-Brettspiel „Twierdzia– Oblezenie Runedar“ von Reiner Knizia / Lucrum Games

Der Pott“ von Burkhard von Prondzynski / Demoela Verlag

Mahlzeit“ von Burkhard von Prondzynski / Demoela Verlag

Erdeffekt“ von Christian Confalonieri /Demoela Verlag

Obsession“ von Dan Hallagan/ Strohmann Games

Spiel des Jahres 2023 „Dorfromantik“ von Lukas Zach & Michael Palm / Pegasus Spiele

Pest im Pott“ vom Spielezentrum Herne

Und eine Cluebox!

 

Was ist Spiel des Jahres 2023?

Dorfromantik: Das Brettspiel

Von Lukas Zach und Michael Palm

Pegasus Spiele

Illustration: Paul Riebe

Idyllisches Legespiel für 1 bis 6 Personen ab 8 Jahren

 

Nominiert für die Wahl zum Spiel des Jahres waren

Fun Facts

Von Kasper Lapp

Repos Productions

Erhellende Selbsteinschätzung für 4 bis 8 Personen ab 8 Jahren

 

Next Station London

Von Mathew Dunstan

HCM Kinzel

Illustration: Maxime Morin

Bunt unterwegs in Londons Metro für 1 bis 4 Personen ab 8 Jahren

 

Kinderspiel des Jahres 2023

Mysterium Kids

Von Antonin Boccera und Yves Hierschfeld

Libellud/Space Cow

Illustration: Olivier Danchin

Akustisches Assoziationsspiel für 2 bis 6 Kinder ab 6 Jahren

 

Kennerspiel des Jahres 2023

Challangers!

Von Johannes Krenner und Markus Slawitscheck

1 More Time Games / Z-Man Games

Illustration: Jeff Harvey

Turbulentes Turnierspiel für 1 bis 8  Personen ab 8 Jahren

Sonderpreis Kennerspiel Kennerspiel des Jahres

Unlock! Game Adventures – Zug um Zug – Mysterium – Pandemic von Cyril Demaegd (Space Cowboys)

Sonderpreis Kinderspiel des Jahres

Unlock! Kids: Detektivgeschichten – Auf dem Bauernhof – Die Brug von McUnlock – Chaos im Park von Cyril Demaegd, Marie Fort und Wilfried Fort (Space Cow)

Glück auf oder Spiel mit!

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Betroffene des Apothekerskandals von Bottrop erzählen I +Podcast I +Fotogalerie

Christiane Piontek und Renate Okrent – Betroffene des Apothekerskandals in Bottrop hatte ich zu Gast im neuen Podcast von Ruhrpottologe unterwegs

Es ist Ende November 2016 als die Polizei den Apotheker Peter Stadtmann verhaftet. Niemand glaubt so richtig, dass der Mann eines der größten Verbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik getan hat. Er ist zu diesem Zeitpunkt für alle in der Öffentlichkeit der nette Kumpel von nebenan. Sein Gesicht prangt zu Werbezwecken auf den Bussen des örtlichen Nahverkehrs. Seine Apotheke feierte einige Jahre zuvor ganz groß 150 Jahre. Dieser Mann steht für einer der größten Medizinskandale weltweit. Dieser Mann wanderte für nur 12 Jahre hinter Gittern wegen Betrug, nicht wegen Mord, obwohl er Zytostatika, chemotherapeutische Krebsmittel, gestreckt hat und damit tausende nicht nur den Strohhalm des Überlebens gezogen hat, sondern betrog damit die Krankenkassen um viele Millionen Euro.

Christiane Piontek und Renate Okrent gehören zu den Betroffenen des Apothekerskandals. Sie öffneten sich mir in diesem Podcast und erzählten von ihrer Diagnose Krebs und ihrem Erleben, als sie von der Verhaftung von Peter S. erfuhren und was danach alles passierte.

Renate Okrent war bei fast allen Prozesstagen anwesend und konnte nicht begreifen, wie erklärt wird, dass nur jeder fünfte Zytostatika – Beutel die richtige Zusammensetzung hatte. Sie konnte nicht glauben, als sie die Aussage einer Mitarbeiterin hörte, dass Peter S. sagte, „Die müssen sowieso alle krepieren“. Sogar Hundehaare wurden bei einer Probe gefunden.

Podcast hören:

 

Angeklagter wollte weiter als Apotheker arbeiten

Peter Stadtmann kämpfte kürzlich noch für die weiter Zulassung als Apotheker. Ein Skandal in den Köpfen der Betroffenen. Wie kann man nur so brachial seine eigenen Verfehlungen nicht sehen wollen? Was geht in so einem Menschen vor, der seine Taten nicht einsieht? Es bleibt ein Rätsel. Und ich hoffe, dass er nicht irgendwann auf Mallorca eine Apotheke betreibt unter einem anderen Namen und dort abgelaufene Aspirin an deutsche Urlauber verkauft, unerkannt mit einem gepflegten Bart und einer großen Hornbrille und einem Ruhrpottcap „Von da komm ich wech“. (Satirische Aussage meinerseits!)

Es gibt insgesamt viele Fragen, die gestellt werden könnten, die rein spekulativ wären. Sicher ist eines, dass er mit seinem Namen als größter Einzelverbrecher in der Geschichte eines Medizinskandals steht. Sicher ist auch, dass das altehrwürdige schöne bunte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert nun nicht mehr in einem Rampenlicht steht, dass gewürdigt wird. Sicher ist, dass die Stadt Bottrop durch ihn einen Schaden genommen hat, der nicht wegzuwischen ist. Sicher ist, dass Betroffene durch seine Hände vielleicht eine Chance zum Überleben gehabt hätten, wenn er die Chemotherapeutischen Mittel richtig angewandt hätte. Sicher ist, dass es trotzdem Betroffene gibt, die in dieser Zeit zum Glück die gepanschten Mittel überlebt haben. Sicher ist, dass die Betroffenen, und wie das Gesundheitsministerium des Landes NRW es mitteilt, der erweiterte Personenkreis von Betroffenen, die überlebt haben psychische Schäden ihr Leben lang mittragen werden, die nicht mit Geld aufzuwiegen sind. Sicher ist, dass die Verantwortlichen der Ämter schlampig waren, sonst wäre der Skandal schon viel eher aufgedeckt worden, was auch in der Verantwortung der Behörden liegt und leider nicht geahndet wird.

Mehr für die Krankenkassen – wenig Schmerzensgeld für die Betroffenen

Die Betroffenen mussten sich am Ende mit 5000 € Schmerzensgeld für das seelische Leid zufrieden geben. Doch was ist das schon für das Leid, das entstanden ist? Ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein. Es ist schön diese Summe zu bekommen. Doch in Anbetracht des habgierigen, geltungssüchtigen Betrugs viel zu wenig für die knapp 4700 Betroffenen und Opfer, die auf der Liste standen. Eine Rolle mit den Namen wurde an einem Tag quer durch die Innenstadt von Bottrop gelegt. Jeder Name konnte nachgelesen werden. Nach neuesten Informationen der Presse haben knapp 1800 den Antrag bis Ende Juni 2023 gestellt, um an die Fondsgelder des Landes zu kommen. (Sollten meine Zahlen falsch sein, bitte ich um die Korrekturmitteilung. Ich habe diese aus der Presse entnommen!) Insgesamt sind schätzungsweise 10000 Menschen betroffen, den erweiterten Personenkreis inbegriffen.

Es gibt Betroffene in Düsseldorf, in Leipzig, Gladbeck, Oberhausen und eben nicht nur in Bottrop. In sechs Bundesländer wurden die gepanschten Krebsmittel von Peter S. geschickt, die eigentlich sofort genutzt werden müssen und nicht lange liegen dürfen.

Was geht bei so einem Menschen durch den Kopf? Wie haben die beiden Betroffenen den Prozess erlebt? Und was kam dabei zusätzlich raus, was kaum zu glauben ist?

Beide waren oft schon im Fernsehen des NDR, WDR, bei Hier und Heute oder Panorama. Im Spiegel, Focus, Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in der BILD wurde sehr ausführlich berichtet. In den Fernsehbeiträgen fallen einige Dinge dem Schnitt zum Opfer, aber im Podcast konnten sie reden ohne gekürzt zu werden, etwas über 1 Stunde und 30 Minuten. Und es war mir eine Ehre dies in der Länge zu tun.

Ich selbst habe meine Schwester 2015 an Krebs verloren. Ich selbst habe damals, als Peter Stadtmann verhaftet wurde erst gedacht, dass sie ebenfalls zu den Betroffenen gehört hätte. Sie wurde im Knappschaftskrankenhaus betreut. Dort werden selbst Zytostatika hergestellt. Was wäre, wenn sie es doch durch die Alte Apotheke bekommen hätte? Wie hätte ich dann als erweiterter Personenkreis von Betroffenen reagiert?

 

150 Jahre Alte Apotheke und alles ist scheinbar toll

2014 feierte die Alte Apotheke ihr 150 jähriges Bestehen. Peter Stadtmann umringt vom Oberbürgermeister Bernd Tischler. Örtliche Größen aus der Geschäftswelt halten das Banner der Alten Apotheke. Auf der Bühne und zwischen den Besuchern des großen Geburtstagsfestes steht Peter Stadtmann und berichtet über die bewegte Geschichte des Alten Apotheke. Radio Emscher-Lippe, der regionale Radiosender, berichtet darüber. Eine Hüpfburg steht an der Seite. Popcorn, und Bier wird ausgegeben. Ein riesiger Geburtstagskuchen wird gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Bernd Tischler angeschnitten. Stadtmann ist sichtlich gerührt von der großen Anteilnahme seines Geburtstagsfestes, so ein Video von 2014 von Radio Emscher-Lippe.

Wer denkt heute beim Sehen des Videos daran, dass er vielleicht am nächsten Morgen in die Alte Apotheke mit seinem Hund geht und „Leitungswasser“ in die Tüten der Chemotherapeutischen Beutel gießt mit dem Hintergrundgedanke, die sterben sowieso alle früher oder später?

Habgier und Geltungssucht ist hier eine einzigartige Motivvariante, die in dieser Form so noch nie da war. Und dann bekommt Peter S. nur 12 Jahre wegen Betrug, nicht wegen Mordversuch. War es die Staatsanwaltschaft Essen, die die Beweislage nicht so anerkennen konnte? Oder war es der Druck der Krankenkassen, die durch Betrug eher an ihr Geld kommen konnten ohne auf die Betroffenen zu achten?

Was hat das städtische Gesundheitsamt gemacht und wie sind sie mit den Betroffenen umgegangen?

Den Betroffenen wurde mitgeteilt, dass sie froh sein sollten, das sie noch leben. Die Betroffenen wurden ignoriert und nicht in der Situation begleitet. Eine beschämende Leistung von Behörden, die eigentlich für die Menschen da sein soll, die sie mit ihren Steuern auch bezahlen.

Was haben Politiker und Politiker gemacht?

Es war beim Kommunalwahlkampf tatsächlich überlegt worden, den Apothekerskandal mit seinen Betroffenen auf Wahlplakaten auszunutzen. Es gab Politiker, die sich nicht genug kümmerten, trotz Anfragen von Betroffenen. Politiker sollten sich schämen nicht oder zu spät gehandelt zu haben oder die Situation auch politisch auszunuten.

Hätte Christiane Piontek bei Markus Lanz in der Sendung nicht anschließend noch an der Bar mit dem damaligen Ministerpräsident Armin Laschet über die Betroffenen gesprochen, dann wäre einiges nicht ins Rollen gekommen beim Landesgesundheitsministerium. Er war sichtlich geschockt. Er unterstützte den Kampf der Betroffenen und setzte die Hebel in Bewegung beim Landesgesundheitsministerium unter Karl – Josef Laumann in Bewegung, das sich bis dato nicht einmischte. Des weiteren wurde eine Studie zu den Zytostatika in Auftrag gegeben.

Trotzdem mussten die Betroffenen um ihr Recht auf Schmerzensgeld kämpfen. Sie demonstrierten und machten nochmals eine Petition mit Unterschriften. Erst mit dem Presseauflauf und den öffentlichen Druck wurden 10 Mio Euro für die Betroffenen aus Landesmitteln bereit gestellt, die bis zum 30. Juni 2023 auch für den erweiterten Personenkreis der Betroffenen galt.

Härtere Strafen in den USA

Man muss sich mal überlegen, dass nun der Steuerzahler dafür gerade steht, wofür eigentlich die Millionen von Peter S. genutzt werden müssten. Peter S. Immobilien wurden nach seiner Privatinsolvenz verkauft, nicht um die Betroffenen auszuzahlen, sondern um einen Teil an die Krankenkassen auszahlen zu können, die um viele Millionen Euro betrogen wurden. Betroffene und Opfer sind da eher zweitrangig gewesen. Das deutsche Rechtsystem benachteiligt hier eindeutig diejenigen, die ein Recht hätten mehr zu bekommen als Leidtragende. So ein Skandal würde in den USA viel härter bestraft werden. Solche Täter würden lebenslänglich bekommen und die Summen würden in zwei- bis dreifacher Millionen Dollar Höhe sein.

Aufsichtspflicht der Gesundheitsämter ist vernachlässigt worden

Normalerweise müsste auch das Gesundheitsamt mit seiner Apothekenaufsicht verklagt werden, weil diese nicht richtig durchgeführt worden war. Sie hat sichtlich jahrelang die Aufsicht schlampig durchgeführt. Sonst hätte es diese Situation nie gegeben. Wahrscheinlich haben die zuständigen Mitarbeiter der Behörde ein nettes Pläuschchen mit dem Apotheker mit einer frischen Tasse Kaffee gehalten und sich umarmt, vielleicht noch mit einem Geldschein in der Hand? Das ist natürlich Spekulation. Aber wie lange ging das Ganze schon so? 

Das Landesministerium hat alle Betroffenen bis 2001, also bis zu dem Zeitpunkt, wo die Mutter von Peter S. die Zytostatika hergestellt hat, nach einer Antragstellung auszahlen wollen. Das macht einen schon stutzig, wenn man überlegt, dass vielleicht schon mehr als zehn Jahre gepanscht sein könnte.

Die Betroffenen waren immer erst hinter den Krankenkassen nur als Nebenkläger zugelassen. Mord oder Totschlag wurde nicht als Klage zugelassen. Der Fall Peter Stadtmann war als einer der größten Betrugsskandale Deutschlands eingestuft worden.

Nebenbei wurde sogar ein Karton voller abgelaufener Medikamente laut Aussage einer Mitarbeiterin von Peter S. benutzt worden sein, die eigentlich zu den Pharmafirmen zurückgeschickt werden sollten.

Schon 2013 wurde ein Verdacht den Behörden mitgeteilt

Ein Fahrer der Alten Apotheke hatte den Behörden schon 2013 einen Verdacht mitgeteilt. Diesem Verdacht wurde aber nicht nachgegangen. Man hat ihm wohl nicht geglaubt. Ein erfolgreicher nach außen sympathischer Apotheker, der auf öffentlichen Bussen sein Gesicht für seine Medikamenteninstitution wirbt, die schon insgesamt 150 Jahre auf dem Buckel hat, kann doch kein Skandal beinhalten.

Im Prozess versuchten die Anwälte von Peter S. die Zeugen zu verunsichern und klein zu machen. Peter S. selbst hat sich nie geäußert. Er hielt sich stets zurück. Er hatte nicht mal Handschellen und man erlaubte ihm sogar einen Flirt mit der blonden Gerichtsschreiberin.

Motivsuche

Sein Motiv erklärte er selbst nie. Eine eindeutige Habgier und Geltungssucht ist die einzige Erklärung.

Hätten die zwei Mitarbeiter, Martin Porwoll und Marie Klein nicht monatelang beobachtet und Beweise gesammelt, was Peter Stadtmann in den Katakomben der Herstellung von Zytostatika macht, dann wäre er von der Polizei verhaftet worden.

Schlaflose Nächte hatten beide, da sie nichts der Öffentlichkeit sagen konnten, bevor die Beweislage ausreichend aussagekräftig genug war. Sie fragten sich immer, wieviele Betroffene können nun an den gestreckten und gepanschten Zytostatika, den Chemotherapeutischen Krebsmitteln in der Zwischenzeit sterben? Die Verantwortung ist groß, dies im Hinterkopf zu behalten.

Fragen wie, ob es genug Beweise sind, damit so eine Situation niemand mehr in Zukunft gefährden kann? Was ist danach? Ein Verfahren wegen Arbeitsvertragsverletzung oder schlimmeres? Was ist mit den Betroffenen? Wie werden sie reagieren, wenn sie davon erfahren werden? Und so weiter…

Wie gehen die Betroffenen mit ihrem Leid um?

Ich wollte wissen, was die Veröffentlichung mit den Betroffen gemacht hat. Über Martin Porwoll und seine heldenhafte Tat und auch seinen Absturz danach wurde in der Presse schon berichtet. Eine Crowdfunding Aktion wurde gestartet für beide Whistleblower. Über 10000 € kamen zusammen.

 Ich wollte Betroffene hören. Wie gingen sie mit der damaligen Situation um? Erst kam die Diagnose Krebs und dann während der Verabreichung der Chemotherapie erfahren sie von der Verhaftung des bekannten und beliebten Apothekers Peter S. 

Wie gingen Christiane Piontek und Renate Okrent damit um? Sie erklärten sich bereit darüber zu berichten. Sie waren immer offen mit der Situation umgegangen. Es half ihnen mehr als es für sich zu behalten. Sie kämpften für sich und die Sache der Betroffenen. Ungekürzt wollte ich wissen, wie es mit den Prozesssituationen war oder was ist mit dem Fonds geworden, den der Gesundheitsminister bereit gestellt hat.

Christiane Piontek und Renate Okrent sind Freundinnen geworden in der Zeit ihres gemeinsamen „Leidens“ und des „Kampfes“ mit dem Krebs und dem Apotheker, als sie erfuhren von ihm die Zytostatika bekommen zu haben im behandelnden Krankenhaus Marienhospital in Bottrop.

Sie kämpften mit anderen Betroffenen von Anfang an eher nicht für den Betrugsskandal, sondern für eine Verurteilung wegen Totschlags oder auch Mord. Das ist schwierig zu beweisen, aber sie wollten ihn lange hinter Gittern sehen. Für die Krankenkassen ist das eben nur ein großangelegter Betrug.

Peter S. hat sich durch das Strecken der Krebsmittel Millionen Euro erschlichen und sich somit eine große Villa gebaut und einige alte Hausgrundstücke gegenüber der Alten Apotheke gesichert. Die alten Gebäude wurden abgerissen, ein Neubau entstand. Niemand fragte sich, wie sich ein kleiner Apotheker so viel Geld plötzlich hatte um sich eine Villa und ein Gebäude von mehreren Millionen zu erbauen. Ein Onkologe zog in eine Etage. Peter S. sicherte sich direkt einen entsprechenden Facharzt in seiner Nähe. Gleichzeitig spendete er viel Geld an das Bottroper Hospiz. Ein Hospiz, wo wahrscheinlich Betroffene verstarben, die Peter S. bewußt zum Sterben gebracht hat, spendet er gleichzeitig viel Geld. Eine Beruhigung des schlechten Gewissens?

Kampf der Betroffenen war und ist wichtig

Sicher ist, dass Opfer und Betroffene ohne den Kampf von Christiane Piontek und Renate Okrent vor dem Landtag und der Bottroper Apotheke insgesamt keine so große Aufmerksamkeit und Würdigung bekommen hätten. Hut ab für die beiden Frauen, die immer und immer wieder auf die Finger geklopft haben! Hut ab für alle, die beide Frauen unterstützt haben, die ich jetzt hier nicht namentlich nennen kann. Die Liste von Unterstützer und Unterstützerinnen ist mit Sicherheit nicht kurz. Das Denkmal wird jetzt immer größere Wirklichkeit. 

Was sollten Betroffene bei einem Arztgespräch machen, wenn es eine mögliche Krebsdiagnose geben könnte?

Immer mit einem Lebenspartner- oder Partnerin, einem Verwandten, Vertrauten, Freund oder Freundin mitnehmen. Nie alleine dastehen! Das Problem Krebs kann persönlich auch seelisch eine große Belastung sein. Eine Schulter zum Anlehnen sollte also immer da sein. Ich persönlich habe es zwei Mal erlebt und ich weiß, dass ich nie genug da war. Mein Vater und meine Schwester starben an Krebs.

Wer eine positive Krebsdiagnose bekommen hat, wird auf Herz und Nieren von allen Fachärzten untersucht, um eine Chemotherapie, die aufs Herz, Leber oder sonstige Organe schlägt, richtig einzustellen. Es gibt starke und schwache Chemotherapien. Es kommt auf die Klassifikation, den Ort und die Metastasen an. Wenn es eine mögliche Heilung durch Strahlentherapie, Chemotherapie, Spritzen (Hormontherapie z.B. bei Prostata), Tabletten oder anderen Möglichkeiten gibt, dann sollte diese Möglichkeit genutzt werden. Bei einer möglichen Heilung sollten auch die Personen regelmäßig die Untersuchungen gemacht werden, damit mögliche Krebszellen frühzeitig gefunden werden, um sie zu bekämpfen. vertragen kann. Auch Psychotherapien oder Selbsthilfegruppen, sowie Wandergruppen an der frischen Luft können eine seelische und geistige Unterstützung sein!

Der Krebsmittel-Markt:

4 Mrd Euro werden auf dem Krebsmittel-Markt von Pharmafirmen innerhalb von Deutschland umgesetzt. 200 Zytoapotheker in 13500 Apotheken stellen Krebsmittel deutschlandweit her. Zudem können 1500 Onkologen und Hämatologen und 50 Pharmahändler, sowie auch einzelne Krankenhäuser, wie das Kruppsche Krankenhaus in Essen selbst Zytostatika passend herstellen. Bisher sind die Gesundheitsämter nur alle drei Jahre angekündigt zur Kontrolle gekommen, ob alles seine Richtigkeit hat. Eine Farce! So eine Prüfung muss zur Sicherheit für Betroffene mindestens einmal im Monat, wie bei einer Imbissbude oder Eisdiele wegen Salmonellengefahr, stattfinden.

Ich sehe Christiane und Renate, die nicht in ein, sondern zwei Mal in ein tiefes Loch gefallen sind. Erst die Diagnose Krebs, dann die Verhaftung von Peter Stadtmann. Ich sehe, dass es jeden treffen kann Krebs zu bekommen und dass Betroffene eine ärztliche Pflicht und Anteilnahme zur möglichen Heilung bekommen müssen.

Vorsorgepflicht des Staates muss stärker sein

Ich sehe eine staatliche Vorsorge-Pflicht von Krankenkassen und Gesundheitsämter, Apotheken strenger zu überprüfen, damit sich so etwas nicht wiederholen kann, nach den kürzlich herausgebrachten Informationen, dass sie um dreistellige Summen betrogen wurden, speziell auch in der Zeit der Coronapandemie.

Ich sehe Apotheker, die sich ihrer Verantwortung bewußt sein sollten, dass sie mit Menschenleben spielen, dies nicht tun sollten, vor allem in der Situation in die jeder mit einer unheilvollen Krankheit leben muss, ob mit Krebs, Multiple Sklerose, Parkinson oder welcher auch immer.

Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen von Betroffenen viel Kraft und Kampf für die Zukunft! Und ich wünsche mir, dass es so etwas nicht noch einmal wiederholen wird! Nirgendwo!

Denkmal für die Betroffenen und Opfer des Medizinskandals

Ein Denkmal für die Betroffenen an der Alten Apotheke, die heute City-Apotheke heißt, wird immer wahrscheinlicher. Die Idee kam von Karina Gieschenhagen, eine Mitstreiterin für das Recht der Betroffenen. (Eine Information, die ich nachträglich von der Mitkämpferin Heike Benedetti telefonisch bekommen habe. Danke dafür! Christiane Piontek und Renate Okrent war der Name der Ideengeberin nicht bekannt.) 

Eine wahrlich sehr gute Idee dieses Mahnmal für Betroffene und Opfer dieser hoffentlich nicht nachahmenswerte Tat eines Einzelnen zu errichten. Damit es sich nicht wiederholt. Die Stadt Bottrop und Kommunalpolitiker*Innen sollten sich auch verpflichtet fühlen es zu errichten für die wenige Unterstützung, die sie am Anfang des Kampfes der Betroffenen gezeigt hat, wie ich es leider erfahren habe. Ich wünsche allen Betroffen und Opfern, dass es so kommt. Damit erinnert wird, was passiert ist und nicht mehr passieren darf!

Glück auf im wahrsten Sinne des Wortes auf eine andere Art und Weise für alle, die mit Krebs zu tun haben!

Text: André Brune

P.S.: Sollten angegebene Informationen, Zahlen oder sonstige Angaben falsch sein, die ich aus der Presse entnommen habe und aus dem Gespräch mit den beiden Betroffenen, so bitte ich um Richtigstellung und um die entsprechenden Informationen zur Berichtigung, die nachträglich im Blog angepasst werden könnne. Vielen Dank! Einige Zeilen entsprechen nur meiner eigene Meinung, weil ich sehe, was eben höchstwahrscheinlich falsch gelaufen ist und wurde von mir neutral behandelt ohne Schuldzuweisung. Es ist Spekulation und keine faktenbasierte Information. Danke für das Verständnis! Ich berufe mich allerdings auf das Presserecht und ebenso der freien Meinungsäußerung der Deutschen Gesetze.

Hier viele interessante Links zum Thema:

Wer sich näher mit Krebs beschäftigen möchte, kann sich auf dieser Seite sicher informieren:

Klassifikation von Tumoren | DKG (krebsgesellschaft.de)

Christiane Piontek und Renate Okrent – ihr Kampf gegen Peter S. in der Presse:

https://www.facebook.com/hierundheutewdr/videos/apothekerskandal-bottrop/1060211721516081/

https://fb.watch/nHOHSu0bf5/

Christiane Piontek bei Markus Lanz:

https://www.imago-images.de/st/0081764191

Weitere wichtige Links zum Apothekerskandal:

https://www.derwesten.de/staedte/essen/meine-freundin-war-28-als-sie-starb-opfer-findet-erschuetternde-worte-zum-apotheker-skandal-id212532501.html

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/fuenf-jahre-urteil-gegen-bottroper-apotheker-100.html

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/apotheker-aus-bottrop-warum-den-opfern-der-prozess-nicht-weit-genug-geht-a-1177791.html

https://www.focus.de/panorama/welt/prozess-in-bottrop-apotheker-steht-vor-gericht-wegen-gepanschter-krebsmittel_id_7840963.html

https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/wut-demo-der-opfer-des-pansch-apothekers-nrw-laesst-uns-im-stich-81392148.bild.html

https://www.sueddeutsche.de/panorama/apotheker-bottrop-krebsmittel-urteil-haft-1.4043342

https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/patientinnen-kaempfen-fuer-gerechtigkeit-a-1074910.html

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_die_reporter/Der-Krebsapotheker,sendung721162.html

https://www.welt.de/vermischtes/article170583157/Der-eiskalte-Apotheker-und-seine-fast-62-000-Faelle.html

https://rp-online.de/nrw/panorama/bottrop-anwalt-unterstellt-apotheker-mordversuch-aus-habgier_aid-16465807

https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Unterdosierte-Krebsmedikamente-Ueber-3700-betroffen,medikamente290.html

https://www.deutschlandfunk.de/urteil-im-apotheker-prozess-staatsanwalt-fordert-13-jahre-100.html

https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/wut-demo-der-opfer-des-pansch-apothekers-nrw-laesst-uns-im-stich-81392148.bild.html

https://www.waz.de/politik/landespolitik/gucken-das-nochmal-an-neue-hoffnung-fuer-apotheker-opfer-id236489563.html

https://www.bild.de/bild-plus/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/eine-schande-kein-rechtlicher-anspruch-fuer-opfer-von-pfusch-apotheker-80670420.bild.html

https://www.sueddeutsche.de/panorama/apotheker-bottrop-krebsmittel-urteil-haft-1.4043342

https://www.spiegel.de/panorama/gepanschte-krebsmedikamente-in-bottrop-was-aus-den-opfern-des-apothekerskandals-wurde-a-13a3d44d-f446-4d05-9d90-2586fd43a649

https://www.zeit.de/zustimmung?url=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Fgesellschaft%2Fzeitgeschehen%2F2020-06%2Fbetrug-mit-krebsmedikamenten-bottrop-apotheke-medizinskandal

https://bottroper-zeitung.de/%EF%BF%BCder-held-der-keiner-sein-wollte/

https://www.anwalt.de/rechtstipps/bottroper-apotheker-land-nrw-zahlt-5-000-00-eur-an-krebspatienten-antraege-weiterhin-moeglich-200185.html

https://www.waz.de/staedte/bottrop/bottrops-apothekerskandal-1735-opfer-duerfen-auf-geld-hoffen-id238888735.html

Hier kann man den Staat fragen und es wurde:

https://fragdenstaat.de/anfrage/alte-apotheke-in-bottrop/

Der Anfang von allem:

https://correctiv.org/ruhr/alte-apotheke/2017/06/29/die-alte-apotheke-das-ende-des-schweigens/

Der Protest vor dem Landesministerium in Düsseldorf

https://www.waz.de/staedte/bottrop/apothekerskandal-protest-der-opfer-beim-gesundheitsminister-id236471179.html

Betrugsskandale in dreifacher Millionenhöhe für die Krankenkassen

Millionenschaden für Krankenkassen: Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (deutsche-apotheker-zeitung.de)

Alles über den Apothekerskandal mit Links von Correctiv:

https://correctiv.org/thema/ruhr/alte-apotheke/

Podcast mit Martin Porwoll, dem Whistleblower der Alten Apotheke:

https://der-bottcast.de/2023/05/26/episode-123-versteckte-helden/

Aktueller Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:

https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/krebsmittel-unterdosiert-urteil-gegen-bottroper-apotheker-bestaetigt-19122494.html

Auch die Apotheker Zeitung berichtete über die zuletzt zum Glück gescheiterte Verfassungsbeschwerde von Peter S.:

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/08/23/peter-s-scheitert-mit-verfassungsbeschwerde

Das Urteil:

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/10/21/bottroper-apotheker-peter-stadtmann-klagt-beim-bundesverfassungsgericht

WAZ-Beitrag aktuell : Peter S. beantragt Entlassung:

https://www.waz.de/staedte/bottrop/skandal-apotheker-stadtmann-stellt-antrag-auf-entlassung-id239618767.html

Sogar in Wikipedia hat der Skandal eine eigene Seite:

https://de.wikipedia.org/wiki/Medizinskandal_Alte_Apotheke_Bottrop

Der Prozess – Tageschronik

https://correctiv.org/thema/ruhr/alte-apotheke/der-prozess/

Videos:

Panorama – Der Krebsapotheker

https://www.youtube.com/watch?v=4B99omjLRxQ

ZDF-Reportage “Abgezockt! Der Krebsmittel-Skandal!

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/abgezockt-der-krebsmittel–skandal-100.html

Whistleblower deckt Apothekerskandal auf | Lokalzeit MordOrte

Bücher zum Thema:

Klaus Roloff, Karin Henke-Wendt:

Geschädigt statt geheilt – Große deutsche Medizin- und Pharmaskandale

  1. Hirzel Verlag GmbH

ISBN 978-3-7776-2763-2

https://www.lehmanns.de/shop/literatur/45190610-9783777627632-geschaedigt-statt-geheilt

 

Dieter Deiseroth, Hartmut Graßl (Hrsg.):

Whistleblower-Enthüllungen zu Krebsmittel-Panschereien und illegalen Waffengeschäften

Whistleblower-Preis 2017 – 227 Seiten – Berliner Wissenschafts-Verlag
ISBN 978-3-8305-3786-1

https://www.lehmanns.de/shop/recht-steuern/43322821-9783830537861-whistleblower-enthuellungen-zu-krebsmittel-panschereien-und-illegalen-waffengeschaeften

150 Jahr Feier der Alten Apotheke – kaum zu glauben, das Peter S., der freundlich in die Kameras blickt und die Leute sich um ihn scharen, da schon gepanscht hat. Während Kunden und Kundinnen den Scharm der Alten Apotheke loben, ist Peter Stadtmann überwältigt von der Anteilnahme an dem Fest von allen Seiten:

150 Jahre Alte Apotheke Bottrop – video

Immer noch ein Problem der Herstellungsmechanismen trotzdem abzuzocken:

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/krebs-medikamente-apotheke-100.html

FOTOGALERIE über das Ausrollen der Betroffenen-Liste – ausgelegt in der Stadt Bottrop – Alle Fotos wurden mir von Renate Okrent zur Verfügung gestellt

Ausstellung Kalender Bochum 2024 + Spende an Tierschutzverein Bochum vom 14.10. – 4.11.23

Kalenderbilder sind für einen Kalender 2024 mit Bochumer Motiven in einer Ausstellung im Schaubüdchen zu sehen. Jeder Verkauf des Kalenders ist eine Spende für das Tierheim Bochum.

Die Vernissage im Schaubüdchen, Ursulastr. 24 in Bochum beginnt am 14.10 um 13 Uhr bis 17 Uhr. Ebenso kann die Finissage am 4.11. zur gleichen Zeit zu besucht werden. Dazwischen gibt es keine Öffnungszeiten, da die zwölf Bilder von Außen sichtbar Tag und Nacht sind.

Warum ein kleiner Kalender Bochum in DIN 4 für das Tierheim?

In den letzten beiden Jahren sind einige Fotos zusammengekommen, die sonst auf einer externen Festplatte vergammeln. Warum also einen Kalender nicht nur für die eigene Wand erstellen, sondern für die Allgemeinheit mit einem guten Zweck verbinden?
Fotografiert wurde nicht mit einer High-Tech-Spiegelreflexkamera, sondern mit dem Smartphone vertikal. Das macht die Kalender besonders anders. Sie sind in DIN 4 und haben einen „Scheuklappenmodus“. Die Fotos zeigen das Wesentliche, sie zeigen das, was wir in Wirklichkeit auch nur sehen würden ohne Panorama.

Was kostet ein Kalender?
Der Kalender mit den Bochumer Motiven wird für 15 € verkauft werden, davon gehen durch die geringe Auflage 10 € an die Herstellungskosten, 5 € werden glatt für das Tierheim Bochum gespendet. Zu Weihnachten wird dann die komplette Summe an den Tierschutzverein Bochum Hattingen e.V.
 

Wo kann der Kalender Bochum 2024 gekauft werden?
Die Kalender sind zur Vinissage oder Finissage zu kaufen im Multifunktions-Kunstkiosk Schaubüdchen, ansonsten ist es über die Mailadresse bestellbar: ruhrpottologe@gmail.com oder anrufen 01633912257
Die Kalenderbestellungen nach der Ausstellung werden zwei Mal im Monat als eine Sammelbestellung gemacht werden bis Weihnachten. Wie der Kalender zu den Käufer und Käuferinnen kommt, kann individuell abgesprochen werden. Bei Versand kommen zusätzlich Versandkosten hinzu.

Warum das Tierheim Bochum?

Damit möchte ich dieses Jahr etwas für ein Tierheim machen, die dieses Jahr auch kein Zuckerschlecken haben. Viele Menschen haben jetzt, wo Homeoffice scheinbar wieder ad acta gelegt wurde, Hunde, Kaninchen, Hamster, Vögel und Katzen ausgesetzt, weil sie nicht klar gekommen sind mit den Betreuungszeiten ihrer Tiere. Das ist leider nichts neues. Die Menschen werden alle einfach nicht schlauer und denken über ihre familiäre und berufliche Situation plus Tiere nicht nach. Das ist verantwortungslos und deswegen meine Aktion.

Kalenderbestellungen:
Mail: ruhrpottologe@gmail.com
Mobil: 01633912257

Über Bestellungen würde ich mich freuen für das Tierheim Bochum!
 
In diesem Sinne Pfötchen hoch und Glück auf ⚒️🐕
 
Foto ist vom Bildschirm abfotografiert und deswegen absichtlich in einer schlechteren Qualität hier zu sehen. Ihr sollt den Kalender ja für das Tierheim kaufen und nicht vorher beurteilen, wie schlecht die Bildqualität ist. Sie ist definitiv besser! Nur so als kleiner Hinweis.

Spenden-Auktion „Flaschengefühle“ für den Obdachlosenverein BODO am 13.10. ab 19.30 Uhr

Am 13.10. ab 19.30 Uhr im Theater der Gezeiten, Schmechtingstraße 38 in Bochum, findet die „Spenden-Auktion“ der Ausstellung. „Flaschengefühle“ statt, die im Juli im Schaubüdchen, Ursulastraße 24, von der Stadt Bochum vom Stadteilfond Westend gefördert wurde.

Die kompletten Einnahmen der Fotos auf Leinwand werden für den Obdachlosenverein BODO e.V. gespendet. Sie zeigen Flaschen auf und an Stellen, die manchmal nicht einsehbar sind für Menschen, die vom Pfand der Flaschen leben. In diesem Moment sind Flaschen Müll und gehören in den öffentlichen Abfallbehälter. Doch für die Fotos entstehen Kurzgeschichten, die ich dazu erzählen kann. So hat jede Flasche eine gefühlvolle Geschichte, denn sie wurde von Händen und Mündern berührt, die zu diesem Zeitpunkt etwas erlebt haben.

Außerdem wird die Upcycling-Kunst von Gastaussteller Marco Heine aus Gelsenkirchen für die Behindertenwerkstatt Rheinbaben für die Kunstabteilung Bottrop versteigert.

Des Weiteren wird ein Foto im Rahmen von Manuel Miermeister aus Essen aus der im Frühjahr von mir iniitierten Ausstellung „Vorletzte Generation Ruhrgebiet“ für die Essener Elterninitiative krebskranker Kinder e.V. in die Auktion gebracht. Und einige kunstvolle Bilder vom Bochumer Hobby-Künstler Georg Schulenburg werden für das Kinderheim St. Vinzenz versteigert.

Kürzlich hat der Demoela Verlag mir auch für die Versteigerung das neue heimatliche Brett-Spiel „Der Pott“  zur Verfügung gestellt. Das Spiel sollte versteigert werden, aber ich lege selbst den Einkaufspreis und das Spiel für das Kinderheim bereit, um ihnen eine Freude zu bereiten. Es sei denn es findet sich jemand, der mehr dafür bieten würde.

Über zahlreiche Besucher und Besucherinnen und Bieter für den guten Zweck würde ich mich freuen!

Mehr Informationen:

André Brune

Mobil : 01633912257

https://ruhrpottologe.de

 

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Glück auf

Ruhrpottologe André Brune

Beispiele in der Fotogalerie

(Foto Copyright Klaus Pollkläsener (Funke Medien Gruppe/WAZ)

 

Bild von Manuel Miermeister in der Ausstellung „Vorletzte Generation Ruhrgebiet“

Spiel 23 eröffnet zum 40. Mal I + Video I +Fotogalerie aus 2022

Hurra 40 Jahr – Die Spiel Messe 23 feiert vom 5. – 8.10. mit einigen innovativen Neuerungen. Diesmal gibt es sogar ein Maskottchen namens Meeps, eine Katze, die Garfield ähnelt, aber mit den liebreizenden Augen eher einem schnuckeligen Animefilm aus Japan.

Am Donnerstag, 5.10. zum Start gibt es den ganzen Tag Vorträge und Diskussionsrunden und die „Brettspielewelt im Wandel – 40 Jahre Spiel“, Freitag findet Educator´s Day statt, dass Spiel und Bildung in den Vordergrund stellt und hauptsächlich den Pädagogen wichtig sein wird.

Video aus 2022 mit Maskenpflicht

YouTube

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Es gibt auch eine App, die den Besuchern gezielte Suche nach ihrem Lieblingsstand, Verlag und Hersteller beamt. Die Orientierung wurde bei der riesigen 32400 qm Standfläche verbessert. Was letztes Mal, wie im Video vom letzten Jahr noch zu sehen, mit Maskenpflicht und Coronaauflagen stattfand, ist dieses Mal nicht mehr nötig.Mein Youtube-Video von letzten Jahr soll euch auf den Geschmack bringen hinzugehen, wo ich Samstag auch bin. Und das aus einem bestimmten Grund: Ein Spiel das vom Demoela Spieleverlag „Der Pott“. Dat mussich mia angucken. Hab bisken geholfen, weisse bescheid.

Diesmal sind sechs Hallen fest gebucht. Erwartet werden 850 Aussteller aus 55 Nationen, die 1500 Neuheiten präsentieren, die auch vor Ort ausprobiert werden können und zum Messepreis gekauft werden können. Somit ist die „Spiel 23“ flächenmäßig die größte aller Zeiten. Vor Corona im Jahr 2019 kamen insgesamt 209000 Gäste. Ob die diesmal schon zu knacken sind, wird sich zeigen.

Ob Thomas Moder, Chef des Herner Spielezentrums wieder ein neues Krimispiel hat. Letztes Jahr hat er das im Podcast angekündigte Nordseekrimi „Ebbe und Flut“ angekündigt und auf der Spiel 22 vorgestellt. Ich habe noch eins zum Verlosen zuhause!

Die Messe gliedert sich diesmal in einem neuen Hallenkonzept:

Familienspiele von einfach bis leichten Kennerspielen – Halle 2,4,5,6

Kennerspiele und Expertenspiele Halle 3

Rollen, Sammelkarten- und Miniturspiele in Halle 3

In der Galerie sind Angebote für Kinder und Imbissstände

Crowdfunding-Plattformen, neue Spieleautoren und Künstler bekommen einen speziellen Bereich

Artist Alley, wo gemalt, gezeichnet und von Künstler verkauft wird, befindet sich in Halle 5

Prototypen Galerien, wo Spieleautoren unveröffentlichte Spiele ausprobieren lassen ist in Halle 4. Hier findet sich auch die Crowdfunding – Plattform

In der App des Friedrich Merz Verlags können die Neuheitenliste mit Beschreibungstexten und Bildern der neuen Spiele abgerufen werden. Die Hallenpläne sind interaktiver mit Zoomfunktion. Das Programm der Aussteller und Messe bieten ist ebenfalls abrufbar. In einer Neuheitenliste sind Beschreibungstexte und Bilder und können in einer Favoritenliste angelegt werden.

Link zum Runterladen der App für Android und Apple:

SPIEL App (spiel-essen.de)

Wie jedes Jahr verleiht die Spiel Messe einen Tag vor dem offiziellen Start das „Spiel des Jahres“.

Vor einem Jahr kamen über 147000 Besucher. Damals hab ich meine interessierte Frau Ewa mitgenommen, die wissen wollte, welche Brettspiele in Polen hergestellt werden. Wir trafen uns mit Sebastian Mersch von Game Feature, den ich ja schon gesehen gepodcastet hatte.

Gamefeature ist eigentlich eher für Computer, und Konsolenspiele unterwegs, aber in den regelmäßigen Podcasts auf ihrer Seite besprechen sie auch das ein oder andere Brettspiel. Auch wir testen gern das ein oder andere aus Spaß mit Gamefeature zusammen.

Link zu Gamefeature – Brettspiele-Tests:

BoardGameFeature Beiträge

Board GameFeature – Vorfreude auf die Spiel 23

Es macht Laune einfach mal gesellig zusammen zu sitzen. Brettspiele fördern auch strategisches Denken und lassen einen aus dem Alltag entfliehen. Wir jedenfalls konnten bei dem ein oder anderen leider nicht widerstehen es zum Messepreis zu kaufen und mit Sebastian Mersch von Gamefeature zu testen.

Der Eintrittspreis ist jeweils leider etwas teurer geworden, aber das hängt auch mit den erhöhten Energiekosten zusammen. Die Standgebühren werden auch happig sein. Aber dafür wird auch viel gezeigt und geboten.

Tagesticket:

  • Erwachsene: 22 € Online-Preis – 23 € Tageskasse
  • Kind bis 4 frei, ab 4 bis 12 Jahre: 13 € Online-Preis – 14 € Tageskasse
  • Schüler, Studenten, Auszubildende, Schwerbehinderte ab Grad 50: 19 € Online-Preis – 20 € Tageskasse
  • Familienkarte (2 Erwachsene plus bis zu 3 Kinder und Schüler: 55 € Online – 56 € Tageskasse

Dauerkarte:

  • Erwachsene: 58 € Online – 59 € Tageskasse
  • Kind bis 4 frei, ab 4 bis 12: 31 € Online – 32 € Tageskasse
  • Schüler, Studenten, Auszubildende, Schwerbehinderte ab Grad 50: 48 € Online – 49 € Tageskasse

Öffnungszeiten

Donnerstag – Samstag 10 bis 19 Uhr

Sonntag, 8.10 von 10 bis 18 Uhr

Link zur Messe:

SPIEL ESSEN (spiel-essen.de)

Aus eigenen Erfahrungen ist die Anreise mit Bus und Bahn die bessere Wahl!

Die U11 der Essener Ruhrbahn fährt direkt zu den Grugahallen

Link

Fahrplanauskunft  der Essener  Ruhrbahn

Adresse der Messe

Messeplatz 1, Essen 

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Glück auf und viel Spaß! Wir sehen uns vielleicht Samstag aufe Spiel in Essen!

FOTOGALERIE zur SPIEL 22

Das Politische Gespräch zur Vermüllung der Stadt Bochum im Rahmen der geförderten Ausstellung „Flaschengefühle“ I +Video I +Podcast

„Es ist bedrückend“, so Volker Steude von den Stadtgestaltern mit Blick auf meine Fotos, „und zeigt, dass was passieren muss“. So die Aussage eines Kommunalpolitikers aus Bochum beim Nachfragen, wie er die Ausstellung „Flaschengefühle“ findet.

Fünf Mitglieder aus verschiedenen Bochumer Parteien haben sich bereit erklärt zum Politischen Gespräch im Schaubüdchen über die Thematik „Vermüllung der Stadt“ zu sprechen.

Müll, Wilde Kippen, Zigarettenfilter auf dem Boden sind ein heißes Thema in vielen Städten Deutschlands. Durch meine Touren durch die Ruhrgebietsstädte ist mir der Schmutz aufgefallen, der leider mehr wird statt weniger, besonders im Ruhrpott.

Wie können wir unsere Heimat verschönern? Wie kann die Visitenkarte Bahnhof schöner gemacht werden? Viele Fragen und Antworten wurden in zwei Stunden gestellt und in netter Runde beantwortet.

Welche Lösungsvorschläge hat die Kommunalpolitik den Müll in und auf den Straßen und in der Natur zu verringern?

Das sollten mir kommunale Politiker und Politikerinnen aus Bochum mitteilen, die ich im Rahmen der von der Stadt Bochum aus dem Westendfond geförderten Ausstellung zu einem Politischen Gespräch im Schaubüdchen am 21.7.23 eingeladen hatte. Sie ist eine Frage, die vor Ort in jeder Stadt im Kleinen dennoch eine globale Antwort sucht.

Es ist eine Frage, die mich persönlich schon lange beschäftigt, weil es auf den Straßen, in den Gebüschen auf Wiesen und in der Natur mittlerweile immer schlimmer aussieht. Obwohl die Menschen aufgeklärt werden, sind sie achtloser gedankenloser. Die Verursacher und Verursacherinnen von Wilden Müllkippen sind scheinbar der Meinung, dass es die Müllabfuhr, der Kehrer schon irgendwann mitnehmen wird, weil sie dafür bezahlt werden. Und weil es statt weniger Müll, immer mehr wird.

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Podcast - Das Politische Gespräch "Vermüllung der Stadt" - Teil 1

Wenn eine Flasche stehen gelassen wird, denkt vielleicht die Person, sie tue noch was für die Obdachlosen oder die armen Rentner, die nichts zu essen haben. Aber es gibt von den Flaschen viele, die einfach im Rausch egal wo stehengelassen werden. Wenn der Alkoholpegel hoch genug ist, wandert auch der „Kleine Feigling“ unter dem Gehölz oder in der Blumenwiese, wo er nicht gefunden werden kann. Vielleicht ist es zu pauschal gesagt, vorurteilhaft oder einfach nur polemisch. Das mag sein, aber ich verfolge das seit ich selbst Anfang der 1990er Jahren in Bottrop in der Umweltschutzgruppe Robin Wood einstieg und auch politisch einiges gemacht habe, während ich in der Ruhrkohle zum Ver- und Entsorger ausgebildet wurde. Vielen Menschen scheint es immer noch egal zu sein, was mit dem Müll passiert, obwohl Filme und Dokumentationen versuchen zu sensibilisieren, wie es auf dem Meeresboden aussieht oder an schönen Urlaubsstränden. Dort landen Kunststoffe jeder Art auch aus Bochum. Doch kaum einer denkt daran. Es wird auch Müll aus dem Autofenster geworfen, statt im Auto in einer kleinen Tüte zu sammeln und diese im Hausmüll zu entsorgen. Der Abfall von hier landet doch nicht im Meer. Das ist doch Unsinn!

Ist es nicht! Denn wer hier z.B. eine Zigarettenkippe fallen lässt, wenn der Starkregen diese in die Kanalisation spült, denkt nicht daran, dass sie am Ende über irgendwelche Umwege dann doch plötzlich wieder da auftaucht, wo der Bochumer Raucher gerade wieder an der Nordseeküste in die Wellen springt. 10 Jahre dauert es bis ein Zigarettenfilter im Meer zersetzt wird. 10 Jahre zuviel, in dem Meerestiere und Bakterien an dem noch anhängenden Nikotin, Arsen, Cadmium und Blei sterben können. Aus den Augen aus dem Sinn. Was geht mich das Meerestier an. Bakterien kann ich ja eh nicht sehen. Davon gibt es außerdem ja auch genug!

Als ich die Flaschen anfing zu fotografieren, hatte ich eine Ausstellung noch gar nicht geplant. Das erste Bild entstand in Gelsenkirchen Ückendorf im August bei der Szeniale. Dort standen Bierflaschen und kleine Schnapsflaschen an den unmöglichsten Stellen. Sie wurden eben nicht zur Trinkhalle am Flöz zurück gebracht oder da, wo sie gekauft wurden. Ist ja auch mit einem Weg verbunden. Das ist zu umständlich. Die erste Flasche, die ich dann fotografiert habe war in Marianske Lazne (Marienbad), einem Kurort in Tschechien, wo ich ein paar Wochen danach in Urlaub war.

Die Flasche schien alt zu sein. Sie lag vielleicht schon Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte auf einem rostenden alten Dach, dass jederzeit drohte abzufallen, in Moss gebettet. Das war Absicht, wahrscheinlich hochgeworfen oder von einer höheren Etage runtergeworfen. Sie wurde nicht platziert für einen Obdachlosen, der die Flasche zum Pfand bringen wollte. Sie lag in einer Schönheit dort, die seinesgleichen suchte, wie Dornröschen. Ich wollte sie mit einem Kuss wecken. Der Kuss war die Ausstellung, die mir dann im Kopf rumspukte. Ich lernte die Inhaber des Schaubüdchen am Tag der Trinkhallen kennen, bevor ich die ganzen Flaschen anfing zu fotografieren. Und nach dem Urlaub, als ich den Terminplan in die Hand bekam, wann ich welche Ausstellung selbst dort einbinden wollte, plante ich sie schon. Im Mai teilte mir das Schaubüdchen mit, dass der Westendfonds eine Ausschreibung gemacht hat und ich mit meiner Idee vielleicht Chancen auf eine Förderung hätte.

Der Westendfond ist eine Stadtteilförderung der Stadt Bochum. Die Stadtteile Giesenbruch, Stahlhausen und Goldhamme, die an der Jahrhunderthalle, am Westpark angrenzen nah der Innenstadt sollten unterstützt werden. Eine besondere Idee für das sogenannte Westend-Viertel würde mit 1000 € gefördert werden. Einen Tag vor dem Ende, schickte ich meine Vorstellung, nicht nur Fotos aufzuhängen, sondern ein ganzes Projekt innerhalb einer Woche zu machen, die sich nicht nur mit den Flaschen, sondern dem nachbarschaftlichen Müll befasst, den ich im Westpark und in den Straßen der Stadtteile gesehen habe. Ich wollte auch Positives berichten darüber und die möglichen Alternativen, Vorschläge besprechen mit kommunalen Parteien oder Anwohner und Anwohnerinnen.

Videopodcast - Vermüllung der Stadt Bochum - Das Politische Gespräch - Teil 2

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Podcast - Vermüllung der Stadt Bochum - Das Politische Gespräch - Teil 2

Ich konnte es kaum glauben, als ich davon hörte, dass die Jury entschied meine Ausstellung und Projektwoche zu finanzieren. Es hat mich riesig gefreut. Ich hätte es zwar auch ohne Förderung gestemmt, weil ich es für wichtig erachte, aber so hat es natürlich noch eine besondere Marke bekommen. Denn mein Ziel ist es diese Ausstellung mit einer etwas anderen Art von Fotos, den Geschichten zu den Flaschen und der Projektwoche auch in andere Städte zu bringen. Mein Ziel ist, dass dort in jeder Stadt Müll in Straßen, am Bahnhof auf den grünen Wiesen einfach nochmal ins Gedächtnis zu rufen und Möglichkeiten zu besprechen, wie es in den Städten bekämpft werden kann. Mein Ziel ist es die Kommunalpolitik in der Verantwortung zu sehen, darauf aufmerksam zu machen und nach einer gemeinsamen Strategie zu suchen, finden und auszuführen. Das es Geld kosten kann ist keine Frage, die Folgekosten von Verseuchung, das Aufräumen durch den Steuerzahler statt von Veranstaltern z.B. oder auch Wegbleiben von Touristen, die nicht kommen, weil die Stadt schmutzig ist, lässt nachfolgend auch Gewerbesteuer sinken. Vieles hängt zusammen. Es muss über den Tellerrand geschaut werden. Alle kennen das Problem, doch kaum einer zieht an einem Strang. Es ist egal, ob Links, Rechts oder Mitte, egal ob Tierschutzpartei, Grün oder Freie Bürger.

Das Problem ist allen bekannt, doch eins ist klar: Es werden Anträge von Parteien abgelehnt, die förderlich wären, weil sie von der Opposition kommen und nicht aus den eigenen regierenden Reihen. Müll muss parteiübergreifend bekämpft werden. Lösungen müssen gefunden werden. Schnelle Lösungen. Weltweit sogar. Angefangen in der örtlichen Bildungspolitik, an den Schulen bis hin zu hohen Strafen, die ich aus Singapur kenne. Es gibt Dokumentationen in den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten oder Youtube. In Singapur ist es möglich vom Boden zu essen. Erziehung, Bildung und hohe Strafen, die nicht unbedingt die Freiheit eingrenzt, sondern eher das Stadtbild verbessert und die Ressourcen der Natur schont. Die Natur kann sich nicht wehren und wir haben nur diese eine Erde.

Innerhalb der Projektwoche habe ich vor dem Politischen Gespräch die Müllsammelaktion geplant und auch die Garteninitiative aufgesucht. Ich wollte vorher Dinge sehen, was Alternativ passieren kann und wieviel Müll in der Umgebung der Ausstellung zu finden war. Das Ergebnis ist schon im Blog zu lesen. Es ist schon erschreckend, dass ich zwei Matratzen, zwei Einkaufswagen, einen Aktenordner voll mit Materialien von Tapeten neben hunderten Zigarettenkippen und Flaschen, Dosen, Batterien, Autoteile und Hundekotbeutel gefunden habe. Zwei orange halbe Säcke waren voll. Schwer von Papperesten und Flaschen. Am allerversautesten war der Platz hinter dem Anneliese Brost – Musikforum. 15 Mal habe ich das „Bürgerecho“, die Mängelmelder-App in Anspruch genommen und Verbesserungen, Anfragen und Entsorgungshinweise gemacht, die auch fast alle beantwortet oder durchgeführt wurden.

Und nun nach der Zusammenkunft mit den Parteimitgliedern, das zeitlich schon etwas her ist, dachte ich noch vor einer Woche, dass meine Gespräche tatsächlich gefruchtet haben. Es war so schön aufgeräumt am Musikforum. Kaum ging ich diesen Samstag, also eine Woche später daher, war es wieder versaut bis zum geht nicht mehr. Die Bahnhöfe sehen katastrophal aus. Ein neues Bild von meiner Urlaubsabreise nach Polen, in Polen am Bahnhof Gleiwitz / Gliwice und beim Ankommen in Bochum zeigt, was ich meine.

Ich habe die Bahnhöfe von Polen gesehen. Dort kann vom Boden geleckt werden. Sie sind sauber. Es kann nicht sein, dass die Visitenkarte einer Stadt, wie ein Bahnhof einfach nur „abgefuckt“ aussehen. Ich habe mich geschämt für meine deutschen Bahnhöfe, für meine Heimat. Nicht nur in Polen war das Bild der Städte schöner, nein auch in Paris, wo ich davor einige Tage war. Natürlich fand ich dort auch Flaschen und Müll, aber ich stieg aus dem Thalys am Gare du Nord und es war sauber! An jeder Ecke Mülleimer, Wachpersonal und auch Müllmänner, die aufräumten immer und immer wieder.

Neben dem Bahnhof sah es dann im Viertel nicht so toll aus, aber das sah man nur mit dem zweiten Blick. Der Bahnhof ist eine Visitenkarte. Er war sauber. Natürlich schiebt man schnell die Schuld auf die Deutsche Bahn. Natürlich könnte aber jede Stadt mal einfach eine Partnerschaft eingehen und unterstützen. Eine Hand wäscht die andere. Es muss da einfach mehr passieren. So kann es nicht weitergehen. Wenn auf einer anfängt Abfälle hinzulegen, legen andere was dazu. Verbote von alkoholischen Getränken auf den Bahngleisen und im Zug sollten ausgesprochen werden. Die moralische Keule muss treffen ins Mark und Bein. An Bahnhöfen sollte mehr Ordnungsamt seine Wege tun. Die Kosten können auch die Deutsche Bahn z.T. übernehmen. Wer in Google „Bahnhof“ „reinigen“ eingibt, wird erstaunt sein, wo überall die Menschen sich über das schäbige Bild beschweren. Nürnberg, Bad Oynhausen, Stuttgart, Bielefeld. In Facebookgruppen finden sich tausende Aufreger von wilden Müllkippen bis hin zu überfüllten Mülleimern, versifften Ecken. Abfall ist einer der Aufreger Nummer 1.

Und was macht die örtliche Politik?

Sie streitet, diskutiert, debattiert und nach monatelangen Ringen oder auch Jahren entscheidet dann der Ausschuss oder Rat am Ende eine abgespeckte für alle zufriedene freiheitliche Version, um niemanden auf die Füße zu treten.  Es wird in Vierjahresrhythmus gedacht statt in einem Jahrzehnt,. Ich denke da an die Jahrzehnte lang verkommenen Schulen, das Sparen an den Kindern und Lehrern, die für die Zukunft der Stadt und des Landes ausbilden und ausgebildet werden. Es wird ans wiederwählen gedacht. Keine heißen unpopuläre Eisen anfassen. Die Opposition hat es einfacher, sie polemisiert, macht Vorschläge, die aber von der regierenden Mehrheit, dann abgelehnt wird, weil es von der Opposition kommt. Das tägliche politische Geschäft ist meist parteipolitische Abgrenzung statt gerade bei dem Problem Müll zusammen an einem Strang zu ziehen. Das geht so nicht. Politik muss auch auf die Füße treten. Politik muss auch unpopuläre Entscheidungen treffen, muss auch mal mit der moralischen Keule um sich schlagen und mehr als nur in Vierjahresrhythmus denken. Politik sollte viel weiter in die Zukunft blicken.

Es muss Entscheidungen geben, die erzieherisch wirkt. Die Politik muss einen Wink geben, so sollte es aussehen und dafür gesorgt werden. Politik kann ändern, wenn sie will. Und wie die Zeilen zu lesen sind, hängt alles mit allem irgendwie zusammen. Denn allein beim Thema Müll ist das Problem, wenn in der Richtung nicht viel gemacht wird, die Kosten am Ende höher, als die abgespeckten Gesetze, dass der Bürger und die Bürgerin wissen, was zu tun ist. Meist wissen sie es nicht. Denn in der Gelben Tonne wandern auch nach 30 Jahren immer noch Dinge rein, die nicht reingehören.

Zum Beispiel hat meine Frau eine Broschüre übersetzt in polnischer Sprache und in anderen Sprachen für den USB erstellen lassen. Doch wo ist dieser Flyer? Da steht drin, was wo in welchen Müllbehälter kommt, wo Müll hingebracht werden kann. Ich sehe dagegen wilde Müllkippen, wie auf dem Foto „Versteckt“ von mir. Gemacht habe ich es nachdem ich auf frischer Tat ein deutschsprachiges Ehepaar erwischt habe. Sie wollten ein Brett auf den Haufen werfen an einem sonnigen warmen Samstagabend vor einem Jahr. Dieser Haufen liegt immer noch da. Ein Jahr nachdem ich es fotografiert habe. Mittlerweile sperrt ein Zaun das komplette Geländer ab, damit es nicht höher wird. Rechtliche Schwierigkeiten mit dem Grundbesitzer, sagt man mir. Und im gleichen Atemzug sagt mit die Mitarbeiterin des Umweltamtes, dass es in Bochum im Jahr über 5000 wilde Müllkippen gibt! Zusätzliche Kosten, die wir Steuerzahler übrigens mit einer Erhöhung der Müllgebühren am Ende zu zahlen haben, obwohl in Bochum die Abgabe von Sperrmüll und Sondermüll KOSTENLOS ist an den Sammelstellen des USB.

Ich erlebe nach dreißig Jahren „Grüner Punkt“ eine immer noch viel zu geringe Recyclingquote trotz verbesserter Technik. Immer noch wird Grüner Punkt – Müll eher verbrannt, weil es billiger ist als Öl. Seit der Gründung des Grünen Punkts ist mehr Verpackungsmüll entstanden statt weniger. Damit einhergehend ist auch die Recyclingquote nie so richtig auf 100% gekommen, wo sie liegen müsste. Die Verpackungsindustrie vermeidet nicht, sie will verdienen. Die Politik stellt das wegen Arbeitsplätze, Gewerbesteuer etc. nicht in Frage. Sie könnte aber auf mehr Vermeidung setzen. Arbeitsplätze außerhalb der Verpackungsindustrie gibt es in unserem Land mit Fachkräftemangel im Moment genug. Viele Verpackungen haben Verbundstoffe aus Aluminium, Kunststoff und Pappe, wie das Tetrapak, das als umweltfreundlich dargestellt wird, jedoch kaum wiederverwendbar ist und in der Herstellung stark klimaschädlich. Darüber spricht die Politik nicht!

Ich komme aus der Branche der Ver- und Entsorgung, Fachrichtung Abfall. Ich weiß, wovon ich rede und schreibe. Ich bin zwar lange nicht mehr beruflich dabei, aber es ist bis heute nicht viel geändert worden, außer dass es die Thermische Verwertung vor dem Deponieren gibt. Warum? Weil die Deponien voll sind und kein Bürger oder Bürgerin in der unmittelbaren Nachbarschaft eine Mülldeponie haben möchte. Punkte, die natürlich sind, denn wer Müll macht, möchte ihn natürlich nicht nebenan liegen sehen und riechen. Weit weg landen dann so manche Dinge, die sich nicht recyclen lassen. Eine regelrechte Müllmafia schickt für wenig Geld tonnenweise Müll ins Ausland. Noch kürzlich gab es eine Doku darüber. Müll wandert nach Polen oder Bulgarien auf eine wilde Mülldeponie, nach Thailand oder Afrika. Alles ist für uns scheinbar regulär, alles ist gut, wenn es nicht gesehen wird. Hauptsache nicht in meinem Auto, neben meiner Haustür oder in den Kosten der Müllgebühren. Aber was ist am Naheliegendsten?

Das Problem gibt es nicht seit gestern, sondern seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs: Immer größere technische Fortschritte in der Herstellung. Statt direkte Bedienung, verpackte Selbstbedienung, Verpackung für Parfumflaschen, Verpackungsmaterial für Bestellungen im Internet. Dazu immer größere Hygienevorschriften, die z.B. auf den Märkten das Zeitungspapier verbannt und billige dünne Tüten zur Verwendung vorgeschrieben haben. Über die Fleisch- und Käsetheke darf die eigene Dose nicht gereicht werden. Schicke Verpackungen mit einer Menge verschiedenen Farbstoffchemikalien zieren Pappverpackungen, die kaum recycelt werden können. Plastikspielzeug mit gefährlichen Farbstoffen, hergestellt in China, das hier dann in die Hände und Münder von Kindern wandert. Das ist eigentlich Sondermüll, was wiederum verbrannt wird. Alle vergessen, wie Verpackungen hergestellt werden. Auch Kleidung besteht nicht mehr aus reinen Naturstoffen, wie Leinen oder Baumwolle. Die Kunststofffasern sind Müll. 

Medikamente sind aus Kohlenstoff. Erdöl sozusagen. Sie wandern bei Nichtgebrauch in den Müll. Was ist wenn es kein Öl mehr gibt? Wie wird dann die medizinische Versorgung aussehen? Was passiert jetzt mit unseren Gewässern? Was passiert mit den Antibiotika im Trinkwasser, wenn die Kläranlagen es nicht komplett chemisch reinigen können? Müll hat viele Fragen und bedarf viele Antworten, aber vor allem ein TUN. Das kann nicht in einem Zwei-Stunden-Gespräch locker besprochen werden. Aber „Das Politische Gespräch“ kann zumindest einen Wink der jeweiligen Partei und persönlichen Anliegen der kommunalen Politiker und Politikerinnen sein, wie sie denken und was sie planen. Welche Möglichkeiten im gesetzlichen Rahmen gibt es? Was erarbeiten sie für den Bezirk, die Stadt, für das Land Nordrhein-Westfalen, die Bundesrepublik Deutschland, die EU und am Ende der Welt an Ideen in ihren Arbeitsgruppen? Welche Gesetze, welche Maßnahmen können die Müllproblematik verbessern?

Was kostet uns Verbraucher eine Joghurtdose, dessen Inhalt bei einem Viertel Erdbeere z.B. liegt und deren Dose am Ende eher verbrannt wird, weil es nicht recycelt wird?

Erstmal ist die Herstellung mit viel Trinkwasser verbunden. Das gleiche gilt für das Recyceln. Beim Recyceln sind die Kohlenstoffmoleküle spröder, vor allem wenn Fremdstoffe mit eingewebt werden. Es sollte jedem Verbraucher und jeder Verbraucherin klar gemacht werden, was so eine Joghurtdose kostet in der Herstellung, beim Vermüllen und Recyceln. Das macht einem bewußter, was wir verursachen.

Warum unterstützt die Politik schicke Verpackungen? Warum wird nicht einfach auf Verpackungsverbot, Verringerung von Müll durch Vermeidung gesetzlich festgesetzt? All das hat auch mit Klimaschutz zu tun. Denn jede Verpackungsherstellung geht auf Kosten der Umwelt und des Klimas! Abgesehen davon ist auch die Produktion von Verpackung und den dann entstehenden Müll mit der Klimasituation und den Treibhausgasen zu sehen. Und dann gibt es am Ende das Thema Flüchtlinge, die aus ihren Ländern wegen der Klimaveränderung fliehen müssen. Trockene oder verseuchte Böden oder Gewässer, starke Regenfälle, Stürme oder Dürre. Alles hängt irgendwie zusammen.

Die Antwort für eine Verbesserung der Müllpolitik ist nicht so einfach, denn daran hängt politisch Arbeitsplätze, Gewerbesteuereinnahmen, Firmenlobby, viel Geld. Aktienkurse und Verträge mit Import und Export. Etwas, was wir als Normalverbraucher kaum sehen, wenn wir z.B. die Chipstüte in die Hand nehmen, die aus Aluminium besteht. Sehr teuer in der Herstellung mit einem immensen Wasserverbrauch.

Alles gut und schön, aber am Ende wandert Müll, der nicht recycelt wird, dann in der Dritten Welt, wo die Kinder recyclebares Material auf den angespülten Müllhaufen suchen, um davon zu leben. Die Dunkelziffer ist hoch, an was sie in frühen Alter sterben. Die Dunkelziffer ist hoch, wieviel aus welchen Ländern auftaucht. Die Dunkelziffer ist hoch, wieviel Arten von Tieren und gesunden Bakterien im Meer und an Land an dieser Erstickung unseres Mülls versterben. Das alles ist weit weg. Was kümmert es uns? Warum schreibe ich über die Politischen Gespräche so ausführlich und gleichzeitig konfus über das globale Problem Müll? Weil es ein globales Problem ist, was im kleinen, auf kommunaler Ebene geebnet werden kann, besser zu machen. Die Voraussetzung ist nur: Die Parteien wollen es! Wir selbst sind in der Verantwortung unseres TUN, nämlich Müll zu vermeiden!

Was ist bei uns, allein in Bochum, kommunal, in den Straßen, im Wald, in den Köpfen?

Das versuchte ich auf eine Art und Weise bei der Kommunalpolitik herauszufinden. Eigentlich plante ich nur eine Stunde, aber es wurden zwei Stunden eines angenehmen Gesprächs mit den einzelnen Mitgliedern der im Rat der Stadt Bochum regierenden Parteien SPD, CDU, Stadtgestalter, Linke und UWG/Freie Wähler.

FDP und Grüne sagten für ihre Vertreter wegen Urlaub ab. Wenn nachträglich noch Interesse besteht, werde ich beide einzeln nochmal zu einem Gespräch aufsuchen. Aber es wird nicht mehr das gleiche sein, was am runden Tisch zusammengetragen wurde.

Ich lud auch die AfD ein. Doch sie hat sich selbst ausgeladen, weil sie keinen kompetenten Vertreter hat. Das Gespräch war nett und freundlich. Ich bin kein Freund dieser Partei. Dennoch sah ich es als wichtig an, alle an einen Tisch zu bekommen, die hier regieren. Das es die „Partei“ noch gibt und die von der AfD abgespaltene „Bündnis Deutschland“ hatte ich zwar auf dem Schirm, aber die „Partei“ reagierte auf meine Anfrage nicht und die Basis hab ich, ehrlich wie ich bin, nicht mehr angefragt. Ich habe natürlich auch die Stadt Bochum mit dem Umweltamt eingeladen. Doch das Umweltamt sagte aus sicherlich eher vorsichtigen Gründen ab, denn sie wollten niemanden auf die Füße treten bzw. sich nicht treten lassen verständlicherweise salopp ausgedrückt. Auch der USB, der Umweltservice Bochum, zuständig für den Müll innerhalb und außerhalb der Bochumer Mülltonnen und auf den Straßen, hat im Vorfeld abgesagt.

Jörn Denhardt von der Presseabteilung bat im Vorfeld um schriftliche Fragen, die er beantworten würde. Die mögliche weitere Anfrage wurde dann wegen Urlaub abgesagt. Er signalisierte sofort ein Nein. Das fand ich schade und hat mich eigentlich tierisch geärgert, denn wer wenn nicht der USB mit Vertretern der Pressestelle, wäre am sinnvollsten geeignet bestimmte Dinge vor Ort zu beantworten. Dafür ist ja eine Pressestelle da. Ich fühlte mich von Seiten des USB eher allein gelassen für meine konsensfindende Idee.

Der USB ist aber hiermit ebenso nochmals aufgefordert sich der Situation zu stellen. Vielleicht wird es nochmal ein Gespräch geben, vielleicht auch nicht. Und ja, natürlich machen alle ihre Arbeit. Ich bin auch glücklich vom USB Material zur Verfügung gestellt bekommen zu haben für die Müllsammelaktion, die ich auf ungefähr 12 Mitmacher geschätzt habe. Am Ende war ich alleine unterwegs, was mich erst enttäuschte. Im Nachhinein fand ich es eher positiv, weil ich mich komplett selbstreinigend auf die Umgebung von knapp 500 Metern um das Schaubüdchen konzentriert habe und dafür acht Stunden unterwegs war. Erfahrungen, die ich beim Politischen Gespräch ebenso nutzen konnte. Die bisher zusammengetragenen Abfälle legte ich auf dem Boden. Die Politiker mussten dadurch waten. Das war Absicht.

Ablauf von Videopodcast Teil 1

Ich musste die zwei Stunden zu zwei Teilen splitten. Eine politische Veranstaltung kann bei zwei Stunden die Aufmerksamkeit verringern. Im zweiten Teil waren weitere wichtige Dinge besprochen worden, die das Bochumer Müllproblem intensiver besprach als im ersten, denn dort fing ich wie im Text des Blogbeitrags dazu vorher Global an um in Bochum zu landen, wo die Vermüllung der Welt bei uns persönlich anfängt oder etwa doch nicht…

Im Ablauf habe ich zu Anfang eine kleine Schweigeminute gemacht, die alle irritiert hatte. So wie ich gerade über die globale Problematik geschrieben habe und die Dritte Welt erwähnt habe, die durch unseren Müll Sterbefälle haben, die hier nicht groß erwähnt werden, so begann ich den ersten Teil meines Podcasts mit den fünf Parteivertretern. Die Eröffnung fing also global an und wurde positiv wahrgenommen. Anfangs nach der Vorstellungsrunde und der globalen Müllproblematik gingen wir dann auf das ein, was in Bochum politisch machbar ist und was nicht. Das ist im von mir gesplitteten zweiten Teil zu sehen auf Youtube bzw. hören als Podcast.

Teilnehmer waren

Die fünf Vertreter Alexander Knickmeier von der SPD, Elke Janura von der CDU, Bernhard Koolen (Linke), Ulli Engelbrecht (UWG/Freie Bürger) und Volker Steude (Stadtgestalter) waren nicht nur Vertreter der jeweiligen Parteien, sondern auch z.T. Mitglieder im Ausschuss Umwelt, Nachhaltigkeit und Ordnung, kurz UNO. Den abgekürzten politischen Begriff musste ich erstmal verstehen. Das war ein Vorteil für meine Veranstaltung politisches Personal zu bekommen, die auch im Ausschuss für die Müllproblematik sitzen.

 

Elke Janura (CDU) – Mitglied im Rat der Stadt Bochum, Vorsitzende des Planungsausschusses, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Ordnung. 69 Jahre alt. Seit Januar 1991 Mitglied der CDU. Seit 2004 begann die politische Laufbahn.

Bernhard Koolen (Linke) – Sachkundiger Bürger, im Landesvorstand seit Oktober 2022, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit, Ordnung. Arbeitet in der Ratsfraktion mit. Seit drei Jahren dabei. Er war Schulleiter eines Dortmunder Gymnasiums. Durch seine Erfahrungen fühlte er sich radikalisiert, hat aber erst nach dem Ende der beruflichen Laufbahn die Politische Laufbahn angefangen. Er ist 68 Jahre alt.

Ulli Engelbrecht (UWG/Freie Bürger – Unabhängige Wählergemeinschaft mit Verbund der Freien Bürger) – Die UWG ist eine alteingesessene Wählergemeinschaft aus Wattenscheid. Ulli ist Sachkundiger Bürger und war als Vertreter anwesend, weil alle anderen in Urlaub waren. Seine Meinung wird Wattenscheid leider oft genug links liegen gelassen in der Bochumer Kommunalpolitik.  66 Jahre alt.

Alexander Knickmeier von der SPD ist mit 43 Jahren der jüngste in der Runde gewesen und ist als  Sachkundiger Bürger im Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Ordnung. Sein Weg führte die politische Situation der Flüchtlingskrise 2015 in die Parteipolitik. Er wollte dem Erstarken der rechtspopulistischen Kräfte entgegenstehen. Die größte Schnittmenge seiner Meinung war in der SPD.

Volker Steude, Fraktionsvorsitzender von „Die Stadtgestalter“, die 2014 gegründet wurden. Darin tummeln sich Parteilose Bürger und Bürgerinnen, die selber kreativ gestalten. Sie sammeln Ideen und Vorschläge zum Bessermachen und bringen Fachleute an ihren Tisch. Er ist 54 Jahre alt. Volker Steude war vorher in der Umweltpolitik schon bürgerlich engagiert.

Teil 1 der Politischen Gespräche zum Thema „Vermüllung der Stadt“

Angefangen wird im Teil 1 des „Politischen Gesprächs“ mit der globalen Müllproblematik, die Verschmutzung der Meere, Export von Müll in ferne Länder, wie Afrika oder nach Asien. Es reizte mich die Politiker mit einer Schweigeminute zu provozieren, wie sie darüber nachdenken, dass der Müll aus unserer Ecke auch global zu sehen ist.

Alexander Knickmeier kommt aus der Wasserwirtschaft und stellt sich die Fragen:

Wie wird man unseren Müll los? Welche Industrie kann recyclen? Wird im asiatischen Raum recycelt? 80% der Abwässer wird weltweit immer noch ungeklärt in die Flüsse bzw. Meere geschickt. Auf verschiedenen Ebenen muss klar darüber diskutiert werden und Maßnahmen international gemacht werden.

Ulli Engelbrecht sieht Bochum und findet, dass das Müllproblem im Kleinen anfängt.

Bernhard Koolen erklärt aufgeregt das Zerstören der Lebensgrundlage der Menschen, die weit von uns entfernt leben und durch uns verursachte Klimaschäden, auch die Ursache von Krieg und Flucht aus den ärmeren Ländern in die EU ist. Müllexporte sollten verboten werden. Er stellt die Frage: Wie kommen wir von der Plastikwelt weg? Es wird von Öl hergestellt. Es müssen bisherige Regeln geändert werden.

Elke Janura sieht das Plastik in ihrem eigenen Badezimmer. Sie reduziert das Gespräch auf Bochum und sie fragt sich in wie fern wir selbst schuldig am Müllproblem sind. Das Mikroplastik im Shampoo. Die Shampooflasche aus Kunststoff, statt aus Glas.  Wie schuldig sind wir eigentlich selbst an dem Problem? Wir schieben das weit weg, wo Müll landet. Denken nicht drüber nach. Aus den Augen aus dem Sinn.

Wir besprechen das Wandern einer Zigarettenkippe zum Meer, die Gedankenlosigkeit am Anneliese Brost – Musikforum und was man dagegen tun kann, das Japanische Bildungssystem der Erziehung von Sauberhalten und Sensibilisierung.

Was bedeuten denn Zigarettenfilter für die Umwelt?

In einem Filter stecken die Stoffe Formaldehyd und Nikotin. Beide können Kleinstlebewesen zerstören. Allein 5,6 Billionen Zigarettenkippen fallen jährlich weltweit an. 80% davon landet in der Umwelt. Zusätzlich sind Blei, Cadmium und Arsen, enthalten. Schwermetalle, die wie der Name schon sagt, natürlich schwer abbaubar sind.

Allein 2,2 Mio. Zigaretten pro Tag werden in Deutschland geraucht. In der neben dem Schaubüdchen liegenden Antoniusstraße sammelte ich an jedem Baum, an jeder Laterne bis zu 10 Zigarettenfilter.

Elke Janura wies auf den Vollzugsdefizit des Bochumer Bußgeldkatalogs. 55 Euro werden für die Verschmutzung der Straße genommen. Aber der Ordnungsdienst macht nichts. Das was funktioniert ist Falschparken. Das Argument fällt, dass in der Schule das Müllproblem erklärt werden muss.

Bernhard Koolen erwähnt seine Zeit als Schulleiter. Die Lehrer waren eher nicht begeistert, wenn die Schüler in den Pausen den Schulplatz sauber gemacht haben, weil sie dann zu spät in den Unterricht gekommen waren. Die Politik sollte sich mit den Konzernen, den Herstellern von Müll ruhig anlegen und Rahmenbedingungen schaffen zur Müllvermeidung.

Meine grundlegenden Vorschläge sind ein höherer Bußgeldkatalog für ganz Deutschland. Die Schweiz ist ein glänzendes Beispiel dafür. Damit lässt sich dann auch mehr Personal im Ordnungsamt bezahlen, die in den Problemzonen im Vorfeld aufräumen können oder als Mülldetektive aufpassen und Strafzettel verteilen. Es muss weh tun. Und schmerzhaft ist immer die Geldbörse!

Ulli Engelbrecht kritisiert, dass viele Mängelmeldermeldungen nicht ausgeführt werden.

Ich betone den in verschiedenen Sprachen übersetzten Flyer des USB und frage in die Runde, wer weiß, wo es ausliegt. Niemand kann antworten.

Bochum hat vier 4 Mülldetektive im Einsatz durch den USB. 443 Anzeigen wurden im ersten Halbjahr 2022 durchgezogen. Die Kosten für die Entsorgung sind siebenstellig. Nachhaltige Kosten, die den Bochumer Haushalt belasten, die durch höhere Bußgelder und mehr Mülldetektive definitiv eingespart werden könnten, so mein Vorschlag.

Ich erfahre, dass der USB Aufklärungsarbeit in den Schulen macht.

Bernhard Koolen erzählt von britischer Videoüberwachung und die Anlehnung an der chinesischen Überwachung. Das möchte er nicht in Deutschland erleben. Er erwähnte Boris Palmer von den Grünen. Er ist Oberbürgermeister in Tauberbischofsheim und hat eine städtische Mehrweg- und Verpackungsgebühr eingeführt. Die Linke hat es für Bochum vorgeschlagen. Doch sie stieß bisher auf taube Ohren.

Volker Steude erzählte, wie in der Schweiz der mitgebrachte Müll auch wieder mit den eigenen Hausmüll mitgenommen wird. Er vermisst eine klare Linie zum Thema Müll als Stadt.

Darf ein Grundstückbesitzer wilde Müllkippen besitzen?

Teil 2 der Politischen Gespräche zur „Vermüllung der Stadt“

Antibiotika besteht aus Kohlenstoff, aus Erdöl sozusagen, das begrenzt auf der Erde ist. Es gibt nachhaltig eine Verseuchung der Gewässer, eine weitere Müllproblematik, die niemand sieht, aber merkt, wenn Antibiotika merkwürdigerweise nicht mehr helfen.

Alexander Knickmeier ist in der Wasserwirtschaft tätig. „Es gibt viele Medikamente, die wir nehmen“, betonte er. „Wenn die im Hausmüll landen, dann haben wir noch Glück“. Wenn dann wird verbrannt und entsorgt. Wenn wir die zu uns nehmen, wie z.B. sogenannte Lifestyle-Produkte und zu viele Antibiotika oder Voltaren die auf schmerzende Knie getragen wird, dann wird es schwieriger mit der Abwasserbearbeitung. Das Produkt bleibt auf der Oberfläche und seine Chemikalien müssen in Kläranlagen abgebaut werden können, was nicht so einfach ist und die Abwasseranlage verteuert. Hier sollten die Erzeuger in die Verantwortung mit ins Boot geholt werden. Aber auch die Verbraucher, die es nutzen, sollten darauf hingewiesen werden.

Kommunale Steuern einführen hat immer eine Schwierigkeit mit den Nachbarstädten, die es nicht haben. Zum Beispiel kann auf einzelne Medizinprodukte schlecht eine Steuer eingeführt werden. Es müssen Anreize gemacht werden, damit z.B. der Plastikbecher mit Kaffee, der in Bochum gekauft wird, dann nicht in Duisburg im Gebüsch landet.

Volker Steude schlägt Kümmerer vor. Das können Langzeitarbeitslose machen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch die Stadt gehen und sich um die Mängelmeldermeldungen kümmern oder selbst die Meldungen machen. Die Kümmerer können ohne große Qualifizierung solche Dinge erledigen und bekommen damit noch eine vernünftige Arbeit für die Gesellschaft. Außerdem können sie Graffiti wegmachen oder entsprechende Handwerksbetriebe suchen. Kümmerer wären eine WIN WIN Situation für alle und könnten schnell eingeführt einfach ausprobiert werden.

Elke Janura wies nochmal auf die Grillplätze hin, wie die Schmechtingwiese, die anschließend stark vermüllt ist. Es gibt zu wenig Mülleimer und keine Kontrolle.

Ulli Engelbrecht wies auf die neue Hattinger Straße hin. Im Mittelstreifen, der gebaut wurde, um Starkregen aufzufangen, sammelt sich schon viel Müll, der aus den Autos geworfen wird. Dort muss öfter gesäubert werden. Gitter würden helfen, so sein Vorschlag.

Alexander Knickmeier erklärte die Kosten, die bei den ein oder anderen Vorschlägen auftauchen. Das ist oft der Grund einer Ablehnung.

Doch was ist mit den Folgekosten nach den Ablehnungen, frage ich mich. Die Folgekosten, die nicht zu sehen sind auf dem Papier, wie das nachträgliche Aufräumen wilder Müllkippen oder die zusätzlichen Zeiten allein beim Anneliese Brost-Musikforum?

Volker Steude betonte das Fehlen von Verantwortlichkeiten. Die Problematik von Organisation und Verwaltung. Früher gab es im Stadtgarten persönliche Ansprechpartner, die auch für die Pflege zuständig waren. Alles vorbei.

Für mich sind das eingesparte Kosten, die hinterher mehr Kosten verursachen. Der Stadtpark allein muss saniert werden. Kosten, die nun höher sind, als die ganzjährige Betreuung.

Meine Vorschläge sind mehr Ordnungsamt, Bußgelder erhöhen um sie zu bezahlen, Zigarettenkippe muss weit mehr als 55 € kosten. Warum nicht 300 €. Da kann man das Stadtsäckchen füllen und auch das zusätzliche Personal des Ordnungsamtes bezahlen.

Weniger Müll produzieren bedeutet auch mehr Klimaschutz. Verpackungsfreier muss unterstützt werden, nicht das Produzieren von Verpackung.

Blumenwiese statt unansehnliche grüne Gehölzbüsche, die keine wilde Biene einlädt Honig zu tanken. Stadtgestaltung sollte nicht kostenintensiv sein, aber sie muss einladen können. Die Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt sollen sich wohl fühlen.

Außerdem habe ich den Hinweis aus der Stadt Hamm gemacht. Dort wurden zwanzig Flaschenkästen an Laternen aufgehängt. So sind zwei Fliegen mit einer Klappe gemacht worden. Menschen, die ihren Pfand Obdachlosen spenden möchten und auch ein sauberes Stadtbild. Das ist im Bermudadreieck nicht unbedingt der Fall und möglich.

Tatsächlich soll laut Alexander Knickmeier kleine Ringe für Flaschen im Bermudadreieck angebracht worden sein, die nur geringfügig genutzt wurden. Diese Ringe sagte ich, habe ich selbst noch nie gesehen. Es ist ein guter Zweck dahinter, aber er ist nicht sichtbar.

Das Recap-System wurde als eine tolle Investition für die Zukunft für die Müllvermeidung angesehen. Aber ich sehe sie als Kostenfaktor für Kleinunternehmer. Müll produzieren nicht die Kleinunternehmer, sondern der Hersteller und am Ende der Verbraucher, der es kauft, nicht derjenige, der es weiterverkauft. Aber das ist umstritten. Die Kosten sind letztendlich versteckt in den Verkaufspreisen.

Von Elke Janura wurde der Ümminger See angesprochen und seine Müllproblematik, die verschmierten mit Graffiti verschmierten Schilder, die Freiheit mit weniger Bußgeld zu behalten, mehr oder weniger Mülleimer.

Bernhard Koolen betonte die Handlung innerhalb der EU zu sehen, die mit Richtlinien noch mehr Verpackungsverbote aussprechen kann. Dort ist es möglich mehr zu schaffen. Müll ist ein vielschichtiges Problem.

Elke Janura erklärte eine fehlende Vorbildfunktion der Stadt. „Die Straßen müssen gereinigt werden. Das Stadtbild muss schön sein. Politiker müssen Vorbildcharakter sein. Wenn Bürger sehen, dass sich was tut, dann unterstützen sie das auch.“

Der Schlusssatz der anwesenden Einmannkoalition in Form von Alexander Knickmeier war:

„Wir können nur eine ökologischere Stadt entstehen lassen, wenn alle mithelfen. Mit mehr Bildungsarbeit und Aufklärung. Der Haushalt muss dagegen finanztechnisch alles bezahlbar halten.“

Mehr Informationen gibt es natürlich im Podcast bzw. Video.

Ich selbst hab fast alle mal zusammengebracht. Es waren zwei angeregte interessante Stunden des politischen Gesprächs. Volker Steude fasste es zusammen, dass die Politik einig ist, auch Vorschläge in den zwei Stunden vorhanden waren.

Ich selbst sage nur, das nun was passieren muss und nicht wieder Jahre gewartet werden darf. Müll und Klimaschutz, sowie Lebensqualität und Stadtbild sind je zwei Dinge, die zusammengehören und gemeinsam betrachtet werden sollten.

Glück auf Euer Ruhrpottologe André Brune mit der Hoffnung meine Ausstellung mit Projektwoche demnächst in deiner Stadt zu machen, falls du kein Bochumer bist.

Klümbchentante Jenna Kelm eröffnet die 2te Bude in Bottrop I +Video

Die Klümbchentante Jenna Kelm lernte ich am Tag der Trinkhallen bei ihrer Eventveranstaltung 2022 kennen. Ihre Überzeugung und Leidenschaft die Budenlandschaft im Ruhrgebiet erhalten zu wollen ist respektwürdig, gerade jetzt in den schwierigeren Zeiten. So hab ich aus Lust und Leidenschaft für meine Heimat Ruhrgebiet dies allen zeigen wollen, das hier unglaubliche positive Dinge entstehen. Jenna gebührt eine Verneigung für diesen Schritt!

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Jenna Kelm besitzt schon einen Kiosk auf der Lindhorststraße 181 in Bottrop. Sie erfuhr von der Schließung eines Kiosk im anderen Teil des Stadtteils Bottrop Eigen. Für ihren Kiosk holte sie in der schon länger geschlossenen Trinkhalle einige Regale. Sie sah sich um und sagte sich, „ne, dat musse doch widda aufmachen, die Tradition von Buden darf nich aussterben!“ 

So begann sie mit den Vermietern zu sprechen und behielt die schon vorher angestellten Mitarbeiterinnen, die sich mit den Nachbarn und Gegebenheiten an der Vienkenstraße 41 a auskannten. Die Vorbesitzer waren neu im Geschäft und haben es nicht geschafft sich vor Ort einen Namen zu machen. 

Jenna ist da anders. Budenbesitzerin mit Leidenschaft! Im Umkreis von 300 Metern gibt es keine Trinkhalle. Die Bewohner und Bewohnerinnen in der Umgebung brauchen auch mal einen Grundversorgung, wo der nächste Supermarkt doch weit weg ist und Sonntags auch zu ist.

Sie entschied den leeren alten bekannten Kiosk als Zweigstelle neu einzurichten und zu eröffnen. Für sie ist es wichtig. ‚Klümbchentante‘ Jenna will nicht, dass die Buden aussterben. In sechs Wochen richtete sie den Kiosk neu ein und lud am 15.9.23 zur Neueröffnung ein.

Bei ihr gibt es neben der üblichen Gemischten Tüte für 1,50 € Kaffee zum Mitnehmen, Zeitungen und Zeitschriften, die es vorher vor Ort nicht gab, Getränke mit und ohne Alkohol, Zigaretten, wichtige Lebensmittel, die am Wochenende einfach mal im Regal zuhause fehlen könnten. 

Hermes Pakete können auch abgegeben und abgeholt werden. Bei der Neueröffnung war ich der erste Hermeskunde zum Verschicken meiner Ware. 

Viel Erfolg und Glück auf kann ich da nur sagen!

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📌Adresse 

Kelm die 2te 

Vienkenstr. 41a 

46240 Bottrop 

Tel:

📅Öffnungszeiten 

Montag – Freitag 7-19 Uhr 

Samstag 9-16 Uhr 

Sonntag 9-18 Uhr