Mit Giampiero Piria unterwegs auf Kiosk-Spuren in Bochum – Ehrenfeld I +Video I +Podcast I +Fotos

Der gebürtige Oberhausener Schauspieler, Intendant und -Regisseur vom Theater der Gezeiten ist in Bochum schon ein bekannter bunter Hund. Auf dem Weg durch Ehrenfeld kommt er aus dem Grüßen nicht raus. Heute am 13.4. wurde er 60  Jahre alt. Damit ist es der beste Tag das Video und den Blogbeitrag über ihn und seine besondere touristische Wanderung durch den Stadtteil Ehrenfeld herauszubringen.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Seit 15 Jahren bietet er die ein oder andere Kiosktour an, die auch schon im Fernsehen gelandet ist. Unser gemeinsames Video ist letztes Jahr im August entstanden, wo er die Ausarbeitung zu nächsten Kiosktour durch Bochum – Ehrenfeld mir und mein Publikum exklusiv vorstellt, was nun ab dem Tag seines Geburtstags auf meinem Youtube-Kanal zu sehen ist:

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Seine ersten Touren in Bochum gingen durch Wattenscheid, durch die sogenannte „Speckschweiz“ in Hamme und nun auch in Ehrenfeld. 

Zu hören als Podcast:

 

Wo geht die Tour entlang?

Sie startet an der U-Bahn-Station Schauspielhaus, geht über die Alte Hattinger Straße rüber auf die Kronenstraße, vorbei an einem Rotkehlchen-Wandgemälde. Über die Oskar-Hoffmann-Straße geht’s zur Weiherstraße, wo das ein oder andere Hauswandgemälde uns erwartete, dann kamen wir am netten kleinen Kiosk „All In“ vorbei.

Dosengefühle am Schauspielhaus

Wir kamen über die Saladin-Schmitt-Straße südlich vom Schauspielhaus Bochum, wo der Besitzer vom Kiosk 41 gerade einem Backgammonspiel von seinen Besuchern zuschaute. Wir gingen dann in die Christstraße am REWE – Markt biegen wir auf die Pieperstraße zum Romanusplatz, dem ersten Kreisverkehr Bochums ein und enden an der Drusenbergstraße an dem Kiosk „Zum Philosophen“.

Tauben über dem Kiosk
Backgammon am Kiosk 41

An der Drusenbergstraße  steht auch eine „Rote Bank“. Wer den QR-Code auf der Bank mit seinem Smartphone ablesen lässt, kann eine Erzählung von Sabine Reich hören. Die „Roten Bänke“ waren ein Literaturprojekt der Stadt Bochum vor einigen Jahren. Die Erzählungen haben immer mit dem Ort zu tun, wo die Bänke stehen.

Die Rote Bank an der Drusenbergstraße

Das ist nur eine kurze Wegbeschreibung. Alle Hintergründe zu Wandmalereien und Kioske hat Giampiero Piria für die besondere touristische Bochum-Ehrenfeld-Kiosk-Wanderung parat und werden hier nicht erwähnt.  Die Tour kann sich auch jederzeit ändern und angepasst werden.

Giampiero im Naherholungskreisverkehr

Kioske sind das Kernthema, sowie auch das Betrachten der Hauswandgemälde, die auf der Tour zu entdecken sind. Ehrenfeld hat eine besondere Geschichte. Der Stadtteil Bochums hat vieles zu bieten, wie auch den kleinsten „Naherholungspark“ der Stadt, an dem der interessierte Tourist vorbeigeführt wird.

Das Rotkehlchen an der Hauswand Kronenstraße

An der Hattinger Straße liegt die „Kleene Tocke“. Die beiden Betreiber der Trinkhalle „Zum Philosophen“, die der Endpunkt werden wird, haben die ehemalige Pizzeria übernommen. Zum Zeitpunkt des Videos wurde es gerade neu eingerichtet. Asche auf mein Haupt, denn ich habe es noch nicht ausprobiert und da ist ständig voll, wenn ich vorbeifahre.

Was in Paris die Straßencafes sind, sind im Ruhrgebiet die Kioske. Ursprung seiner Kiosktouren-Idee war vor 25 Jahren. Er sieht die Trinkhallen als immaterielles Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen an. Nirgendwo sonst ist diese Art von Kiosk noch präsenter als im Ruhrgebiet. Die einzigen Städte, die zu nennen wären, wäre Berlin mit den „Spätis“ und auch Köln, aber das ist nicht überregional geprägt, so wie hier im Ruhrpott. In den Stadtteilen aller Städte sind die Trinkhallen verteilt. Viele wurden im Zuge des Strukturwandels zwar geschlossen, aber nicht wenige besinnen sich auf Neuartigkeit, Individualität, schicke Tiktok-Videos und sogar Internet-Geschäft und erhalten sich mit den der Modernität geschuldeten Veränderungen trotzdem. Auch Kioske mussten sich den Umstand der Supermarktketten an jeder Ecke und die Eröffnungen von Verkaufsbereichen an den Tankstellen.

Kiosk 41

Die Hauswand-Malereien von z.B. Kevin Schott oder Dennis Klatt sind eine Besonderheit der Tour. Die Stadtverschönerungen sind ebenfalls eine wichtige Mitteilung in seiner Tour. Kunst auf den Straßen zu entdecken, wo man normalerweise nur schaut, dass man von A nach B kommen will, erhellt nicht nur den Horizontblick auf die Stadt, sondern zeigt, dass Ruhrgebietsstädte nicht nur grüner sind als so mancher Besucher denkt, sondern auch bunter.

 

Ausruhen am Kiosk „Zum Philosophen“ war am Ende unserer gemeinsamen Tour selbstverständlich:

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Theaterkünstler Giampiero und Verein „Theater der Gezeiten“

In der Schmechtingstraße 38 im Stadtteil Hamme befindet sich das „Theater der Gezeiten“, dass Giampiero mit dem Verein betreut. Über Hamme hinaus bekommt die Nachbarschaft der sogenannten „Speckschweiz“ an Theaterstücken für Kinder und Erwachsene oder Musikkonzerte und Literaturlesungen eingeladen.

Einige Schritte weiter von der ehemaligen Eckkneipe entfernt befindet sich der „TinyRoom“, das für Kunstausstellungen und ebenfalls für diverse Veranstaltungen genutzt werden kann.

Die „Hutkonzerte“ und Theaterstücke sind frei von Eintritt. Am Ende zahlt man in einen Hut ein „Trinkgeld“ für die Darsteller* oder Musiker* (*Innen natürlich auch!)

Im „TinyRoom“ befindet sich auch das kleinste Kunstwerk der Stadt Bochum von Giampiero Piria in einer Schublade eines dort stehenden alten Wohnzimmerschranks.

Der Individual- bzw. Gruppen-Preis der Kiosktour in Bochum-Ehrenfeld stand noch nicht fest.

Wer sie buchen möchte, kann dies über meine Email in den Kontaktdaten machen oder direkt bei Giampiero per Mail:

giampieropiria@web.de

Auf meiner Blogseite, werden in diesem Jahr noch einige andere Touren im Ruhrgebiet vorgeschlagen, die bei mir gebucht werden können.

Freut euch also auf mehr, aber erstmal auf Giampieros Kiosktour durch Ehrenfeld!

Glück auf, Klümbkes drin und Prost!

Euer Ruhrpottologe André Brune

Links:

Theater der Gezeiten

Schmechtingstr. 40 – Bochum

Internet: Theater der Gezeiten (https://theaterdergezeiten.de)  

TinyRoom

Schmechtingstr. 38, Bochum

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Kunst oder kann das weg?
Anderer Blickwinkel bei der Tour
Flaschengefühle unterwegs
Entdeckungen auf der Weiherstraße
Wandbemalung auf der Christstraße
Die Rote Bank

Klümbchentante Jenna Kelm eröffnet die 2te Bude in Bottrop I +Video

Die Klümbchentante Jenna Kelm lernte ich am Tag der Trinkhallen bei ihrer Eventveranstaltung 2022 kennen. Ihre Überzeugung und Leidenschaft die Budenlandschaft im Ruhrgebiet erhalten zu wollen ist respektwürdig, gerade jetzt in den schwierigeren Zeiten. So hab ich aus Lust und Leidenschaft für meine Heimat Ruhrgebiet dies allen zeigen wollen, das hier unglaubliche positive Dinge entstehen. Jenna gebührt eine Verneigung für diesen Schritt!

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Jenna Kelm besitzt schon einen Kiosk auf der Lindhorststraße 181 in Bottrop. Sie erfuhr von der Schließung eines Kiosk im anderen Teil des Stadtteils Bottrop Eigen. Für ihren Kiosk holte sie in der schon länger geschlossenen Trinkhalle einige Regale. Sie sah sich um und sagte sich, „ne, dat musse doch widda aufmachen, die Tradition von Buden darf nich aussterben!“ 

So begann sie mit den Vermietern zu sprechen und behielt die schon vorher angestellten Mitarbeiterinnen, die sich mit den Nachbarn und Gegebenheiten an der Vienkenstraße 41 a auskannten. Die Vorbesitzer waren neu im Geschäft und haben es nicht geschafft sich vor Ort einen Namen zu machen. 

Jenna ist da anders. Budenbesitzerin mit Leidenschaft! Im Umkreis von 300 Metern gibt es keine Trinkhalle. Die Bewohner und Bewohnerinnen in der Umgebung brauchen auch mal einen Grundversorgung, wo der nächste Supermarkt doch weit weg ist und Sonntags auch zu ist.

Sie entschied den leeren alten bekannten Kiosk als Zweigstelle neu einzurichten und zu eröffnen. Für sie ist es wichtig. ‚Klümbchentante‘ Jenna will nicht, dass die Buden aussterben. In sechs Wochen richtete sie den Kiosk neu ein und lud am 15.9.23 zur Neueröffnung ein.

Bei ihr gibt es neben der üblichen Gemischten Tüte für 1,50 € Kaffee zum Mitnehmen, Zeitungen und Zeitschriften, die es vorher vor Ort nicht gab, Getränke mit und ohne Alkohol, Zigaretten, wichtige Lebensmittel, die am Wochenende einfach mal im Regal zuhause fehlen könnten. 

Hermes Pakete können auch abgegeben und abgeholt werden. Bei der Neueröffnung war ich der erste Hermeskunde zum Verschicken meiner Ware. 

Viel Erfolg und Glück auf kann ich da nur sagen!

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📌Adresse 

Kelm die 2te 

Vienkenstr. 41a 

46240 Bottrop 

Tel:

📅Öffnungszeiten 

Montag – Freitag 7-19 Uhr 

Samstag 9-16 Uhr 

Sonntag 9-18 Uhr 

+Video I +Fotos I POTTbude Conny´s Büdchen

Auf der Suche nach einer weiteren ganz besonderen POTTbude bin ich auf Conny´s Büdchen getroffen bei mir fast umme Ecke in Wattenscheid – Leithe. Gehört habe ich von Conny durch meine Ukrainehilfe. Sie hat sofort am Anfang schon einiges von Kunden gesammelt und weitergeben. So ist sie die Conny Pfromm.

Dat Supergirl von Leithe

Conny Pfromm ist die Besitzerin von Conny´s Büdchen. Ihr Vorname prangt auf einem großen Schild mit einem lächelnden Emoji, der einen Kussmund macht und ein Herz verteilt, neben der Trinkhalle. Das Emoji sagt alles über die Bude und Conny.

Wenn man in die Bude kommt hat sie einen Ständer voll von Fanartikeln vom Lokalmatador Wattenscheid 09. Schals und Mützen und natürlich Tickets für das Lohrheidestadion kann man bei ihr kaufen.

Eine POTTbude, die nicht nur Brötchen und Belegtes zum Frühstück anbietet, Kaffee und Tee to go, auch viele Sorten Zigaretten, Eis, Wein und Bier, Süßwaren und Wasser. Sogar die Bravo wechselt die Ladenthekenseite immer noch. Eine reichhaltige Trinkhalle mit netten Mitarbeiterinnen, die für die Menschen da sind, wenn sie nicht nur was kaufen, sondern auch plaudern möchten.

Conny besitzt auch eine Küche, wo sie zu Nicht-Corona-Zeiten leckere Sachen zubereitet hat. Am 6.8.22 beim Trinkhallenfest im Ruhrgebiet „Tag der Trinkhallen“ könnte es wieder „normal“ zugehen bei Conny Pfromm, denn ihre Bude ist dabei!

Mehr Informationen: Conny’s Büdchen (tagdertrinkhallen.ruhr)

Conny hat immer ein Pläuschchen für andere übrig. Conny ist unglaublich sozial eingestellt. Sofort stellte sie ihr Lager zur Verfügung für eine große Sammelaktion für die Opfer, als das Hochwasser das Ahrtal und die Eifel überschwemmt hatte. Nun wandelte sie das Lager für die Ukrainer um, wo mein Team einige Utensilien zum Abholen unterstellen durfte. Danke schön!

Conny ist ein richtiger POTTmensch, mit dem Herz auf der richtigen Seite. Sie ist sofort dabei, wenn es um soziales Engagement geht. Wichtig ist auch, dass Conny für das Kinderhospiz sammelt!

Deswegen hat sie und ihre besondere POTTbude auch einen Film und einen Blogbeitrag bekommen in der „Hall of Bude“. Conny wird weiterhin immer da sein, wenn sie gebraucht wird.

Für Fliegen Einflug verboten

Wenn du auf der Weststr. 110 in Wattenscheid – Leithe anhälst, siehst du, wie die Anwohner oft wie die Fliegen kommen und gehen. Dabei hat sie inner Bude extra ein Schild aufgehängt, weil dat Gesundheitsamt eine bestimmte Vorschrift gemacht hat, damit Fliegen nicht in die Küche fliegen können. Im Film erklärt sie die lustige Schild-Situation im Eingangsbereich zur Küche.

Umme Ecke geht’s zu Fuß zum Lohrheidestadion und Förderturm, das sichtbare Wahrzeichen von Wattenscheid Zeche „Holland“. Frisch renoviert ist es definitv einen Aufstieg wert. Oder einfach mal einen Abstecher in die Wattenscheider Innenstadt machen, nur wenige 100 Meter von Conny entfernt. Dort gibt es auch das ein oder andere zu entdecken.

In Facebook kann jeder in die öffentliche Gruppe von Conny´s Büdchen gehen. Mehr als 615 Follower folgen Connys aktuellen Infos von Wattenscheid 09, oder geteilte Inhalte über Jobangebote von befreundeten Handwerkern, über Wattenscheid oder einfach ein paar Infos vonne Bude:

(20+) Conny’s Büdchen | Facebook

Adresse

Conny´s Büdchen

Weststr. 110

44866 Bochum  – Wattenscheid

Öffnungszeiten:

Mo – Fr:  5 Uhr – 21 Uhr

Sa/So:  8 – 21 Uhr

Tel: 023278380685

(unbezahlte Werbung)


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+Video I POTTbude LaDiDa mitten im Ruhrpott

Umme Ecke unweit beim Mittelpunkt vom Ruhrgebiet auf der Gelsenkirchener Straße Ecke Heinrich-Imbusch-Straße in Herne ist eine Bude, die in meinem Blog aufgenommen werden musste. Eben deswegen, ist es wichtig gewesen die LaDiDa-Bude von innen zu filmen.

 

Wenn Ihr in Herne den Mittelpunkt vom Ruhrgebiet auf der Rolandstraße 49 besucht, dann könnt ihr euch Erfrischungen bei Ladida holen, fast umme Ecke.

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Ladida ist eine recht große Trinkhalle, die neben Klümpkes, zusätzlich elektrische Zigaretten und Shishas hat. Du kannst hier sogar eine tiefgekühlte Dönerpizza bekommen. In der Ecke liegen Mitte März noch einige Exemplare vom Weihnachtskalender von Schalke 04 rum. Die hatten ja eine schlechte Saison. Den Kalender aus der zweiten Liga wollte wohl so keiner haben.

Dann kommt es am Ende nach den Aufnahmen zufälligerweise zu einem Wortgeplänkel. Ali, der die Bude betreut, ist auch noch ein herzensguter Typ aus Welheim von Bottrop, meiner Heimatstadt. Wie klein die Welt ist.

Ich konnte sogar einen schönen Blumenstrauß ergattern für den Weltfrauentag. Meine Frau hat keine Blumen bekommen an dem besonderen Tag, denn wir waren per Bahn auf dem Rückweg von Berlin nach Bochum. Im Zug wären die eingegangen. Die haben übrigens auch länger als eine Woche gehalten zur Freude meiner Frau.

Jeder POTTbuden-Beitrag ist unbezahlte Werbung. Die Trinkhallenkultur gehört gefühlt schon immer zum Ruhrgebiet und hat seine eigene Sparte in meinem Blog.

Glück auf LaDiDa!

Standort: Heinrich-Imbusch-Straße 1, 44651 Herne, Deutschland – https://ladida-kiosk-herne.metro.biz/?lang=de#map

Google-Maps: https://goo.gl/maps/dvArZJaSHz7trk6cA

Instagram: https://www.instagram.com/ladida.herne/ – @ladida.herne

Facebook: https://www.facebook.com/pages/category/Grocery-Store/Ladida-Herne-104175581932922/

Öffnungszeiten:

Montag06:00 – 21:00
Dienstag06:00 – 21:00
Mittwoch06:00 – 21:00
Donnerstag06:00 – 21:00
Freitag06:00 – 23:00
Samstag07:00 – 23:00
Sonntag08:00 – 22:00

Dat Wort „Bude“

Bude (bekannt mittlerweile auch als Trinkhalle/Kiosk) ist aus dem mittelhochdeutsch „buode“. Die Vermutung der Etymologen ist, dass es aus dem Verb „boww“ für „bauen“ ist (Quelle: www.wissen.de (Wahrig))

Es steht für „Hütte, Haus, kleine Wohnung, Gebäude, auch Räume in verschiedenster Art, meist kleine eher

Das Schwedische „bod“ bezeichnet bis heute eine kleine Wohnung.

Im Altnordischen ist „bud“ eine „Wohnung“ oder „Laden“ (Quelle: Wahrig)

Im Litauischen ist „buttas“ eine „Hütte“ oder „Haus“.

Im Englischen steht „booth“ für „Marktbude, Telefonzelle und Wahlkabine“.

Erstmals tauchte das Wort ungefähr im 12. Jahrhundert auf. Die Buoden waren schnell aus Holz gezimmerte Verkaufsstände auf Zeit auf Markplätzen, Festen oder Messen und Jahrmärkte. Als die Städte größer wurden. Waren hinter den permanent eingerichteten Läden Wohnungen entstanden bzw. Häuser. So bekam der Begriff „buode“ eine größere Bedeutung als der ursprüngliche Marktstand aus Holz. Bis heute heißt deswegen auch richtig, die Bude eine Wohnung oder Haus mit Verkaufsmöglichkeit. Im Ruhrpott ist das z.B. die Klingelbude. Da wo geklingelt wird, ist der Besitzer gerade am Fernsehgucken und wird gestört. Das sind die griesgrämigen Budenbesitzer, die gerade „Sturm der Liebe“ einige Minuten verpassen, weil sie gestört wurden.

Die Klümpkesbude ist dann ein anderer Ausdruck, wenn in der Bude hauptsächlich Süßigkeiten angeboten bzw. verkauft werden. Der Begriff ist von mir schon erklärt worden. Kurze Ausführung: Klümpkes, Klümpchen, auch Klümbkes, von der Schreibweise möglich, ist das Wort für Bonbon/Süßigkeiten, weil Bonbons wie kleine Klumpen aus Steinkohle aussehen.

Im Norden waren Buden kleine Häuser, meist auch aus Holz, der armen Fischer, die abgegrenzt von den Wohlhabenderen Kaufleuten mit Giebelhäuser wohnten. In Bremen ist aus der Zeit noch „Butze“ bekannt für ein kleines altes Haus.

Bi Ba Butze… noch ein Begriff vom „Butzemann“, einer Sammelbezeichnung für schreckende Dämonen und Gespenster, Kobolde und Zwergen als Kinderschreckfigur. Im Schweizerischen und Süddeutschen Raum ist es bekannt durch die hässlichen Holzfratzen zu Neujahr oder Karnevel, auch im skandinavischen oder norddeutschen Raum ist der „Butzemann“ bekannt.

Im Norden geht der Endungsname eines Ortsteils mit „Budda“, auch „Budde“ auf Bude zurück. Spekulativ wäre anzumerken, das diese möglicherweise Armenviertel bzw. Armendörfer waren.

Im 18. Jahrhundert wurden Wohnungen mit einem eigenen Eingang im Erdgeschoss „Buden“ genannt.

Ab dem 19. Jahrhundert wurden Schulgebäude, Klassenzimmer, Kaserne und die Stube als Bude genannt. In der Umgangssprache für billige kleine Wohnungen oder Geschäfte/Läden ist die Bude ebenfalls bekannt.

Mit einer „Bruchbude“ will keiner so richtig etwas anfangen. Die „Baubude“ ist für die Bauarbeiter bekannt.

In den 1920ern ist die „Kesse Bude“ als Lokal für Homosexuelle Frauen bekannt geworden im Milieu.

Ab den 1950 ist das Tor mit einem Drahtgefecht ausgestattet bekommen. Wenn die Fans zum Spiel gingen oder während des Spiels wurde lautstark bekundet „Wir haun den heut die Bude voll“.

In der Studentensprache bezeichnet man einen Zimmergenossen als „Budenknochen“ oder ein „Budenkonzert“ eine Party., Auch ein „Budenzauber“ kann eine Party sein. Diese allerdings würde eher heimlich gemacht, wenn die Eltern den ganzen Abend weg sind.

Auch das Trommelfeuer blieb im Jargon für „Budenzauber“.

Es gibt auch etliche Sprüche, die sich eingebürgert haben, wie z.B.:

„Die Bude einrennen“ – heißt mit vielen Personen gleichzeitig zu Besuch kommen

„Auf die Bude rücken“ – heißt du kommst trotzdem du ein nicht gern gesehener Gast wird oder unaufgeforderter Besuch oder etwas zu bereinigen.

„Fällt die Bude auf dem Kopf“ – heißt: Ich halte das in der Wohnung nicht mehr aus.

„Leben in die Bude bringen“ – Für Unterhaltung und Stimmung sorgen.

„Sturmfreie Bude“ – ist ein Ausdruck aus dem Mittelalter. für eine sturmfreie Burg. Sie ist dann nicht vom gengerischen Heer gestürmt worden, denn sie war sicher vor dem Angreifer. Die Mauern waren dann meist zu dick. Heute ist der Strohwitwer froh, wenn die Ehefrau mal weg ist. Endlich Füße auf den Tisch legen und abfeiern. Da ist das eher umgekehrt. Sturmfrei heißt heute: Eine Einladung machen.

Die Unterscheidung von Bude und Kiosk und Trinkhalle ist einfach:

Trinkhalle – ist ein größerer Verkaufsraum, wo hauptsächlich Getränke verkauft werden.

Kiosk – kommt aus dem osmanischen türkischen und bezeichnet wird so der Gartenpavillion. Der Kiosk ist über die Jahrhunderte ein alleinstehendes Bauwerk mit Verkaufsmöglichkeiten geworden. Heute jedoch arg vermischt, so das die Ursprünglichkeit nicht mehr gegeben ist und eine Bude mittlerweile nur noch Kiosk genannt wird. Das Wort Kösk (osmanisch) kam von Mauren besetzten Spanien über Frankreich nach Deutschland. Französisch: kiosque; italienisch: chiosco; spanisch: quisco. (Quelle: Wikipedia)

Ursprünglich ist eine Bude um 1870er Jahre erbaut worden. Sie dienten, wie in den Kurorten auch als „Trinkhalle“. Seltersbude wurde sie ebenfalls genannt. Zu dieser Zeit waren Wasser- und Abwasserzu- und abläufe noch nicht flächendeckend eingebaut worden und Krankheiten, wie Cholera und Ruhr an der Tagesordnung. Um dem Abhilfe zu schaffen und den Alkoholkonsum zu verringern, bauten Bürger genau das: Eine Trinkhalle. Wasser wurde hauptsächlich verkauft. Weil gleichzeitig der Staat die Sucht nach Alkohol damit verringern wollte.

 Nach dem 1. Weltkrieg etablierten sie sich schnell als regionale Erst- und Bestversorger. Die Bude ist eine „Begegnungsstätte“ für Klatsch und Tratsch. Nach dem 2. Weltkrieg entstehen in den Ruinen die Buden als eine wichtige regionale Versorgungsinstitution.

Trotz des Verkaufs in Tankstellen und größeren Spielräumen für die Öffnungszeiten, haben sich noch viele Buden gehalten. So kann ich in einem Podcast Patrick Paulick vorstellen, der eine Trinkhalle führt und den Verkauf über alles liebt. 
18000 Trinkhallen (Buden) sollen im Ruhrgebiet noch in Betrieb sein. Statistisch die größte Dichte an Buden. Die Statistik ist aus dem Jahr 2018, als am 25.08.2018 den „Tag der Trinkhallen“ als eine wichtige Institution in den Stadtteilen damit geehrt wurden. Mehr Informationen:
www.tagdertrinkhallen.ruhr/die-trinkhallen/alle-trinkhallen 

Jetz wissta bescheid! Glück auf ! Euer Ruhrpottologe André Brune  
Quelle: Wikipedia.de/wissen.de/Peter Honnen: Wo kommt dat her? (Greven Verlag)

Juttas Lädchen in Bottrop mit dem Hans Dampf in allen Gassen Patrick Paulick

Der Patrick Paulick schwingt die Hufen, wie der Superheld „Flash“. Das Kostüm fehlt allerdings. Er schwirrt von rechts nach links. Wenn eine alte Dame nur die Tür aufmacht, ist er schon da, um ihr zu helfen, die paar Treppen hochzukommen. Du brauchst ihn nur zu fragen, er kennt alle Produkte in seiner trinkhallenmäßigen Bude. Er hat alle probiert, um seinen KundenInnen zu erzählen, wenn sie fragen, wie es schmeckt. Er kennt viele mit Namen. Er weiß am Ende des Einkaufs alle Preise auswendig. Und wenn von drei Kuchentabletts à 50 Stück noch zehn Teile drauf sind, schmeißt er sie nicht weg. Entweder sind die alten Brötchen Tierfutter oder sie werden für die Hälfte verkauft oder verschenkt. Das gilt auch für Mindesthaltbarkeitsprodukte, wenn das Datum erreicht ist. Jeder wird gedutzt. Vornehm geht die Welt zu Grunde, so eine Lösung braucht Patrick nicht. Ich durfte für knappe zwei Stunden über die Schultern gucken und einen Podcast drehen. Anschließend habe ich noch ein Video gedreht, warum die Bude Bude heißt. Hier könnt Ihr kurz die Ausführungen lesen, das Video schauen oder in den Podcast hören. Und hier ihn persönlichst besuchen: Scharnhölzstr. 234 · 46238 Bottrop

Wichtig zu wissen ist, dat hier is keine bezahlte Werbung, sondern ein Gespräch wie so eine Bude läuft.

Viel Spaß dabei, denn dann weisse Bescheid!

Zum Podcast:

https://ruhrpottologe-andre-brune.letscast.fm/episode/inne-bude-beim-roten-blitz-patrick-paulick

Das Wort „Bude“

Bude (bekannt mittlerweile auch als Trinkhalle/Kiosk) ist aus dem mittelhochdeutsch „buode“. Die Vermutung der Etymologen ist, dass es aus dem Verb „boww“ für „bauen“ ist (Quelle: www.wissen.de (Wahrig))

Es steht für „Hütte, Haus, kleine Wohnung, Gebäude, auch Räume in verschiedenster Art, meist kleine eher

Das Schwedische „bod“ bezeichnet bis heute eine kleine Wohnung.

Im Altnordischen ist „bud“ eine „Wohnung“ oder „Laden“ (Quelle: Wahrig)

Im Litauischen ist „buttas“ eine „Hütte“ oder „Haus“.

Im Englischen steht „booth“ für „Marktbude, Telefonzelle und Wahlkabine“.

Erstmals tauchte das Wort ungefähr im 12. Jahrhundert auf. Die Buoden waren schnell aus Holz gezimmerte Verkaufsstände auf Zeit auf Markplätzen, Festen oder Messen und Jahrmärkte. Als die Städte größer wurden. Waren hinter den permanent eingerichteten Läden Wohnungen entstanden bzw. Häuser. So bekam der Begriff „buode“ eine größere Bedeutung als der ursprüngliche Marktstand aus Holz. Bis heute heißt deswegen auch richtig, die Bude eine Wohnung oder Haus mit Verkaufsmöglichkeit. Im Ruhrpott ist das z.B. die Klingelbude. Da wo geklingelt wird, ist der Besitzer gerade am Fernsehgucken und wird gestört. Das sind die griesgrämigen Budenbesitzer, die gerade „Sturm der Liebe“ einige Minuten verpassen, weil sie gestört wurden.

Die Klümpkesbude ist dann ein anderer Ausdruck, wenn in der Bude hauptsächlich Süßigkeiten angeboten bzw. verkauft werden. Der Begriff ist von mir schon erklärt worden. Kurze Ausführung: Klümpkes, Klümpchen, auch Klümbkes, von der Schreibweise möglich, ist das Wort für Bonbon/Süßigkeiten, weil Bonbons wie kleine Klumpen aus Steinkohle aussehen.

Im Norden waren Buden kleine Häuser, meist auch aus Holz, der armen Fischer, die abgegrenzt von den Wohlhabenderen Kaufleuten mit Giebelhäuser wohnten. In Bremen ist aus der Zeit noch „Butze“ bekannt für ein kleines altes Haus.

Bi Ba Butze… noch ein Begriff vom „Butzemann“, einer Sammelbezeichnung für schreckende Dämonen und Gespenster, Kobolde und Zwergen als Kinderschreckfigur. Im Schweizerischen und Süddeutschen Raum ist es bekannt durch die hässlichen Holzfratzen zu Neujahr oder Karnevel, auch im skandinavischen oder norddeutschen Raum ist der „Butzemann“ bekannt.

Im Norden geht der Endungsname eines Ortsteils mit „Budda“, auch „Budde“ auf Bude zurück. Spekulativ wäre anzumerken, das diese möglicherweise Armenviertel bzw. Armendörfer waren.

Im 18. Jahrhundert wurden Wohnungen mit einem eigenen Eingang im Erdgeschoss „Buden“ genannt.

Ab dem 19. Jahrhundert wurden Schulgebäude, Klassenzimmer, Kaserne und die Stube als Bude genannt. In der Umgangssprache für billige kleine Wohnungen oder Geschäfte/Läden ist die Bude ebenfalls bekannt.

Mit einer „Bruchbude“ will keiner so richtig etwas anfangen. Die „Baubude“ ist für die Bauarbeiter bekannt.

In den 1920ern ist die „Kesse Bude“ als Lokal für Homosexuelle Frauen bekannt geworden im Milieu.

Ab den 1950 ist das Tor mit einem Drahtgefecht ausgestattet bekommen. Wenn die Fans zum Spiel gingen oder während des Spiels wurde lautstark bekundet „Wir haun den heut die Bude voll“.

In der Studentensprache bezeichnet man einen Zimmergenossen als „Budenknochen“ oder ein „Budenkonzert“ eine Party., Auch ein „Budenzauber“ kann eine Party sein. Diese allerdings würde eher heimlich gemacht, wenn die Eltern den ganzen Abend weg sind.

Auch das Trommelfeuer blieb im Jargon für „Budenzauber“.

Es gibt auch etliche Sprüche, die sich eingebürgert haben, wie z.B.:

„Die Bude einrennen“ – heißt mit vielen Personen gleichzeitig zu Besuch kommen

„Auf die Bude rücken“ – heißt du kommst trotzdem du ein nicht gern gesehener Gast wird oder unaufgeforderter Besuch oder etwas zu bereinigen.

„Fällt die Bude auf dem Kopf“ – heißt: Ich halte das in der Wohnung nicht mehr aus.

„Leben in die Bude bringen“ – Für Unterhaltung und Stimmung sorgen.

„Sturmfreie Bude“ – ist ein Ausdruck aus dem Mittelalter. für eine sturmfreie Burg. Sie ist dann nicht vom gengerischen Heer gestürmt worden, denn sie war sicher vor dem Angreifer. Die Mauern waren dann meist zu dick. Heute ist der Strohwitwer froh, wenn die Ehefrau mal weg ist. Endlich Füße auf den Tisch legen und abfeiern. Da ist das eher umgekehrt. Sturmfrei heißt heute: Eine Einladung machen.

Die Unterscheidung von Bude und Kiosk und Trinkhalle ist einfach:

Trinkhalle – ist ein größerer Verkaufsraum, wo hauptsächlich Getränke verkauft werden.

Kiosk – kommt aus dem osmanischen türkischen und bezeichnet wird so der Gartenpavillion. Der Kiosk ist über die Jahrhunderte ein alleinstehendes Bauwerk mit Verkaufsmöglichkeiten geworden. Heute jedoch arg vermischt, so das die Ursprünglichkeit nicht mehr gegeben ist und eine Bude mittlerweile nur noch Kiosk genannt wird. Das Wort Kösk (osmanisch) kam von Mauren besetzten Spanien über Frankreich nach Deutschland. Französisch: kiosque; italienisch: chiosco; spanisch: quisco. (Quelle: Wikipedia)

Ursprünglich ist eine Bude um 1870er Jahre erbaut worden. Sie dienten, wie in den Kurorten auch als „Trinkhalle“. Seltersbude wurde sie ebenfalls genannt. Zu dieser Zeit waren Wasser- und Abwasserzu- und abläufe noch nicht flächendeckend eingebaut worden und Krankheiten, wie Cholera und Ruhr an der Tagesordnung. Um dem Abhilfe zu schaffen und den Alkoholkonsum zu verringern, bauten Bürger genau das: Eine Trinkhalle. Wasser wurde hauptsächlich verkauft. Weil gleichzeitig der Staat die Sucht nach Alkohol damit verringern wollte.

 Nach dem 1. Weltkrieg etablierten sie sich schnell als regionale Erst- und Bestversorger. Die Bude ist eine „Begegnungsstätte“ für Klatsch und Tratsch. Nach dem 2. Weltkrieg entstehen in den Ruinen die Buden als eine wichtige regionale Versorgungsinstitution.


Trotz des Verkaufs in Tankstellen und größeren Spielräumen für die Öffnungszeiten, haben sich noch viele Buden gehalten. So kann ich in einem Podcast Patrick Paulick vorstellen, der eine Trinkhalle führt und den Verkauf über alles liebt. 
18000 Trinkhallen (Buden) sollen im Ruhrgebiet noch in Betrieb sein. Statistisch die größte Dichte an Buden. Die Statistik ist aus dem Jahr 2018, als am 25.08.2018 den „Tag der Trinkhallen“ als eine wichtige Institution in den Stadtteilen damit geehrt wurde. Mehr Informationen:
www.tagdertrinkhallen.ruhr/die-trinkhallen/alle-trinkhallen 

Jetz wissta bescheid! Glück auf ! Euer Ruhrpottologe André Brune  
Quelle: Wikipedia.de/wissen.de/Peter Honnen: Wo kommt dat her? (Greven Verlag)

Wat is „Tacken“ im Ruhrpott?

Wenne mehr über dat Ruhrpottwort „Tacken“ wissen wills, musse dat längere Youtube-Video glotzen. Ansonsten tut et auch die Kurzform, abba die lange Form is interessant!

Auf Facebook findet ihr mein Kurzvideo. Liken und Teilen erwünscht;-): https://fb.watch/7ORhefxhzF/

Du kannst dat abba auch lesen, wennet dir lieba is:

Tacken = Groschen, Mark, Centstück, Kleingeld, Münze, Münzeinheit. Im Ruhrpott auf jeden Fall früher für dat 10-Pfennig-Stück. Da konntese anne Bude abba noch wat für kriegen. Wenn nich, hasse zehn Tacken inne Hand genommen, dann hasse die Insulinspritze kriegen müssen, damit dat mit dem Zucker widda inne normale Bahn geht. Heute is et dat 10-Cent-Stück. Da krisse, glaub ich nich ma mehr Esspapier für.

Jetz komm ich ma zur Herkunft:

Et gibt die Gemeinde Tacken. Dat is ein Ortsteil der Gemeinde Groß-Pankow im Landkreis Prignitz in Brandenburg, eingemeindet in Wolfshagen mit 95 Einwohner. Die hat abba nich Schuld anne Bezeichung des Groschens. Also streich ich ma die Herkunft aussa Gemeinde Tacken.

Da gibbet noch die Möchlichkeit einem Österreichischen Wort abzustammen: Eine Tacke is im Ösiland eine aus grobem Flechtwerk oder Gewebe aus Bast, Binsen, Schilf, Stroh, synthetischen Fasern bestehende Unterlage. Hier sowat wie ein Kaffeegedeck aus Stroh. Ich denk ma, dat die eingewanderten Ösikumpels dat bestimmt nich mitgebracht haben. Ich mein dat Wort Tacken, nich dat Kaffeegedeck.

Wofür abba steht „Tacken“`?

Et gibt tatsächlich zwei Bedeutungen, wobei der Duden dran vorbeigeht und dat Wort auch noch als kaum benutzt im Sprachgebrauch ansiedelt. Der Duden sacht: für kurze, harte, auch schnelle und regelmäßig aufeinanderfolgende Geräusche von sich gebend. Dat kannze auch beim Furzen haben oder bei geschlechtlicher partnerschaftlicher Aktivität, wenne dat genau nimms. Abba der Duden is vornehm und sacht wat von Lärm, z.B. eines Maschinengewehrs (Tack, Tack, Tack). Da war ein Gremium, wat da wohl nich richtich nachgeguckt hat, behaupte ich ma.

Die Variante 1:

Der Tacken is im Pott, wenne mal wat pumpen muss, frachse einfach: Schieb ma nen Tacken rüber. Dat sind dann aber keine paar Centmünzen, obwohl dat eigentlich eine 10-Cent-Münze, wat früher im Sprachgebrauch im Ruhrgebiet die 10-Pfennig-Münze war oder auch Groschen genannt wurde hier. Tacken heißt dann in der Allgemeinen Geldsprache auch mal mehr als 10 Euro, inne Kneipe dann eher eine Runde schmeißen, oder eben Geld leihen.

Anne Bude hasse früher für einen Tacken, also einen Groschen (10-Pfennig-Münze) noch ein bisken wat mehr für die Naschtüte gekriecht. Heute musse da 10 Tacken hinlegen. Wenn im Rechnen bewandert bis: Dat is dann 10 Mal 10: 1 Euro. Dann wird die Tüte zumindest so voll, wie früher. Kinners, waren dat noch Zeiten…

Et soll nachforschlich ausser Münsterländischen Geheimsprache stammen, nämlich der Masematte. Da taucht dann die Wendung auf: „Tacken aufe Patte haben“ wat soviel bedeutet, wie „Geld im Portemonnaie haben“ auf Hochdeutsch mit Französischer Geldbörse vornehm ausgedrückt. Kannse auch inne neuen Rechtschreibung Portmanee schreiben, wenn ich nicht irre. Und interessant zu wissen: im Westfälischen Familienjüdisch war ein „Tack“ ein „Groschen“.

Ich behaupte ma, dat et hier vielleicht eher vom Wort „Token“ kommt, obwohl dat nich belegbar is, nur logisch ableitbar. Könnta mir glauben oder nich:

Der Ursprung kann sein dat der Übersetzer von Mark Twain „Huckleberry Finn“ den vorkommenden „Token“ als „Tacken“ übersetzt hat irgendwo im Text. Und die Jugendlichen, wennse dat gelesen haben, dann in ihrem Sprachgebrauch übernommen haben. Und der Ursprung is ein anderer, der in der Zeit spielt, wo der Roman zeitlich angesiedelt ist.

Denn Token is eine Scheidemünze, die nicht von der Staatlichen Seite in Großbritannien oder den USA geprägt wurde, sondern von Privaten Kaufleuten und Gesellschaften. Die Herstellungskosten von Kleinmünzen waren für diese Regierungen einfach zu hoch zwischen 1833 bis 1843. Im Handel waren Kleinmünzen abba wichtich. Deswegen haben die dat selbst rausgehaun. Schon im 17., auch im 18. Jahrhundert gabet ähnliche Schwierigkeiten für Kleinmünzen. Da gabet Kriege in Europa, wo die Rohstoffe statt für Münzen eher in Kanonen- und Gewehrkugeln ging oder in Kirchendächer als in die teuren Münzherstellung. Dann gabet Rohstoffmangel, weil woanders wichtiger war Kupfer zu verwenden, auch Geldentwertung und Inflation und überhaupt brauchten Geschäftsleute trotzdem im Handel Münzbargeld. Da gabet eben noch kein virtuellet Konto bei der Bank oder ne Kryptowährung, die heute tatsächlich „Token“ heißt. Nich mit dem Bitcoin verwechseln! Abba dat gibbet auch. Damals so ab 1648 gabet den „Token“ aus Kupfer und Messing, im 18. Jahrhundert dann aus Kupfer mit einem geringen Nominalwert aufe Rückseite, z.B. die One-Halfpenny-Münze liegen. Et gab zwischen 17. Und 19. Jahrhundert durch Kriege der Rohstoffmangel und Staatliche Geldentwertung und hohen Herstellkosten, so dat z.B. Großbritannien und auch später die USA zu wenig Münzen im Umlauf hatten. So haben Privat- und auch Geschäftsleute, so wie ich, eigene Münzen geprägt, um ein Bezahlmittel zu haben: Dat hieß Token in Englisch. Und den gibbet heute noch als Kryptowährung, wie den Bitcoin.

Große Mengen an Token wurde während der Kriege gegen dat revolutionäre Frankreich geprägt, ab 1818 in England verboten und dann 1873 auch in den britischen Kolonien. In den USA nannte man die Hardtimes-Token.

Und dann gibbet ja noch eine besondere Bedeutung. Wahrscheinlich waren die Privaten Kaufleute, die den Token hergesetellen ließen allesamt Freimaurer, denn den aufe Münze wurd z.B. Konterfeis von denen abgebildet, wie Robert Burns. Vielleicht is dat deswegen auch verboten worden. Man weiß es nich, man weiß es nich….

So und jetz mach ich ma nen Schlenker. Token kann natürlich durche Allierten hier hängen geblieben sein. Die stationierten Engländer und Amerikaner haben damals für Münzen den Token bestimmt noch im Sprachgebrauch gehabt. Und wenn die eine Zigarette anne Bude kaufen wollten, haben die noch gehandelt. Und so haben die dann für 1 Zigarette, die gabet damals ja auch noch lose ohne Verpackung einzeln für einen Token bekommen. Wenn der Trinkhallenbesitzer jetz auch noch durch ne unmittelbare Granate die Ohren nich mehr auf 100 Prozent hatte, hat der wohl „Tacken“ verstanden. Und so hat sich dat im Pott rumgesprochen. Denn die Amis und Insulaner haben dat ja nich nur an einem Kiosk gekauft. So kostete 1 Zigarette damals bestimmt 1 Groschen bzw. 10 Pfennich. Kannse mir glauben oder nich. Ich glaub dat einfach ma.4

Variante 2: Die andere Bedeutung von „Tacken“ aus „Zacken“

Deutschlandweit steht der „Tacken“ für „Etwas“, z.B leg mal n Tacken zu. Also geh „etwas“ schneller. Da hasset auch hochdeutsch. Et gibt da Internetseiten, die behaupten, datt dat deswegen aus Zacken stammt. Der Zacken ausse Krone. Ich behaupte mal: Nö. Könnte höchstens der Zahn unter der Krone sein. So kommt der Spruch: „Einen Zahn zulegen“ oder „Einen Zacken drauflegen“, schon der Idee nahe, woher dat kommt. Na ich weiß nich, ob da nich irgendein Zahnarzt die Idee hatte, dat so zu nennen. Aber ne, dat is völlich anders.

Im Frühjahr werden an den Kopfweiden die Tacken oder Täck abgeschnitten, sacht man. Wenne genau hingucks, sehen die Kopfweiden auch wie ne Krone aus und die Äste, wie Zacken, die ausse Krone wachsen. Könnte also von daher kommen. Zumal die eigentlich langsam wachsen. Dat stammt aussem Mittelniederdeutschen „Tak“, wat aussem germanischen „takkan“ stammt. Im Rheinischen und Niederdeutschen is „Tak“ als „Zweig“; „Zacke“, sogar „Hämorrhoide“ und im Niederländischen als „Ast“ zu finden. Im Hochdeutschen is der Ast durch „Zweig“ ersetzt worden.

Und dann gibbet noch ne Gewichtsunterteilung aufe Waage. Wenne dich jetz ma auf die Waage stells, so die alten, die noch die schwarzen Balken haben. Gestern hasse noch 100 kg gewogen. Heute 101 kg nachher Tüte Chips und 5 Bier. Dann hasse nen „Tacken“ zugelegt. Also „Etwas“ mehr an Gewicht zugelegt, oder et hat sich um einen kleinen Schritt „Etwas“ verschoben. Spielt keine Rolle, ob nach oben oder unten. „Etwas“ is so der große Bereich, den dat Wort „Tacken“ abdeckt und im Pott immer noch für die 10-Cent-Münze steht.

Doch da gibbet in der neuen Jugendsprache nochn Ding, der mich ausse Socken haut. Da les ich im Forschen nach, dat wenn du jetz aufm Donnerbalken sitzt und einen abseilst, dabei vielleicht noch wie ein Maschinengewehr tackerst und gleichzeitich mit jemanden chattes, auch „Tacken“ heißt. Dat kommt vonne Verbindung von „Texten“ und „Kacken“.

Jetz weiße Bescheid, also lass dat Smartphone ma wech aufm Pott. Im Pott kannse den Tacken ma anne Bude oder Theke vonne Kneipe ruhich noch sagen. Alle wissen, watte meins.

Mein Video kann dat allet gar nich so wiedergeben, wat ich jetz hier geschrieben hab. Ich mach dat ja spontan. Abba et is immer interessant auch zu hören, wenne et auf humorvolle Art wissen wills.

Glück auf Euer Ruhrpottologe André Brune

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Dat lange Youtube-Video zum Ruhrpottwort „Tacken“

Quelle:

Tacken – Wikipedia

Tacken | BTN Münzen (btn-muenzen.de)

https://www.familienbande24.de/wissen/nachwuchs/jugendlexikon/124.html

https://de.wiktionary.org/wiki/Tacken

https://www.duden.de/rechtschreibung/tacken

https://www.wortbedeutung.info/Tacken

Token (Münze) – Wikipedia

Josef Fellsches/Rainer Küster: Bochumer Wortschätzchen, Verlag Mayersche Buchhandlung, 7. Auflage

Peter Hannen: Wo kommt dat her?, Greven Verlag Köln, 2018