+Fotos I +Video I +Podcast I Der Ruhrpottologe spielt nicht Schach mit Martin Liebig vom SV Bottrop 21

Schach zum Ausprobieren gegen Profis ist gut für die Gehirnwindungen

Ich war einer von etwa 30 schachbegeisterten Spieler und Spielerinnen. Der Bottroper Schachverein SV Bottrop 21 e.V. hat zu einem Event-Turnier an einem offenen Vereinsabend in der Fußgängerzone auf der Gladbecker Straße am 19.8.22 eingeladen. Doch nicht ich, sondern Horst Sinnwell hat gewonnen (oben im Bild).

Fußgänger und Fußgängerinnen haben bei dem schönen Wetter gebannt mit hochgezogenen Augenbrauen zugeschaut, wie schnell so manche Schachfiguren über die Bretter gezogen wurden. Was viele nicht wissen: es gibt unterschiedliche Schachspielmöglichkeiten, wie „Blitzschach“ oder „Schnellschach“. Eingeladen wurden auch Mitglieder vom Verein Schachfreunde Kirchhellen 50/72 e.V. Am Ende kämpften noch zwei Kirchhellener gegeneinander. Dessen Mitglied Horst Sinnwell hat am Ende alle Teilnehmer geschlagen.

Zum Youtube-Film über das Schachspektakel inklusive Gewinnermatch und einem humorvollen Spiel mit mir:

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Ich versuche Werner zu schlagen – Foto: André Brune
Schachspielen ist nicht nur Denksport, auch gemütliches Beisammensein – Foto: Andrè Brune
Martin Borg (links) und Horst Sinnwell kämpfen um die Trophäe des Gutscheins – Foto: André Brune
Wer wird Schachkönig? – Foto: André Brune

 

Der Sieger Horst Sinnwell würdigte die Gegner und Organisation

„Es waren alle starke würdige Gegner und die Organisation ist toll gewesen“, teilte er mit einem Lächeln mit. Er setzte sich am Ende gegen Martin Borg durch und gewann einen Gutschein für zwei Personen  vom Steakhaus Drago.

So ein offener Vereinsabend mit Spaß am Denksport, der sonst in den Vereinsräumlichkeiten auf der Buchenstraße 20 in der Nähe der Liebfrauenkirche in Bottrop-Eigen stattfindet, ist eine willkommene Abwechslung.

Der Verein hat durch die Entfernung zur Innenstadt nicht die Präsenz, die andere Vereine haben innerhalb der Stadt. Jedoch ist die Anbindung mit einer Bushaltestelle vor dem Vereinshaus und Parkplatzmöglichkeiten schon eine gute Alternative. Vor Ort gibt es ein großes Archiv mit verschiedenen Büchern zum Thema Schach.

Konzentration- und Planungstraining um den Alltag zu vergessen

Im Verein sind nur wenige Frauen und Jugendliche. Jugendliche wollen sich heutzugtage nicht so gern binden an einen Verein, so Martin Liebigs Vermutung, der Organisator des offenen Schachspielabends. Dabei ist der Denksport sehr besonders und lässt den Alltag vergessen. Er fördert Konzentration und Planung und macht Spaß auch wenn ein Spiel verloren geht. Das kann man in meinem Video über mich als völliger Laie sehen, wenn ich Werner, ein Mitglied des Vereins schlagen möchte, trotzdem nicht die Figuren annage oder vom Tisch fege. Oft ist es eben Unkonzentriertheit oder einfach das Übersehen einer Figur, die zu einem schnellen Verlieren des Spiels führen.

Die besseren Schachspieler sind aufgerückt – Foto: André Brune

 

Unglaubliche Geschichten aus der Schachwelt

Durch öffentliche Veranstaltungen kann der Verein mehr Aufmerksamkeit für diesen besonderen Sport entwickeln. Es gibt wahnsinnig interessante Geschichten über holländische Eröffnungen oder die spanische Eröffnung aus dem 15. Jahrhundert. Denn Schach ist eines der ältesten Spiele der Welt.

Aus dem indischen Spiel Chaturanga im 6. Jahrhundert nach Christus entwickelte sich das heutige bekannte Schach. Im 15. Jahrhundert lernten die Westeuropäer es kennen und lieben. Ein erster Schachmeister war der spanische Priester Ruy Lopez. Seine Eröffnungen spielt man auch heute noch. Es gibt auch die sizilianische oder russische Verteidigung. Für Laien komplizierte aber trotzdem spannende Erzählungen, wer sich für Schach interessiert, was diese Bezeichnungen bedeuten.

Magnus Carlsen ungeschlagener Weltmeister seit 2013

In den letzten Jahren ist Schach wieder ein wenig in Mode gekommen durch unterschiedliche medienwirksame Spiele und Filme. Zum Beispiel hat der junge Norweger Magnus Carlsen viele Fans gewonnen. Er gewann schon im Jahr 2000 die erste Meisterschaft der Unter-Elfjährigen und ist seit 2013 ungeschlagener Weltmeister ist. Mit 13 schaffte Magnus Carlsen ein Remis gegen den großen russischen Ex-Weltmeister Gari Kasparow ein Remis.

Computer versus Garri Kasparow

Zwei Mal gewann Garri Kasparow 1989 gegen den von IBM aufgestellten Schachcomputer Deep Thougth. Später schaffte er gegen Deep Fritz und Deep Junior jeweils mehrere Remis. 2004 zog sich Kasparow aus der Schachwelt zurück und hat sich mittlerweile der Opposition in Russland angeschlossen.

Spannende Filme in der Schachwelt

Auch wenn man sich nicht für Schach begeistern sollte. Es gibt spannende Filme aus der Welt des Schachsports. Die spannende Netflixverfilmung des Romans von Walter Tevis „Das Damengambit“ ist eine davon. Inhaltlich spielt der Roman und Film in den 1950er Jahren. Elisabeth Harmon wächst in einem Waisenhaus in Kentucky auf und entdeckt ihr Talent beim Schach. Sie will um jeden Preis die männerdominierende Welt des Schachs erobern und Weltmeisterin werden. Frauen sind tatsächlich bis heute eher weniger in der Schachwelt vertreten. Aber es gibt mittlerweile offene Turniere und auch Frauen-Meisterschaften. Dabei winken hohe Preisgelder. 2 Millionen Euro Preisgelder wurden bei der Schach – Weltmeisterschaft 2021 ausgeschüttet. Magnus Carlsen bekam anteilig 1,2 Mio als Gewinner. Er ist Millionär geworden allein durch das Schachspielen. Also nichts wie ran an die Buletten, da ist also mehr als ein Gutschein vom Steakhaus zu bekommen!

Der widersprüchliche Genius „Bobby“ Fischer

Ein ganz besondere Geschichte ist die vom amerikanischen Schachspieler Robert James „Bobby“ Fischer. Die Schachwelt betitelt sein Spiel gegen den sowjetischen Spieler Boris Spasski im Jahr 1972 als „Match des Jahrhunderts“. Sein Buch „Meine 60 denkwürdigen Partien“ ist bis heute ein Standardwerk der Schachliteratur.

Sein Leben allerdings ist mit vielen Widersprüchen verbunden: Mal Antirussisch, mal Antiamerikanisch, mal fand er Adolf Hitler einen tollen Kerl, dann widersprach er der Aussage. 1999 leugnete er den Holocaust, obwohl seine Mutter aus einer jüdischen Familie stammt. 2005 ging er nach Island um politisches Asyl zu beantragen, weil er nicht mehr in die USA wollte, wo er an Nierenversagen 2008 verstarb. Über vieles kann man sich streiten bei ihm, aber seine Schachpartien waren für die Schachwelt legendär. Wer mehr über seine Persönlichkeit erfahren möchte und seinem Verfolgungswahn durch Geheimdienste, lege ich jedem die tolle Verfilmung aus dem Jahr 2016 „Bauernopfer“ mit Tobey Maguire in der Hauptrolle ans Herz.

Aktuell zum 50. Jahrestag des Jahrhundertmatchs im Link der TAZ: Schachweltmeister Bobby Fischer: Der lange Abstieg einer Legende – taz.de

Liebigs Schachphysik

Zum Podcast: Der Ruhrpottologe spielt lieber nicht Schach mit Martin Liebig vom SV Bottrop 21

Martin Liebig, der umtriebige Doktor der Physik gebürtiger Dorstener und Zugezogener, hat die Darstellung des Schachvereins der Internetseite und in den Social Media Kanälen übernommen. Er möchte mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für den Bottroper Schachverein. Er möchte mehr Neugierde auf diesen besonderen Sport machen, der in seiner Form einzigartig ist und immer noch keine olympische Disziplin. Seine Initiative ist es zu verdanken, dass somit das eigene Vereinsturnier jede Woche Freitag um 18.30 Uhr in der Buchenstraße mehr Präsenz in der Presse bekommen hat. Er möchte durch verschiedene Aktionen in der Stadt neue Mitglieder und Mitgliederinnen gewinnen. Wenn er mich nicht angeschrieben hätte, hätte ich auch nicht gewusst, dass dieses Turnier stattgefunden hätte.

Schach zu spielen begann er im Verein in Dorsten-Hervest. Als er studierte lag die Priorität nicht mehr beim Schach. Nach dem Studium hatte er den Gelsenkirchen – Horster Verein besucht. Aus Horst stammte seine Freundin. Im Gladbecker Verein landete er ebenfalls bis er mit seiner Angetrauten sich in Bottrop niederließ und zum hiesigen Verein stieß. Innovativ denkend möchte er den Verein ein wenig aus dem Dornröschenschlaf der Aufmerksamkeit ziehen, um neue Mitglieder und Mitgliederinnen für den Denksport zu gewinnen.

Im kleinen Gespräch mit mir führt er ein paar Dinge aus, die ihn bewegen und erzählt ein wenig aus seiner Laufbahn.

Martin Liebig beglückwünscht Martin Borg zum 2. Platz des Turniers
Martin Liebig (links) beglückwünscht Horst Sinnwell zum Gewinn des offenen Vereinsturniers

 

 

Bottroper Schachsportgeschichte

Bottrops erster Schachverein war der Arbeiter-Schachverein, gegründet 1919, der jedoch wieder 1921 aufgelöst wurde. Es wurde der Schachverein Bottrop 1921 gegründet. Der Schachverein von Fuhlenbrock wurde 1953 gegründet und ist 2005 aufgelöst worden. SF Welheim, 1947 gegründet und SK Batenbrock 1950 gegründet, wurde 1967 zum SK Bottrop 47/50  vereinigt worden. Allerdings ebenfalls aufgelöst teilten sich die Restmitglieder auf in die oben genannten noch übriggebliebenen Vereine in Kirchhellen und Bottrop.

Glogowsky-Eröffnung

Meine jedoch eigene erfundene Glogowsky-Eröffnung wurde von meinem würdigen Gegner Werner nicht ernst genommen. Er kannte sie nicht. So dachte ich, dass ich ihn überrumpeln könnte. Es nützte nichts. Ich habe immer wieder verloren. Vier Mal hintereinander. Es ist aber auch nicht einfach gegen einen Profi zu spielen, wenn man selbst 30 Jahre das Pferd im Stall gelassen hat und die Dame in der Boutique. Apropos oft war es das Pferd von Werner, das plötzlich aus dem Gebüsch heraus lauernd auf den Turm oder Läufer stürzte und mir mit einem Hufschlag den Garaus vom Königs machte. Training und Konzentration ist alles, um ein Schachspiel gewinnen zu können. Auch ein Huhn, wie ich, findet mal einen Bauer, um Werners König zu schlagen. Irgendwann…

Schach ist nicht langweilig und kann wirklich Spaß machen

Wir hatten alle auf jeden Fall unseren Spaß an diesem offenen Turnierabend. Und es haben sich weitere Interessenten für den Verein gemeldet vorbeizuschauen. Mal sehen, ob mein Video das halbe Ruhrgebiet für mehr Konzentration und Spaß am Schachspiel organisieren kann für die jeweiligen Vereine. Ich würde es mir nicht nur für den Bottroper Schachverein wünschen.

Schach macht wirklich Spaß – Foto: André Brune

In diesem Sinne Glück auf oder Schach Zug oder was sagt man eigentlich?!

Euer Ruhrpottologe André Brune

Adressen zu den Vereinen in Bottrop:

SV Bottrop 21

Offener Spieleabend

Freitags ab 19 Uhr im Spiellokal des Gemeindehaus der Liebfrauengemeinde

Buchenstraße 20 – 46240 Bottrop

Post & 1. Vorsitzender: Jens Stadtmann, Im Wilmkesfeld 14a, 46236 Bottrop

Spielleiter: Frank Milkau Email: fmille60@web.de

  1. Vorsitzender Jürgen Meffle

Webmaster Dr. Martin Liebig

SV Bottrop 1921 – Vereinsabend: Freitags ab 18:30, Buchenstr. 20 (sv-bottrop21.de)

Facebook: (17) SV Bottrop 21 | Facebook

Google Maps: Buchenstraße 20 – Google Maps

 

Kirchhellen

Schachfreunde Kirchhellen 50/72 e.V.

Kirchhellener Ring 84

46244 Bottrop

  1. Vorsitzender: Martin Borgs Email: borgs@kuemperfinanz.de
  2. Joachim Breit

Jede Woche Donnerstags Training und Spieleabend

Für Kinder und Jugendliche ab 17.30 Uhr.

Erwachsene ab 19 Uhr

Schachfreunde Kirchhellen 50/72 e.V. – Schach in freundschaftlicher Atmosphäre (schachfreunde-kirchhellen.com)

Spielstätte

Kirchhellener Ring 84 (neben dem Brauhaus) im Sitzungssaal der Bezirksvertretung Kirchhellen

Schachfreunde Kirchhellen e.V. – Google Maps

Überblick und Links zu den Vereinen im Bezirk Emscher-Lippe

Sonstiges Schachlinks

(entnommen von der Internetseite des Vereins SV Bottrop 21 e.V.)

Quellen:

Schachweltmeisterschaft 2021 – Wikipedia

Magnus Carlsen – Wikipedia

Garri Kimowitsch Kasparow – Wikipedia

 

Meine Empfehlungen

Buch:

Diogenes Verlag – Das Damengambit

Bobby Fischer Meine 60 Denkwürdigen Partien (schach-dreier.de)

Film:

Trailer von Das Damengambit von Netflix: DAS DAMENGAMBIT Trailer Deutsch German 2020 – YouTube

Trailer Bauernopfer mit Tobey Maguire: (354) BAUERNOPFER Trailer German Deutsch (2016) – YouTube

Kolumne I Petition I Bisse Bottrop oder schon ohne Sportplatz?

Der Ruhrpottologe André Brune hat eine eigene Meinung zum Thema Sportplatzschließung inne Stadtteile von Bottrop, wat auch woanders schon Schule macht…

Dressurreiten aufn Sportplatz Ebel empfiehlt der Ruhrpottologe

Hömma! Da les ich die Aufrufe zum Erhalt vonnem Ebeler Sportplatz, wo sich die Polen die Kickerehre geben, also der VfR Polonia Bottrop-Ebel und auch der TSV Feldhausen soll bald ohne Sportplatz sein. Auch der Schulsportplatz anne Paßstraße (hat sich noch keine Realschule aus Interesse für den Erhalt eingesetzt?) is gefährdet. Ich sach Euch ma jetz wat zum Nachdenken, lieber Sport- und Bäderbetriebsverein vonne Stadt Bottrop:

Also ersma komm ich zum Sportplatz anne Paßstraße. Inne Marie-Curie habbich meinen Realschulabschluss erlernt. Wenn wir Sport draußen für die Bundesjugendspiele geübt haben, sind wir inne Sporthalle oder im Keller im Sportraum, umziehen, raus einmal ummen Platz die Lunge ausgehustet und haben die Bälle hinter uns geworfen, wenn der Arm nich so wollte, wie der Wille den nach vorne zu werfen.

Gesprungen sind wa bis die Bänder vonne Knie die Schenkel gesucht haben. Und am besten war dat, dat wir wirklich unsere knappe zwei Stunden da sportlich uns betätigen konnten. Et machte Spaß draußen inne Sonne die Schenkel zu bräunen und über die Unsportlichen zu gackern, wie dat so üblich is inne Welt der Blagen.

Jetz stellt euch ma vor, der fällt für die Realschulen allein schon mal wech. Erstma is dat ein sehr alter Sportplatz, fast schon ein traditioneller. Ich glaub, die SS hat da sogar schon trainiert inne 1930er, denn da is ja auch noch die ehemalige Bullenbude, wo wir auch Schulräume später inne 1980er hatten. Ich weiß, is eine nich so schöne Anekdote. Geht mir hier nur um dat Alter vom Sportplatz. Ich seh dat so demnächst: Du gehs als Realschul-Blach inne Sporthalle umziehen, dann steigse innen Bus, fährs 5 bis 10 Minuten bis Alle drin sind und gezählt sind ab zum Jahnstadion. Dann bisse da, drehs eine Lungenaufpumprunde, springs einmal weit durchn Sand, schmeisst im Akkord drei Bälle auf 30 Meter und steichs widda innen Bus, schnell umziehen, damite rechtzeitich zum Unterricht zurückkomms. Da is ja schon der Horror mitn Schwimmbad, wo wir früher auch zu Fuß laufen konnten. Und wat machen die dann mitn Platz? Bauen schicke Eigentumshäuser hin mit Steinvorgärten und 15 Quadratmeter Rasenfläche. Ne, dat is doch Quatsch.

Noch Quatscher is dat mit Ebel und Feldhausen. Gut die Pandemie hat den Vereinen zugesetzt, abba da können die Vereine doch nix zu. Und Feldhausen und Ebel sind Stadtteile, die sich weiterentwickeln. In Ebel soll neuer Wohnraum erschlossen werden, wenn die Emscher renaturiert wurde, wat ja so in cirka 10 Jahren der Fall is. In Feldhausen selbs, is dat früher oder später ebenfalls der Fall. Kirchhellen platzt ja schon aus den Nähten. Jedet Acker wird erschlossen und die Bauern werden noch reicher als Immobilienhaie, alse gucken kanns.

Und dann is da plötzlich kein Sportplatz mehr. Wat machen da wohl die Blagen, die da vorher Sport getrieben haben? Die suchen sich ein anderet Ventil. Die gehen dann widda Wände ansprühen, wat ja jetz schon ein Leid is in Feldhausen. Da war doch kürzlich die Kapelle besprüht worden. Da kann der Reinigungsdienst dann jede Woche antanzen. Oder die gehen inne politischen Anarchiegruppe oder machen die Wegekreuze kaputt, denn Telefonzellen gibbet ja so gesehen nich mehr, die früher die Leidgeplagten waren. Inne Innenstadt hab ich Anfang der 1990er von fünf Telefonzellen eine noch gefunden, wo der Hörer noch funkionierte und der Münzschlitz nich vertopft war. Dat war schon nervich. Ja da gabet noch kein Handy und obwohl et die Sportplätze gab. Nur wat gibbet in Zukunft für Zerstörungsmöglichkeiten? Die werden schon wat finden, glaub ma.

Dann hasse auch als Verein in Feldhausen und Ebel nochn Problem: Du muss dich hinten anstellen, wennet um Trainingszeiten geht aufn anderen Platz. Und du muss ja irgendswie hin! Jetz gehnse noch zu Fuß, abba dann fahren die alle wahrscheinlich nich mitn Fahrrad, sondern mitte Karre mit Auspuff hin. Dat heißt natürlich eine Erhöhung der CO2-Bilanz. Weitere Flächenversiegelung durch Parkraum. Und auch Flächenversiegelung durch die Bebauung der Sportplätze, statt grünen Rasen drauf zu machen, der die Luft filtert und entsprechend pflegen lassen.

Natürlich spart die Stadt 80000 € und dat is ja dat Hauptanliegen. Und die Stadt hätte dann auch Grundsteuereinnahmen, die dat wahrscheinlich auch bei 80000 € einpendeln lassen tut. Und dann? Dann haben die Stadtteile keinen Sportplatz mehr. Und die neu zugezogenen werden nich unbedingt freundlich aufgenommen werden, wenne so drüber nachdenks. In meinen Augen müssen die traditionellen Fußballvereine, wie TSV Feldhausen und VfR Polonia Bottrop-Ebel ihre Sportplätze behalten. Punkt!

Ne, also für mich gibbet kein Wenn und Abba, wenn ich auch keine Kinder hab und in Bochum wohne. Ich seh dat ja im ganzen Ruhrgebiet die Tendenz. Ich guck ja übern Tellerrand. Und in allen Ruhrgebietsstädten bewegt et sich rückschrittlich im Strukturwandel für die Vereine. Die Pandemie war nur die Spitze, die genutzt wurde, um genau die Möchlichkeit zu finden, Sportplätze umzunutzen.

Traurige Entwicklung sehe ich da. Und rufe damit auch auf, die Petitionen zu unterstützen. Sportplätze müssen für nachfolgende Generationen erhalten bleiben. Sportplätze dienen ja nich nur für den Fußball Möglichkeiten. Leichtathletik gehört auch dazu. Und sie sollten für andere Vereine vor Ort zugänglich gemacht werden. Wie isset denn ma mit Bogenschießen? Oder Boccia? Oder Dressurreiten? Oder wat auch immer? Da gibbet doch noch andere olympische Spielmöglichkeiten! Irgendwann is dann ma einer bei der nächsten Olympiade, der aus Ebel oder Feldhausen kommt oder sogar vonne Marie-Curie, der oder die anne Paßstraße fette Oberschenkel antrainiert hat für den Weltrekord in 100-Meter-Lauf.

Ihr braucht jetz nix weiter zu machen, als die Petitionen zu unterschreiben. Da brauchts nur einen Meter um den Stift ausse Schublade oder vom Tisch zu nehmen. Ich hab mein Kreuz und mein Vatter auch gemacht!

Hier der Link zur Petition für den Erhalt des Sportplatzes in Ebel: Fortbestand der Bezirkssportanlage Bottrop-Ebel! – Online-Petition (openpetition.de)

Hier kannse ma wat über die Polnischen Kicker von Ebel erfahren: https://poloniaebel.com/

Hier der Link zur Petition für den Erhalt des Sportplatzes in Feldhausen: Der Fußballplatz in Feldhausen muss bleiben – Online-Petition (openpetition.de)

(Hier is wat übba die Feldhausener Kicker: TSV Feldhausen 66 e.V. (fussball.de) – Hier trainieren abba auch die Leichtathleten von Feldhausen: DJK TSV Feldhausen Leichtathletikverein)

Für den Erhalt des Sportplatzes auf der Paßstraße gibt es leider noch keine Petition. Wenn sich kein Bottroper findet, werde ich sie im November starten und hoffe auf Unterstützung! Gerade von Seiten der Realschulen sollte da großes Interesse sein, diesen zu erhalten!

Hier die Weiterverbreitung der Petition auf weitere Kanäle:

Lokalkompass Bottrop: https://www.lokalkompass.de/bottrop/c-sport/der-ruhrpottologe-andr-brune-hat-eine-eigene-meinung-zum-thema-sportplatzschliessung-inne-stadtteile-von-bottrop-wat-auch-woanders-schon-schule-macht_a1643863

Bottroper Zeitung : https://bottroper-zeitung.de/kolumne-i-petition-i-bisse-bottrop-oder-schon-ohne-sportplatz/?preview_id=507557&preview_nonce=33a5e0718a&preview=true&_thumbnail_id=507558

So kann ich nur noch ein „Glück auf“ für die Sportler und Sportlerinnen inne Stadtteile wünschen dat die erhalten bleiben!

Euer Ruhrpottologe André Brune

Westfalia Herne – ein besonderer Traditionsverein mitten im Ruhrpott

Boah ey! Hömma ! Da habbich nur die Verlosungsaktion für dat Buch vom Michael Göbel machen wollen. Die Gewinnerauslosung von „Mein Oppa war Bergmann“ sollte am Ort des Geschehens, also wo die Antwort auf meine Frage, wo denn der Göbel fürn Jährchen inne Jugend gespielt hat, dann gezogen werden. Die Antwort war ja nich ganz so einfach gestellt, nur die Podcasthörer oder Kenner von Michael Göbel haben et gewusst. Und schon war ich mitten im Stadion und neben mir plötzlich ein Vorstandsmitglied und gab mir nochn Cap mit für die Gewinnerin.

a) SC Westfalia Herne 04 b) SpVgg Erkenschwick 1916 e.V. c) FC Schalke 04 d) FC 96 Recklinghausen waren die Antwortmöglichkeiten. Nur Westfalia Herne war richtig.

Göbel als Schalker Fan habbich als Verein, plus den Traditionsverein von SpVgg Erkenschwick, , seinem Wohnort Recklinghausen-Süd, und natürlich Westfalia Herne, als richtige Antwort angegeben. Also mehrere falsche Fährten;-)

Da lief dat Video mitte Auslosung mit meiner Frau als Glücksfee und am Ende der Auslosung kam einer vom Vorstand, der Frank Boguschewski, vorbei. Haben kurz gequasselt miteinander und schon gleich nen Podcast mitn Chefvorstand Andreas Schmidt vereinbart. Als Abschluß hatta mir noch zwei Mützen umsonst gespendet, eine Cap für den Autor und eine Mütze die Gewinnerin. Und da habbich gesacht, da mach ich doch schnell nochn Video und ne neue Kategorie in meinem Blog, denn der Fußball gehört zum Ruhrgebiet, wie dat Herz zum Menschen, der POTTsport. Und da gibbet ja noch ne Menge Traditionsvereine, die früher ma ganz oben spielten und jetz nur noch Oberliga sind. Abba der Treue zum Verein tut dem nix.

Also jetz wat über Westfalia Herne:

SC Westfalia Herne 04

Gegründet 1904 von 16 Kaufleuten, Angestellten und paar schlaue Schüler der höheren Schule im Rittersaal von und zu Schloss Strünkede. Bis 1914 waren et die Farben Rot-Weiß, die auch heute noch im Wappen zu sehen sind, abba dat Blau kam als vorrangige Farbe dazu.

Ab 1909 taten sich zwei gefährliche Herner Lokalrivalen auf: Germania Herne und ab 1912 der SV Sodingen, der auch heute noch in der 6. Klasse der Oberliga Westfalen, also eine Klasse unter Westfalia Herne spielt.

Dat Stadion is namentlich Stadion am Schloss Strünkede. Dat Schloss is ein Steinwurf durchn Park entfernt. Kannse abba vom Stadion durch die dicken Bäume nich sehn. Is auf jeden Fall nen Besuch wert. Wirse von mir noch wat von erfahren.

Seit 2017 spielen die in der fünftklassigen Oberliga Westfalen und mussten am 5.12.2019 in Insolvenz. Is abba abgewendet, sons wär hier nix mehr los. Doch vorher war dat ein grandioser Verein im Ruhrpott:

Von 1933 bis 1944 und von 1954 bis 1963 spielten die inne damals sogenannten 1. Liga. Dat lief damals vor der 1. Bundesliga mitte Meisterschaft bisken anders ab. Abba auf jeden Fall waren die Herner gut um oben wie die Schalker nebenan mitzuzocken. Mit dem Hans Tilkowski, dem berühmtesten Spieler haben die 1954 die Oberliga-Meisterschaft gewonnen und sind aufgestiegen.

1959 und 1960 spielten die sogar umme Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Und inne Saison 1958/59 sind die sogar Meister geworden. Leider scheute sich der damalige Vorstand vor den Investitionen inne Mannschaft zum Start der Bundesliga. Die waren abba nötig waren wegen Lizenz und Stadion und Mithalten mitte andern, wie Schalke 04. So zerfiel dat tolle Fußballgebilde von Westfalia Herne und et ging ersma bergab.

Ausse Zeit heraus kennse den ein oder anderen Nationalspieler von Westfalia Herne – jau, da staunse, die gabet wirklich ! – besonders Hans Tilkowski, dem auch die Clubbude neben dem Stadion gewidmet is, Helmut Benthaus und Alfred Pyka.

Beim Hindümpeln inne Oberliga tat sich 1974 ein besonderer Mäzen auf fürn Vorstand: Erhard Goldbach. Der hieß nich nur so reich, der war dat auch. Der hatte ne Tankstellenkette, genannt „Goldin“ und war Mineralölhändler. Der hat sich nich lange überreden lassen und hat investiert. So konnte in der Zeit Westfalia Herne tatsächlich sich inne 2. Bundeliga gut schlagen bis….

…Ja bis 1979 die Zollfahndung bei dem goldigen Spender auftauchte mit ner großangelegten Razzia, wo die Fußballer dat dann aussem Radio staunend erfuhren. Nur 345 Mio DM, wat heute ca. 172 Mio Euro sind, wat damals ne Menge Moos geldwerttechnisch mehr war als heute, hatter hinterzogen. Und die goldige Schenkung von 3,4 Mio Deutsche Mark, Teil dat ma durch 2, dann weisse Bescheid in Euro, entpuppte sich als ein Darlehen, wat dem Verein letztendlich die Lizenz für die 2. Bundesliga kostete. Die Herner wurden direkt inne Oberliga Westfalen herabgestuft und da dümpelnse noch heute rum und konnten sich aus dem Dilemma nich mehr herausangeln.

Nix desto trotz kannse dir ma vor Augen halten, dat inne 1980er trotzdem ma paar Spieler da ihre Maucken inne Stulpen gepackt haben, wo du heute nich denks, dat die ausgerechnet da übern Rasen gejockelt sind. Wenne den ZDF-Sportmoderator Michael Steinbrecher kenns, der war inne Saison 1985/86 ma vorbeiglotzen. Wenne ihn nich kenns, guckse hier auf seine Seite: https://michael-steinbrecher.de/

Und dann noch den großartigen Regisseur Sönke Wortmann. Der spielte als defensiver Mittelfeldspieler inne Saison 1980/81. Wer denn namentlich nich kennt, der hat den großartigen Fußballfilm mit dem Weltmeisterschaftsfinale Deutschland – Ungarn 1954 : „Das Wunder von Bern“ oder die Doku von 2006: „Deutschland – ein Sommermärchen“, abba auch „Die Päpstin“. Die hat allerdings von Fußball im Mittelalter noch keine Ahnung gehabt als die sich dat Tiara, also die Papstkrone, aufgesetzt hatte. Wenn ma wat von seine Produktionsseite wissen wills: Little Shark Entertainment GmbH – Über uns und Person : Sönke Wortmann – Wikipedia

Zurück zu Westfalia Herne! Denn et gibt noch wat wichtiget zu sagen: In der ewigen Tabelle der Oberliga Westfalen, wo die ja leider schon viel zu lange hängen, haben die abba nen besonderen Platz 6 aus 969 Punkte in 762 Spielen. Dat is doch ganz schön beachtlich. Und wenne vom Verein mehr wissen wills, guckse ma auf Wikipedia und deren Internetseite, dat war so meine Quellen auch. Und demnächst auch den Podcast, weil ich da mich einladen konnte beim Vorstand. Bin auf jeden Fall gespannt. Ihr hoffentlich auch!

Westfalia Herne – WikipediaSC Westfalia 04 e.V. Herne (westfalia-herne.de) (offizielle Webseite)

Jetz weisse widda mehr übert Revier – Fußball, denn Fußball gehört zum Pott, wie dat Herz zum Menschen hier- Glück auf Euer Ruhrpottologe André Brune

Wenn ich hier wat falsch geforscht hab, dann teilt mir dat doch bitte zwecks korrigieren mit. Danke!

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Ich erzähl dat ma, wat ich hier so schreiben tu –
Film/Moderation: André Brune
Die Glücksfee, meine Frau Ewa und ich losten im Stadion am Schloss Strünkede die Gewinnerin Christiane Kerkeling aus, die nich mittn Hape verwandt is – Foto: André Brune
Traditionsverein Westfalia Herne – Eingang vonne Geschäftsstelle – Foto: André Brune
Damite Bescheid weiß wegen Eintritt und Ordnung – Foto: André Brune
Stadion am Schloss Strünkede – Foto: André Brune
Notausgang mit Sponsoringliste des SC Westfalia 04 Herne e.V. – Foto: André Brune