Aktion Canchanabury – 63 Jahre Afrikahilfe aus Bochum – Gerd Stegemann im Interview I Podcast #70 I Fotos

Im Gespräch mit Geschäftsführer Gerd Stegemann vom Verein Aktion Canchanabury

Bei einem Straßenfest im „Kortländerviertel“ in Bochum habe ich zufällig auf einem Hinterhof beim Grillen Henriette Roos kennengelernt. Sie erzählte mir kurz vom Verein und ich bot ihnen einen Podcast an.

Teaser zum Podcast:

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Einige Monate später rief Gerd Stegemann, der Geschäftsführer des Vereins Aktion Canchanabury, an und machte mit mir einen Termin.

Ich war sehr neugierig, was das für ein Verein ist. Ich wußte, trotzdem ich seit 1995 in Bochum wohne, nichts über einen Verein im Ruhrgebiet, der sich für Afrika einsetzt. So ist nun nach langer Zeit endlich der Podcast raus:

Zu meiner Überraschung ist der Verein schon seit dem 10.10.1961 aktiv. Der Gründer Hans Reinhardt, der mit Kinderlähmung selbst genug Leid erfahren musste in seinem Leben, wollte anderen helfen, denen es noch dreckiger ging. Lepra war damals eine üble Seuchenkrankheit, die erst in den 1990er Jahren durch den Fortschritt in der Medizin eingedämmt werden konnte.

„Im Mai 1960 kam mir der Gedanke, den Aussätzigen (Anmerkung: Leprakranke) zu helfen. Niemand gab mir den Rat, kein Buch und kein Film regte mich dazu an. Es lag wohl daran, dass ich selber krank war. Der beste Dolmetscher für das Verstehen des Leides seiner Mitmenschen ist das Leid, das man selbst ertragen musste.“ Das war das Motto von Hans Reinhardt.

So wurde Verein „Aktion Leprakrankenhaus Canchanabury“ gegründet. Zwei Jahre wurden Spenden gesammelt, um ein Krankenhaus für Leprakranke in Thailand am Fluß Kwai zu bauen. Doch die Regierung Thailands wollte in der Nähe des Touristenzentrums das nicht sehen und verbot den Bau des Hospitals.

Hans Reinhardt gab aber nicht auf. Er nahm Kontakt mit Afrikamissionaren auf, den „Weißen Vätern“ in Köln. Sie benötigten Geld für die Behandlungen von Leprakranken im Kongo. Ao entsteht in Badiya die Leprastation für 100000 DM. Und ist damit das erste erfolgreiche Projekt der Aktion Canchanabury. Der Vereinsname des thailändischen Ortes wurde beibehalten, weil man aus Niederlagen nur lernen kann, so Hans Reinhardts Meinung als Vorsitzender. Bis heute blieb der Name und ist über die Grenzen Bochums auch bekannt.

Mehr über die Geschichte des Vereins:

Gründung und Geschichte – Aktion Canchanabury e.V.

Danach wurde in vielen afrikanischen Staaten bestimmte Projekte erfolgreich durchgeführt. Immer ist Transparenz für Mitglieder und Außenstehende wichtig für den Verein gewesen. Im Kongo musste der Verein sich jedoch durch den Bürgerkrieg Ende der 1990er Jahren zurückziehen und übergab die Tätigkeit an eine belgische Stiftung ab, die dort weiterhin ihre Arbeit weiterführt.

Politisch ist Afrika 1961 noch nicht komplett vom Kolonialismus befreit. Heute ist Afrika ein Kontinent, das die ganze Welt ernähren könnte, wenn da nicht Korruption, ständige Kriege und Hungersnöte durch Klimawandel entstanden wären durch willkürliche Grenzziehungen der europäischen Kolonialmächte im 19. Jahrhundert und die Ausbeutung der Rohstoffe, die noch heute in gewisser Form durch die mächtigen Wirtschaftsunternehmen weitergeführt wird.

Heute bekommt Afrika hier und da von ehemaligen Kolonialländern, wie auch Deutschland, Entwicklungshilfen, die hier und da wirkungsvoll sind, aber insgesamt ein Tropfen auf dem heißen Stein sind.

Gerd Stegemann spricht mit mir über das Ziel des Vereins sich aufzulösen, sobald es in Afrika „normal“ zugehen würde, denn wirtschaftlich und politisch ist der Kontinent bleibend schwierig für die Bewohner und Bewohnerinnen. Für den Geschäftsführer Gerd Stegemann ist Afrika kein Sehnsuchtsort. Für ihn ist es wichtig, etwas Sinnstiftendes zu machen. So ist der studierte „Filmwissenschaft“ durch Zufall beim Kellnern auf den Verein gekommen.

Gerd Stegemann vor dem Büro

 

Er machte einen Imagefilm und dann wurde eine Halbtagsstelle angeboten auf die er sich bewarb. Dann war der Geschäftsführer in Rente gegangen und so lag es nahe, das er diesen Weg gehen wollte für den Verein. Denn es gab keinen passenden Bewerber. Heute ist er neben Henriette Roos, die schon über 20 Jahre dabei ist, eine große Stütze im Verein. Für Gerd Stegemann ist die Vereinstätigkeit sinnvoller als das Filmen eines Schokoriegels, wie er seine Erlebnisse aus der Filmwirtschaft mitteilte.

Beide checken die Projekte ab, prüfen die Gelder, machen die Transparenz für Mitglieder und auch nach Außen und entscheiden auch bei geldlichen Spendenabgaben.

Im Moment ist Uganda ein Schwerpunkt und hier ein Beispiel der Arbeit von Aktion Canchanabury. Ein Land, dass zur Coronazeit 2 Jahre lang die Schulen geschlossen hatte. Ein Land, das durch AIDS, Ebola und anderen Krankheiten immer wieder heimgesucht wird und mit Pandemien innerhalb der Grenzen „gute“ Erfahrungen hat.

In den Orten Masaka und Mushanga haben viele Kinder ihre Eltern durch AIDS und andere Krankheiten verloren. Sie selbst sind z.T. sogar mit AIDS geboren worden. Durch Präventionsarbeit im Rhamen des „Community Based Health Care“ sollen die Quoten für die Krankheiten eingedämmt werden. Ein Projekt ist die örtlichen Selbsthilfegruppen zu unterstützen, damit sie Waisenkinder in Pflegefamilien unterbringen können. Sie unterstützen auch ältere Waisen, die sich um ihre jüngere Geschwister kümmern in sogenannten „Kinderhaushalten“. Wichtig ist es den Waisen aus den Projektmitteln dort die staatliche Schuluniform, Schuldgeld und Schulbücher zu bezahlen, damit sie nicht abgehängt werden in der Bildung.

Wieviele Mitglieder hat der Verein?

40 Stimmberechtigte Mitglieder, ehrenamtlich helfen ca 150 Personen. Es gibt einen Stamm von ca 4000 Spender und Spenderinnen, wovon 90% hauptsächlich von Bochumern kommt. Verantwortlich sind die Ehrenamtlichen und Entscheidungsträger im Verein.

Welche Aufgabe hat Gerd Stegemann als Geschäftsführer?

Eine Überweisung muss zur Sicherheit entgegengezeichnet werden. Alle Projekte, die laufen, müssen entsprechend nachverfolgt werden, ob sie laufen, wie es den Projektpartnern geht, ob das Geld angekommen ist und ob es entsprechend genutzt wird.

Sachspenden müssen koordiniert werden. Also das sinnvolle Dinge, wie medizinische Hilfsmittel in einen Container kommen, der dann an einen Projektort geschickt wird. Bildungsarbeit wird in Bochum in den Schulen vorbereitet und durchgeführt, d.h. Schulklassen werden über z.B. Uganda, das Land und auch das Projekt des Vereins informiert. Es gibt Kontakte zu medizinische Firmen, die im Moment vieles eher in die Ukraine schicken als nach Afrika, aber eben medizinische Hilfsmittel spenden für die Projektorte von Aktion Canchanabury.

„Wenn Du am entwicklungspolitischen Rad drehen möchtest und Einfluss nehmen möchtest, dann ist die Aktion Canchanabury nicht das richtige. Wenn du einen direkten Draht zu den Menschen und deren Lebensbedingung verbessern möchtest in den verschiedenen Ländern, dann bist du bei Aktion Canchanabury richtig“, sagt Gerd Stegemann während des Podcasts und öffnet damit auch die Tür von Vertrauen in einen langjährigen funktionierenden Verein, der wahrlich viele positive Entwicklungen in so manchen Ort in einigen afrikanischen Staat gebracht hat.

Leider gibt es oft genug Schwierigkeiten mit der lokalen Presse. Wenn es um das Projekt Uganda geht, so schreibt die lokale Presse nicht darüber, weil es dann ein Artikel für die Auslandsabteilung ist. Und am Ende wird dann kaum oder gar nicht drüber geschrieben. Wenn es aber um ein lokales Ereignis geht, um einen Spendenaufruf mit Kaffee und Kuchen geht, dann wird ab und zu darüber geschrieben.

Afrika ist weit weg. Lokal nimmt man es hier nicht wahr außer im Fernsehen. Jeden Tag kommen nur schlimme Nachrichten von Bürgerkrieg, Korruption, Armut, Hungersnöte. Selten sind positive Berichte. So hat Afrika natürlich schon ein Makel in den Köpfen. Doch die nicht nur hausgemachte Armut, sondern von den nördlichen „zivilisierten“ Staaten klein gehaltene afrikanische Gesellschaft, um so günstig wie möglich an Rohstoffe zu kommen und die eigene Gewinnmaximierung zu erhalten und die Aktionäre zu beglücken, wird den Verein weiterhin in Arbeit halten.

Traurig genug ist, das der für mich „vergessene“ Kontinent, so wenig Beachtung bekommt, aber dennoch im Tourismusgewerbe stark beworben wird. Zumindest sind die nordafrikanischen Staaten außer Libyen und Algerien, Südafrika und Kenia neben Namibia interessante Touristenziele, die viele deutsche Touristen anziehen. Aber das war es dann auch wieder.

Umso erfreulicher ist es, dass es diesen Verein gibt, der sich für ein besseres Afrika einsetzt und damit von Bochum eine Brücke in den großen Kontinent gebaut hat, um vor Ort bessere Lebensbedingungen zu schaffen, wenn es auch nur im kleinen Rahmen ist. So ist dennoch seit über 60 Jahren ein großer Schritt getan worden, der auch nachhallt, so wie es Paul aus Uganda, den ich als Bonus noch am Ende des Podcasts eingebaut habe, der nun nach Deutschland gekommen ist, um hier in der Pflege zu arbeiten und ein neues Leben beginnen möchte. Ein Leben, dass mit Sicherheit besser ist, als das, was er im Slum von Uganda erlebt hat.

Für den sympathischen Paul, der behinderte Menschen am Bodensee, pflegt und unterstützt, wünsche ich nur das Allerbeste. Er unterrichtete in Uganda Kinder in Ethik. Ein Unterrichtsfach, dass wir hier in Deutschland nicht haben. Er erklärte, was gut und was falsch ist. Wie schlecht Drogen und die Kriminalität ist. Es machte ihm Spaß den Kindern Moral beizubringen, aber nun geht er den Weg in Deutschland weiter von dem sich der ein oder andere eine Scheibe von Abschneiden könnte.

Für den Verein Aktion Canchanabury, den ich beim Krempelmarkt beim Kuchenverkauf und Waffelbacken unterstützte im April 2024, wünsche ich weiterhin viel Erfolg für die Projekte, die sie zur Zeit koordinieren und machen und für alle weiteren Projekte, die nötig sind, um Menschen vor Ort ein besseres Leben zu bieten. 

Ich hoffe, dass ich mit meinem Podcast anderen Menschen vielleicht animieren kann dem Verein beizutreten. Er geht fast zwei Stunden, aber ist sehr informativ über Afrika. Das Thema dieses Kontinents ist eben nicht in 30 Minuten abzuhandeln und der Verein ist nicht neu. 

Short zum Krempelmarkt und Interview mit Henriette Roos:

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Video zum Krempelmarkt und Interview mit Henriette Roos:

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Wenn Ihr weiterhin Informationen bekommen möchtet, so abonniert den Newsletter, denn ich werde den Verein in meiner Form als Ruhrpottologe und im Lokalkompass weiter unterstützen und ihre Pressemitteilungen und Aktionen mitteilen.

Für weitere Informationen über den Verein könnt ihr auf deren Internetseite, bei Instagram oder Facebook folgen oder den Youtube-Kanal aufsuchen oder einfach mal im Büro bei Gerd Stegemann und Henriette Roos auftauchen.

Adresse der Geschäftsstelle

Aktion Canchanabury

Herner Str. 16

44787 Bochum

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Wer Fragen zur Arbeit des Vereins hat, Informationen zu den einzelnen Projekten bekommen oder eine Spendenbescheinigung möchte, kann auch gern zu den Öffnungszeiten das Büro betreten oder anrufen:

Tel. +492349357846

Öffnungszeiten:

Mo-Mi + Fr  8 – 13 Uhr

Do                 8 – 18 Uhr

Und nach telefonischer Absprache

Links

Internet : https://canchanabury.de

Facebook : Facebook.com/canchanabury

Instagram : Aktion Canchanabury e.V. (@aktioncanchanabury)

Youtube: youtube.com/@aktioncanchanabury515

 

Fotos © André Brune

Schaufenster mit Projektinfos
Projekttafel von Aktion Canchanabury
Schaufenster des Büros von innen mit Sitzmöglichkeiten
Tolle Arbeit!
Mit Henriette Roos und Gerd Stegemann auf dem Krempelmarkt 2024
Kuchentheke vom Krempelmarkt in der Rotunde in Bochum
Krempelmarkt auf dem Gelände der Rotunde in Bochum
Selbstgezüchtete Pflanzen als Spende für den Verein zu kaufen
Waffeln backen geht los - bisken geholfen aufm Krempelmarkt

Veranstaltungstipp I Krempelmarkt – Canchanabury krempelt seit Jahren für eine gute Sache in Bochum für Afrika

Aktion Canchanabury lädt zum Flohmarkt rund um die Rotunde ein! 

Am Sonntag, den 14. April laden wir herzlich zum dritten „Krempelmarkt“ an der Rotunde,
Konrad – Adenauer – Platz 3, 44787 Bochum ein – bei schlechtem Wetter drinnen!

(Was der Verein seit Jahrzehnten für den fast vergessenen Kontinent Afrika macht, erfahrt ihr in Kürze bei mir im Podcast!)

Stände draussen Krempelmarkt 2023 (c) Verein Canchanabury

Von 11.00 bis 15.00 Uhr darf gestöbert und nach Schätzen aus fremden Kellern gejagt werden. Es sind nur private Verkäufer vor Ort, keine gewerblichen Händler.

Bei Kuchen, Kaffee, kalten Getränken und DJ informieren die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Aktion Canchanabury währenddessen über die Arbeit des Vereins und der Projektpartnerinnen und Projektpartner. Paul, ein Projektpartner, ein Lehrer einer Slum Schule aus Uganda steht für Fragen vor Ort zur Verfügung. 

Der Erlös aus der Bereitstellung der Tische und dem Getränke- und Kuchenverkauf fließt gänzlich in die Unterstützung eines Projekts für Straßenkinder in Burundi.

Krempelmarkt drinnen 2022 (c) Verein Canchanabury
Krempel-Stand AC 2023 (c) Verein Canchanabury

Wer für den Guten Zweck mit einem Krempeltisch mitmachen möchte, bitte schreiben an: info@canchanabury.de 

Mit 20,00 EUR und einer Kuchenspende ist man dabei.

Alle freuen sich auf einen gemütlichen gemeinsamen Stöbertag zur Unterstützung benachteiligter Kinder in Burundi!

Ich schau auch vorbei und helfe beim Aufbau! Vielleicht finde ich ja auch tolle brauchbare Dinge aus dem Keller oder Dachstuhl von dem ein oder anderen Stand. Oder geh lecker Kuchen essen. Hauptsache ein wenig tun, für die Kinder.

Mehr Infos hier: Miteinander in Freundschaft etwas bewegen | Aktion Canchanabury e.V.

Kuchentheke Krempelmarkt 23 (c) Verein Canchanabury
DJ-Pult Krempelmarkt 2023 (c) Verein Canchanabury

In den Katakomben vom Tierheim Bochum mit Leiterin Carmen Decherdt I + Spendenübergabe aus Kalenderaktion Bochum I + Video I + Podcast I + Shorts

Endlich war es soweit. Ich konnte persönlich die Spenden in Höhe von 225 € aus meiner Kalenderaktion „Bochum 2024“ im Tierheim Bochum an die Leiterin Carmen Decherdt übergeben. Bei meiner Anfrage war sie sofort bereit mit mir auch einen Rundgang durch das Tierheim Bochum zu machen.

Das seht ihr im Videopodcast:

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Podcast zu hören für unterwegs:

Die Geschichte vom Tierheim Bochum

Die Geschichte des Bochumer Tierheims beginnt tatsächlich schon 1899. Der „Tierschutz-Verein für den Stadt- und Landkreis Bochum“  hatte bis zum II. Weltkrieg unter dem Vorsitz des Oberveterinär-Rat Dr. Rogge bestanden. Die Neugründung fand 1955 mit dem Verein „Bochumer Tierparkfreunde e.V.“ statt. Knapp ein Jahr später änderte sich der Name auf „Tierschutzverein Bochum e.V.“

Mit 1400 DM Vereinsvermögen und 100 Mitgliedern ging es dann richtig los. Damals kam der bekannte Tierpsychologe Peter, den alle unter „Tierpeter“ kannten oft nach Bochum, um Vorträge über Tiere zu halten.

Am 6.10.1957 gab es einen ersten „Tierumzug“, der auf die Tiere in der Stadt aufmerksam machte und von der Bochumer Bevölkerung herzlich angenommen wurde. Nach einigen Jahren nahm der Verkehr so zu, so dass die Umzüge eingestellt wurden.

Als Museumsdirektor Dr. Winkelmann 1960 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde, nahm er Kontakt mit der Gelsenkirchener Bergwerks AG auf, um auf der Baaker Straße in Bochum-Linden ein altes Fachwerkhaus mit Grundstück zu erwerben. Die Eheleute Fadenrecht richteten sich provisorisch dort ein und stellten erste Hundehütten. Ab 1964 wurde das Tierheim immer weiter ausgebaut, so dass 165 schon 178 obdachlosen Tieren  versorgt werden konnten.

Nach 1966 wurde unter Luise Hoffmanns Vorsitz das Tierheim weiter ausgebaut und es kam zu einer engeren Zusammenarbeit mit dem Hattinger Tierschutzverein mit Dr. Overbeck. Herrenlose Hunde aus Hattingen und Sprockhövel kamen nun ins Bochumer Tierheim.

Am 15.7.1970 schlossen sich beide Vereine zum „Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung e.V.“ zusammen, der 2023 wieder gespalten wurde, weil sich die Hattinger mit den Wittener nun zusammen das Tierheim dort teilen.

Bis das Tierheim Bochum in seiner jetzigen Größe auf der Kleinherbeder Straße kam, hatte es erst noch einiges an Mehrarbeit zu absolvieren. Auf der Elisabethstraße wurde ein zweites Tierheim eröffnet ab 1973. Die Zahl der betreuten Tiere stieg immens auf 3400 Tiere. Der Verein startete „Tag der Offenen Tür“ und startete 1978 eine Unterschriftenaktion gegen Tierversuche.

1981 hatte der Verein 1557 Mitglieder und kümmerte sich um mittlerweile über 3000 Tiere, darunter allein 1500 Katzen!

1985 wurde überlegt ein zentrales Tierheim zu bauen, das auf der Elisabethstraße eine Sanierung stattfinden musste. Die Stadt Bochum schlug das städtische Grundstück in Querenburg auf der Kleinherbeder Straße vor als zentrales Tierheim. Das Grundstück und das Haus in seiner jetzigen Form wurde mit Hilfe der Stadt Bochum, Hattingen und dem Land Nordrhein-Westfalen mitfinanziert. Die tierschützerische Arbeit des Landestierschutzverbandes NRW sollte in Bochum zum Modellcharakter werden. Nach engagierten Planungen und Recherchen über Tierhaltung in Literatur und anderen Tierheimen in NRW fand die Einweihung am 24.4.1988 statt.

1992 pachtete der Verein ein weiteres Gelände von der Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft, um einen Hundeübungsplatz zu errichten, der mittlerweile überdacht ist. Zeitgleich wurde auf Gruppenhaltung umgestellt auf 2000 qm große und kleinere Gelände für Hunderudel. Das alles ist im Video zu sehen.

Seit dem 1.1.2023 hat die Stadt Hattingen sich aus dem Vertrag mit dem Tierheim Bochum zurückgezogen, um mit dem Tierheim in Witten zusammen zu arbeiten, so dass der Verein nun wieder Tierschutzverein Bochum e.V. heißt.

(Kurzfassung der Quelle: Vereinsgeschichte | Tierschutzverein Bochum, Hattingen & Umg. e.V. (tierheim-bochum.de)

Beeindruckendes Tierheim

Ich war von der Größe beeindruckt und was die Tierpfleger und Tierpflegerinnen tagtäglich leisten. Denn auch wenn es schöner wäre, das Tiere schnell ein neues Zuhause bekommen sollten, werden sie hier liebevoll und individuell behandelt. Mittlerweile gibt es sogar einen eigenen Medizinischen Raum, in dem die Tiere drei Mal die Woche von der Tierärztin Simone kontrolliert, geröntgt, behandelt und auch operiert werden können. Das spart den Mitarbeiter*Innen Zeit, dem Verein langfristig Geld und für die Tiere Stress für die Fahrten zum Tierarzt.

TEASER 1

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Wie läuft es im Katzenbereich ab?

Wir sind nach der Übergabe als erstes zu den Katzen gegangen. Sie müssen bei der Übergabe eine Quarantäne von 14 Tagen aus hygienischen Gründen über sich ergehen lassen. Die Ansteckungsgefahr von Krankheiten auf die anderen Tiere muss verringert werden. Jeden Tag werden die Katzenklos, die Decken und Handtücher gewaschen. Hygiene im Tierheim Bochum ist ein oberwichtiges Element für die Gesundheit der Tiere.

Für die volle Funktion des Tierheims kommen nicht nur Stromkosten für die Waschmaschinen zusammen, sondern Heizung, Futter, Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente, Behandlungskosten, Stroh und auch Putzmittel für die Reinigung der Räumlichkeiten sind von Spenden abhängig. Nicht zu vergessen ist die Bezahlung der Angestellten des Vereins. Zur Zeit arbeiten dort 2 Katzenpflegerinnen, 4 Hundepfleger, 2 Kleintierpfleger, vier Auszubildende.

Kein Tierheim hat es einfach im Moment in Deutschland, denn in der Corona – Zeit haben sich viele Haustiere zugelegt und nun haben sie aus beruflichen, privaten oder anderen Problemen weniger Zeit oder Geld, um ihre Tiere zu halten. Viele werden leider ausgesetzt, aber es wäre doch so einfach mal anzurufen. Die Tiere können nichts für ihre Situation!

Jeden Tag kommt mindestens ein Anruf für eine Katzenabgabe. Dagegen nur alle zwei Tage, um eine Katze zu übernehmen. Die Räume für die Katzen sind nicht klein, aber es darf auch aus hygienischen und sozialen Gründen die Anzahl der Katzen nicht überschritten werden. Im Moment okkupieren durch die hohe Anzahl der Abgaben Katzen auch den zweiten Vogel-Raum.

Schon jetzt wird über einen weiteren Ausbau allein für Katzen überlegt. An einem Wochenende wurden letztens sieben Katzen gefunden. Davon sind nur zwei wieder abgeholt worden. Die wenigsten werden wieder abgeholt.

TEASER 2

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Es gibt in Bochum die Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht. Fundkatzen sind meist nicht entsprechend behandelt. 30 Euro kostet ein Transponder. Kastration kosten jetzt seit November 2023 ca. 250 €. Die Kontrolle bei Katzen ist nicht geregelt, so dass fast jedes Fundtier diese Merkmale nicht aufweisen. Ob sie ausgesetzt wurden, wie die Kosten zu hoch sind, sei dahingestellt. Dennoch sollte sich jeder bitte vorher überlegen, ob ein Tier in Frage kommt. Sei es die wohnliche Umgebung, ob mit oder ohne Garten, kleine oder große Wohnung, viel Laufzeit oder weniger mit dem Hund eingehalten werden kann, und ob es mit dem Beruf überhaupt vereinbar ist. Wenn diese Dinge geklärt sind, dann kann über ein Tier nachgedacht werden.

Sogar bei einem Kaninchen ist es wichtig mehr als 5 qm Fläche in der Wohnung anbieten zu können. Eine Käfighaltung ist für diese Tiere eher eine Folter als sinnvoll.

Großzügige Kaninchenhaltung im Tierheim

In letzter Zeit finden sich auch obdachlose Hähne im Tierheim hin und wieder. Sie werden ausgesetzt, aber nehmen möchte niemand einen Hahn. Warum auch immer…

Wie finanziert sich das Tierheim Bochum?

Die Stadt Bochum gibt einen gewissen Obulus für Fundtiere und Sichergestellte Tiere, die nach einer Meldung vom Veterinäramt aus schlechter Haltung rausgeholt wurden. Ansonsten ist das Tierheim Bochum abhängig von Spenden. Deswegen ist es immer wichtig, die Dinge, die gebraucht werden, auch gespendet zu bekommen. Dafür nimmt das Tierheim Bochum eine Vermittlungsgebühr von 150 € und macht über das Jahr mehrere Veranstaltungen, wie Hunderennen, Patenessen, monatliche Büchertische, die kostenlos gespendet wurden für den Verkauf von je 1 €. Das allein bringt meist so um die 800 € ein.

TEASER 3

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Die Flohmarktgruppe braucht noch Unterstützung. Meldet euch:

Flohmarktgruppe | Tierschutzverein Bochum, Hattingen & Umg. e.V. (tierheim-bochum.de)

In einem Raum sind in großen Volieren die Vögel untergebracht. In anderen Räumen gibt es noch Degus und im Exotenraum ein Waran namens Wilson, der ein Verdauungsproblem hat und aus einer schlechten Tierhaltung kommt. Der arme Kerl guckte ganz konsterniert, als wir beim Rundgang in das Terrarium schauten.

Degus Voliere

Zuletzt kamen zwei ausgesetzte Chinchillas hinzu. Leider überlebte das weibliche die Narkose bei einer Operation nicht. Doch der männliche wird jeden Tag streichelnd getröstet und kommt auch bald in eine Pflege mit einer anderen weiblichen Chinchi.

Voliere für Chinchilla

In der Küche gibt es einen Plan, wieviel Gemüse von wem und für wen geschnibbelt werden muss. Alles muss auch bei Krankheit des Personals ohne Probleme weiterlaufen. Denn die Tiere brauchen die tägliche Betreuung und Futter. Von Markthändlern wurde leider oft genug schlechtes vergammeltes Gemüse abgegeben. Deswegen freut sich das Tierheim immer über Frisches.

Ich erfahre, dass Meerschweinchen weniger Probleme haben vermittelt zu werden, als Kaninchen. Wie erwähnt brauchen sie eine gewisse Raumgröße, können aber auch sehr bissig werden.

Quarantäne

Der hintere Teil abgedeckte Teil des Hundehauses ist die Quarantänestation. Hunde aus dem Ausland, die keine Nachweise haben und deren Blut wegen verpflichtender Impfnachweise untersucht werden müssen, sind manchmal länger als 14 Tage dort. Sie dürfen eben keine Krankheiten an die anderen Hunde weitergeben. Es geht um die Existenz aller lebenden Tiere, das abhängig sein kann von einem einzigen neuen Tier, wenn es nicht richtig versorgt und untersucht wird.

Quarantäne für Hunde

Wie diese leider nicht schöne Beispiel eines Welpen zeigt: vor einiger Zeit nahm das Tierheim eine Französische Bulldogge aus dem Ausland auf, das ausgesetzt wurde. In der Zeit von 5 Wochen Quarantäne fehlte die Sozialisationsphase, so dass es im Nachhinein äußerst schwierig ist diese einem Hund anzulernen.

Eigener Tierarztraum

Im eigens fertig gestellten Operationsraum mit einem kürzlich erworbenen Röntgenapparat, können die Tiere nun stressfrei direkt vor Ort von Tierärztin Simone drei Mal die Woche behandelt werden. Die Kosten für die Fahrten zu Tierärzten sind somit auch Geschichte.

Hundehaltung im Tierheim

Jeder Hund hat einen Käfig. Wir sind aus Lärmgründen nicht in den Gang gegangen. Wir hätten unser eigenes Wort nicht mehr verstanden und die tontechnischen Aufnahmen wären durch das Bellen aller Hunde untergegangen. Manche Käfige hatten Decken, damit sie sich nicht sehen gegenseitig anbellen können. 10 Mal am Tag läuft die Waschmaschine nur für die Hunde. Draußen ist eine Wegwisch-Tafel für die Hundeausführer. Auf ihr steht, wer wann mit welchem Hund Gassi geht.

Weiß & Nicht getauft von mir

Leiterin Carmen Decherdt

Carmen Decherdt leitet das Tierheim Bochum seit 16 Jahren und feierte letztes Jahr ihr 30jähriges Jubiläum Die gelernte Rechtsanwaltsgehilfin kam indirekt durch die Liebe über den Schwiegervater, der das vorher geleitet hatte zum Tierheim. Ich bedanke mich für die symphatische Führung und werde auch weiterhin das Tierheim als Tierpate und zwischendurch unterstützen.

Carmen Decherdt, seit 16 Jahren Leiterin des Tierheims Bochum

TRAILER 5

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Corona-Zeit

Die Corona-Zeit war für das Tierheim eine schwere isolierte Zeit. Sie hatten länger als die Krankenhäuser strenge Regelungen aufrecht erhalten. Carmen teilte mir mit, dass sie allein mit einer Auszubildenden mal bei einer starken Grippewelle vier Wochen lang das Tierheim betreut hat. Die Tiere müssen täglich ernährt werden, gestreichelt, mit Medikamenten versorgt werden. Das war eine Erfahrung, die sie nicht unbedingt wiederholt haben möchte.

Tier-Patenschaften

Ich habe selbst seit einigen Jahren eine Tierpatenschaft. Mittlerweile ist Lion, ein schwer vermittelbarer Stafford Terrier aus schlechter Haltung meine dritte Patenschaft. Seit unsere Hündin Zizou vor über zwei Jahren starb, gebe ich das eingesparte Geld eher dem Tierheim Bochum, um dort die hohen Kosten zu unterstützen. Ich spende monatlich 15 € für Lion.

Meine Tierpatenschaft Stafford Terrier Lion (Foto: (C) Tierheim Bochum)
Lion & ich. Lieber nicht näher ran gehen…

TEASER 4

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Wer eine Tierpatenschaft für Hunde übernehmen möchte, kann dies mit minimal 5 € tun. Man bekommt eine Urkunde, wie meine zugeschickt mit einer Übersicht, was für ein Charakter der Hund hat. Damit kann man schon so einiges an Unterstützung für ein Tier unternehmen. Für Katzen und Kleintiere gibt es eine Patenschaft nicht für die Namen, sondern eher für die jeweilige Einrichtung. Einmal im Jahr findet ein Patentreffen statt. Das nächste ist am 29.6.24. Da kann man mit dem Ausführer zusammen mit dem Patenhund z.B. gehen. Es gibt Kaffee und Kuchen. Vor Ort kann man mit den Tierpflegern und anderen Vereinsmitgliedern ins Gespräch kommen.

Tierpatenschaften | Tierschutzverein Bochum, Hattingen & Umg. e.V. (tierheim-bochum.de)

Weitere Events und Spendenaktionen vom Tierheim

Events | Tierschutzverein Bochum, Hattingen & Umg. e.V. (tierheim-bochum.de)

Futterkosten

Niedrig angesetzt kostet Futter für einen Hund ca. 20 – 25 €, für eine Katze 12,50 € – 15 €, für ein Nagetier zwischen 5 und 7,50 €

Job als Tierpfleger im Tierheim Bochum

Zur Zeit wird ein oder eine Auszubildender/e gesucht. Ein Führerschein ist sinnvoll. Denn es werden Fahrten mit dem Tiertransport gemacht werden und die Schule für die Bochumer Auszubildenden liegt in Münster.

Video-Auszüge hinter den Kulissen vom Youtube-Kanal 

Wie ist es so im Tierheim Carmen Decherdt?

Hinter den Kulissen Teil 2 – Tierheim Bochum (youtube.com)

Was sagen ehemalige Auszubildende?

Hinter den Kulissen Teil 6 – Tierheim Bochum (youtube.com)

Abonniert den Youtube – Kanal vom Tierschutzverein

Tierschutzverein Bochum, Hattingen & Umgebung e.V. – YouTube

 

Wer etwas Spenden möchte

Spendenkonto

Sparkasse Bochum
IBAN: DE73 4305 0001 0007 4253 90
BIC: WELADED1BOC

Direkt online:

Spenden | Tierschutzverein Bochum, Hattingen & Umg. e.V. (tierheim-bochum.de)

Habt ihr ein Fundtier gefunden?

Tierheim – Telefon: 0234295950 – Email: info@tierheim-bochum.de

HINWEIS!

Seit dem 1.1.2023 müssen Fundtiere aus Hattingen im Tierheim Witten untergebracht werden. Die Stadt Hattingen hat den Vertrag zum 31.12.2022 nach 34 Jahren gekündigt und arbeitet nun mit dem Wittener Tierheim zusammen.

Ruft also im Tierheim an!

Für Bochum bekommt ihr jetzt noch die Adresse und den Link:

Tierheim Bochum, Hundeschule & Tierschutzverein Bochum, Hattingen & Umg. e.V. (tierheim-bochum.de)

 

Öffnungszeiten

Mo, Di, Do, Fr:  14-17 Uhr

Mi, Sa, So:  11-14 Uhr

Für eine Vermittlung wird vom Tierheim um ein Termin für die Vorstellung erbeten, die auch außerhalb der Öffnungszeiten sein kann.

Weitere wichtige Links:

https://hundeschule-bochum.net

https://tsv-bochum.de

 

Social Media Links

Instagram @tierheimbochum) • Instagram-Fotos und -Videos

facebook.com/Tierschutzverein

Anfahrt:

Tierschutzverein Bochum

Kleinherbeder Straße 23

44892 Bochum

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***

Tierschutzbeschwerde melden

Fallen euch schlechte Tierhaltungen auf, dann meldet die „Tierschutzbeschwerde“ bitte umgehend dem städtischen Veterinäramt in Bochum:

Tierschutzbeschwerde | Stadt Bochum

 ***

Meine persönliche Bitte

Liebe Tierhalter!

Falls ihr eure Tiere, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr halten könnt, dann ruft im örtlichen Tierheim an. Es ist besser ehrlich zu sich selbst und im Sinne des Tieres zu handeln, das für die menschliche Situation nichts kann und sich auch nicht wehren kann.

Ihr handelt dann human und im Sinne des Tierschutzes. Das Aussetzen der Tiere ist abscheulich und zieht auch rechtliche und richtige Strafen nach sich.

***

Danke fürs Zuschauen, Zuhören und Lesen!

Lasst mal einen Kommentar da oder einen Like, ob im Youtube-Kanal, bei Tiktok, Instagram, Facebook oder hier im Blog. Fehler im Text bitte ich zu entschuldigen und mir mitzuteilen, damit sie korrigiert werden können. Vor lauter Hunden, sieht man da schon mal nicht die Hundehütte.

Ich würde mich sehr freuen!

Denkt dran! Die Tiere können sich nicht wehren! Meldet also auch schlechte Tierhaltung und Fundtiere. Danke!

 

Kommentar & Nachwort

Es ist schon tragisch, dass es immer mehr Menschen gibt, die aus den verschiedensten Gründen ihre Tiere einfach aussetzen. Dabei wäre ein Anruf im örtlichen Tierheim wenigstens eine mögliche Alternative, bevor der Gedanke kommt das eigene Tier auszusetzen. Denn die Tiere können für das eigene Leid nichts.

Aussetzen ist auch eine berechtigte Straftat gegen den Tierschutz. Sie kostet Bußgeld in Höhe von bis zu 25000 €, wenn man erwischt wird. Und das ist leider immer noch zu wenig, denn die wenigsten werden erwischt.

***

Gesetzestext:

Das Aussetzen von Tieren ist eine Ordnungswidrigkeit. Gemäß § 18 Abs.1 Nr.4 des Tierschutzgesetzes (TierSchG) kann es mit bis zu 25.000 Euro bestraft werden. Kommt das Tier infolge der Aussetzung zu Schaden oder gar zu Tode, handelt es sich um eine Straftat gem. § 17 TierSchG

***

Ich finde, dass eine Gefängnisstrafe von mindestens einem Jahr eingebaut werden müsste, um die  Verursacher fühlen zu lassen, wie es so in einem Käfig ist.

Ein Tier zu kaufen sollte wohl überlegt sein. Ob die Haltungsmöglichkeit reicht, die Zeit für Spaziergänge eingebaut werden können bei Hunden, der Freigang für Katzen machbar ist, wenn es keine Hauskatze ist, Kaninchen große Flächen haben, ob aus beruflichen Gründen das Tier dann doch nicht tagsüber gut genug betreut werden kann oder zu den Zeiten bei Freunden und Bekannten landet, so dass die Bezugsperson nicht mehr „Herr des Tieres“ wird. Auch familiäre oder gesundheitliche Gründe, sowie Tod des oder der Besitzers bzw. Besitzerin können zur Abgabe des Tiers führen.

Eine Anschaffung muss also gut abgewogen werden, ob es das Alter, die Krankheit zulassen kann. Mehrere außenstehende Meinungen sollten eingeholt werden.

Das anzuschaffende Tier ist ein Lebewesen mit Gefühlen, das nicht durch die eigenen persönlichen Belangen leiden darf. Wenn dann muss es in gute Hände gehen. Nach meinem Rundgang mit Carmen Decherdt nahm ich erstmal genauer auf, was so eine Tierpflege bedeutet, wenn ein ausgesetztes Tier oder aus schlechter Haltung in das Tierheim kommt. Das sogar ein Waran, namens Wilson, durch die Haltung Verdauungsschwierigkeiten haben kann, ist auch ein menschliches Gefühl, wenn es einem psychisch nicht gut geht.

Gerade die Corona-Zeit hat es gezeigt, wie viele Menschen sich dann ein Hund zugelegt haben, um erstens nicht nur allein zu Hause zu sein, sondern um auch nach Draußen zu kommen, um damit die entsprechenden Gesetze zu umgehen. Ohne drüber nachzudenken, dass die Zeiten sich wieder zurück entwickeln können und die eigene Zeit nicht mehr für die Betreuung eines Tieres genutzt werden kann, kommen nun die Tiere nach und nach in die Tierheime. Und davon sind nicht wenige ausgesetzt worden. Sie haben in dieser Zeit wahrscheinlich kein gutes Zuhause mehr gehabt und haben leiden müssen. Wer so manches Video oder Foto von neuen Fundtieren sieht, bekommt eine Ahnung davon was die meisten Tiere aushalten mussten.

Jede Person, die ein Tier in ihre Wohnung, ins Haus holen möchte muss sich bewußt sein, dass es ein lebendiges Wesen ist, das Liebe und Aufmerksamkeit braucht und zwar jeden Tag!

Es muss klar sein das Futter und Arztbesuche mit Impfungen Operationen, Medikamenten und Steuern bei Hunden viel Geld kosten können, was man eventuell nicht in der gewissen Größenordnung nicht hat.

Sich ein Tier anzuschaffen sollte am Ende kein Trugschluss sein, sondern eine wohlüberlegte Sache!

Ich lobe nicht nur, sondern erkenne im höchsten Maße die Arbeit eines Tierpflegers und einer Tierpflegerin an, die sich mit all ihrer Kraft, Liebe und Arbeit drumherum beruflich oder ehrenamtlich (auch natürlich alle Beteiligten rund um ein Tierheim mit den Organisationen von Spenden etc), die sich um die Tiere kümmern, bis sie in ein neues liebevolles Heim mit einer aufopfernden Familie weitergegeben werden können.

Die Verantwortung diese in ein neues Heim zu geben, liegt bei den Tierpflegern. Sie wollen die Tiere nicht in eine Familie geben, die es nachher wieder zurückbringt oder aussetzt. Es ist also klar, dass die Strenge sinnvoll ist. Tiere sollen das nicht noch einmal erleben, was und wie sie ins Tierheim gebracht hat. 

Glück auf mit tierischem Gruß und Lob an alle Tierheime und ihre Tierpfleger und Tierpflegerinnen, die jeden Tag aufopfernd für die armen Wesen da sind!

Euer Ruhrpottologe André Brune

FOTOS (C) André Brune

Ich bin Lion. Ich pass auf dich auf!

P.S.: Wer im Beitrag das kürzlich aufkommende Taubenproblem wegen schlechter Tierhaltung vermisst: Wir sind im Gespräch zwar auf das „Taubenproblem“ von Bochum eingegangen, dass kürzlich die örtlichen Gemüter erhitzt hat, aber ich habe es bewußt aus dem Video und Podcast in Absprache mit dem Tierheim herausgeschnitten. Wichtiger ist es das Gesamtbild des Tierheims zu zeigen und damit die Arbeit, die Funktion und die aktuelle Problematik, die in ganz Deutschland zu Zeit herrscht, näher zu bringen. Was sie im übrigen auch für die Tauben jetzt machen.

Das Tierheim Bochum bekam einen riesigen Shitstorm, weil sie die kranken Tauben mit der Anweisung vom Veterinäramt der Stadt Bochum aufgenommen haben, das bei einer Meldung von schlechter Tierhaltung, wie schon oben geschrieben, einschreitet. Das Tierheim Bochum ist laut Vertrag zuständig für die anschließende Abholung und Betreuung. Das wurde auch entsprechend kommuniziert. Aber es gibt eben Menschen, die dann wiederum anderen, die nichts dafür können, sondern ausführendes Organ ist, das Leben schwer machen. Wie die Tiere vor Ort gehalten wurden, wurde mir mitgeteilt. Das hörte sich sehr schlimm an und muss hiermit reichen. Leider ist das sehr abscheulich, was da bei der Veröffentlichung in der Presse in Facebook in den Kommentaren, auch Drohungen, die leider unter die Gürtellinie gegangen sind, wurden ausgesprochen. Das Thema soll hier im Blog keinen weiteren Raum bekommen, sondern mit dem Link vom Beitrag unten einen Schlussstrich bekommen. Ich behalte mir auch hier vor entsprechende Kommentare zu löschen. Danke für das Verständnis!

Tierheim Bochum: Mitarbeiter ziehen Schlussstrich! „Nicht mehr witzig“ – Der Westen.de

Demonstrationen gegen Rechts in Bochum und Bottrop mitgemacht I Podcast #62 I +Fotos I +Videos I +Correctiv-Link

Nach den Veröffentlichungen der Correctiv-Recherche von den geheimen Plänen von Mitgliedern der AfD, Identitären und der Werteunion, ist es wichtig zu demonstrieren gegen Rechts, gegen die AfD, gegen die Planungen von „Remigration“, gegen das Heraufbeschwören des dunklen deutschen Kapitels der Geschichte mit seinen 60 Mio Toten und 6 Mio vergasten Juden, Sinti, Roma, Homosexuelle, körperlich und geistig Behinderten!

Es wurde Zeit! Zu lange wurde geschwiegen und den Populisten Raum gelassen.Nie wieder ist Jetzt! Für mich FÜR IMMER ! Deswegen habe ich einen Podcast zu den Demos gemacht, denn das Ruhrgebiet ist Bunt, ist Vielfalt, lebt Migration seit Mitte des 19. Jahrhunderts und wäre nicht das, was es heute ist! Deswegen auch eine Aufgabe eines Ruhrpottologen!

Ich nahm an zwei unterschiedlich organisierten Demonstrationen in Bochum und Bottrop teil. In Bochum, meiner Wahlheimat, organisierte am 19.1.24  die „Vereinigten der Verfolgten des Naziregimes“ – Bund der Antifaschisten und Antifaschistinnen eine Demonstration für 500 Menschen, die mit knapp 15000 Teilnehmern den Rahmen sprengte, aber friedlich nach der Kundgebung durch die südliche Innenstadt ging. Einen Tag später war vom „Bündnis Buntes Bottrop“ eine Kundgebung in meiner Heimatstadt Bottrop mit besonderen Reden vom Oberbürgermeister und Migranten, die vieles für das Ruhrgebiet und ihrer Heimatstadt tun und ihre Ängste zu hören. Im Podcast können die Kundgebungen weitgehend gehört werden in ihrer Unterschiedlichkeit, aber mit gleichen Gedanken gegen Rechts.

 

Zum Podcast:

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BOCHUM – die Demonstration der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes

Bei der Kundgebung wurde das Erstarken und die Beweggründe der Identitären Bewegung mitgeteilt, die bei der Geheimen Sitzung in Potsdam teilgenommen hat. Am Ende der Demonstration konnte man ein DINA 4 – Heft mitnehmen, in der diese Bewegung erklärt wird, die in Bochum ebenfalls zu finden ist.

Es wurde die Ampel-Regierung kritisiert, die der AfD in die Hände spiele mit den neuen Gesetzgebungen und damit auch das Asylgesetz aushebele. Sie forderte auf, alle Fahnen der politischen Parteien nach hinten zu gehen. Alle nationalen Fahnen wurden ebenfalls verboten, was deren Recht auch war, auf der von ihnen organisierten Demonstration. Nach einigen Buhrufen wurde es murrend akzeptiert. Niemand ging, sondern zog mit den tausenden Menschen gen Schauspielhaus und zurück.

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Der geheime Plan sieht vor rein rechnerisch fast 25 Mio Menschen zu deportieren oder als „kleines Übel“ hinfort zu fegen. Die Herkunft wird nach einer erneuerten Rassengesetzgebung von 1935 eingebaut in die deutsche Gesetzgebung. Darin wird auch Inklusion wieder rückgängig gemacht, Homosexualität verboten, Menschen ohne deutschen Pass oder als Doppelpass zurück in die Heimat geschickt. (Da wäre meine Frau dabei als Polin, die hier Steuern und Sozialbeiträge zahlt, wie soviele Migranten, egal welcher Herkunft!)

In der Kundgebung wurde Björn Höcke kritisiert

Der Fraktionsvorsitzende der AfD in Thüringen Björn Höcke redet von wohltemperierte Grausamkeit und erwähnt eine „Wendezeit“. Zitat: „Wenn einmal die Wendezeit gekommen ist, machen wir Deutschen keine halben Sachen.“

Ein paar Volksteile zu verlieren, die schwach oder nicht Willens sind, ist für ihn keine große Problematik, sondern ein kleines Übel. Ein Mensch, der im Westen der Bundesrepublik Geschichte studiert hat und einen Schlussstrich unter dem Holocaust und seine Erinnerungskultur ziehen will, hat in der heutigen deutschen politischen Situation nichts, aber auch gar nichts zu suchen.

Leugner der Geschichte

Wer Auschwitz verleugnet, auch wenn drei Mal der Hahn gekräht hat, der hat in meinen Augen nicht die Anerkennung als Politiker, sondern gilt für mich als ein Hetzer, der hinter Gittern gehört.

 

Er wählt seine Worte mit Bedacht, nutzt aber alte Wörter aus dem Nationalsozialistischen Propagandaapparat. Er sammelt Menschen um sich, die scheinbar selbst nicht an die 12-jährige blutige Geschichte glauben oder es verherrlichen. Alles Fake-News wird behauptet. Dokumentationen der öffentlich-rechtlichen Medien sind Lügenpresse etc

Aufruf zur Verantwortung gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus

Es wurde aufgerufen zu einem Zusammen- und Dagegenhalten als Gesellschaft, während die weiße Dystopie geplant wird mit Deportation und einem neuen Reich. Wir haben die Mittel und die Kraft. Wir müssen uns organisieren. Gründet Gruppen, geht in Freizeit- und Kulturvereinen, politischen Bewegung, um gegen die Wurzeln des Faschismus zu kämpfen. Sprecht mit Familien, auf der Uni, in der Schule darüber. Wenn die Opfer des Nationalsozialismus Nie wieder Faschismus sagen, dann ist das die Mutter aller Verantwortung der heutigen Zeit.

Die geheimen faschistischen Pläne sehen laut Correctiv-Recherche vor: Zuerst Geflüchtete, dann mit Menschen mit regulären Aufenthaltsrecht, anschließend mit Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die nicht in das Weltbild der Faschisten passen. Wir sind alle hier versammelt, weil wir gemeinsam gegen den Faschismus kämpfen wollen.

Nie wieder ist jetzt! Wir kämpfen schon lange gegen die Ausgrenzung und Entrechtung der Menschen, wurde in Bochum kundgetan. Es folgt ein immer größer werdender Ruf nach mehr Abschiebung und Abschottung. Es geht um Einteilung, wie in Auschwitz. Links die gebraucht werden für die Wirtschaft, rechts für die wir nicht brauchen, obwohl sie verfolgt werden in ihrem Land, falls sie zurück müssen. Es findet seit langem eine Verrohung bei den Diskussionen statt.

Ich war in Auschwitz. Dort sind mehr als 5 Mio Menschen vergast, gefoltert, getötet mit Schußwaffen, einfach verhungert oder an Krankheiten gestorben. Ist das die Zukunft einer demokratisch gewählten Partei, die unsere Demokratie wegwischen will, aber sie bewusst nutzt, um gewählt zu werden, wie es schon die NSDAP gemacht hat, um an die Macht zu kommen?

Video und Statement zur Bochumer Demonstration vom 19.1.24:

Demo Bochum 19.1.2024 – YouTube

Statement OB Eiskirch zur geplanten Demonstration | Stadt Bochum

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Nähere Infos zur Demonstrations-Organisatoren, die auch Führungen zu Bochumer Unrechtsorten anbietet:

VVN-BdA Bochum | Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (vvn-bda-bochum.de)

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Bottroper Demo vom „Bündnis Buntes Bottrop“

Die Bottroper Demonstration am 20.1.24 war eine reine Kundgebung, kein Marsch durch die Stadt.

Video vom Anfang der Demo:

https://www.facebook.com/reel/7087779477981636

Auf dem Podium gab es verschiedene Redner und Rednerinnen, die ihren Unmut und ihre Ängste zu den geheimen Plänen mitgeteilt haben.

Bevor Oberbürgermeister Bernd Tischler eine Rede über die politische Situation hielt, hat der Sprecher des Bündnis Buntes Bottrop Jürgen Buschfeld die Kundgebung mit markigen Worten eröffnet. Oberbürgermeister Bernd Tischler war begeistert von der Anzahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Kundgebung.

https://www.facebook.com/reel/7087779477981636

Er prangerte das Unwort Remigration an und erinnerte an dunkle Zeiten von 1933 bis 1945 an, wo rechte Kräfte durch ihre politische Gesinnung Menschen verfolgt haben.

„Wir sind heute hier zusammengekommen, um absolut klar und deutlich  zu machen, dass wir nicht  zulassen werden, das sich sowas wiederholt und nochmals passieren kann. Wir sind mehr, wir sind lauter, gegenüber die, die unsere Demokratie angreifen.“

Oberbürgermeister Bernd Tischler von Bottrop

Er sagte, dass man aktiv wachsam und wehrhaft bleiben muss, um sich gegen solche Angriffe zu verteidigen. Unsere Demokratie, wie wir sie kennen und schätzen, muss geschützt werden. Er zählt in seiner Rede auf die Bottroper und Bottroperinnen in der Mehrheit, dass sie dann wissen, was zu tun sei.

 

Anschließend sagte aus persönlicher Sicht die Moderatorin und Kreisgruppengeschäftsführerin von der Paritätische Andrea Multmeier, dass ihre Mutter, geboren um Zeitpunkt der Machtergreifung Hitlers zur Demonstration mitkommen wollte.

„Ich weiß, wie die Nazis sind, wie sie waren und ich habe die Zeit nach dem Krieg erlebt,“  sagte die Mutter von Andrea Multmeier in einem Interview mit der Projektmitarbeiterin Sofia Prusko nach der Veranstaltung.

„Schön, dass du da bist, Mama!“ sagte Andrea Multmeier sichtlich bewegt. Das Publikum begleitete das mit tosendem Applaus die Worte. Ich hatte einen Klos im Hals, weil ich an meine vor einem Jahr verstorbene Mutter gedacht hatte, die wahrscheinlich genauso hier gestanden hätte, wenn sie noch leben würde.

Andrea Multmeier las anschließend den Artikel 1 aus dem Grundgesetz vor, dass dieses Jahr 75 Jahre alt wird. Der Artikel 3: Alle Menschen sind gleich vor dem Gesetz (…) wurde von ihr auch nicht ausgelassen.

„Wir wissen das doch alles,“ sagte sie. Aber scheinbar wisse es ein Teil der Gesellschaft nicht mehr.  Anschließend bat sie Dana Rashid von der Caritas Bottrop, Hüriyet Yilmaz von der Arbeiterwohlfahrt Gelsenkirchen Fettah Timar, Vorsitzender von der Gesellschaft Deutsch-Kurdische Freundschaft, Irfan Durdu Rechtsanwalt und Arbeitgeber in Bottrop auf die Bühne. Sie alle haben einen Migrationshintergrund und sind tragende Säulen im Arbeitsleben, in der Familie und im gesellschaftlichen Alltag im Ruhrgebiet.

Multmeier fragte: “ Was ging euch durch den Kopf, als ihr von der Correctiv-Recherche gehört habt?

Durdu: „Das kanns wirklich nicht sein. In welcher Dreistigkeit an einem öffentlichen Ort in einer Gastronomie getroffen wird und dort bespricht, wie man Abtransporte organisiert. Mir fehlen die Worte.“

Fettah Timar: „Ich bin 1971 eingereist nach Deutschland. Ich habe alle Etappen der deutschen Geschichte mitbekommen. Anfang 2000 konnte man merken, wie Menschen schlechter behandelt wurden. Die Menschen, die hier hin gekommen sind, haben auch beim Aufschwung geholfen. Wir müssen wach werden. Wir müssen die Gesellschaft aufklären. Wir müssen die Angst ernst nehmen. Man muss aufhören mit AfD-Politik Stimmen zu gewinnen. Wir sind mehr als Ihr!“

Hüriyet Yilmaz aus Gelsenkirchen: „Ich komme aus einer Bergarbeiterfamilie. Meine Heimat ist Deutschland. Kindergarten, Schule und Studium habe ich hier absolviert. Ich begegne Menschen, die Angst haben, dass sie bald abgeschoben werden oder ihre Rente verlieren, obwohl sie hier seit Jahrzehnten leben und gearbeitet haben.“

In einem Dialog, den sie erlebt hatte mit ihrer deutschen Nachbarin, sagte sie, dass die Nachbarin Angst habe vor der AfD. Sie habe den Krieg und das ganze Elend miterlebt und fragte Hüriyet, wieso sie zur Kundgebung nach Bottrop gehe.

„Ich zeige meine Haltung. Ich sage meine Meinung. Ich sage, hier ist meine Heimat,“ antwortete Hüriyet darauf. Die Nachbarin sagte daraufhin: „Ich möchte das nicht noch einmal erleben. Sag auch für mich auch NEIN in Bottrop.“

„Wenn Sie an die Zukunft ihrer Kinder denken. Gehen sie wählen. Machen sie das Kreuz an der richtigen Stelle,“  sagte Hüryiet Yilmaz, bevor Dana Rashid von der Caritas das Mikrofon übergeben wurde.

Dana Rashid: „Ich bin in den 1990er mit den Eltern geflüchtet. Ich bin Muslimin. Mein Kind geht hier zur Schule. Wir entscheiden, wie wir hier leben wollen. Wir lassen uns von niemanden vorschreiben, wo wir leben.“ Das Leben zusammen ist bunt und bringt eine Bereicherung für alle, sagte sie.

Dana Rashid wirkt betroffen

Alle vier Redner und Rednerinnen forderten mehr Verantwortung, auf Migranten zugehen, sie kennenlernen, sich zu öffnen für die Kultur, wie sie leben, junge Menschen müssen wählen gehen, sich der Verantwortung bewußt sein, in der auch sie stehen werden für die nächste Generation. Ein Zeichen jeglicher Art gegen Rechts muss gesetzt werden. Die Gesellschaft muss erkennen, was es für Deutschland bedeutet, wenn jetzt nicht NEIN gesagt wird. Es muss mehr Aufklärung stattfinden. Debatte um Debatte für mehr klare Linie gegen Rechts.

Vor dem Ende der Kundgebung sprach noch die Vorsitzende des Jugendparlamentes von Bottrop Sinem Alpugan: „Wie kann es sein, dass Feinde der Demokratie, mit Hass gefüllten Menschen mit rassenideologischen Gedankengut sich zusammentreffen, um unglaubliche Pläne zu schmieden, wie man in großen Teilen diese Gesellschaft loswerden könnte. Dies passiert in einem Land, wo fest verankert im Grundgesetz steht, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.“

 

Jürgen Buschfeld – Sprecher von Bündnis Buntes Bottrop

Vor ein paar Jahren hat sie sich nicht vorstellen können, auf der Bühne zu stehen. Sie hat einen türkischen Migrationshintergrund. Sie kennt Bottrop als eine Stadt in der viele Kulturen und Religionen aufeinandertreffen. Hier wird der Mensch als Mensch gesehen, nicht mehr und nicht weniger. Das friedliche Zusammenleben. Wenn es heute heißt, dass ich meine Stimme erheben muss, dann bin ich dafür bereit. Ich weiß auch, dass die Jugend von Bottrop bereit ist für die gemeinsame Zukunft zu kämpfen und in Zukunft die Demokratie von ihren Feinden zu bewahren, so die weiteren beachtlichen Worte von Sinem Alpugan.

Sie bat darum, dass Hass und Hetze die Gesellschaft nicht spalten darf.

Sinem Alpugan, die Vorsitzende des Jugendparlaments von Bottrop

„Wenn wir es nicht tun, verliert nicht der Einzelne, sondern die Allgemeinheit den Kampf gegen Rechtsextremismus. Lasst uns gemeinsam dagegen vorgehen. Für eine offene und Menschenfreundliche Gesellschaft.“

Als Letztes sprachen die Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche. Sie bedankten sich für das Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, wofür die Veranstaltung steht.

Folgende Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren auf dem Podium der Kundgebung:

Moderation: Andrea Multmeier (Kreisgruppengeschäftsführerin von der Paritätische) und Jürgen Buschfeld (Sprecher Bündnis Buntes Bottrop). Redner waren Oberbürgermeister Bernd Tischler, Sinem Alpugan, die Sprecherin vom Bottroper Jugendparlament (Die YOU.PA-Mitglieder | Jugendparlament Bottrop), Dana Rashid, Hüriyet Yilmaz, Fettah Timar, Irfan Durdu, Pfarrer Neumann, Pfarrerin Anke Büker-Mamy der katholischen und evangelischen Kirche von Bottrop.

Links:

Bündnis Buntes Bottrop – Für eine Stadt ohne Rassismus (buendnis-buntes-bottrop.de)

Kontakt: Der Paritätische Bottrop (paritaet-nrw.org)

Zeitungsbericht der WAZ Bottrop:

Kundgebung gegen Rechts in Bottrop: „Wir sind mehr als ihr“ – waz.de

Zur Correctiv-Recherche:

Geheimplan gegen Deutschland (correctiv.org)

***

Auch der Wirtschaft wired langsam  bewußt, was es bedeutet, wenn die AfD mit ihren möglichen Gesetzen an die Macht kommen würde, so warnt der BDI-Präsident Siegfried Russwurm eindrücklich vor den Worten der AfD. Sie sei nicht nur für die Wirtschaft eine Gefahr, sondern für die gesamte Gesellschaft. Die Zugehörigkeit dürfe nicht vom Nachnamen abhängen, sagte er in einem Interview im Handelsblatt.

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Link:

Rechtsextremismus: BDI-Präsident Russwurm warnt mit deutlichen Worten vor der AfD (handelsblatt.com)

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Lange genug wurde die AfD mit ihren skandierenden Sprüchen gegen die „Altparteien“, gegen jede Form von Freiheit von Religion, sexueller Gesinnung und Flüchtlingen zugelassen.

Durch das Akzeptieren dieser gefährlichen politischen Linie, wurde der Geist der Nationalsozialisten wieder hoffähig gemacht, die heute nicht in Uniformen, sondern in schicken Anzügen mit hässlichen Krawatten auftrumpfen wollen.

Lange genug wurde eine Partei so akzeptiert, die nur eines im Sinn hat: Macht an sich zu reißen, den Staat in ihrem Sinn umzubauen, um dann Europa in ihrem Sinn zu zerstören. Nichts anderes, was Putin so oder so will und das in seiner Form mit Sicherheit unterstützt. Nichts anderes, was der eventuelle neue alte Präsident der USA Donald Trump unterstützt, weil er alles, was gegen ihn spricht als Fake, als Lüge bezeichnet. Wir müssen klare Kante zeigen! Lügen müssen Lügen bleiben! Wahrheit muss Wahrheit bleiben! Das ist die Verantwortung eines jeden einzelnen von uns Bürger und Bürgerinnen und liegt nicht in der Hand der Mächtigen!

Es ist eine Politik hoffähig gemacht worden, die in den 1920er Jahren eine Menschheit in den nächsten Weltkrieg gezogen hat.

Meine Mutter hat als Kind den Krieg erlebt. Als die Bomben in der Ukraine fielen, hatte sie Angst um die Zukunft bekommen. Auch das Erstarken der AfD schürte in ihr und ihrer Generation, die in den 1930er Jahren geboren wurden und die Herrschaft der Nationalsozialisten am eigenen kindlichen Leib erleben mussten neue Ängste. Sie haben das Leid, den Tod und das Elend von Bomben, Bunkerleben und Hunger erlebt.

Zu ihren Ehren und ihrer Generation deren Eltern geschwiegen haben und angeblich nichts von den Greueltaten der Nationalsozialisten wußten, gehe ich nicht nur auf diese Demonstrationen. Sie sind im Ruhrgebiet wichtig. Nicht nur aus dem Grund eröffne ich am 27.1.24, dem Gedenktag zur Befreiung von Auschwitz an die Opfer der rassistischen Ideologie die neue Podcastreihe „Stolperstein Ruhrgebiet“.

Wenn eine Partei alles dafür tut, besonders eindeutig in den sozialen Medien, die öffentlich-rechtlichen Nachrichten als Fake und Lüge anzusehen, ist sie dann nicht verfassungsfeindlich?

Ist die Welt der AfD eine heile weiße Welt mit schicken Blazern und braunroten Krawatten?

Sicherlich kann sich jeder streiten und diskutieren über die üblichen Regierungen. Was ist schon in diesem Land gelaufen? Es fehlt an Geld an allen Ecken und Kanten. Die Infrastruktur ist marode, die Bildungssysteme sind veraltet, die Schulen kaputt, Lehrer fehlen, aber das hat nichts mit den Flüchtlingen zu tun.

Das ist die Sparpolitik gewesen als die Bankenkrise kam. Statt in den Zinsniedrigphasen Geld in die Hand zu nehmen und zu investieren in die Zukunft, wurde gespart. Dann kam Corona und gleichzeitig wurden die Zinsen erhöht. Der Schuldenturm erhöhte sich wieder. Trotzdem muss investiert werden. Die Ampel-Regierung trägt die Kommunikation sehr unglücklich nach außen, macht aber vieles in kurzes Zeit, was lange Brach lag. Doch das nutzt die AfD als neues Feindbild. Sie tut alles dafür in der Regierung gerade die Grünen am meisten durch den Kakao zu ziehen. Dennoch sind es alle „Altparteien“, die hinweggefegt werden sollen.

Was will die AfD wirklich?

Ich kann und will nicht schweigen als ein Mensch, der ohne Humor nicht seine Beiträge hier im Blog macht. Ich will nicht schweigen, weil ich die Geschichte in der Schule hatte, Museen und Erinnerungskultur besucht habe, die Stolpersteine sehe, Bücher lese und Dokumentationen schaue. Es ist mir wichtiger denn je als Mensch aus dem Ruhrgebiet zu erklären, wie wichtig Migration hier ist, weil ohne Migration kein Ruhrgebiet entstanden wäre.

Ohne Migration wäre das größte Industriegebiet in Deutschland nicht entstanden. Niemals wäre diese bunte Vielfalt von Menschen aus aller Welt, ihre Religion und ihre Essgewohnheiten hier nie gelandet.

Niemals würde es die schönen Zechensiedlungen geben. Die Fördertürme, die Kumpelhaftigkeit, die man heute so nicht mehr nennt, weil der Bergbau geschlossen wurde. Die Regierung ist nicht verantwortlich dafür, dass der Bergbau geschlossen wurde. Es ist der teurere Marktpreis der deutschen Kohle gewesen, die schon in den 1990er Jahren zu sehen war. Eine weitere Subventionierungsunterstützung kam nicht in Frage. Sicherlich auch ein Grund, was schwierig ist, in der Situation der unabhängigen Energiewirtschaft, als Deutschland sich von Russland durch das Gas abhängig zu machen.

Niemals wäre der Ruhrpott bei aller Probleme und Schwierigkeiten der Ballungsraum aus Kulturen nicht das, was es heute ist. Diese vielfältige Identität wollen andere zerstören.

Mal ganz bewußt und banal gedacht:

Was würde denn passieren,

wenn alle deportiert werden würden nach einer erneuten Einführung einer überarbeiteten Fassung der Rassengesetze von 1935? Nehmen wir nur dann das neu definierte Ruhrgebiet als Beispiel:

Leere Straßen, noch mehr geschlossene Läden, geschlossene Krankenhäuser und Altenheime, fast keine Gastronomie. Kein Lieferando, kein Paketdienst für Internetgeschäfte, kein Straßenbau, Häuserbau oder Obst- und Gemüseladen, noch weniger Handwerker und Lehrer etc

Alles würde zusammenbrechen. Niemand würde profitieren außer die Menschen in ihrer Genugtuung, die meinen, dass mit ihren „Germany First“ Gesetzen alles war, wenn sie es durchgeführt haben.   

Ein Beispiel: Meine Frau ist Polin, d.h. ich bin mit einer Ausländerin verheiratet. Wird eine Ausnahme gemacht oder muss sie nach Polen zurück. Muss ich mit auswandern? Oder werden wir in ein Konzentrationslager gebracht, wo wir dann an Hungers sterben, damit ein Exempel statuiert wird.

Diese Worte, die ich hier schreibe, können auch eine andere Bedeutung bekommen, wenn sich die Verfassung ändert, weil es manche so wollen. Wenn die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird, dann heißt es:

André Brune hat gegen die Partei gehetzt, Gefängnisstrafe, KZ etc ist im Ermessen der neu eingesetzten Richter und Gesetztmäßigkeiten. 6 Monate bei Wasser und Brot oder 5 Jahre Konzentrationslager oder Ausweisung?

Was geht in den Köpfen dieser rechten Menschen um? Und warum folgen so viele dieser Partei?

Wegen Unzufriedenheit mit der Demokratie? Wegen Unfähigkeit der Regierungen, die im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten arbeiten? Was will eine Partei, die alle bisherigen Errungenschaften wieder rückgängig machen möchte oder hinwegfegen, wie es immer gesagt wird. Die Freiheit und den Frieden in ganz Europa abschaffen?

Aber es ist mir wichtig, gerade die Migration des Ruhrgebiets hochzuhalten. Fast jeder von hier hat Wurzeln aus anderen „Volksgruppen“, ob Pole, Russe, Ukrainer, Tscheche, Ungar, Österreicher, Holländer, Belgier, Franzosen, Italiener, Kroate, Kenianer, Serbe, Slowene, Spanier, Portugiese, Chinese, Iraner, Kurde, Jordanier, Araber, Ägypter, Syrer, auch Amerikaner, aus Nord- oder Südamerika kamen hier hin in den letzten 170 Jahren her, um das Ruhrgebiet, zu gestalten in ihrer jetzigen Form. Sie alle haben friedlich mit den Deutschen zusammengelebt und den „Ruhrpott“ zusammengerührt.
Natürlich gab und gibt es hier auch immer schon Faschisten, aber im Ruhrgebiet haben sie nicht die Erreichbarkeit bei der Mehrheit der Bewohner. Auch ich habe polnische, ukrainische und französische Wurzeln, habe Verwandte in Holland. Was würde das für eine Situation geben? Wahrscheinlich wäre ich einer der ersten wegen meiner öffentlichen Aussagen, der geprügelt, gefoltert, erschossen oder aufgehängt werden würde an der nächsten Laterne. Meinungsfreiheit ist das höchste Gut nach der Niederlage des Nationalsozialismus 1945. Aber die Meinungsfreiheit wird ausgenutzt eben von Menschen, die genau da hängen geblieben sind. Sie meinen frei äußern zu können, dass es Auschwitz nie gab. Sie meinen, dass alle Flüchtlinge Verbrecher sind, sie meinen, dass die „Altparteien“ nicht mehr wählbar sind.

Nach der Machtergreifung ist genau das passiert: Gleichschaltung der Gewerkschaften, der Vereine, der politischen Strukturen. Wer dagegen war, kam in ein Konzentrationslager. Menschen wurden von heute auf morgen mundtot gemacht. So würde es jedem ergehen, wenn solche Parteien in die Regierungsverantwortung kommen, die Verfassung aushebeln und das Grundgesetz missachten, das 2024 nun 75 Jahre alt wird.

Die AfD hat oft genug im Bundestag und vor allem im Internet klare Ansagen gegen die jetzige demokratische Grundordnung. Sie untergräbt jeden Tag mit vielen Helfershelfern in Kommentaren, im Teilen und Liken im Internet die freiheitliche Demokratie, weil sie dort in den Sozialen Medien durch die dadurch erzeugte freiwillige Erhöhung der Reichweite mehr Zuspruch mit einfachen angstmachenden und polemisierenden Sprüchen und Ki-gesteuerten Bildern, nicht nur die Wahrheit so reproduzieren, dass die Wahrheit als Lüge darstellt, sondern auch die Lüge als Wahrheit darstellt. Ein gefährlicher Prozess, die kaum nachprüfbar ist.

Zu behaupten, man ist demokratisch gewählt worden und dann die Demokratie nicht zu achten, sondern eben abzuschaffen, dass ist 1933 schon einmal gelungen und sie kann wieder gelingen, wenn wir alle als Gesellschaft weiter schweigen, ignorieren und akzeptieren, was die 20% der deutschen zumeist unwissentlich glauben besser zu wissen statt genauer hinzusehen. Diese 20%, deren Unmut und Unzufriedenheit doch mal der AfD zumuten wollen, weil sie sehen möchten, was sie kann, ist gefährlich. Diese 20% können eigene Richter stellen, den öffentlich-rechtlichem Fernsehen eigene Personen infiltrieren, können in vielen Hierarchien Gleichgesinnte einstellen lassen. Ein Björn Höcke als Ministerpräsident in Thüringen würde vieles im Land so verändern, dass kaum noch Möglichkeiten zur Normalität der Gesetzmäßigkeiten zu sehen sein werden. Es wird eine Untergrabung aller demokratischen Errungenschaften werden. Ein Höcke als Ministerpräsident wird das Land Thüringen in ein Kleinod des Rechtsextremen werden lassen. Er wird definitiv versuchen alle bisher freiheitlichen Errungenschaften zu zerstören und für die Machtübernahme in anderen Bundesländern als Vorbild vorbereiten. All das haben die Deutschen schon erlebt. Es wird ein Machtkampf auf höchster Ebene werden.

Es ist ein Irrglaube, der 1945 eben genau in Ruinen endete. Wir wollen nicht in Ruinen enden, aus der unsere heutige Demokratie entstanden ist, sondern wir wollen sie mit Europa gemeinsam gestalten in Frieden und Freiheit.

All diese Gründe, wie auch das Wissen, dass viele damals gesagt haben, das haben wir nicht gewußt, ist für mich ein Ansporn die Erinnerungskultur hochzuhalten. Ich gehe zur ein oder anderen Demonstration, wie es meine Zeit erlaubt.

Ich starte nun den Podcast Stolpersteine Ruhrgebiet am 27.1.24. Darin wird die Erinnerungskultur auf eine neue Art dargestellt. Gestartet wird mit zwei Vorträgen. Der erste Vortrag wird von dem „Stolperstein-Erfinder“ Gunter Demnig sein. Die Geschichte des Künstlers und wie es dazu kam. Im zweiten Podcast, der in zwei Teilen geteilt werden wird, ist ein Vortrag der Holocaust-Überlebenden Eva Weyl aus Amsterdam, die als Kind im Konzentrationslager von Westerbork war und nachts die Abtransporte mitbekommen hat, die nach Auschwitz gingen.

Sie hat es überlebt und berichtet, so lange sie kann, über diese Erfahrungen, die ich hiermit auch für die Ewigkeit festhalten möchte.

Jeder Stolperstein, den ich bei Ausflügen sehe, wird fotografiert und bei Gelegenheit anschließend dokumentiert, gelesen, als Hörspiel oder Schauspiel verarbeitet werden.

Dazu sind alle, die das unterstützten möchten, herzlich eingeladen mitzumachen. Bitte kontaktiert mich diesbezüglich!

Zunächst gehe ich kurz auf die Demonstrationen ein, die sehr unterschiedlich waren als Kundgebung. In Bochum war es ein antifaschistischer Verein, der mit 500 Demonstranten gerechnet hat. Am Ende der Veranstaltung wurde von ca. 15000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen von Seiten der Polizei gesprochen, in der WAZ schrieb man von 13000 Menschen. Egal, wie hoch die Anzahl in Bochum war, sie war hoch und ich war mittendrin.

Die Kundgebung vor dem Marsch durch die Stadt über das teilnehmende Schauspielhaus mit all ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ging es zurück zum Hauptbahnhof. Unter den Eisenbahnbrücken, die in vielen verschiedenen Sprachen, die in Bochum von Zugezogenen zu hören sind, steht in Lichtröhren „Willkommen“.

„Ob Ost, ob West, nieder mit der Nazipest“ wurde skandiert. Grundgedanke ist das gefährliche Einnisten rassistischer Informationen, die unsere reale Welt als „Fake-Welt“, als Lüge darstellen. Donald Trump, der ehemalige Präsident der USA, der das Capitol, also die amerikanische Demokratie, stürmen ließ, dafür aber nicht vor Gericht gestellt wird, und bald wieder Präsident sein kann, hat die Rechten in der Welt eine Stimme gegeben.

Jede noch so kleine Wahrheit ist für die rechten Kräfte eine Lüge. Sie bauen sich ihre Welt, so wie sie es möchten. Und Trump ist der Trumpf für die Zukunft, genauso wie der russische Präsident es schafft mit seinen Lügen Nazis in der Ukraine zu bekämpfen, die Nazis in Deutschland paradoxerweise auf die Seite der russischen Kriegsargumente zu ziehen um sie zu unterstützen.

„Widewidewit, mach mir die Welt, wie es dir gefällt.“ Ein Kinderbuchspruch aus Astrid Lindgrens Pipi Langstrumpf ist absurderweise zu einem Leitspruch rechter Gesinnung geworden. In Deutschland ist sie durch die „Willkommenspolitik“ von der Bundeskanzlerin Angela Merkel hoffähig gemacht worden und seitdem stark untermauert mit unzähligen polemischen Sprüchen auf Bundeswahlplakaten der AfD und im Internet.

Die schnellere Abschiebung ganzer „Volksgruppen“, wird kritisiert. Auch die jetzige Ampel-Regierung bekommt ihr Fett weg. Kritisiert wurde das kürzlich verabschiedete Gesetz der schnelleren Abschiebung, Verurteilung von Rettungskräften auf dem Meer oder an den Grenzen zu hohen Haftstrafen verurteilt. Das ist ein gefährlicher Schulterschluß mit der AfD, die seit Jahren von sofortiger Abschiebung redet. Es ist wichtig, sich auch diese neutrale Meinung der antifaschistischen Organisation anzuhören. Es ist wichtig, dass die Identitäre Bewegung als eine rechtsradikale Hetzorganisation verboten wird und rechtlich verfolgt wird. Erst recht nach diesen Veröffentlichungen nach der Recherche, die von AfD-Sympathisanten, wen wunderts, als Lüge, Fake und KI-Gesteuerte Falschmeldung im Internet tituliert werden. Mein Video zur Podcastaufnahme wurde sogar kommentiert mit dem Hinweis, dass alle Anwesenden nur 150 gewesen sein sollen und als Statisten bezahlt worden sind. Auch ich hätte daran Geld verdient.

Man liest das und denkt: Wie hohl sind die eigentlich?

Ich gebe dazu immer eine Antwort. Egal, welche negativen Kommentare kommen. Ich nehme mir die Zeit, um zu zeigen, dass ich diese Kommentare nicht akzeptiere. Ich kommentiere, weil sie die Reichweite rechter Gesinnung vergrößern. So ist die Algorhytmus-Welt der Sozialen Medien von Facebook, Instagram, Tiktok und Co.s

Hier der Link zum Video von Tiktok mit den entsprechenden Kommentaren:

https://vm.tiktok.com/ZGerXLLEn/

Nie wieder ist jetzt. Für mich für immer! 

Dafür kämpfe ich laut. Meinen Humor und meine anderen Dinge werde ich weiter machen, wie bisher, aber ich lasse meine politische Meinung nicht dahinter. Ich bekenne mich klar und deutlich gegen Rassismus, gegen die Haltung der Partei AfD, gegen jede Art von rassistischer Politik. Das ist und bleibt in mir und wird es immer bleiben durch die Erfahrungen der alten Generation, die als Kind Leid und Schweigen der Eltern mitgemacht haben. Ich werde nicht schweigen!

Bildergalerie von der Bochumer Demonstration

 

Bildergalerie von der Bottroper Kundgebung und Demonstration

Podcast I +Fotos I +Video I Der Ruhrpottologe besucht den Verein Gegenwind in Bottrop

Im Podcast-Gespräch mit der Vorsitzenden Doris Wagner und Mitarbeiterin Beate Braun

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Herzliche Glückwunsche gehen an einen ganz besonderen Verein im Ruhrgebiet!

Gegenwind e.V. leistet seit genau 30 Jahren unverzichtbare Arbeit in der Beratung bei sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen.

Präventionsarbeit an Bottroper Schulen und Kindergärten ist das A und O für die Mitarbeiter:Innen des Vereins. Das aufschlussreiche Interview im Podcast mit der Vorsitzenden Doris Wagner und langjährigen Mitarbeiterin Beate Braun ist ein ganz Besonderes gewesen, denn zur gleichen Zeit ist der Aufklärungsfilm „Fritz & Frida“ veröffentlicht worden. In Bottrop ist der Verein längst eine starke Institution, die woanders in dieser Form im Ruhrgebiet zu suchen ist.

Der Name Gegenwind ist Motto

Gegenwind will gegen den Strom schwimmen, so dass Kinder sich wehren können, weil sie aufgeklärt werden. Gegenwind arbeitet präventiv, so dass Erwachsenen Einhalt geboten wird. Gegenwind zeigt, dass Gegenwehr wichtig ist, um Schlimmeres abzuwehren. Gegenwind wurde zur Präventionsinstitution, zum Aufklärer und zum Psychologischen Betreuer. Gegenwind wurde zum Kümmerer für Missbrauchsopfer und Verhinderer für zukünftige Opfer. Das gebührt Respekt gegenüber allen Beteiligten, die sich diesem sehr schwierigen und früheren Tabuthema an die Öffentlichkeit gezerrt haben. Meinen Respekt haben sie.

Wenn sich auch meine Podcast-Veröffentlichung aus privaten und beruflichen Gründen leider verzögert hat, ist es mir ein großes Anliegen gewesen, dass der Verein von mir besucht wird. Gegenwind setzt nicht nur auf Prävention, sondern kümmert sich auch um Missbrauchsopfer. Doris Wagner und Beate Braun haben im April bei der Auktion für Missbrauchsopfer zudem auch noch mein Bild des behinderten Künstlers ersteigert und haben im Warteraum einen besonderen Platz dafür vorgesehen. Das Geld der Auktion ist als Spende in drei unterschiedlichen Institutionen weitergegeben worden: Förderverein für die Kinderklinik Marienhospital und die Kunstwerkstatt  Rheinbaben in Bottrop und den Verein Clownsvisite in Essen.

Ich hatte ja keine Ahnung, dass der Verein Gegenwind zu einer Zeit entstand, als dieses Tabuthema Missbrauch an Kindern und Jugendlichen hinter vorgehaltener Hand und in entsprechenden Institutionen hinter verschlossenen Türen besprochen wurde. Noch in den 1990er Jahren waren Geschichten um das „Anfassen“ eher humorvoll oder ironisch heruntergespielt worden, wenn es in der Gerüchteküche brodelte, um die vermeintliche „Sache“ zu überspielen ohne selbst genauer nachzuhaken. Manche Eltern sahen die Warnzeichen aus Unwissenheit oder Verblendung auch einfach nicht, wenn das Kind von einem Onkel, Tante oder Trainer, langanhaltenden Wangenküsse, Hände an Po, Schritt oder Brust erzählte. Manchmal wurde das Kind für schuldig erklärt oder die beschuldigte Person in Schutz genommen, weil man es nicht glauben konnte. Täter sind oft unscheinbar, rechtschaffen, unauffällig oder der nette Verwandte würde doch so eine „Sache“ nicht machen. Hinterfragt wurde wenig, bis die ersten öffentlich diskutierten Fälle im Sport und der katholischen Kirche auftraten.

Das eben nur hinter verschlossenen Türen bei Ärzten, Psychologen, Richtern, Polizisten und Pädagogen die Fälle diskutiert wurden, war ein Grund sich zusammen zu tun und einen Verein 1992 zu gründen. Der Verein in Bottrop sollte Aufklärungsarbeit als Prävention anbieten und ein offenes Ohr für Betroffene sein. Die Vereinsarbeit sollte zu einer Verringerung sexualisierter Missbrauchsfälle beitragen. Mit Fug und Recht kann gesagt werden, dass der Verein das geschafft hat. Alles aufzudecken funktioniert natürlich nicht, aber ein Großteil der dreißigjährigen Arbeit ist geschafft worden.

Mittlerweile hat sich der Verein auch dem Wandel der Zeit angepasst. Denn die Einfachheit über das Internet Bilder durch das Smartphone zu verschicken ist ein neues Problem. Kaum einem Jugendlichen ist bewußt, dass Persönlichkeitsrechte beim Verschicken von Daten und Fotos verletzt werden. Der psychologische Druck kann sogar in einigen Fällen zum Selbstmord führen.

Bildmaterial, das in den sozialen Medien von Facebook, Instagram, TikTok u.a. landet, kann nicht einfach bis auf Weiteres gelöscht werden. Hat jemand in Australien die Fotos zufällig entdeckt, heruntergeladen und nutzt sie unwissend vom Opfer weiter, dann kann gegen diese Person gesetzlich nichts unternommen werden.

Fritz & Frida

Die Form der „unwissenden“ Diskriminierung und sexualisierten Missbrauchs, versucht Gegenwind, wie der Name schon sagt, entgegenzuwirken. Das Theaterprojekt startete vor 25 Jahren und wird bis heute erfolgreich angewendet. Manchmal kann das ein oder andere Kind dadurch in ihrem Verhalten „entdeckt“ werden und einer Beratung „zugeführt“ werden. Lehrer, die manche Verhaltensweisen sehen, nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen, sind dankbar, wenn durch dieses Theaterstück und die Aufklärungsarbeit von Gegenwind den Kindern geholfen werden kann. Der neue Film „Fritz & Frida“ geht noch einen Schritt weiter in die moderne Medienvielfalt und seine Tücken. Das zeigt, wie wichtig die Aufklärungsarbeit des Vereins ist und Schlimmeres eben verhindern kann

Filmthema: Wie gehe ich verantwortungsbewußt als Jugendlicher mit den Medien um, um nicht strafrechtlich verfolgt zu werden?

Darf ich ein Foto weiterschicken, wenn ich heimlich jemanden fotografiert habe?

Jugendliche probieren alles aus, meist ohne zu wissen, dass sie vielleicht strafrechtlich verfolgt werden können. Sollte es einen Fall für einen Richter geben, steht oft genug Beratungseinheiten bei Gegenwind auf dem Plan.

Noch nie wurde so ein sensibler Aufklärungsfilm dieser Art hergestellt. Der Verein hat es sich zu seiner Aufgabe gemacht, mit Hilfe von Unterstützern diesen selbst herzustellen, der in drei kleine Filme aufgeteilt ist, um zwischendurch mit den Anwesenden Kindern und Jugendlichen zu diskutieren.

In den Räumlichkeiten auf der Essener Straße 13, im ehemaligen ersten Möbelhaus der Firma Beyhoff, dessen Räumlichkeiten auch für die Arbeit des Vereins wohlwollend zur Verfügung gestellt werden, befindet sich eine Sauna. Die Sauna ist im Rahmen der Vereinstätigkeit ein abgeschiedener Raum zum Reden. Dort können ungestört die Kinder und Jugendliche mit einem Betreuer über ihre Situation reden.

Der Film „Fritz & Frida“ wird nicht im Internet zu sehen sein. Er soll individuell in den Schulklassen mit den Kindern und Mitarbeitern von „Gegenwind“ gezeigt werden, um die gesehenen Situationen aufzuarbeiten und anschließend darüber auch zu diskutieren. Kindern und Jugendlichen ist meist nicht bewußt, dass ein freies sexuelles Foto oder eine eher in der Situation abwertendes Foto auch zu einem starken psychologischen Einschnitt für die Zukunft im Leben des Betroffenen kommen kann, die im schlimmsten Fall auch zu Suizid führen kann.

Dies ist ein weiterer Grund, den dreißig Jahre alten Verein mit seinen positiven Erfahrungen zu unterstützen in seiner Arbeit, die sich immer wieder dem Wandel der Zeit angepasst hat. Eine bessere Vernetzung im Ruhrgebiet ist ebenfalls in Planung.

Die Finanzierung des Films ist durch eine große Medienkampagne in der Stadt durch die Bottroperin Karolina Köster zusammen mit der Bottroper Zeitung und ihrer Kampagne #starkgegensexuellenmissbrauch durch städtische Persönlichkeiten, Sportvereine und Unternehmen unterstützt worden. So sind die 45000 € zusammen gekommen, die für die Fertigstellung gebraucht wurden.

Der Film „Fritz & Frida“ kann beim Verein nachgefragt werden.

 

Suche nach Honorarkräften

Immer wieder werden Menschen gesucht, die für den Verein auf Honorarbasis Präventionsarbeit in den Schulen unterstützen möchten. Studenten oder Menschen mit pädagogischem Hintergrund oder einfachem Interesse an der Sache sind herzlich eingeladen. Es lohnt sich auch einfach mal mitzugehen, um zu entscheiden, ob einem die Arbeit passen würde. Zehn Honorarkräfte und vier hauptamtliche Mitarbeiterinnen arbeiten mittlerweile für den Verein. Honorarkräfte können, wie Beate Braun, auch Quereinsteiger sein. Sie werden von ihr geschult. Direkt in den Projekten wird in Schulen und Kindergärten herausgefunden werden, ob man Feuer und Flamme für die Arbeit im Verein ist. Idealismus und Herz sind wichtig für die Einstellung zur Arbeit, dass alle besitzen, die diese schwierige Aufgabe der Aufklärungsarbeit machen. Der Honorarsatz ist 25 € pro Stunde.

Das Bild „STOP“ auf der Hand wurde ebenfalls bei der Auktion im April bei der Selbsthilfegruppe Missbrauch….ersteigert. Das Bild fließt in die Projektarbeit ein.

Beate Braun, ein Stützpfeiler des Vereins

Beate Braun, die gelernte Buchhändlerin, zugezogen aus Bielefeld, lebt und liebt leidenschaftlich für diese besondere Arbeit der Prävention. Sie weiß, dass schon Vielen geholfen und mit der Arbeit auch gleichzeitig Vieles verhindert werden konnte.

Vor 12 Jahren ist Beate Braun durch einen Elternabend auf den Verein aufmerksam geworden. Beeindruckt von der Arbeit und als Mutter, die anderen helfen wollte, nahm sie den Telefonhörer in die Hand und stellte sich beim Verein vor. Seit vier Jahren ist sie nun in Teilzeit angestellt. Sie macht Elternabende zu den Schulprojekten, Fortbildung für Lehrpersonal, verstärkte Projekte für das  Internet und weiterführende Schulen. Als ausgebildete Buchhändlerin und Betriebswirtin ist sie heute noch süchtig nach Buchstaben. Der Wunsch eine eigene Buchhandlung zu gründen löste sich im Zuge des Wandels auf dem Buchmarkt in Luft auf, so arbeitete sie lange im kaufmännischen Bereich. Doch mit Computer arbeiten war ihr auf Dauer zu langweilig. Sie begann eine gesprächstherapeutische Ausbildung und suchte eine Möglichkeit, mehr mit Menschen und Kindern in Kontakt zu kommen. Die Arbeit im Verein hat ihr als Quereinsteigerin genau das geboten und so ist sie mittlerweile ein wichtiger Pfeiler bei Gegenwind. Wer Interesse hat, wird von Beate in die Arbeit des Vereins eingeführt und geschult.

Beratungsstelle lotet aus

Sollte ein Kind eine besondere Auffälligkeit zeigen und aus der Familie herausgenommen werden müssen, wird mit dem Jugendamt gesprochen. Gegenwind hat Kontakt zu Pflegefamilien und arbeitet mit dem Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) zusammen, die wiederum Pflege- und Adoption mit Kooperation des Jugendamtes organisieren.

Gegenwind wollte von Anfang an politisch, wie religiös, neutral arbeiten, um allen Betroffenen eine Möglichkeit der Beratung zu bieten. Oberste Priorität des Vereins ist Kinder stark machen, Kinder begleiten, schützen, sensibel machen und ernst zu nehmen. Es gibt Kontakt zu Nachbarstädten.

Der Rote Keil

Der bundesweite Verein „Der rote Keil“ kümmert sich um die Problematik von  Kinderprostitution und Kinderarbeit und unterstützt den Verein bei seinen Präventionsprojekten.

 

Weitere Informationen

https://gegenwind.org

Adresse:

Gegenwind e.V.

Essener Straße 13

46236 Bottrop

Tel: 02041-20811

Fax: 02041-76 57 88

Email: gegenwind-bottrop@t-online.de

Telefonische Erreichbarkeit:

Mo-Fr 10 – 13 Uhr

Beratungstermine nach Vereinbarung

Hilfetelefon Sexueller Missbrauch 0800 2255530

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Fotogalerie Copyright André Brune - zur Vergrößerung bitte anklicken:

+Fotos I +Video I +Podcast I Der Ruhrpottologe spielt nicht Schach mit Martin Liebig vom SV Bottrop 21

Schach zum Ausprobieren gegen Profis ist gut für die Gehirnwindungen

Ich war einer von etwa 30 schachbegeisterten Spieler und Spielerinnen. Der Bottroper Schachverein SV Bottrop 21 e.V. hat zu einem Event-Turnier an einem offenen Vereinsabend in der Fußgängerzone auf der Gladbecker Straße am 19.8.22 eingeladen. Doch nicht ich, sondern Horst Sinnwell hat gewonnen (oben im Bild).

Fußgänger und Fußgängerinnen haben bei dem schönen Wetter gebannt mit hochgezogenen Augenbrauen zugeschaut, wie schnell so manche Schachfiguren über die Bretter gezogen wurden. Was viele nicht wissen: es gibt unterschiedliche Schachspielmöglichkeiten, wie „Blitzschach“ oder „Schnellschach“. Eingeladen wurden auch Mitglieder vom Verein Schachfreunde Kirchhellen 50/72 e.V. Am Ende kämpften noch zwei Kirchhellener gegeneinander. Dessen Mitglied Horst Sinnwell hat am Ende alle Teilnehmer geschlagen.

Zum Youtube-Film über das Schachspektakel inklusive Gewinnermatch und einem humorvollen Spiel mit mir:

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Ich versuche Werner zu schlagen – Foto: André Brune
Schachspielen ist nicht nur Denksport, auch gemütliches Beisammensein – Foto: Andrè Brune
Martin Borg (links) und Horst Sinnwell kämpfen um die Trophäe des Gutscheins – Foto: André Brune
Wer wird Schachkönig? – Foto: André Brune

 

Der Sieger Horst Sinnwell würdigte die Gegner und Organisation

„Es waren alle starke würdige Gegner und die Organisation ist toll gewesen“, teilte er mit einem Lächeln mit. Er setzte sich am Ende gegen Martin Borg durch und gewann einen Gutschein für zwei Personen  vom Steakhaus Drago.

So ein offener Vereinsabend mit Spaß am Denksport, der sonst in den Vereinsräumlichkeiten auf der Buchenstraße 20 in der Nähe der Liebfrauenkirche in Bottrop-Eigen stattfindet, ist eine willkommene Abwechslung.

Der Verein hat durch die Entfernung zur Innenstadt nicht die Präsenz, die andere Vereine haben innerhalb der Stadt. Jedoch ist die Anbindung mit einer Bushaltestelle vor dem Vereinshaus und Parkplatzmöglichkeiten schon eine gute Alternative. Vor Ort gibt es ein großes Archiv mit verschiedenen Büchern zum Thema Schach.

Konzentration- und Planungstraining um den Alltag zu vergessen

Im Verein sind nur wenige Frauen und Jugendliche. Jugendliche wollen sich heutzugtage nicht so gern binden an einen Verein, so Martin Liebigs Vermutung, der Organisator des offenen Schachspielabends. Dabei ist der Denksport sehr besonders und lässt den Alltag vergessen. Er fördert Konzentration und Planung und macht Spaß auch wenn ein Spiel verloren geht. Das kann man in meinem Video über mich als völliger Laie sehen, wenn ich Werner, ein Mitglied des Vereins schlagen möchte, trotzdem nicht die Figuren annage oder vom Tisch fege. Oft ist es eben Unkonzentriertheit oder einfach das Übersehen einer Figur, die zu einem schnellen Verlieren des Spiels führen.

Die besseren Schachspieler sind aufgerückt – Foto: André Brune

 

Unglaubliche Geschichten aus der Schachwelt

Durch öffentliche Veranstaltungen kann der Verein mehr Aufmerksamkeit für diesen besonderen Sport entwickeln. Es gibt wahnsinnig interessante Geschichten über holländische Eröffnungen oder die spanische Eröffnung aus dem 15. Jahrhundert. Denn Schach ist eines der ältesten Spiele der Welt.

Aus dem indischen Spiel Chaturanga im 6. Jahrhundert nach Christus entwickelte sich das heutige bekannte Schach. Im 15. Jahrhundert lernten die Westeuropäer es kennen und lieben. Ein erster Schachmeister war der spanische Priester Ruy Lopez. Seine Eröffnungen spielt man auch heute noch. Es gibt auch die sizilianische oder russische Verteidigung. Für Laien komplizierte aber trotzdem spannende Erzählungen, wer sich für Schach interessiert, was diese Bezeichnungen bedeuten.

Magnus Carlsen ungeschlagener Weltmeister seit 2013

In den letzten Jahren ist Schach wieder ein wenig in Mode gekommen durch unterschiedliche medienwirksame Spiele und Filme. Zum Beispiel hat der junge Norweger Magnus Carlsen viele Fans gewonnen. Er gewann schon im Jahr 2000 die erste Meisterschaft der Unter-Elfjährigen und ist seit 2013 ungeschlagener Weltmeister ist. Mit 13 schaffte Magnus Carlsen ein Remis gegen den großen russischen Ex-Weltmeister Gari Kasparow ein Remis.

Computer versus Garri Kasparow

Zwei Mal gewann Garri Kasparow 1989 gegen den von IBM aufgestellten Schachcomputer Deep Thougth. Später schaffte er gegen Deep Fritz und Deep Junior jeweils mehrere Remis. 2004 zog sich Kasparow aus der Schachwelt zurück und hat sich mittlerweile der Opposition in Russland angeschlossen.

Spannende Filme in der Schachwelt

Auch wenn man sich nicht für Schach begeistern sollte. Es gibt spannende Filme aus der Welt des Schachsports. Die spannende Netflixverfilmung des Romans von Walter Tevis „Das Damengambit“ ist eine davon. Inhaltlich spielt der Roman und Film in den 1950er Jahren. Elisabeth Harmon wächst in einem Waisenhaus in Kentucky auf und entdeckt ihr Talent beim Schach. Sie will um jeden Preis die männerdominierende Welt des Schachs erobern und Weltmeisterin werden. Frauen sind tatsächlich bis heute eher weniger in der Schachwelt vertreten. Aber es gibt mittlerweile offene Turniere und auch Frauen-Meisterschaften. Dabei winken hohe Preisgelder. 2 Millionen Euro Preisgelder wurden bei der Schach – Weltmeisterschaft 2021 ausgeschüttet. Magnus Carlsen bekam anteilig 1,2 Mio als Gewinner. Er ist Millionär geworden allein durch das Schachspielen. Also nichts wie ran an die Buletten, da ist also mehr als ein Gutschein vom Steakhaus zu bekommen!

Der widersprüchliche Genius „Bobby“ Fischer

Ein ganz besondere Geschichte ist die vom amerikanischen Schachspieler Robert James „Bobby“ Fischer. Die Schachwelt betitelt sein Spiel gegen den sowjetischen Spieler Boris Spasski im Jahr 1972 als „Match des Jahrhunderts“. Sein Buch „Meine 60 denkwürdigen Partien“ ist bis heute ein Standardwerk der Schachliteratur.

Sein Leben allerdings ist mit vielen Widersprüchen verbunden: Mal Antirussisch, mal Antiamerikanisch, mal fand er Adolf Hitler einen tollen Kerl, dann widersprach er der Aussage. 1999 leugnete er den Holocaust, obwohl seine Mutter aus einer jüdischen Familie stammt. 2005 ging er nach Island um politisches Asyl zu beantragen, weil er nicht mehr in die USA wollte, wo er an Nierenversagen 2008 verstarb. Über vieles kann man sich streiten bei ihm, aber seine Schachpartien waren für die Schachwelt legendär. Wer mehr über seine Persönlichkeit erfahren möchte und seinem Verfolgungswahn durch Geheimdienste, lege ich jedem die tolle Verfilmung aus dem Jahr 2016 „Bauernopfer“ mit Tobey Maguire in der Hauptrolle ans Herz.

Aktuell zum 50. Jahrestag des Jahrhundertmatchs im Link der TAZ: Schachweltmeister Bobby Fischer: Der lange Abstieg einer Legende – taz.de

Liebigs Schachphysik

Zum Podcast: Der Ruhrpottologe spielt lieber nicht Schach mit Martin Liebig vom SV Bottrop 21

Martin Liebig, der umtriebige Doktor der Physik gebürtiger Dorstener und Zugezogener, hat die Darstellung des Schachvereins der Internetseite und in den Social Media Kanälen übernommen. Er möchte mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für den Bottroper Schachverein. Er möchte mehr Neugierde auf diesen besonderen Sport machen, der in seiner Form einzigartig ist und immer noch keine olympische Disziplin. Seine Initiative ist es zu verdanken, dass somit das eigene Vereinsturnier jede Woche Freitag um 18.30 Uhr in der Buchenstraße mehr Präsenz in der Presse bekommen hat. Er möchte durch verschiedene Aktionen in der Stadt neue Mitglieder und Mitgliederinnen gewinnen. Wenn er mich nicht angeschrieben hätte, hätte ich auch nicht gewusst, dass dieses Turnier stattgefunden hätte.

Schach zu spielen begann er im Verein in Dorsten-Hervest. Als er studierte lag die Priorität nicht mehr beim Schach. Nach dem Studium hatte er den Gelsenkirchen – Horster Verein besucht. Aus Horst stammte seine Freundin. Im Gladbecker Verein landete er ebenfalls bis er mit seiner Angetrauten sich in Bottrop niederließ und zum hiesigen Verein stieß. Innovativ denkend möchte er den Verein ein wenig aus dem Dornröschenschlaf der Aufmerksamkeit ziehen, um neue Mitglieder und Mitgliederinnen für den Denksport zu gewinnen.

Im kleinen Gespräch mit mir führt er ein paar Dinge aus, die ihn bewegen und erzählt ein wenig aus seiner Laufbahn.

Martin Liebig beglückwünscht Martin Borg zum 2. Platz des Turniers
Martin Liebig (links) beglückwünscht Horst Sinnwell zum Gewinn des offenen Vereinsturniers

 

 

Bottroper Schachsportgeschichte

Bottrops erster Schachverein war der Arbeiter-Schachverein, gegründet 1919, der jedoch wieder 1921 aufgelöst wurde. Es wurde der Schachverein Bottrop 1921 gegründet. Der Schachverein von Fuhlenbrock wurde 1953 gegründet und ist 2005 aufgelöst worden. SF Welheim, 1947 gegründet und SK Batenbrock 1950 gegründet, wurde 1967 zum SK Bottrop 47/50  vereinigt worden. Allerdings ebenfalls aufgelöst teilten sich die Restmitglieder auf in die oben genannten noch übriggebliebenen Vereine in Kirchhellen und Bottrop.

Glogowsky-Eröffnung

Meine jedoch eigene erfundene Glogowsky-Eröffnung wurde von meinem würdigen Gegner Werner nicht ernst genommen. Er kannte sie nicht. So dachte ich, dass ich ihn überrumpeln könnte. Es nützte nichts. Ich habe immer wieder verloren. Vier Mal hintereinander. Es ist aber auch nicht einfach gegen einen Profi zu spielen, wenn man selbst 30 Jahre das Pferd im Stall gelassen hat und die Dame in der Boutique. Apropos oft war es das Pferd von Werner, das plötzlich aus dem Gebüsch heraus lauernd auf den Turm oder Läufer stürzte und mir mit einem Hufschlag den Garaus vom Königs machte. Training und Konzentration ist alles, um ein Schachspiel gewinnen zu können. Auch ein Huhn, wie ich, findet mal einen Bauer, um Werners König zu schlagen. Irgendwann…

Schach ist nicht langweilig und kann wirklich Spaß machen

Wir hatten alle auf jeden Fall unseren Spaß an diesem offenen Turnierabend. Und es haben sich weitere Interessenten für den Verein gemeldet vorbeizuschauen. Mal sehen, ob mein Video das halbe Ruhrgebiet für mehr Konzentration und Spaß am Schachspiel organisieren kann für die jeweiligen Vereine. Ich würde es mir nicht nur für den Bottroper Schachverein wünschen.

Schach macht wirklich Spaß – Foto: André Brune

In diesem Sinne Glück auf oder Schach Zug oder was sagt man eigentlich?!

Euer Ruhrpottologe André Brune

Adressen zu den Vereinen in Bottrop:

SV Bottrop 21

Offener Spieleabend

Freitags ab 19 Uhr im Spiellokal des Gemeindehaus der Liebfrauengemeinde

Buchenstraße 20 – 46240 Bottrop

Post & 1. Vorsitzender: Jens Stadtmann, Im Wilmkesfeld 14a, 46236 Bottrop

Spielleiter: Frank Milkau Email: fmille60@web.de

  1. Vorsitzender Jürgen Meffle

Webmaster Dr. Martin Liebig

SV Bottrop 1921 – Vereinsabend: Freitags ab 18:30, Buchenstr. 20 (sv-bottrop21.de)

Facebook: (17) SV Bottrop 21 | Facebook

Google Maps: Buchenstraße 20 – Google Maps

 

Kirchhellen

Schachfreunde Kirchhellen 50/72 e.V.

Kirchhellener Ring 84

46244 Bottrop

  1. Vorsitzender: Martin Borgs Email: borgs@kuemperfinanz.de
  2. Joachim Breit

Jede Woche Donnerstags Training und Spieleabend

Für Kinder und Jugendliche ab 17.30 Uhr.

Erwachsene ab 19 Uhr

Schachfreunde Kirchhellen 50/72 e.V. – Schach in freundschaftlicher Atmosphäre (schachfreunde-kirchhellen.com)

Spielstätte

Kirchhellener Ring 84 (neben dem Brauhaus) im Sitzungssaal der Bezirksvertretung Kirchhellen

Schachfreunde Kirchhellen e.V. – Google Maps

Überblick und Links zu den Vereinen im Bezirk Emscher-Lippe

Sonstiges Schachlinks

(entnommen von der Internetseite des Vereins SV Bottrop 21 e.V.)

Quellen:

Schachweltmeisterschaft 2021 – Wikipedia

Magnus Carlsen – Wikipedia

Garri Kimowitsch Kasparow – Wikipedia

 

Meine Empfehlungen

Buch:

Diogenes Verlag – Das Damengambit

Bobby Fischer Meine 60 Denkwürdigen Partien (schach-dreier.de)

Film:

Trailer von Das Damengambit von Netflix: DAS DAMENGAMBIT Trailer Deutsch German 2020 – YouTube

Trailer Bauernopfer mit Tobey Maguire: (354) BAUERNOPFER Trailer German Deutsch (2016) – YouTube

WALDFEGEN hat Wald gefegt am 27.3.22

WAHNSINN ! Auf nur ungefähr wenigen 100 Metern an der Horster Straße Grenze Bottrop/Gladbeck war so viel Müll von den Mitgliedern und Unterstützern am Sonntag, dem 27.3.22 aufgesammelt und gefunden worden, dass in drei Stunden zwei Container voll wurden mit insgesamt 1240 kg. Wir hätten noch zwei Mal das Gelände durchkämmen können, um noch einen weiteren Container zu füllen.

Am letzten Sonntag eines Monats außer in den Sommerferien, trifft sich der Verein und ruft zur Unterstützung auf an einer bestimmten Stelle achtlos hingeworfenen Abfall zu sammeln.

Die örtliche Abfallentsorgergesellschaft von Bottrop BEST und diesmal auch die der Gladbecker ZBG hat tatkräftig je einen Container zur Verfügung gestellt, die auch gut gefüllt wurden.

Freudig und mit Elan gehen die Mitglieder an die Müllsammlung. Allerdings ist das immer mit einem bitteren Beigeschmack. Zum Einen freut man sich etwas zusammen zu tun, um die Natur wieder „reiner“ zu machen und vom Plastikmüll zu befreien, der sonst durch Wind und Fluss am Ende im Meer landet und dann wieder auf dem Teller in Form von leckerem Fisch. Zum Anderen ärgert man sich über die Menschen, die einfach ohne drüber nachzudenken Müll in die Landschaft werfen, entweder weil sie den Müll im Auto nicht ablegen wollen oder weil sie Müll aus dem Auto einfach einfach entsorgen möchten aus welchen merkwürdigen Beweggründen auch immer.

Am Schlimmsten sind die Zigarettenfilter. Ein ganzer Eimer voll wäre zusammengekommen, wenn nur eine Person sich auf sie konzentriert hätte an der Horster Straße. Sie werden, obwohl es im Auto einen Aschenbecher gibt, trotzdem immer wieder aus dem Auto während der Fahrt geschnippt. Ohne Nachzudenken wird in diesem Moment eine gefährliche große Sache daraus.

Im Sommer können nach längerer Trockenheit Wald- und Wiesenbrände entstehen, wenn die Zigarette noch qualmt. Weiterhin sind die Zigarettenstummel ein Problem in der Natur für die Tiere. Vögel und andere Tiere können dran ersticken, wenn sie es aufpicken. Als Nestbauprodukt ist es wirklich kein schöner Anteil mit Nikotin und Bakterien eines Menschenmundes. Außerdem ist es schwer abbaubar in der Natur. Sie brauchen durch die Zugabe von Chemikalien im Cellulose-Acetat ca 15 Jahre um sich entsprechend selbst aufzulösen. Schätzungsweise landen 4,5 Billionen Zigarettenfilter weltweit in die Natur. Die im Nikotin und Cellulose-Acetat vorhandenen Chemikalien sind Gift für die Natur. Schwermetallen, Nikotin und verschiedene Chemikalien belasten bei der natürlichen Zersetzung zusätzlich das Grundwasser und schlussendlich die Meere. Fische sehen die Filter als kleines Futter an und ersticken an den Filtern.

Übrigens vegan sind Zigarettenfilter nicht, denn Schweineblut wird bei einigen Filterzigaretten verwendet um Schadstoffe zu filtern. Lecker….

Überlegt also drei Mal bis ihr Zigaretten in die Landschaft schmeisst oder hört am besten ganz mit dem Rauchen auf. Mit dem Greifer aufzuheben ist auch eine Tortur für jedes Mitglied vom Verein WALDFEGEN e.V. Die Dinger nerven!

Am Donnerstag, 28.4.22 ist in Passmanns in Bottrop um 19 Uhr die erste Mitgliederversammlung. Ich bin dabei. Du auch?

Mach mit ! Für eine schönere bessere Natur deiner Heimatstadt im Ruhrpott ! So sensibilisierst du dich für eine andere Sichtweise auf deine Umgebung und wirst drei Mal überlegen, ob du noch einmal einen Pappbecher aus dem Auto wirfst, den du mit einem schlechten Kaffee einer bekannten Burgerbude gefüllt hattest, wie ich ihn frisch entdecken konnte, wo ich eben gewaldfegt habe… ! (Siehe Film)

QUELLE: https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2019/08/giftig-nutzlos-und-aus-plastik-gehoeren-zigarettenfilter-verboten

VEREIN: https://waldfegen-ev.de

 

 

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Youtube-Film-Interview I +Fotos I WALDFEGEN e.V. – beseitigt Müllprobleme

Müll geht uns alle an. Frühestens beim Kauf von Dingen, die aus Kunststoff sind. Spätestens, wenn der im Meer landet und zwischen den Zähnen klebt, wenne ein Fisch futters. WALDFEGEN e.V., ein Verein, der erst kürzlich 2021 gegründet, aber als Aktion einer einzelnen Frau, Carmen Böhm, 2019 initiiert wurde.

Am 27.3.22 von 11 bis ca 14 Uhr ist er aktiv in Bottrop wieder unterwegs!  Direkt an der Horster Straße/B224/Grenze Gladbeck Halde Hahnenbach in der Nähe von Ostermann. Ein weiterer kurzer Hinweisbericht folgt unter POTTaktionen!

Monatlich bekommt der Verein, der sich noch auf den Bottroper Raum des Ruhrgebiets beschränkt, neue Mitglieder und sammelte bis zum 27.2.22 knapp 10 Tonnen Müll ein. Ich bin der erste Bochumer und hoffe auch hier auf Zuwachs über die Stadtgrenzen hinaus. Überall liegt Müll, was die jeweiligen Städte nicht mehr wegräumen aus Geld- oder Personalmangel oder weil es schlicht und einfach eine Schneise im Wald ist, die nicht geräumt wird und zur Müllabladung genutzt wird

Leider gibt es genügend Menschen, die immer noch gedankenlos ihren Müll in die Landschaft werfen, wie Zigarettenkippen, Fast-Food-Tüten, Kaffeebecher, Bonbonpaper oder Bierflaschen. Andererseits darf auch nicht der Wind unterschätzt werden, der die Tonnen schon mal seitlich öffnet und den Abfall fröhlich in der Gegend verteilt.

Ich war an dem besagten Tag dabei und fand in der Landschaft des Köllnischen Waldes in Bottrop weiße Häufchen. Das waren Kunstfasern. Es kann Dämmmaterial gewesen sein, aber meine Vermutung ist eher Weihnachtsdeko vom Winde verweht. Unterschätzen sollte nun nicht nur der Wind, sondern auch die Bäche, die genau das in die Meere am Ende fließen lassen. Und ebenfalls ist wichtig zu erwähnen, dass dann der gegessene Fisch vielleicht genau diese Fasern enthält und nun der eigene Magen dagegen rebelliert oder der Darm sich in Krebsgeschwüre umwandelt.

Ebenso ist es wichtig zu wissen, dass diese kleinen Kunstfasern auch gern von Vögeln in die Nester gepackt werden. Aber falls ein Vogelbaby die aus Hunger verschlingt, obwohl sie lecker aussehen, könnte es daran sterben. Auch andere Tiere sind in Gefahr. Das gilt auch bei Zigarettenstummeln, die im Wald erst recht nichts zu suchen haben. Im Wald sollte generelles Rauchverbot gelten, nicht nur im Sommer. Unachtsam wird die Kippe immer in die Gehölze geschmissen, dabei kann nur ein Zigarettenstummel bis zu 40 Liter Grundwasser verunreinigen.

Was ist Waldfegen?

Die Finnen haben es erfunden! Die haben vor einigen Jahren die Wälder von Müll befreit. Sind mit einem Besen rein und haben losgelegt. Donald Trump hat darüber gelacht, als der noch Präsident war. Die Finnen haben daraufhin gesagt: Jetzt erst recht! Mittlerweile ist das in der Welt bekannt geworden. Nur Carmen Böhm hat das nicht gewußt und fand den von ihrer Schwester vorgeschlagenen Namen einfach nur genial. Salopp gesagt ist ihr nämlich beim Spazierengehen im Wald der ganze Müll auf den Eileiter gegangen und hat mit einer kleinen Tüte angefangen zu sammeln.

Das weitentfernteste Mitglied bin nun ich. Ich unterstütze das im ganzen Ruhrgebiet und hoffe damit anzuregen Waldfegen unter dem Vereins WALDFEGEN e.V. aus Bottrop eine Gemeinschaft zu gründen, die wirklich einmal im Monat gezielt in eine bestimmte Gegend der jeweiligen Stadt fährt und den Wald fegt.

„Waldfegen“ ist einmal jeden letzten Sonntag im Monat von 11 bis 14 Uhr sammeln, so dass auch Familien noch Ausflüge danach weitergestalten können. Der Verein besorgt einen kostenlos bereitgestellten Container der Stadt Bottrop, in anderen Städten muss man erstmal sehen, wie das dort abläuft. Der wird mit dem Müll gefüllt und dann war es das. Der Spaß an der Sache ist es wie jeder mit Goldgräberstimmung durch die Landschaft zieht und jeder mehr als der andere haben möchte.

Am 28.4.22 ist die erste Mitgliederversammlung um 19 Uhr im Passmanns, Kirchhellener Str. 157 in Bottrop. Je mehr MitgliederInnen, desto mehr kann gemacht werden. Es sind allein bei Facebook schon 500 Follower, die aber mit Sicherheit noch kein Mitglied.

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Kleines Video vom Helfen mit Interview mit der Initiatorin Carmen Böhm – Video: André Brune

Wer mitmachen möchte, hier melden:

waldfegen@web.de

Facebook: https://www.facebook.com/WALDFEGEN

Instagram: @waldfegen_ev

Internetseite: WALDFEGEN e.V. – Wir Räumen auf – ÜBER UNS (waldfegen-ev.de) / https://waldfegen-ev.de

So kann ich nun in Bochum eine Zweigstelle errichten. Vielleicht finden sich noch andere Menschen in den Ruhrpottstädten, die mitmachen möchten. Der Verein würde sich freuen!

Glück auf oder Müll gut!

Euer Ruhrpottologe André Brune

Wer etwas Spenden möchte für den Verein, der davon wiederum Materialien, wie Eimer, Greifer, Handschuhe, Desinfektionsmittel und andere wichtige Dinge für das einfache und sichere Müllsammeln kaufen kann:

WALDFEGEN e.V.

Kreditinstitut: Volksbank Bottrop

IBAN: DE62 4246 1435 0542 2827 00

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Verwendungszweck: „Ihr Name, Ihre Mitgliedsnummer“ oder „Spende“

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Kolumne I Petition I Bisse Bottrop oder schon ohne Sportplatz?

Der Ruhrpottologe André Brune hat eine eigene Meinung zum Thema Sportplatzschließung inne Stadtteile von Bottrop, wat auch woanders schon Schule macht…

Dressurreiten aufn Sportplatz Ebel empfiehlt der Ruhrpottologe

Hömma! Da les ich die Aufrufe zum Erhalt vonnem Ebeler Sportplatz, wo sich die Polen die Kickerehre geben, also der VfR Polonia Bottrop-Ebel und auch der TSV Feldhausen soll bald ohne Sportplatz sein. Auch der Schulsportplatz anne Paßstraße (hat sich noch keine Realschule aus Interesse für den Erhalt eingesetzt?) is gefährdet. Ich sach Euch ma jetz wat zum Nachdenken, lieber Sport- und Bäderbetriebsverein vonne Stadt Bottrop:

Also ersma komm ich zum Sportplatz anne Paßstraße. Inne Marie-Curie habbich meinen Realschulabschluss erlernt. Wenn wir Sport draußen für die Bundesjugendspiele geübt haben, sind wir inne Sporthalle oder im Keller im Sportraum, umziehen, raus einmal ummen Platz die Lunge ausgehustet und haben die Bälle hinter uns geworfen, wenn der Arm nich so wollte, wie der Wille den nach vorne zu werfen.

Gesprungen sind wa bis die Bänder vonne Knie die Schenkel gesucht haben. Und am besten war dat, dat wir wirklich unsere knappe zwei Stunden da sportlich uns betätigen konnten. Et machte Spaß draußen inne Sonne die Schenkel zu bräunen und über die Unsportlichen zu gackern, wie dat so üblich is inne Welt der Blagen.

Jetz stellt euch ma vor, der fällt für die Realschulen allein schon mal wech. Erstma is dat ein sehr alter Sportplatz, fast schon ein traditioneller. Ich glaub, die SS hat da sogar schon trainiert inne 1930er, denn da is ja auch noch die ehemalige Bullenbude, wo wir auch Schulräume später inne 1980er hatten. Ich weiß, is eine nich so schöne Anekdote. Geht mir hier nur um dat Alter vom Sportplatz. Ich seh dat so demnächst: Du gehs als Realschul-Blach inne Sporthalle umziehen, dann steigse innen Bus, fährs 5 bis 10 Minuten bis Alle drin sind und gezählt sind ab zum Jahnstadion. Dann bisse da, drehs eine Lungenaufpumprunde, springs einmal weit durchn Sand, schmeisst im Akkord drei Bälle auf 30 Meter und steichs widda innen Bus, schnell umziehen, damite rechtzeitich zum Unterricht zurückkomms. Da is ja schon der Horror mitn Schwimmbad, wo wir früher auch zu Fuß laufen konnten. Und wat machen die dann mitn Platz? Bauen schicke Eigentumshäuser hin mit Steinvorgärten und 15 Quadratmeter Rasenfläche. Ne, dat is doch Quatsch.

Noch Quatscher is dat mit Ebel und Feldhausen. Gut die Pandemie hat den Vereinen zugesetzt, abba da können die Vereine doch nix zu. Und Feldhausen und Ebel sind Stadtteile, die sich weiterentwickeln. In Ebel soll neuer Wohnraum erschlossen werden, wenn die Emscher renaturiert wurde, wat ja so in cirka 10 Jahren der Fall is. In Feldhausen selbs, is dat früher oder später ebenfalls der Fall. Kirchhellen platzt ja schon aus den Nähten. Jedet Acker wird erschlossen und die Bauern werden noch reicher als Immobilienhaie, alse gucken kanns.

Und dann is da plötzlich kein Sportplatz mehr. Wat machen da wohl die Blagen, die da vorher Sport getrieben haben? Die suchen sich ein anderet Ventil. Die gehen dann widda Wände ansprühen, wat ja jetz schon ein Leid is in Feldhausen. Da war doch kürzlich die Kapelle besprüht worden. Da kann der Reinigungsdienst dann jede Woche antanzen. Oder die gehen inne politischen Anarchiegruppe oder machen die Wegekreuze kaputt, denn Telefonzellen gibbet ja so gesehen nich mehr, die früher die Leidgeplagten waren. Inne Innenstadt hab ich Anfang der 1990er von fünf Telefonzellen eine noch gefunden, wo der Hörer noch funkionierte und der Münzschlitz nich vertopft war. Dat war schon nervich. Ja da gabet noch kein Handy und obwohl et die Sportplätze gab. Nur wat gibbet in Zukunft für Zerstörungsmöglichkeiten? Die werden schon wat finden, glaub ma.

Dann hasse auch als Verein in Feldhausen und Ebel nochn Problem: Du muss dich hinten anstellen, wennet um Trainingszeiten geht aufn anderen Platz. Und du muss ja irgendswie hin! Jetz gehnse noch zu Fuß, abba dann fahren die alle wahrscheinlich nich mitn Fahrrad, sondern mitte Karre mit Auspuff hin. Dat heißt natürlich eine Erhöhung der CO2-Bilanz. Weitere Flächenversiegelung durch Parkraum. Und auch Flächenversiegelung durch die Bebauung der Sportplätze, statt grünen Rasen drauf zu machen, der die Luft filtert und entsprechend pflegen lassen.

Natürlich spart die Stadt 80000 € und dat is ja dat Hauptanliegen. Und die Stadt hätte dann auch Grundsteuereinnahmen, die dat wahrscheinlich auch bei 80000 € einpendeln lassen tut. Und dann? Dann haben die Stadtteile keinen Sportplatz mehr. Und die neu zugezogenen werden nich unbedingt freundlich aufgenommen werden, wenne so drüber nachdenks. In meinen Augen müssen die traditionellen Fußballvereine, wie TSV Feldhausen und VfR Polonia Bottrop-Ebel ihre Sportplätze behalten. Punkt!

Ne, also für mich gibbet kein Wenn und Abba, wenn ich auch keine Kinder hab und in Bochum wohne. Ich seh dat ja im ganzen Ruhrgebiet die Tendenz. Ich guck ja übern Tellerrand. Und in allen Ruhrgebietsstädten bewegt et sich rückschrittlich im Strukturwandel für die Vereine. Die Pandemie war nur die Spitze, die genutzt wurde, um genau die Möchlichkeit zu finden, Sportplätze umzunutzen.

Traurige Entwicklung sehe ich da. Und rufe damit auch auf, die Petitionen zu unterstützen. Sportplätze müssen für nachfolgende Generationen erhalten bleiben. Sportplätze dienen ja nich nur für den Fußball Möglichkeiten. Leichtathletik gehört auch dazu. Und sie sollten für andere Vereine vor Ort zugänglich gemacht werden. Wie isset denn ma mit Bogenschießen? Oder Boccia? Oder Dressurreiten? Oder wat auch immer? Da gibbet doch noch andere olympische Spielmöglichkeiten! Irgendwann is dann ma einer bei der nächsten Olympiade, der aus Ebel oder Feldhausen kommt oder sogar vonne Marie-Curie, der oder die anne Paßstraße fette Oberschenkel antrainiert hat für den Weltrekord in 100-Meter-Lauf.

Ihr braucht jetz nix weiter zu machen, als die Petitionen zu unterschreiben. Da brauchts nur einen Meter um den Stift ausse Schublade oder vom Tisch zu nehmen. Ich hab mein Kreuz und mein Vatter auch gemacht!

Hier der Link zur Petition für den Erhalt des Sportplatzes in Ebel: Fortbestand der Bezirkssportanlage Bottrop-Ebel! – Online-Petition (openpetition.de)

Hier kannse ma wat über die Polnischen Kicker von Ebel erfahren: https://poloniaebel.com/

Hier der Link zur Petition für den Erhalt des Sportplatzes in Feldhausen: Der Fußballplatz in Feldhausen muss bleiben – Online-Petition (openpetition.de)

(Hier is wat übba die Feldhausener Kicker: TSV Feldhausen 66 e.V. (fussball.de) – Hier trainieren abba auch die Leichtathleten von Feldhausen: DJK TSV Feldhausen Leichtathletikverein)

Für den Erhalt des Sportplatzes auf der Paßstraße gibt es leider noch keine Petition. Wenn sich kein Bottroper findet, werde ich sie im November starten und hoffe auf Unterstützung! Gerade von Seiten der Realschulen sollte da großes Interesse sein, diesen zu erhalten!

Hier die Weiterverbreitung der Petition auf weitere Kanäle:

Lokalkompass Bottrop: https://www.lokalkompass.de/bottrop/c-sport/der-ruhrpottologe-andr-brune-hat-eine-eigene-meinung-zum-thema-sportplatzschliessung-inne-stadtteile-von-bottrop-wat-auch-woanders-schon-schule-macht_a1643863


Bottroper Zeitung : https://bottroper-zeitung.de/kolumne-i-petition-i-bisse-bottrop-oder-schon-ohne-sportplatz/?preview_id=507557&preview_nonce=33a5e0718a&preview=true&_thumbnail_id=507558

So kann ich nur noch ein „Glück auf“ für die Sportler und Sportlerinnen inne Stadtteile wünschen dat die erhalten bleiben!

Euer Ruhrpottologe André Brune

Westfalia Herne – ein besonderer Traditionsverein mitten im Ruhrpott

Boah ey! Hömma ! Da habbich nur die Verlosungsaktion für dat Buch vom Michael Göbel machen wollen. Die Gewinnerauslosung von „Mein Oppa war Bergmann“ sollte am Ort des Geschehens, also wo die Antwort auf meine Frage, wo denn der Göbel fürn Jährchen inne Jugend gespielt hat, dann gezogen werden. Die Antwort war ja nich ganz so einfach gestellt, nur die Podcasthörer oder Kenner von Michael Göbel haben et gewusst. Und schon war ich mitten im Stadion und neben mir plötzlich ein Vorstandsmitglied und gab mir nochn Cap mit für die Gewinnerin.

a) SC Westfalia Herne 04 b) SpVgg Erkenschwick 1916 e.V. c) FC Schalke 04 d) FC 96 Recklinghausen waren die Antwortmöglichkeiten. Nur Westfalia Herne war richtig.

Göbel als Schalker Fan habbich als Verein, plus den Traditionsverein von SpVgg Erkenschwick, , seinem Wohnort Recklinghausen-Süd, und natürlich Westfalia Herne, als richtige Antwort angegeben. Also mehrere falsche Fährten;-)

Da lief dat Video mitte Auslosung mit meiner Frau als Glücksfee und am Ende der Auslosung kam einer vom Vorstand, der Frank Boguschewski, vorbei. Haben kurz gequasselt miteinander und schon gleich nen Podcast mitn Chefvorstand Andreas Schmidt vereinbart. Als Abschluß hatta mir noch zwei Mützen umsonst gespendet, eine Cap für den Autor und eine Mütze die Gewinnerin. Und da habbich gesacht, da mach ich doch schnell nochn Video und ne neue Kategorie in meinem Blog, denn der Fußball gehört zum Ruhrgebiet, wie dat Herz zum Menschen, der POTTsport. Und da gibbet ja noch ne Menge Traditionsvereine, die früher ma ganz oben spielten und jetz nur noch Oberliga sind. Abba der Treue zum Verein tut dem nix.

Also jetz wat über Westfalia Herne:

SC Westfalia Herne 04

Gegründet 1904 von 16 Kaufleuten, Angestellten und paar schlaue Schüler der höheren Schule im Rittersaal von und zu Schloss Strünkede. Bis 1914 waren et die Farben Rot-Weiß, die auch heute noch im Wappen zu sehen sind, abba dat Blau kam als vorrangige Farbe dazu.

Ab 1909 taten sich zwei gefährliche Herner Lokalrivalen auf: Germania Herne und ab 1912 der SV Sodingen, der auch heute noch in der 6. Klasse der Oberliga Westfalen, also eine Klasse unter Westfalia Herne spielt.

Dat Stadion is namentlich Stadion am Schloss Strünkede. Dat Schloss is ein Steinwurf durchn Park entfernt. Kannse abba vom Stadion durch die dicken Bäume nich sehn. Is auf jeden Fall nen Besuch wert. Wirse von mir noch wat von erfahren.

Seit 2017 spielen die in der fünftklassigen Oberliga Westfalen und mussten am 5.12.2019 in Insolvenz. Is abba abgewendet, sons wär hier nix mehr los. Doch vorher war dat ein grandioser Verein im Ruhrpott:

Von 1933 bis 1944 und von 1954 bis 1963 spielten die inne damals sogenannten 1. Liga. Dat lief damals vor der 1. Bundesliga mitte Meisterschaft bisken anders ab. Abba auf jeden Fall waren die Herner gut um oben wie die Schalker nebenan mitzuzocken. Mit dem Hans Tilkowski, dem berühmtesten Spieler haben die 1954 die Oberliga-Meisterschaft gewonnen und sind aufgestiegen.

1959 und 1960 spielten die sogar umme Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Und inne Saison 1958/59 sind die sogar Meister geworden. Leider scheute sich der damalige Vorstand vor den Investitionen inne Mannschaft zum Start der Bundesliga. Die waren abba nötig waren wegen Lizenz und Stadion und Mithalten mitte andern, wie Schalke 04. So zerfiel dat tolle Fußballgebilde von Westfalia Herne und et ging ersma bergab.

Ausse Zeit heraus kennse den ein oder anderen Nationalspieler von Westfalia Herne – jau, da staunse, die gabet wirklich ! – besonders Hans Tilkowski, dem auch die Clubbude neben dem Stadion gewidmet is, Helmut Benthaus und Alfred Pyka.

Beim Hindümpeln inne Oberliga tat sich 1974 ein besonderer Mäzen auf fürn Vorstand: Erhard Goldbach. Der hieß nich nur so reich, der war dat auch. Der hatte ne Tankstellenkette, genannt „Goldin“ und war Mineralölhändler. Der hat sich nich lange überreden lassen und hat investiert. So konnte in der Zeit Westfalia Herne tatsächlich sich inne 2. Bundeliga gut schlagen bis….

…Ja bis 1979 die Zollfahndung bei dem goldigen Spender auftauchte mit ner großangelegten Razzia, wo die Fußballer dat dann aussem Radio staunend erfuhren. Nur 345 Mio DM, wat heute ca. 172 Mio Euro sind, wat damals ne Menge Moos geldwerttechnisch mehr war als heute, hatter hinterzogen. Und die goldige Schenkung von 3,4 Mio Deutsche Mark, Teil dat ma durch 2, dann weisse Bescheid in Euro, entpuppte sich als ein Darlehen, wat dem Verein letztendlich die Lizenz für die 2. Bundesliga kostete. Die Herner wurden direkt inne Oberliga Westfalen herabgestuft und da dümpelnse noch heute rum und konnten sich aus dem Dilemma nich mehr herausangeln.

Nix desto trotz kannse dir ma vor Augen halten, dat inne 1980er trotzdem ma paar Spieler da ihre Maucken inne Stulpen gepackt haben, wo du heute nich denks, dat die ausgerechnet da übern Rasen gejockelt sind. Wenne den ZDF-Sportmoderator Michael Steinbrecher kenns, der war inne Saison 1985/86 ma vorbeiglotzen. Wenne ihn nich kenns, guckse hier auf seine Seite: https://michael-steinbrecher.de/

Und dann noch den großartigen Regisseur Sönke Wortmann. Der spielte als defensiver Mittelfeldspieler inne Saison 1980/81. Wer denn namentlich nich kennt, der hat den großartigen Fußballfilm mit dem Weltmeisterschaftsfinale Deutschland – Ungarn 1954 : „Das Wunder von Bern“ oder die Doku von 2006: „Deutschland – ein Sommermärchen“, abba auch „Die Päpstin“. Die hat allerdings von Fußball im Mittelalter noch keine Ahnung gehabt als die sich dat Tiara, also die Papstkrone, aufgesetzt hatte. Wenn ma wat von seine Produktionsseite wissen wills: Little Shark Entertainment GmbH – Über uns und Person : Sönke Wortmann – Wikipedia

Zurück zu Westfalia Herne! Denn et gibt noch wat wichtiget zu sagen: In der ewigen Tabelle der Oberliga Westfalen, wo die ja leider schon viel zu lange hängen, haben die abba nen besonderen Platz 6 aus 969 Punkte in 762 Spielen. Dat is doch ganz schön beachtlich. Und wenne vom Verein mehr wissen wills, guckse ma auf Wikipedia und deren Internetseite, dat war so meine Quellen auch. Und demnächst auch den Podcast, weil ich da mich einladen konnte beim Vorstand. Bin auf jeden Fall gespannt. Ihr hoffentlich auch!

Westfalia Herne – WikipediaSC Westfalia 04 e.V. Herne (westfalia-herne.de) (offizielle Webseite)

Jetz weisse widda mehr übert Revier – Fußball, denn Fußball gehört zum Pott, wie dat Herz zum Menschen hier- Glück auf Euer Ruhrpottologe André Brune

Wenn ich hier wat falsch geforscht hab, dann teilt mir dat doch bitte zwecks korrigieren mit. Danke!

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Ich erzähl dat ma, wat ich hier so schreiben tu –
Film/Moderation: André Brune
Die Glücksfee, meine Frau Ewa und ich losten im Stadion am Schloss Strünkede die Gewinnerin Christiane Kerkeling aus, die nich mittn Hape verwandt is – Foto: André Brune
Traditionsverein Westfalia Herne – Eingang vonne Geschäftsstelle – Foto: André Brune
Damite Bescheid weiß wegen Eintritt und Ordnung – Foto: André Brune
Stadion am Schloss Strünkede – Foto: André Brune
Notausgang mit Sponsoringliste des SC Westfalia 04 Herne e.V. – Foto: André Brune