POTTfoto #3 – Vergangenheit ist Zukunft – Das besondere Förderturmdenkmal in Bochum-Werne

Schönes Wochenende – Kalenderfoto Nummer 3 für die Kalenderwoche 44: Vergangenheit – Zukunft – (c) Ruhrpottologe André Brune.

Wann fotografiert?📷

16.11.2022

Wo?🧭

Fotografiert habe ich das Bild beim Abholen von Rollatoren, die für die Ukraine gespendet wurden, um sie am Abend von mir zur Gesellschaft Bochum-Donezk gebracht zu werden. Ich entschied einige wunderbare Aufnahmen im Stadtteil Werne von Bochum zu machen. Auf einem Fleck von 200 Metern waren einige wunderbare Motive zu finden. Ein besonderes Motiv pickte ich heraus, dass an der Ecke Kreyenfeldstraße / Lütge Heide steht.

https://goo.gl/maps/Mc6WRmnrDPSUzFP29

Motiv

Am 7. Juni 1989 wird in Form eines Förderturms ein Erinnerungsmal im Stadtteil Werne enthüllt. Es steht gegenüber des im Originalzustand erhaltenen Amtshauses von Werne. Werne ist ein Stadtteil von Bochum seit dem 1.8.1929

Es war nochmal ein herrlicher sonniger, wenn auch kühler Tag. In jedem braun gewordenen Blatt schwangen noch einmal kraftvolle Sonnenstrahlen mit.

Werne ist ein besonderer Stadtteil von Bochum, wo der Bergbau tatsächlich noch lebt. Denn ganz in der Nähe ist der Förderturm von Robert Müser zu sehen. Die Schächte Arnold und Gustav werden weiterhin für die Wasserhaltung stillgelegter Zechen im Bochumer Osten genutzt. Der Auslauf geht in die Werner Teiche des Oelbachs. 

Auf einer Bronzetafel am Stützpfeiler sind die Firmen und Organisationen eingraviert, die geholfen haben dieses besondere Denkmal aufzustellen.

Folgendes steht auf der Bronzetafel:

Erinnerungsmal

Allen Bürgern zum Gedenken an den die Stadtentwicklung prägenden Bergbau, den Bergleuten in Anerkennung ihrer Arbeit errichtet von:

Bezirksvertretung Bochum-Ost

Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrgebiet den Spendern

Hardeck Möbel, Laer

Hauhinco Maschinenfabrik, Essen

Hölter Firmengruppe Gladbeck

Ursula und Axel Kuhn

Oberbeamtenstammtisch Mansfeld

Adam Opel AG, Werk Bochum

Raschig GmbH, Werne

Deutscher Bergingenieure BV Langendreer

Robitzky Bau-GmbH, Langendreer

Volksbank Bochum-Ost e.G.

Ziesak Baumarkt, Langendreer

Und weiteren Gönnern

Künstlerischer Entwurf und Ausführung:

Paul Epp

Organisation: Hubart Koschnick

Bronzeguß: Metallgießerei Kohlisch, Wetter

  Allein diese Tafel zeigt anschaulich wieviele Menschen im Bergbau tätig waren, die nicht nur Untertage waren. Ohne den Bergbau, keine Maschinenfabriken, ohne das Gehen des Bochumer Bergbaus, kein Opelwerk, das zwar wieder verschwunden ist, aber einen weiteren Wandel der Stadt stattfinden lässt. Ohne Bergingenieure, keine Kohleabbau, keine Fördergerüste. Ohne Bergbau kein Baumarkt für die Bergleute, die ihre Häuser in Stand gehalten haben oder ihren Schrebergarten bewirtschaftet. Ohne Bergbau kein Möbelhaus, dass den Aufstieg mit dem Lohn der Bergleute zu verdanken hat. Ohne Bergbau keine Kunst im Raum der Stadt. Vor allem nicht in dieser besonderen inspierierender Form eines Förderturms, das auf allen Seiten die schwere Arbeit der Bergleute anschaulich macht.

Der Aufstieg von Werne als ursprüngliches Bauerndörfchen mit 561 Einwohner im Jahr 1858 zu einem Einwohnermaximum 1962 mit 22500 Einwohner zeigt diesen Wandel, der immer noch stattfindet. Mittlerweile leben hier noch ca 15000 Menschen in dem Stadtteil.

Werne ist ein unterschätzter Arbeiterstadtteil in Bochum mit der Grenze zu Lütgendortmund. Ihn mit seinen alten Jahrhundertwendehäusern zu erkunden ist ein besonderer Spaziergang, den ich ein anderes Mal zeigen werde.

Gefühl in diesem Moment

Für den Kalender ist dieses Denkmalfoto ein Muss. Es zeigt den Ursprung eines jeden Ruhrgebietsstadtteils. Im frühen 19. Jahrhundert war Werne ein kleines Bauerndörfchen, das nur von Viehtrieb und Ackerbau gelebt hatte. So wie alle Städte und heutigen Stadtteile. Erst die Jahrzehnte harter Arbeit der Bergleute und mit dem Aufstieg der Industrialisierung nach 150 Jahren erreichten die Stadtteile den heutigen Zustand Teil eines großen Ganzen zu sein.

Das Förderturm-Denkmal in Werne ist neben dem Erinnern, auch ein Sinnbild der Geschichte des Aufstehens in die Zukunft durch den endenden Bergbau im Ruhrgebiet.

 

Das Foto wird im Guten-Zweck-Kalender die 44. Woche zieren.

Welcher gute Zweck das sein wird, ob Ukrainehilfe, Obdachlosenhilfe, Tierheim oder eine andere unterstützenswerte Organisation, das entscheide ich kurzfristig und informiere darüber.

Motivsuche

Das jeweilige Foto mit Motiven aus der Natur, Architektur, Porträt oder Industriekultur des Ruhrgebiets wird auf jeden Fall das Wochenende einläuten. Es soll auch einen besonderen Titel bekommen und erklärt werden, wo es aufgenommen wurde.

Hast Du auch ein schönes Foto, das Du in den Kalender hinzufügen möchtest?🏠🏭🍂

Hobby- oder Profi-Fotografen sind herzlich eingeladen an meine Emailadresse ihr Foto zu schicken, das ich dann veröffentlichen darf im Blog und natürlich auch in den „Guten-Zweck-Kalender“. Dazu bitte wenn möglich Aufnahmedatum, Motiverklärung, Ort der Aufnahme und auch eigene Gefühle dazuschreiben. Ein Honorar wird nicht bezahlt, da der Kalender insgesamt für einen guten Zweck gedacht ist. Ich würde mich über zahlreiche Teilnehmer freuen! Vielen Dank für das Verständnis!

Fotos bitte an folgende Email: ruhrpottologe@gmail.com

Vom 16.11.2022 – Vergangenheit – Zukunft – Das Erinnerungsmal in Bochum-Werne:

Vergangenheit-Zukunft – Erinnerungsmal in Bochum-Werne (c) Ruhrpottologe André Brune

Glück auf und Schönes Wochenende wünscht der Ruhrpottologe André Brune

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