Gern hätte ich die kleine große Dame noch kennen lernen wollen. Nun ist die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer am 9.5.2025 genau 80 Jahre nach der Befreiung von Nazideutschland im hohen Alter von 104 gestorben.

Die Sumpfpflanze, fotografiert im ehemaligen deutschen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und heutigen Staatlichen Museum in Polen, ist ein Symbol für den Aufbruch von Liebe, Hoffnung und Frieden in Zeiten von neuem Hass, Krieg und weiteren Verwüstungen.
Natur statt Terror soll wachsen in den Lagern.
Jetzt kann sie in Frieden ruhen. Ihr Schlaf war nicht einfach. Jede Nacht aufs Neue hat sie den Terror vom Konzentrationslager Auschwitz vor Augen gehabt.
Dennoch ging sie im hohen Alter zurück nach Deutschland, um von ihren Erlebnissen zu erzählen, damit es nicht vergessen wird und sich nicht wiederholen wird.
Seid Menschen, sagte sie und hatte noch viele Zitate kreiert durch ihre Erfahrungen und Erlebnisse, über die sie erst mit über 80 sprechen wollte.
Terra X History erinnert:
https://youtube.com/shorts/WZh3zpK_qVM?si=AnFDeuCyp7v1HzgQ
Kürzlich sollte sie den höchsten Orden der Bundesrepublik Deutschland bekommen. Doch wie ein Zeichen starb sie kurz nach den Feiern zu Befreiung von Nazideutschland 80 Jahre nach dem Kriegsende.
80 Jahre lebte sie ohne Terror und in Frieden. Das Erstarken der AfD erschreckte sie und ließ Erinnerungen wieder hoch kommen.
Möge es sich nicht wiederholen, was sie und die anderen Überlebenden erlebt haben.
Im meinem Ruhrgebietsblog ist es mir wichtig die Vielfalt hoch zu halten und auch Margot Friedländer zu erwähnen. Sie besuchte auch das Ruhrgebiet. Und vom Ruhrgebiet aus Bochum und Essen gingen direkte Transporte nach Auschwitz. Und im Rahmen meines Stolperstein Ruhrgebiet Projekts zur Erinnerungskultur ist das ein Muss. Auch im Ruhrgebiet gab es Terror, Lager, Zwangsarbeit und Mord in den Gestappgefängnissen, im Rombergpark in Dortmund, an der nächsten Laterne. Das darf sich nicht wiederholen!

Leider hatte ich nie die Chance sie kennen gelernt zu haben.
Dafür ist in meinem Blog Eva Weyl mit ihrem Vortrag stellvertretend. Sie stand mehr als einmal auf der Liste als Kind nach Auschwitz zu kommen von Westerbork.
„Wir sind alle gleich. Wir sind Menschen,“ mahnte Margot Friedländer.
Hoffnung erwächst in Auschwitz-Birkenau.
Margot Friedländer wurde zum prominentesten Sprachrohr der Holocaust-Überlebenden.
Ihr Überleben konnte uns das Lebendig machen, was wir nicht miterlebten: Der Tod durch Menschenhand jeden Tag überlebend.
Margot Friedländer hat den Holocaust überlebt, lange geschwiegen, doch uns dann mitgeteilt, Mensch zu sein. „Wir sind alle gleich. Es gibt kein christliches, muslimisches oder jüdisches Blut.“
Sie bekam ihre Zeit uns das alles mitzuteilen, was sie schlimmes im KZ erlebt hat. Nun kann sie in Frieden ruhen und für sich den Schrecken der Nazis abschütteln. Sie sind aber noch unter uns, ihr Gift vernebelt unsere Sinne, so wie sie es immer getan haben. Seid wachsam und schaut genauer hin, um nachher nicht sagen zu müssen, dass ich das nicht gewusst habe.
Links:
https://margot-friedlaender-stiftung.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Margot_Friedl%C3%A4nder?wprov=sfla1
https://www.jmberlin.de/zeitzeuginnengespraech-versuche-dein-leben-zu-machen
Bücher
Margot Friedländer und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Ich tue es für Euch: Was wir von einer hundertjährigen Holocaustüberlebenden über Vergebung, Hoffnung und Toleranz lernen können
https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1060873146
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Malin Schwerdtfeger und Margot Friedländer
„Versuche, dein Leben zu machen“: als Jüdin versteckt in Berlin


