Ukrainisches Fußballtalent Vadim konnte dank Spenden zum Turnier nach Kroatien I+Video I +Fotogalerie I +Transparente Spendenübersicht

Vadim, ein vom Krieg mit Mutter und Bruder geflüchteter Junge aus der Ukraine, spielt gerne Fußball. In Bottrop angekommen ist er kurzerhand dem Verein Blau-Weiß Fuhlenbrock eingetreten und zeigte gleich sein aus der Heimat mitgebrachte Fußballtalent. Die Teilnahme an einem Jugendfußballturnier sollte ihn, seinen Bruder und die Mutter vom Krieg ablenken, wo der Vater und Ehemann an der Front kämpft. Der Verein allerdings spendete leider keinen Cent. Also sammelte ich per Crowdfounding für die Fahrt der Brüder und Mutter und bekam 655 € zusammen von geplanten 900 €.

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Ein Fußballturnier für Kinder im gleichen Alter in Umag in Kroatien sollte Vadim für den Verein mitmachen. Mirsada Hoffmann organisierte es. Vadim sollte mit seinem Bruder und seiner Mutter mitfahren. Aber die Kosten für die Reise belief sich auf 300 Euro pro Person.

Als Mirsada mir das mitteilte und auch, dass der Verein das nicht so einfach stemmen kann oder wollte, habe ich mich entschlossen eine Spendenaktion im Dezember 2022 ins Leben zu rufen. Bis Mai hatte ich Zeit Geld zu sammeln und es bis dahin zusammen zu bekommen.

900 € sollten es werden, damit auch die Mutter mitkommen konnte. Zusammen bekam ich über meine Spendenaktion bis zur Abfahrt Mai 655 €, einschließlich einer Summe von mir und den Jungs vom BottCast „Bierchen bitte – der Podcast mit Piet und Alex“, die es mit unterstützen wollten.

So möchte ich mich im Namen der Familie herzlich bei allen Spender und Spenderinnen für ihr Vertrauen und Herz bedanken. Ein kleiner Film und die Bilder (Copyright von Mirsada Hoffmann, Jugendfußballtrainerin) sollen transparent zeigen, was mit dem gespendeten Geld gemacht wurde:

Hiermit kann sich jeder überzeugen, dass meine Spendenaktion zu einer sinnvollen fernab von Kriegsgedanken in der Heimat Ukraine für die Familie eine schöne Ablenkung wurde.

Die Mutter konnte durch die eine Familienspende von Mirsada die Reise begleiten. Zum Glück war das nicht mehr so viel. Und für alle war es eine sehr besondere Reise. Mirsada allerdings ist mittlerweile enttäuscht aus dem Verein ausgetreten.

Ich freue mich, dass ich in meinem Rahmen der Ukrainehilfe Ruhrgebiet helfen konnte!

Glück auf

@ruhrpottologeandrebrune

Es folgt der Text von dem Fußballturnier mit Vadim und seiner Familie mit Fotogalerie von Mirsada Hoffmann und die transparente Spendenübersicht:

Hier nun der Text von Mirsada Hoffmann mit ihren Erlebnissen vor Ort in Umag :

Schon zwei, drei Wochen vorher waren die beiden sehr aufgeregt. Jede Trainingseinheit wurde ich gefragt, was wir den in Kroatien machen.

Gibt es da ein Meer? Was brauchen sie? Was sollen sie einpacken?

Dann ging es los. Illia, der kleinere Bruder saß bei mir. Er spielt kein Fußball. Er mag Musik machen und ich musste es die ganze Fahrt hören. Er tanzte und sang, wie es ihm gerade passte. Lebenslustig begleitete er seinen älteren Bruder.

Er wich mir auch in Kroatien nicht von der Seite. Dort angekommen haben die Jungs ihre Bungalows bezogen. Für den kleinen Mann stand fest: „Ich möchte nicht mit meiner Mama in ein Haus“.

Die Mannschaft hatte die Umgebung erkundet. Vadim und Illia waren immer dabei. Alle meine Jungs haben die „Freiheit“ sehr genossen. Schnell wurde der Bazar entdeckt. Nach dem gemeinsamen Pizzaessen, gingen wir anschließend gingen wir an den Pool. Danach war ich mit Illia am Meer, er wollte unbedingt das Meer sehen. Er hatte nie ein Meer gesehen. Dort besprachen wir, dass er die nächsten Tage mein Co-Trainer wird.

Diese Aufgabe meisterte er mit Bravour! Schon beim Frühstücksbuffet wollte er die Aufstellung besprechen. Es konnte ihm nicht schnell genug gehen. Auch wollte er das restliche Programm des Tages wissen.

Er ist ein sehr aufgeschlossenes Kind ohne Hemmung auf andere Menschen zu gehen – egal ob klein oder groß und auch egal aus welchem Land kommend. Mit seinem Scharm wickelte die größeren Mädels um den Finger – Sonnenbrille und Hut durften dabei nicht fehlen.  Am letzten Abend wollte er dann wissen, wohin es nächstes Jahr geht.

Vadim hingegen konzentrierte sich mehr auf den Fußball. Er schoss im Turnier 2 Tore. Unter seinem Trikot trug er wie immer sein selbstbemaltes T-Shirt mit einem Herz mit den Farben der Ukraine. Auf Nachfrage warum er es beim Tor nicht gezeigt hat, war seine Antwort „ich hatte keine Zeit“.

Vadim genoss die Freizeitgestaltung zwar, aber ließ es etwas ruhiger angehen. Er wollte immer für den nächsten Tag fit sein. Aber er war immer mit dabei und lächelte ständig. Er fühlte sich sehr wohl hier.

Die Mama der beiden war glücklich, dass ihre Jungs eine unbeschwerte und unvergessliche Zeit hatten. Über Facetime hat sie den Papa, der in der Ukraine kämpft, immer an dem Geschehen teilhaben lassen. Er hat sich auch bei mir bedankt, für die Zeit, die wir seinen Kindern ermöglicht haben.

In den Gesprächen unter den Erwachsenen hat die Mama dann auch die Fragen der anderen Eltern gerne beantwortet.

Eine unglaubliche Situation für uns. Die Familie hatte eine unbeschwerte Zeit fernab vom Kriegsgeschehen, wo andere Menschen um ihr Leben kämpfen.

Wir bedanken uns bei allen, die uns so toll mit Geldspenden unterstützt haben!!!

Text: Mirsada Hoffmann, Jugendfußballtrainerin, Blau-Weiß Fuhlenbrock, Bottrop

Alle Fotos Copyright Mirsada Hoffmann, Blau-Weiß Fuhlenbrock. Screenshots von der Spendenaktion André Brune