Dortmund in Schottland I Tipp für eine Reise zu den Naturhalden I +Fotos

„…Könnse hingehen…“ war die Aufforderung, die ich durch die Gästeführerin aus Schottland mitgeteilt bekommen habe. Da fragte ich mich, wo aus Deutschland sie wohl hergekommen ist, denn wo sie aufgewachsen ist, teilte sie uns nicht mit.

Das konnte ich erst nach den vielen Eindrücken vor dem Ende der Rundtour zum Eilean Donan Castle und Zurück zum Aida-Schiff in Invergordon herausfinden. Endlich hatte ich kurz vor dem Ende beim letzten Fotohaltepunkt als ich vom verdrehten Straßenverkehr fast überfahren wurde natürlich mit Blick auf Wellingtons Nase (Sieger gegen Napoleon in einer Seeschlacht) eine Chance zu fragen, wie lange sie Gästeführung schon macht. Ich teilte ihr mit, das wir zum ersten Mal hier sind und ich im Ruhrgebiet auch Gästeführung anbieten werde.

Da sagte sie zu mir, dass sie aus Dortmund stammte und ihre Mutter aus Bochum – Wiemelhausen. Die Welt ist wirklich klein…

Während der Busfahrt Wellington mit wichtigstem Fleischlieferanten Schottlands: Schafe

Angela MacRae ist hauptberuflich Lehrerin in Invergordon und lehrt Französisch, Spanisch und Deutsch. Vor Ort in der Gegend macht sie seit 15 Jahren Gästeführung für Kreuzfahrende und Menschen, die sich hierhin gezielt in den Highlands einen schönen naturnahen Urlaub machen möchten und Informationen bekommen möchten. Mit Angela MacRae ist das kein Problem.

Invergordon ist nicht London. Mit Gästeführung kann man den Lebensunterhalt nur unterstützen, aber nicht von Leben, hat sie mir erzählt. Das geht auch den Guides im Ruhrgebiet meist so. Tourismus ist Leidenschaft von der Heimat zu berichten. Dabei gehört auch Enthusiasmus dazu.

Im Bus auf der Fahrt zum Highlander Castle der MacRae, erzählte sie die schottische Geschichte der Highlander Clans und die Kriege der Schotegegen die englischen Armee. Besonders der letzte Krieg der Clans gegen die Unterdrückung von England hat Schottland ausgeblutet. Das erinnerte mich an den Film mit Liam Neeson, die Walter Scott Verfilmung von Rob Roy.

Walter Scott ist für die Schotten ein Nationalschriftsteller, der auch Ivanhoe geschrieben hatte. Für ihn steht in Edinburgh ein riesiges Monument, das wie ein Kirchturm wirkt.

Die Geschichte von Rob Roy, die Scott 1817 schrieb, spielt um 1715, dem ersten Jakobiteraufstand. Doch der zweite verlorene Aufstand am 16.4.1746 im Moor von Culloden war für die Schotten eine verheerende Makulatur.

Wo früher in den Tälern die Clans lebten vom Wald und Vieh, wurde wegen des Aufstands von den britischen Regierungstruppen die Häuser abgefackelt. Gezielt wurden die Aufrührer gesucht und umgebracht. Wer flüchten konnte, ging ins Ausland, weg von der Britischen Insel.

Loch Ness – kein Monster weit und breit. Die gelben Pflanzen waren das gefährlichste Monster: Hoch giftig der Gemeine Ginster, der nach Kokosnuss duftet!

Noch heute finden sich ein paar zerstörte Häuser hier und da in den Tälern. Auffällig war am Eilean Donan Castle wieviele Nachkommen der MacRae in alle Welt verstreut waren und im ersten Weltkrieg für Großbritannien gefallen sind. Heute sind die bekannten schottischen Clannamen aus aller Welt entfernt verwandt.

Alle Gefallenen des in der Welt weit verbreiteten Clans der MacRae

Die Highlander Burg Eilean Donan Castle

Es ist nicht die Hohensyburg, dessen Ruine über der Ruhr in Dortmund thront, sondern eine Burg, die im Wasser steht und mit einer langen steinernen Brücke verbunden ist.

Als ich durch die Räumlichkeiten das Eilean Donan Castle wanderte, war mir nicht bewußt, dass einer der Verwandten das berühmte Gedicht, In Flanders Fields‘ schrieb, bevor er selbst im Feld des ersten Weltkriegs starb an der Somme, wo ich auch war und noch drüber berichten werde über meinen Fund eines Soldaten aus dem Ruhrgebiet.

Flaschengefühle bei mir. Mittagspause vom Augenschmaus mit herrlichem Blick auf die Burg

Alles fügt sich irgendwie zusammen. Es gibt immer einen roten Faden, der irgendwie zusammenfinden.

In der Burg selbst durfte nicht fotografiert werden. Sie ist noch in privater Hand und es gebürt natürlich Respekt ihnen gegenüber. Das Eintrittsgeld ist auch für die Erhaltung diese immer mal wieder in Filmen zu sehende Burg gedacht. Es ist einer der meistgesehendsten Sehenswürdigkeiten Schottlands, wenn nicht sogar der Welt.

Die Küche wurde faszinierend hergerichtet. Aus Wachs mit ausgestopften Tieren wurden die schottischen Speisen in Kochtöpfen und originalen Geschirr eingesetzt. Ein Butler zeigt der Hausherrin den Hauptgang mit einem Hühnchen. Die Köchin raspelt Kartoffeln. Im Waschbecken stapelt sixh schmutziges Geschirr. An der Wand hängt eine Tafel. Hinter Bindfäden klemmen Einkaufszettel, ein Rezept und eine Reisepostkarte im Original aus den 1930ern. Ein kleiner Speisenaufzug fährt das Essen in die obere Etage in den Bankettsaal zur Servierung.

Die Burg ist sehenswert allein schon wegen der Historie. Lt. Col. John MacRae-Gilstrap erwarb die Ruine 1912 und begann mit ersten Restaurierungsarbeiten mit dem örtlichen Steinmetz. Unterbrochen wahrscheinlich durch den ersten Weltkrieg ging es 1920 richtig los. 1932 wurde die Burg in dem Zustand von Heute fertig gestellt. Die MacRaes zogen freudigst ein. 1937 starb der Besitzer. Die Familie entschied sich 1955 die Burg der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

In den Räumlichkeiten sieht man die kleinen Betten, im Mauerwerk sind hinter verschlossenen Holztüren noch die originalen Nachttöpfe versteckt, die die Bediensteten wohl morgens ohne Murren entsorgen mussten. Überall hängen Fotos von den Familienmitgliedern. Ebenso sind Fotos in einer Nische zu sehen über die Dreharbeiten von ‚Highlander‚ mit Christopher Lambert in der Hauptrolle aus dem Jahr 1986.

Filminfos

Highlander – Es kann nur einen geben https://g.co/kgs/n9A7MGS

Schwerter, Gewehre, Orden und natürlich Kilts von Familienmitglieder, die in den Krieg gegen die Buren z.B. gekämpft habe, zieren Schaufenster und Räumlichkeiten, durch die man genug Zeit hat durchzugehen. Im ersten Rsum und im Bankettsaal wird die Geschichte der Burg und der Familie, sowie die Essgewohnheiten erzählt.

Heute kommen Touristen aus aller Welt um die Filmkulisse von Highlander, Braveheart und James Bond live zu sehen.

Die schottischen Guides lieben diese Burg, ihre Heimat. Das merkte man bei ihren Ausführungen über die Räumlichkeiten.

Und jetzt mal ehrlich: Den Film „Highlander “ hätte man doch auch nicht auf der Isenburg oder Burg Blankenstein drehen können. Stellt euch mal die Menschen aus dem 18. Jahrhundert vor hier an der Ruhr. Da war mit Bergbau zwar noch nix so wirklich viel mit los. Dem Jörgen war wahrscheinlich noch zu warm in seinen langen Hosen, um sich ein Feuerchen zu machen, wo er dann die Steinkohle gefunden hat angeblich. Hätte der einen Kilt getragen, dann wäre hier aber der Teufel los. Heutzutage tragen ja Männer auch schon Rock ohne ein Kilt zu haben. Aber kleidungstechnisch waren damals die Frauen mit Röcken bis zum Boden höchstens mit der Nudelrolle auf ihren Mann schlagend unterwegs Die haben ihren Tagelohn hier nicht für Whisky, sondern Herrengedeck ausgegeben: n Bier und n Korn. Dann hatte die Familie nix mehr zu futtern.

Nördlich der Ruhr war nur Ackerbau angesagt und die Städte waren Dörfer zwischen sanften Hügeln, die heute beim Radfahren hier und da noch zu spüren sind in den Waden, wenn es kein E-Bike ist, und wenn es mal wieder heißt die doofe Hattinger Straße hoch zu fahren, egal von welcher Seite man kommt.

Regenscheibe-Foto : Aida in Invergordon

Hier sind und waren vielleicht weniger Mücken als in Schottland, die im Sommer schon ganz schön nervig sind. Aber im Emscherbruch und am Rhein muss es auch nicht prickelnd gewesen sein. Jörgen schützte sich mit seiner langen Hose. Jetzt stelle ich mir da in Schottland bei den Erzählungen die buxenfreie Kiltgeschichte vor und eine Mücke, die ihren Weg ins haarige Glockenland führt. Mir schauderts, wenn ich an den entsprechenden Juckreiz denke. Aber dem kann man entgegen wirken, nämlich natürlich mit dem nach alten Brettern schmeckenden Whisky. Denn in ein Stück Holz hat die Mücke keinen Bock zu stechen. Der schmeckt das nicht und denkt vorher, das ihr Stachel abbricht. Und so ist die Legende gestrickt. Wegen der Mücke ist der Whisky erfunden worden. Hier im Ruhrgebiet sollte wohl das Bier helfen. Aber auf Vitamin B stehen Mücken und werden herzlich zum Stechbingoeingeladen. Der Biertrinkeraus Deutschland steht suf diese sanfte Art von Russisch Roulette mit Mücken statt Pistolen. Da waren die Schotten doch bessere Erfinder und tragen den Geschmack alter Eichenbretter heute in alle Welt.

Angela sagte, dass sie sich an die Mücken immer noch nicht gewöhnt hat. Wir waren zum richtigen Zeitpunkt da. Die Mücken waren noch nicht aus ihren Eiern geschlüpft. Im Sommer geht die Post ab. Ich meine die Stecherei. Dafür blüht die Heide schön.

Lehrerin Angela

Angela erzählte auch dass es dieses Jahr zu wenig Schüler gab, die sich für die deutsche Sprache angemeldet haben. Zehn müssen, aber nur 7 haben Interesse gehabt. So fällt der deutsche Unterricht für dieses Schuljahr aus.

Sie erzählte viele Dinge quer über die schottische Geschichte und Landschaften, der giftigen Gemeinen Ginster bis hin zu privaten Dingen, um die informationswilligen Aidatouristen wach zu halten. Sie lebt schon 30 Jahre hier und fühlt sich schon eher Schottisch statt Ruhrpottisch.

Nur vereinzelte Sprachfetzen dringen ins Ohr, wenn sie Deutsch spricht, wie eben „Könnse“. Der Rest ist dann auch mal Verwirrung mit englischen Wörtern, wenn jeden Tag Englisch statt Deutsch gesprochen wird. So geht es meiner polnischen Ehefrau ja auch.

Angela hat in die Familie des Clans der MacRae eingeheiratet. Ihr Sohn, so erzählte sie, arbeitet in Deutschland. Natürlich besitzt er einen Kilt. Einmal gibt man dafür 1000 Pfund aus und kann ihn für alle Anlässe nutzen von Hochzeiten, Geburtstagen bis hin zu Beerdigungen.

Viel zu wenig Zeit hatte man dann auf dem Rest der Tour zu plaudern. Aber vielleicht kommt sie mal wieder ins Ruhrgebiet. Dann zeige ich ihr, was sich so geändert hat in ihrer alten Heimat. Oder wir fahren wieder mal nach Schottlandund melden uns zu einem Tässchen Tee mit einem Schuss Whisky.

Kurort Strathpeffer und schottischen Eis

Vor allem ins verschlafene Kurort Strathpeffer würde es mich reizen zu nächtigen in den alten Hotels mit knarzenden Holzparkettböden.

Ein Kurort, der den Bach runterging, als auf dem europäischen Festland Kurorte, wie Pilze dem Boden sprießten. Es lohnt es sich allein wegen dem Eis in dem kleinen Kiosk Strathpeffer Sweet & Co vor dem großen Highland Hotel. Eis können Schotten auch. Und ihre herzliche Gastfreundschaft kommt oben drauf.

Ich war natürlich der letzte im Bus. Zwei riesige Kugeln plus gleichzeitig schnell schöne verschlafene Motive fotografieren bei einem Kurzaufenthalt von 20 Minuten ist schwierig ohne die Kugen zu verlieren. Da kriegt man am Ende Bauchschmerzen vom Verschlingen von Apple und Joghurt Orange. Boah, war dat lecka!

Sie erwähnte, dass es preiswerte Direktflüge von Amsterdam nach Invergordon gibt. Also eine gute Möglichkeit Angela kennenzulernen. Wer sie buchen möchte (unaufgeforderte unbezahlte Werbung)

https://www.hostga.co.uk/members/profile/view/16

Ich bin froh heil zurück gekommen zu sein. Was wäre, wenn die Legeum den Highlander echt wäre. Naja, einen Ruhrpottologe gibt es eben auch nur einmal. Im Schottland würde das auf gälisch ‚Ruhrpoitloige‘ heißen wahrscheinlich…

Kreiert mit ChatGpt

Im Übrigen habt ihr wegen meinem Vorurlaubsstress nicht soviel lesen können. Es sind noch einige Themen offen: Gästeführung auf der Halde mit Michael Weier, Gästeführung in Hattingen, RuhrDax und Pott-Talk, sowie den ein oder anderen neuen Podcast, der schon in der Bearbeitung ist. Mit Jack habe ich wegen der Vorbereitung auf die Jahrhunderthalle und meinem Urlaub keinen vorher geschafft fertig zu stellen. Aber das wird jetzt im Mai und Juni nachgeholt werden.

Heute gab es mal was anderes zu lesen statt Ruhrgebiet, aber mit einer kleinen Parallele durch die Dortmunderin Angela.

Dann sag ich jetzt Goodbye und Glück auf

P.S.: Edinburgh

Edinburgh ist sehr sehenswert, aber am Sonntag war dort sehr viel los. Touristen aus aller Welt waren da. Der Dudelsack war an jeder Ecke zu hören. Volle Straßen. Laut.

Auch auf dem Friedhof Little Hangleton war es voll mit Tourguides, die vom verstorbenen Persönlichkeiten Schottlands sprechen, z. B. dem schlechtesten Poeten Schottlands, William McGonagall, so stehts geschrieben, und das Grab des echten Thomas Riddle, der dort Inspiration zu J. K. Rowlings Lord Valdemort wurde. Natürlich wollen alle dieses Grab sehen…

https://www.pottertour.co.uk/blog/greyfriars-kirk-tom-riddle.html

Harry Potter Führungen sind sehr begehrt
Nur eine bescheidene Tafel an der Wand weißt auf einen Schriftsteller hin, der weitaus weniger Erfolg hatte als Walter Scott
Die Burg von Edinburgh
Whisky Räume überall im Ort
Dudelsackmusik an jeder Ecke bis die Ohren bluten

Ruhrgebiet erklärt Werne an der Lippe I Podcast Folge 9 I +Videopodcast #98

Jack stellt diesmal seine Heimatstadt Werne im Kreis Unna vor. In Werne gibt es viel zu sehen. Klein, aber oho mit schöner Altstadt, viel Grün und die wilde Lippe. 

Teaser:

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Dort gibt es sehr viel zu sehen:  
Das Heimatmuseum, das älteste erhaltene westfälische Fachwerkhaus, die mittelalterliche St. Christophorus Kirche, das alte Rathaus, das Pilger-Kloster, die Freilichtbühne, die SimJü und noch vieles mehr ist eine Reise wert im Osten des Ruhrgebiets im Kreis Unna an der Grenze zum Münsterland.

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Natürlich gibt es auch große Firmen in Werne, worüber der ein oder andere denkt: „Ach, das kommt von Werne? Hätte ich nicht gedacht.

Die berühmte Backhefe und alles was mit Backwaren zu tun hat, ist ein wichtiges Erzeugnis in Deutschland. Ohne der Uniferm GmbH wäre das Kulturgut Brot kaum denkbar:

UNIFERM

Außerdem sind in Werne diese wichtigen Firmen ansässig:

Stroetmann Unternehmensgruppe

Klingele Paper & Packaging: Ihr innovativer Verpackungshersteller

Garagentore, Haustüren und Innentüren | Hörmann

***

Ein paar Persönlichkeiten von Werne:

Tobias Breer, der Marathon-Pater

Ludger Burmann, Schauspieler

Gerd Böttcher, Sänger

Magnus See, Autor

***

Werne Tourismusbüro
https://www.werne.de/de/erlebnis/werne-info

***

Diesmal ist die Heimatstadt von Jack Tengo Werne an der Lippe an der Reihe erzählt zu werden.

Wer den Podcast auf Jacks Youtube-Kanal folgen möchte: ‪@JackTengo

Wer den Podcast „Ruhrgebiet erklärt“ folgen möchte:

Museumsführung ‚Blockbuster Bottrop – Kino und Stadtgeschichte‘ am 2.3 im Ur und Ortsgeschichte Museum Quadrat

Herzliche Einladung zu meiner andersartigen Museumsführung am Sonntag.

Anhand von Kinofilmen und Kinogeschichte werden Exponate und Einrichtungen des Museum für Ur-und Ortsgeschichte in der Bürgermeistervilla im Museumszentrum Quadrat erzählt zwischen 14-15 Uhr.

3 € pro Person für die Führung zu zahlen an der Museumskasse und ab geht’s in die Welt der Geschichten.

Wo?

Anni-Albers-Platz 1 in Bottrop

12 gefrostete Bochumer Guide-Apostel I 18.1.2025

Heute schnell ab zur Straßenbahn durch die frostigen Straßen Bochums ab zum Bochum Marketing.

Eingefrostete Huestraße vom Bochumer Hauptbahnhof aus

Die U-Bahn kam pünktlich und ich hatte sogar noch etwas Zeit frostige Fotos zu machen. Dann ab in den Fahrstuhl. Taste gedrückt. Hochgefahren. Vor der Tür gestanden, geklingelt und nochmal überprüft, ob ich richtig bin…

Doch da steht Bochum Marketing. Guide-Schulung am 18.1.2025 von 10-17 Uhr. Nochmal Schellen. Es ist noch kurz vor 10 Uhr. Klopfen. Keiner öffnet.

Ich rufe lieber mal die Kontaktadresse an. Die Kontaktdame nimmt ab.

„Sie sind wohl in der fünften Etage gelandet. Ein Fahrstuhl hält nicht in der Vierten.“

Natürlich habe ich genau den bekommen oder nicht gut genug hingeguckt im Fahrstuhl und einfach auf 5 gedrückt. Bei mir ist ja immer irgendwas. Ich ziehe es förmlich an.

Ich lächel in mich hinein und fahre eine Etage tiefer und bin pünktlich um 10 in der Begrüßung beim Seminarleiter Michael Weier und Frau Jordan von Bochum Marketing.

Michael Weier in Aktion Gästeführer – Varianten zu erklären

Michael ist seit vielen Jahren Gästeführer im Ruhrgebiet und stellt am Ende ein Zertifikat für uns 12 aus, die bei diesem Seminar mitmachen.

Genau 12 sind wir, soviele wie die Apostel, nur im Gegensatz zum Neuen Testament mit Frauen gut gemischt. Michael ist da vorn der Jesus, der uns den Weg weist. Plätzchen und Gummibärchen sind da das letzte Abendmahl und statt Wein kräftiger Kaffee oder eine Teeauswahl oder Wasser mit oder ohne Kohlensäure.

Er schult für Bochum Marketing uns 12. Damit wir wissen, was ein Gästeführer zu machen hat, zu planen hat, was man alles braucht, damit wir Apostels demnächst die Worte der Bochumer Bibelverse zitieren können über den Psalm vom Stadion anne Castroper, dem Vers der Kemnader und die Briefe von Kortum.

Evangelische Pauluskirche im Frost

Bochum hat verstanden, dass Tourismus gut ist für die Stadt, genauso wie Oberhausen, wo Michael einmal pro Monat eine historische Führung in entsprechender Kleidung durch die St. Anthony Hütte macht. Im Gegensatz zu meiner Geburtsstadt Bottrop. Tourismus belebt die Innenstädte. Es kann Publikum anziehen, Steuereinnahmen und Arbeitsplätze schaffen. Im Ruhrgebiet ist viel mehr möglich, als gedacht.

So freute ich mich auf das Seminarwochenende und deswegen wird es für Sonntag keinen weiteren Tagebucheintrag geben. Ich setze aus. Denn am zweiten Tag wird viel erzählt über Haftpflicht, Erste Hilfe und Tipps.

Es waren spannende und inspirierende Stunden in seinen Vorträgen. Angefangen mit einer ungewöhnlichen Vorstellungsrunde.

Aber das alles bleibt geheim. Denn das Copyright liegt bei Michael Weier, der auch Trauerredner ist und Gästeführer mit IHK – Stempel ausbildet.

https://www.michael-weier.de/

Für mehr Tun war am Abend kein freier Kopf mehr. Freizeit muss her. Was hilft da? Glotzen und dabei die Zeilen zusammen zu tragen vom Tag der Tage. Ich kann zwei Sachen gleichzeitig machen. Keine Ahnung, wie das geht.

Das Blatt war gelbbraun. Leider kann die Kameralinse nicht so wiedergeben.

So kann ich mitteilen, dass der neue Alien Romulus – Film auf Disney Plus (für Abonnenten kostenlos) sehr empfehlenswert ist für diejenigen, die diese Filmreihe seit Jahrzehnten mögen, sehr gut unterhalten werden!

Ich war begeistert!

Alien: Romulus

https://g.co/kgs/jb6XEfa

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Vorbehaltfläche für Pandemiefälle in Bottrop I +Video I +Foto

Gruselig, wenn man an die Situation vor jetzt schon genau fünf Jahren denkt als die Corona-Pandemie losging. Kinder, wie die Zeit vergeht und was da alles passiert ist… Die Zeit von leeren Straßen und blauen Himmel ist lange vorbei. Wer hat denn in der Zeit schon von Vorbehaltflächen für Pamdemiefälle gehört, der werfe den ersten Stein.

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Vorbehaltfläche für Pamdemiefälle auf dem Westfriedhof Bottrop

Ich gehe seit Jahren zum Westfriedhof meine Eltern auf der dortigen grünen Wiese besuchen. Ich musste pinkeln. Da das Urinalbecken verstopft war, wollte ich die Friedhofsverwaltung informieren.

Da sah ich mir den Friedhofsplan zum ersten Mal genauer an und war verwundert.

Ich wusste nicht, dass es eine Vorbehaltfläche für Pamdemiefälle gibt. War sie schon vor dem Coronaausbruch vorhanden?

Sie ist zwischen einem abgezäunten Bereich der angrenzenden Wohnhäuser und dem Friedhof. Die Vorbehaltfläche ist eine große grüne Wiese mit Bienenhäusern bestückt, etwas abgeschottet und mit hohen alten Bäumen bewachsen.

Abgeschottete Vorbehaltfläche für Pamdemiefälle ©André Brune

Liegen das schon etwa Menschen aus einer Zeit, wo die Ruhr- oder Cholera – Epedemie grassierte?

Und wieviele Menschen würden da jetzt wohl liegen, wenn die strengen Maßnahmen der Regierung im Seuchenschutzgesetz nicht so ausgeführt worden wäre vor fünf Jahren als Covid ausbrach, so wie es in Bergamo war mit den vielen Särgen?

Das können wir nicht beantworten, denn es hätte auch anders ausgehen können.

Eine neue Pandemie wird irgendwann wieder kommen. Zumindest ist Bottrop vorbereitet. Ich bin nun interessiert zu wissen, ob alle Ruhrgebietsstädte dazu verpflichtet wurden diese Flächen entsprechend auszuweisen, damit sie als Massengrab genutzt werden können.

Das ich den Plan der Friedhofsverwaltung an der Aufbewahrungshalle so fotografiert habe, dass ich erst hinterher gemerkt habe, dass genau bei der Bezeichnung der Mülleimer sich spiegelt, ist die Ironie der Situation und war unbeabsichtigt. Ich hab es in dem Blickwinkel der Spiegelung nicht gesehen.

Er liegt sozusagen gegenüber dem Bereich, wo die im Ruhrkampf Gefallenen Sozialisten liegen, worüber ich noch einen Podcast mache mit Jack Tengo und Alle Zeit der Welt.

Link für den erwähnten eventuell im März geplanten Podcast über den Ruhrkampf mit ‚Alle Zeit der Welt‘, einem sehr empfehlenswerten Podcast zur Geschichte:

https://rss.com/podcasts/allezeitderwelt/

Früher war alles besser? – Die Ausstellung zum Podcast ‚Heile Welt…‘ in der St. Anthony Hütte Oberhausen

Da hab ich mit Jack Tengo in der Folge 4 von ‚Ruhrgebiet erklärt‘ die Verklärung der Vergangenheit im Ruhrgebiet zu einer heilen Welt, wie das zur Zeit in Facebook stattfindet, auseinander genommen, und lese gestern, dass es dazu zufällig eine Ausstellung gibt.

Bei den vielen täglichen Informationen, die ich bekomme, ist das untergegangen. Da muss ich doch noch hin. Es wird nicht einfach von der Zeit, denn sie geht noch bis zum 2.2.25.

Achtung! Ist verlängert worden bis zum 18.5.25!

Super! Dann hab ich keinen Streß mehr, es selbst nicht geschafft zu haben und kann darüber wenigstens noch drüber berichten.

Also unbedingt sehenswert!

Sollte ich das schaffen, dann berichte ich natürlich darüber :

https://industriemuseum.lvr.de/de/die_museen/st__antony/ausstellungen_13/heile_welt____/HeileWelt.html

Vormerken! Führung im Josef-Albers-Museum I ‚Bottrop ist Vielfalt‘ am 11.1.

Ich habe eine Führung über die Zeitgeschichte Bottrops, eine Stadt, die wie alle im Ruhrgebiet ohne Einwanderer nie zu einer Stadt der heutigen Form geworden wäre.

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Kleiner Einblick ins Museum

Vormerken also❗11.1. von 11.30 Uhr – 12.30 Uhr Museumsführung im Josef-Albers-Museum Quadrat
im Bereich Ur- und Ortsgeschichte

In Ruhrdeutsch mit Quiz über :
Bottrop ist Vielfalt

Einwanderung verändert die Sprache & das Dorf zur Stadt

Wer sich anmelden möchte :

Museumszentrum Quadrat

Anni-Albers-Platz 1
46236 Bottrop

Tel.: 02041 372030
Fax: 02041 3720344
E-Mail-Adresse: quadrat@bottrop.de

3 € Eintritt

Freue mich drauf!

Wir sehn uns dann!

Glück auf ⚒️

#ruhrgebiet #ruhrpottologe #ruhrpott #museumsführung #reiseleiter #Tourismus #industriekultur #guide #ruhrtourismus #deutschland #geschichte

Foto der Woche I Gasometer hinter Regenscheibe

Das Gasometer anschaulich im Regen darzustellen ist nicht einfach. Ich stand an der Ampel der B223 auf dem Weg zur A42, als ich genug Regentropfen auf meiner Seitenscheibe hatte und schnell sein musste wegen des drohenden Grüns der Ampel und es genau abpassen, damit da kein Auto das Bild kreuzt.

Nach einigen Malen hat es geklappt. Regen hat uns das ganze Jahr weitgehend begleitet und in Polen, Tschechien, Rumänien, Österreich, Deutschland und Spanien auch starke Schäden verursacht.

Viele Motive können nicht immer in der Sonne bei tollem Licht fotografiert werden. So habe ich mir meine eigene Fotoreihe ausgesucht, um Ruhrgebietsmotive anders darzustellen als üblich.

Das Gasometer in Oberhausen ist bestimmt schon viele tausend Mal fotografiert worden, aber noch nicht so. Und es ist mir bis jetzt noch nie so geglückt, wie dieses Mal.

Foto der Woche I Gasometer hinter Regenscheibe

Kurze Geschichte und Daten des Gasometer

Gebaut zwischen 1927 – 1929. Nach  Zerstörungen durch Bombenangriffe 1945 im zweiten Weltkrieg konnte es erst ab 1949 wieder eröffnet werden und war bis zur Schließung 1988 Europas größter in Betrieb befindliche Scheibengasbehälter. Er hat eine Höhe von 117 Meter und 67,5 Meter Durchmesser.

Gekostet hat der Gichtgasbehälter vor einem Jahrhundert in heutigen Euros etwa 7 Mio.

Gebaut wurde nach einer Bauweise vom MAN Werk Gustavsburg . Ursprünglich wurde das enthaltene Gichtgas, ein Abfallprodukt der umliegenden Hochöfen der Gutehoffnungshütte, zum Verfeuern in den Walzwerken verwendet.

Später wurde das Kokereigas aus der Kokerei der Zeche Osterfeld zwischengespeichert zur Versorgung der umliegenden zwischengespeichert Stahlwerksanlagen bis hin zur Ruhrchemie im Oberhausener Stadtteil Holten.

Doch fast wäre es danach abgerissen worden, bis sich der Rat der Stadt Oberhausen entschied 1992 das Gebäude zu kaufen. Im Rahmen des IBA Emscher Park wurde es zu einer Ausstellungshalle umgebaut für etwa 8 Mio Euro.

Ich war damals bei der Ausstellung mit Christos Fässern, die bis zum Dach gestapelt wurden. Das war sehr beeindruckend!

Die Investition hat sich mehr als gelohnt. Denn es ist nicht nur eine Landmarke innerhalb des Ruhrgebiets, sondern auch einer der höchsten Aussichtspunkte mitten im Pott.

Ein zusätzliches Bonbon gibt es für Marathonläufer, denn jährlich findet auf der größten Industrietreppenanlage der Welt der Gasometerlauf statt.

Die Außen-Treppenanlage mit 592 Stufen hat eine Höhe von 115 Meter und einen Grundriss von 6,0 × 8,5 Meter der gläserne Panoramaaufzug ist da schon etwas bequemer.

Der Erhalt und die auch kürzlich erfolgte Sanierung hat sich mit Sicherheit bezahlt gemacht. Für das Ruhrgebiet ist der Gasometer weltweit ein Besuchermagnet.

Mittlerweile haben den Gasometer über 10 Millionen Menschen die bisherigen 18 Ausstellungen besucht.

Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Zur Zeit ist dort die Ausstellung ‚Planet Ozean‘, die in den ersten 8 Monaten schon 800000 Besucher und Besucherinnen hatte. So viele, wie noch nie! Deswegen wurde die Ausstellung auch bis zum 30.11.2025 verlängert.

Mehr Infos :

https://www.gasometer.de

Als Abschluss noch ein Foto, das mehr Regen enthält als mein Favorit. Der Leser kann selbst entscheiden, welches das bessere ist.

Die gleiche Stelle mit mehr Regenschärfe und der Andeutung des Gasometers

Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gasometer_Oberhausen?wprov=sfla1