Mit Giampiero Piria unterwegs auf Kiosk-Spuren in Bochum – Ehrenfeld I +Video I +Podcast I +Fotos

Der gebürtige Oberhausener Schauspieler, Intendant und -Regisseur vom Theater der Gezeiten ist in Bochum schon ein bekannter bunter Hund. Auf dem Weg durch Ehrenfeld kommt er aus dem Grüßen nicht raus. Heute am 13.4. wurde er 60  Jahre alt. Damit ist es der beste Tag das Video und den Blogbeitrag über ihn und seine besondere touristische Wanderung durch den Stadtteil Ehrenfeld herauszubringen.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Seit 15 Jahren bietet er die ein oder andere Kiosktour an, die auch schon im Fernsehen gelandet ist. Unser gemeinsames Video ist letztes Jahr im August entstanden, wo er die Ausarbeitung zu nächsten Kiosktour durch Bochum – Ehrenfeld mir und mein Publikum exklusiv vorstellt, was nun ab dem Tag seines Geburtstags auf meinem Youtube-Kanal zu sehen ist:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Seine ersten Touren in Bochum gingen durch Wattenscheid, durch die sogenannte „Speckschweiz“ in Hamme und nun auch in Ehrenfeld. 

Zu hören als Podcast:

 

Wo geht die Tour entlang?

Sie startet an der U-Bahn-Station Schauspielhaus, geht über die Alte Hattinger Straße rüber auf die Kronenstraße, vorbei an einem Rotkehlchen-Wandgemälde. Über die Oskar-Hoffmann-Straße geht’s zur Weiherstraße, wo das ein oder andere Hauswandgemälde uns erwartete, dann kamen wir am netten kleinen Kiosk „All In“ vorbei.

Dosengefühle am Schauspielhaus

Wir kamen über die Saladin-Schmitt-Straße südlich vom Schauspielhaus Bochum, wo der Besitzer vom Kiosk 41 gerade einem Backgammonspiel von seinen Besuchern zuschaute. Wir gingen dann in die Christstraße am REWE – Markt biegen wir auf die Pieperstraße zum Romanusplatz, dem ersten Kreisverkehr Bochums ein und enden an der Drusenbergstraße an dem Kiosk „Zum Philosophen“.

Tauben über dem Kiosk
Backgammon am Kiosk 41

An der Drusenbergstraße  steht auch eine „Rote Bank“. Wer den QR-Code auf der Bank mit seinem Smartphone ablesen lässt, kann eine Erzählung von Sabine Reich hören. Die „Roten Bänke“ waren ein Literaturprojekt der Stadt Bochum vor einigen Jahren. Die Erzählungen haben immer mit dem Ort zu tun, wo die Bänke stehen.

Die Rote Bank an der Drusenbergstraße

Das ist nur eine kurze Wegbeschreibung. Alle Hintergründe zu Wandmalereien und Kioske hat Giampiero Piria für die besondere touristische Bochum-Ehrenfeld-Kiosk-Wanderung parat und werden hier nicht erwähnt.  Die Tour kann sich auch jederzeit ändern und angepasst werden.

Giampiero im Naherholungskreisverkehr

Kioske sind das Kernthema, sowie auch das Betrachten der Hauswandgemälde, die auf der Tour zu entdecken sind. Ehrenfeld hat eine besondere Geschichte. Der Stadtteil Bochums hat vieles zu bieten, wie auch den kleinsten „Naherholungspark“ der Stadt, an dem der interessierte Tourist vorbeigeführt wird.

Das Rotkehlchen an der Hauswand Kronenstraße

An der Hattinger Straße liegt die „Kleene Tocke“. Die beiden Betreiber der Trinkhalle „Zum Philosophen“, die der Endpunkt werden wird, haben die ehemalige Pizzeria übernommen. Zum Zeitpunkt des Videos wurde es gerade neu eingerichtet. Asche auf mein Haupt, denn ich habe es noch nicht ausprobiert und da ist ständig voll, wenn ich vorbeifahre.

Was in Paris die Straßencafes sind, sind im Ruhrgebiet die Kioske. Ursprung seiner Kiosktouren-Idee war vor 25 Jahren. Er sieht die Trinkhallen als immaterielles Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen an. Nirgendwo sonst ist diese Art von Kiosk noch präsenter als im Ruhrgebiet. Die einzigen Städte, die zu nennen wären, wäre Berlin mit den „Spätis“ und auch Köln, aber das ist nicht überregional geprägt, so wie hier im Ruhrpott. In den Stadtteilen aller Städte sind die Trinkhallen verteilt. Viele wurden im Zuge des Strukturwandels zwar geschlossen, aber nicht wenige besinnen sich auf Neuartigkeit, Individualität, schicke Tiktok-Videos und sogar Internet-Geschäft und erhalten sich mit den der Modernität geschuldeten Veränderungen trotzdem. Auch Kioske mussten sich den Umstand der Supermarktketten an jeder Ecke und die Eröffnungen von Verkaufsbereichen an den Tankstellen.

Kiosk 41

Die Hauswand-Malereien von z.B. Kevin Schott oder Dennis Klatt sind eine Besonderheit der Tour. Die Stadtverschönerungen sind ebenfalls eine wichtige Mitteilung in seiner Tour. Kunst auf den Straßen zu entdecken, wo man normalerweise nur schaut, dass man von A nach B kommen will, erhellt nicht nur den Horizontblick auf die Stadt, sondern zeigt, dass Ruhrgebietsstädte nicht nur grüner sind als so mancher Besucher denkt, sondern auch bunter.

 

Ausruhen am Kiosk „Zum Philosophen“ war am Ende unserer gemeinsamen Tour selbstverständlich:

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Theaterkünstler Giampiero und Verein „Theater der Gezeiten“

In der Schmechtingstraße 38 im Stadtteil Hamme befindet sich das „Theater der Gezeiten“, dass Giampiero mit dem Verein betreut. Über Hamme hinaus bekommt die Nachbarschaft der sogenannten „Speckschweiz“ an Theaterstücken für Kinder und Erwachsene oder Musikkonzerte und Literaturlesungen eingeladen.

Einige Schritte weiter von der ehemaligen Eckkneipe entfernt befindet sich der „TinyRoom“, das für Kunstausstellungen und ebenfalls für diverse Veranstaltungen genutzt werden kann.

Die „Hutkonzerte“ und Theaterstücke sind frei von Eintritt. Am Ende zahlt man in einen Hut ein „Trinkgeld“ für die Darsteller* oder Musiker* (*Innen natürlich auch!)

Im „TinyRoom“ befindet sich auch das kleinste Kunstwerk der Stadt Bochum von Giampiero Piria in einer Schublade eines dort stehenden alten Wohnzimmerschranks.

Der Individual- bzw. Gruppen-Preis der Kiosktour in Bochum-Ehrenfeld stand noch nicht fest.

Wer sie buchen möchte, kann dies über meine Email in den Kontaktdaten machen oder direkt bei Giampiero per Mail:

giampieropiria@web.de

Auf meiner Blogseite, werden in diesem Jahr noch einige andere Touren im Ruhrgebiet vorgeschlagen, die bei mir gebucht werden können.

Freut euch also auf mehr, aber erstmal auf Giampieros Kiosktour durch Ehrenfeld!

Glück auf, Klümbkes drin und Prost!

Euer Ruhrpottologe André Brune

Links:

Theater der Gezeiten

Schmechtingstr. 40 – Bochum

Internet: Theater der Gezeiten (https://theaterdergezeiten.de)  

TinyRoom

Schmechtingstr. 38, Bochum

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Kunst oder kann das weg?
Anderer Blickwinkel bei der Tour
Flaschengefühle unterwegs
Entdeckungen auf der Weiherstraße
Wandbemalung auf der Christstraße
Die Rote Bank

Blumige Wa(h)limpressionen bei Catharina Lindeskov Nielsen I Beeindruckende Art Exhibition im Bahnhof Dahlhausen I +Video I +Podcast I +Fotos

Den Namen Catharina Lindeskov Nielsen muss man sich in Zukunft mit Sicherheit merken. Denn die gebürtige 33jährige dänische Bochumerin hat eine ganz besondere Art Gegenwartsprobleme in ihren Kunstwerken darzustellen.

Teaser zum Video:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ihre Werke spiegeln die moderne Zivilisation und ihre menschlichen Abgründe wider. Umweltprobleme, Mobbing oder Bodyshaming tauchten als wichtiges Element ihrer ersten eigenen Vernissage „Art Exhibition“ vom 18.-27. August 2023. Im Rahmen der Endhaltestelle der Kulturlinie 308/318, die nach Corona wieder neu belebt wurde mit Literatur, Musik und Kunst beeindruckte sie vor allem in der Wartehalle mit dem großen Buckelwal, der blau leuchtete.

Zum Video:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

In der Fahrkartenausgabestelle waren Bilder von Männern mit Blumenumrandung aufgehängt. Diese wurden im Dezember mit dem Publikumspreis mit dem 1. Platz bei der „Revierkunst“ – Ausstellung in der Hattinger Henrichshütte ausgezeichnet.

Urkunde Revierkunst - 1. Platz

Im Buckelwal konnten durch die Beleuchtung Plastikgegenstände entdeckt werden, die das Kunstwerk so besonders macht, wenn der Ernst der Lage in den Weltmeeren nicht so extrem schlimm wäre.

Sie hörte die Nachricht von einem an einem Strand verendeten Jungwal, der über 100 kg Plastik in sich trug. Weitere Informationen, wie die 1,6 Mio km2 große Müllinsel im Meer machten ihr Bauchschmerzen. Diese Informationen vereinte sie in dem einzigartigen Kunstwerk. Der in naher Zukunft in einem Foyer einer Firma hängen wird.

Auf einer großen Leinwand hinter der großen Walflosse sind Menschen wie in einem Wollknäuel miteinander verwoben. Die Videoinstallation zeigt den „Togetherness“-Gedanken von Catharina Lindeskov Nielsen. Jede Person steht nach und nach auf und sucht sich einen Standpunkt weit entfernt von dem Knäuel. Jeder muss seine Position im Leben finden, aber andererseits müssen alle zusammen arbeiten, um einen Wandel gemeinsam zu erreichen, erzählt sie mir im Gespräch. Niemand geringerer als Mahatma Ghandi mit dem Zitat: „Wer einen Fluss überqueren will, muss das eine Ufer erst verlasse“, war ihre Inspirationsquelle.

Allein schon der Gang durch den historischen Bahnhof von Bochum Dahlhausen kurz vor dem Eisenbahnmuseum, war es als Kulisse schon wert diese Ausstellung zu besuchen. Der Bahnhof bot in meinen Augen den besten Hintergrund für die Ausstellung von Catharina Lindeskov Nielsen.

Ihre moderne Kunst mit den jeweiligen wichtigen „Gegenwartsproblemen“ bricht die Historie auf, obwohl im 19. Jahrhundert damals die gleichen Probleme herrschten, wie heute, nur auf eine andere Art und Weise.

Als Kunst sah man eher Landschaftsbildern und Porträts, aber der Wandel zum Ende des Jahrhunderts kam mit dem Aufbrechen von Strukturen in der Malerei. Der Impressionismus kam auf und erste Skulpturen tauchten auf, die sich nicht mehr an alte Meister hielten, sondern die Zeit auf ihre Art und Weise interpretieren sollten.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Umweltprobleme, wie die Verschmutzung von Luft und Gewässer, die hier im Ruhrgebiet zur damaligen Zeit sehr extrem war, oder die familiären Probleme unter dem starken religiösen oder sozialen Eindruck, der hier vorherrschten, tauchten in der Kunst kaum auf. Catharina bricht mit ihren Kunstwerken auch mit noch heute verkrusteten Strukturen im Denken und Handeln der Menschen, die immer noch nicht erkannt haben, dass wir nur auf einer Erde wohnen, die wir zu unseren Lebzeiten geliehen haben und sie verdrecken und verseuchen.

2020 als die Welle der Fridays for Future – Demonstrationen für mehr weltweiten Klimaschutz kurz vor der Corona-Pandemie ihren Höhepunkt mit ihrem Vorbild Greta Thunberg erreiche, hat Catharina sie als Göttin des Frühlings „Demeter“ aus der griechischen Mythologie mit einem Blumenkranz gemalt. Sie steht als starke Frau für den Aufbruch in eine blumige neue bunte Welt, die sich für den besseren Klimaschutz weltweit.

In dem Gesamtkunstwerk der „Daphne“-Mythologie zeigt die Künstlerin auch menschliche Abgründe, wie sie aber wie Phönix aus der Asche, daraus herauskommen und ein neues oder anderes Leben beginnen, als die Eltern es zum Beispiel vormachen oder gelebt sehen wollten.

Da sind die drei starken Frauen, die ihre Schicksalsschläge haben, die Catharina in einer einzigartigen fotografischer Weise auf Papier zeigt. Die einzelnen Fotos der Frauen sind eine Abfolge mit dem aus dem oberhalb des Herzens herauswachsenden Blume ihres Charakters, die auf dem Papier mit einem Beamer gezeigt werden. Gleichzeitig können Besucher die Geschichten der Frauen mit einem Kopfhörer hören, was sie für Schicksalsschläge haben und welchen Einfluss sie unterstanden, und wie sie das Leben neu begonnen haben.

Basiernd auf die jeweilige weibliche Figur hat Catharina die Form auf weißem Papier herausgeschnitten, wo die Fotoabfolge mit der oberhalb des Herzens herauswachsende Pflanze, den neuen Weg im Leben zeigt, das sie selbst erkoren haben.

Sie stehen um einem „Lebensbaum“ wie zufällig. Auf seinen Zweigen hängen Blätter hinter „Glas“ mit einem sinnigen Spruch verschiedener Persönlichkeiten, wie Albert Einstein. Fast wie ein wunderbarer positiver und nachdenklich stimmender Weihnachtsbaum steht er da im sanften blauen Licht eingehüllt. Wer ein „Blatt“ erwirbt für 30 € tut auch etwas Gutes. 5 € gehen an das Tierheim in Bottrop.

Hanna
Sina

Im farblichen Gegensatz zu der blumigen Mythologie-Kunst von Demeter und Daphne, hängen dort auch Schwarz-Goldene Bilder aus Acryl, das Kaleidoskop der Insekten. Akribisch gezeichnete Insekten, Käfer, Libelle und Motten sind mit Blättern aus Gold eingerahmt, mit der sie selbst immer in der Natur in Verbindung stehen.

Die bei „Revierkunst“ der „Metropole Ruhr“ ausgezeichneten Bilder von Männern mit Blumen hat sie mit dem Genderklischee gebrochen. Sie kehrt das Gendern um und macht aus den „harten“ Männerporträts, die mit den Pflanzeneigenschaften zusammenhängen, eine blumige Gestalt, die dadurch eher weiblich „weicher“ wirkt. Ihr Mann bekam die Sonnenblume mit der Charaktereigenschaft „Lebensfroh“ zugewiesen, denn das ist er, auch wenn er selbst ihr berichtet hat, dass Menschen, die ihn begegnen lieber die Straßenseite wechseln…

Die Aufwendigkeit dieser Bilder ist groß gewesen. Mehrere Wochen hat sie gebraucht um das erste Bild fertig zu stellen. Das Malen und Abtrennen auf dem Organza ist sehr mühsam gewesen. Die Vielschichtigkeit der Menschen wird in den Bilder faszinierend verarbeitet.

Kunst und Germanistik auf Lehramt hat Catharina studiert. Sie war im Museum für verfolgte Kunst in Solingen angestellt. Jetzt seit dem 1.3.2024 verheiratet, ein Kind und Hund, hat sie erste Auftragsarbeiten. Die Hochzeit wurde tatsächlich verschoben. Sie war am Tag der Vernissage geplant gewesen. Aufgeschoben ist je nie aufgehoben!

Fotos freundlichst bereitgestellt von Catharina Lindeskov Nielsen

Herzlichen Glückwunsch für den 1. Platz bei „Revierkunst“ und zur Hochzeit!

Von mir ein großes Glück auf für noch ganz viele tolle Kunstprojekte! 

Das nächste ist schon in den Startlöchern:

Am 25. – 28.4.2024 wandert der große Buckelwal noch einmal zu einer Ausstellung, wo Catharina Lindeskov Nielsen vertreten ist: Art Discovery Fair Cologne, die Entdeckermesse für zeitgenössische Kunst. Wer weiß, was sich dort ergeben wird!

Discovery Art Fair Köln – die Entdeckermesse für zeitgenössische Kunst in Köln

Links zu Catharina Lindeskov Nielsen

HomepageCatharina Lindeskov Nielsen – Paintings – Performence – Installations

Youtube: Lindeskov Art – YouTube

Instagram: Lindeskov.Art (@lindeskov.art) • Instagram-Fotos und -Videos

Mit der Künstlerin in Kontakt treten: info@lindeskov.art

Facebook zur Zeit offline

FOTOGALERIE aus der Ausstellung

Rüdiger Caspelheer vom Machmit-Sozialwerk & die Feldküche-Spende für die Ukraine I +Videos I +Podcast I +Fotos

Rüdiger Caspelherr vom Machmit-Sozialwerk ist ein POTTmensch durch und durch. Seine Idee in Schuhkartons Weihachtsgeschenke für Kinder in der Ukraine zu spenden hallte gerade noch nach, da kam die Idee mit den gespendeten Geldern eine Feldküche zu organisieren, die vor Ort genutzt werden kann.

Teaser:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Zum Video:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Zum Ukraine Bild – Podcast :

Oder

Bei Ruhrpottologe unterwegs:

Der 63jährige Rüdiger Caspelherr arbeitet seit 24 Jahren bei der Knappschaft Bahn-See. Er engagiert sich seit Oktober 2023 beim Machmit-Sozialwerk, einem Verein der Angestellten- und Sozialverwaltungen des Bundes und Krankenkassen. Schirmherr ist Arbeitsminister Hubertus Heil.

Der Verein setzt sich für viele soziale Dinge in ganz Deutschland ein. Gezielt wird dann für bestimmte Projekte Geld in Charity- oder Tombola-Veranstaltungen gesammelt.

Alle Helfer vor der Feldküche

 

Rüdiger Caspelherr ist seit 2019 mit einer Ukrainerin verheiratet. Die Tochter lebt in Odessa und hat durch die täglichen Raketenangriffe Angst um ihr Leben.

Als der Krieg sich ausweitete und Ukrainer und Ukrainerinnen mit Kindern nach Deutschland flüchteten hat er sich Gedanken gemacht, wie man ihnen eine entsprechenden Krankenversicherung schnellstmöglich zusammenstellen kann.

Im Oktober 2023 hat Rüdiger Caspelherr Johannes Höreth, dem Leiter des Machmit-Sozialwerks, die Aktion von Weihnachtsgeschenken in einem Schuhkarton aufgeteilt für Mädchen und Jungs für das Kriegswaisenhaus „Sonnenblume“ vorgeschlagen.

Short zum 65. Hilfstransport:

#Teaser I 65. #Hilfstransport der #gesellschaftbochumdonezk in #Ukraine I #Ruhrpottologe hilft (youtube.com)

Kinder sollten darin bestimmte Dinge je nach Geschlecht hineingelegt bekommen, wie Malheft, Matchboxauto, Kuscheltier, Malstifte, Radiergummi, Puppe etc. Das Ziel war 220 Stück zusammen zu bekommen.

Insgesamt sind 280 Stück zusammengekommen und kurz vor Weihnachten mit dem 54. Hilfstransport in die Ukraine zum vom Verein Gesellschaft Bochum Donezk e.V. betreuten Kriegswaisenhaus „Sonnenblume“ geschickt worden. Dort bekamen sie alle eine riesige Freude in ihre Gesichter, obwohl zu dem Zeitpunkt alle in Kellern sein mussten, weil die Russen gerade an Weihnachten heftige Raketenangriffe auf die Umgebung gemacht haben.

Rüdiger Caspelherr

Insgesamt steigerten bei dem Aufruf viele Mitglieder des Vereins Gesellschaft Bochum Donezk und Bochumer Bürger und Bürgerinnen die Weihnachtsschuhkartons auf eine Anzahl von sage und schreibe 1700 Stück, die dann in der Umgebung an Kinder verteilt wurden.

Bei dieser Aktion kamen auch viele Geldspenden zusammen, so kam es zu der Idee eine agile Feldküche zu organisieren und diese bei einem der nächsten Transporte mitzuschicken.

Ein Feldküche kann 250 Personen versorgen und als Anhänger schnell weitertransportiert werden. Sie hat ein aufklappbares Dach, so dass die Abgabe von gekochtem Essen auch bei widrigen Wetterverhältnissen ausgeführt werden kann. Sie ist jederzeit von einem Ort zum anderen transportierbar und kann im Umkreis viele Menschen versorgen, deren Häuser zerbombt wurden und alles verloren haben.

Jedoch kostet eine neue Feldküche 18000 €. Rüdiger Caspelheer kam durch die Suche allerdings auf einen Landwirt aus Warendorf, der eine sehr gut erhaltene mit abgelaufenen TÜV für 4000 € verkaufen wollte. Der Landwirt fand das Projekt so gut, so dass er das unterstützte, in dem er den TÜV auf eigene Kosten übernahm. Danach wurde sie nach Bochum gebracht, wo sie dann in den Anhänger des 65. LKW-Hilfstransports bugsiert wurde.

Im Film ist noch die Begehung des von der Stadt Bochum zur Verfügung gestellten Sammellagers für den Verein Gesellschaft Bochum Donezk zu sehen und anschließend, wie so ein Transport gepackt wird. Ich war selbst dabei um die jeweiligen Transporte zu packen.

Video zum Weihnachts-Hilfstransport:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Video zum 65. Hilfstransport:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Rüdiger Caspelherr ist ein wertvolles Zahnrad im Getriebe mit tollen Ideen den Verein Gesellschaft Bochum Donezk in ihrer Arbeit für die Ukraine zu unterstützen!

Er ist ein POTTmensch durch und durch. Er wurde für seine Idee und Unterstützung ausgezeichtnet mit einer Ehrenurkunde unterzeichnet vom Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und dem Leiter des Machmit-Sozialwerks Johannes Höreth ausgezeichnet worden.

                            Urkunde vom Machmit Sozialwerk mit Unterschriften vom Bundesarbeitsminister Hubertus Heil & Johannes Höreth vom Machtmit-Sozialwerk

Glück auf!

 

FOTOS vom Packen des 65. Hilfstransports (Fotos Copyright Johnny Khoury, André Brune & Liza)

Feldküche im Anhänger
Johnny im Einsatz
Monika Grawe im Gespräch mit Radio Bochum
Auf die Rollwagen
Zum Laden auf den Anhänger
Letzte Säcke mit Decken zum Stopfen bis zur Decke
Geschafft ! VOLL!
Alle Helfer vor dem fertig gepackten LKW

Marathon mit Trassenliebherin Verena Liebers I Interview I +Video I +Podcast I +Shorts

Ruhrpottologe unterwegs auf der Springorum-Trasse in Bochum mit Autorin & Sportlerin Verena Liebers & ihr Buch „Trasse ist Klasse“
 

Verena Liebers ist eine lebensfrohe naturverbundene Schreibbiologin. Sie seziert förmlich die natürliche Umgebung. In erzbahntrassenschwingenden Worten zwischen zwei Buchdeckeln lässt sie Leser und Leserinnen dann an ihren freien Dopamingedanken teilhaben.

Glücksgefühle bekommen auch Sofakartoffeln, die nicht so sportlich angehaucht sind. Aber schon beim Lesen werden auch sie sich die Schuhe schnüren und losgehen, wenn es gelesen wurde, ob in Bochum oder ganz Deutschland. Trassen finden sich überall, aber im Ruhrgebiet sehr viele.

Ich habe Verena Liebers, die sich abgekürzt VIGLi nennt, weil Verena Gisela Liebers ihr vollständiger Name ist, nicht nur zu ihrem autobiografischen Sport-Natur-Erzählbuch „Trasse ist Klasse“ interviewt, sondern ich wollte die Frau hinter den geschriebenen Worten kennenlernen.

Außerdem ist zeitgleich der Roman „Klang der Schritte“, an dem sie sieben Jahre lang gearbeitet hat, erschienen. Den reißen wir nur an, weil wir uns dafür mit einer Lesung nochmal extra treffen werden. Aber sie ist nicht nur Autorin, in erster Linie ist sie Biologin. 

Teaser – Short zum Buch „Trasse ist Klasse“:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Trailer zum Videopodcast:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Im Video oder Podcast erfahrt ihr mehr:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die 62 jährige Verena Liebers läuft schon immer gern seit dem 2. Lebensjahr, wie sie mir im Anfang unseres Gesprächs mitteilte. Mit dem Schreiben begann sie schon mit 7 mit einem ersten Bilderbuch.

Geboren in Berlin hat sie eine Zeitlang in München vor Bochum gewohnt. Die Innenstadt von München war ihr immer ein touristischer Graus, so fuhr für sportliche Freizeitaktivitäten außerhalb der Stadt zum Wandern in den Alpen oder in der Umgebung. Ist ja ein Katzensprung.

Das Schreiben gehörte für sie immer wie selbstverständlich zum Leben. Mit 13 allerdings entschied sie sich schon Biologie zu studieren und nicht Schriftstellerin zu werden. Damals hatte sie noch nicht geahnt, das sich beides erfolgreich vereinbaren lässt.

Zum Sport mit dem Rad, Joggen oder auch Marathon oder Triathlon mitzumachen, kam sie erst in  Bochum auf dem Geschmack als sie 1990 beruflich mit der Dissertation über Allergien durch rote Mückenlarven in der Tasche hier ihre Zelte aufschlug. Seitdem arbeitet sie in der Immunologie für Arbeitsschutz.

Hier waren keine Berge, die ihre Kondition anstrengen konnte, weil es nicht die Berge, wie südlich von München vorhanden waren. Der sportliche Ausgleich wurde hier im Ruhrgebiet dennoch schnell gefunden.

In Bochum fühlt sie sich seit jeher wohl. Sie wohnt in der Nähe der großen Springorum-Trasse, die sie fast täglich nutzt. Sie hat die 2019 komplett fertiggestellte Trasse unweit ihrer Wohnung schätzen und lieben gelernt. Und immer einige Dinge aufgefangen, die sie sich aufgeschrieben hatte. Irgendwann war es soweit und um die sogenannten 25 „Trassensplitter“ kamen die autobiografischen Erzählungen von sportlichen Erlebnissen, die Sportgemeinschaft, die vielen Freunde und die Franks.

Verena und die klasse Trasse (Foto: Copyright André Brune)

 

Nicht nur in Bochum gibt es eine Trasse. Ganz Deutschland hat stillgelegte alte Eisenbahn-Linien zu Rad- und Fußwegen umfunktioniert. Im Ruhrgebiet sind die meisten sehr alt und lange nicht mehr in Funktion. Die Trasse sind ehemalige industriell genutzte Eisenbahnschienenwege. Güter, wie Kohle, Eisen, Koks, Stahl wurden von den Produzentenorten in den Städten, wie eben z.B. Zechen, Bochumer Verein oder Krupp in Essen, dann zu den Kanälen oder Flüssen gebracht, um sie weiter zu transportieren oder zu bearbeiten.

Viele Wege wurden jahrzehntelang nicht mehr genutzt und verwuchsen. Doch die Wege waren noch da. Die Idee war die Trassen nicht nur zur Verkehrsentlastung zu nutzen, um Menschen vom Auto auf das Fahrrad zu bekommen ohne eine Hauptverkehrsader nutzen zu müssen, und gleichzeitig auch einen idealen Freizeitort mit verschiedenen Verbindungswegen auszubauen, die an Sehenswürdigkeiten und Stadtteilen liegen. Erholungs- und Pendlerwege sind nun die Trassen geworden, die noch nicht überall zu 100 % fertig sind. Sie kosten ja auch einige Millionen

***

Kurzinfo zur Springorum-Trasse:

Für die 10 km Springorum-Trasse 5,8 Millionen Euro ausgegeben worden. Sie verbindet den Ruhrtalradweg mit der Innenstadt Bochum. Sie führt auch zum entstehenden Radschnellweg 1 bei der Buselohstraße. Der letzte Abschnitt wurde 2019 der Öffentlichkeit zur Nutzung freigegeben. Der Eisenbahntunnel unterhalb der Hattinger Straße wurde nach der Schließung und Verfüllung vor Jahrzehnten wieder aufgemacht und gesichert. Somit verband der Tunnel die Wege von der Innenstadt Bochum mit dem Weg ab Schlosspark Weitmar bis zum Ruhrtalradweg in Dahlhausen.

RVR – Infos zur Trasse:

Springorum-Trasse (rvr.ruhr)

***

Für Verena Liebers ist nicht nur die Springorum-Trasse somit eine besondere Strecke, wo Joggen, Wandern, Radfahren und Sonntagsspaziergänge stattfinden können, sondern auch die Natur und die anliegenden Gebäude bewundert werden. Es gibt immer was neues zu entdecken!

Sie freut sich über jeden Stau auf der Autobahn, wenn die schwarze Blechlawine steht und sie freudestrahlend ohne Stress staufrei über die Autobahn läuft. Das haben wir zufälligerweise bei unserem Podcasttermin auch erleben dürfen.

Niemand muss also weit fahren, um tolle Dinge zu erleben, stellt Verena Liebers fest. In Bochum ist alles nah beieinander, wenn sie die Haustür verlässt. Egal, ob Theater, Ausstellungen oder Abenteuer auf der Trasse erleben, alles ist sozusagen umme Ecke, wie man hier so schön sagt. Sie weiß den Wohnort im Ruhrgebiet zu schätzen und zu lieben. 

Im Buch beschreibt sie auch einen Marathon in einem kleinen Volkspark in Bottrop oder in Uelzen. Sie beschreibt die Gemeinde der Läufer um sie herum. Irgendwie sind alle miteinander verbunden. Man lernt sich schnell kennen. Im Buch gibt es mehrere Franks. Wobei einer von ihnen gefühlt, wie ein innerer Schweinehund,  Verena mit einer virtuellen Peitsche zu mehr Energie antreibt, wie ein Trainer einer Nationalmannschaft bei der Olympiade.

Verena trainiert nicht nach Plan. Sie verbindet Sport mit Freunde treffen oder Ausstellungen besuchen. Sie setzt sich dann auf ein Fahrrad und fährt mal eben 30 km nach Marl. Verena besitzt kein Auto und lüftet lieber ihr Hirn statt auf der Couch zu liegen. Sie hat auch keinen Fernseher. Nach der Arbeit und anschließendem Laufen oder Radfahren auf der Trasse, hat sie dann auch einen frischen Kopf, um diszipliniert eine Stunde zu schreiben.

Verena liebt die staufreie Trasse während unter ihr die Blechlawine steht (Foto: Copyright André Brune)

 

Mit Ironie belächelt Verena Menschen, die um frische Luft zu tanken extra ins Auto steigen, im Stau stehen, um irgendwo statt vor der Haustür das Gleiche erleben zu können.

Mein kleines Erlebnis mit der Springorum-Trasse:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Trasse ist für sie wie ein Chamäleon, mal nach Flieder oder mal nach Haschisch riechend.

Verena Liebers Lebenslust ist in dem Buch „Trasse ist klasse“ wunderbar zu lesen. Mit dem Buch lernt man die Person kennen und bekommt Geschmack nicht nur das Ruhrgebiet zu besuchen, sondern sich die Joggingschuhe, das Fahrrad in die Hand zu nehmen oder vor die Tür zu gehen, egal wo man wohnt.

Wer hier wohnt, weiß noch immer nicht unbedingt, was es hier alles zu entdecken gibt! Und wer hier nicht wohnt, wird mit dem Verenas Buch mit Sicherheit indirekt aufgefordert mal vorbei zu schauen in Bochum und Umgebung.

Es gibt vieles zu entdecken hier auf und neben der Trasse, ob Springorum – oder Erzbahntrasse, hier ist lebenswerter als viele denken außerhalb des Ruhrgebiets. Deswegen mein Tipp: Buch lesen!

Weitere Titel und Infos von Verena Liebers:
 

Verena Liebers „Vigli“ im Internet

VIGLi (https://vigli.de)

TRASSE IST KLASSE
Bücher (vigli.de)

Instagram
@vigli_verena

Facebook
Verena.Liebers

Kontakt:

Dr. Verena Liebers
44789 Bochum
E-Mail: vigli@vigli.de

Der Buchtipp, worüber wir gesprochen haben:

Trasse ist Klasse – Vom Abenteuer, vor der Haustür zu laufen

Trasse ist Klasse – Buchcover (Copyright aus der Internetseite von Verena Liebers)

Ihre Bücher auch als Ebook bestellen:

Trasse ist Klasse (gebundenes Buch) | Neue Impulse Verlag GmbH (neue-impulse-verlag.de)

ISBN: 9783903376533

Wir hatten unseren Spaß (Foto: Copyright Verena Liebers)

Glück auf aufer Trasse!

P.S.: Mit Verena Liebers werde ich zum Buch „Klang der Schritte“ nochmal einen Extra-Podcast machen und dann auch andere Bücher ansprechen. Hier ging es ausschließlich darum Verena Liebers kennenzulernen und die Trasse und das Buch „Trasse ist Klasse“ und das drumherum. Seid also gespannt! Termin wird noch bekannt gegeben!

P.S. 2: Podcast, Videoaufnahme oder die Buchempfehlung ist aus freier Entscheidung hier beworben worden ohne bezahlt zu werden. Für mich ist wichtig Menschen zu zeigen und interviewen, die hier im Ruhrgebiet was besonderes machen oder sind. Der Beitrag ist unbezahlte und unaufgeforderte Werbung, falls jemand meint ich würde dafür bestimmt bezahlt werden. Ne. Is nicht! Entdeckt VIGLi einfach literarisch! Tschüssikowski!

Kunstmuseum Eigenheim – 91 Jährige Ingeborg Ader liebt das Malen für die eigenen Wände I +Fotos

Ingeborg Ader ist 91 Jahre alt. Erst kürzlich hat sie wieder ein Bild fertig gestellt, auch wenn die Hände es nicht mehr so können. Sie ist eine von mit Sicherheit vielen Künstlern, die für die Schublade malen bzw. gemalt haben, deren Werke der Öffentlichkeit nie gezeigt wurden oder gezeigt werden. Ich ändere es mit diesem Beitrag mit ihrer Erlaubnis.

Audio – Aufnahme mit ihrer Erlaubnis:

Ingeborg Ader vor ihrem zuletzt gemalten Kunstwerk (mittig)

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum talentierte Künstler und Künstlerinnen ihre Werke nicht der Öffentlichkeit zeigen möchten. Ingeborg Ader hat mir erlaubt ihre in den letzten Jahrzehnten gemalten Bilder der Öffentlichkeit zu zeigen in meinem Blog.

Ihr Haus wirkt wie eine Galerie. Bunte Bilder, die entweder an Urlaubsorte oder vergangenen Zeiten erinnern, auch religiöse Motive hängen an den Wänden. Die Stilrichtung ist eine Mischung aus Impressionismus, Landschaftsmalerei und Naive Malerei. Das eine könnte ein Monet sein, das andere ein Chagall, aber es ist jeweils ein Ader.

Mit 50 fing Ingeborg Ader erst an zu malen. Sie hatte immer den Drang zu malen, hat es aber nie wirklich machen wollen oder können. Heute ist sie 91 und die Hände sind nicht mehr so willig, wie sie waren.

Der Lauf des Lebens macht vielen den Strich durch das Talent, was in einem schlummert. Die Erziehung von drei Kindern und einen Bergmann zu versorgen plus das Haus in Ordnung zu halten gingen vor. Da bleibt für einen selbst kaum Zeit. Doch irgendwann ist alles anders. Ingeborg Ader suchte nach einer Abwechslung. Das Malen war eine Möglichkeit aus diesem normalen Leben auszubrechen und ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen.

Von der oberen Etage bis in den Keller hängen Bilder, die auch in einem Museum hängen könnten. Ob das kleine Ölbild von Neuschwanstein oder das Abendmahl, das im Schlafzimmer hängt, neben jede Menge anderen Motiven.

Strandspaziergang der Eltern?

Ich bewundere die alte Dame, die von ihren Bildern schwärmt und fand es wichtig ihre Bilder zeigen zu dürfen. Vielleicht animiere ich dazu auch andere aus dem Schneckenhaus zu kommen. Einfach zeigen, was man kann ohne Scham. Ob es etwas wert ist spielt keine Rolle. Ob Anerkennung oder nicht, ist auch nicht wichtig. Der Wille es zu zeigen, was man aus Überzeugung macht, was Spaß macht oder Hobby ist, kann für den ein oder anderen auch zur Passion werden und sogar Berufung. Also keine Scheu!

Ingeborg Ader freut sich doch noch ein kleines bisschen Anerkennung zu bekommen von jemanden, der es wichtig findet diese Anerkennung anderen auch zu zeigen. So ist das Ruhrgebiet, so ist der Ruhrpottologe.

Sie hat ihren ersten Mann verloren an einem Tumor. Er war 24. Mit ihrem zweiten Mann und den Kindern aus der ersten Ehe hat sie eine glückliche zweite Jahreszeit fünfzig Jahre lang mit ihm gehabt.

Zum Malen kam sie über einen Krankenhausaufenthalt. Eine jüngere Patientin im Krankenzimmer war Grafikerin und Illustratorin und malte. Ingeborg Ader hat sich sehr für ihre Arbeiten interessiert. Die kranke Bettnachbarin animierte sie es doch auch mit Malen zu versuchen. Ingeborg Ader hat es sich nicht vorstellen können zu malen. Doch der innere Drang und die Neugier es auszuprobieren war größer.

Die gebürtige Essenerin fing mit Porträts an und arbeitete sich durch verschiedene Stilrichtungen. Sie entwickelte Spaß an der Kunst ohne daran zu denken die Werke zu veröffentlichen.

Erst mit meinem Besuch und meine Faszination ihrer Erzählung über die Bilder, die überall im Haus hingen, war sie bereit sich dafür zu öffnen. Bei meinem zweiten Besuch freute sie sich zu hören, dass nun ihre Freundin auf Gran Canaria die Bilder nun auch sehen kann, die sonst nur aus Telefongesprächen erfahren konnte, was tausende Kilometer entfernt in einem kleinen alten Haus einer alten Freundin so passiert.

In manchen Bildern sind schöne Urlaubserinnerungen abgebildet. Bottroper Motive sind ebenfalls zu finden. Die Hochstraße mit der Cyriakuskirche und dem Domcafé, worüber ich selbst meine Kindheit verbracht habe und groß wurde, bis ich 1995 nach Bochum zog. Wie klein die Welt doch ist.

Hochstraße mit Cyriakuskirche und Domcafe
Gaststätte Overbeckshof

Der Overbeckshof hatte immer große Hochzeiten ausgetragen. Der Stadtpark ist bis heute ein Hochzeitsmotiv, so auch ein Motiv ihrer Malarbeiten geworden.

Malen ist für Ingeborg Ader ein Hobby, aber vielleicht auch ein Festhalten schöner Erinnerungen, gerade, wenn das Leben nicht so rosig war und ein früher Tod eine Rolle in ihrem Leben spielte, der sie psychisch belastete.

Malen kann eine Katharsis sein für Menschen, ein Ausdruck, Innehalten, Meditation oder auch Mitteilen. Wer über sich hinauswachsen will, ohne einen geldlichen Hintergedanken zu haben, der kann genauso seine Bilder zeigen. Das heißt nicht, dass sie ohne Wert auch verkauft werden können, denn das wertet jedes Bild natürlich auf. Zu wissen, dass ein eigenes Bild irgendwo hängt.

Ob sie gut oder schlecht sind, das sollte niemand selbst beurteilen, denn Kunst beurteilen andere für sich. Die Betrachter entscheiden je nach Geschmack, ob es sehenswert ist oder nicht. In der modernen Kunst ist es wie mit Schuhen. Die einen sehen schick aus, sind aber nicht zu tragen. Die anderen sind klobig und nicht schön, aber sie haben eine Bequemlichkeit. So sind auch Bilder. Das eine ist für den anderen schön, mit dem anderen kann die weitere Person nichts anfangen. So ist es mit allen Dingen. Deswegen freue ich mich, dass ich die Kunst von Ingeborg Ader nach außen bringen konnte. Die Betrachter können entscheiden, ob sie es schön finden oder nicht.

Beachtlich ist jedoch trotzdem, dass Ingeborg Ader immer noch mit Freude malt. Und es ist toll, dass sie nun weltweit zu sehen ist in einer virtuellen Ausstellung bei mir dem Ruhrpottologen.

 

Aber einen bitteren Beigeschmack hat die ganze Sache, die ich entdeckt habe. Wenn Sie aus dem Haus raus muss – so hart es klingen mag: Lebendig oder Tod –  so sind die Bilder, ihre Kunst, ihre Gedankenwelt mit dem Pinsel aufgemalt in Gefahr. Sie wandern, wie so vieles, was die Nachkommen nicht selbst an die Wand hängen können oder wollen und keinen geldlichen Wert besitzt im Container und somit in den Müll. 

Ich beziehe das auf meine eigene Situation und die vieler Nachkommen. Denn es ist wichtig die persönlichen Dinge, egal in welchem Verhältnis man mit den Vorfahren selbst zu klären. Die Dinge, die ungewöhnlich sind, eine Erinnerung haben oder durch die Hand der Person gegangen ist, wohlwollend zu betrachten und genau zu überlegen, ob es doch nicht sinnvoll ist, es zu behalten oder jemanden zu geben, der Spaß daran hat. Dabei kann man mit Gewissheit sagen, dass es jemand bekommt, der Spaß daran hat, wie z.B. eben sich ein Bild aufzuhängen oder einen Kerzenständer hinzustellen oder den alten Sessel zu benutzen, die sonst alle auf den Müll landen würden.

Ich möchte hiermit einen Aufruf an die Nachkommen machen, darüber nachzudenken, ob es nicht schöner ist, diese Bilder oder einfach irgendwelche Dinge aus einem Haushalt der Vorfahren dann der Nachwelt weiterzugeben. Dieser Aufruf gilt für alle Nachkommen von talentierten Künstler und Künstlerinnen, die ihre Werke im Hausflur, Dachboden oder in der Schublade hängen und liegen haben. Vielleicht einfach für kleines Geld anbieten, das gespendet werden kann, damit es einen Wert hat. Denn jedes einzelne Kunstwerk, ob von Ingeborg Ader oder jemand anderer, der oder die für die Schublade gemalt, geschrieben, gedrechselt, gebaut, gedruckt, gestickt oder gehäkelt hat, sollte gewürdigt werden.

Es muss nicht nur ein Van Gogh überdauern, dessen Kunst zu Lebzeiten nichts wert war, sondern auch ein Stück von unbekannteren Menschen, damit sie in Erinnerung bleiben, so wie die gemalten Bildern von Erinnerungen an Urlaub, Gedanken zur Religion oder Natur von Ingeborg Ader in Szene gesetzt wurde. Und wer weiß, vielleicht ist eins der Bilder von Frau Ader in 100 Jahren 100 Mio Euro wert, wenn es diese Währung noch geben wird.

Ein besonderes Bild ist mir selbst in Erinnerung geblieben, nicht von Frau Ader, sondern von einem Künstler, der schon lange unter der Erde liegt. Ein unbekannter Künstler, ein Schlesier, der in der Nähe von Verdun im ersten Weltkrieg gekämpft hat für die Deutschen, während der Bruder auf der französischen Seite für die Unabhängigkeit Polens kämpfte. Das Bild zeigte eine zerstörte Kirche. Das Bild war grün und grau. Es strahlte eine Besonderheit aus. Irgendwie war in dieser Besonderheit eine gewisse Ruhe trotz der pausenlosen Kampfhandlungen zu sehen. 

Ich spürte, dass es eine Beruhigung für den Maler war, gerade dieses Motiv zu wählen. In den schrecklichen Kriegstagen eben an einen Gott zu glauben und ein Leben nach dem Tod statt in diesen Schlachtfeldern. Das Bild habe ich leider nie fotografiert und als ich es wollte, ist die Person, der Großneffe des Malers leider verstorben, so dass ich das Bild nie wieder sehen konnte. Er war ein Mann, der den Vater von Lukas Podolski seit Kindheit kannte und in Polen vor der Auswanderung in den 1980ern besondere Fußballer selbst trainiert hatte. Wo das Bild gelandet ist, weiß ich nicht. Doch ich hoffe, dass es eben nicht auf dem Müll gelandet ist, denn gerade dieses Bild zeigt, wie wichtig es ist, darüber nachzudenken. Ich hätte mir das Bild mit dieser Geschichte an die Wand gehängt. 

So wünsche ich Ingeborg Ader noch viel Lebenszeit, um weitere Bilder zu malen, die vielleicht der ein oder andere irgendwann selbst an der eigenen Wand sehen möchte!

Glück auf!

Bildergalerie 

Copyright Fotos André Brune – Copyright der Bilder Ingeborg Ader

Burg Eltz
Das Abendmahl
Ingeborg Ader - Aus Freude zur Kunst

Dreizehnjähriges Trompeter – Talent Elias Mutz trötet Publikum warm I +Interview I +Videos I +Fotos

Talente sind nicht einfach zu finden. Ein aktuelles Trompeter-Talent habe ich am Samstag getroffen beim Weihnachtsfest vom Podcast-Team „Bierchen bitte“ in Bottrop (Extrabeitrag folgt): Elias Mutz

Piet Metzen vom Podcast – Team hatte ihn eingeladen auf dem Weihnachtsfest zu spielen. Schon war er da. Sein Vater kümmerte sich um das Equipment und stand ihm immer zur Seite.

Elias gerade 13 Jahre jung und spielte das begeisterte Publikum warm. In meinem Interview, das für ihn das allererste Interview überhaupt war, sagte er, er übe drei Mal die Woche im Elternhaus seit vier Jahren. Er erklärte sich mit dem Einverständnis seines Vaters bereit für das kurze Interview.

Ich hätte noch gern das ein oder andere gefragt, aber ich wollte ihn nicht gleich belasten, obwohl er souverän antwortete.

Er kann in diesem Alter besser ohne Playback spielen als Stefan Mross, der bekannte Trompeter und Moderator des deutschen Fernsehens. Elias Mutz schmetterte durch die blankgeputzten Röhren mit den drei Knöpfen, was Ventile sind, ein Weihnachtslied nach dem anderen raus. Seine Eltern haben ihren Keller so eingerichtet, dass er seine Trainingsstunden ohne Probleme durchziehen kann.

Zum kompletten Interview-Video mit einigen Ausschnitten seines Könnens:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Besonders ergreifend spielte er die Titelmelodie von „Drei Nüsse für Aschenbrödel“.

In diesem Moment hatte ich ein Klos im Hals. Die Melodie meiner Kindheit im Ohr und ein Kind zu haben, dessen Talent ich genauso fördern würde, blieb mir verwehrt. Umso schöner erfreut es mich zu sehen, was Elias kann.

Er zog alle in seinen Bann mit seiner Trompete. Im Hintergrund wurde auch getanzt zu mancher Melodie.

Komplett-Video „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ gespielt von Elias Mutz:

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

In seine Trompetenbox wanderten reichlich Münzen. Ich ab auch einen 5er beigesteuert, damiter sich ne Trompete mit doppelt soviele Ventile kaufen kann;-)

Scherz, denn sonst mutiert sie wahrscheinlich zu einem Saxophon. Aber wer weiß?

Wer ihn einladen möchte zum musizieren, kann ihn über die neue Instagramseite erreichen:

Trompeter_Elias_M (@trompeter_elias_m) • Instagram-Fotos und -Videos

Die Trompetenkiste von Elias Mutz

Viel Erfolg auf deinem Weg mit der Trompete Elias Mutz!

Du bist ein Pottmensch, der Musik schön erklingen lässt!

Glück auf!

Betroffene des Apothekerskandals von Bottrop erzählen I +Podcast I +Fotogalerie

Christiane Piontek und Renate Okrent – Betroffene des Apothekerskandals in Bottrop hatte ich zu Gast im neuen Podcast von Ruhrpottologe unterwegs

Es ist Ende November 2016 als die Polizei den Apotheker Peter Stadtmann verhaftet. Niemand glaubt so richtig, dass der Mann eines der größten Verbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik getan hat. Er ist zu diesem Zeitpunkt für alle in der Öffentlichkeit der nette Kumpel von nebenan. Sein Gesicht prangt zu Werbezwecken auf den Bussen des örtlichen Nahverkehrs. Seine Apotheke feierte einige Jahre zuvor ganz groß 150 Jahre. Dieser Mann steht für einer der größten Medizinskandale weltweit. Dieser Mann wanderte für nur 12 Jahre hinter Gittern wegen Betrug, nicht wegen Mord, obwohl er Zytostatika, chemotherapeutische Krebsmittel, gestreckt hat und damit tausende nicht nur den Strohhalm des Überlebens gezogen hat, sondern betrog damit die Krankenkassen um viele Millionen Euro.

Christiane Piontek und Renate Okrent gehören zu den Betroffenen des Apothekerskandals. Sie öffneten sich mir in diesem Podcast und erzählten von ihrer Diagnose Krebs und ihrem Erleben, als sie von der Verhaftung von Peter S. erfuhren und was danach alles passierte.

Renate Okrent war bei fast allen Prozesstagen anwesend und konnte nicht begreifen, wie erklärt wird, dass nur jeder fünfte Zytostatika – Beutel die richtige Zusammensetzung hatte. Sie konnte nicht glauben, als sie die Aussage einer Mitarbeiterin hörte, dass Peter S. sagte, „Die müssen sowieso alle krepieren“. Sogar Hundehaare wurden bei einer Probe gefunden.

Podcast hören:

 

Angeklagter wollte weiter als Apotheker arbeiten

Peter Stadtmann kämpfte kürzlich noch für die weiter Zulassung als Apotheker. Ein Skandal in den Köpfen der Betroffenen. Wie kann man nur so brachial seine eigenen Verfehlungen nicht sehen wollen? Was geht in so einem Menschen vor, der seine Taten nicht einsieht? Es bleibt ein Rätsel. Und ich hoffe, dass er nicht irgendwann auf Mallorca eine Apotheke betreibt unter einem anderen Namen und dort abgelaufene Aspirin an deutsche Urlauber verkauft, unerkannt mit einem gepflegten Bart und einer großen Hornbrille und einem Ruhrpottcap „Von da komm ich wech“. (Satirische Aussage meinerseits!)

Es gibt insgesamt viele Fragen, die gestellt werden könnten, die rein spekulativ wären. Sicher ist eines, dass er mit seinem Namen als größter Einzelverbrecher in der Geschichte eines Medizinskandals steht. Sicher ist auch, dass das altehrwürdige schöne bunte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert nun nicht mehr in einem Rampenlicht steht, dass gewürdigt wird. Sicher ist, dass die Stadt Bottrop durch ihn einen Schaden genommen hat, der nicht wegzuwischen ist. Sicher ist, dass Betroffene durch seine Hände vielleicht eine Chance zum Überleben gehabt hätten, wenn er die Chemotherapeutischen Mittel richtig angewandt hätte. Sicher ist, dass es trotzdem Betroffene gibt, die in dieser Zeit zum Glück die gepanschten Mittel überlebt haben. Sicher ist, dass die Betroffenen, und wie das Gesundheitsministerium des Landes NRW es mitteilt, der erweiterte Personenkreis von Betroffenen, die überlebt haben psychische Schäden ihr Leben lang mittragen werden, die nicht mit Geld aufzuwiegen sind. Sicher ist, dass die Verantwortlichen der Ämter schlampig waren, sonst wäre der Skandal schon viel eher aufgedeckt worden, was auch in der Verantwortung der Behörden liegt und leider nicht geahndet wird.

Mehr für die Krankenkassen – wenig Schmerzensgeld für die Betroffenen

Die Betroffenen mussten sich am Ende mit 5000 € Schmerzensgeld für das seelische Leid zufrieden geben. Doch was ist das schon für das Leid, das entstanden ist? Ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein. Es ist schön diese Summe zu bekommen. Doch in Anbetracht des habgierigen, geltungssüchtigen Betrugs viel zu wenig für die knapp 4700 Betroffenen und Opfer, die auf der Liste standen. Eine Rolle mit den Namen wurde an einem Tag quer durch die Innenstadt von Bottrop gelegt. Jeder Name konnte nachgelesen werden. Nach neuesten Informationen der Presse haben knapp 1800 den Antrag bis Ende Juni 2023 gestellt, um an die Fondsgelder des Landes zu kommen. (Sollten meine Zahlen falsch sein, bitte ich um die Korrekturmitteilung. Ich habe diese aus der Presse entnommen!) Insgesamt sind schätzungsweise 10000 Menschen betroffen, den erweiterten Personenkreis inbegriffen.

Es gibt Betroffene in Düsseldorf, in Leipzig, Gladbeck, Oberhausen und eben nicht nur in Bottrop. In sechs Bundesländer wurden die gepanschten Krebsmittel von Peter S. geschickt, die eigentlich sofort genutzt werden müssen und nicht lange liegen dürfen.

Was geht bei so einem Menschen durch den Kopf? Wie haben die beiden Betroffenen den Prozess erlebt? Und was kam dabei zusätzlich raus, was kaum zu glauben ist?

Beide waren oft schon im Fernsehen des NDR, WDR, bei Hier und Heute oder Panorama. Im Spiegel, Focus, Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in der BILD wurde sehr ausführlich berichtet. In den Fernsehbeiträgen fallen einige Dinge dem Schnitt zum Opfer, aber im Podcast konnten sie reden ohne gekürzt zu werden, etwas über 1 Stunde und 30 Minuten. Und es war mir eine Ehre dies in der Länge zu tun.

Ich selbst habe meine Schwester 2015 an Krebs verloren. Ich selbst habe damals, als Peter Stadtmann verhaftet wurde erst gedacht, dass sie ebenfalls zu den Betroffenen gehört hätte. Sie wurde im Knappschaftskrankenhaus betreut. Dort werden selbst Zytostatika hergestellt. Was wäre, wenn sie es doch durch die Alte Apotheke bekommen hätte? Wie hätte ich dann als erweiterter Personenkreis von Betroffenen reagiert?

 

150 Jahre Alte Apotheke und alles ist scheinbar toll

2014 feierte die Alte Apotheke ihr 150 jähriges Bestehen. Peter Stadtmann umringt vom Oberbürgermeister Bernd Tischler. Örtliche Größen aus der Geschäftswelt halten das Banner der Alten Apotheke. Auf der Bühne und zwischen den Besuchern des großen Geburtstagsfestes steht Peter Stadtmann und berichtet über die bewegte Geschichte des Alten Apotheke. Radio Emscher-Lippe, der regionale Radiosender, berichtet darüber. Eine Hüpfburg steht an der Seite. Popcorn, und Bier wird ausgegeben. Ein riesiger Geburtstagskuchen wird gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Bernd Tischler angeschnitten. Stadtmann ist sichtlich gerührt von der großen Anteilnahme seines Geburtstagsfestes, so ein Video von 2014 von Radio Emscher-Lippe.

Wer denkt heute beim Sehen des Videos daran, dass er vielleicht am nächsten Morgen in die Alte Apotheke mit seinem Hund geht und „Leitungswasser“ in die Tüten der Chemotherapeutischen Beutel gießt mit dem Hintergrundgedanke, die sterben sowieso alle früher oder später?

Habgier und Geltungssucht ist hier eine einzigartige Motivvariante, die in dieser Form so noch nie da war. Und dann bekommt Peter S. nur 12 Jahre wegen Betrug, nicht wegen Mordversuch. War es die Staatsanwaltschaft Essen, die die Beweislage nicht so anerkennen konnte? Oder war es der Druck der Krankenkassen, die durch Betrug eher an ihr Geld kommen konnten ohne auf die Betroffenen zu achten?

Was hat das städtische Gesundheitsamt gemacht und wie sind sie mit den Betroffenen umgegangen?

Den Betroffenen wurde mitgeteilt, dass sie froh sein sollten, das sie noch leben. Die Betroffenen wurden ignoriert und nicht in der Situation begleitet. Eine beschämende Leistung von Behörden, die eigentlich für die Menschen da sein soll, die sie mit ihren Steuern auch bezahlen.

Was haben Politiker und Politiker gemacht?

Es war beim Kommunalwahlkampf tatsächlich überlegt worden, den Apothekerskandal mit seinen Betroffenen auf Wahlplakaten auszunutzen. Es gab Politiker, die sich nicht genug kümmerten, trotz Anfragen von Betroffenen. Politiker sollten sich schämen nicht oder zu spät gehandelt zu haben oder die Situation auch politisch auszunuten.

Hätte Christiane Piontek bei Markus Lanz in der Sendung nicht anschließend noch an der Bar mit dem damaligen Ministerpräsident Armin Laschet über die Betroffenen gesprochen, dann wäre einiges nicht ins Rollen gekommen beim Landesgesundheitsministerium. Er war sichtlich geschockt. Er unterstützte den Kampf der Betroffenen und setzte die Hebel in Bewegung beim Landesgesundheitsministerium unter Karl – Josef Laumann in Bewegung, das sich bis dato nicht einmischte. Des weiteren wurde eine Studie zu den Zytostatika in Auftrag gegeben.

Trotzdem mussten die Betroffenen um ihr Recht auf Schmerzensgeld kämpfen. Sie demonstrierten und machten nochmals eine Petition mit Unterschriften. Erst mit dem Presseauflauf und den öffentlichen Druck wurden 10 Mio Euro für die Betroffenen aus Landesmitteln bereit gestellt, die bis zum 30. Juni 2023 auch für den erweiterten Personenkreis der Betroffenen galt.

Härtere Strafen in den USA

Man muss sich mal überlegen, dass nun der Steuerzahler dafür gerade steht, wofür eigentlich die Millionen von Peter S. genutzt werden müssten. Peter S. Immobilien wurden nach seiner Privatinsolvenz verkauft, nicht um die Betroffenen auszuzahlen, sondern um einen Teil an die Krankenkassen auszahlen zu können, die um viele Millionen Euro betrogen wurden. Betroffene und Opfer sind da eher zweitrangig gewesen. Das deutsche Rechtsystem benachteiligt hier eindeutig diejenigen, die ein Recht hätten mehr zu bekommen als Leidtragende. So ein Skandal würde in den USA viel härter bestraft werden. Solche Täter würden lebenslänglich bekommen und die Summen würden in zwei- bis dreifacher Millionen Dollar Höhe sein.

Aufsichtspflicht der Gesundheitsämter ist vernachlässigt worden

Normalerweise müsste auch das Gesundheitsamt mit seiner Apothekenaufsicht verklagt werden, weil diese nicht richtig durchgeführt worden war. Sie hat sichtlich jahrelang die Aufsicht schlampig durchgeführt. Sonst hätte es diese Situation nie gegeben. Wahrscheinlich haben die zuständigen Mitarbeiter der Behörde ein nettes Pläuschchen mit dem Apotheker mit einer frischen Tasse Kaffee gehalten und sich umarmt, vielleicht noch mit einem Geldschein in der Hand? Das ist natürlich Spekulation. Aber wie lange ging das Ganze schon so? 

Das Landesministerium hat alle Betroffenen bis 2001, also bis zu dem Zeitpunkt, wo die Mutter von Peter S. die Zytostatika hergestellt hat, nach einer Antragstellung auszahlen wollen. Das macht einen schon stutzig, wenn man überlegt, dass vielleicht schon mehr als zehn Jahre gepanscht sein könnte.

Die Betroffenen waren immer erst hinter den Krankenkassen nur als Nebenkläger zugelassen. Mord oder Totschlag wurde nicht als Klage zugelassen. Der Fall Peter Stadtmann war als einer der größten Betrugsskandale Deutschlands eingestuft worden.

Nebenbei wurde sogar ein Karton voller abgelaufener Medikamente laut Aussage einer Mitarbeiterin von Peter S. benutzt worden sein, die eigentlich zu den Pharmafirmen zurückgeschickt werden sollten.

Schon 2013 wurde ein Verdacht den Behörden mitgeteilt

Ein Fahrer der Alten Apotheke hatte den Behörden schon 2013 einen Verdacht mitgeteilt. Diesem Verdacht wurde aber nicht nachgegangen. Man hat ihm wohl nicht geglaubt. Ein erfolgreicher nach außen sympathischer Apotheker, der auf öffentlichen Bussen sein Gesicht für seine Medikamenteninstitution wirbt, die schon insgesamt 150 Jahre auf dem Buckel hat, kann doch kein Skandal beinhalten.

Im Prozess versuchten die Anwälte von Peter S. die Zeugen zu verunsichern und klein zu machen. Peter S. selbst hat sich nie geäußert. Er hielt sich stets zurück. Er hatte nicht mal Handschellen und man erlaubte ihm sogar einen Flirt mit der blonden Gerichtsschreiberin.

Motivsuche

Sein Motiv erklärte er selbst nie. Eine eindeutige Habgier und Geltungssucht ist die einzige Erklärung.

Hätten die zwei Mitarbeiter, Martin Porwoll und Marie Klein nicht monatelang beobachtet und Beweise gesammelt, was Peter Stadtmann in den Katakomben der Herstellung von Zytostatika macht, dann wäre er von der Polizei verhaftet worden.

Schlaflose Nächte hatten beide, da sie nichts der Öffentlichkeit sagen konnten, bevor die Beweislage ausreichend aussagekräftig genug war. Sie fragten sich immer, wieviele Betroffene können nun an den gestreckten und gepanschten Zytostatika, den Chemotherapeutischen Krebsmitteln in der Zwischenzeit sterben? Die Verantwortung ist groß, dies im Hinterkopf zu behalten.

Fragen wie, ob es genug Beweise sind, damit so eine Situation niemand mehr in Zukunft gefährden kann? Was ist danach? Ein Verfahren wegen Arbeitsvertragsverletzung oder schlimmeres? Was ist mit den Betroffenen? Wie werden sie reagieren, wenn sie davon erfahren werden? Und so weiter…

Wie gehen die Betroffenen mit ihrem Leid um?

Ich wollte wissen, was die Veröffentlichung mit den Betroffen gemacht hat. Über Martin Porwoll und seine heldenhafte Tat und auch seinen Absturz danach wurde in der Presse schon berichtet. Eine Crowdfunding Aktion wurde gestartet für beide Whistleblower. Über 10000 € kamen zusammen.

 Ich wollte Betroffene hören. Wie gingen sie mit der damaligen Situation um? Erst kam die Diagnose Krebs und dann während der Verabreichung der Chemotherapie erfahren sie von der Verhaftung des bekannten und beliebten Apothekers Peter S. 

Wie gingen Christiane Piontek und Renate Okrent damit um? Sie erklärten sich bereit darüber zu berichten. Sie waren immer offen mit der Situation umgegangen. Es half ihnen mehr als es für sich zu behalten. Sie kämpften für sich und die Sache der Betroffenen. Ungekürzt wollte ich wissen, wie es mit den Prozesssituationen war oder was ist mit dem Fonds geworden, den der Gesundheitsminister bereit gestellt hat.

Christiane Piontek und Renate Okrent sind Freundinnen geworden in der Zeit ihres gemeinsamen „Leidens“ und des „Kampfes“ mit dem Krebs und dem Apotheker, als sie erfuhren von ihm die Zytostatika bekommen zu haben im behandelnden Krankenhaus Marienhospital in Bottrop.

Sie kämpften mit anderen Betroffenen von Anfang an eher nicht für den Betrugsskandal, sondern für eine Verurteilung wegen Totschlags oder auch Mord. Das ist schwierig zu beweisen, aber sie wollten ihn lange hinter Gittern sehen. Für die Krankenkassen ist das eben nur ein großangelegter Betrug.

Peter S. hat sich durch das Strecken der Krebsmittel Millionen Euro erschlichen und sich somit eine große Villa gebaut und einige alte Hausgrundstücke gegenüber der Alten Apotheke gesichert. Die alten Gebäude wurden abgerissen, ein Neubau entstand. Niemand fragte sich, wie sich ein kleiner Apotheker so viel Geld plötzlich hatte um sich eine Villa und ein Gebäude von mehreren Millionen zu erbauen. Ein Onkologe zog in eine Etage. Peter S. sicherte sich direkt einen entsprechenden Facharzt in seiner Nähe. Gleichzeitig spendete er viel Geld an das Bottroper Hospiz. Ein Hospiz, wo wahrscheinlich Betroffene verstarben, die Peter S. bewußt zum Sterben gebracht hat, spendet er gleichzeitig viel Geld. Eine Beruhigung des schlechten Gewissens?

Kampf der Betroffenen war und ist wichtig

Sicher ist, dass Opfer und Betroffene ohne den Kampf von Christiane Piontek und Renate Okrent vor dem Landtag und der Bottroper Apotheke insgesamt keine so große Aufmerksamkeit und Würdigung bekommen hätten. Hut ab für die beiden Frauen, die immer und immer wieder auf die Finger geklopft haben! Hut ab für alle, die beide Frauen unterstützt haben, die ich jetzt hier nicht namentlich nennen kann. Die Liste von Unterstützer und Unterstützerinnen ist mit Sicherheit nicht kurz. Das Denkmal wird jetzt immer größere Wirklichkeit. 

Was sollten Betroffene bei einem Arztgespräch machen, wenn es eine mögliche Krebsdiagnose geben könnte?

Immer mit einem Lebenspartner- oder Partnerin, einem Verwandten, Vertrauten, Freund oder Freundin mitnehmen. Nie alleine dastehen! Das Problem Krebs kann persönlich auch seelisch eine große Belastung sein. Eine Schulter zum Anlehnen sollte also immer da sein. Ich persönlich habe es zwei Mal erlebt und ich weiß, dass ich nie genug da war. Mein Vater und meine Schwester starben an Krebs.

Wer eine positive Krebsdiagnose bekommen hat, wird auf Herz und Nieren von allen Fachärzten untersucht, um eine Chemotherapie, die aufs Herz, Leber oder sonstige Organe schlägt, richtig einzustellen. Es gibt starke und schwache Chemotherapien. Es kommt auf die Klassifikation, den Ort und die Metastasen an. Wenn es eine mögliche Heilung durch Strahlentherapie, Chemotherapie, Spritzen (Hormontherapie z.B. bei Prostata), Tabletten oder anderen Möglichkeiten gibt, dann sollte diese Möglichkeit genutzt werden. Bei einer möglichen Heilung sollten auch die Personen regelmäßig die Untersuchungen gemacht werden, damit mögliche Krebszellen frühzeitig gefunden werden, um sie zu bekämpfen. vertragen kann. Auch Psychotherapien oder Selbsthilfegruppen, sowie Wandergruppen an der frischen Luft können eine seelische und geistige Unterstützung sein!

Der Krebsmittel-Markt:

4 Mrd Euro werden auf dem Krebsmittel-Markt von Pharmafirmen innerhalb von Deutschland umgesetzt. 200 Zytoapotheker in 13500 Apotheken stellen Krebsmittel deutschlandweit her. Zudem können 1500 Onkologen und Hämatologen und 50 Pharmahändler, sowie auch einzelne Krankenhäuser, wie das Kruppsche Krankenhaus in Essen selbst Zytostatika passend herstellen. Bisher sind die Gesundheitsämter nur alle drei Jahre angekündigt zur Kontrolle gekommen, ob alles seine Richtigkeit hat. Eine Farce! So eine Prüfung muss zur Sicherheit für Betroffene mindestens einmal im Monat, wie bei einer Imbissbude oder Eisdiele wegen Salmonellengefahr, stattfinden.

Ich sehe Christiane und Renate, die nicht in ein, sondern zwei Mal in ein tiefes Loch gefallen sind. Erst die Diagnose Krebs, dann die Verhaftung von Peter Stadtmann. Ich sehe, dass es jeden treffen kann Krebs zu bekommen und dass Betroffene eine ärztliche Pflicht und Anteilnahme zur möglichen Heilung bekommen müssen.

Vorsorgepflicht des Staates muss stärker sein

Ich sehe eine staatliche Vorsorge-Pflicht von Krankenkassen und Gesundheitsämter, Apotheken strenger zu überprüfen, damit sich so etwas nicht wiederholen kann, nach den kürzlich herausgebrachten Informationen, dass sie um dreistellige Summen betrogen wurden, speziell auch in der Zeit der Coronapandemie.

Ich sehe Apotheker, die sich ihrer Verantwortung bewußt sein sollten, dass sie mit Menschenleben spielen, dies nicht tun sollten, vor allem in der Situation in die jeder mit einer unheilvollen Krankheit leben muss, ob mit Krebs, Multiple Sklerose, Parkinson oder welcher auch immer.

Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen von Betroffenen viel Kraft und Kampf für die Zukunft! Und ich wünsche mir, dass es so etwas nicht noch einmal wiederholen wird! Nirgendwo!

Denkmal für die Betroffenen und Opfer des Medizinskandals

Ein Denkmal für die Betroffenen an der Alten Apotheke, die heute City-Apotheke heißt, wird immer wahrscheinlicher. Die Idee kam von Karina Gieschenhagen, eine Mitstreiterin für das Recht der Betroffenen. (Eine Information, die ich nachträglich von der Mitkämpferin Heike Benedetti telefonisch bekommen habe. Danke dafür! Christiane Piontek und Renate Okrent war der Name der Ideengeberin nicht bekannt.) 

Eine wahrlich sehr gute Idee dieses Mahnmal für Betroffene und Opfer dieser hoffentlich nicht nachahmenswerte Tat eines Einzelnen zu errichten. Damit es sich nicht wiederholt. Die Stadt Bottrop und Kommunalpolitiker*Innen sollten sich auch verpflichtet fühlen es zu errichten für die wenige Unterstützung, die sie am Anfang des Kampfes der Betroffenen gezeigt hat, wie ich es leider erfahren habe. Ich wünsche allen Betroffen und Opfern, dass es so kommt. Damit erinnert wird, was passiert ist und nicht mehr passieren darf!

Glück auf im wahrsten Sinne des Wortes auf eine andere Art und Weise für alle, die mit Krebs zu tun haben!

Text: André Brune

P.S.: Sollten angegebene Informationen, Zahlen oder sonstige Angaben falsch sein, die ich aus der Presse entnommen habe und aus dem Gespräch mit den beiden Betroffenen, so bitte ich um Richtigstellung und um die entsprechenden Informationen zur Berichtigung, die nachträglich im Blog angepasst werden könnne. Vielen Dank! Einige Zeilen entsprechen nur meiner eigene Meinung, weil ich sehe, was eben höchstwahrscheinlich falsch gelaufen ist und wurde von mir neutral behandelt ohne Schuldzuweisung. Es ist Spekulation und keine faktenbasierte Information. Danke für das Verständnis! Ich berufe mich allerdings auf das Presserecht und ebenso der freien Meinungsäußerung der Deutschen Gesetze.

Hier viele interessante Links zum Thema:

Wer sich näher mit Krebs beschäftigen möchte, kann sich auf dieser Seite sicher informieren:

Klassifikation von Tumoren | DKG (krebsgesellschaft.de)

Christiane Piontek und Renate Okrent – ihr Kampf gegen Peter S. in der Presse:

https://www.facebook.com/hierundheutewdr/videos/apothekerskandal-bottrop/1060211721516081/

https://fb.watch/nHOHSu0bf5/

Christiane Piontek bei Markus Lanz:

https://www.imago-images.de/st/0081764191

Weitere wichtige Links zum Apothekerskandal:

https://www.derwesten.de/staedte/essen/meine-freundin-war-28-als-sie-starb-opfer-findet-erschuetternde-worte-zum-apotheker-skandal-id212532501.html

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/fuenf-jahre-urteil-gegen-bottroper-apotheker-100.html

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/apotheker-aus-bottrop-warum-den-opfern-der-prozess-nicht-weit-genug-geht-a-1177791.html

https://www.focus.de/panorama/welt/prozess-in-bottrop-apotheker-steht-vor-gericht-wegen-gepanschter-krebsmittel_id_7840963.html

https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/wut-demo-der-opfer-des-pansch-apothekers-nrw-laesst-uns-im-stich-81392148.bild.html

https://www.sueddeutsche.de/panorama/apotheker-bottrop-krebsmittel-urteil-haft-1.4043342

https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/patientinnen-kaempfen-fuer-gerechtigkeit-a-1074910.html

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_die_reporter/Der-Krebsapotheker,sendung721162.html

https://www.welt.de/vermischtes/article170583157/Der-eiskalte-Apotheker-und-seine-fast-62-000-Faelle.html

https://rp-online.de/nrw/panorama/bottrop-anwalt-unterstellt-apotheker-mordversuch-aus-habgier_aid-16465807

https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Unterdosierte-Krebsmedikamente-Ueber-3700-betroffen,medikamente290.html

https://www.deutschlandfunk.de/urteil-im-apotheker-prozess-staatsanwalt-fordert-13-jahre-100.html

https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/wut-demo-der-opfer-des-pansch-apothekers-nrw-laesst-uns-im-stich-81392148.bild.html

https://www.waz.de/politik/landespolitik/gucken-das-nochmal-an-neue-hoffnung-fuer-apotheker-opfer-id236489563.html

https://www.bild.de/bild-plus/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/eine-schande-kein-rechtlicher-anspruch-fuer-opfer-von-pfusch-apotheker-80670420.bild.html

https://www.sueddeutsche.de/panorama/apotheker-bottrop-krebsmittel-urteil-haft-1.4043342

https://www.spiegel.de/panorama/gepanschte-krebsmedikamente-in-bottrop-was-aus-den-opfern-des-apothekerskandals-wurde-a-13a3d44d-f446-4d05-9d90-2586fd43a649

https://www.zeit.de/zustimmung?url=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Fgesellschaft%2Fzeitgeschehen%2F2020-06%2Fbetrug-mit-krebsmedikamenten-bottrop-apotheke-medizinskandal

https://bottroper-zeitung.de/%EF%BF%BCder-held-der-keiner-sein-wollte/

https://www.anwalt.de/rechtstipps/bottroper-apotheker-land-nrw-zahlt-5-000-00-eur-an-krebspatienten-antraege-weiterhin-moeglich-200185.html

https://www.waz.de/staedte/bottrop/bottrops-apothekerskandal-1735-opfer-duerfen-auf-geld-hoffen-id238888735.html

Hier kann man den Staat fragen und es wurde:

https://fragdenstaat.de/anfrage/alte-apotheke-in-bottrop/

Der Anfang von allem:

https://correctiv.org/ruhr/alte-apotheke/2017/06/29/die-alte-apotheke-das-ende-des-schweigens/

Der Protest vor dem Landesministerium in Düsseldorf

https://www.waz.de/staedte/bottrop/apothekerskandal-protest-der-opfer-beim-gesundheitsminister-id236471179.html

Betrugsskandale in dreifacher Millionenhöhe für die Krankenkassen

Millionenschaden für Krankenkassen: Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (deutsche-apotheker-zeitung.de)

Alles über den Apothekerskandal mit Links von Correctiv:

https://correctiv.org/thema/ruhr/alte-apotheke/

Podcast mit Martin Porwoll, dem Whistleblower der Alten Apotheke:

https://der-bottcast.de/2023/05/26/episode-123-versteckte-helden/

Aktueller Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:

https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/krebsmittel-unterdosiert-urteil-gegen-bottroper-apotheker-bestaetigt-19122494.html

Auch die Apotheker Zeitung berichtete über die zuletzt zum Glück gescheiterte Verfassungsbeschwerde von Peter S.:

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/08/23/peter-s-scheitert-mit-verfassungsbeschwerde

Das Urteil:

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/10/21/bottroper-apotheker-peter-stadtmann-klagt-beim-bundesverfassungsgericht

WAZ-Beitrag aktuell : Peter S. beantragt Entlassung:

https://www.waz.de/staedte/bottrop/skandal-apotheker-stadtmann-stellt-antrag-auf-entlassung-id239618767.html

Sogar in Wikipedia hat der Skandal eine eigene Seite:

https://de.wikipedia.org/wiki/Medizinskandal_Alte_Apotheke_Bottrop

Der Prozess – Tageschronik

https://correctiv.org/thema/ruhr/alte-apotheke/der-prozess/

Videos:

Panorama – Der Krebsapotheker

https://www.youtube.com/watch?v=4B99omjLRxQ

ZDF-Reportage “Abgezockt! Der Krebsmittel-Skandal!

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/abgezockt-der-krebsmittel–skandal-100.html

Whistleblower deckt Apothekerskandal auf | Lokalzeit MordOrte

Bücher zum Thema:

Klaus Roloff, Karin Henke-Wendt:

Geschädigt statt geheilt – Große deutsche Medizin- und Pharmaskandale

  1. Hirzel Verlag GmbH

ISBN 978-3-7776-2763-2

https://www.lehmanns.de/shop/literatur/45190610-9783777627632-geschaedigt-statt-geheilt

 

Dieter Deiseroth, Hartmut Graßl (Hrsg.):

Whistleblower-Enthüllungen zu Krebsmittel-Panschereien und illegalen Waffengeschäften

Whistleblower-Preis 2017 – 227 Seiten – Berliner Wissenschafts-Verlag
ISBN 978-3-8305-3786-1

https://www.lehmanns.de/shop/recht-steuern/43322821-9783830537861-whistleblower-enthuellungen-zu-krebsmittel-panschereien-und-illegalen-waffengeschaeften

150 Jahr Feier der Alten Apotheke – kaum zu glauben, das Peter S., der freundlich in die Kameras blickt und die Leute sich um ihn scharen, da schon gepanscht hat. Während Kunden und Kundinnen den Scharm der Alten Apotheke loben, ist Peter Stadtmann überwältigt von der Anteilnahme an dem Fest von allen Seiten:

150 Jahre Alte Apotheke Bottrop – video

Immer noch ein Problem der Herstellungsmechanismen trotzdem abzuzocken:

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/krebs-medikamente-apotheke-100.html

FOTOGALERIE über das Ausrollen der Betroffenen-Liste – ausgelegt in der Stadt Bottrop – Alle Fotos wurden mir von Renate Okrent zur Verfügung gestellt

KI – Kunst startet im Ruhrgebiet I Die Ausstellung BOTROB I Innovation – Faszination – Polarisation I Interview mit Initiator Wolfgang Eickwinkel I+Video I+Fotogalerie

KI in der Kunst? 

Interessant ! Faszinierend ! Aber es entfacht auch eine flammende Diskussion in der Kunstwelt und fängt an zu polarisieren. 

Ersetzt die KI Künstler? 

Ich sage nein. Aber es ergänzt und macht es spannend, denn hinter der KI sitzen immer noch Menschen, Künstler, die programmieren müssen.

Ich habe noch am letzten Tag der Ausstellung BOTROB – KIArtWorks vom Initiator Wolfgang Eickwinkel besuchen können und hab ihn nach unserem interessanten Gespräch zu einem kurzen Videointerview bewegen können. Das Ergebnis macht Lust auf mehr!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Innovation – Faszination – Polarisation

 

Künstliche Intelligenz ist im Moment überall im Munde. Die gleichen Ängste tauchen auf, wie damals in den 1980er Jahren, als die ersten Roboter in der Industrie menschliche Arbeiten übernommen haben. Natürlich fielen Arbeitsplätze weg, aber neue sind erschaffen worden. So wird es auch bei der KI sein. Allerdings ist die Umwälzung viel größer. Wir können uns das nur noch nicht vorstellen, weil es sehr neu ist. Die Angst kann wirklich begründet sein. In allen Bereichen wird die KI uns beeinflussen. Aber in den Stadtämtern ist die Digitalisierung ja noch nicht angekommen. Soweit schreitet die KI noch nicht zumindest in Deutschland voran. Hier dauert alles etwas länger. Aber Bottrop ist als Namensgeber von BotRob – Artyficial Intelligence ein menschlich intelligenter Vorschlag für den Ort der Erfindung der KI – Kunst, egal wie umstritten sie sein wird.

Hollywood streikt auch wegen KI

Die Film- und Fernsehbranche in Hollywood streikt zur Zeit, um auch auf die KI aufmerksam zu machen und vertragliche Verbesserungen zu erschaffen, damit die Künstliche Intelligenz nicht bald Schauspieler ersetzen kann. Bei der rasanten Digitalisierung, das uns gerade in teuren Filmproduktionen zeigt, was mittlerweile möglich ist, wovon Regisseure vor wenigen Jahren nur geträumt haben.

Kann die KI auch Kunst ersetzen? 

Eine KI muss immer noch von Menschenhand programmiert werden, bevor sie „Asta la vista“ sagen kann. Es steckt also ein Künstler, Programmierer oder ein ganzes Team dahinter. Wenn dann durch eine einfache Programmierung plötzlich Moos auf einem Bild wächst, was die KI vorher nicht kannte, dann ist das wie ein Wunder und gleichzeitig ein Patent. Es ist innovativ und faszinierend. Gleichzeitig ist es mit Urheberschutzrecht belegt, wie jedes andere von menschlicher Hand gemaltes oder konstruiertes Bild. Auch Skulturen kommen, wie bei Paul Schulte, mittlerweile aus dem 3D-Drucker. Deswegen ist es immer noch Kunst, die mit modernen Mitteln entsteht. Der Künstler programmiert und lässt entstehen durch den digitalen Druck. Es ist die moderne Lithografie in Farbe und Form.

Der Bottroper Wolfgang Eickwinkel ist Initiator und hat ein Team mit einigen Programmierern und Künstlern zusammen gebracht, die Bilder erschaffen haben, die ihresgleichen suchen.

Schnelles Shortvideo zur Ausstellung:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Klimt Westwood

Klimt Westwood ist eine Mischung aus einem Porträt des besonderen Schauspielers und Regisseurs, das mit Elementen von Gustav Klimt eine farbige Note bekommen hat. Die Mischung aus Porträtmalerei und dem computerisierten Klimtstil, das zudem noch die Barthaare echt aussehen lässt, kann den Betrachter in einen Betrachtersog hineinziehen, den man vorher nicht wahrnehmen konnte. Es gibt eine Drucktechnik aus der Schweiz, die die Bilder auch nachts leuchten lassen können. Auch die Idee, dass die Dinosaurier überlebt haben und in der heutigen Zeit entsprechend die Prominenz wäre, ist einfach nur ironisch faszinierend, wie es mit der KI-Kunst interpretiert wurde. Ein Highlight ist die Echse Oberbürgermeister Bernd Tischler. Wer weiß, vielleicht steckt in jedem von uns Menschen eine Echse?

Gefährdung der Kunst?

Ein malender Künstler oder Fotograf hätte es auch erschaffen können, aber ist es dann das gleiche? Ist nun die Kunst gefährdet? Nein. Sehe ich nicht so. Denn wer schon mal zu Baumärkten gegangen ist oder Möbelmärkte besucht, kennt die Abteilungen, wo es die üblichen Fotografien gibt von Berge und Meer. Massenhaft billig produziert für jeden Geschmack stehen sie zur Auswahl und wandern irgendwann auf dem Müll. Sie haben keinen bleibenden Wert, egal wie schön die Bilder sind von der Nordsee oder New York. Sie hängen in unzähligen Wohnungen von China bis Australien, von Deutschland bis Argentinien. Aber ein KI-Bild aus Bottrop bzw. Oberhausen, wo die Druckerei Signworks sitzt, die den besonderen Drucker bestitzt, das wird nicht in Massen produziert werden. Sagen wir mal: Noch nicht. Das kann in einigen Jahren auch anders sein.

Die Bilder aus der BOTROB – Ausstellung, die in der Popup-Galerie in Bottrop zu sehen waren im Juni 2023, können auch nachproduziert werden. Alles ist noch am Anfang. Doch es kommt bestimmt die Steigerung von KI-Kunst auf 2.0. Wolfgang Eickwinkel als Initiator hat eine Vision. Visionäre bekommen immer Gegenwind. Doch die muss er und sein Team sich stellen. Es ist ein steiniger Weg. Es geht nicht darum Menschen von dieser Kunst zu überzeugen, sondern einfach um zu machen. Van Gogh war ein erster KI-Maler. Seine Bilder waren neu auf dem Markt. Niemand wollte einen Van Gogh kaufen. Heute sind sie Millionen Euros wert. Wie wird sich ein KI-Bild entwickeln. Wird es Massenware, wie die Fotos im Ikea? Oder wird es limitierte Drucke geben? Das ist im Ermessen der Ersteller. Künstler lassen ihre Bilder auch nachdrucken, wenn sie etwas verkauft haben, was sich nachdrucken lässt. Es ist also nichts verwerfliches dran.

KI kann Kalenderspruch

In der Ausstellung befanden sich verschiedene großformatige Prints, die Sprüche oder Wörter aufgedruckt bekamen. Die Programmierer gaben der KI eine Vorgabe und sie entwickelte passgenau oder ähnliche Wörter bzw. „Kalendersprüche“. Algorithmen werden zu eigener Kunstform in Schrift und Bild. 

Kann KI „Asta la Vista“?

Sie wird nicht alles übernehmen. Es wird keine Terminatorschlacht entstehen. Eher wird der Mensch mit Gesetzen oder Maßnahmen dran drehen. Der Mensch sitzt als Künstler vor dem Bildschirm um Mal- und Illustrationstechniken entstehen zu lassen. Die KI ist das ausführende Organ. Das Entstehen von Schrift und Bild in Form und Ausdruck lässt durch die KI nur den Entsteher, den Programmierer dahinter verschwinden. Noch vor einem Jahr hat sich niemand auch nur im geringsten gedacht, dass so etwas möglich ist. Vor zehn Jahren dachte auch keiner an ein Handy mit Videotelefonie und Internetanschluss. Was ist in zehn Jahren möglich?

KI – die neue Göttin

Die KI ist die Göttin, die wir als Mensch lenken können und müssen. Gott selbst hat keinen Einfluss, wenn er die überhaupt jemals hat oder hatte. Auch ihm haben die Menschen Gesetze erschaffen. Die moralischen Gesetze der 10 Gebote auf einer Steintafel. Wieviele Gesetze werden für die Göttin KI als Richtlinie im Rahmen des Möglichen geschaffen? Das ist Sache der Politik, die schon wieder hinterher hinkt bei dem schnellen Fortschritt. Doch Kunst aus KI-Programmierung ist ein spannendes Feld. Ich kann nicht programmieren. Ich kann Fotos. Eine KI kann meine Fotos verbessern. Ich kann entscheiden, ob ich es machen lasse oder nicht. Ein Knopfdruck genügt und ein Foto von mir hat eine bessere Qualität, als ich fotografiert habe. Aber das will ich nicht. Ich will mein Foto so aus der Linse. Und wer Klimt Westwood sieht, der aus einem ursprünglichen Porträt entstanden ist, der wird mit seiner Kamera versuchen wollen, es in ähnlicher Weise auszuprobieren. Ein weites Feld, das jetzt vor uns liegt. 

Wolfgang Eickwinkel hat den Anfang in Sachen Kunst gemacht. Und dafür zolle ich ihm erstmal Respekt! Neue Dinge sind immer schwierig für viele. Sie kommen mit dem Fortschritt nicht klar. Sehen nicht das große ganze und die Möglichkeiten dahinter.

Spannende Entwicklung

Ich finde KI-Kunst spannend! Vor allem, weil der Start mitten im Ruhrgebiet stattfindet! Schaut ins Video rein und bildet eure eigene Meinung! Ein anderes Mal werde ich das Atelier bzw. Labor besuchen. Die Einladung steht. Der Zeitpunkt ist noch offen. Polarisierung wird so oder so stattfinden. Aber es ist auch eine Chance auf neue Möglichkeiten. Und wir haben es selbst in der Hand die KI-Kunst zu unterstützen oder eben nicht. 

Einführung von Asimovschen Richtlinien für KI

Glück auf ! Das kann der Computer noch nicht. Er versteht nicht, was ich damit meine. Aber wer weiß, wenn er demnächst Kohle abbauen wird oder Wasserstoff produziert, dann sind wir definitiv in der Übernahme der Robotik gelandet und die Gesetze von Isaac Asimov aus seinen Science Fiction – Romanen wird Wirklichkeit. Dann muss schnell gehandelt werden! Ich gehe jedoch schon einen Schritt zu weit.

Die Kunst aus KI ist auf jeden Fall sehenswert. Bewundern und auch kaufen kann man die Bilder bald weiterhin in einem anderen Ladenlokal auf der Hansastraße 15 in Bottrop. In Sachen Kunst wird KI eine weitere Möglichkeit sein, unentdeckte innere menschliche Gefilde neu zu ergründen, zu entdecken und programmierend der Öffentlichkeit zu zeigen.

Die Oberhausener Firma Signworks GmbH hat einen speziellen UV-Drucker, mit dem die Bilder entstehen konnten aus der KI. Wer mehr wissen möchte über die Drucktechnik, kann sich gern an die Firma wenden. Von wegen das Ruhrgebiet ist nicht innovativ. Wir stecken noch im Bergbau. Klar, der Strukturwandel dauert noch, aber die Technik schreitet mit großen Schritten voran. Die Entdeckungen bleiben spannend! 

Mehr Informationen:

Wolfgang Eickwinkel 

Email: wolfgang.eickwinkel@gmail.com

 

SIGNWORKS GmbH

Agentur und Manufaktur für Werbung und Digitaldruck

Wehrstr. 62a

46047 Oberhausen

Tel: 02084449994

Mobil: 01755236667

Email: piatkowski@signworks.de

Internet: https://signworks.de

Der umtriebige Bildhauer Guido Hofmann I +Video I +Fotogalerie

Es war eine spannende Begegnung mit einem enthusiastischen Menschen, der ein riesiges Herz besitzt für sein Tun, seine Familie und Freunde. Guido Hofmann ist ein Kind aus Essener Stahlguß, geboren im Krupp-Krankenhaus. Irgendwann landete er butterweich in seinem jetzigen Atelier an der Bottroper Straße neben dem Gartencenter Fockenberg. Hier entstehen seine genialen Steinskulpturen, die in viele Museen, Städte und privaten Häusern und Gärten landen. Kürzlich wurde auch in der Recklinghäuser Polizei zum 100 Jährigen Jubiläum eine Skulptur von ihm aufgestellt. In ihr ist eine Zeitkapsel mit Briefen aus dieser Zeit. Wer weiß, welche Informationen hineingegeben wurde? In 50 Jahren weiß man mehr.

Guido Hofmann-Flack, wie er eigentlich richtig heißt, lud mich zu seinem Ateliergelände ein auf der Bottroper Str. 141, in Bottrop-Kirchhellen. Ich wurde von ihm beauftragt eine kleine Moderation zu seiner Baumskulptur „umTriebe“ in den Anlagen des Berger Parks zu machen. Vorher musste ich ihn natürlich erstmal kennenlernen, um mir ein Bild von ihm zu machen. Er erklärte sich bereit mein Interview als Videopodcast zu machen und zu veröffentlichen. Zur Einweihung der Baumskulptur folgt ein eigener Beitrag. 

Auf jeden Fall hat er mir einem die Augen öffnet, über die Schönheiten von Stein und ihrer Millionenjahre alten Zusammensetzung aus verschiedenen Mineralien ohne zu Altern. Wir leben nur einen Wimpernschlag. Der Sitz von Guido vor dem Kunstmuseum Gelsenkirchen überdauert die nächsten Millionen Jahre. Man muss seine Kunst mit eigenen Augen sehen. Das kann kein Podcast zum Hören schaffen, deswegen wurde es ein Video. Guido hält seine Kunst fest in Stein oder Eisen. Er meißelt, schweißt und werkelt aus verschiedensten harten Materialien. Seine Kunstwerke können im Bad eines Restaurants stehen oder in einer Fabrikhalle. Seine besonderen Steinsitze kommen aus einem Ibbenbürener Steinbruch. Die Zusammensetzung des Steins ist einzigartig in Form und Farbe. Goldbraun und Cremeweiß sind die Farben, die zu einem ungewöhnlichen gleichzeitig gemütlichen Verweilen einladen.

Zum Videopodcast:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Guido ist ein kumpelhafter Künstler, geboren 1964 in Essen und dort aufgewachsen. Schon lange glücklich verheiratet ist er Vater von mittlerweile fünf erwachsenen Kindern. Wie der Name seiner Baumskulptur beschreibe ich ihn als einen sehr umtriebigen Bildhauer. Seine Laufbahn begann auf dem Bau mit der Ausbildung zum Steinmetz. 1997 entschied er sich haupt- und freiberuflich mit seiner Kunst seine Familie zu ernähren. Es trieb ihn nicht nur an, sondern er verwirklichte sich in seiner Kunst. Er konzentrierte sich auf seine Steinskulpturen. Als er den spanischen Künstler Agustin Ibarrola kennenlernte, der die Totems auf die Halde Haniel als weltbekannte Skulptur errichtete, war er wieder zum Schüler geworden. Neugierig saugte Guido die Denkweise des weltberühmten Künstlers auf. Guido wurde nach dem Aufstellen der bunten Bahnschwellen, die in den Himmel ragen, zum Sanierer. Er streicht verwitterte Farbe nach, repariert kaputte Stellen und als vor kurzem fünf Totems einem mutwilligen Sägeakt zum Opfer fielen, stellte er sie wieder her. Die Täter wurden nicht gefunden. Kaum sichtbar repariert sind sie wieder an ihrem Stammplatz zu bewundern. 

Bevor wir zur Halde Haniel fuhren, erklärte mir Guido die Steinskulpturen auf dem Gelände seines Ateliers. Anschließend ging es durch den eher unbekannten Skulpturenpark in Bottrop, wo einige Exponate von Guido stehen. Das Gelände gehört dem Gartencenter-Unternehmer Hans Fockenberg. Von dort fuhren wir zum Baumskulpturenpark im Berger See Park von Gelsenkirchen. Dort stand zu dem Zeitpunkt seine für den nächsten Tag geplante Einweihung seiner Baumskulptur, wo ich gern die Einweihungsrede nach dem Künstlerbundvorsitzenden Ulrich Danuda von Gelsenkirchen gemacht habe ein paar Tage später. Zum Kunstmuseum Gelsenkirchen machten wir einen kurzen Abstecher, wo auch eine kleine Ausstellung von ihm zu sehen war nach der Einweihung des Baums. Dann ging es noch hoch auf die Halde mit einem wettertechnisch fantastischen Blick über das Ruhrgebiet bis weit ins Münsterland und Richtung Düsseldorf.

Werdegang Guido Hofmann

Hauptberuflich ist Guido seit 1997 freiberuflicher Künstler, Bildhauer und Materialplastiker. Der Weg war steinig. Nach dem Fachabitur 1982 startete er mit einer Lehre als Steinmetz und beendete diese 1986 mit dem Gesellenbrief. Als Steinbildhauer arbeitete er auf dem Bau. 1990 bezog er sein erstes eigenes Atelier in Essen-Katernberg. 1994 bekam er den Auftrag von der Stadt Essen Erdmäuler im Stadtgarten zu errichten. 

Es kristallisierte sich heraus, dass große Skulpturen sein Ding waren und machte seine Leidenschaft zum Hauptberuf. Aufträge kamen im gehobenen Innenausbau und im Fassadenbau. Sein Steinmetzmeister und Freund Axel Pawella unterstützte ihn. Guido half dafür hier und da auf Baustellen, wenn es mal nötig war. Sie lernten zusammen den Beruf. Sein Freund ist auch Patenonkel eines seiner Kinder.

2002 Meisterschüler von Agustin Ibarrola aus Bilbao im Baskenland von Spanien. Heute ist er seit einigen Jahren auch Dozent für Jugend-Kunstschulen und Akademien tätig. Guido erhielt schon so manche Auszeichnungen, wie den Kunstpreis der Stadt Elsloo in den Niederlanden. Bis zu diesem Zeitpunkt gingen einige Lehrjahre als Künstler ins Land. 

2008 bekam Guido die Chance einen Hof beim Gartencenter Fockenberg als Atelier zu übernehmen. Sichtbar stehen dort große Steine und ein riesiger ungewöhnlicher Brunnen. Allesamt haben einladende Sitzflächen. Betrachter und Nutzer verschmelzen förmlich mit dem Millionenjahre alten Stein aus Steinbrüchen bei Ibbenbüren. Wer die Augen schließt spürt, wie Zeit und Raum sich verlieren.

Heute ist er auch 2. Vorsitzender vom Künstlerbund Bottrop e.V. und dem WBK Forum Kopstadtplatz Essen.

Atelier von Guido Hofmann

Anfahrt und Kontakt

Atelier Meilenstein

Guido Hofmann

Bottroper Straße 141

46244 Bottrop

Telefon: 01751953729

info@guido-hofmann.de

https://guido-hofmann.de

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Nach dem Exkurs über den Vorplatz des Ateliers, zeigte Guido mir den unweit gelegenen und leicht versteckten Skulpturenpark von Bottrop auf der Töfftinger Straße in Grafenwald. Ein Schild gibt einen kleinen Hinweis zu einem Naturlehrpfad. Von der Gemeinen Fichte bis zur Eiche kann in dieser großzügigen privaten Parklandschaft so einiges über Herkunft, Wuchs und Nutzen erfahren werden. Dazwischen liegen, stehen und hängen Skulpturen unterschiedlicher Künstler und Künstlerinnen. Der Skulpurenpark ist einmalig und ein Geheimtipp nicht nur wegen der Skulpturen, sondern weil er wie ein Märchenwald mit Überraschungen an jeder Ecke auf mich wirkt.

Guido Hofmann hat hier mehrere Stein- und Stahlskulpturen aufgestellt. Eingangs findet sich der Engel, dann folgt die Radarfalle, der Geist, das Tandem, die Wippe und noch mehr. Das Gelände wird vom Gartencenter Fockenberg gut gepflegt und ladet zu einem sehr empfehlenswerten Besuch im Grünen ein. 

Wichtig im Sommer: lange Hosen und Hemden. Die Mücken haben mir gut eineinhalb Liter Blut entzogen!

Fotogalerie: Der Bottroper Skulpturenpark

Skultpuren- und Naturlehrpfad Bottrop

Töfftinger Straße 35-37 in Bottrop

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Baumskulpturen im Park Berger See

Nach dem Skulpturen aus Stahl und Stein fuhren wir zu den Anlagen des Berger See Parks in Gelsenkirchen. Dort am Bergmannsheil grenzt der besondere Baumskulpturenpark an.

Seit 30 Jahren wird immer wieder ein Baum ausgesucht, der der Natur sich selbst überlassen weden soll bevor er sonst gefällt wird. Dann wird ein Künstler oder eine Künstlerin ausgesucht, die dort eingeladen wird aus dem Baum eine bleibende, aber dennoch irgendwann verrottende (dazu mehr im Folgebeitrag über die Einweihung der Baumskulptur).

„umTriebe“, die Baumskulptur von Guido Hofmann – die ich am Tag der Einweihung erstmal als Ranger umarme, bevor meine Moderationsveranstaltung für Guido losging

Anfahrt

Baumskulpturenpark – Berger See Park, Gelsenkirchen

Adenauerallee in Höhe Angrenzung Krankenhaus Bergmannsheil Gelsenkirchen

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Trotz eigenem noch einem folgenden Beitrag ist hier auch der Video-Link zur Einweihung der Baumskulptur von Guido Hofmann:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kunstmuseum Gelsenkirchen

Nach dem Baumskulpturenpark machte Guido noch einen Abstecher am Kunstmuseum Gelsenkirchen, wo seine Begleitausstellung zu dem Zeitpunkt noch eingerichtet wurde, die bis zum 27.8.23 gehen soll. Das Museum kannte ich tatsächlich nicht. Vor dem Museum stehen zwei wundervoll geformte Steinsessel von Guido, die ich sofort zur Pause ausnutzte, bevor es auf die Halde Haniel ging.

Fotogalerie: Kunstmuseum Gelsenkirchen

Anfahrt und Kontakt

Kunstmuseum Gelsenkirchen

Horster Str. 7

45894 Gelsenkirchen

Telefon +49 (209) 169-4361
Fax +49 (209) 169-4801
kunstmuseum@gelsenkirchen.de

www.gelsenkirchen.de – Kunstmuseum Gelsenkirchen

Öffnungszeiten

Di – So 11 18 Uhr 

Mo geschlossen

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Agustin Ibarrola und Guido

2002 hat Guido Agustin Ibarrola kennengelernt. Wie ein Ziehvater hat er Guido unter seine Fittiche genommen und ihn in eine besondere Sichtweise der Kunst gelenkt. Der heute 93 jährige musste unter dem Diktator Franco fliehen. Zurück in Spanien verlor er durch die ETA, einer spanischen Terrorgruppe, viele Freunde. Er selbst musste immer von Bodyguards begleitet werden, um nicht selbst Opfer zu werden. Guido betreut, repariert und saniert die Totems auf der Halde Haniel von Ibarrola. Heute ist Guido Hofmann auch 2. Vorsitzender des Künstlerbund Bottrop. Der letzte Weg unseres Interviews führte auf die Halde Haniel zu den Totems. Einige von ihnen wurden mutwillig zersägt. Der oder die Täter sind bisher nicht gefasst worden. Diese abscheuliche Tat hat Guido „verkleistert“. Kaum sichtbar stehen die Totems wieder an ihrem angestammten Platz.

FOTO-GALERIE HALDE HANIEL

Anfahrt Halde Haniel

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Parkplatz von der Oberhausener Seite:

Gegenüber der Kirchhellener Str. 319, Oberhausen

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

oder 

Parkplatz zum Kreuzweg Zeche Prosper Haniel

Knappenstraße 30-32, Bottrop

Wellenbrecher auf die Halde Schöttelheide

Während wir diesen wunderbaren Blick über das Ruhrgebiet genossen, sprachen wir über seinen Entwurf des Wellenbrecher. Die Halde Schöttelheide ist die kleinste und letzte Halde im Ruhrgebiet, die bis zuletzt den Abraum aus der Zeche Franz Haniel aufgeschüttet bekommen hatte. Erschreckend musste ich nun hören, dass die Bottroper Politik dort eher ein Windrad aufstellen möchte. Ohne drüber nachzudenken, was es bedeutet für die Umgebung. Guido und ich sind für Windradenergie, aber es sollte schon gut beurteilt werden, wo der Standort sinnvoll ist.

Abgesehen von dem Vorteil Strom regenerativ zu erzeugen, würde es die komplette Sicht in Richtung nördlichstes Ruhrgebiet bis nach Münster von der Halde Haniel versperren. Die Errichtung eines Windrads würde das Bild der Totems auf der Halde Haniel und die Umgebung im dichten Wald sehr negativ beeinflussen. Wir beide sind für die Alternative Energie. Aber definitiv nicht auf einer Halde. Allein schon durch die innere Bewegung einer Halde muss ein großes Windrad eine teure und schwierige Einbetonierung bekommen. Das Tetraeder hat auch eine zweite teure Betonierung im Stand gehabt.

Windräder sind groß genug. Sie brauchen keine Halde um vom Wind angetrieben zu werden.  Das Aufstellen eines Windrads auf eine Halde sendet eine Herabwürdigung der Umgebung, genauso wie es eine Umzäunung eines freistehenden Kunstwerkes wäre, die gerade angeblich wegen des großen Regens zur Sicherheit aufgestellt wurde um die Totems herum. Ansonsten sollte heute eine Halde regelmäßig gepflegt der Natur überlassen werden. Eine Halde sollte im Ruhrgebiet einem touristischen Zweck dienen. Die Wegen sollten regelmäßig saniert werden. Heimatliebende und Touristen sollten sich jeden Gipfel aussuchen können in dieser einmaligen Landschaft Deutschlands. Jede Halde sollte seine eigene Gipfelinstallation bekommen als Bonbon für den Aufstieg zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Der Wellenbrecher wäre eines davon die Halde Schöttelheide aufzuwerten, die vor 30 Jahren sehr umstritten war aus mikroklimatechnischen Gründen noch zu erbauen. Ich war direkt involviert zu dem Zeitpunkt. Jetzt ist sie nicht so hoch geworden, wie befürchtet, weil der Bergbau zwischenzeitlich geschlossen wurde. 

Weltweit bekannt ist das Bild der Totems und der Blick von der Halde Haniel. Es zieht sogar Touristen an. Windräder sind von dort aus zu sehen. Früher waren es über 300 Fördertürme, heute sind es noch relativ wenige Windräder, die den Horizont zieren. Es zeigt den Wandel von der Ausbeutung fossiler Brennstoffe zum Umbau auf Alternativen Energieträgern. Das versteht nur eine Person, die auf der Halde Haniel bei bestem Wetter die Sicht auf das Ruhrgebiet in alle Richtungen genießt. 

Wir hatten in der Abenddämmerung eine Sicht bis nach Düsseldorf. Es war wie Meditation und ein wahrlich erbauliches tolles Gespräch mit ihm. Ich wünsche ihm noch viele neue tolle Skulpturen, die wertgeschätzt werden, wie das kürzlich in Moers zum Andenken an die durch Missbrauch von Drogen Verstorbenen in der Stadt am Gedenktag, 21.7.23. Die Bilder wurden mir von Guido zur Verfügung gestellt, so dass ich sie in das Video eingebaut habe. Ich selbst konnte leider nicht daran teilnehmen.

 

Denkmal für durch Missbrauch von Drogen Verstorbenen in Moers von Guido Hofmann

Die Rheinische Post schrieb über das Denkmal, das auf dem Gelände des Gesundheitamts Moers steht:

Kunstwerk in Moers: Gedenkstein erinnert an Drogentote (rp-online.de)

Die Stadt Moers hat auf der Höhe des Gesundheitsamts einen Platz gefunden. Auf dem Kunstwerk von Guido ist ein Gedicht einer Moerser Drogenerkrankten zu lesen.

Aufstellung Denkmal  für Drogentote in Moers

Gedicht ist von einer durch Drogen Betroffene auf der Steinskulptur von Guido Hofmann eingebaut worden

Standort des Denkmals für durch Missbrauch von Drogen Verstorbenen

Mühlenstraße 9-11, Moers

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Portrait-Foto-Galerie

Als Abschluss möchte ich Guido meine Porträtaufnahmen widmen und für alle, die ihn gern nochmal auf ungewöhnliche Art und Weise sehen wollen.

Mach weiter so und bleib, wie du bist, Guido! Ich denke, damit stehe ich nicht alleine. Ich bin der Pancho neben dem Don Quichotte, der mit Wellenbrecherkunst gegen Windräder und politischen Gegenwind kämpft. Vielleicht bewegen wir mit unserer Aufnahme etwas. Ich würde es mir wünschen für das Ruhrgebiet. Ein wenig mehr Feingefühl statt Grobmotorik. Aus dieser Zeit ist das Ruhrgebiet entwachsen, falls es noch keiner mitbekommen hat in den Räten der Städte.

Weitere Lese-Links über und mit Guido Hofmann

Guido Hofmann -Flick – Künstler – Bildhauer + Materialplastiker | XING

Künstler(innen) – Künstlerbund Bottrop (kuenstlerbund-bottrop.de)

Guido Hofmann (Bildhauerei) – Künstlerbund Bottrop (kuenstlerbund-bottrop.de)

Landesgartenschau 2020 – Guido Hofmann (guido-hofmann.de)

Kunstaktion „b-schenkt“ braucht Bottroper Bürgergaben – waz.de

Dippser StattZeitung | Neue Skulptur des Bildhauers Guido Hofmann-Flick im Skulpturenpark Paulsdorf (dippolds.info)

Guido Hofmann | Sculpture Network (sculpture-network.org)

Vielfalt ist unsere Stärke …und sie ist BUNT: Der Bottroper Künstler Guido Hofmann gestaltet mit den SchülerInnen der Janusz-Korczak Gesamtschule den Eingangsbereich – Bottrop (lokalkompass.de)

Guido Hofmann möchte bis ans „Ende seiner Tage“ Kunst machen ~ lebensart-regional.de

Kirchhellener Künstler bewerben sich für ersten bottrop.art.award (dorstenerzeitung.de)

Bottroper Künstler schuf Landmarke für Buer – waz.de

Kunstverein Gelsenkirchen – Aktuelles (kunstverein-gelsenkirchen.de)

Guido Hofmann hat Spielgerät restauriert:: „Murmelbahn“ in neuem Glanz – Bottrop (lokalkompass.de)

Künstler verleiht Totems auf Halde Haniel neuen Glanz – wp.de

Zum Vandalismus der Totems und die Reparatur von Guido Hofmann in der WAZ:

Nach Vandalismus: Reihe der Totems ist wieder vollständig – waz.de

Zur aktuellen Situation der Totems:

Halde Haniel bröselt: RAG will Landmarke und Kunst sichern – waz.de

Aktuelle Projekte

Aktuelle Projekte – Guido Hofmann (guido-hofmann.de)

Sehr gutes Interview:

Guido Hofmann Flick – Gesichter-Ruhr.de

Glück auf !

+Videopodcast I +Podcast I +Fotogalerie I Jürgen Jakubeit – der letzte Steinkohle-Bergmann Deutschlands

Jürgen Jakubeit trug am 21.12.2018 den letzten großen Steinkohlebrocken aus dem Förderkorb des Bergwerks Prosper Franz Haniel. Mit einem traurigen Gefühl in der Magengrube übergab er ihn dem Bundespräsidenten Franz-Walter Steinmeier. Der „letzte“ Steinkohle-Bergmann Jürgen Jakubeit liebte seinen Beruf mit Haut und Haaren, den er jetzt auf seiner letzten Schicht verlassen musste.
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Videopodcast mit Fotos vom Gelände Prosper-Haniel und Trainingsbergwerk Recklinghausen inklusive Schweigeminute am Ende für die Bergleute, die im Laufe der Jahrzehnter gestorben sind.

„Zwei Tage lang wurde geprobt. Die Ruhrkohle hat nichts dem Zufall überlassen,“ so seine Aussage im Podcast. Doch dann kam der Stichtag und alles ist anders. Das Proben hat geholfen die zitternden Hände ruhig genug zu halten, aber die Gefühle gehen nicht nur ihm an dem Tag durch Mark und Bein. Viele Kumpels hatten Tränen in den Augen. Niemand konnte sich wehren gegen die Entscheidung der Politik, die sich gegen den weiteren teuren Abbau der Steinkohle entschieden hat in der Zeit, wo Klimawandel noch nicht in allen Ohren lag.

Tausende Menschen, viel Prominenz und jede Menge Kameras aus aller Welt waren da, die Jürgen beobachteten bei der Übergabe. Wäre der Steinkohlebrocken gefallen, wäre es ein großes Unglück gewesen. Das letzte Stück schwarzes Gold von allein über 160 Jahre Steinkohlebergbau im Ruhrgebiet wäre am Boden zerschellt gewesen. Allerdings wäre es dann symbolisch in die Geschichte eingegangen, denn der deutsche Steinkohlebergbau hatte in den letzten siebzig Jahren so oder so einen schleichenden Niedergang hinnehmen müssen.

Nur ein Gegenbeispiel zur Veranschaulichung: Allein Bochum war weltweit 1929 die Stadt mit den meisten Zechen der Welt auf einem Stadtgebiet. Schon 1973 schloss das letzte Bergwerk „Zeche Hannover“, die heute mit dem innovativem Festungscharakter, die 100 Jahre zuvor entstand, museal genutzt wird im Stadtteil Hordel.

Nach Norden hin bis ins Münsterland bei Ibbenbüren entstanden neue Bergwerke, die in mehr als 1 km Tiefe Steinkohle abgebaut haben. Doch das wurde zu teuer. Zusätzlich wurden die Subventionen in einer Zeit gestrichen, wo der teure Deutsche Bergbau nicht mehr im weltweiten Konkurrenzkampf mithalten konnte.

Kleine Bergwerke wurden einem Verbundbergwerk zusammengeführt oder geschlossen. Für Bergleute, wie Jürgen Jakubeit, hieß es im Laufe des Bergmannlebens mehrmals weitere Pendlerwege hinzunehmen und neue Kumpels kennen zu lernen. So lief es bis in die 1950er Jahre nie. Die Bergleute hatten ihre Wohnungen in den Zechenhäusern und Siedlungen direkt vor dem Bergwerk. Der Fußweg zur Arbeit war kurz. Doch die ersten Schließungen nach dem zweiten Weltkrieg und in der Zeit der Ölkrise 1973 hatten jeden Bergmann zum Umdenken gezwungen. Zur Schicht kam man dann mit dem Auto oder Werksbus.

Der letzte Steinkohlebrocken liegt nun im Schloss Bellevue beim Bundespräsidenten als Andenken an die wichtige Zeit, wo Steinkohle gebraucht wurde. Nach seiner Amtszeit kommt die letzte Steinkohle ins Haus der Geschichte nach Bonn.

Die Steinkohle ist ein wichtiges historisches Element der jüngeren deutschen Geschichte. Nicht nur Privathaushalte haben sich damit den Hintern gewärmt. Nein, komplette Industriestrukturen und die Bahn und erste Infrastrukturen der Verkehrswege, wie auch die Binnenschifffahrt hat von der Steinkohle profitiert. Ein bitterer Beigeschmack sind jedoch zwei Weltkriege, unter anderem auch mit Zwangsarbeitern Untertage, ohne Steinkohle nicht durchführbar gewesen.

Durch die Steinkohle entstand der wirtschaftliche Aufschwung eines Agrarlandes zu einem Industriestaat, wie es die Welt so noch nicht gesehen hat. Weg von der Kleinstaatennation entstand das Deutsche Reich 1871 mit einem Kaiser an der Spitze. Ohne die Steinkohle wäre Deutschland heute nicht das, was es jetzt ist. Ohne den Bergbau wäre das Ruhrgebiet kein Ruhrgebiet, sondern hier würden immer noch Bauerndörfer mit kleinen Stadttoren stehen, die eventuell ein wenig Tourismus mit Fachwerkhäusern hätten, wie Hattingen heute noch aussieht.

Paradoxerweise gibt’s auch über die Generationen hinweg immer noch die alteingessenenen Bauernhöfe im Ruhrgebiet, während die Bergwerke schließen mussten.

Durch die aktuelle Geschichte des Krieges in der Ukraine und die unabhängige Energiesituation Deutschlands, die in den Podcast (aufgenommen im Jahr 2022 und leider wegen wichtigen privaten Dingen, die vorgingen, nun im Juni 2023 veröffentlicht!) einfließen gibt es weitere mehrere Nachteile zu nennen, die mit der Schließung einhergegangen sind: Zum einen die Situation, dass wenn die Grubenwasserpumpen aufhören würden zu arbeiten, würde das Ruhrgebiet das Venedig des Nordens werden und nur noch per Boot erreichbar sein. Der Bergbau hat das Ruhrgebiet zum Absaufen verurteilt. Die Pumpen dürfen nie aufhören zu arbeiten. Zumindest ist das ein sehr sicherer Arbeitsplatz im Gegensatz zum Bergmann geworden.

Zum anderen sind Bergbauschäden immer wieder da und beschädigen Gebäude und Straßen. Die Kosten zur Instandsetzung gehen über Jahrzehnte ins Unermessliche, was den Bergbau in Misskredit fallen lässt. Auch hier ist die Fachkraft im Baugewerbe einmal mehr im Ruhrgebiet gefragt!

Im Bottroper Stadtteil Grafenwald gibt es einen großen Höhenverlust. Im angrenzenden Naturschutzgebiet „Köllnischer Wald“ ist plötzlich durch die Überraschung einer großen Bergsenkung der „Weihnachtssee“ entstanden. Niemals ist früher gewagt worden öffentlich darüber zu sprechen, weil der Bergbau der Region Arbeit, Brot und die Infrastruktur der Städte gebracht hat.

Doch genau jetzt in der energetischen Weltkrise durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine merkt Jürgen an, dass es wichtig gewesen wäre, trotz der Klimadiskussion an der Steinkohle festzuhalten. Sie wäre jetzt eine sichere Alternative gewesen, als gleichzeitig neben der Nichtinbetriebnahme von der Gaspipeline Nordstream II und Abschaltung der Atommeiler in Deutschland, trotzdem Steinkohle importiert werden musste, um die Energiesicherheit zu gewährleisten.

Jürgen betont, dass die Übergangslösung ruhig hätte länger gemacht werden können, um sich nicht komplett vom Ausland abhängig zu machen. Deutsche Steinkohle trotz aller Widrigkeiten und negativen Folgen hätte für die nächsten mindestens zehn Jahre eine sinnvolle Ergänzung bis zum kompletten Umbau mit regenerativer Energie sein können. Und ich als früherer Umweltschützer der Umweltgruppe Robin Wood und alter Ruhrgebietler sehe es genauso. Steinkohle war die sicherste Alternative trotz oder gerade wegen der Umstände. Es gibt viele Diskussionspunkte, sich damit auseinander zu setzen. Das war aber nicht die Absicht des Podcasts. Wir gingen von daher nur kurz auf diese Punke ein.

Wir haben am Bergwerk Prosper Franz-Haniel gestanden und ein Hauch Nostalgie kam auf. Knapp vier Jahre vorher beendete er seine letzte Schicht dort und musste ein neues Leben beginnen. Natürlich waren anschließend noch Aufräumarbeiten in Stollen und Streb zu tun. Danach aber mussten die Bergmänner mit ihrer Arbeit aufhören.

1984 startete Jürgen seine Ausbildung zum Bergmann. Ab 1987 begann dann die Karriere bis hin zum Reviersteiger 2016. Heute ist er zwar kein aktiver Bergmann mehr, aber als Vereinsmitglied für den Seilscheibenpark und im Trainingsbergwerk Recklinghausen trägt er seinen Teil der alten Berufswelt mit Herzensblut bei.

Die Kumpels von Untertage nicht mehr zu sehen hinterließ bei vielen eine traurige Leere. Der Zusammenhalt in einer Zeche ist riesig. Der Beruf des Bergmanns ist mit einem Soldaten im Feld zu vergleichen. Beide passen aufeinander auf, helfen, wo der Kumpel bzw. Kamerad Hilfe braucht, geht zusammen durch Dick und Dünn, geht durch den geschulten Blick des Steigers bzw. Offiziers sozusagen ins Flöz der Ehre bzw. Feld der Ehre und tut sein Menschenmöglichstes um anderen Menschen Energiesicherheit, die Verteidigung der Arbeit am Hobel zu sichern und aufeinander aufzupassen nicht bei der Arbeit umzukommen bzw. die Verteidigung des Landes (wenn es jetzt patriotisch gesehen wird nicht angriffstechnisch) zur Rettung der Menschen hinter der Front.

Für den Bergmann war der Flöz die Front und das Aufpassen auf die Kumpels das Feld der Ehre und Freundschaft, egal woher sie stammten oder welche Sprache sie gesprochen haben. Ob Türke, Pole, Italiener, Slowene, Kroate, Serbe, Russe, Ukrainer, Tscheche, Holländer oder Franzose, da unten im Dunkeln sind alle gleich, alle Kumpels, alle packten gleich an und alle passten aufeinander auf.

Was jetzt etwas übertrieben dargestellt ist, ist allerdings so und kann noch an einem Ort im Ruhrgebiet nachvollzogen werden: Trainingsbergwerk Recklinghausen. (zum nachfolgenden Foto wird es einen Extrabeitrag zum Tag der Offenen Tür geben in den nächsten Tagen!)

 

Dort geht Jürgen hobbymäßig Führungen machen. Er packt überall an und macht sich gerne wieder die Hände schmutzig, wenn es nötig ist.

Das Trainingsbergwerk Recklinghausen ist besonders erhaltungswürdig, weil es nicht wie das Bergbaumuseum die Geräte zeigt, sondern hier können sie genutzt werden. Auch ich habe es in meiner Ausbildung bei der Ruhrkohle 1992 bis 1995 als Ver- und Entsorger in Fachrichtung Abfalltechnik für einige Monate durchlaufen. Allerdings interessierte keinen von uns Neun damals das Trainingsbergwerk. Wir haben nicht verstanden, was wir da sollten. Was wir eher lustig fanden war, dass zum ersten Mal zwei Frauen zugelassen wurden. Ver- und Entsorgerinnen durften dort ausgebildet werden. Die Räumlichkeiten der Kaue wurden wegen ihnen extra geändert. Das war damals eine große Diskussion, weil es nicht erlaubt war Frauen bergmännische Arbeit beizubringen, weil sie Untertage nicht eingesetzt werden durften.

Wir haben damals nicht verstanden, warum wir als Ver- und Entsorger Stempel aus Eiche setzen sollten. Wir wollten irgendwo eingesetzt werden nach der Ausbildung um dem Unternehmen Ruhrkohle AG in Sachen Umweltschutz nützlich zu sein. Wir waren doch für die Müllentsorgung zuständig, die Übertage stattfindet, oder doch nicht?

Im Laufe der Ausbildungszeit allerdings bemerkten wir alle das Zusammenhalten dort. Junge Bergmänner wurden diszipliniert ausgebildet, denn Untertage kann sich keiner Unzuverlässigkeit leisten. Handyempfang gab es eh nicht. Damals gab es sie noch nicht mal. Wir waren begeistert dabei, weil es Spaß machte die Sempexpumpe auseinander zu nehmen und wieder zusammen zu bauen. Bis wir es blind machen konnten.

Unsere Ausbilder hatten nicht immer ein Lächeln auf den Lippen. Sie gingen mit uns Jugendlichen kumpelhaft um, aber auch streng. Auch Jürgen ging diese Ausbildung durch. Denn wenn ein Bergmann Untertage eingesetzt wird, darf er sich keinen Fehler leisten. Natürlich können Fehler passieren, aber im Bergwerk kann es Menschenleben kosten.

Jürgen erzählt am Ende des Podcast von einem Verlust, der ihn in Mark und Bein traf. Ein guter Kumpel, ein guter Freund starb im dunklen Schacht. Jeden Tag lebt ein Bergmann mit der Möglichkeit, dort aus dem Dunkel nicht mehr ins Helle zu kommen. Das Gehirn muss es aushalten. Es muss hochkonzentriert arbeiten Untertage. Der Tod fährt immer mit im Förderkorb. Sofortige „Wetteränderungen“ können eine Methangasexplosion hervorrufen und den Tod von einer ganzen Gruppe von Kumpels nach sich ziehen, wie es oft genug in der Geschichte bis heute immer noch passiert. Im Videopodcast habe ich deswegen am Ende mit dem besonderen Bild der Heiligen Barbara aus dem Trainingsbergwerk eine Schweigeminute eingebaut zur Erinnerung an alle bis heute verstorbenen Bergleute .

Jürgen Jakubeit ist erfreut, dass der Förderturm von Franz Haniel erhalten bleibt und das Areal museal wird. Es gab ellenlange Diskussionen darüber. Jeder Erhalt eines Förderturms kostet viel Geld. Denn sie rosten. Der letzte Förderturm des letzten Bergwerks Deutschlands ist erhaltenswürdig und muss allein der Geschichte wegen erhalten bleiben. Er ist, wie der letzte Förderturm Holland in Wattenscheid, der einmalige Malakoffturm Prosper II, Zeche Hannover in Bochum oder Fürst Leopold in Dorsten, einfach ein wichtiges historisches Markenzeichen unserer Region! Er ist der letzte seiner Art!

Jürgen ist nun 55 Jahre alt. In seinem Blut ist und bleibt er Bergmann! Als Vereinsmitglied kämpft er für die Idee einen Seilscheibenpark zu errichten. Seilscheiben, die von den gesprengten und abgerissenen zukünftigen Fördertürmen zusammen in einer Parklandschaft aufgestellt werden sollen. Ursprünglich sollte es auf dem Gelände von Prosper V in Kirchhellen aufgestellt werden. Aber es ist noch nicht in trockenen Tüchern. Auch das Gelände ist jetzt nicht klar. In dem ehemaligen Bürogebäude wohnen jetzt hauptsächlich Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Geschichte ist also noch nicht zu ende. Es bleibt spannend, ob es diesen in der Welt einzigartigen Seilscheibenpark geben wird und wenn ja, wo er aufgestellt wird.

In vielen Städten des Ruhrgebiets gibt es an den Stellen der ehemaligen Bergwerke Seilscheiben. Nicht überall stehen sie an der Stelle, wo es den Förderturm gab.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

WDR – Bericht mit Jürgen Jakubeit über die letzte Schicht auf Prosper Haniel

Die Geschichte des Ruhrgebiets wird nun seit dem Dezember 2018 neu geschrieben. Das Ruhrgebiet mit den alten Kumpels wird zu einem innovativen Zukunftskonzept mit neuen Berufsbildern, neuen Bereichen aus dem Zusammenhalt vor Ort. Die Städte bauen aus den alten Bergwerksgeländen mit einigen erhaltungswürdigen Gebäuden neue Gewerbegebiete an oder eine Parklandschaft mit Café, wie auf dem Gelände der Zeche Ewald an der Halde Hoheward in Herten. Ein Teil wird ein museales Gelände. Es ist ein wichtiger Teil unserer Heimat, dem Ruhrpott, Ruhrgebiet oder dem „Revier“. Es ist unsere Identifikation. Nicht jeder Einheimische sieht das so, aber ohne Bergbau, kein Stahl, ohne Bergbau kein Handel, ohne Bergbau, kein Straßenbau, ohne Bergbau keine Zechensiedlung, ohne Bergbau keine Zuwanderung, ohne Bergbau keine Vielfalt im Ruhrgebiet. Sie muss für die nächsten Generationen in jeder erdenklichen Form erhalten bleiben. Es muss gezeigt werden können, woraus das Leben von Heute und Morgen in Zukunft entstanden ist und wird.

So war es mir eine besondere Ehre Jürgen Jakubeit interviewen zu können. Ein Mensch, der Zeit seines Lebens Bergmann bleibt – egal, was die Zeit bringt. Wer weiß? Vielleicht wird er in naher Zukunft als Bergmann zur Energiesicherheit rekrutiert, falls Prosper Haniel neu abgeteuft werden muss zur Energiesicherheit Europas. Wenn es auch acht Jahre dauern würde. Er wäre der erste, der die Pranken nehmen würde und auch mit Schüppe in die Grube gehen würde!

Und wer denkt, dass Jürgen nicht der letzte im Bergbau ist, der weiß es natürlich besser. Die Grubenwehr sichert die Stollen ab. Methangase werden täglich geprüft, damit keine Explosionen stattfinden. Trotzdem ist Jürgen, derjenige, der das letzte Kohlenstück aus der Grube geholt hat, somit für mich im Titel der letzte Bergmann. Er ist nur einer, der vielen Grubenhelden, die unser Ruhrgebiet zu dem gemacht haben, was es ist: Multikulturell, Vielfältig, Bunt, Groß, Offen und Kumpelhaft, so wie ich es mit meinem Logo ausdrücke. Wir sagen heraus, was wir denken, so überlebte man Untertage. So überleben wir Übertage hier in unserer Heimat des Ruhrgebiets von Wesel bis Hamm, von Recklinghausen bis Hagen!

Glück auf!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Fotogalerie

Alle Fotos ©André Brune – enstanden auf dem Vorgelände von Prosper Franz Haniel

Wer mehr über den Seilscheibenpark oder Mitglied im Verein werden möchte:

Informationen werden nachgeliefert. Es gibt leider keine Kontaktadresse im Internet.

Trainingsbergwerk Recklinghausen (mehr Informationen im anderen Blogbeitrag):

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden