Mit Dennis Peter im Flug über Bottrop Radieschen von oben angucken I +Podcast #12 I +Video I Bottrop von oben I +Videopodcast

Bottrop als faszinierender Film von Oben – und wie dat geht!

Hömma! Vor ein paar Wochen habbich zufällich den kleinen Filmausschnitt „Bottrop von Oben“ von Dennis und Marie Peter gesehen. Den Jung musste ich vors Mikro kriegen für einen kleinen Podcast. Wie ist er denn zu der Idee gekommen die kleine Drohne, einer „DJI Mavic Air“,  über Bottrop fliegen zu lassen? 

So entstand vor der Filmpremiere der kleine Podcast, den ich auch mit dem Original-Video mit seiner Erlaubnis verweben durfte als Videopodcast.

Unser Termin war kurz vor der öffentlichen Filmpremiere auf Youtube im Kino „Filmforum“ von Bottrop.

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„Bottrop von Oben“ im Original sehen und staunen:

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Dennis Peter und ich haben uns dann vor der Vorstellung von „Bottrop von oben“ gesehen und gequatscht. Haben uns gemütlich inne Polster vom Kino gefläzt und hatten tatsächlich schon erste Unterbrechnungen nach 20 Minuten. Die ersten wollten sich dat auch schon gemütlich machen. Wir haben die Kürze nochmal draußen genutzt, denn es ging um den Film, der für die anderen Ruhrpott-Städte genauso interessant ist. Doch das Filmen mit einer Drohne ist nicht ganz so einfach!

 

 

 

Dennis Peter mit seiner Filmdrohen „DJI Mavic Air“ im Eingangsbereich vom Filmforum Bottrop – Foto: André Brune

 

Wer etwas filmen will, muss jede Menge Gesetze achten und sich Genehmigungen einholen. Dennis Peters Leidenschaft und Willen diesen Film zu machen war so groß, dass er ihn trotzdem gemacht hat zusammen mit seiner Frau. Es kamen viele Stunden Filmmaterial zusammen. Am Ende wurden es glatte sehenswerte 30 Minuten. In der Zwischenzeit der Dreharbeiten wurde er auch noch Vater. Herzlichen Glückwunsch!

 

Er erzählt von der Premiere vom Kumpel Christos Tsourakis als Sprecher. Der hatte einfach mal die Stimme ans Mikro gehalten und gefühlvoll die Sätze abgelassen. Er hört sich an, wie ein stolzer Steiger, der sacht, wie schön dat is Bottrop von oben zu sehen. Hendrik Schoebel dagegen hat ebenfalls für Lau ein wahres Orchester in der richtigen Tonlage für jede Sequenz erschaffen. Vom Ende kann ich ja spoilern, hier stirbt ja kein Geheimagent.

 

In Bottrop spielt Goldfinger! Die Kamera macht einen Schwenk über den perfekt geschnittenen Rasen hin zur Windkraftanlage, der Zukunft vom Kohlegebiet. Bottrop ist richtig grün geworden, auch wenn in der Anfangssequenz im Süden der Stadt die Kokerei oft genug Unmut erzeugt. Die Musik am Ende war so ergreifend, dat ich einen Klos im Hals hatte.

 

Erstmal weil ich nicht die Kohle bisher hatte den Schläger selber zu nutzen, um zu zeigen, wie dat mit dem Hüftschwung und Putten geht, und weil die Szene auch die grüne Natur gänsehautmäßig rüberbringt. Es ist nicht mehr alles so, wie es mal war. Auch wenn die Kohle und der Stahl dat Ruhrgebiet groß gemacht hat und auch immer noch dat ein oder andere Werk Arbeitsplätze schafft, so is dat doch hier sehr lebenswert.

 

Der Film sollte definitiv auch von Auswärtige außerhalb vom Ruhrpott angesehen werden, wie die Bayern, Sachsen, auch die Angler, also Angelsachsen oder Franzosen. Der Film setzt ein Zeichen, das es sich lohnt nicht nur nach Bottrop zu kommen, wo es tatsächlich zwei Freizeitparkanlagen gibt.

 

 

Filmplakat am Filmforum Bottrop – Foto: André Brune

 

Dennis und Marie und seine Freunde hatten von Anfang an nicht die Absicht damit Geld zu verdienen. Die Werbeeinnahmen von Youtube oder auch die Abgabe des Filmmaterials an die Stadt Bottrop is für Alle eine Herzensangelegenheit. Sie wollen nix damit zu verdienen, sondern nur die Heimat, speziell Bottrop den Bottroper*Innen und auch Touristen aus Oberhausen, Gladbeck und darüber hinaus zeigen, wie schön die Heimat im Ruhrpott ist. Man muss nicht nach Malle oder inne Alpen fahren. Dafür gibts hier Stenkhoffbad und die Halden, wo du Apres-Ski haben kannst.

 

Nach dem Üben in der ersten Indoor-Skydiving-Halle, kannst du dir beim Paragliden von der Halde aus den Hintern über der Kokerei wärmen.

 

Kostenlos auf Youtube ist nun der Film „Bottrop von Oben“ von Dennis Peter zu sehen:

 

 

Dennis Priorität ist jetzt sein Kind. Vielleicht lässt er die Drohne noch über Gelsenkirchen fliegen oder Oberhausen. Wichtig zu wissen ist, das filmen nicht so einfach ist über den Dächern einer Stadt. Die Stadt Bottrop hat ihn dabei unterstützt, wenn es um die Genehmigung der Bezirksregierung ging.

 

Die Hochschule zum Beispiel war auch nicht einfach mal eben zu filmen, denn es mussten erst Genehmigungen der Privatleute eingeholt werden, die in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen. Die vielbefahrenen Straßen sind auch ein schwieriges Terrain, weil stürzt eine Drohne ab, gibt es folgenschweres Theater.

 

Trotz einiger nicht gefilmter wichtiger Stadtteilbereiche, ist es filmtechnisch gelungen. Wer den Film gesehen hat, wird es mit Sicherheit als Gesamtbild der Stadt loben.

 

 

Das letzte und einzige Kino vorerst in Bottrop: Das Programmkino Filmforum an der Volkshochschule in Bottrop – Foto: André Brune

 

Dennis Peter ist migrierter Gelsenkirchener. Er ist mittlerweile durch und durch Bottroper und engagiert sich auch politisch für die Stadt mit Herz und Elan.

 

 

 

Der Eingangsbereich zum Kinosaal mit kleinem Restaurant – Foto: André Brune

 

Der Film „Bottrop von oben“ ist eine schöne Geste, eine tolle Idee, ein mit Liebe und Leidenschaft gemachter Film nich nur für BottroperInnen. Man höre und staune: Es gibt erstklassige Hotels, die durch diesen Film kommerziell nur noch auf Gäste warten und sich die Hände reiben. Der freiwillige Erlös am Abend der Kinovorstellung (ich hab da auch den normalen Eintritt in den Schlitz der Förderturm-Spardose von Prosper Haniel reingepackt) ging an den Kinderschutzbund. Danke Dennis für Dein Engagement!

 

 

Als POTTmensch für sein Engagement gehört Dennis Peter mit seiner Frau Marie auf jeden Fall in die Rubrik meines Blogs: https://ruhrpottologe.de/pottmensch

 

 

Neben der digitalen Filmtechnik von Heute, können hier auch alte Klassiker-Filmrollen eingelegt werden – Foto: André Brune

 

Und nun noch auf Ruhrpottisch ein kurzer Abriss, im wahrsten Sinne des Wortes über die Vielzahl auf Einzahl von Bottroper Kinos:

 

Bis inne 1970er gabet hier ne rieisige Kinokultur! Sage und schreibe 11 Kinos mit 1,63 Mio Besuchen zählte man im Jahr 1956. Bis dann der bezahlbare Farbbildfernseher die Wohnzimmer eroberte und die Videokassetten den Kinos schon Anfang der 1970er den Garaus machten. Für dat junge Leserpublikum: Dat sind so rechteckige Teile mit einem Band auf dem aufgenommene Filme abgespielt wurden in einem Gerät, wat aussieht wie ein übergroßet Stück Mauerstein mit einem Schlitz. Da kam die Kassette rein und man musste so ein Pfeil drücken. Dat hieß „Play“ und dann konntese dir „Beverly Hills Cop“ und anderen Kram reinziehen. Manche haben ganze Wände voll mit so Kassetten gehabt, dann kamen inne 1990er die dünneren DVD-Scheiben und is ja davon fast gar nix mehr übrich. Allet nur noch auf irgendwelche großen Computerservern irgendwo inne Karpaten. Kanns dir jetz schöne Bilder anne Wand hängen, Popcorn machen und dann streamen. Kanns abba auch nix mehr aufn Flohmarkt verdienen. Et sei denn, du wills dat Bild weiterverkaufen, wat jetz anne leeren Wand hängt. Regale brauchse ja noch nich mehr für Bücher. Die kannse mittlerweile auch im Smartphone lesen. Und jetz gibbet seit fast 30 Jahren in Bottrop nur noch dat kleine Filmforum-Kino. Et soll abba inne ehrwürdigen Hansa-Center-Hallen widda wat Popcornartiges reingebaut werden. Ich weiß zwar nich wie, abba Bottrop soll widda ein großet Kino bekommen. Und inne leeren Kinosäle kam Schlecker, Friseure, Casinos, C&A und ne Moschee in die Häuser oder ganz wech. Dat nur ma am Rande bisken Kinogeschichte vonne Pottstadt Bottrop.

 

 

Gemütlichet Kino „Filmforum Bottrop“ – Coronabedingt nich voll gemacht worden – Foto: Dennis Peter

 

Irgendwann vielleicht dürfen wir uns dann auch über einen zweiten Teil oder auch andere Dinge mit der Drohne freuen.

 

In diesem Sinne Glück auf Dennis und Marie für Eure weitere Zukunft und Euer Kind!

 

Und Euch liebe RuhrpottlerInnen viel Spaß beim Filmglotzen und Podcasthören!

 

Glück auf!