Müllsammelaktionstag zur Ausstellung Flaschengefühle macht wütend I +Video I +Short I +Fotogalerie

Kann man es erfolgreich nennen, wenn Müll gesammelt wird? Wäre es nicht sinnvoller, wenn es gar nicht in der Landschaft liegen würde. Müll gemacht von Menschenhand. Erst hergestellt, dann ohne Gewissen ins Grün. Das macht wütend! 

Der erste Tag meiner Projektwoche  „Vermüllung der Stadt“ mit dem Sammeln von Müll im Rahmen meiner von der Stadt geförderten Ausstellung „Flaschengefühle“ begann in der Umgebung der kleinen Kunstmuseums „Schaubüdchen“ am 16.7.23 um 11 Uhr.

Kleines Einblickvideo: 

https://youtube.com/shorts/x3XWicLokLQ?feature=share 

Am Tag der Müllsammelaktion, war ich alleine. Es läuft nicht immer alles rund bei einem Projekt, wenn man sich auf relativ schnelle Rückrufe und Email-Antworten verlässt. Die IFAK hatte ich sechs Wochen zuvor angerufen und per Mail angeschrieben. Zwischendurch ebenfalls nochmal, aber erst einen Tag nachdem ich die Termine eine Woche vor der Eröffnung der Ausstellung festlegen musste, kam der Rückruf mit dem Hinweis, das ab dem 15.7 alle in Ferien für drei Wochen sind.

Nicht nur das die Flyer dadurch auch noch nicht mal am Tag der Eröffnung pünktlich kommen konnten, nein der Aufruf in Facebook-Gruppen innerhalb von Bochum sollten ja 30000 Menschen erreichen, ging schief. Zwei Likes waren alles. Die Reichweite wurde dadurch geschmälert. Und durch die späte Rückmeldung hatte ich nicht mehr daran gedacht, daraus eine „Veranstaltung“ zu machen, was eventuell mehr Anmeldungen gegeben hätte, als ein Aufruf. Habe ich an Ferien gedacht? Ja, aber nicht jeder kann sich leisten bei den Preisen sechs Wochen Urlaub zu machen. Also Teilnehmende hätte es mit Sicherheit geben können. Ich habe trotz der Situation aber nicht sauer reagiert. Ich habe mich so oder so darauf vorbereitet allein zu gehen und diesen Projekttag bewußt zu erleben. Es war sehr erbaulich am Tag der Aktion, dem Mängelmelder, die Bochumer Bürgerecho – App, 13 Mal zu nutzen und nun zwei Tage später mit einer Mail eine Antwort zu bekommen, dass vier gemeldete Mängel behoben wurden. Ich bin mir sicher, dass die anderen und zusätzlich zwei gemeldeten Vorschläge ebenso erhört werden zur Verbesserung der Stadt.

Egal. Ich lerne aus meinem Fehler. Ich werde mit der IFAK diese Müllsammelaktion im Herbst nochmal durchführen, wie ursprünglich geplant.

Dabei fing der „Spaß“ tatsächlich kurz nach meiner Haustür an: Vier leere Astra-Flaschen standen vor den Müllcontainern, fast wie beim Spiel „Mensch ärgere dich nicht“. Als wenn es ein Hinweis gewesen wäre für den Ablauf des Tages. Die sind natürlich für die Pfandspende eingesammelt worden. Dann ging es ab zum Schaubüdchen.

Wegen des schnellen Erfolgs schon gleich hier und jetzt am Anfang meines Berichts mein Aufruf: 

Liebe Bochumer und Bochumerinnen! Ladet euch die Bürgerecho-App hoch und meldet, was das Zeug ist. Nur so kann es Verbesserungen in der Stadt geben! Hier ist der Link:

BürgerEcho Bochum – Apps bei Google Play

Für alle anderen Städte gilt es das gleiche. Schaut in die Google oder Apple App-Listen ! Sie gibt es auch für viele andere Städte. Bombadiert die Mängelmelder-App. Es lohnt sich für deine Stadt!

Mängelmelder oder Bürgerecho können was bewegen!

Siehe da, es war auch recht erbaulich, wenn auch mit Frust verbunden, das Menschen die wirklichen Schweine sind. Schweine sind in ihrem Stall mit Sicherheit sauberer, wenn sie nicht kacken und pissen müssten, auf Deutsch gesagt, was dann auf unseren Feldern landet und dann auf unserem Tisch inne Kohlrabi, Brot oder Maiskolben.

Spaß beiseite. Ich hatte meinen Garten-Bollerwagen genommen und bin vom Schaubüdchen aus rechts in die Katharinenstraße gegangen. Da kam ich ganze 20 Minuten nicht weiter. An jedem Baum und Laternenpfahl lagen Zigarettenfilter und -Stummel. Ich habe auch nur rechtsseitig den Abfall in den orangen Sack des USB (Umweltservice Bochum) geschmissen, die ich mir am Freitag noch rechtzeitig für eigentlich dreißig Teilnehmern geholt hatte. Die andere Seite sollte auf dem Rückweg gemacht werden. Dazu bin ich gar nicht gekommen.

 

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Hätte ich ein Team gehabt, hätte ich eins nach Stahlhausen hinter die Feuerwache geschickt, ein anderes in den Bereich der Rottstraße und ein drittes Team auf das Gelände der Jahrhunderthalle, so bog ich allein auf weiter Flur in die Henriettenstraße rechts ab und kam am Hunde- und Spielplatz vorbei. Auf der Wiese lag tatsächlich wenig Müll. Der Mülleimer vor Ort war gut gefüllt. Die Hundetüten im Hundemülleimer waren leer. Die erste Meldung für den Mängelmelder der Bürgerecho App von der Stadt Bochum wurde von mir fertig gestellt.

Ein Hundebesitzer fragte, warum ich filme. Er hatte einen kleinen Bullterier, der aber völlig harmlos war, aber von vielen als Kampfhund gesehen wird. Naja, an der Leine hätte er ihn trotzdem nehmen müssen, als er vom Hundeplatz kam. Ich hatte keine Angst. Der Hundebesitzer war an meiner Ausstellung interessiert und fand meine Aktion gut. Blacky schnüffelte am Bollerwagen interessiert herum.

Auf dem Spielplatz war der Mülleimer bis oben hin voll. Die nächste Mängelmeldung, diesen zu leeren, ging durch das 5G-Netz, das dort tatsächlich herrschte. Ein voller Hundekotbeutel wanderte noch in den Mülleimer. Alles andere drumherum habe ich in den USB-Sack gepackt.

Ich dachte, du hast ja schon bald die Hälfte hinter dir, aber dann ging es erst richtig los auf dem kleinen Stück der Adolfstraße am Spielplatz entlang. Einmal um die Ecke im Grüngürtel um den Fußballspielplatz fand ich einen Einkaufswagen, eine Menge Tetrapaks, Altpapier von Prospekten, die hoffentlich bald Geschichte sind, einen Tisch, eine Mappe von einem Tapezierladen, einen Brotkorb von Harry, den ich für den Transport von leeren Flaschen von nun an nutze, um diese vom Restmüll zu trennen, die ich dann auf beiden Seiten des Grüngürtels fand. Ein Stückchen weiter hätte ich, wie im Dschungel weich auf einer wunderbaren Schaumstoffmatratze schlafen können. Auch sie war einfach so da im Grünen entsorgt worden, obwohl sie kostenlos auf der Sperrmülldeponie der Stadt abgegeben werden hätte können.

 

Meist waren es eben kleine Schnaps- und Likörflaschen. Wodka Gorbatschow oder Jägermeister, Kümmerling und was weiß ich, welche pfandlosen Flaschen hier und da durch Starkregen und Dürrezeiten über Jahre hinweg in der Erde z.T. eingegraben waren.

Die Grüngürtelbereiche sind ältere Gesträuche, die Insekten so gut wie keine Chance geben. Für Bienen ist hier auf der Adolfstraße nichts gepflanzt. Die Sträucher sind z.T. auch ausgetrocknet. Die Wiese hat kaum Wuchs und durch die hohen dichten Bäume wächst da unten das Grün auch kaum. Das ganze Straßenbild ist einfach nur Scheiße. Ich muss es so ausdrücken, wie es ist.

Mitten auf dem Bürgersteig bin ich natürlich auch in Scheiße getreten. Ein Sinnbild der Lage nachdem ich den Tisch dem Mängelmelder mitgeteilt habe. Auf der Parkplatzseite lagen in den Sträuchern eine Autolampe, ein angeschimmelter McCafe-Becher, Plastik von Süßkram, Überraschungseiplastik, Tetrapaks, Gummi von irgendwas Undefinierbarem, Heizungskörperableser, Getränkeflaschen aus Kunststoff, Deckel für Becher mit Strohhalm, eine Blindschleiche aus Gummi.

Dann entdeckte ich an der Seite einen weiteren Eingang zum Sportplatz. Dieser hat keinen Mülleimer und prompt wandert auch das Tetrapak im nahgelegenen Strauch. Das Tetrapak würde ich wahrscheinlich in 10 Jahren immer noch finden können, kaum verwittert, weil es Aluminium und eine Plastikfolie zum Erhalt des Mindesthaltbarkeitsdatums enthält. Die Farben auf dem Pappkarton von Außen sind meist auch problematische Chemikalien, die dann den Boden verseuchen können.

Auf der anderen Straßenseite war ein von alten Bahnschwellen umzäunter Blumenkasten. Diese Form ist auf allen Straßen, aber die Sträucher wirken nicht mehr gepflegt. Im Inneren sind sie kahl und zeigen Flaschen, die dort verwachsen sind mit der Erde und den Zweigen. Ich habe reichlich viele kleine Schnapsflaschen herausholen können. Die ganzen Teile laden nicht mal Vögel zum Verweilen ein, geschweige denn ein Nest zu bauen. Auch der Grünstreifen der Adolfstraße ist einfach nur scheiße anzusehen. Er sieht nicht gepflegt aus. Natürlich ist dort wenig Licht durch die hohen Bäume. Aber deswegen wächst auf so einem Grünstreifen trotzdem eine Blumenwiese. Alle Sträucher können eingedämmt werden und eine pflegeleichte Blumenwiese erhalten für Bienen und Insekten wäre mein Vorschlag. Das macht das Wohnen auch schöner vor Ort als diese Gehölze, die nur Grün sind, wie die hohen Bäume. Es gibt keinen Farbwechsel.

An einer Stelle des Grünstreifens war ein Plastik in der Erde, dass die Ameisen zum Abdecken ihrer Erdhütte genommen haben. Das wußte ich ja nicht. Woher sollte ich ahnen, dass sie jetzt keinen Regenschutz mehr haben. Was für ein Gewusel!

Dann kam ich an eine Stelle, die eine Pergola aus Stahl hat für Kletterrosen. Von Rosen keine Spur, sondern von Socken, Pappe, Flaschen, Splitter von Flaschen, ganz viele Tücher, wahrscheinlich für das Abwischen für den Uriniervorgang bei Damen. Alle lagen achtlos in den Ecken oder vom Winde verweht in der Mitte. Sie wanderten trotzdem in meinen Sack, ich meine den orangen vom USB.

Der Platz war so verwahrlost, dass ich den Mängelmelder aufrief für das Aufsammeln des Laubs, der so wie es aussah noch vom letzten Jahr war. Hier könnte man mit dem Spielplatz den Bereich mit einbinden oder einfach Parkplätze machen. Die Pergola macht überhaupt keinen Sinn, wenn sie nicht entsprechend gepflegt wird. Wenn das so ist, dann weg damit. Aber so ist das eher ein nichteinladender Platz.

Warum nicht ein paar Blumenkästen hinstellen oder die Nachbarschaft macht dort einen Hochbeetgarten zur Selbstversorgung. Absperren für die Nachbarn zum Klönen und gemeinsamen Mensch ärgere dich nicht spielen. Das hätte ich gebraucht, denn der nächste Ärger kochte in mir.

Eine halbe Sektpulle am Stromkasten. Immer wieder Flaschen am Stromkasten. Als wenn die Stromkästen Flaschen magnetisch anziehen. Unglaublich. Und es ist eben auch keine Pfandflasche. Somit bleibt sie in der Landschaft liegen, wie die anderen.

Pfandflaschen werden von der ärmeren Bevölkerung gesucht und gefunden, aber auf dem herrenlosen Platz war auch eine Krombacher, frisch geköpft in der Ecke. Sie wurde nicht mitgenommen. Im Gebüsch lag eine zweite, kaum zu sehen, ebenfalls nicht mitgenommen. Pfandflaschen und Pfanddosen habe ich nur eine Handvoll gefunden. Aber alle Nichtpfandflaschen, die wenn sie irgendwie fallen oder gekickt werden, können gefährliche Glassplitter erzeugen. Fallen Kinder da hinein, gibt es ein böses Erwachen, ganz zu schweigen von Hunde- und Katzenpfoten. Da kommen teure Operationen beim Tierarzt auf einen zu.

Auf der Ursulastraße kurz vor dem Schaubüdchen habe ich tief liegende Kellerfenster gesehen. In einem lag einiges an Müll, was ich herausgepickt habe. Diese Fenster laden ein, etwas hineinzuwerfen. Geöffnet zum Säubern werden sie wohl nie. Sie wachsen mit Unkraut zu und basta. Davor liegt ein Streifen aus Kopfsteinpflaster. Logisch, dass dazwischen Grünes wächst und die Steine aus dem Sandbeet drängt. Ein Vorschlag von mir: Die Kopfsteinpflaster brauchen dort gar nicht sein. In Holland, wo es z.B. in Amsterdam kaum Parkanlagen gibt, haben sie Menschen entschieden mit Einverständnis der Stadt, vor ihrem Haus Steine zu entnehmen und Blumen oder einen kleinen Blumenwiesengarten anzulegen. Das macht viel Sinn. Erstens tut man was für die mittlerweile stark dezimierte Insektenzahl und Bienen und zweitens für den Klimaschutz. Drittens wird das Wasser von den Pflanzen aufgenommen, auch bei Starkregen, während das sonst über die Steine in die Gullys fließt. Ein Vorschlag, der in jeder beliebigen Stadt gemacht werden kann und kaum Kosten verursacht. Einmal im Jahr geht man im Herbst mit einem Rasenmäher drüber und fertig.

Aber das Grünflächenamt pflegt ja nicht mal die Adolfstraße, wie soll so etwas möglich sein… Das werde ich doch mal anbringen beim politischen Gespräch.

Statt es im eigenen Fahrzeug mitzunehmen um in den eigenen Hausmüll zu legen, wird es einfach achtlos in die Stadtlandschaft geschmissen. An den Seitenrändern der Bürgersteige kann der Straßenreiniger des USB leider auch nicht immer mit seinem Besen vorbei kommen, wenn da Autos vor dem Müll stehen. Auch da sehe ich trotzdem die händischen Besenreiniger in der Pflicht sich auch mal zu bücken. Ich hab jedenfalls alles dort weggemacht. Und dann kam die Überraschung….

Der rückwärtige schöne Platz vom Musikzentrum war voll mit Müll. Überall Flaschen ohne Pfand. Es waren z.T. zerschlagene und eine Menge Wodka-, Wein-, Whiskey-Flaschen. Hochwertiges Zeug zum Saufen. Und es waren sechs Lachgas-Flaschen von mir gefunden worden.

Ich wußte nicht, dass man die braucht. Ich bin auch ohne sowas lustig. Die Dinger enthalten Distickstoffmonoxid. Ist total trendy, wie man heute sagt. Es gibt zum Inhalieren sogar Geschmacksrichtungen von Mango, Pfirsich und Erdbeer und soll unbeschwerte Freizeit-Spass-Fotos bringen. Eine Flasche kostet um die 25 €. Ein Sechser-Pak wird mit 145 € im Internet gehandelt. Und dann liegen die einfach hier rum. Das kann sich keiner mit Bürgergeld kaufen. Das ist nicht die Klientel, die diese „hochwertigen Flaschen“ in die Landschaft werfen. Unglaublich!

Am Ende dieser Rundtour von knapp drei Stunden habe ich mehr als einen halben Sack zusammen. Doch ich wollte ja unbedingt zum Anneliese-Bost-Musikzentrum. Das ach so tolle teure Teil der Stadt hat einen wunderbaren sehenswerten Platz zum Ausruhen und Klönen auf der Rückseite.

Ich war einen Tag vorher zufällig dran vorbei gelaufen und war erschrocken wieviel Müll und Flaschen da herumgelegen haben. Bis ich allerdings mit einem weiteren Sack dort ankam über die Katharinastraße und Maximilian-Kolbe-Straße auf die Humboldstraße, da hatte ich den blauen Ersatzsack schon wieder voll mit Pappe für Pizza, Getränke oder Fressalien.

An dem Marienstift, einem Seniorenheim direkt gegenüber, ist seitlich an der Maximilian-Kolbe – Straße eine Absenkung des Bodens. Diese ist abgesperrt mit einem Bauzaun. Davor stand mal wieder ein Einkaufswagen. Es war der Dritte innerhalb von 800 Meter Radius. Der zweite stand auf dem Gelände des Spielplatzes an der Katharinastraße.

Hinter dem Bauzaun lag natürlich, wie aus den Augen aus dem Sinn, logischerweise Müll. Meist sind es Becher, kleine Kunststoffe, Löffel, Tüten voller Dönertaschen, also alles, was mit Essen zu tun hat. Der Mülleimer kann so viel auf einmal nicht schlucken. Und wenn voll, dann wohin?

Die schweizerische Koordinationsstelle Sucht stellt fest: Aktuell geniesst Lachgas bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15-25 Jahren seit den 1990er Jahren eine gewisse Popularität. Sie gilt als Freizeitdroge.

In der Technoszene wird sie gern genutzt, um scheinbar besser abtanzen zu können. In einigen europäischen Ländern sind diese Kapseln schon verboten. Ich finde, diese Dinger sollten hier auch verboten werden. Früher hat ein Zahnarzt sowas verwendet, wieso kriegt man diese Klamotte bei uns ganz normal zu kaufen?

Der Hersteller des Gases warnt sogar versteckt im Kleingedruckten auf einer Unterseite im Online-Shop: „Distickstoffmonoxid ist ein Gas, das nach dem Einatmen ein angenehmes Gefühl des Wohlbefindens und eine leichte Euphorie, zwischendurch Halluzinationen und bei manchen Menschen eine schmerzlindernde und sedierende Wirkung hervorrufen kann“ (Quelle: https://blaulichtreport-saarland.de)

Es wird gemunkelt, dass die „Exotik Whip“ nach dem Konsum schon Unfälle auf den Straßen erzeugt haben kann. Halluzinationen und ein gewisses Wohlbefinden mit Sedierung ist für mich eindeutig ein großes Gefahrpotential auf der Straße. Das Potential hat man bei Ecstasy auch und es ist eine verbotene Droge, die man trotzdem irgendwo erhalten kann. Diese Lachgas-Geschichten gehören auch verboten, meine Meinung! Sie sind gefährlich und liegen auch noch als Müll in der Landschaft herum. Zu fein, die jungen Leute, aufzustehen und im Rücken die Mülleimer zu benutzen. Geht auch nicht mit einem Lachkrampf, das fallen eher die Flaschen aus den Händen und zerschellen auf dem Steinboden.

Auf dem Platz kam mir Kai Braun entgegen und fand meine Aktion sehr gut. Er erklärte sich bereit mir zu erzählen, dass er sich auch jeden Tag hier mit Freunden trifft. Am Wochenende sieht der Platz immer so verheerend aus. Da nehmen die Discobesucher gern die Alkoholischen und di Lachgasnummer gleichzeitig ein und machen einen auf Trallafitti. Ordnungsamt und Polizei scheint entweder machtlos zu sein oder wird nicht Herr der Lage. Was tut die Stadt? Warum sieht der ehrwürdige Platz regelmäßig so aus?

Da hat die Stadt mit zusätzlichen Spendengeldern zig Millionen das tolle Konzerthaus der Bochumer Symphoniker hingesetzt und bekommt es nicht gebacken drumherum sauber zu halten. Das muss doch anders gehen. Das hoffe ich bei meinem Gespräch am Freitag mit den Politikern zu klären. Allerdings warte ich noch auf einige Zusagen…

Ich habe nur die alle Flaschen und Lachgasbehälter mitgenommen. Diese waren so schwer auf dem Rückweg zum Schaubüdchen, so dass ich nun einen zwei Zentimeter längeren Arm habe. Die Finger hatten fast Blasen von dem Greifer bekommen.

Der Bollerwagen war voll mit Glasflaschen. Da ich nicht mehr genug Platz für den Restmüll hatte, habe ich die Mängelmelder-App wieder genutzt. Ich werde die Tage wieder schauen, wie es da aussieht. Und die Trommel rühren, damit die Stadt ihr Bild wieder in den Griff bekommt.

Wie sieht das für internationale Touristengäste aus?

Ich sage das im Video auch ganz klar, als ich die „Absolut Wodka“ – Flasche filme: ABSOLUT SCHEISSE!

Natürlich ist es ein Kampf gegen Windmühlen. Man fühlt sich wie Don Quichotte. Trotzdem möchte ich was bewegen, nicht nur in Bochum. Es reicht nicht immer ehrenamtlich Müll einzusammeln. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden. Ich bin auch nicht für Verbote, aber ich bin für mehr und höhere Strafen. Das funktioniert in anderen Städten der Welt auch. Ich bin für eine größere Kontrolle. Denn gerade das führt auch bei den Menschen zum Nachdenken, wenn sie das im benebelten Lachgas schon nicht mehr hinbekommen können.

Zusammengekommen sind sozusagen ein voller Sack mit Restmüll, aus dem ich wirklich kein Kunstwerk mehr machen kann. Ich hab da ein Brett und ein paar Plastikteile. Mal sehen, was geht. Das habe ich heute nicht mehr gemacht. Um 17 Uhr statt um 13 Uhr habe ich meine Müllsammelaktion beendet und bin anschließend ausgelaugt Kohlenhydrate mir reinziehen gefahren bei meiner Stammeisdiele „Eiscafé Etna“, Am Thie in Eppendorf. Ein bisschen Schleichwerbung für das gute Eis dort darf ich ja wohl mal machen.

Der nächste Tag wird auch das ein oder andere bringen: Historische Hinweisschilder säubern. Da werde ich in Stahlhausen schauen, aber definitiv auf dem Gelände von der Jahrhunderthalle. Bestimmt muss ich den Mängelmelder wieder füttern wegen des Wochenendes. Da wird dort gerne gegrillt und gefeiert. Alles gut und schön.

Aber liebe Leute, nehmt euren Müll bitte mit, denn ihr habt die Klamotten ja auch gebracht zum Feiern. Warum bleibt es dann vor Ort liegen? Ich zahl Steuern, irgendein Bekloppter macht das schon? Ja ich oder jemand vom „Frühjahrsputz“, freiwillig. Das ist aber nicht die Lösung!

Mal sehen, was die Projektwoche noch so bringt!

Glück auf!

Euer Ruhrpottologe

P.S.1: Natürlich war ich einen Tag später schauen, wie es aussieht auf dem Anneliese-Brost-Musikforum-Gelände. Siehe da. Sauber gemacht. Zumindest die groben Sachen. Alle Splitter von Glas und Kronkorken von Bierflaschen liegen da leider noch rum. Ein Hund sollte da nicht herlaufen. Hab einen Passanten mit einem Hund gewarnt dort seinen Hund herlaufen zu lassen.

P.S.2: Ich bin wegen drohenden Regens zum Schaubüdchen mit dem Fahrrad gefahren und hielt an der Adolfstraße an. Die  Matratze, der Tisch und der Einkaufswagen standen und lagen noch da. Geht ja auch nicht immer alles so schnell. Ist ja gemeldet wenigstens. Aber innerhalb von nur 24 Stunden hat sich zweierlei Dinge getan.

Ich musste erst lachen, weil jemand vor dem Einkaufswagen ein Parkschild aufgestellt hat. Doch dann blieb mir das Lachen im Hals stecken, denn zum Tisch hat sich über Nacht eine Matratze dazugesellt! Der Mängelmelder ist informiert. Ich bin wirklich sprachlos, wie Menschen so unachtsam mit ihrer Umwelt umgehen können. 

Etwas hinter Grün zu verstecken ist das eine, aber das fördert dazu, dass andere das Grün nutzen eine neue wilde Müllkippe aufzumachen. Wenn einer anfängt, folgen andere. Mein Vorschlag: Das Grün muss geschnitten werden oder anders gepflanzt, damit dort keine weitere wilde Müllkippe mehr stattfinden kann. 

P.S.3: Natürlich habe ich wieder geniale Motive gefunden, die ich in weiteren Ausstellungen zeigen kann. Eine eigene Instagram-Seite habe ich jetzt dafür auch errichtet, damit ich nicht zuviel davon auf meinem Account zeige. Wenn ich Bilde verkaufen oder versteigern sollte, geht 10 Euro pro Bild an den Obdachlosenverein BODO e.V. Das ist meine Intention meine Bilder durch euren Müll eine Wertigkeit wieder zurück zu geben, in der Hoffnung, dass der Müll weniger wird und nicht mehr in der Stadt und dann ins Meer wandert, und dass ich damit den Menschen, die abhängig sind von Spenden etwas helfen kann.

P.S.4: Die Ausstellung „Flaschengefühle“ mit meinem Projekt mit dem Thema „Vermüllung der Stadt“ wird vom Westendbeirat unterstützt und der Stadt Bochum gefördert

Kreativität vs. Klimakleber I Kunstaktion statt Polarisierung I Kunst als Protest I Kunst oder Leben I+Video I Vorletzte Generation

 Die „Letzte Generation“ protestiert falsch und erzeugt ein Hassklima, statt eine Veränderung der Strukturen und des definitiv dringenden Handelns zum Klimaschutz. Kunst als Protestaktion hat eine lange Tradition.

Fangen wir mal mit Hieronymus Bosch an, gehen über Van Gogh und Monet mit ihren jeweiligen Stilrichtungen in die Zeit von Joseph Beuys und zuletzt auch die kirchenkritischen Fotos und Installationen von Frank Gebauer, die er in der Ausstellung „In Spiritus Sanctus“ gezeigt hat im November 2022 in der Galerie KiR in Oberhausen.

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Zu jeder Zeit war Kunst ein Protest gegen alte Strukturen.  Wie auch der Dadaismus um die Zeit des ersten Weltkriegs entstand mit seiner neuen Form von Literarischer Interpretation nach Außen. Es brach alte Strukturen in der Szene der Literatur. Monet mit seinem Impressionismus in der bildlichen Kunst brach das Bürgertum auf, dass sich nur von Porträts und Landschaftsmalerei Bilder ins Haus hing. Neues war verpönt. Monet war neu. Monet war nichts zu Anfang seiner Karriere, genau wie Cezanne. Ihre Kunst und später der Dadaismus bewegte auch die Politik und bürgerliche Strukturen. Dada war Anfang des 20. Jahrhunderts eine Darstellung der Literatur, die es so noch nicht gegeben hat.

Ein weiteres modernes Beispiel für Kunstprotest ist der chinesische Künstler Ai Weiwei, der sein Land regelmäßig mit seiner Kunst „angreift“. Er ist so populär, dass er mit seinen Skulpturen und Installationen Menschen zu anderen Gedanken bringt in seiner Heimat, wo es auch nicht so einfach ist seine offene Meinung zu sagen.

Zu jeder Zeit entstand Kunst als Protestaktion. Aber die Protestaktion der „Letzte Generation“ ist weniger Kunst, sondern eher Zerstörung von Kunst, nur um auf ein generelles weltweites Problem aufmerksam zu machen: Klimawandel und Treibhauseffekt. Das Problem, dass man seit den 1970er Jahren durch die Berechnungen des Club of Rome zur Kenntnis genommen, aber zu wenig gemacht hat, weil es in Augen der großen Industrie Geld gekostet hätte, statt Profite zu machen. Niemand denkt dort in langfristigen Anlagen oder in der Politik über die Legislaturperiode hinaus. Man möchte nichts Unpopuläres machen, um wiedergewählt zu werden. Doch manchmal sind gewisse Schritte nötig, wie es auch die Diskussion um den Einbau von Katalysatoren in den Autos bis zur gesetzlichen Einführung gab.

Eindeutig sind die vorausgeschauten Zeichen auf einen Klimawandel in den letzten 15 Jahren eindeutig zu sehen. Ignoriert wird es immer noch von vielen Politikern, großen Aktienunternehmen und auch in Teilen der Bevölkerung.

In dieser Zeit, als die „Fridays for Future“ auf die Straßen mit ihrer Inspirationsquelle der Greta Thunberg für mehr TUN friedlich protestierten und auch einiges weltweit wieder für mehr Diskussionen anregte. Dann kam die Coronapandemie 2020. In meinen Augen wurde sie dafür z.T. auch genutzt, die Menschen runterzufahren, sich auf die Gesundheit und die Sorge der Familie zu konzentrieren, als auf die Straße zu gehen für den Klimaschutz. Das ist jetzt weit hergeholt. Aber ein kleiner wahrer Kern kann dabei sein. Es waren so viele andere Dinge einfach nicht weitergeführt worden. Die Coronapandemie hat Maßnahmen für Klimaschutz praktisch eingefroren, obwohl eindeutig zu erkennen war, dass es durch die Pandemie weniger CO2-Ausstoß gab. Natürlich gab es das Problem Firmen zu unterstützen. Auch ich als Kleinunternehmer war ja zwei bis drei Monate praktisch ohne Verdienst zu Hause.

Die Medien zeigten täglich Todeszahlen, brachten Angst in die Wohnzimmer. Der Mundschutz an allen Orten fühlte sich für einige eher als ein Freiheitsraub an, als die Situation der Unwissenheit von Medizin und Politik den Virus einzuschränken. Es bildeten sich Menschentrauben, die die Bezeichnung „Querdenker“ bekamen und im Internet tauchten Kunst- oder Fakenews-Videos auf, die es extrem schwierig machten Wahrheit und Lüge auseinander zu halten. Noch heute, gerade offiziell in Deutschland erst im März 2023 beendete Pandemiesituation, hängt vieles noch nachträglich in der Luft.

Warum schreibe ich das alles?

Weil es mit der Entwicklung der „Letzte Generation“ zu tun hat und alles miteinander zusammenhängt in meinen Augen. Die Generation der Jugendlichen, die selbst auf die Straße gingen zu Zeiten der friedlichen Demonstrationen von „Fridays for Future“ haben durch die Pandemiegesetze schwierige Schuljahre hinter sich, genauso die Studenten und Studentinnen. Die Politiker in unserer föderalen Struktur haben definitv die Schüler und Schülerinnen mit ihren Familien komplett allein gelassen. Der Druck Lernstoff nachzuholen, der sich in den letzten Jahrzehnten nicht wesentlich zum Positiven verändert hat, brauchte ein Ventil.

Die Angst vor Corona war bei den Jugendlichen eher weniger problematisch, weil sie weniger gefährdet waren. Nichtsdestotrotz haben sie Maßnahmen ergreifen müssen, die ihnen die ältere Generation, also ich in Form der „Vorletzten Generation“ vorgeschrieben hat. Die Wetterkapriolen von Hitze und Dürre, die auch damit zusammenhängenden Flüchtlingsproblematik, das Ausbleiben von Unterrichtsstunden und auch Demonstrationen für den Klimaschutz hier und richtigen Treffen mit Menschen gleichen Alters, die sich dafür einsetzen, wurde nun vor einem Jahr zu einem Ventil. Es ist wie das Öffnen der Büchse von Pandora.

In meinen Augen sahen sie eine Möglichkeit mehr Aufmerksamkeit zu erregen, um wieder den Klimawandel in die Diskussion einzubringen endlich etwas zu unternehmen, indem sie mit ihren Aktionen sich auf Straßen zu kleben und Kunst in Museen mit Essen zu bewerfen statt mit einer Demo weiter immer weniger beachtet zu werden. Das Organisieren einer Demo oder die Pressearbeit ist eben nicht immer mit Erfolg verbunden und kann zu Resignation führen. Der Wille spektakulär mitzuteilen, dass beim Klimaschutz mehr getan werden muss, wurde geboren

Ich kann ein gutes Beispiel geben aus eigener Erfahrung. Denn ich war beim „radikaleren“ Verein Robin Wood Anfang der 1990er Jahren statt bei Greenpeace.

Greenpeace wollte immer geschulte Kletterer für ihre Aktionen. Robin Wood wollte, egal wie, Aufmerksamkeit erregen und auf das Waldsterben aufmerksam machen, dass durch den Treibhauseffekt drohte. Siehe da: Die Zukunft zeigte, dass Robin Wood recht hatte. Dreissig Jahre später bewahrheitete sich die weise Voraussicht und es zeigt auch, dass die Aktionen damals etwas zwar bewegt haben, aber dennoch das Thema auf die Tagesordnung der Politik gebracht haben. Außerdem wurde das eigene Gewissen beruhigt, etwas getan zu haben. Zu dem Zeitpunkt bewegten die Aktionen die Bundesregierung, um das Beispiel nochmal zu nennen, den Katalysator verpflichtend in Autos einzubauen, um das Waldsterben durch Schwefeldioxide und Stickoxide zu verhindern. Immerhin hat sich da nach langer Diskussion eine Bereitschaft gezeigt und die Aktionen und Demonstrationen im kleinen Rahmen tatsächlich auch zu einem TUN.

Und ehrlich sage ich: Es war nicht nur beruhigend für das eigene Gewissen, sondern wir haben im kleinen Bereich etwas bewegt. In meiner Geburtstadt Bottrop haben wir einige Dinge vorgeschlagen zur Verbesserung der Stadtökologie. EinigeDinge sind von der Politik aufgenommen und tatsächlich ausgeführt worden, auch wenn sie den parteilichen Stempel der stadtregierenden SPD hatte. Es wurde gemacht. Wenn auch nicht genug, aber wenigstens etwas.

Anders ist das bei der „Letzte Generation“. Sie sind bereit zwar friedlich Straßen zu blockieren, aber riskieren selbst ins Kreuzfeuer zu geraten. Die Anfänge, um in die Aufmerksamkeit zu kommen musste spektakulär sein. Also wurden wertvolle alte Bilder in Museen mit Essen, wie Suppen und Tomaten beschmiert. Doch hat das eher Unmut und Hass auf die Protestierenden gebracht statt über die Problematik des Klimawandels zu sprechen und weitere Entscheidungen zu machen. Gleichzeitig musste die Ampelregierung nun noch etwas ändern in den Richtlinien ihres Koalitionsvertrags, denn der Krieg in der Ukraine hat tatsächlich alle hochtrabende Pläne eines sinnvollen Klimaschutzes mit Gas aus Russland durch die Abhängigkeit von Russland zunichte gemacht. Doch um die Wirtschaft am Laufen zu halten und Arbeitsplätze zu sichern, mussten wiederum unpopuläre nicht klimaschützende Maßnahmen ergriffen werden. Im Gegensatz dazu wurde die „Letzte Generation“ ebenso genötigt weitere spektakuläre Aktionen zu machen, um den Klimaschutz wieder ins Rampenlicht zu bringen.

Weitere kürzliche Aktionen, wie das Aufkleben auf die Düsseldorfer Landebahn oder auf eine wichtige Pendlerstraße zwischen Bottrop und Essen, brachten eher Unmut in der Bevölkerung ohne überhaupt über die Situation des Klimas zu reden. Es entstanden Kosten in Millionenhöhe, die der Steuerzahler nun wieder berappen muss oder eine mögliche Versicherungserhöhung bei den Folgeschäden.

Menschen, die sich auf einen Feierabend gefreut haben, kamen nicht nach Hause, Menschen, die sich auf einen geruhsamen Urlaub durch Erholung vom täglichen Arbeitsstress gefreut haben, standen mit den Folgekosten auf dem Flughafen und ärgerten sich mit Sicherheit tierisch über diese unsinnige Klebeaktion. Die zudem mehr CO2-Ausstoss gefördert hat durch die in der Warteschleife um den Düsseldorfer Flughafen fliegenden ankommenden Flugzeuge. Das hat wenig mit Protest für besseren Klimaschutz zu tun.

Wie entstand die Idee zum Kunstvideo?

Um ein Verständnis zu geben für mein Video, das durch die Fotos von Frank Gebauer und die dadaistische Interpretation von Kurt Schwitters „Die Ursonate“, inszeniert von Thomas Frahm, inspiriert wurde.

In dem Moment als ich mich bereit erklärt habe, mich nackt auszuziehen und mich mit Eier und Tomaten bewerfen zu lassen, habe ich mir gesagt, dass genau das es sein sollte, was die „Letzte Generation“ machen sollte. Sie sollte Kunstaktionen machen, nicht sie bewerfen. Ich war das lebendige Bild eines alten Meisters, das sozusagen in einem virtuellen Museum beworfen wurde. Aus Protest, damit es nicht wieder geschieht, habe ich mich dort hingestellt. Doch nur das entstandene Foto von Frank Gebauer „Blutbraut“ sollte nicht allein stehen. Ich wollte daraus mehr machen.

Das Protestfoto zur Protestaktion der „Letzte Generation“ hing in meiner Ausstellung „Vorletzte Generation Ruhrgebiet“ neben 8 weiteren Kunstwerken von Ruhrgebietskünstlern. Ich habe dadurch nicht nur das Foto und die Situation in meiner kuratierten Ausstellung im April 2023 im Schaubüdchen, Ursulastr. 24 in Bochum gehabt, sondern gleichzeitig auch die exklusive Premiere des Films, das alle vor Ort zum Nachdenken anregte und mich bestätigten. Man muss was für Klimaschutz tun. Aber Protest ist immer eine Sache von Vernunft und das Wie. Das Wie entscheidet, ob die Politik bereit ist, mit jemanden über ein Problem zu sprechen. Die Politik kann auch ignorieren. Sie kann aber die Dinge annehmen und verändern. Das ist in der Demokratie eine sinnvolle Möglichkeit. Außerdem gibt es mehrere Parteien. Sie werden über den Protest sprechen und dann auch entscheidende Vorschläge machen, die irgendwann gesetzlich umgesetzt werden können. Das dauert nur oft einfach viel zu lange. Das ist auch der Teil von Frust, den die „Letzte Generation“ hat. Alles dauert zu lange. Ihre Kinder sollen nicht in Armut und schlechtem Klima leben. Sie sollen Schnee im Winter haben und einen Sommer, der nicht zu lange zu heiß ist.

Das Video entstand als Protestaktion gegen die „Letzte Generation“ und ihrer jetzigen Form des Protests und Demonstrieren für besseren Klimaschutz. Das Beschmieren von hochempfindlichen alten Bildern mit Essen ist so oder so sehr zwiespältig. Wegen des Klimawandels stecken Menschen in der Sahelzone in einer Hungersnot, während hier für genau diese Situation Kunst beworfen wird, die nichts für die Situation kann. Das widerspricht dem ganzen Tun in Sachen der Vernunft.

Allein das Kleben auf der Straße bringt mehr Unmut ein, weil es durch die entstehenden Staus eher eine Erhöhung des CO2-Ausstosses erzeugt, als es verhindert. Der Kerosinausstoß in der Luft von Flugzeugen in der Warteschleife ist auch nicht besser. Außer das die „Letzte Generation“ wieder durch die Presse geht mit ihren Aktionen, ändert es nichts. Die Bereitschaft das Politiker mit mit der „Letzte Gereration“ zu sprechen und kompromissfreudige Veränderungen herbeizuführen sinkt dermaßen, dass sie nun schon fast als eine terroristische Vereinigung gilt, obwohl noch niemand umgebracht wurde. Eine Partei am rechten Rand, die an den Klimawandel nicht glaubt schaut zu und reibt sich die Hände, weil dadurch noch mehr Leute zu Protestwählern mutieren.

Die Straßensperrungen ohne Anmeldung bei der jeweiligen Stadt, ist eher fatal gegenüber Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei, die in ihren lebenswichtigen Aufgaben behindert werden. Auch da sinkt das Verständnis stark, zumal dadurch schon eine Person bei einem Unfall während der Klebeaktion nicht rechtzeitig Hilfe bekam und verstarb.

Wenn Robin Wood eine Straße gesperrt hat, dann war das immer als Demonstration angegeben worden und genehmigt von der Stadt. So konnte ein Rettungswagen und die Feuerwehr im Einsatz immer wissen, wie sie am besten ihren Weg fahren konnten. Auf Gebäude kletterten wir ohne Genehmigung. Das galt als Hausfriedensbruch, der allerdings immer durch die Anwälte des Vereins abgewendet werden konnte durch die Form des friedlichen Demonstrierens und freien Meinungsäußerung. Pressewirksam genug war es in jedem Fall!

Die Befürchtung, die ich sehe ist, dass es durch Resignation, die ich selbst erlebt habe vor 30 Jahren, eine Veränderung in Kürze stattfinden kann. Ich habe im Laufe der Zeit zwar gesehen, dass sich was tut, aber viel zu wenig. Ich sehe es auch heute noch. Es ist immer noch viel zu wenig. Und Deutschland allein kann nicht alle Länder der Erde zum Folgen zwingen. Andere Länder sind auch schon viel weiter, wie Norwegen oder Schweden. Auch wenn es schon längst nach 12 ist. Im kleinen Rahmen kann man dennoch etwas tun und Vorreiter und Vorbild werden. Das ist der Sinn der Sache. Einer muss anfangen, um andere zu bewegen mitzumachen. 

Ich jedoch sehe die Gefahr, dass eine Eskalation stattfinden kann, wenn diese Form des Protestes weitergeht. Wie in den 1970er Jahren gründete sich aus der Studentenrevolte der 1968er Generation heraus die linke Terrororganisation RAF. Schon jetzt wird die „Letzte Generation“ für ihre friedliche Klebeaktion auf Straßen, Flugbahn und Beschmieren von Kunst in Museen als Terroristen angesehen.

In keiner Weise hat die RAF jemals eine Chance gehabt einen Staat so umzukrempeln, auch wenn sie von der Deutschen Demokratischen Republik unterstützt wurde. Heute sind es die Reichsbürger auf der anderen rechten Randseite in Deutschland, die verblendeter nicht sein können und nicht mal das Grundgesetz anerkennen und in einer anderen Welt leben möchten. Sie sind ein weiteres Beispiel die zu einer Form der Gewalt führen kann, die zu nichts führt außer Unschuldige ins Fadenkreuz zu bekommen.

Es ist nur noch ein kleiner Schritt, bis die Gewalt entweder innerhalb der bisher friedlichen Demonstration von Kleben auf der Straße hin zu einer Form von Absägen von Strommasten ist und damit auch eine weitere Gefährdung hervorruft. Es ist nur ein kleiner Schritt, dass es Gewaltbereitschaft der Betroffen im Stau z.B. erzeugt, nämlich selbst Hand anzulegen bevor die Polizei ihren Einsatz hat. Es muss nur einmal das Fass zum Überlaufen gebracht werden. Es muss nur ein Toter dabei sein bis die Sache eskaliert, obwohl sie es schon hat.

In meinem Video sieht man es nicht, aber wer am Ende ist der Schrei synchronisiert eines „Klimaklebers“ der „Letzten Generation“, als ihn ein wütender Autofahrer über den Fuß gefahren ist. Nur ein klein wenig mehr hätte gereicht um die Eskalationsstufe zu erhöhen.

Deswegen ist mein Appell aus der eigenen Erfahrung heraus: Macht mit Kunst Proteste, nicht gegen die Kunst! Macht andere Protestaktionen für mehr Aufmerksamkeit zum Thema Klimawandel. Polarisierung hilft in der jetzigen Situation niemanden, sondern verstärkt die Gegenseite.

Macht Aktionen an den wirklichen Instituten, die den Klimawandel verursachen: Autofirmen, Stromerzeuger und an staatlichen Behörden und Parteien, die eben zu langsam arbeiten an dem Thema. Macht Petitionen, schreibt an Ministerien, macht Aufklärungsseminare, verteilt Flyer, sprecht in Fußgängerzonen mit den Menschen, handelt nicht gegen sie. Denn so, wie es jetzt ist polarisiert ihr das nur und erzeugt ein Hassklima.

Ich bin für die Einhaltung von Klimaschutz! Ich bin für das TUN für die Erde! Ich war immer auch ein Mensch, der sich für die nächste Generation eingesetzt hat, obwohl ich selbst keine Kinder haben kann. Ich habe immer an die Natur in erster Linie gedacht, dessen Artensterben rasant in den letzten 30 Jahren zugenommen hat. Ich kämpfe weiter jetzt, um auf Dinge aufmerksam zu machen, sensibilisiere, um über gewisse Themen zu sprechen, die wichtig sind. Nicht umsonst mache ich eine Ausstellung mit Abfällen, mit Flaschen auf Fotos, diese ironisch in Szene zu setzen in meiner jetzigen Ausstellung „Flaschengefühle“. 

Nicht umsonst mache ich einen Podcast mit einem Verein, der sich für Afrika einsetzt, der noch veröffentlicht wird. Ich denke nicht an Zahlen, an Follower oder ob es gefällt oder nicht, auch nicht an die Zielgruppe, weil es mir egal ist. Wer mich sehen oder hören will, der hört und schaut. Wer nicht, der nicht. Aber denjenigen, den ich erreiche, der ist einer. Der eine wird es weitertragen. Die eine Person wird es hören und weitergeben. Vielleicht erreiche ich auch bei einigen meiner Aktionen mehr als nur einen!

Ich spreche auch mit der Politik. Ich setze sie an einen Tisch und möchte wissen, was sie in meiner jetzigen Heimatstadt tut in Bochum. Es geht in meiner Ausstellung um Müll in Bochum, aber ich sehe über den Tellerrand. Müll aus Bochum landet irgendwie eben auch in Flüsse und am Ende an den Strand von Kenia und Thailand. Es ist nur ein Aspekt, den die „Letzte Generation“ durchziehen kann auf eine sinnvolle Art und Weise statt mit polarisierenden Klebe- und Wurfaktionen auf belebte Straßen und Museen. Der Schuss wird irgendwann nach hinten losgehen. Jetzt ist noch Zeit den Protest zu ändern, eine andere Form anzunehmen.

 

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Das ist der Sinn meines Films. Denn der Klimawandel hat längst begonnen. Wir können nur schnell noch das ein oder andere ändern, aber wir werden es erleben, dass er den Mensch auf der Erde und die Natur drumherum in seine Krallen bekommt und grundlegend verändert. Alles in einer kurzen Zeit von nur wenigen Jahrzehnten, die ich mit meinen Mitstreitern damals vor 30 Jahren vorausgesehen habe und die sich nun bewahrheitet. Ich werde es wahrscheinlich noch erleben, dass dieses zu späte Handeln größere Konsequenzen haben wird. Aber es kann auch vorher ein Komet auf die Erde stürzen oder ein Wahnsinniger eine Atombombe zünden. Alles ist möglich. Der Tod ist gewiss, so oder so. Machen wir das beste für die Lebenden. So wie ich lebenshungrig bin und es weitertrage.

Ich hoffe, dass meine Videoinstallation für ein besseres Protestieren für besseren Klimaschutz schaffen wird. Wenn nicht, dann ist das nicht schlimm für mich. Ich bin darüber hinweg zu resignieren. Ich mache einfach! Ich mache einfach auf Dinge aufmerksam, die mich berühren. Nicht umsonst habe ich die Kunstfigur des Ruhrpottologe entwickelt. Sie soll nicht nur die Sprache, den hiesigen Dialekt erklären, sondern sie kann einen Finger in Wunden legen. Als „Wissenschaftler“ für Vorschläge, die ich offen annehme und nach außen trage für eine bessere Welt vor Ort, nicht nur im Ruhrgebiet. Der kleine Regenbogen meines Logos zeigt die Möglichkeiten, die viele sind. Mein Weg geht weiter. Ich hoffe, dass die „Letzte Generation“ ihren Weg richtiger machen wird!

Geht einen besseren, einen sinnvolleren Weg mit besonderen Protestaktionen, die niemanden gefährden, dann habt ihr die Menschen auf eurer Seite. Das ist der Weg, wie der Mandalorian aus der epischen Star Wars Serie immer in seinem Glauben sagt. Das ist der Weg, den ich euch, der Letzten Generation als Vorletzte Generation mitteilen will. Ihr werdet mich überleben. Vielleicht…

In dem Video sind Elemente aus Videos entnommen, die ich in Youtube gefunden habe, unter anderem von Titel Thesen und Temperamente der ARD und der BILD. Die Quellenangabe ist jeweils am Ende des Films.

Ich hoffe, ich werde erhört. Ich hoffe, mein Protestvideo wird gesehen, es wird drüber diskutiert, nachgedacht und es wird eine neue Form von Protest stattfinden. Mit Kunst und Kreativität, nicht mit plumpen Kleben auf den Straßen und Bilder bewerfen, gibt es den wahren Protest für mehr Aufmerksamkeit.

Seid Kreativ! Das ist der Weg für den besseren Protest für Klimaschutz, den ich seit 30 Jahren fordere und der nicht in der Form eingetreten ist. Einfach weitermachen, aber anders!

Glück auf

Ruhrpottologe ‎André Brune 

Altenessen auf 3 Rädern I Mit der Triker Gemeinschaft NRW unterwegs I +Video I+Fotogalerie

Für mich, wie für viele Bewohner des Seniorenzentrums Altenessen waren das besondere Stunden mit den herzensguten Trikern. Die Triker Gemeinschaft NRW lud mich für den 24.6.2023 ein mitzukommen auf ihre Tour um das Seniorenzentrum Altenessen. Es war sehr bewegend für mich, auch die Freude der Menschen zu sehen, bei diesem herrlichen Wetter. Den Wind um die Nase spüren zu können auf einem Dreirad, das hätte ich auch gerne meinen Eltern gegönnt, die nicht mehr da sind!

Markus Gärtner hatte ich kennengelernt an Halloween im Horrorhaus von Kerstin Beck in Bottrop als er dort als lebender Zombie die Besucher verschreckte. Er fragte mich kurz danach, ob ich Interesse hätte dabei zu sein und eventuell etwas filmen über das Tun der Triker Gemeinschaft NRW an diesem Tag in Altenessen. Ich sagte natürlich sofort zu.

Die Triker Gemeinschaft NRW macht viele gemeinsame Aktivitäten für einen guten Zweck. Sie bieten u.a. Touren an Menschen im Alter, Behinderte oder Kinder. Eins davon ist einmal im Jahr im Seniorenzentrum Altenessen mit Festivitäten allen Bewohnern eine kleine Spritztour in den zwei Sitzschalen hinter dem Fahrer eines Trikes zu gönnen.

Jan, Anne, Markus und die anderen düsen dann um das Seniorenzentrum und zaubern ein Lächeln auf die Gesichter der Bewohner und Bewohnerinnen. Egal, welches Gebrechen sie haben, sie helfen auch um in den Sitz zu kommen.

Einmal hab ich die Hüte gewechselt bei einer Bewohnerin, weil der Strohhut weggeflogen wäre. Aber prompt ist auch meine Mütze davongesegelt. Die Ruhrpottkappe musste ich ja wiederhaben. Es war sehr sonnig an dem Tag und die Glatze gleich bevor es ab zur Extraschicht geht zu verbrennen musste nicht sein. 

Nicht nur das ich die Kappe wiedergefunden habe, sondern da fuhr der Tross der Fahrer direkt vorbei und hupten. Die persönliche Schau hätte ich gar nicht gekommen, wenn die Mütze nicht weggeflogen wäre.

Das Fest drumherum mit Zuckerwatte, Bratwurst und reichlich Musik und Tanz lenkte alle vom üblichen Alltag ab. Alle hatten ihren Spaß! Ich habe nur lächelnde Gesichter gesehen!

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Das freundliche Seniorenzentrum Altenessen 

Andreas Atzler, Leiter des Seniorenzentrums Altenessen, erklärte sich bereit über das Haus ein wenig zu plaudern und erwähnte, dass noch jemand gesucht wird für die Nachtschicht. Das moderne Altenzentrum ist 2008 eröffnet worden. Ein Fachkräftemangel hat das beliebte Haus nicht.

Es waren besondere Stunden mit besonderen Menschen des Ruhrgebiets. Unter anderem hatte ich Corinna Kirschberg aus Marl kennengelernt. Sie fährt oft mit auf Events der Triker und berichtet auf der Facebook – Seite  https://Facebook.com/infomarl über die mitgemachte jeweilige Tour. Sie erklärte mir, dass sie durch die Trike Gemeinschaft NRW einen neuen Lebenshalt gefunden hat nach einer schweren Erkrankung. Die Triker Gemeinschaft heißt nicht nur so, sondern sie halten eng zusammen, helfen sich gegenseitig. Corinna hat ständig ein Lächeln im Gesicht und ein Leuchten in den Augen, wenn sie von den Trikern redet. Einige Fotos und meine Abfahrt als Film hat sie mir mit ihrem Copyright überlassen. Vielen Dank dafür!

Für das Haus Seniorenzentrum Altenessen, das ihre motivierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen jede Woche Mittwoch zum Tanzen bringt, wünsche ich weiterhin eine gute Zeit. Das Haus wird geführt von der GESOB GmbH, einer Wer mehr über das Seniorenzentrum wissen möchte, einen Platz sucht in diesem schönen Haus mit 91 Plätzen oder einen Arbeitsstelle in der Pflege oder Gastronomie, kann sich hier melden:

Altenessener Seniorenzentrum – GeSoB Gmbh & Co. KG (gesob-gmbh.de)

Telefon: 0201946110

Einrichtungsleitung: Andreas Atzler

a.atzler@seniorenzentrum-altenessen.de

GeSoB GmbH & Co. KG*
Gesellschaft für soziale Betriebe
Altenessenerstr. 170
45326 Essen

Telefon 0201.94 611-0
Telefax 0201.94 611-555
GeSoB Verwaltungs GmbH
Geschäftsführer: Herr Dr. Günter WinterSt.-Nr.: 111/57 56/00 44
E-Mail info@gesob-gmbh.de
(*unaufgeforderte unbezahlte Werbung und Link)

Wer ist die Triker Gemeinschaft NRW?

Mit einem ungewöhnlichen Gefährt, dem Trike, ein dreirädriges Motorrad, möchten sie den Menschen, die eine besondere Betreuung brauchen, wie in Seniorenzentren, Behindertenheimen und Kindern, einen unvergesslichen Tag bieten.

Uneingennützlich fahren sie ihr Dreirad mit einer Schatztruhe, die auch immer mit vielen besonderen Sachen gefüllt ist, um anderen eine Freude zu machen.

Unentgeltlich bieten sie eine besondere Fahrt mit vielen tollen Menschen jeden Alters, ob Kinder, Menschen mit Inklusionshintergrund oder Senioren. Sie bekommen ein Lächeln auf den Lippen, wenn sie den Fahrtwind im Gesicht spüren und dadurch für einen Moment oder eine Weile ihre Sorgen, Nöte und Probleme vergessen.

Für die Triker Gemeinschaft NRW wünsche ich noch ganz viele tolle Fahrten und den Menschen den Spaß, den ich selbst kurz erleben durfte anfangs auf dem Trike von Jan und am Ende auf dem blauen Trike von Markus.

Wer bei der Triker Gemeinschaft NRW mitmachen möchte, kann sich gern bei Ihnen melden. Mehr Informationen:

Triker Gemeinschaft NRW | Facebook – Gruppe

Triker Gemeinschaft NRW – YouTube – Kanal

Video  der Trike Gemeinschaft NRW : Seniorenfahrt Altenessen 24.06.2023 – YouTube

Website: https://www.trikergemeinschaftnrw.de/

Wer selbst ein Trike sucht, um mitzumachen, habe ich folgende Händler gefunden zum Kaufen oder Mieten (Werbung unaufgefordert und unbezahlt):

Trike-Vermietung und Verkauf, Touren mit Trikes und Harleys | Fun-Trike Roski, Marl (im Ruhrgebiet)

Nicht-Ruhrgebiet

R-Trikes | Offizieller Rewaco und Boom Vertriebshändler (rtrikes.de)

Trikes kaufen – gebraucht und neu beim Fachhändler (saartrikes.de)

Ansonsten auch auf Boom | Motorrad kaufen bei mobile.de


Glück auf

@ruhrpottologeandrebrune 

Musik im Youtube-Video ist genehmigt aus Epidemicsound.com Bonkers Beat Club – Bruiser

Nachfolgend einige Fotos im Großformat aus dem Bilder-Karussell

Ukrainisches Fußballtalent Vadim konnte dank Spenden zum Turnier nach Kroatien I+Video I +Fotogalerie I +Transparente Spendenübersicht

Vadim, ein vom Krieg mit Mutter und Bruder geflüchteter Junge aus der Ukraine, spielt gerne Fußball. In Bottrop angekommen ist er kurzerhand dem Verein Blau-Weiß Fuhlenbrock eingetreten und zeigte gleich sein aus der Heimat mitgebrachte Fußballtalent. Die Teilnahme an einem Jugendfußballturnier sollte ihn, seinen Bruder und die Mutter vom Krieg ablenken, wo der Vater und Ehemann an der Front kämpft. Der Verein allerdings spendete leider keinen Cent. Also sammelte ich per Crowdfounding für die Fahrt der Brüder und Mutter und bekam 655 € zusammen von geplanten 900 €.

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Ein Fußballturnier für Kinder im gleichen Alter in Umag in Kroatien sollte Vadim für den Verein mitmachen. Mirsada Hoffmann organisierte es. Vadim sollte mit seinem Bruder und seiner Mutter mitfahren. Aber die Kosten für die Reise belief sich auf 300 Euro pro Person.

Als Mirsada mir das mitteilte und auch, dass der Verein das nicht so einfach stemmen kann oder wollte, habe ich mich entschlossen eine Spendenaktion im Dezember 2022 ins Leben zu rufen. Bis Mai hatte ich Zeit Geld zu sammeln und es bis dahin zusammen zu bekommen.

900 € sollten es werden, damit auch die Mutter mitkommen konnte. Zusammen bekam ich über meine Spendenaktion bis zur Abfahrt Mai 655 €, einschließlich einer Summe von mir und den Jungs vom BottCast „Bierchen bitte – der Podcast mit Piet und Alex“, die es mit unterstützen wollten.

So möchte ich mich im Namen der Familie herzlich bei allen Spender und Spenderinnen für ihr Vertrauen und Herz bedanken. Ein kleiner Film und die Bilder (Copyright von Mirsada Hoffmann, Jugendfußballtrainerin) sollen transparent zeigen, was mit dem gespendeten Geld gemacht wurde:

Hiermit kann sich jeder überzeugen, dass meine Spendenaktion zu einer sinnvollen fernab von Kriegsgedanken in der Heimat Ukraine für die Familie eine schöne Ablenkung wurde.

Die Mutter konnte durch die eine Familienspende von Mirsada die Reise begleiten. Zum Glück war das nicht mehr so viel. Und für alle war es eine sehr besondere Reise. Mirsada allerdings ist mittlerweile enttäuscht aus dem Verein ausgetreten.

Ich freue mich, dass ich in meinem Rahmen der Ukrainehilfe Ruhrgebiet helfen konnte!

Glück auf

@ruhrpottologeandrebrune

Es folgt der Text von dem Fußballturnier mit Vadim und seiner Familie mit Fotogalerie von Mirsada Hoffmann und die transparente Spendenübersicht:

Hier nun der Text von Mirsada Hoffmann mit ihren Erlebnissen vor Ort in Umag :

Schon zwei, drei Wochen vorher waren die beiden sehr aufgeregt. Jede Trainingseinheit wurde ich gefragt, was wir den in Kroatien machen.

Gibt es da ein Meer? Was brauchen sie? Was sollen sie einpacken?

Dann ging es los. Illia, der kleinere Bruder saß bei mir. Er spielt kein Fußball. Er mag Musik machen und ich musste es die ganze Fahrt hören. Er tanzte und sang, wie es ihm gerade passte. Lebenslustig begleitete er seinen älteren Bruder.

Er wich mir auch in Kroatien nicht von der Seite. Dort angekommen haben die Jungs ihre Bungalows bezogen. Für den kleinen Mann stand fest: „Ich möchte nicht mit meiner Mama in ein Haus“.

Die Mannschaft hatte die Umgebung erkundet. Vadim und Illia waren immer dabei. Alle meine Jungs haben die „Freiheit“ sehr genossen. Schnell wurde der Bazar entdeckt. Nach dem gemeinsamen Pizzaessen, gingen wir anschließend gingen wir an den Pool. Danach war ich mit Illia am Meer, er wollte unbedingt das Meer sehen. Er hatte nie ein Meer gesehen. Dort besprachen wir, dass er die nächsten Tage mein Co-Trainer wird.

Diese Aufgabe meisterte er mit Bravour! Schon beim Frühstücksbuffet wollte er die Aufstellung besprechen. Es konnte ihm nicht schnell genug gehen. Auch wollte er das restliche Programm des Tages wissen.

Er ist ein sehr aufgeschlossenes Kind ohne Hemmung auf andere Menschen zu gehen – egal ob klein oder groß und auch egal aus welchem Land kommend. Mit seinem Scharm wickelte die größeren Mädels um den Finger – Sonnenbrille und Hut durften dabei nicht fehlen.  Am letzten Abend wollte er dann wissen, wohin es nächstes Jahr geht.

Vadim hingegen konzentrierte sich mehr auf den Fußball. Er schoss im Turnier 2 Tore. Unter seinem Trikot trug er wie immer sein selbstbemaltes T-Shirt mit einem Herz mit den Farben der Ukraine. Auf Nachfrage warum er es beim Tor nicht gezeigt hat, war seine Antwort „ich hatte keine Zeit“.

Vadim genoss die Freizeitgestaltung zwar, aber ließ es etwas ruhiger angehen. Er wollte immer für den nächsten Tag fit sein. Aber er war immer mit dabei und lächelte ständig. Er fühlte sich sehr wohl hier.

Die Mama der beiden war glücklich, dass ihre Jungs eine unbeschwerte und unvergessliche Zeit hatten. Über Facetime hat sie den Papa, der in der Ukraine kämpft, immer an dem Geschehen teilhaben lassen. Er hat sich auch bei mir bedankt, für die Zeit, die wir seinen Kindern ermöglicht haben.

In den Gesprächen unter den Erwachsenen hat die Mama dann auch die Fragen der anderen Eltern gerne beantwortet.

Eine unglaubliche Situation für uns. Die Familie hatte eine unbeschwerte Zeit fernab vom Kriegsgeschehen, wo andere Menschen um ihr Leben kämpfen.

Wir bedanken uns bei allen, die uns so toll mit Geldspenden unterstützt haben!!!

Text: Mirsada Hoffmann, Jugendfußballtrainerin, Blau-Weiß Fuhlenbrock, Bottrop

Alle Fotos Copyright Mirsada Hoffmann, Blau-Weiß Fuhlenbrock. Screenshots von der Spendenaktion André Brune