Ein Mann sieht Orange I Nolin Wischermann Art Ausstellung Orange.Bottrop in der Pop-Up-Galerie I +Video I +Short I +Fotos

Ein Mann sieht Orange – Die Kunst, eine Farbe ins Spiel zu bringen – Eine Ausstellung der besonderen Orange

Nolin Wischermann vor seiner Ausstellung Orange.Bottrop

Nolin Wischermann liebt seine Heimatstadt Bottrop, aber noch mehr die Farbe Orange. Im Jahr 2022 hat er gemeinsam mit Ralf Opiol und Konstantin Karras den Bottrop.Art.Award ins Leben gerufen, um Bottroper Künstlern einen Preis zu verleihen, den es in dieser Form zuvor nicht gegeben hatte. Mittlerweile mutierte er zum Bottroper Kunstpreis.

Von den ausgestellten Künstlern angesteckt, begann er in seinem Atelier mit Farbspraydosen zu experimentieren und erschuf erste Graffitibilder.

Er drückte auf den Sprühknopf, drehte die Bilder, ließ die Farbe vor dem Antrocknen noch etwas zerfließen und schuf so einzigartige Kunstwerke. Diese wirken wie fliegende Luftballons, Stecknadeln auf einem Kopfkissen oder ein variabler Stadtplan mit buntem Baumbestand. Orange und Grün sind dabei die vorherrschenden Farben.

Short zur Ausstellung:

https://youtube.com/shorts/2AoXQFbMMC8

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Video zur Ausstellung

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Pop-Up-Galerie in Orange.Bottrop

Die ungewöhnlichen Titel wie „Homogenität“ und „Heterogenität“ regen die Fantasie dazu an, etwas anderes zu sehen. Geht es um Gene, Genialität oder  Genitalien? 

Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen, um zu verstehen, was sich Nolin Wischermann überlegt hat, auf die Leinwand zu sprühen.

Homegenität (c) Nolin Wischermann
Heterogenität (c) Nolin Wischermann
 

Im Bild „Aufstieg“ ist deutlich eine zerfließende Treppe zu erkennen, während am Horizont die Sonne scheint. Das Leben mit seinen Erfahrungswerten zerfließt am Punkt ins Nirgendwo. Ein blasses Gedächtnis oder ein Schatz beim Aufstieg ins Nichts. Unten irritiert ein orangefarbener Streifen, der seitlich nach links fließt. Er kann den Einfluss von außen oder den Beginn eines neuen Lebens symbolisieren. Muss es aber nicht.

Aufstieg (c) Nolin Wischermann

In der Reihe „orange.art“ dominieren die Farben Orange und Schwarz. Hier wird mit den Farben und dem Hintergrund gespielt. Betrachter mögen es schön finden oder nicht, es einordnen können, sich etwas vorstellen oder einfach kopfschüttelnd weitergehen.

orange.art #02 (c) Nolin Wischermann

Das Kreuz in „#03“ hat in der Mitte einen zerfließenden, braunen Sprühklecks bekommen. Ist es ein rostiger Nagel, der vielleicht die Kirche in ihrer jetzigen Form kritisiert, als rostige, alte, verkommene Institution oder einfach nur ein Verbindungsstück? Fantasien und Interpretationen sind keine Grenzen gesetzt.

orange.art #03 (c) Nolin Wischermann
 

Im Bild „#04“ fällt sichtlich ein oranger Komet durch das dunkle Weltall.

orange.art #04 (c) Nolin Wischermann

Die Graffiti-Kunst von Nolin Wischermann ist eine Suche, die nicht klar abgegrenzt ist. Punkte sind eingegrenzte Kreise, aber sie zerfließen nach außen.

graffiti.art untiteld #078 (c)Nolin Wischermann

Das Spiel mit Grün oder Braun zeigt auf manchen Bildern einen Wald oder Hirnströme, die in schwarzen Wellen über den orangefarbenen Hintergrund fließen und zerfließen. Ein orangefarbener Komet fliegt durch den schwarzen Weltraum oder eine orange Raupe zerfließt auf einem unscharfen dunklen Hintergrund.

Extrovert (c) Nolin Wischermann

Punkte, die zerfließen, lassen sich prägen. Punkte sind ein Schlusspunkt, setzen jedoch beim Künstler keinen, sondern geben die Möglichkeit ein anderes Ende zu überlegen. Damit zeigen die Bilder, dass nach einem Punkt auch ein Weitermachen und Weiterdenken möglich ist.

orange.art #06 (c) Nolin Wischermann

Ein zerfließendes Kreuz ist nicht das Ende. Die geometrische Form aus der Mathematik zeigt ein Ende, Kunst zeigt einen Neuanfang und die Unendlichkeit der Wahrnehmung und Farbkonstellationen. Ein Gedankenstrich, der zerfließt, ist ein flüchtiger Gedanke. Mehrere Punkte in verschiedenen Farben können je nach Herkunft der Gedanken aus der Dunkelheit Licht bringen oder umgekehrt. Die Bilder sind in der Tat eine Herausforderung für die Betrachter, aber sehenswert. Sie stehen für den Anfang einer Kunstform, die Nolin Wischermann irgendwann auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machen kann.

graffiti.art untitled #057 (c) Nolin Wischermann

Orange ist Nolins Lieblingsfarbe und wurde zu seinem Markenzeichen, ähnlich wie andere Künstler bestimmte Farben, einen roten Faden oder wiederkehrende Symbole in ihre Werke integrieren. Es entstanden bereits bekannte Werke wie „Aufschwung“, „Wagemut“ und „Gegenwehr“, die nicht nur in der Popup-Galerie hängen, sondern auch schon in der Jahresausstellung des Josef-Albers-Museum Quadrat 2022 zu sehen waren.

Bilder aus der Jahresausstellung im Museum Quadrat 2022

In kurzer Zeit hat Nolin Wischermann durch einen Kunstvirus über 150 Motive geschaffen. Ein kleiner Teil davon ist nun in der Popup-Galerie ausgestellt worden. Er wollte sich selbst beweisen, dass er mehr kann. Stadtbekannte Motive, bei Sonnenschein fotografiert, hat er mit einem orangefarbenen Horizont verfremdet. Orange füllt den Hintergrund städtischer Denkmäler, bekannter Skulpturen und der Rathausturm.

orange.sky von Nolin Wischermann

Blaue Himmel werden durch Orange ersetzt, was die Fotos wie Szenen vom Mars wirken lässt. Orange dominiert die Fotografien, verleiht den Motiven aber eine wärmere Wirkung und spiegelt sie in einer anderen Originalität wider. Das Grau der Stadt und die negativen Aspekte der letzten Jahre werden farblich in den Bildern ad acta gelegt. Die Bilder erwärmen die Wände schon beim Betreten der Ausstellung in der Popup-Galerie in Bottrop, Hansastraße 17.

Eingangsbereich Popup-Galerie

Manche denken an die 1970er Jahre, in denen Orange- und Brauntöne vorherrschten und vor einigen Jahren als Farbe in Kleidung, Wandfarbe oder Wohnmöbeln, wie zum Beispiel einem Stressless-Sessel, wiederbelebt wurden. Die Farbe wertet langweiliges Weiß mit einem Knall auf. Orange ist auch meine eigene Lieblingsfarbe, nicht umsonst trage ich eine orange Alltagsbrille. Ich war beeindruckt von der kurzen Zeit der intensiven Auseinandersetzung mit seinen Ideen, der Umsetzung und der Farbnutzung in seinen Bildern.

Die Fotos aus seiner Serie „orange.sky“ zeigen klar, wo sein Herz hängt: seine Heimatstadt und die Farbe Orange. Orange.Bottrop ist auch der Aufhänger der Ausstellung. Nolin Wischermann kommt aus dem Marketingbereich und hat klare Vorstellungen darüber, was mit seinen Bildern gemacht werden kann. Auf Bierdeckeln oder größeren quadratischen Kacheln, dem Ehrenbürger Josef Albers gewidmet, hat er seine Motive drucken lassen, um sie als kleine Bilder in die Wohnungen der Bottroper zu bringen für kleines Geld.

Verkaufstisch von Nolin Wischermann

Zusätzlich hat Nolin Wischermann in seiner vierwöchigen Ausstellung acht Gastkünstler eingeladen, die alle die Aufgabe hatten, die Farbe Orange in die Motivsuche einzubeziehen.

orange.sky (c) Nolin Wischermann

Das Bild von Fabian Skowronek zeigt mit einer orangefarbenen Krone einen bekannten Rapper, der einen Traum gelebt hat (@ivematic).

it was all a dream (c) Fabian Skowronek
it was all a dream (c) Fabian Skowronek

Ralf Opiol hat in seiner neuesten Collagenarbeit eine eher traurige Stadtgeschichte in einen kleinen Rahmen gebracht: Der Aasgeier, das Apothekenzeichen, ein orangefarbener Krebs und das Wort „Stadt“ sagen alles über den Skandal des Apothekers aus, der noch in Haft sitzt. „Haftnotiz“ hat in einem kleinen Rahmen den kompletten mehrjährigen Skandal geschafft. Ein Bild, das innerhalb der Ausstellung als erstes verkauft wurde und mit Sicherheit noch für Aufsehen sorgen wird (@metropiol).

Haftnotiz (c) Ralf Opiol Metropiol
Haftnotiz (c) Ralf Opiol Metropiol

Fabian Mende hat auf dem Weihnachtsmarkt von Münster oranges Licht fotografisch eingefangen. Das Foto zeigt die Spiegelung eines Baukrans oder einer Weihnachtsbude. Doch beim Betrachten sind es, wie der Titel schon sagt, Treppen in Reflektion. Oder einfach Stairways to Heaven/Treppen zum Himmel?  (@der.mende).

stairs in reflection (c) Fabian Mende
stairs in reflection (c) Fabian Mende

Caro Kernspecht zeigt auf ihrem Bild eine im orangefarbenen Horizont endende Landstraße. Das kann das Ende sein oder ein Weg nach rechts oder links, den wir im Leben wählen können. Am Horizont gibt es immer eine Wahl zu sehen. Oder einfach nur der Sonnenuntergang am Firmament. (@caro_._art).

Caro Kernspecht vor ihrem Kunstwerk
orange hour (c) Caro Kernspecht

Gilda Bräuer stellt in ihrem Rahmen die Frage „Would all this be true, if I didn’t care for you?“. Kunstvoll wird ein Stück Jeansstoff mit orangefarbendem Garn eingerahmt  auf dem die Frage „Wäre das alles wahr, wenn ich mich nicht um dich kümmern würde?“ Eine private oder eine politische Frage? Die Antwort liegt in der Kunst die Frage selbst zu beantworten. (@gilda_braeuer).

i didn´t care (c) Gilda Bräuer

Marcel Häselhoff hat auf vier orangefarbenen Bierdeckeln das alte Bottroper und das Kirchhellener Stadtwappen, das Tetraeder und Rathaus in schwarz verewigt (@marcel_hazel_1990 / @the.hazel.perspective).

orange Bottrop Orange Kirchhellen (c) Marcel Häselhoff

Carsten Breuer führt seine Motivauswahl des Hollywoodkinos fort. Auf seinem türkisorangenen Bild ist nicht leicht erkennbar Meryl Streep, die wie Mephisto die Betrachter anschaut. Ich konnte sie jedenfalls nicht sofort erkennen. Aber das Bild zeigt mir eine wandlungsfähige Schauspielerin, die ihresgleichen sucht. Dennoch hat das Bild keinen Titel.  (@carstenbreuerarts).

untitled (c) Carsten Breuer

Am Schaufenster stehen benutzte orangefarbene Sprayflaschen des Künstlers.

Spraydosen von NW

Insgesamt handelt es sich um eine sehenswerte Ausstellung, die noch bis zum 31. Januar läuft, mit verschiedenen Aktionen und einem Künstlerdialog.

Öffnungszeiten:

  1. Januar 9-13 Uhr + 20-22 Uhr Bottroper.Bier & Kunst mit DJ timo k
  2. Januar: 9-13 Uhr
  3. Januar: 9-13 Uhr Kaffee & Kunst
  4. Januar: 18-21 Uhr Künstlerdialog
  5. Januar: 10-15 Uhr Sunday.session
  6. Januar: 18-20 Uhr finissage
Orange.Bottrop
Anwesende Gastkünstler um Nolin Wischermann (von links: Marcel Häselhoff, Ralf Opiol, Fabian Skowronek, Nolin Wischermann, Fabian Mende, Gilda Bräuer, Caro Kernspecht)

Wer von Orange nicht genug bekommen kann und sich für Zuhause Bottroper Motive mit Sonnenuntergangsstimmung an die Wand hängen möchte, kann über 150 Motive auf der Internetseite finden: https://nolinwischermann.art. Dort gibt es Drucke der Fotografien auf 5 mm Leichtschaumplatten in den Größen 10×10 cm, 20×20 cm und 30×30 cm in der bekannten Sonnenuntergangsstimmung sowie in Schwarz-Weiß.

Oder vielleicht wird es ja auch ein Graffiti-Bild das die Fantasie anregt und auf der langweiligen Wand farbliche Muster versprüht.

Glück auf – Farb klecks!

FOTOS

Stefan Hütte alias @bottblick getroffen
Ralf Opiol erklärt sein Bild
Widmung meinerseits im Gästebuch

Foto der Woche I Sonne Zechenhaus

Die Temperaturen sind endlich unter Null, der Dauerregen macht eine Pause und im Ruhrgebiet finden sich viele Motive. Auch die Proportionen eines Zechenhauses können sehr ansehnlich in Szene gesetzt werden.

„Sonne Zechenhaus“ ist mein Foto der Woche. Die Verwinkelung und der entlaubte Baum auf dem Putz im winterlichen Sonnenlicht zeigt, wie ein solides altes Haus ein wunderbares Fotomotiv sein kann.

Ort: Sarterstraße in Bottrop während meiner Arbeitszeit entdeckt

Fotografiert mit dem Smartphone Samsung Galaxy S23 Ultra im 4:3 Modus mit 12 MP

Flaschengefühle – die 2te Ausstellung startet am 6.1. 16 Uhr mit Spenden-Auktion für den Obdachlosenverein BODO e.V. im Theater der Gezeiten

Zum zweiten Mal stelle ich die Fotos aus meiner ersten „Flaschengefühle“-Ausstellung in Bochum im TINYroom vom Theater der Gezeiten, Schmechtingstr. 38, aus.

Die Vernissage ist am 6.1. von 16 – 19 Uhr. Zu jeder Öffnungszeit findet eine Versteigerung meiner Bilder statt, mit einem Anfangsgebot von 25 €. Die gesammelten Spenden werden dem Obdachlosenverein BODO e.V. übergeben. 

Gastkünstler ist der Upcyclingkünstler Marco Heine aus Gelsenkirchen

Einige Fotos auf Leinwand aus der Ausstellung im Schaubüdchen

Weitere Öffnungszeiten:

12.1 : 16-19 Uhr

14.1.: 11-13 Uhr

17.1.: 16-19 Uhr

20.1.: 11-13 Uhr

21.1.: 11-13 Uhr

Finissage

26.1.: 16-19 Uhr

Die im Juli von der Stadt Bochum aus dem Westendfonds geförderte Ausstellung ist mit der Projektwoche mit einer Müllsammelaktion, Politischen Gesprächen und dem Interview mit der Garteninitiative in Goldhamme erfolgreich zu Ende gegangen. Eine Broschüre zur Ausstellung und ein Buch entsteht zur Zeit.

Was ist der Hintergrund dieser Fotokunst?

Flaschen sind im öffentlichen Raum Müll und eine Ordnungswidrigkeit laut kommunalen Gesetz, sobald sie irgendwo abgestellt werden. Und es ist nicht wirklich positiv für die Umgebung. Sie stehen auf Straßen, Wiesen, Stromkästen, und landen in Gebüschen, im Wald und auf Radwegen.

Einige denken wohlwollend an Obdachlose oder arme Rentner, die damit scheinbar reich werden sollen von den paar Cent, statt dessen wäre es sinnvoller denen einen Euro in die Hand zu drücken, Vereine, wie den BODO e.V. zu unterstützen, wo sie mehr von haben. Denn der „Flaschenkampf“ ist unsichtbar.  

Sie werden aber meist aus Faulheit und Desinteresse abgelegt, genauso, wie es mit Zigarettenfilter, Getränke- und Süßkramverpackungen ist. Müll ist vermehrt im Öffentlichen Raum und lässt eine Stadt im schlechten Licht stehen. Bahnhöfe laden in Deutschland nicht wirklich einen Touristen ein die Stadt zu besuchen, weil auch da die Sauberkeit zu wünschen übrig lässt.

Mutwillig zerstörte Flaschen können Tiere und fallende Kinder verletzen, Radreifen von Rollatoren, Rollstühle und Fahrräder zerstören. Alles Dinge, die jemand, der eine Flasche, wenn auch mit gutem Gewissen auf den Boden abstellt nicht auf dem Schirm hat.

Ich habe es mir vor eineinhalb Jahren zur Aufgabe gemacht die Flaschen, die ich sehe, fotografisch in Szene zu setzen. Im Laufe der Zeit sind mittlerweile so 800 Fotos entstanden. Durch die Ausstellung im Schaubüdchen habe ich mir Geschichten zu den Flaschen ausgedacht. Flaschen werden immer von Menschen vorher in den Händen gehalten. Sie haben bestimmte Lebenssituationen erlebt. Manche werden aus Faulheit, manche aus Mitleid und manche aus purem Desinteresse oder aus Absicht nicht  in den nächsten Mülleimer abgelegt. Jede Flasche, jedes Tetrapak oder abgestelltes Müllprodukt hat eine Geschichte zu erzählen. So entstand die Idee des Titels „Flaschengefühle“. Jedes Foto erzählt eine kleine Kurzgeschichte, die ich auch entsprechend vorlese und auch demjenigen übergebe, der ein Bild auktioniert hat.

Ich freue mich auf zahlreiches Erscheinen. Dies wird nicht die letzte Ausstellung sein. Meine Absicht ist in jeder Stadt des Ruhrgebiets diese Ausstellung zu machen. Mit dem Erstellen eines Buches zu dieser Ausstellung wird es auch Lesungen mit Diskussionsrunden geben um das Problem „Müll“ auf eine andere Art und Weise zu begegnen und es bewußter zu machen, was auf unseren Straßen passiert.

Ich freue mich auf zahlreiche Gäste!

Glück auf!

Exklusives Foto, das nicht in der Ausstellung zu sehen ist und eindeutig zeigt, dass neben einer Pfandflasche eben auch eine ohne steht, die niemandem Geld einbringen:

LÖSCHFLASCHEN

Löschflaschen

In Sachen Kunst mit Ralf Opiol in der Jahresausstellung Bottroper Künstler 2023 Teil 1 & 2 I +Video I +Podcast I +Fotos

In Bottrop geborene, ansässige oder arbeitende Künstler und Künstlerinnen bekommen einmal im Jahr die Ehre ihre eingereichten Werke im Josef-Albers-Museum ausgestellt zu werden. Eine Jury aus Stadtvertretern, Künstlern und Kunsthistorikern wählen die passenden Kunstwerke aus und platzieren sie in entsprechender Auswahl in der modernen Galeriehalle, die vom Parkplatz aus gesehen werden und alljährlich kostenlos besucht werden kann.

Teaser Teil 1

https://youtube.com/shorts/oDizpMCeHUk?si=8-_QiNesHT7831AJ

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Letztes Jahr habe ich es im Rahmen meiner vielfältigen Tätigkeit als Ruhrpottologe gemacht und die Jahresausstellung von 2022 bis 2023 mit Ralf Opiol besucht. Der Podcast wurde einer meiner erfolgreichsten Podcast. Das macht Lust auf mehr.

Dieses Jahr wurden wir wieder mehr als überrascht, wie vielfältig die Kunstlandschaft ist und haben unseren Horizont erweitert. Seht selbst in Teil 1 oder hört. Die Ausstellung ist noch bis zum 7.1.24 geöffnet.

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Definitiv haben wir unseren gemeinsamen neuen Podcast zur Jahresausstellung diesmal in zwei Teile geschnitten, um genügend Zeit für die über 50 Werke zu haben sie zu besprechen. Das ist natürlich viel zu wenig, aber es ist ein kleiner Eindruck unserer gemeinsamen Begehung, die beim ersten Mal schon sehr gut gelaufen ist. Wir haben beide eine sehr unterschiedliche Sicht der Dinge und das macht das Ganze aus. 

Diesmal beginnen wir mit dem Podcast der Jahresausstellung im „Partykeller des Museums“:

Square Dance als Einzelausstellung

Monika Lioba Lang bezeichnete den untersten abgeschiedenen Raum des Museums Quadrat als Partykeller. Dort finden alljährlich die Einzelausstellungen eines besonders zu würdigenden Künstlers statt. Diesmal im Jahr 2023 bekam Monika Lioba Lang den Zuschlag und ließ den Raum wahrlich tanzend in bleibender Erinnerung.

Ihre Square-Dance – Figuren wirken für mich als Außenstehender erst wie ein Fallrohr, das in einen Abwasserkanal ragt. Ein technischer Zeichner würde die aus Makrameegarn gemachten und an Nylonfäden hängenden Ringe genauso sehen, wie ich als ausgebildeter Ver- und Entsorger.

Das war mein erster Gedanke ohne auf den Titel „Square Dance“ zu achten, den die Künstlerin ihren Figuren gegeben hat. Insgesamt sahen die Figuren, wie Frauen aus, die gekleidet waren mit Kleidern aus verschiedenen Kulturen und Jahrhunderten. Je näher die Figuren betrachtet werden, desto mehr formt sich eine andere Betrachtungs- und Denkweise über diese Kunstwerke, die Monika Lioba Lang erschaffen hat. Je näher die Betrachter kommen, desto klarer wird die leichte Bewegung der an Fäden hängenden Marionettenfiguren, die sanft tanzen im leider eher schlecht beleuchteten „Partyraum“.

Kritikpunkte, die ich loswerden muss

Negativ fand ich, dass die Bezeichnung der Künstlerin beim Herausgehen an der rechten Türseite sehr versteckt und unbeleuchtet zu finden war. Ein Aufsteller in der Mitte beim Übergang zum abgeteilten Raum oder beim Hineingehen in den „Partykeller“ wäre sinnvoller gewesen. Die Aufklärung und Information über die Künstlerin und ihre Kunstwerke lag leicht zerknittert auf einem Tisch im Ausstellungsraum der unteren Etage. Dort lag auch die Preisliste der Jahresausstellung in Klarsichthüllen. Letztes Jahr war diese noch nicht mal dabei. Immerhin ein Fortschritt.

Wenn auch in jeder Ausstellung die Bilder gekauft werden können, wäre es doch sinnvoll die Preise entweder direkt auf den kleinen Hinweistafeln der Künstler zu schreiben oder sie im Ausgangsbereich als Aufsteller, nicht herumliegend auf einem Tisch irgendwo zu lassen. Das ist eher Herabwürdigend als sinnvoll gegenüber die Mühen und Kosten, die Künstler vorher für ihr Erschaffen der Kunst ausgegeben haben, um dort hängen oder stehen zu können. Dies soll eine kleine Anregung für das Museum Quadrat von mir für das nächste Mal sein.

Ich hänge den Preis nun bei meinen individuellen Beiträgen und im Foto an, weil ich es wichtig finde, dass die Ideen und Mühen der Künstler in ihrer Umsetzung auch in Geldwerten gemessen werden sollten. Künstler müssen ja auch von irgendwas leben. Von Luft und Pinsel wird es keine neuen Kunstwerke geben. So teile ich den Lesern nun mit, dass die Square-Dance – Figuren von Monika Lioba Lang für jeweils 5992 Euronen zu bekommen sind. Die Fine Art Print – Bilder „Gefallen I. und V. sind für 417 € veranschlagt worden.

Kirsten Brzoska 

malte in Acryl auf großer Leinwand bunte Fische, Karpfen, Goldfisch oder Forelle, die in einem Aquarium oder Teich schwimmen und die Betrachter neugierig ansehen, während das Wasser und das am Boden liegende Grün sehr dunkel gehalten wurde. Die neugierigen Fische können im Wohnzimmer hängen ohne es zu überschwemmen für 400 €.

Daniela Nennstiel 

hat zwei Pouring-Bilder namens Pinklady I und II in der Ausstellung neben Kirsten Brzoska hängen. Die Künstlerin spielt mit den Farben, vor allem Meeresblau. Es ist ihre Lieblingsfarbe in fast allen Kunstwerken. Bevor die Farbe antrocknet, hat sie bei Pinklady II in meinen Augen ein Multiversum erschaffen, die eine Galaxie oder mehrere oder einfach nur das Innere von Gefühlen darstellen. Die Bilder können auch einfach ohne irgendwelche Beweggründe und Ideen zur Interpretation als „Einfach schön“ bezeichnet werden. Über einem Sideboard hängend für schlappe 160 € sind die Pinkladys wahrlich ein Hingucker.

Edgar Wiese

hat in „Bottrop“ eine „Wohnung zu vermieten“. Die sichtbar in warmen Lehmfarben auf Leinwand entstandene Altbauwohnung mit einer verschobenen Perspektive steht leer bis auf ein Josef-Albers-Bild, das auf dem Boden gestellt wurde. Die Wärme der Wohnung lädt ein nach Bottrop zu ziehen, egal wie schief die Wände sind. Der Künstler will mit dem Bild wahrscheinlich mitteilen, dass es schön ist in Bottrop zu wohnen, trotz der Ecken und Kanten, die die Bewohner der Stadt ertragen müssen. Wer sich in seiner eigenen Wohnung dieses übergroße Bild aufhängen möchte, sollte Edgar Wiese selbst nach dem Preis fragen. Er gibt den Preis nur auf Anfrage heraus.

Barbara Schmuchal

zeichnete eine Kohle/Collage auf Papier und nannte vielleicht den stehend nachdenklich dreinblickenden Mann, vor den liegenden bunten Büchern Libricola. Neben den farblich abgebildeten Büchern, sind die Birnen im Bild ebenfalls farblich abgebildet und übergroß gezeichnet. Vielleicht will die Künstlerin die Betrachter einladen wieder Bücher zu lesen und dabei Vitamine zu sich zu nehmen, damit die Gehirnwindungen auch wieder mehr beansprucht werden. Das Bild ist unverkäuflich.

Carsten Breuer

ist ein vielfältiger Künstler mit einer Idee hinter den Bildern, die Filmgeschichte geschrieben haben. Im ausgestellten Bild spielt neben Steve McQueen aus seinem Film „Bullit“ nicht allein die Hauptrolle. Der im Film mitspielende wichtige Wagen „Mustang“, der in wilden Verfolgungsjagden über die Leinwand bretterte ist auf Breuers Leinwand von links nach rechts ebenso zu entdecken. Alle wichtigen Filminhalte und ein Zitat aus dem Film zieren das Kunstwerk aus Acryl auf Leinwand und Mischtechnik mit Fotopatch. Die knallige Farbe Rosa lässt die Pop-Art der Kunstzeit Ende der 1960er Jahre neu aufbrillieren. Für 2500 € wertet es jedes Wohnzimmer von Filmliebhabern auf. Das ausgestellte „Bullit“ ist nur das I von mehreren.

Christina Kleinheins

ist wahrscheinlich begeisterte Kirmesgängerin. Sie weiß genau in welcher Perspektive sie an welchem Platz in Bottrop oder der besuchten Stadt Jena auf den Auslöser drücken muss, um ein faszinierendes Foto von einer Kirmes zu bekommen. Christina hat die Bilder Zuckerwatte, Im Kreis, Gloria, Caramba und Las Vegas wahrscheinlich mit dem Handy in 16:9 fotografiert. Die Schwarz-Weiß-Fotografien sind jedoch nicht einfach nur so in einen Rahmen gelegt worden, sondern leicht versetzt, so dass jedes Foto eine Eigenart bekommt die Betrachter nochmals genauer hinschauen zu lassen.  Alle fünf können für jeweils 69 € gekauft werden.

Melanie Senkowski

„7*Zwerg + 1 *Schneewittchen“ ist ein von der Art und Weise der Malerei mit Acryl und Permanentmarker auf Leinwand ein abgehobenes naives Werk in der Landschaft aller ausgestellten Bilder. Die Schneeflocke ist übergroß und zeigt angedeutet den Namen an, wie die weibliche Figur dahinter heißt. „Wittchen“ steht neben der Flocke, damit jeder Betrachter Bescheid weiß, worum es in diesem Bild auch wirklich geht, wer nicht versteht, was die große weißrosafarbene Kugel auf dem Bild zu bedeuten hat. Die sieben Figuren mit ihren lustig dargestellten Mützen werden zum besseren Verständnis mit dem Schriftzug ZWERG für die Betrachter zu den Sieben Zwergen mit Schneewittchen. Im ersten Moment denkt man bestimmt, dass dieses Bild hier nichts zu suchen hat, aber der Aufwand, es so auf die Leinwand produziert zu haben mit der Überlegung, die Figuren entsprechend in Szene zu setzen, machen das Kunstwerk zu einem der Besonderheiten in der Ausstellung. Das Bild ist schon vor der Ausstellung verkauft worden.

Iris Stöber

hat zwei Collagen von Siebdruck entstehen lassen: „Harmlos – Nicht harmlos“ 1 und 2 . Die Typographie und figurativen Elemente erzählen verschiedene Geschichten, je länger die Betrachter es in sich aufnehmen. Ohne Rahmen sind beide für jeweils 270 € zu bekommen.

Irina Dukart  

hat zwei beeindruckende Bilder in der Jahresausstellung. Betrachter können nach dem Lesen „Blindzeichnung V“ nur spekulieren, ob die Künstlerin blind ist, absichtlich mit einer Augenbinde oder geschlossenen Augen eine Blindzeichnung gemacht hat. Es sind zwei Personen zu erkennen bei näherer Betrachtung, die länger als nur 10 Sekunden braucht, um das Geschehene zu entdecken. Das macht das Kunstwerk aus. Eine Art Meditation und Denkphase und auch Begeisterung über die Form dieser Maltechnik mit Bleistift und Buntstiften auf Pappe. Für 390 € ist es zu bekommen.

Das zweite links daneben hängende ist eine „Kolorierte Blindzeichnung“ mit Acryl und Fineliner. Hier kann die Künstlerin zuerst wieder blind ein Gesicht gezeichnet haben und anschließend mit Acrylfarben ausgemalt haben. Beeindruckend und gleichzeitig ist das erschreckende Innere eines Gesichts nach Außen gekehrt worden. Wer sich länger damit beschäftigen möchte, kann es sich zuhause für 290 € aufhängen. Viel zu günstig in meinen Augen, wenn ich mir so manche Preise der anderen Künstler ansehe. Ich würde dafür mindestens das Dreifache sehen. Aber das ist die Entscheidung der Künstlerin, die in ihrer Arbeit wohl nicht das Geld in Vordergrund stehen sieht, sondern eher wünscht das ihr Werk für kleines Geld in die Wohnung kommt bei Menschen, die sich an ihrer Bildkunst jeden Tag erfreuen möchten.

Andrea „Ada“ Leitner

hat ihr unverkäufliche Skizzenbuch im unteren Ausstellungsraum zur Verfügung der Besucher gestellt. Mit Samthandschuhen kann es durchgeblättert werden. In ihr sind in keiner geometrischen Form Figuren entstanden, die mit leichten hellen Farbtönen die Fantasie schalten und walten lassen. Frau und Mann, Kind und Erwachsene, Nixen oder Gehende, Stehende oder Sitzende Personen sind auf den Seiten zu entdecken. Die Skizzen und auch der Spitzname „Ada“ lässt die Betrachter in eine expressionistische dadaistische Malwelt eintauchen, wie der Titel des Skizzenbuchs „AdAismus“ es auch mitteilt.

Das oben hängende farbenfrohe Bild eines überbordendes Figurenkabinetts, dass aus dem Skizzenbuch entstanden ist, könnten Menschen oder Nixen darstellen. Es könnte im Meer spielen oder aber auch in einem Haus. Der Name „Verrate bitte nicht unser Geheimnis“ aus Acyrl auf Leinwand lässt die Betrachter schmunzelnd oder nachdenklich zurück. Welches Geheimnis verwahrt das Bild? Das kann die Beziehungsstruktur der Figuren sein, die nicht eindeutig zu sehen sind. Das ist aber das interessante an dem Bild. Der Titel kann einem noch mehr Fragen aufbürden und das Bild länger in die Betrachtung ziehen, weil das Geheimnis gesucht wird. Wer das Geheimnis zuhause lüften möchte, kann das Kunstwerk für 1020 € kaufen.

Andrea „Ada“ Leitner bei ihrem ausgestellten Kunstwerk

Winfried Winkler

 „Pfingstsee“, eine Schwarzweißfotografie aus dem Köllnischen Wald. Es betont das sichtbar Totholz. Der durch Bergsenkung entstandene See spiegelt die Wolken und lässt die einzigartige Naturlandschaft im Foto dokumentarisch klar auf die Betrachter. Nicht nur zu Pfingsten kann das Bild für 350 € zuhause hängen.

Hans Platzek

Die Aquarelle auf Papier „Bunter Herbst“ (150 €) links und  „Sonniger Wintertag“  (250 €) rechts schieben bildlich die Jahreszeit in den Vordergrund und nicht die im Hintergrund abgebildeten Häuser. Es sind wunderschöne Landschaftsbilder, die unsere zur Zeit durcheinandergeratene Welt der Jahreszeiten in eine schönere Vergangenheit blicken lassen.

Petra Pauen

hat Zwischenwelten in Aquarell und Kreide auf Papier entstehen lassen. I, II, III und IV sind in einem Zusammenhang zu sehen. Die Interpretation von Grünkohl in den Zwischenwelten wäre hier eine humorvolle Art diese Bilder zu beschreiben. Aber sie sind dennoch etwas tiefergehender. Zwischenwelten sind überall. Da die Bilder in naturnahem Grün gehalten wurden, könnten sie auch die Zwischenwelten von Gräser oder Blätter sein. Die Bilder können den Mikrokosmos eines Blattes einer Eiche oder eine Form zwischen von Welten außerhalb unserer Vorstellungskraft darstellen. Auf jeden Fall regen die Bilder von Petra Pauen die Fantasie an. Wer sich die Anregung an die eigene Wand hängen möchte: Ohne Rahmen je Bild 250 €

Rainer Wieczorek

hat das eindeutigste Heimatbild in die Ausstellung gebracht. Mit eher dunklen Acrylfarben auf Leinwand entstand das eindrucksvolle Bild „Gasometer“, das in der Nacht entstanden sein muss. Jeder Stadtteil-Bewohner der Welheimer Mark oder Welheim müsste es 3200 € wert. Der eine wird es als Dartscheibe benutzen, weil die Kokerei mit ihren Abgasen den Garten versaut, die anderen aus Nostalgie oder weil sie dort gerne arbeiten und mit den Kollegen am Koks rühren nicht reinziehen. Der dunkle Bereich unterhalb des Gasometers könnte tatsächlich die nicht benutzbaren vergifteten Gärten darstellen, die hier und da mit leichtem Gelb und Grün auftauchen und im Bild leichte verfließen.

Ulrike Bünner

„Im Oktober“ entstand im Oktober 2023 mit Acryl, Tusche und Öl auf Leinwand. Zwei sich umarmende Frauen, die in einer traurigen Situation stehen. Was genau das Motiv ist, kann mehrfach beantwortet werden. Zum einen kann es ein familiärer Verlust sein. Mutter und Tochter oder gute Freundinnen halten sich gegenseitig in ihrer Trauer. Es kann ein Verlust in der Ukraine sein, der Ehemann oder und Vater kann gefallen sein. Oder es ist durch den Überfall der Hamas-Terroristen und den damit zusammenhängenden Entführungen, Verstümmelungen und Vergewaltigungen entstanden, deren Bilder und Informationen uns seit dem 7.10.2023 fast täglich in den Medien mitgeteilt werden. Ein beeindruckendes Werk, das eine traurige Situation würdigt, egal wofür die beiden Frauen dort sich nun halten, es lässt einen selbst traurig nachdenklich zurück.  Für 800 € kann diese Traurigkeit auch im Wohnzimmer hängen, dass gleichzeitig aber auch eine gewisse Hoffnung spüren lässt beim genauren Betrachten. Das Leben geht weiter – irgendwie.

Beate Reith

hat mit Aquarellfarben auf Papier die Bilder „Kitesurfer“ und „Nordsee“ entstehen lassen. Von weitem sehen die Kites wie Möwen aus. Solche Bilder in Aquarell entstehen zu lassen, wie ein gemaltes Foto mit den Einzelheiten der Nordseelandschaft, ist wahrlich eine Kunst. Ohne Rahmen kosten die Aquarelle jeweils 220 €

Herta Müller

großes Bild namens „Kleines Ufer – fließend“ lässt mit Ölfarben auf Leinwand wirklich eine sich bewegende Struktur eines fließenden Gewässers sehen. Der kleine Uferausschnitt und die Farbvielfalt mit der leichten Unruhe eines fließenden Baches beruhigt jedoch den Betrachter. Je länger draufgeschaut wird, desto eher hört man auch das leichte Rauschen des Baches, dann die Vögel, das Summen von Insekten und zuletzt den Stich einer Mücke auf der Haut. Für 12000 € ist das Bild zu haben. Es ist das zweitteuerste Kunstwerk der Ausstellung. Ob es ein angemessener Preis ist, sei dahingestellt. Es wertet das naturnahe Werk auf jeden Fall stark auf.

Marc-André Jäger

hat mit einem Acryl und Fineliner auf Leinwand zwei sehr filigrane Bilder im Ausgangsbereich hängen. Beide Bilder haben keinen Namen. Sie wirken so einfach gemalt und sind dennoch sehr aufwendig vom Künstler produziert worden. Die dummyartigen Figuren im unteren Bild und auch das Obere wirken wie eine therapeutische Malerei, die unter psychischem Stress entstanden sind. Und dennoch wirken sie für mich, wie eine schwierig entstandene gemalte kleine Fantasiewelt. Sie treffen mit Sicherheit nicht jeden Geschmack sind aber eben auch sehr offen in der Interpretation zu sehen. Das „Dummybild“ unten kostet 90 €, das obere ohne Namen 190 €.

„Der Beobachter“ von Werner Bönigk

ist eine naive Variante von Mona Lisa. Das Gesicht schaut in alle Richtungen. Der erste Eindruck wirkt wie das gemalte Bild eines Kindes. Es ist aber gerade deswegen wahrscheinlich auch schwierig zu so malen. Es hängt im Ein- bzw. Ausgangsbereich der Ausstellung. Der Betrachter schaut auf die komplette Ausstellung in einer gewissen Höhe. Das mit Acryl auf Leinwand entstandene Bild kann einen Zuhause für 210 € weiter betrachten.

Videopodcast Teil 2

Teaser Teil 2

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Podcast Teil 2

Lisa Thesing

„Bottrop“ hat eine Collage entstehen lassen mit einem Stadtplan von Bottrop und eine Erde in einem Netz. Die Stadt steht scheinbar im Mittelpunkt der Erde mit herausgeschnittenen oder scheinbar überfluteten Straßen. Ist der Treibhauseffekt mit den Klimaveränderungen gemeint mit dieser nachdenklich machenden Collagenarbeit? Oder meint die Künstlerin Lisa Thesing doch etwas völlig anderes? Das Flugzeug kann auch ein Flug zur Schwarzen Heide bedeuten oder einfach nur die Sicht aus dem Flugzeug, wie klein die Welt ist. Bottrop ist eben genau so klein, wie die Welt. Oft finden Begebenheiten bei der über 118000 Einwohner doch so statt, dass man sagt, wie klein die Welt doch ist  Eine faszinierende Collagenarbeit, die unverkäuflich ist.

Wolfgang Hohmann

Sein „Stilleben“ ist das einzige dieser Art in dieser Ausstellung, dass vielleicht seinen eigenen Keller oder Atelier zeigt. Eine alte Persiltonne beherbergt Stangen, Tapetenrollen oder gerolltes Papier, das auch für die Arbeit als Künstler wichtig sein können. Dahinter steht ein Feldbett. Dazwischen bricht ein Hula Hopp-Reifen die Idee eines Ateliers. Aber der Reifen könnte auch genutzt werden, um sich in Bewegung zu halten. Rechts im Bild ist eine Stange, das eine Wasserwaage sein kann oder eine Halterung für eine Staffelei. Das Bild ist mit Acryl auf Holz entstanden und für 500 € kann es erworben werden. Der Titel ist gleichzeitig auch die Ruhe eines Raums, in dem eher kein Leben steckt, aber dennoch zum Leben still erweckt wird, wenn der Raum genutzt wird.

 

Rebecca Bujnowski

stellt dieses Jahr wieder zwei beeindruckende glasierte Ton-Kunstwerke aus. Beide sehen aus wie Korallenriffe. Während das eine mit ein wenig Blattgold überzogen zu sein scheint, ist das andere eher dunkel gehalten. Rebecca Bujnowksi erhält nächstes Jahr die Einzelausstellung innerhalb der Jahresausstellung. Wir dürfen auf besondere Einzelstücke gespannt sein. Eins ist mit Blattgold überzogen. Das andere ist in einem Blauton gehalten. Sie wird nächstes Jahr eine Einzelausstellung haben. Overgrown Circles, open and close kostet 710 € und running fluent circles in blue 790 €.

Gilda Bräuer

ist mit zwei besonderen Bildern vertreten. „Rote Ellipse 1“ entstand aus Lacken, Filzstiftauftrag mit Polyestergarn auf Leinwänden. Es lässt die Betrachter eine Art Computerkern sehen, wie bei dem Film „Tron“ oder eine Darstellung eines mathematisch abgegrenzten galaktischen Raums, in denen eine Ellipse eine wichtige Verbindungsform besitzt. Der Preis von 650 € ist galaktisch niedrig in meinen Augen, aber ein Preis, der sich lohnt, dieses Science-Fiction-Bild zuhause aufzuhängen.

Im Backdrop, der Hintergrund des rechten Bildes „Rote Ellips 2“ wurde rot lackiert. Die umgedrehte Leinwand wurde mit klar lackierten Baumwollfäden verbunden. Auf ihnen ist mit roter Ölfarbe eine Ellipse gemalt. Wieder beeindruckt mich die Ideenvielfalt dieser Künstlerin, die für dieses Bild 800 € verlangt. Das ist auch angemessen für den Aufwand der Näherei, die dahintersteckt.

Ralf Opiol

hatte diesmal auch die Ehre ein Bild besteuern zu können. Es ist „Optoelektronisch C“ für das er etwa 12 Stunden gebraucht hat, um es so in Szene zu setzen. Der Barcode eines kaufbaren Produkts hat ihn inspiriert erste Bilder in seiner wiedererkennbaren Farbe Oliv mit kleinen feinen Strichen entstehen zu lassen. Ralf Opiol arbeitet seine Collagen meist in Mixed Media zuerst mit Zeitungspapier. Aus dem Bild ist eine Frau zu erkennen, aber nur scheinbar. Sie steht für die Kassiererinnen und Kassierer an den Kassen im Einzelhandel.

Um diese optoelektronischen Bilder zu erschaffen hat der Künstler unterschiedliche Methoden ausprobiert: Aquarell, Bleistift, Filzstift, Ölkreide oder mit Tusche. Zwei Zeitungsausschnitte werden übereinandergelegt und für die „Strichkunst“ vorbereitet. Wer das Kassensystem an der Wand hängen haben möchte, kann dies für tun für 1000 €

Paul Schulte

präsentiert ein neues Ideenkonzept aus Buchstaben, die in symmetrischer Abfolge in roter Farbe mit Blockface-Kit, einer Stempelkunst, auf einem Digitaldruck einer Gewebestruktur auf Graupappe aufgetragen wurde.

Das rechte Bild „Rote Vokale“ in der Ausstellung kann so die Betrachter zum Lesen einladen Die Wörter „Magermilchjoghurt, Arbeitsordnung und Wasserskisportclub“ sind in comicartig zu lesen. Das zweite Werk links enthält ein Zitat der Ehefrau von Josef Albers. Anni Albers, nachdem auch der Platz vor dem Museum benannt wurde sagte einmal „I would like to make something important“. Eine inspirierende neue Art von Kunstwerken, die Paul Schulte nach seinen Scutoiden im letzten Jahr erschaffen hat, der bei mir zuhause einen Standort bekommen hat. Die zwei Kunstwerke von vier insgesamt kosten je 580 €.

Heide Kraft

hat mit Pigmente und Tusche auf Holz das Kunstwerk „Schwarz trifft auf Weiß“ entstehen lassen. Die Besucher beschäftigen sich vielfach länger mit dem abstrahierten Bild von Heide Kraft. In diesem Bild kann vieles interpretiert werden. Während im Austausch mit Ralf Opiol bei ihm eher eine Landschaft mit einem See zu sehen ist, sehe ich einen Mann, der einen anderen tritt bis er blutet. Der Titel vereinfacht wahrscheinlich eher nur die Farbe Schwarz mit ihren geschwungenen Strichen und Punkten, die nur unwesentlich mit einem kleine Ton in Orange zum Nachdenken anregen, das für mich Blut ist. Jeder sieht das Bild wahrscheinlich anders als ich. Wer es zuhause hängen haben möchte oder exklusiv im Büro, wo an den Chef unter einem gedacht wird,  kann es inklusiv Rahmen für 490 € erwerben…

Evelina Velkaite

hat drei Bilder in diesem Jahr aufhängen können. Sie hat eine Kombination aus zwei Bildern, die blaue bis ins violette Farbe betont einbaut. Das linke Kunstwerk kann ein Fjord in Norwegen mit Polarlicht sein. Das rechte Bild kann eher ein Gletscher oder Eisberg im Polarlicht sein. Im dritten Bild ist ein kräftiges warmes Gelb die betonende Farbe. Es ist aus dem Indien-Zyklus. Lila ist auch hier im Mittelpunkt wird aber vom Gelb überspannt, das die Hitze des Landes wahrscheinlich darstellt. Lila wird oft auch als eine spirituelle Farbe genutzt, so dass die zwei anderen Bilder die Erfahrung mit dem spirituellen Inneren dieser Indienreise sein kann, statt ein Fjord in Norwegen mit Polarlicht. Es hängt jedoch nicht zwischen den dunklen Bildern, sondern an einer anderen Wand schräg gegenüber. War es beabsichtigt oder eher eine wichtige Abgrenzung zu den zwei eher dunklen Kunstwerken?

Die dunkel mit Acryl auf Leinwand aufgetragenen großen Bilder hat Evelina „Neue Realität 1“ und „Neue Realität 2“ getauft. Ist es denn wirklich nun ein Fjord oder ein geschmolzener Gletscher? Denn die Klimaveränderung ist da, Gletscher schmelzen. Das Weiß wird im Polarlicht weniger Weiß wirken. Oder ist es eine Art von Bewußtsein das malerisch dargestellt wird oder das Jenseits. Diese Bilder lassen Betrachter fragend zurück, aber das macht diese Bilder auch aus. Mit 9480 € können sie jeweils zuhause aufgehängt werden und die Fragen weiter anspornen.

Das Bild „Indien-Zyklus“ mit Acryl und Ölkreide auf Leinwand  zeigt ein Erlebnis am Fluss Ganges, wo an Gestorbene erinnert wird. Das Violett der „Realitätsbilder“ zeigt hier die mögliche Spiritualität im Kleinen. Wohingegen die großen Kunstwerke „Neue Realität“ eben die neue Realität, wahrscheinlich das Jenseits sein kann. Jenseits von Gut und Böse kann das teuerste Bild der Jahresausstellung sein: 13000 €. Ob es berechtigt ist so hoch anzusetzen ist dahingestellt. Die Größe, der Aufwand und die Idee zeigen hier eine einmalige malerische Interpretation. Der Indien-Zyklus kann eine steigende Aktie werden, die Evelina Velkaite hier im Museum leuchtend zeigt

Vincent Reilly

entwickelte eine „Studie eines toten Maulwurfs“ Ohne den Hinweis des Künstlers zu lesen, lässt die Betrachter auch einen Dinosaurier oder Vogel auf dem Boden sehen. Im Hintergrund rauchen Schornsteine einer Hütte. Das ganze Bildkonstrukt kann mehrere Deutungen zulassen. Zum einen die Umweltverschmutzung der Industrie, die unsere Natur zerstören und damit auch Tieren den Lebensraum nehmen, oder es zeichnet das Ende der Natur und die Eroberung der menschlichen Zivilisation. Hier kann es aber auch gedeutet werden als eine Geschichte des Ruhrgebiets. Als wir, die wir heute farbige Fotos von Landschaften machen, kann es scheinbar ein Foto aus den Anfängen der Industrialisierung des Ruhrgebiets sein, als alles Schwarzweiß war. Aber vielleicht meint Vincent Reilly ja etwas völlig anderes mit dem Bild. Hier sieht jeder, wie vielfältig Kunst sein kann. Das Bild muss nicht gefallen, aber es kann trotzdem den Horizont öffnen und zum Nachdenken anregen, was der Künstler mit seinem Kunstwerk mitteilen möchte. Eine Diskussion ist somit eröffnet. Wer das Bild haben möchte kann es für 150 € bekommen.

Stefan Wepil

hat wieder zwei beeindruckende Bilder beigesteuert. Letztes Jahr war ich von den bunten Korallenriffen begeistert. Dieses Jahr hat er zwei verschiedene Arten von Städte in Mixed Media Art in der Ausstellung hängen. Das obere ist die „Quocht-Höhlenstadt“. Das unverkäufliche Bild lässt den Betrachter durch ein grünes Dickicht gehen, bevor er in die grüne Stadt mit Hochhäusern kommt, die im Schwarz einer Höhle entstanden ist.

In der „Elelschia Stadt Lio“ ist eine neue Form des Zusammenlebens entstanden. Arbeit und Wohnen sind wahrscheinlich nah beieinander unter offenem Horizont im Gegensatz zu der Höhlenstadt. Vielleicht sind das zwei verschiedene Zukunftsprojekte, wie es mit der Menschheit weitergeht im Zuge der Klimaveränderung. Vielleicht sind sie auch nur einfach der Fantasie entnommen, obwohl so eine Elelschia – Stadt in England am Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden ist, ist sie bis heute Vorbild für Städte dieser Art geworden. Zur Zeit entsteht so eine Megacity in China nach dieser Bauweise. Die zukünftige Wohn- und Arbeitskultur wird mit diesem Bild auf jeden Fall zum Thema beim Betrachten. Für 400 € kann damit zuhause weitergesponnen und den Grundstein gelegt werden. Ob ich da wohnen möchte. Klares Nein. Aber wer weiß, wie schön es da sein könnte.

Klaus Hoffmann

hat zwei kaleidoskopartigen Bilder in der Ausstellung hängen. Sie erinnern an die 3D Bilder von M. C. Escher. „100 Quadrate“ (490 €) ist mit Acryl auf Leinwand entstanden. Eine sehr mühselige Arbeit diese in abwechselnde Abfolge von schwarzen kristallartigen Sonnen auf weißem Hintergrund exakt so entstehen zu lassen, die bei einer entfernten Sicht optisch verändert werden. Das Bild scheint sich zu drehen. Nur bei näherer Betrachtung sind feine Linien zu sehen. Ein herausragendes Bild in dieser Ausstellung.

Genauso herausragend ist das „Op-Art Perspektive“ (350 €), mit Tusche auf Papier. Es ist zwar kleiner, aber hier wird die optische Wahrnehmung besonders stark herausgefordert. Die Preise sind viel zu gering für diese besonderen Arbeiten, die Klaus Hofmann ausstellen konnte.

Dieter Schröder

hat drei Radierungen in der Ausstellung hängen. Landscape I, II und V sind im hellen Grünton abwechselnd mit Gelb in verschiedenen Größen zu sehen. Hier wird wieder die Fantasie angeregt. Es kann eine Naturlandschaft mit Strand oder umgekehrt sein oder ein Wald mit versandetem Boden. Alle wirken beruhigend und bei näherer Betrachtung dennoch unruhig. Alle können für jeweils 650 € gekauft werden.

Bernd Stappert

hat auf seinen Schwarzweiß-Fotos Ausschnitte von gruseligen Bäumen in die Ausstellung gebracht. Sein „Gespensterwald 1“ und „Gespensterwald 2“ sind gerade durch das in Schwarzweiß gehaltene Foto gruseliger und lassen einen an Geschichten von Stephen King und Edgar Allen Poe erinnern. In der Kirchheller Heide erzählen bestimmt genug Bäume Gespenstergeschichten, die Bernd Stappert entdecken kann. Beide Fotos sind für 120 € zu bekommen.

Heinz-Michael Becker „3-D  Perspektivwechsel“

Das 15 Mal 15 cm Quadrat ist mit Quadraten entstanden durch Holzbausteine. Egal von welcher Perspektive das Kunstwerk betrachtet wird. Die schwarzweiße Struktur lädt immer wieder ein es in einem anderen Blickwinkel zu sehen. Das eigene Leben sollte, so wie dieses Kunstwerk ebenso von vielen Seiten aus betrachtet werden. Leider gibt es bei vielen Menschen einen fehlenden Horizont und den berüchtigten Tunnelblick. Doch dieses Bild zeigt, dass Geometrie einem die Augen öffnen können. Wer zuhause darüber sinnieren möchte, kann das Werk für nur kleine 110 € bekommen.

Wolfgang Fröhling

hat in dieser Ausstellung drei Bilder hängen. Das eine ist „Düsseldorfer Landstraße“ aus dem Jahr 2023. Ein kleines Haus an dem links ein Wohnwagen steht in scheinbar symmetrischer Nachbarschaft. Wohn- und Wohnmobil stehen auf dem Foto in einer naturnahen Landschaft genau mittig. Langeweile kommt beim Draufschauen jedoch nicht auf. Das gelbe Haus sticht das Grau des Himmels aus. Für 800 € ist es zuhause weiter zu betrachten.

Die beiden anderen sind in Bottrop auf der „Prosperstraße“ entstanden. Die Halde mit der Skihalle ist in einer besonderen Perspektive, während am „Alter Postweg“ die unterschiedlichen Farben einer alten Kiesgrube, wo eventuell Ölschiefer das klare blaue Wasser mit einem ekeligen Braunton zu verschmutzen droht. Beide Bilder sind für jeweils 650 € zu bekommen. 

Reimund Walther  

hat mit „Architektur I“ (500 €) eine Hochhausskulptur aus Rechtecken und Quadraten erschaffen. Es ist eine von nur zwei Skulpturen in diesem Jahr. Ich als Brettspieler habe es durchaus als ein beachtliches Mordswerkzeug erkoren für Cluedo. Eine beeindruckende Skulptur ohne Humor auf jeden Fall.  

Das zweite Kunstwerk  „Architektur II“ (200 €)  ist dem Museum und ein dem Josef Albers gewidmetes Quadrat aus Aluminium im Quadrat eines sandgestrahlten Aluminium-Quadrats. Eine beeindruckende Variante in der vielfältigen Ideenlandschaft der Kunst von und um Josef Albers, dem Ehrenbürger und Künstler der Stadt Bottrop.

Stefan Hütte alias @Bottblick

hat in seinen Fotos immer Bottrop im Blick. Er erzählte mir bei einem zufälligen Treffen bei der Ausstellung Orange in Bottrop von Nolin Wischermann, dass er es zufällig beim Laufen auf die Halde mit der Skihalle so gesehen hat. Ohne lange nachzudenken hat er ein Fundstück fotografiert, dass so eine Menge mehr reininterpretiert werden kann, als er es selbst vermuten würde. Ich habe erst gedacht, dass es mit Photoshop eingearbeitet wurde. Ich konnte mir einen Traktor oben auf der Halde nicht vorstellen. Zudem war der Malakoffturm nicht zu sehen, sondern nur der Förderturm, der dort herausragt. Der Traktor ist im Vordergrund. So sieht steht für mich dieses Schwarzweiß-Foto für mehrere Dinge. Zum einen prägte die Landwirtschaft schon vor der Ansiedelung der Industrie die Landschaft im Ruhrgebiet. Hier waren jedoch keine Berge, sondern sanfte Hügel und schon gar keine Fördertürme zu sehen. Der Förderturm von Prosper II ist stark im Hintergrund, das wiederum zeigt, wie wenig der Bergbau noch mit der Landschaft zu tun hat, aber dennoch diese über 150 Jahre neu geprägt hat, aber jetzt Geschichte ist, während die Landwirtschaft immer noch bestehen bleibt. Der monströse Traktor ist der Mittelpunkt und bleibt. Der Förderturm ist klein und könnte jeden Moment wieder vom Traktor klein gefahren werden. So vieles lässt sich fantasievoll mit diesem einen Bild sagen. Der Name „Zeitenwende“ prägt das Bild zudem noch in zweierlei Hinsicht: Vergangenheit und Zukunft der Stadt bzw. vom Ruhrgebiet. Für nur 69 € ist das Bild zu bekommen.

Angelika Schilling

hat zwei Fotos in der Jahresausstellung. Das erste ist fast ähnlich wie ein Bild von dem leider schon verstorbenen Many Szejestecki, der mit Technischen Zeichnungen die Untertagewelt und die darauf liegende Stadt bildhaft in Szene gesetzt hat. Kürzlich hatte sein Sohn eine Ausstellung in der Galerie KiR in Oberhausen, wo ich es leider nicht geschafft habe hinzukommen. Angelika Schilling hat im Licht- und Schattenspiel II so in Szene gesetzt, dass es wie Dominosteine aussehen lässt, die kurz vor dem Umkippen stehen. Oder es lässt eine gemalte Unterstruktur die Betrachter in die fotografische 3D-Welt eines M. C. Escher versinken. Im zweiten Foto steht ein weißer Plastikstuhl auf einer unbearbeiteten Betonunterfläche vor einem mit schwarzen Quadraten zusammengefügte industrielle Tür. Angelika Schilling hat absichtlich nicht in Waage fotografiert. Zwei Schwarz-Weiß-Fotografien, die kunstvoll in Szene gesetzt wurden und zum Fantasieren anregen. Wer die Fotos kaufen möchte:

Kunst-Stücke II – „08/15“ : 1400 €

Licht- und Schattenspiel II – Fotografie auf Hahnemühle 1/10 : 1500 €

Christel Sellmons

hat zwei Fotografien vom „Düsseldorf Hauptbahnhof I und II“ in der Jahresausstellung stehen. Der Bahnhof mit seinem geriffelten Hintergrund. Die Geometrie des ganzen Bahnsteigs erinnert an moderne Kunst und ist dennoch nur eine Fotografie eines Bahnhofs, der architektonisch kalt aus dem Boden gestampft wurde und nicht wirklich schön ist. Interessanterweise ist dieser Bahnsteig sehr sauber, als wenn für dieses Bild extra kurz vorher der Reinigungstrupp durchgegangen wäre. Die Fotos sind für jeweils 500 € zu haben

Gereon Krebber

hat mit dem fantasievollen Namen ebenso fantasiereich „Smavo“ mit Metallstäbchen im Sockel entstehen lassen. Zu sehen ist ein keramisches halbes „Ei“, aus dem scheinbar etwas schlüpft. Es erinnert schon im ersten Gedanken an den weltberühmten Science-Fiction – Film „Alien“ und lässt die Betrachter schmunzelnd, wie leicht beängstigend zurück. Vielleicht springt da ja gleich etwas heraus. Zumindest ist aus der Geldbörse einiges herauszuspringen: 4300 € kostet die eine von nur zwei ausgestellten Skulpturen in der Ausstellung.

 

Das Motto auch für diese Ausstellung, die ich im 2024 bestimmt wieder besuchen werde mit Ralf Opiol mit Spannung und Freude:

Zur Kunst musst du gehen!

Aber hier hat jeder Interessent die Chance auch nach der Ausstellung die Bilder nochmal in Ruhe zu betrachten und auch zu kaufen, wer Interesse hat. Natürlich beim Künstler nicht bei mir.

 

Glück auf und bis zum nächsten Mal, wenn es heißt: Ruhrpottologe unterwegs – In Sachen Kunst


FOTOSTRECKE & PREISLISTE aus der Jahresausstellung 2023 im Museum Quadrat:

PREISLISTE

PREISLISTE der Einzelpräsentation „Square Dance“ von Monika Lioba Lang

Vorstellung neuer Podcast mit Ralf Opiol unterwegs „In Sachen Kunst“ I +Video I +Fotos

Ein neuer Podcast entsteht in meinem Rahmen: „In Sachen Kunst“ ist als Experiment zu sehen mit dem Künstler Metropiol Ralf Opiol als Gesprächspartner und Mitmoderator, wenn wir in Museen oder in Ateliers von Künstlern zusammen gehen und über Kunst reden. Wir wollen Kunst nahbar machen, Menschen neugierig und die Scheu vor moderner Kunst nehmen. Wenn erlaubt mit Videoaufnahmen oder nur als Podcast in Museen, im Atelier bei Künstlern und im Dialog zur Geschichte, Erlebnissen oder Informationen. Als Video zu sehen wird es dann im Youtube-Kanal bei mir und Ralf Opiol und zu hören als Podcast bei „Ruhrpottologe unterwegs“.

Zum Short-Vorstellungsrunde

https://youtube.com/shorts/NLYU9Wh_1eI?si=DR2VrxKqPCKEM5RN

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Letztes Jahr habe ich den ein oder anderen noch nicht fertig gestellten Podcast im Rahmen meiner vielfältigen Tätigkeit als Ruhrpottologe gemacht und dabei auch die Jahresausstellung von 2022 mit Ralf Opiol besucht. 

Tatsächlich war dieser Podcast einer meiner erfolgreichsten. So habe ich Ralf Opiol den Vorschlag gemacht, diese neue Jahresausstellung wieder zu besuchen und daraufhin zusammen einen Podcast über Kunst zu machen. Der Podcast, soll auf Kunst Neugierde wecken und sich auf einfache Art und Weise mit den Kunstwerken beschäftigt.

Wir wollen, wenn unsere Zeit es erlaubt, Künstler und Künstlerinnen zu einem Gespräch einladen, ihre Werke vorstellen, Ausstellungen und Vernissagen besuchen und besprechen und auch die Kunstgeschichte und ihre Eigenarten auf einfache Art und Weise jedem zugänglich machen ohne hochgestochen und wissenschaftlich zu sein.

Kunst ist mehr. Das Motto „Zur Kunst musst du gehen“ prägt Ralf Opiol schon immer und es bewahrheitet sich. Jedes Bild, ob Abstrakt, Naiv oder Mixed Media, haben eine Aussage zu weltlichen oder inneren Problemen und zeigen es auf unnachahmliche Weise in einem einzigen Werk oder es zieht sich mit einem roten Faden durch das Kunstwerk eines Künstlers.

Wir haben uns kurz während des Drehs angeschaut und spontan den Titel „Irgendwas mit Kunst“ ausgedacht. Irgendwie passte der Titel spontan. Jedoch wußten wir zu dem Zeitpunkt nicht, dass es schon einen Podcast gibt mit diesem Namen. So wird der nun ab dem dritten veröffentlichten Teil einfach „In Sachen Kunst“ heißen und unter meinem Podcast „Ruhrpottologe unterwegs“ vorerst laufen. Sollte er erfolgreich sein, werden wir überlegen eine eigenständige Reihe daraus zu machen. Er ist jetzt experimentell angelegt, ob er regelmäßig stattfinden wird, hängt auch mit der beruflichen Situation und meinen Projekten zusammen. Es wird sich zeigen. Wir haben erstmal mit dem erneuten Besuch der diesjährigen Bottroper Jahresausstellung 2023 im Josef – Albers- Museum Quadrat gestartet und wollen über die Stadtgrenzen hinaus gehen.

 

Wir wünschen gemeinsam viel Spaß, den wir beim Besuch des Museums Quadrat ebenso hatten.

 

Glück auf und viel Spaß beim Zuhören oder Zuschauen wünschen 

Ruhrpottologe André Brune & Metropiol Ralf Opiol

Neujahrsfotos vom Spaziergang im Schlosspark Haus Weitmar I Frohes Neues Jahr 2024 I + Fotostrecke

Ein gesundes, glückliches, fröhliches und für den ein oder anderen erfolgreiches  neues Jahr 2024 möchte ich allen Lesern und Leserinnen, Followern und Interessierten des Blogs mitteilen und ein paar schöne Fotos aus meiner Wohngegend, dem Schlosspark von und zu Haus Weitmar auf den Weg geben. 

Alle Fotos (c) André Brune

Sylvesterruine
Blau geht auch
Haus Weitmar im Quadrat
Türkismuseumsstange
Lady in Red
Wurzel aus Stahl
Dreisam
Stahlbaum
Baumskulptur
Teichstahl
Gelbbrücke
Haus Entenmar
Lady Red zum Schloss
Flederbaum
Gieskannenprinzip
Dachkonstrukte

Quasselkompott 8 I Latte ohne Popcorn I Podcast #59

Heute begrüßt der vor zwei Wochen im Studio vergessenen Heiner die Truppe aus Jack Tengo mit dem Ruhrpottologe André Brune im letzten Quasselkompott-Podcast dieses Jahres mit dem alten Format, bevor es eine neue geben wird, die das Ruhrgebiet mehr einbeziehen wird, als persönliche erlebte Dinge.

Im 8. Teil des ursprünglichen Quasselsalat – Podcast über erlebtes Dies und Jenes, reden wir Doppeldeutigkeiten von Latte mit ohne Popcorn in Polen, das einen erheblichen Preis hatte. 

 

Weitere Themen:

Die Deutsche Bahn bekommt wieder einen negativen Erfahrungswert hinzu durch das Erlebnis der Rückfahrt von Nichtmeldung einer früheren Fahrt und der Tour über Güterbahnstrecke mit einem ICE.

Wohin wandern nun 25 Säcke Stofftiere hin, die im Ahrtal nicht mehr angenommen werden?

Bots aus intelligenten KI-Systemen schreiben im Blog Kommentare, die in absurderweise lesenswert sind.

Und in Werne wird mal wieder über die Synagogengasse diskutiert, die ein anderer vom Namen nicht haben will.

Am Ende bekommt kommt trotzdem noch das Lied „Alle Jahre wieder“ ein Gesangsduo präsentiert, die bei Silbereisen mithalten könnten.

Wer dran bleibt bekommt noch eine kleine Horrorgeschichte von Jack serviert: Die Messe der Toten.

Diese Folge sollte eigentlich vor der Lesung der Kurzgeschichte „Otto und der heilige Abend“ kommen, aber ich musste entscheiden, welche wichtiger war. So ist unser letzter gemeinsamer Podcast, der eigentlich einen weihnachtlichen Abschluss hatte, nun nach Weihnachten erschienen.

Nach Weihnachten ist bekanntlich vor Weihnachten und umgekehrt.

Glück auf!

Bedrückende beeindruckende Foto-Ausstellung „Kiyw ohne Licht“ im Schaubüdchen I +Video I +Short I +Fotogalerie

Beindruckende und bedrückende Fotos sind in Kiyw (Kiew) im Dunkel der Kriegssituation in der Ukraine entstanden.

Täglich heulen die Sirenen. Nachts wird das Licht der Städte ausgemacht. Nur Autolampen, das Handy und Taschenlampen erhellen dann die Nacht. Wie geht man mit dieser Anspannung um in Kiew des im Kriegszustand stehenden Landes?

Die Fotografen und Fotografinnen haben ihre Gefühle und Sichtweise in einer besonderen Situation mit einem Bild festgehalten.

Nach der ersten Ausstellung im August 2023 zur Zeit des zweiten Jahrestages des Krieges mit Russland wurde nun zum zweiten Mal zum Ende der Übergangsphase des Schaubüdchen, Ursulastraße 24 in Bochum, an neue Inhaber die Ausstellung gezeigt.

Ausgestellt werden Fotos von Vlad Moiseienko, Ihor Kurinnyi, Anastasia Dekthiaruk, Artem Humilevskyi, Olena Lemberska, Iryna Kabysh, Alena Burya, Oleksandra Zborovska, Olga Vasylieva, Olena Morozova. 

Vom 28. bis zum 30.12.23 ist die Ausstellung zwar geöffnet, kann aber auch durch die großen Trinkhallenscheiben von außen gesehen werden. Wer es nicht schafft, kann sich die Fotos mit den von mir eingefügten Copyrights der Fotokünstler und Fotokünstlerinnen mit ihren Informationen zu sich und ihren Bildern in Ruhe ansehen mit der Genehmigung von Kateryna Kutsevol, die für die Kuratierung der Fotos gesorgt hat. Ein Kalender für 2024 mit den Fotos der Künstler ist kostenlos im Schaubüdchen zu bekommen. Wer eine Spende geben möchte, die wiederum für Hilfsprojekte in der Ukraine genutzt wird, kann einen Obulus in die Spendenbox geben.

 

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Ich mag es mir nicht vorstellen, wie es ist dort in der Nacht ist. Ständig gehen die Sirenen an und warnen vor Luftschlägen und Drohnenangriffen. Um sich ein Bild von der bedrückenden Situation vor Ort zu machen, habe ich ein Video vom ukrainischen Künstler Kostya Sova mit eingebaut, das mir von Kateryna Kutsevol zugeschickt wurde. Auch wenn es überall hell strahlt auf der Hauptverkehrsstraße in Kiew. Wenn die Sirenen dröhnen, fühlt sich keiner so richtig sicher, auch wenn es scheinbar alltäglich zum Leben in der Ukraine gehört. Das Video lässt die Fotos in einem anderen Licht stehen und von der Situation der täglichen Sirenen bedrückender werden.

Definitiv lassen die Fotos Besucher der Ausstellung nachdenklich zurück.

Short zur Ausstellung:

https://youtube.com/shorts/GL1t_neft0A?feature=share

Info am Rande: Das Schaubüdchen bekommt neue Inhaber und Inhaberinnen, die das bisher erfolgreiche Umsetzen einer Ausstellungstrinkhalle fortführen werden. Ich berichte darüber, wenn es am 30.12. übergeben wurde.

FOTOGALERIE

Weihnachtsverrücktes Weihnachtshaus Oberhausen I +Video I +Fotostrecke

Der erste Eindruck vom Weihnachtshaus Oberhausen ist ein riesiger Tannenbaum voller Kugeln. Aber es ist kein Baum, es ist ein Haus. Voll geschmückt von Innen und Außen. Jede Ecke ist mit Weihnachtsartikeln von Wichteln, Schneemännern, Weihnachtsmännern, bunten Kugeln, blinkenden und leuchtenden Häusern vollgestopft.

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Vom Weihnachtshaus Oberhausen hatte ich schon mal gehört. Markus Gärtner, von der Triker Gemeinschaft NRW, hatte mir dann vor einigen Wochen beim podcasten auf der Motor Show in Essen erzählt, dass sie dort am 16.12. eine Spendentour machen wollen.

Er fragte mich, ob ich nicht dabei sein möchte. An dem Tag knubbelten sich nun drei Termine, von denen ich endlich berichten kann. Weihnachten ist einfach Stress.

Doch im Weihnachtshaus war davon nichts zu spüren.

Der Weihnachtsmann, der Dirk van Acken heißt, stand vor der Tür und lud zum Hereinkommen ein.

Weihnachtsmann vom Weihnachtshaus Oberhausen

Im Flur war jeder Millimeter mit weihnachtlichen Fotos und Utensilien geschmückt. Sogar die Treppe zum Keller leuchtete bunt. Hunderte weihnachtliche Dinge hingen an der Wand oder standen auf der Treppe. Aber dann ging es erst richtig los. Denn im ganzen Haus wurde jeder Millimeter genutzt. Ob von der Decke herabhingend, auf, vor oder in den Schränken, Tischen oder Böden, in Küche, Badezimmer, Wohn- und Schlafzimmer schwang das Weihnachtsgefühl immer mit. Bunt leuchtend macht sich das Weihnachtshaus in Oberhausen eine eigene weiße Weihnacht und lässt Publikum kostenlos daran teilhaben. 

Eine Spendenbox für die Stromrechnung wurde dennoch aufgestellt im Garten. Aber das ist dem Weihnachtsmann sowieso egal. Sein Traum war immer ein Weihnachtshaus. Schließlich muss ein Weihnachtsmann auch eine entsprechend ansprechende Adresse haben. Und die findet sich eben nicht in Lappland oder in den Rocky Mountains der USA, sondern im Ruhrgebiet mitten in Oberhausen auf der Walsumermarkstraße 134.

Nach dem Eintritt in den Flur stehen zwei große Schneemänner Spalier, bevor es in die Zimmer ging.

Im ersten Raum rechts, das wahrscheinlich ein Kinderzimmer sein sollte, aber nicht als solcher erkennbar war, wurde jeder Zentimeter voll mit Weihnachtsutensilien vollgestellt.

Nebenan war das eheliche Schlafzimmer. Meine Frau würde verrückt werden von der ganzen Blinkerei der Glühlämpchen. Vor allem würde sie sich jeden Abend vom übergroßen Weihnachtsmann vor dem Bett erschrecken und Alpträume bekommen. Wahrscheinlich ist das leider ein Grund, dass der Weihnachtsmann, keine Weihnachtsfrau hat, die im schicken roten Mini hier durch die Räume schweben würde, um die Gäste zu bedienen.

Nachts könnte man tatsächlich denken, dass der große Weihnachtsmann ein Einbrecher sein könnte mit einem viel zu dicken Bauch und einer merkwürdigen großen Zipfelmütze. Das trägt kein Einbrecher heutzutage. Einbruch lohnt sich sowieso nicht. Zwar hat des Innenleben des Weihnachtshauses bestimmt ein Vermögen gekostet. Aber Juwelen sind da definitiv nicht zu finden. Und kein Einbrecher wird Engel, Schnee – und Weihnachtsmänner bei einem Hehler teuer verhökern können.

Liebe Einbrecher! Vergesst es! Reine Zeitverschwendung!

Ihr würdet euch viel zu lange darin aufhalten. Bis dahin würde die Polizei das Haus schon längst umzingelt haben!

Unzählige kleine, mittlere und große Figürchen standen in den Schlafräumen auf Regalen, auf und im Schrank. Ein Weihnachtsmann flog im Kreis in einem Ballon und beobachtete mit einem Fernglas die eintretenden Besucher. Ein Anderer starrte aus einem Ballon. Immer fühlte man sich beobachtet. Die Weihnachtsmänner suchten wohl alle nach einer Charaktereigenschaft oder die Möglichkeit herauszufinden, welches Geschenk sie nächstes Mal bringen könnten. Bitte keine Krawatte! Ich hatte nämlich tatsächlich keine an.

Die Toilette war auch voll von Weihnacht. Ein lebensgroßer Weihnachtsmann begleitet den Weihnachtsmann täglich zur Dusche, Mundpflege und beim Kreuzworträtsel auf dem Klo. Ein Schneemann hält lächelnd das Papier zum Abputzen bereit. 

Warum ausgerechnet neben der Toilette ein Nussknacker stand, war mir schleierhaft. Ich wollte nicht näher darüber nachdenken. Weihnachtliche Musik kam aus irgendeiner Lautsprecherbox. Eine Lampe mit Schnee erhellte den Raum. Es scheint sehr gemütlich hier bei der täglichen Hygiene zu sein.

Badezimmer

Im Wohnzimmer war jeder Tisch vollgestellt. Modellbahnfreunde, die sich eine Eisenbahn in die Wohnung stellen, gibt es zuhauf. Im Weihnachtshaus fährt keine Modellbahn. Hier wurde eine riesige Platte mit einem winterlichen Dorf vollgestellt. 

Ein faszinierender und fantasieanregender Anblick tat sich auf. Ich habe mir sofort eine schöne Weihnachtsgeschichte ausgedacht, die ich jedoch gleich wieder durch die nächsten Ausstellungsstücke vergessen hatte.

Um zur Bratwurst oder Glühwein zu kommen schlängelten sich die Besucher durch die Küche. Auch sie wurde vollgestellt. Ich dachte, dass der Weihnachtsmann und die Weihnachtsfrau ihr Essen bestimmt selbst nur draußen im Garten auf den Grill legen und jeden Tag Glühwein trinken werden, um die Küche nicht zu benutzen. Sie war ein schöner Ausstellungsraum. Wenn das Waschbecken der Küche nicht sichtbar gewesen wäre, würde die Arbeitsplatte mit Kaffeemaschine nicht erkennbar gewesen sein. Eine blinkende Kirche, ein Schneehäuschen, Lichter, Weihnachtsmänner und Engel überall. Das Weinregal hatte ich fast übersehen.

Der Garten war liebevoll mit tausenden goldenen und roten Kugeln geschmückt. An einer kleinen Bar wurden die Getränke ausgeschenkt. Weiter hinten stand der Grill für Bratwürste. An einigen Stellen konnten die Besucher gemütlich ihre Bratwürste verspeisen und am Glühwein nippen.

Große aufgeblasene Schneemänner und Weihnachtsmänner schauten sich das Schauspiel lächelnd an.

Weihnachtshausgarten mit Umtrunk

Hier muss ich nochmal hin, beschloss ich sofort. Ganz in Ruhe muss ich mir das alles anschauen.

Der WDR und RTL hatten ein paar Tage sogar von dem Haus berichtet:

Das wirklich verrückte Weihnachtshaus in Oberhausen – Lokalzeit Ruhr — WDR

Im Laufe des Jahres 2024 werde ich auch nochmal davon berichten. Wie ist der Besitzer, Dirk van Acken, überhaupt zu diesem kuriosen Hobby gekommen? Und sind es tatsächlich 70000 Lampen oder wesentlich mehr, die dort am und im Haus funkeln? Und wieviele Kugeln insgesamt sind hier zu finden? Wie lange bräuchte ich um sie zu zählen oder wieder in Kisten zu legen? Und wo lagert das alles über das Jahr? Und überhaupt, will ich es wissen, wieviel beim Auf- und Abbau kaputt gegangen ist bisher. Fragen über Fragen, die ich im Podcast fragen werde, zu dem ich den Weihnachtsmann eingeladen habe. Zeit für ein Pläuschchen hatten wir nicht, denn als die Dunkelheit einbrach, strömten die Besucher hinein. Außerdem waren die Triker gut beschäftigt mit dem Kutschieren der Gäste und ich musste zum nächsten Termin.

 

Glück auf und bis zum nächsten Weihnachtsfest 2024 !

FOTOSTRECKE

Weihnachtshaus Oberhausen Eingang
Frohe Weihnachten ! Bis zum nächsten Jahr !

VIDEO : Zweiter vertikaler Blick ins Weihnachtshaus Oberhausen

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Spendentour der Triker am Weihnachtshaus Oberhausen fürs Tierheim Bottrop I Interview mit Jan Fink I +Video I +Short I +Fotostrecke

Die Triker Gemeinschaft NRW führte eine Weihnacht-Spenden-Tour am Weihnachtshaus in Oberhausen durch.

In Kostümen von Wichteln, Weihnachtsmann und Grinch fuhr das Team der Triker Markus Gärtner, Jan Fink, Anne Jansen und Wilhelm Holstein einen Besucher nach dem anderen zwei Mal um den nahen Wohnungsblock an der Walsumermarkstraße in Oberhausen.

Short

https://youtube.com/shorts/L9cTfDmXtBg?si=iVhvc2dbL7-OSGTf 

Jan Fink alias Grinch auf Spendentour

Während die drei Triker Markus, Jan und Anne rumkurvten, nahm Wichtel Wilhelm die Fahrt-Spenden von einem Euro für Erwachsene und 50 Cent für Kinder entgegen. Sage und schreibe kamen so 150 € zusammen. Ein paar Tage später spendete Markus Gärtner das gesammelte Geld dem Tierheim Bottrop. 

Hildegard Frank-Tüllmann, die Vorsitzende des Vereins Tierfreunde Bottrop e.V., dem Betreiber des Tierheims, nahm erfreut die Geldspende entgegen. Jeder Cent wird gebraucht im Moment. Noch nie wurden so viele Tiere wie dieses Jahr ausgesetzt und im Tierheim betreut.

Triker Markus Gärtner übergibt die Spende an Hildegard Frank-Tüllmann vom Verein Tierfreunde Bottrop e.V.

 

Das Freudestrahlen in den Gesichtern der Mitfahrenden war groß. Mit einem Trike zu fahren ist einfach etwas anders an der frischen Luft, als mit einem Auto.

Vorher oder nachher wurde das Weihnachtshaus besucht, das in jedem Raum, einschließlich der Toilette vollgestopft ist mit unzähligen Weihnachtsartikeln. Große und kleine Besucher waren über die Fülle erstaunt. (ein anderer Blogbeitrag zeigt mehr Fotos). Im Garten konnten Bratwürste und Glühwein die Besucher nach der Fahrt wieder erwärmen. 

Zum Glück setzte erst am Abend Nieselregen ein. Die Fahrten wurden dennoch fortgesetzt bis nach 20 Uhr.

Im Video erzählt Jan Fink alias „The Grinch“ ein wenig zu seiner Rolle als Triker. Das komplette Interview kommt im Januar als Podcast mit allen anderen zusammen heraus, die ich bei der Motorshow in Essen unters Mikro nehmen konnte.

Die rasende Reporterin Corinna Kirschberg von Info-Marl hat mir einige Fotos zum Veröffentlichen im Blog übertragen. Vielen Dank dafür!

 

Glück auf oder besser Trike an!

VIDEO mit Jan Fink Interview

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FOTOSTRECKE

Weihnachtsmann vor seinem Haus mit Grinch Jan
Vor der Tour fertig gemacht
Am Weihnachtshaus Oberhausen
Weihnachtsmann vom Weihnachtshaus Oberhausen
Wichtel Wilhelm Holstein sammelt die Spenden
Weihnachtshaus Oberhausen
Jan Fink alias The Grinch mit rasender Reporterin von info-marl Corinna Kirschberg
Grinch mögen die Kinder trotzdem
Grinch im Interview mit Ruhrpottologe
Weihnachtsmann der Triker Markus Gärtner
Weihnachtshausgarten mit Umtrunk
Weihnachtshaus Oberhausen Eingang