Extraschichtstaunen

Foto aus der Reihe ‚Flaschengefühle‘. Entdeckt in der Jahrhunderthalle während der Lichtinstallation.

Ein Pärchen genießt es im Arm auf einer Palettenbank. Ein anderes versucht es mit dem Smartphone einzufangen.

Die Flasche Bier von Fiege it dem Stahlbügel steht verloren am Rand zwischen den Stahlträgern. Sie wurde bewusst dort hingestellt. Jemand wird sie schon wegräumen, wird die Person gedacht haben. Sie hätte es auch selbst wieder mitnehmen können.

Doch egal, wie gehandelt wurde: Ein Gefühl von Erstaunen diese Jahrhunderthalle Bochum in einer besonderen Lichtinstallation mit einem Schluck aus der Flasche begleitet zu haben, wird in dem Glas mit einem Hauch aus dem Eisen in der Luft konserviert worden sein.

So entstand der lyrische Text dazu von mir dazu:

Das kühle Pils getrunken,
stehengelassen,
um zu staunen.

Festhalten in Linsen,
halten im Arm,
eingefroren in Medien

das Rot,
das Grün,
das bunte Lampenwerk,

in der Halle

Jahrhundert voller Taten,
Gegossen in Glockenformen,
Kanonen,
Karossen.

Geruch aus Eisen
Gefühl von Extraschichtstaunen
schwebt in der Flasche
aus Glas und Stahl.

Jahrzehnte voller Shuttlebusse,
um zu staunen,
das Kulturwerk,
Ruhrgebiet.

Foto & Text (c) André Brune

Hilfstransport nach Bosnien Tag 4 I Spendenübergabe in Sarajevo und historisch-kulinarischer Ausklang der Hilfsfahrt I +Fotostrecke I +Video

Sonntag am 15.6.25: Eine allerletzte Spendenübergabe wird mit einem besonderen Ausflug in die multikulturelle Hauptstadt Sarajevo von Bosnien-Herzegowina verbunden, wie im Jahr 2024.

Bevor wir nach Sarajevo fuhren, bin ich mit Michael und Hermann durch das kleine Kurstädtchen Fojnica  gegangen, während der Medienkompetenzkurs des Berufskolleg Bottrop mit einer Lehrerin einen möglichen Schüleraustausch durchsprechen und ein Interview führen wollte mit der Deutschlehrerin Amina aus Fojnica, die wir auch schon kennengelernt hatten.

Das Kloster oberhalb von Fojnica

Fojnica ist eine sehr alte Bergbaustadt gewesen. Silber wurde hier noch bis vor 50 Jahren abgebaut. Im Heimatmuseum neben der Klosterkirche der Franziskaner auf dem Berg oberhalb der Stadt liegt eine Urkunde, die mach der Eroberung des osmanischen Sultans die religiöse Ausübung des katholischen Glaubens ohne Repressalien festgeschrieben wurde. Die Religionen sollten friedlich nebeneinander gedeihen können.

Video folgt!

Fliegenfischen am Sonntag vor der Kulisse der Rheumakurklinik in Fojnica

Hier läuten alltäglich die Glocken und rufen die Muezzins zu den Gebeten auf. Die Kurstadt hat Quellen, die bei Rheuma das gesundheitliche Befinden zu unterstützen. Im ehemaligen Jugoslawien war hier ein blühendes Städtchen, das heute mit 6000 Einwohnern eher viele Leerstände aufzuzeigen hat.

Die warmen Quellwasser für Rheumaerkrankungen

Von hier aus gibt es aber schöne ruhige natürliche Wanderziele. Sonntags lieben es Fliegenfischer jeden Alters auf der Fojnička, nach dem die Stadt bezeichnet wurde zu angeln.

Die älteste Moschee im Ort

Letztes Jahr waren wir alle gemeinsam mit der Seilbahn auf den ‚Olympiaberg‘ Trebević gefahren. Diesmal trennten sich die Gruppen.

Herbert, Michael und Hermann fuhren mit der Seilbahn zum Olympiaberg hoch, schauten sich die Stadt von oben an und liefen etwas über die verfallene olympische Bobbahn, während der Medienkompetenzkurs hauptsächlich durch die Altstadt tigerte und schöne Motive für ihren Dokumentar-Film einfingen wollten.

TV-Serientipp zum Einstieg

Zuallererst fand ich es witzig,  das wir direkt neben dem Ministerium für Verteidigung den Parkplatz empfohlen bekommen haben. Das Ministerium war einer der wichtigsten Hauptgebäude im Arte-Programm ausgestrahlte bosnischen Justizdrama-Serie ‚I know your soul‘.

Vor dem Gebäude war eine dramatische Schießerei zu sehen und im Gebäude fanden Gerichtsverfahren statt über Mord, Totschlag, Vergewaltigung und Drogenhandel.

Die Staatsanwältin lebt in Scheidung, kümmert sich um ihren 17 Jahre alten Sohn und stellt sich die Frage, wofür sie das alles tut. Sie kommt selbst ins öffentliche Kreuzfeuer in der ersten Folge. Die Serie zeigt den Riss der bosnischen Gesellschaft, auch in Familien, und die Schwierigkeiten der Behörden mit den geltenden Gesetzen.

Aber schaut sie euch selbst an. Sie ist ein TV-Serien-Tipp von mir zur aktuellen bosnischen Seele und auch, um mehr Interessean das Land und Sarajevo zu bekommen:

https://www.arte.tv/de/videos/RC-026093/i-know-your-soul/?utm_source=android&utm_medium=share&utm_campaign=RC-026093

Das Gericht in der Serie. Natürlich gibt es ‚Flaschengefühle ‚ auf der Treppenmauer… Foto (c) André Brune

Ab in die Altstadt von Sarajevo

Als erstes sind wir gemeinsam in die nächste Gasse gegangen. Ein besonderes, aber leider verfallenes Haus aus der Jugenstilzeit begeisterte uns.

Eine Hand an der Seite im Foto hab ich mit KI weggezaubert. Foto (c) André Brune

Keine 50 Meter weiter war die 1864 gegründete Aktienbrauerei Brauerei : Sarajevsko Pivara.

Die Sarajevsko Pivara (Sarajevo Brauerei)
Das ursprüngliche Wappen der Brauerei hat alle Zeiten der Kriege überlebt und prangt über dem Lieferanteneingang nach wie vor. Es schmeckt erfrischend und ist sehr empfehlenswert!

https://tourismus-sarajevo.de/brauerei-in-sarajevo/

Leider kein Einlass in die Brauerei. Sonntags ist geschlossen.

Die Brauerei in Sarajevo wurde vom Österreicherischen Brauer Ignaz Hajdinger 1864 gegründet, um den lokalen Markt mit Bier zu versorgen. Während des ersten Weltkriegs wurde sie von österreichisch-ungarischen Truppen besetzt. Wahrscheinlich um die Armee an der Front mit Bier zu versorgen. Vielleicht hätten sie nicht so tief ins Glas geschaut,  wäre der Krieg anders ausgegangen.  (Scherz!)

Nach dem Bosnischen Krieg wurde die Brauerei wieder errichtet im ursprünglichen Zustand und produziert als größte Brauerei des Landes das schmackhafte Pils.

Eine Begehung war am Sonntag nicht möglich. Es lohnt sich auf jeden Fall um einen Einblick in die bosnische Bierkultur zu bekommen.

Interessant ist jedoch,  dass direkt gegenüber einer der größten katholischen Kirchen von Sarajevo stand, verbunden mit einem Franziskanerkloster. 

Die St. Antonius von Padua hatte gerade eine katholische Messe, als ich vor Ort fotografierte. Ich wäre gern ginein gegangen. Ob es da einen Geheimgang zur gegenüber liegenden Brauerei gibt?

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Antonius_von_Padua_%28Sarajevo%29?wprov=sfla1

An der Brauerei trennten sich die Wege der Mitfahrer und Mitfahrerinnen. Auf dem Berg Trebević kann die Ruinen der Bobbahn der olympischen Winterspiele von 1984 gesehen und auch darauf ein wenig erlaufen werden.

Die Seilbahn zum olympischen Berg Trebević

Seit 2018 fährt wieder eine Seilbahn hinauf. Es gibt einen wahnsinnig schönen Blick auf die Stadt. Der Berg und die Umgebung ist ein Wanderparadies geworden.

Dorf Sarajevo

Sarajevo ist wie ein Dorf. In wenigen Schritten kann man von der Brauerei bzw. dem Parkplatz über die vielen Brücken im Ort über den 36 km langen Fluss Milijacka gehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Miljacka?wprov=sfla1

Die berühmteste Brücke ist die Lateinerbrücke aus der Zeit der Osmanen. Sie hat auch eine ganz berühmte Weltbedeutung, denn an ihr war 1914 das Thronfolgerehepaar Österreich-Ungarns erschossen worden.

Die Lateinerbrücke. Rechts in rosa ist das Museum zum Anschlag auf das Thronfolgerehepaar und zum 1. Weltkrieg

Ich bin mit dem Medienkompetenzkurs des Berufskolleg Bottrop gegangen, aber wollte dieses Mal nicht hoch zum Berg Trebević, sondern mehr die Altstadt sehen und den wichtigsten Platz kennenlernen,  wo sich die Welt 110 Jahre zuvor von Gestern in die Welt von Heute mit ein paar Schüssen schlagartig veränderte. Letztes Jahr hat das ein Starkregen verhindert, so dass wir früher als geplant zurück fuhren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Trebevi%C4%87?wprov=sfla1

Schüsse von Sarajevo

Der durch die Schüsse erfolgte Tod des österreichisch-ungarischen Thronfolgerehepaars erwirkte eine Neuordnung in der Welt durch zwei darauffolgende verheerende Weltkriege und späteren Nachfolgekriegen, so auch der in Bosnien.

Dort an der Wand sind die Füße von Gavrilo Princip eingegossen worden. Es war der Standort als die Schüsse auf das Thronfolgerehepaar ging. Vorn sieht man angedeutet die Räder in Messing eingegossen als das Auto zum Stillstand kam.

Ob das gut war oder nicht, das sogenannte Fass hätte auch früher oder später so oder so überlaufen können. Der Streit um Ressourcen, Nationalismus, Freiheit, Selbstbestimmung und Abschaffung von altem Adel, die ein Land in Zeiten von rasenden Fortschritt noch in Tradition und Herrschaft halten wollte, ließ die Welt wanken.

Man könnte festhalten,  dass das Heute aus diesen wenigen Schüssen entstanden ist. Gavrilo Princip ist in unserer Welt fast vergessen. Für Serbien ist er ein Held. Tatsächlich sage ich, dass er indirekt auch Verursacher unserer heutigen freiheitlichen Demokratie ohne einen herrschenden Kaiser ist.

Viele Touristen erkennen nicht unbedingt die vielen verursachten Toten, die durch diesen Terroranschlag passiert sind und lächeln mit angedeuteter Waffe im Anschlag auf dem Mahnmal in Richtung Fahrzeug des Thronfolgerehepaars.

Der tragische Anschlagsort, der bis heute eine große Bedeutung in der Geschichte hat

Ich stehe da auch und kann die Wellen hören, fühlen, die damals geschehen sind,  aber nicht begreifen, wie schnell das Weltunglück entstand in dessen Folgen wir heute noch stehen, genau durch diesen Zeitpunkt.

Ein komisches Gefühl da zu stehen, während die Touristenströme und der Verkehr brummt.

Leider hat der Staat neue Öffnungszeiten für Museen und Geschäfte vorgesehen. Gesetzlich wurden ausgerechnet Sonntags nun die Museen geschlossen,  wo die meisten Touristen unterwegs sind. So konnte ich auch diesmal nicht ins Museum gehen. Dafür genoß ich den Basar, die mittelalterlichen Gassen Sarajevos und entfernte mich nicht weit.

Mal ruft der Muezzin…
Mal die katholischen Glocken zum Gebet.

Mal rief der Muezzin, mal die Kirchenglocken zu jeweiligen Gottesdiensten auf. Auch orthodoxe Kirchen sind zu finden.

Die Gassen waren international gefüllt mit Menschen aus den USA, Großbritannien, Deutschland,  Italien,  Frankreich,  Kroatien,  arabischen Ländern, Chinesen und Japanern. Die Welt ist zu Besuch. Sarajevo ist ein multikultureller sehenswerter fast mystischer Ort. Touristen finden in den zahlreichen Souvenirshops mindestens ein Stück handgemachte Seife, einen frisch gerösteten Kaffee, ein typisches Mokkaservice oder eine Auswahl der vielen bosnischen Süßwaren mit nach Hause. In der ältesten Markthalle Europas verkauft man noch Pelze.

Touristen lieben die Stadt

Wir sind einen Kaffee trinken gegangen und lernten die bosnische Cola ‚Cockta‘ kennen, die einen interessanten Nachgeschmack von frischen Kräutern beinhaltet. Ein Sechserpack ist von mir mit auf dem Weg nach Haus gegangen. Lecker als jede amerikanische Cola ist sie auf jeden Fall!

Kaffeepause in Sarajevo ist überall möglich
Typisches Mokkaservice mit Geleepralinen, die aus Maisstärke, Zucker und Wasser mit Rosenaroma bestehen. Süß und lecker!
Nach dem heißen Mokka die kühle Cockta

Bevor es auf den Rückweg ging aß ich mit ihnen nur wenige Meter neben dem Café in einem kleinen urigen Restaurant nach Omas Rezepten Pasta. Wir alle hatten mal was anderes als Cevapcici essen wollen, die es an jeder Ecke gibt. Das Nanina Kuhinja hat nach ‚Omas‘ Nationalrezepte eine sehr gute Küche. Sie ist sehr empfehlenswert von der bosnischen Suppe bis hin zu meiner Pasta. Alles war super lecker!

https://www.naninakuhinja.ba/

Sehr empfehlenswertes Restaurant in der Altstadt Sarajevos: Nanina Kuhinja

Die Altstadt Sarajevos mit seinen mittelalterlichen Basargassen muss man genießen trotz der vielen Touristen. Jede Gasse hat eine Geschichte, die an den Straßenschildern erzählt wird. Es lohnt sich genauer hinzuschauen.

Sarajevos Straßenschilder erzählen Geschichte und Geschichten

Einmal durch die älteste Markthalle Europas schlendern, wo wahrscheinlich schon zur Zeit der Römer zu jeder Tageszeit Waren verkauft wurden.

Ausgrabungen neben der Markthalle mit Blick auf die Außenmauern
Informationstafel zu den Ausgrabungen

Genauso ist es interessant in die ältesten Moschee von Sarajevo zu gehen. Sie ist heute ein Museum.

Die älteste Moschee in Sarajevo ist ein Museum

Sarajevos Altstadt wirkt wie ein wandelndes Museum alter und moderner Zeit. Für einen Wochenendtrip mit Museumbesuch ist es reich an Sehenswürdigkeiten und Geschichte. An vielen Ecken gibt es eine Menge frischen guten gerösteten Kaffee in den kleinen Manufakturen zu genießen oder kaufen.

Kaffee oder Süßes gibt es reichlich in der Altstadt Sarajevos

Aber irgendwann ist auch dieser Tag vorbei. Ein Besuch im Genozidmuseum über Srebrenica konnte ich zeitlich nicht einbauen. Das war tatsächlich das einzige Museum, das am Sonntag offen hatte. Der moderne Holocaust gegenüber die bosnien-herzegowinischen Bevölkerung während des Krieges dort war ein Novum und hat auch international neben der dreijährigen Belagerung Sarajevos dafür gesorgt sich in das Kriegsgeschehen endlich einzumischen.

Das einzige Museum, das jeden Tag auf hat.

Am 11.7.25 ist in Berlin die jährliche Gedenkveranstaltung, wo an die schrecklichen Ereignisse von Srebrenica erinnert wird. 8000 Männer und Jungen wurden wahllos abgeschlachtet. Einwanderer von Bosnien-Herzegowina aus dem Ruhrgebiet nehmen auch daran jährlich teil, um an das schlimme Ereignis zu erinnern und zu mahnen, dass es sich nicht wiederholt:

https://www.gfbv.de/de/news/einladung-zu-gedenkveranstaltungen-im-juli-in-berlin-save-the-date-11733/

Auf dem Rückweg nach Fojnica, gaben wir einem bosnischen Rentner eine private Geldspende ab. Der Weg in eine typische Hochhaussiedlung war spannend, weil ich dachte,  dass Google Maps uns woeder wer weiß wo hinführen wird. Letztes Mal fuhren wir über die Hauptstraße direkt hin.

Typische Brutalistenarchitektur aus der kommunistischen Ära des vergangenen Jahrhunderts im ehemaligen Jugoslawien

Er (Name und Foto wird aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht) und seine Familie waren in Zeiten des Krieges nach Deutschland geflüchtetund dann wieder zurück in die Heimat gegangen. Die damals unterstützende deutsche Familie übergibt immer noch jährlich etwas an die bosnische Familie direkt. Die Freundschaft ist seit den Zeiten eng geblieben und die Renten sind sehr karg in Bosnien. Die Spende übergibt der Verein seit einigen Jahren im Auftrag des privaten Spenders.

Wie letztes Jahr begrüßte er uns herzlich am Spätnachmittag. Wir hätten gern mehr Zeit zum Quatschen gehabt, aber die Truppe stand im Parkverbot und wartete auf mich und Herbert. Wir mussten uns  schweren Herzens verabschieden.

Dann ging es nach Fojnica zurück, wo wir den Tag ausklingen ließen mit einem kühlen Sarajevsko…

Fotostrecke – Fotos (c) André Brune

Fojnica, eine besondere sehenswerte Kleinstadt in Bosnien-Herzegowina ist eine Stunde vor Sarajevo  und ca 4 Stunden hinter der kroatisch-bosnischen Grenze mit dem Auto zu besuchen.

Aufstieg zum Kloster und Haeimatmuseum von Fojnica
Die Maria wird besonders geehrt auf dem Weg zum Kloster
Mahnmal für Kroatische Opfer im bosnischen Krieg in Fojnica
Pater Andeo Zvidovic konnte den katholischen Glauben unter dem Sultan Mehmed el Fatih weiter ausüben.

Eine Info dazu gibt es nur in Englisch:

https://en.wikipedia.org/wiki/An%C4%91eo_Zvizdovi%C4%87?wprov=sfla1

Ein herrlicher Blick auf das Tal und das Kleinstädtchen Fojnica vom Kloster aus
Ein Zastava war ein in Lizenz in Jugoslawien gebauter Fiat 500 und stand vor dem Heimatmuseum. Er fährt immer noch.

Mehr Infos zur ehemaligen Automarke: https://de.wikipedia.org/wiki/Zastava?wprov=sfla1

Die Klosterkirche von Innen. Es gab eine Messe, deswegen nur so zu fotografieren gewesen.
Ein uraltes Grabkreuz
Das letzte Abendmahl in Originalgröße
Leitungen sind in Bosnien-Herzegowina nicht vergraben
Die älteste Moschee in Fojnica
Ein weiterer Aussichtspunkt oberhalb von Fojnica und der ältesten Moschee
Den Krieg haben nur wenige historische Gebäude überlebt. Einige verfallen mangels Besitzer zusehends. Denkmalschutz ist da kaum noch möglich.
Hier werden keine Bagger zum Vergraben der Toten benutzt.Einige Grabsteine sind älter als 80 Jahre.
Gans hat Freigang
Die größte und modernste Moschee in Fojnica
Fliegenfischen ist Nationalsport am Sonntag in Bosnien-Herzegowina
Er hat einen Fisch gefangen!
Die bekannte Kurklinik für Rheuma in Fojnica

Mehr über den bosnischen Schriftsteller Zija Dizdarević, der als Partisan kämpfte und im Konzentrationslager Jasenovac umgebracht wurde:

https://en.wikipedia.org/wiki/Zija_Dizdarevi%C4%87#%3A%7E%3Atext%3DZija_Dizdarevi%C4%87_%2818_February_1916%2CBrother_of_Raif_Dizdarevi%C4%87.?wprov=sfla1

Leider gibt es keine deutsch übersetzte Literatur von ihm. Die Büste in Fojnica erinnert an ihn. Von hier aus operierten er als Partisan gegen die deutsche Besatzung im zweiten Weltkrieg. Ein Mahnmal noch aus jugoslawischer Zeit einige Meter weiter erinnert an die im Krieg und umgekommenen Partisanen.

Schöne Idee einen Baumstumpf zu verkleiden!
Sommer – Mode in Bosnien-Herzegowina 2025

Fahrt und Fotos nach und von Sarajevo

Überall finden sich hier und da vom Krieg verfallene oder als Mahnmal stehende Gebäude
Mittendrin ein Opfermahnmal
Typische Außenbezirke von Sarajevo
Überall wird gegessen und geklönt in der Altstadt von Sarajevo
Eine Buchempfehlung Ahmet M. Rahmanović : Black Soul. Leider nicht auf Deutsch übersetzt.
Überall kleine schmalen Gassen
Schöne künstlerische Ansichten der Stadt
Souvenirshops an jeder Ecke
Der bekannteste Platz vom Baščaršija/Basar in der Altstadt von Sarajevo https://de.wikipedia.org/wiki/Ba%C5%A1%C4%8Dar%C5%A1ija?wprov=sfla1
Kupferkessel sind die wichtigsten Kochutensilien für Speisen und vor allem Kaffee!
Das Rathaus von Sarajevo am Eingang zur Altstadt
Blick auf den olympischen Berg Trebević kurz vor dem Rathausgelände
In Bosnien sind die Menschen irgendwie gelassener als bei uns.
Auch hier füttern Rentner gern die Vögel
Zweisprachige Information zur Straße an der Brauerei Sarajevsko Pivara und dem Franziskanerkloster
Da kommt das Bier raus…
Nur 200 Meter von der Brauerei entfernt geht es schon zur Altstadt an einer großen Moschee vorbei…
An der Tabakstraße…ab in die Altstadt
Der Hauptplatz im Basar wurde mit türkischer Hilfe saniert. Hier ist es fast wie in Venedig, nur ohne Gondeln aber mit den vielen Tauben, die sich gern füttern ließen.
Schöner als die Graffiti, die auch überall leider zu finden sind
Die Herz Jesu Kirche mitten in Sarajevo hat noch viele Kriegsschäden im Mauerwerk
Die Ferhadija Moschee
Auch Ruhrgebiet ist hier zu finden!
Das Essen wird für sehr lecker eingestuft!
Leider ist der Trip nach Sarajevo zu Ende.
Flaschengefühle auch in Altstadt von Sarajevo
Die Brücke von Mostar als Modellbauwerk
Leider landen Flaschengefühle auch in den Fluss
Oder mit Blick auf die Brauerei im Hauseingang
Das wartete frisch gezapft im Hotel in Fojnica

Weisser Hauch I Foto der Woche

Eine qualmende Zigarette, ein schnittiges Sportfahrzeug, ein Tatoo und das Glück einer roten Ampel – mehr brauchte es nicht,  um das Foto der Woche zu schaffen.

Ein heraushängender Arm mit einer qualmenden Zigarette, ist nicht immer ein Zeichen von Lässigkeit.

Weisser Hauch Foto (c) André Brune

Schnell zuckte ich mein Handy an der Ampel an einer Straße in Bochum und knipste so oft ich konnte den Porsche seitlich, bis er die Hand wieder einzog und die Fahrt weiterging.

Die Entscheidung das Foto in Schwarzweiß zu verändern als Foto der Woche fiel mir schwer, aber es hat eine besondere Wirkung dadurch.

Es soll auf keinen Fall ein Anreiz sein Raucher zu werden, sondern einfach nur den Blick auf das Weiß ziehen auf die Karosserie, dem Hemdsärmel, die tätowierte weiße Hand, die weißen Straßenmarkierungen und natürlich die weiße Zigarette mit dem weißen Hauch von Qualm.

Eine Pause, eine Sekunde, im schnelllebigen Straßenverkehr. Das Auto, die Zigarette und der Mensch am Steuer ist austauschbar. Die charakterliche Haltung in diesem Moment nicht.

Cool und abgeklärt. Mir passiert nichts, ich habe alles. Ich mache, was ich will.

Es war eine seltene Möglichkeit dies Foto so einzufangen, um auch aus Datenschutzgründen niemanden zu brüskieren. Was heutzutage schwierig geworden ist.

In Farbe wirkt das Bild anders. Dennoch hat es seinen Charme:

Weisser Hauch in Farbe (c) André Brune

Hilfstransport nach Bosnien Tag 3 I Übergabe von Computer an bosnische Schulen, Besuch der Einrichtung Drin & ein abenteuerlicher Ausflug zum Gletschersee Prokoško Jezero I +Fotostrecke I +Video

Samstag, 14.6.2025: Heute sind die letzten großen Spendenübergaben für Schulen aus vier Städten geplant, eine erneute Begehung der Einrichtung für Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen Drin, um uns über die Ergebnisse der gesammelten Geldspenden für die Renovierung nach der letzten Überschwemmung anzusehen. Als Ausgleich nach unserer bisherigen anstrengenden Hilfsfahrt machen wir einen Ausflug zum 22 km entfernten Gletschersee oberhalb von Fojnica.

Übergabe von Computern und Laptops

10 Uhr: Auf dem Parkplatz hinter dem Hotel haben wir die Kartons alle für die Schulen der jeweiligen Städte vorbereitet. Für uns wäre der Aufwand in alle Schulen zu fahren noch höher gewesen, zumal eine hinter Sarajevo lag und zwei bei Tuzla. Die beiden Orte liegen doppelt so weit entfernt von Fojnica als nach Sarajevo.

Roll-Down

Eine erinnerungswürdige Narbe davon wird mir auf jeden Fall am linken Arm bleiben, weil ich Dusselkopp den Haken nicht korrekt in die Verankerung gehängt habe. Es machte Roll-Down und in sekundenschnelle spritzte förmlich das Blut (übertrieben geschrieben) aus dem Arm. Ich umgarnte das nicht haltende Pflaster mit einem Heftbandpflaster aus dem Verbandskasten, um den trockenen Staub nicht in die Wunde zu bringen.

Mein Erfahrungstipp: Augen auf bei Roll-Ups, und bitte möglichst so aufstellen, um dabei nicht direkt in die Sonne sehen zu müssen…!

Ritsch Ratsch, Roll-Down und schlechte Pflasterung

Živinice holt erste Computer ab

Die erste Lehrerin Frau Professor Maksuda Murstovi kam mit ihrer Familie aus Živinice. Die Stadt liegt in der Nähe von Tuzla liegt. Die Computer gingen an das dortige Gymnasium

JU Gimnazija Živinice

https://gimnazijazivinice-en.webflow.io/

Maksuda Murstovi freut sich für ihre Schule
Passt gerade noch rein für das Gymnasium in Živinice

Die folgenden Bilder sind mit einem Dankesbeitrag aus Facebook von der Schule „JU Gimnazija Živinice“:

Professorin Maksuda Murstovi zeigt stolz die von uns gebrachten Laptops.
Mit ihnen wird der Fremdsprachenunterricht eine bessere Lernmethode bringen. Englisch und Deutsch sind am wichtigsten an der Schule. (Beide Fotos aus dem Facebookbeitrag)

Das Gymnasium will die Computer hauptsächlich für besseres Lernen von Fremdsprachen in Deutsch und Englisch nutzen:

https://www.facebook.com/share/p/16hf7j3r7j/

Im Beitrag wird der heroische Einsatz der Lehrerin Maksuda Murstovi erklärt. Das freut auch, wenn dadurch die Bildung an der Schule gesteigert wird. Das ist ja auch unser Anliegen. Leben und Lernen in Bosnien, so heißt der Verein, dem ich beigetreten bin.

Im Facebook-Beitrag wird der bosnische Verein für Bildung  Jovan Divjak aus Sarajevo erwähnt. Sie hat die Anfragen der Lehrer bearbeitet und unseren Verein kontaktiert, um die Computer über Labdoo zu organisieren zu lassen. Was wir dann an diesem Tag gemacht haben mit Übernahme der Zollgebühren.

Labdoo e.B. aus Mülheim an der Ruhr

Mit dem aufgestellten Roll-Up sollte Labdoo in den Vordergrund gebracht werden. Der Verein Labdoo überarbeitet mit ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen aus Firmen, Behörden oder auch nicht mehr Privat benötigte Computer.

Bevor die Computer im Elektroschrott wandern, werden sie angepasst für einen digitalen Schulunterricht. Die alten PCs oder Laptops werden mit einer leistungsstarken neuen Software ausgestattet, um Kindern und Jugendlichen in aller Welt eine digitale Teilhabe für eine bessere Bildung zu ermöglichen, die nicht das nötige Kleingeld haben, oder wo der Staat die Bildung finanziell an Schulen weniger unterstützt, was in Bosnien-Herzegowina der Fall ist.

Wichtige Info: Auch für Computer im Inland kann bei Labdoo angefragt werden! Wer alte Computer für einen guten Zweck spenden möchte oder selbst als Flugpate oder Überbringer unterstützen möchte,  kann sich bei Labdoo melden.

https://www.labdoo.org/deu/de/

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Man kann Flug- oder Fahrpate werden oder noch herumliegende alte, funktionierende Computer spenden für Labdoo. Wenn es irgendwohin geht, wo Labdoo eine Anfrage durch Schulen oder Lehrern gestellt bekommen hat oder eine Reparatur, dann kann jeder auf dem Weg oder zurück die Computer für dortige Schulen mitbringen oder für Reparaturen zurück nach Deutschland nehmen. Der Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V., wo ich durch die letzten Erfahrungen der Tour selbst Mitglied geworden bin, übernahm den Transport bisher durch die jährliche Hilfsfahrt nach Fojnica für die dortige Übergabe. Sozusagen eine gegenseitige Unterstützung beider Vereine ist dadurch entstanden.

Computer für Prača

Als nächstes kamen nette Lehrer aus der Schule JU Osnovna škola in Prača, eine Stadt hinter Sarajevo. Für die 69 Schüler und Schülerinnen ist die Schule schwer erreichbar. Die Schule wurde im Krieg zerstört und ein Jahr später wieder aufgebaut. Die Lehrer freuten sich ihre von Labdoo bereitgestellten Computer mitnehmen zu können.

Damir Pivic nahm die Laptop – Pakete vom Verein Labdoo überbracht von uns Aktion Leben und Lernen in Bosnien freudig entgegen

Infos von Labdoo zur Schule:

https://platform.labdoo.org/pl/edoovillage?e=223864

Die Schule bedankt sich bei Facebook für die Spende von 10 Laptops:

https://www.facebook.com/share/p/1G1QdACCq7/

Der Wagen nach Prača wird gepackt von Michael

Falscher Aufkleber für Jajce

Dann reicht ein Lehrer aus Jajce uns die Hand. Hodžić Ramza von der Grundschule OŠ „Jajce“ Kruŝčica stellte sich uns auf Deutsch vor. Plötzlich fiel mir auf einem Karton auf, dass dort zwei unterschiedliche Aufkleber waren. Das war beim Zusammenstellen nicht zu sehen. War der Karton mit den Laptops nun für Jajce oder Živinice?

Es sind sonst immer zwei Aufkleber für die zuständige Schule und Stadt drauf. Wir mussten das so schnell wie möglich kontrollieren. Doch die Lehrerfamilie aus Živinice war schon weg, um das schnell zu prüfen. Ein kurzer Anruf wurde getätigt. Zum Glück waren sie nicht weit weg und kamen zur Kontrolle noch einmal schnell zurück. Das Paket war doch für Jajce. Alle freuten sich und hstten Verständnis für die Nachkontrolle. Schon ging es ab ins Auto nach einem Foto.

Die Schule in Jajce freut sich auch

https://www.facebook.com/share/1Hjs1GXNwT/

Auf der Internetseite von Labdoo erfährt man, wofür die 10 Laptops und 10 Tablets genutzt werden: In dieser Hauptschule sind von 325 Schülern, 53 Roma, davon haben 19 Lern- und Entwicklungsstörungen.

Ein wichtige Fahrt für den Lehrer Hodžic Ramza

Von diesen Schülern haben 19 Lern- und Entwicklungsstörungen. Die meisten leben in disfunktionalen Familien unter sehr schwierigen sozioökonomischen Bedingungen. Dem regulären Unterricht können sie kaum folgen und nehmen nicht aktiv teil. Da sie keine Einstufung haben, ob Legasthenie oder Dygraphie vorliegt,  geht die Schule den Weg der digitalen Teilhabe, um sie zu unterstützen. Die Schule will sie fördern, denn mit Bildung verhindert sie in meinen Augen, dass sie abdriften in die Kriminalität, wenn man ganz krass drüber nachdenkt. Und somit hat unsere Tour dazu vielleicht beigetragen, dass sie es besser haben könnten in ihrer Zukunft.

Zum Nachlesen:

https://platform.labdoo.org/pl/edoovillage?e=223859

Einladung nach Lukavac

Als letztes war ein Lehrer aus Lukavac, ein Ort vor Tuzla aus der Lucavac Public Institution Secondary Economic Chemistry School, so steht es in den Papieren. Er war sehr herzlich und direkt so freundschaftlich, als wenn wir uns schon Jahre kannten. Auf meine Nachfrage, ob die Stadt schön sei und wo sie ist, schwärmte er von seinem Ort und lud uns ein seine Schule und den Ort zu besuchen.

Allerdings haben wir seinen Namen leider im Eifer des Gefechts vergessen und haben nur die Angabe der Schule. Ich hoffe, dass er sich durch diesen Beitrag nochmal meldet.

Der Lehrer aus Lukavac, dessen Name ich leider vergessen habe, freut sich riesig für die Laptopspende

Herbert Schröer mit dem Verein Aktion Leben und Lernen e.V. ist Flugpate bei Labdoo:

https://platform.labdoo.org/de/content/dootrip-000004770-bottrop-germany-lukavac-bosnia-and-herzegovina

Drin und die erfolgreiche Spendenaktion

Nach den Übergaben fuhren wir zur größten Einrichtung für Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen Drin in Bosnien-Herzegowina nahe Fojnica. Letztes Jahr haben wir es schon besichtigt. Doch dieses Mal ist eine wichtige Sache dazu gekommen. Denn die dezentralisierten Häuser, um selbstständiges, betreutes wohnen zu ermöglichen, die nahe am Bach lagen, wurden durch die Überschwemmung im Oktober 2024 arg in Mitleidenschaft gezogen. Wir wollten sehen, was mit den Spendengeldern gemacht wurde.

Zijada Suzuka machte mit uns die Begehung und organisierte den anschließenden Ausflug. Sie arbeitet in Drin als Sozialarbeiterin. Sie ist unschätzbar wichtig für den Verein und die Organisation vor Ort. Sie ist für den Bottroper Verein eine direkte Ansprechpartnerin für die Organisation der Hilfsfahrten. Sie macht die Termine, reserviert die Hotels, dolmetscht vor Ort.

Sie erhielt das letzte Paket aus dem Transport für Drin mit Brillen für die Einrichtung, bevor wir durch das Haus erneut gehen, damit die beiden neuen Mitfahrer Hermann und Michael es auch kennenlernen können.

Herbert Schröer übergibt Zijada Suzuka für Drin das letzte Spendenpaket

Die Überschwemmung

Im Oktober 2024 gab es nach großen Regenfällen durch den kleinen Bach im Tal eine große Überflutung und hat die nahen Häuser unter Wasser gesetzt.

Heizung, Möbel, Böden, Sanitäreinrichtungen wurden vom Wasser zerstört. Von der Einrichtung ist niemand gestorben. Weiter oben im Tal haben es drei Menschen leider nicht mehr geschafft zu entkommen. Darüber wurde im deutschen Fernsehen kaum bis gar nicht berichtet.

Mein kleiner zusammengestellter Film hat vor und nach dem Filmfestival im November noch eine große Runde mehr gemacht und es wurde dadurch noch mehr Geldspenden gesammelt. Als ich das hörte, war ich hocherfreut diesen Teil damit unterstützt zu haben.

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Erfolgreiche Spendenaktion. Andere Vereine wurden ebenfalls darauf aufmerksam und haben Spenden gesammelt. Das freut mich!

An den Außenmauern kann die Höhe des Wasserstands noch gesehen werden.

Die Schäden waren immens. Die Spenden halfen nach drei Monaten wieder die Bewohner zurück zu kommen.

Drei Monate mussten alle Bewohner und Bewohnerinnen in Häusern der Rheumaklinik in Fojnica wohnen, bevor die Rückkehr möglich war.

Es ist noch nicht alles fertig, aber die größten Schäden sind beseitigt, neue Möbel und Einrichtungen konnten gekauft werden, so dass alle wieder dort wohnen können. Die BewohnerInnen haben vor Ort immer einen Betreuer oder Betreuerin. Sie sollen mit ihren geistigen Einschränkungen, trotzdem ein normales Leben führen können. Diese Form ist in Bosnien-Herzegowina noch nicht lange der Fall.

Wir lassen uns die Situation erklären. Die neuen Möbel sind auch durch die Geldspenden gekauft worden
Blick auf das Haupthaus der Einrichtung Drin

Im großen Haus sind Etagen mit großen Zimmern. Die meisten pflegenden Fachkräfte sind Quereinsteiger. Die Situation ist nicht einfach für sie. Zeit für therapeutische Maßnahmen sind kaum möglich. An die frische Luft kommen die Kinder zum Beispiel nicht. Sie sind das ganze Jahr über in der Abteilung wie gefangen. Erste Verbesserungen gibt es. Logopäden und Physiotherapeuten, die sehr rar sind, weil viele ausgewandert sind, die auch viel Geld kosten, kommen ins Haus zur Unterstützung. Eine moderne Erweiterung des Hauses ist fast fertig.

Links ist die alte Einrichtung. Rechts wird wahrscheinlich zum Ende des Jahres die neue eröffnet.

Vor der Rückreise nach Bihac haben wir noch den neuen Leiter der Einrichtung mit dem Team vom Berufskolleg gesprochen. Das wird im Beitrag zum Tag 5 beschrieben.

Das eigene Ackergelände zur Selbstversorgung und therapeutische Zwecke darf wegen der verseuchten Böden durch die Überschwemmung ein Jahr lang nicht genutzt werden.

Zijada hatte uns dann alle eingeladen zu einem ganz besonderen Ort: Prokoško Jezero

Die Einfahrt zum Gletschersee

Die Straße ging direkt von Drin hoch. Die asphaltierte Strecke endete nach 15 Minuten. Wir fuhren nicht mit dem geliehenen Transporter. Zijada hatte einen Mitarbeiter der Einrichtung Drin arrangiert, der uns mit dem hauseigenen VW Bully nach oben fuhr. Die Fahrt der knapp 22 km dauerte eine Stunde über Stock und Stein. So mancher ängstlicher Blick ging in einen tiefen Abgrund. Bei Starkregen ist es nicht möglich hier lang zu fahren.

Vertraue nie dem Navi Teil 2

Die Berufskolleggruppe wollte um 13 Uhr in Drin sein und hatte sich dennoch mit Google Maps verfahren. Sie wollten mit der Lehrerin Amina von der Fojnicer Schule ein Gespräch um 14 Uhr führen. Da sie aber sich durch die fehlgeleitete Navigation sich wohl verspäteten, organisierte Zijada einen anderen Termin und wollte sie mit einladen zum See. Beim Kurzschließen kam raus, dass sie auf dem Weg vom See herunterkamen. Sie konnten nicht erklären, warum Google Maps sie weg von der normalen schnelleren Hauptstraße über den Berg lotste. Jan Lachnicht schwitzte Blut und Wasser, um die Strecke zu schaffen.

Sie sollten am See warten, aber sie hatten nicht immer Empfang, so dass sie weiter fuhren. Wir fuhren ihnen entgegen und trafen uns kurz nachdem der asphaltierte Weg aufhörte. Zijada fuhr mit ihnen runter und fuhr mit einem Dienstwagen der Einrichtung wieder hinauf. Der Medienkompetenzkurs wurde also noch zwei Mal zusätzlich über Stock und Stein durchgeschüttelt. Alle haben es überlebt.

Eins kann man definitiv sagen: Abenteuer pur. Die Strecke ist nichts für schwache Nerven. Aber der See lohnte sich definitiv.

Geheimtipp Ausflugsort Gletschersee Prokoško Jezero

Prokoško Jezero ist ein in 1670 m Höhe alter Gletschersee. Baden ist dort in dem kleinen See mit einer Tiefe von ca 16 Meter verboten. Es sind dort schon Menschen verstorben, weil sie die Kälte des kleinen Sees unterschätzt haben. Natürlich gibt es immer wieder Wahnsinnige, die trotzdem reingehen, wie auch bei unserem Aufenthalt zu sehen war.

Um den See herum entstand eine kleine sehr schnuckelige traditionelle Ferienhaussiedlung in den Hängen. Es gibt hier von kleinen Restaurants, sogar Anbieter von Massagen oder ein Supermarkt. Allerdings hab ich da nur Holz zum Heizen gesehen.

Einige Hütten verfallen. Hier oben haben wir arabisch stämmige Touristen gesehen. Der Geheimtippscheint schon weltbekannt zu werden. Mit Quads allerdings brettern die Touristen über die schöne Natur. Das sind die negativen Folgen. Sollte die Straße vollständig asphaltiert werden, wird hier wahrscheinlich ein Touristenboom entstehen. Was die Natur leiden lässt.

Am See vorbei führt ein Wanderweg, der quer durch Bosnien-Herzegowina führt. Bestimmt ist das eine ganz besondere Tour, um das Land per Pedes zu erkunden.

Das Unglück von 1997

Hier oben stürzte am 17.9.1997 ein SFOR* – Hubschrauber russischer Bauart ab, der in einem Nebel geriet. Dabei kam der deutsche Diplomat Gerd Wagner (geboren am 19.5.1942) mit  ums Leben. Er hinterließ eine Frau und drei Kinder.

(*Die SFOR, ist die Abkürzung für die multilaterale UN-Friedenstruppe für die Friedensmission in Bosnien-Herzegowina unter der militärischen Leitung der NATO.)

Jährlich kommt eine Delegation zum Gedenken an die Verstorbenen zum neu errichteten Mahnmal. Drei Monate ersetzte er den deutschen Stellvertreter des Hohen Repräsentanten von Bosnien-Herzegowina* Michael Steiner. Zu dem Zeitpunkt war der Spanier Carlos Westendorp der Hohe Repräsentant im Land.

(*Quelle Wikipedia: überwacht seit 1995 durch die Resolution 1031 des UN-Sicherheitsrates gemeinsam mit dem ihm unterstellten Büro des Hohen Repräsentanten die Umsetzung der zivilen Aspekte des Dayton-Abkommens. Derzeitiger Amtsinhaber ist der deutsche CSU-Politiker Christian Schmidt.)

Von dem Gedenkstein aus hat man einen herrlichen Blick:

Oben haben wir aus einem Ziegelsteinofen Burek jeweils mit jeweils mit Käse, Spinat, Kartoffeln und Hackfleisch von Zijada ausgegeben bekommen.

Zum Nachtisch gab es eine Art Apfeltasche mit einem süßen Zuckerguss. Alles sehr mächtig. Dazu tranken wir Joghurt.

Es war nach den anstrendenden Tagen mit vielen Gesprächen ein besonderer Abschluss des Tages. Der nächste Tag würde uns auch Freude bringen. Wir machten einen Ausflug Sarajevo und übergeben die letzte Spende der Hilfsfahrt.

Links zum Gletschersee Prokoško Jezero

https://de.wikipedia.org/wiki/Proko%C5%A1ko_jezero?wprov=sfla1

https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g1826220-d1825767-Reviews-Prokosko_Lake-Fojnica_Central_Bosnia_Canton_Federation_of_Bosnia_and_Herzegovina.html

Wer den Fernwanderweg machen und dabei viele Sehenswürdigkeiten mitnehmen möchte:

https://trail.viadinarica.com

Der ereignisreiche Tag endete mit einem abkühlenden frisch gezapften Sarajevo Pils. Ein frischer Vorgeschmack auf den nächsten Tag, der Fahrt nach Sarajevo…Tag 4.

Fotostrecke – Fotos (c) André Brune

Besuch von DRINBesichtigung der Schäden und Reparaturen

Schäden durch die Überschwemmung am dezentralen Haus zum betreuten Wohnen sind noch zu sehen
Die Küche musste neu eingerichtet werden. Die Bewohner haben eine Stunde auf der Küche gesessen, bevor sie gerettet werden konnten
Möbel mussten neu gekauft werden. Dank der gesammelten Geldspenden war das möglich
Im anderen Haus nah am Bach wurde auch viel renoviert
Was zu renovieren war, wurde weitgehend erledigt
Neues Sofa. Das Wasser ging ungefähr bis zur Steckdose
Neue Heizung musste eingerichtet werden
Das Bad musste neu gefliest werden.
Wir bekommen die Infos, was gemacht wurde
Hier sind die Außenschäden noch sehr gut zu sehen
Ein Blick aus dem Haupthaus von Drin in die Richtung zur Wäscherei und Werkstätten links und auf das Haus für Männer rechts. Hinten ist das Haus für Frauen, das wir besucht haben.
Aufenthaltsort für die Frauen, die weitgehend selbstständig hier wohnen können mit einer Betreuerin, die tagsüber hier aufpasst und Ansprechpartnerin ist.
Die alten Einrichtungen aus den 1970er Jahren wurden auch weitgehend wieder bewohnbar gemacht. Sie werden jedoch nach der Fertigstellung des neuen Hauses mit einem weiteren neuen Haus ersetzt, erklärte uns der neue Direktor.
Frisch geborene Katzen passen auf, dass sich die Mäuse auf dem Gelände nicht vermehren

Fotos vom Ausflug nach Prokoško Jezero

Wunderschön da oben
Allein 5 Golf II haben wir da oben entdeckt
Wahnsinnsausblick in die bosnische Bergwelt
Arabische Touristen haben den Geheimtipp schon entdeckt
Achtung Kuhfladen!
Toilette mit eingebauter Klimaanlage
Gedenkstein für die beim Absturz verstorbenen SFOR-Personen und Gerd Wagner
Erste kleine Gedenkplatte für den Absturz
Unglaublich schöne Natur oben
Aktionsselfie
Hier wird man gelassener
Der Supermarkt im Ort
Natürlich gab es auch ‚Flaschengefühle‘
Hier begrüßten uns auch die Kühe
Die Moschee im Ort
Die Polizeistation
Alle hatten Durst. Trinkwasser und Waschstation vor der Moschee
Klares Gletscherwasser
Muhkuckuck
Alle einmal lächeln!
Vorbereitungsgespräch für die Aufnahme nachher vom Berufskolleg Bottrop
Hier gibt es eine bosnischen Fernwanderweg
Information zum Rundweg um den See und die Flora und Fauna
Das Berufskolleg Bottrop: Aufnahme läuft!
Lecker Burek essen zum Abschluss des Tages
Reifenrecycling mit Blumen
Der Fernwanderweg durch Bosnien-Herzegowina und seine Sehenswürdigkeiten
Via Dinarica – Es gibt auch eine App!
Sprechen die auch Bosnisch?
Ein toller Ausflug!
Letzter Anblick
Alle wollen nochmal die Landschaft einfangen
Es geht zurück

Gelsenkirchen feiert 150 Jahre im Bezirk West mit Musik, Tanz und Vereinen von Horst I +Fotos I +Video

Gelsenkirchen wurde zur Stadt vor 150 Jahren. Jeder Bezirk auf dem Stadtgebiet bekommt ein eigenes Fest, um sich vorzustellen. Bezirk West in Horst hat hitzig gefeiert bei 35 Grad mit Musik und Tanz.

Als Repräsentant von Greendays4Future hab ich Samstag die Pressesprecherin Sybille Hellier für ein paar Stunden unterstützt zusammen mit Miriam Lambert.

Sybille Hellier (links) und Miriam Lambert von Greendays4Future

Auf der Bühne und davor wurde getanzt und Musik gespielt. Das Publikum unter den Sonnenschirmen zu unterhalten war nicht ganz so einfach bei 35 Grad Hitzestau auf dem Josef-Büscher-Platz gegenüber von Schloss Horst.

Video

https://youtube.com/shorts/Bg8Pe3_y70c?si=3B4rufODSTf6KwUB

Zumba auf heißem Asphalt

Die örtlichen Vereine stellten sich den Besuchern vor. Neben Greendays4Future stand vor Ort der Förderverein Schloss Horst, der Runde Tisch mit dem Reparaturcafé von Horst.

Ich wußte nicht, das es ein 1926 gegründeten Nutz- und Rassegeflügelverein Horst Emscher gibt. Die Hühner hinter dem Verschlag waren durch den Lärm und den vielen Zuschauern eher irritiert und wahrscheinlich verängstigt. Sie saßen auf den Heuballen und guckten einen lieb an. Wären aber gern in ihrem Stall gewesen.

Spannend ist es dennoch darüber nachzudenken, denn diese Tiere waren eben früher zur Selbstversorgung von Stahl- und Bergarbeiterfamilien gezüchtet und gehalten worden bis es im Supermarkt einfacher war statt selber zu schlachten.

Seit 1996 gibt es auch Gelsenkirchen Hechten, einen Anglerverein in Horst. In der Emscher konnten die aber damals noch nicht angeln. Aber im Rhein-Herne-Kanal, der am Nordsternpark vorbeikommt, gibt es wohl genügend zu fischen. Denn der Verein hat sich mit sieben Personen auf 180 Mitgliedern erhöht. Je höher die Anzahl, desto eher die Möglichkeit eines Leerfischens im Kanal. Hauptsache es macht Spaß. 

https://gelsenkirchener-hechte.jimdoweb.com/

Hey, keine Aufregung,  dass war nur Spaß! Ich hätte ohne dieses Fest nicht gewusst,  was es in Gelsenkirchen noch so gibt. Die Stadt wird ja in Deutschland als hässlich und rechts eingeordnet nach den letzten Bundestagswahlen. Schon Shakin Stevens Speare sagte vor 509 Jahren, dass es mehr gibt in Gelsenkirchen als Himmel und Erde bescheid weiß.

Am Stand der Stadt Gelsenkirchen konnten Souvernirartikel gekauft werden

Also 150 Jahre Gelsenkirchen. Ich würde sagen Gelsenkrachen. Die Stadt lässt es trotz hohem Schuldenberg krachen und will sich von ihren positiven Seiten zeigen. Und das ist gut so!

Sie wird unterschätzt. Es gibt eben nicht nur Schalke 04, die übrigens dort einen Platz in der Mitte hatten. Die Kinder ballerten die Kugel mit ihren kurzen Beinen ins Netz.

Tor!

Die Horster Schloss-Narren waren da und hatten einen hohen Andrang am Stand, obwohl Karneval erst wieder im November losgeht.

https://www.schloss-narren.de/

Und Greendays4Future war dort, weil Sybille Hellier nicht nur einmal im Monat, wie ich schon mal berichtet habe, für Horst putzt sich heraus den Stadtteil sauber hält, sondern auch Zigarettenfilter sammelt. Daraus hat sie die Aktion AufGEraucht gemacht, die die zukünftige Stiftung Greendays4future unterstützt.

Sage und schreibe waren 463 Zigarettenfilter morgens vor der Veranstaltung um einen Häuserblock von ihr gesammelt worden. Da blieb dem ein oder anderen Besucher am Stand schon die Spucke weg. Übrigens wollten auch die Raucher nicht aus der Flasche trinken, die dort stand mit einem Zigarettenstummel würzig verfeinert.

Es wurden einige Aufklärungsgespräche geführt
Wusstest du es es?

Alles in allem war es ein tolles Fest, dass ich leider vor einer Vernissage vom schon vorgestellten Fotografen Christoph Bottaru verlassen musste.

Die Horster haben auf jeden Fall bei Speis und Trank gute Action auf dem Josef-Büscher-Platz gehabt.

Fotostrecke (c) André Brune

Die 100 sind bald voll beim Nutz- und Geflügelverein

Die Geschichte des Zuchtvereins
Kleine Geldbörsen sind umfunktioniert für tragbare Zigarettenfilter nach dem Ausdrücken bis zum nächsten Mülleimer
Recycling für eine vernünftige Alternative für Kettenraucher für unterwegs…
Sybille Hellier hält die Knie in Bewegung
Die Jugend musiziert
Crepes vor Ort. Wenig Andrang in der Bullenhitze
Die Malteser haben einen Stand
Das Quartier Horst stellt sich vor
An jedem Stand Neugier und Gespräche, wenn es jetzt auch mal leerer aussieht.
Der Förderverein Schloss Horst stellten sich vor
Ehrenamtliche Radtour mit einer Horster Rikscha
Hochglanzbroschüre des Anglervereins in Horst
Aufklärungsgespräche am Stand von Greendays4Future
Komisch. Keiner wollte die würzige Mischung in der linken Flasche trinken

Ruhrpottologe – Moderation „Lustiges aus dem Unternehmertum“ am 24.6. im ‚WOHNZIMMER‘ Gelsenkirchen

Hömma! Hasse ne lustige Geschichte parat für dat Publikum?

Als Buchhändler hatte ich genauso lustige Sachen erlebt, wie anne Müllverbrennungsanlage in Herten inne Ausbildung.  Als Fußpfleger kannse auch dat ein oder andere erleben. Abba ich moderiere ja die anwesenden Unternehmer. Da gibbet bestimmt noch Lustigeret!

Hasse wat zu verklickern oda wills nur die Hörleiste erquicken, dann kommste vorbei nach:

WOHNZIMMER

Wilhelminenstraße 174b in Gelsenkirchen

Anmeldung erbeten wegen der Platzsituation:

zentrale@klug-netzwerk.de

War auch inne WAZ

Hilfstransport nach Bosnien Tag 2 I Spendenabgabe an Schulen in Velagici, Jajce & Fojnica I +Fotostrecke I +Video

13.6.2025, Tag 2: Weiterfahrt der Hilfsfahrt nach Fojnica über Velagići und Jajce.

Wir waren 7 Uhr wach, trotz der langen Fahrt über Nacht. Tag 2 ist angebrochen und wir haben viel vor. Wir müssen wieder viel fahren, insgesamt nach Fojnica vier Stunden mit zwei wichtigen Aufenthalsorten. Ein Besuch mit Spendenabgabe in jeweils einer Schule in Velagići und Jajce, sowie am Ende auch in Fojnica.

Abfahrt

Nach dem ausgiebigen Frühstück fuhren wir los in Richtung Fojnica und besuchten relativ pünktlich die Schule JU Osnovna škola „Velagići“ in Velagići, um die gesammelten Spenden vom Berufskolleg Bottrop für einen vernünftigen Sportunterricht in der Schule zu überbringen. Bei der letzten Hilfsfahrt zeigte uns Jasmin Mujacic, der Sportlehrer der Schule, uns die eher armselige Auswahl für den Sportunterricht. Die Sammeltrommel wurde gerührt und das Ergebnis mitgebracht.

(Video ist in Arbeit und folgt in Kürze!)

Drohnentest und Flug über die Einrichtung Radosti Druzenjia für nachfolgenden Interviews

Relativ pünktlich kamen wir an und wurden erstmal herzlich von einem Straßenwelpen empfangen, den wir fast überfahren hätten, wenn wir nicht aufgepasst hätten. Er war neugierig auf unsere großen Fahrzeuge, die zur Schule fuhren.

Auf dem Lehrerparkplatz angekommen, nahm er uns in Augenschein und begrüßte uns herzlich. Alle hätten ihn gerne mitgenommen.

Marjanna Aleksic vom Medienkompetenzkurs vom Berufskolleg Bottrop

https://youtube.com/shorts/rOa4ne-xT94?feature=share

Jasmin Mujacic und der Schulleiter Čezim Zec ,den wir letztes Jahr nicht kennenlernen konnten, begrüßten uns freudig. Sofort wurde alles ausgepackt und in die Räumlichkeiten gebracht:

JU Osnovna škola „Velagići“

https://www.facebook.com/share/1BhritHgZZ/

https://g.co/kgs/NAV5JUc

Letztes Jahr bekamen sie auch Laptops vom Verein Labdoo und diverse Materialien für den Informatikunterricht vom Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V. überbracht. Damals erfuhren wir durch den Rundgang,  dass es dort zu wenig Sportmaterialien für einen vernünftigen Unterricht gab:

https://platform.labdoo.org/ca/edoovillage?e=195912

Čezim Zec, Schulleiter in Velagici (links) und Stellvertreter Jasmin Mujacic

Es wurden Basketbälle, weitere Bälle für andere Sportarten, ein Bock, ein Basketballkorb, diverse Trainigsgeräte und eine Tischtennisplatte mit Tischtennisschägern überbracht, die das Berufskolleg Bottrop zusammen bekommen hat.

Zwei Sportlehrer unter sich: Dennis Homann vom Berufskolleg (links), Jasmin …von Velagići

Jasmin und Čezim verteilen die Kinderkleidung und Spielsachen, die der Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V. von vielen privaten Spender und Spenderinnen mitbekommen haben an die umliegenden Kindergärten.

Für die Schüler und Schülerinnen wurden auch Schultornister gesammelt von dem Gymnasium St. Christophorus in Werne, die hier verteilt werden. Sie übergeben dem Verein jedes Jahr immer viele Kleider- und Spielsachen-, aber auch Geldspenden mit. Ich kann nur sagen: Danke im Namen des Vereins!

Alle packen fleißig an. Die schwere Tischtennisplatte in die Schule zu bugsieren.
Alles abgestellt zur weiteren Verteilung in Velagići. Foto: (c) Marjanna Aleksic

Jasmin und Čezim waren wieder schwer begeistert von der Spendenaktion vom Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V. und Berufskolleg Bottrop. Sie übergaben für die geleisteten Spendenaktionen beiden eine Urkunde.

Dennis Homann und Jan Lachnicht vom Berufskolleg nahmen die Urkunde in dem Café entgegen, zu dem wir nach der Spendenübergabe eingeladen wurden.

Dennis Homann (2.v.l.) und Jan Lachnicht (rechts) freuen sich mit den beiden bosnischen Lehrern

Jasmin zeigte uns in der Schule einen leeren Schulraum, der als Abstellkammer oder für Vorbereitungen für Veranstaltungen dient. Dort erzählte er über den Abgang von Schülern seit seinem Anfang an der Schule als Sportlehrer im Jahr 2000. In 25 Jahren reduzierte sich die Anzahl der Schüler und Schülerinnen von 1000 auf nur 70 (!!!). Eine Tendenz, die wir von allen Gesprächen an Schulen erfahren haben!

Jasmin erklärt, wie wichtig die Spendenaktion war für die Schule. Der Staat finanziert sehr wenig in Sachen Bildung.

Die Schule hat einige interessante Bilder an den Wänden. Auf zwei Aquarellen sind auf gemalten Bildern Burgen zu sehen, die für die Region von historischer Wichtigkeit waren und heute noch sichtbar sind.

Zum anderen gab es in einem Klassenraum ein lustiges Bild von der Vorstellung der Schüler von Deutschland. Ich hätte eine Lederhose anziehen sollen…

Alle denken immer an Neuschwanstein und Oktoberfest. Warum ist da nie das Ruhrgebiet mit Fördertürme zu sehen. Naja, hat sich ja auch erledigt. Und Neuschwanstein ist auch schöner für Kinder.

Was uns faszinierte im Treppenaufgang der Schule war eine nachgebautes altes bosnischen Haus. Wer das Fenster öffnete, konnte das Innere eines traditionellen Wohnzimmers entdeckt werden.

Da war ein typisches Sofa, ein Kaffeegedeck aus Kupfer, Stickereien und Webereien an der Wand. Es schien so gemütlich. Man wollte sich am liebsten reinsetzen und wohnen bleiben.

Eine typische traditionelle bosnische Wohnung mit Kaffeeservice und Webstuhl.
Ein Klassenraum in der Schule von Velagići. Lehrer Jan Lachnicht wechselte die Seiten. Foto (c) André Brune
Ein gemeinsames Foto auf der Schulbühne musste noch her

Nach dem Auspacken, der Übergabe der Urkunde luden sie uns ein zu einem Café in einem nahen neuen Campingplatz in Klujč. Gastfreundschaft wird groß geschrieben in Bosnien!

Dort sprach Jasmin über seine Zeit in Wuppertal und schwärmte von der Schwebebahn als bestes Verkehrsmittel der Welt. Er würde sich freuen, wenn es zu einem Schüleraustausch mit einer deutschen Schule zur besseren Völkerverständigung kommen würde.

Hier kann man an der schönen klaren Sana campen
Ein neuer Campingplatz ist entstanden in Klujč

Die vorbeifließende Sana ist so klar, obwohl ich da auch natürlich eine alte Dose gefunden habe für meine Kunstaktion ‚Flaschengefühle‘ gegen die Vermüllung der Stadt, dass ich das Wasser probiert habe. Es schmeckte fast wie stilles Gerolsteiner, sehr klar und frisch und ich lebe noch. Ist also sehr sauber!

Nach dem Kaffeetrinken musste die Verabschiedung leider abrupt passieren, denn auf uns warteten Lehrerinnen in Jajce zur Entgegennahme einer besonderen Spende, die ein Jahr lang armen Kindern in der Schule ein kostenloses Essen garantiert.

Fast im Fluss gelandet, um zu fotografieren
Das Wasser aus der idyllischen Sana schmeckte klar.

Es trennten sich dieses Mal hier für einen Tag die Wege vom Berufskolleg Bottrop und dem Verein. Die Berufskollegdelegation fuhr zurück nach Bihac. Dort hatten sie mit Schülern aus der Stadt eine Besichtigung organisiert, die dann auch in ihrem neuesten Film vorkommen wird.

Wir fuhren weiter nach Jajce zur Schule „Berta Kučera“ und hatten direkt eine der lustigsten und auch warnenden Geschichten der Fahrt erlebt. Ein Tipp auf jeden Fall vorab für eine Fahrt nach Bosnien-Herzegowina:

Vertraut nie dem Navi oder GoogleMaps!

Der genutzte Tomtom führte uns zu einer falschen Adresse. Die in Google gefundene richtige Adresse führte uns zwei Mal in nicht eingebaute Einbahnstraßen. Wir mussten auch einmal wieder aus einer Straße fahren, weil es in einen unscheinbaren Feldweg überging. Dann fuhren wir mit Google Maps zur Burg hoch. Über die Burgkuppe sollten wir auf die andere Seite gelangen.

Über die Burgkuppe nach Google Maps war ein Reinfall

Vorsichtshalber lief ich die schmale Kopfsteinpflasterstraße vor, bis eine scharfe Kurve kam, die der große Opel-Transporter niemals hätte schaffen können.

Ein junges Paar wollte mit dem Golf hinunterfahren und haben sich vorne rechts den Spoiler zerkratzt. Sie gingen auch runter zu kontrollieren  ob es fahrtechnisch weitergehen kann und kamen sofort wieder hoch. Sie teilten uns mit, dass dort noch eine schärfere Kurve wäre. Wir wären spätestens da gescheitert und hätten rückwärts den gleichen Weg fahren müssen.

Hier wären wir niemals durchgekommen

Also meine Idee mit Google so zu fahren war eine Katastrophe. Woher sollte ich das ahnen können? Alle halfen Michael den Bus wieder mit Millimeterarbeit zurück auf Spur zu bringen. Unter uns war der Tunnel durch den wir eigentlich nur durch mussten…

Die Millimeterarbeit beginnt. Der Wagen muss hier drehen.
Geschafft! Wir fahren zurück…

Die Lehrerinnen warteten da schon 30 Minuten länger auf uns. Ein kurzer Anruf von der Burgkuppe, dass wir uns leider verspäten, nutzten wir zum Fotografieren eines herrlichen Panoramas von Jajce, der ältesten Krönungsstadt von Bosnien-Herzegowina.

Blick auf Jajce von der Burg aus
Wir hätten auch zu Fuß gehen können. Die Schule lag fast direkt da unten.

Wir brauchten von dort eigentlich nur 10 Minuten zu Fuß die Treppen runter laufen, dann wären wir fast an der Schule rausgekommen.

Die Burg von Jajce

Nach 45 Minuten Verspätung konnten wir endlich die Geldspende übergeben für die bedürftigen Kinder, die über das Jahr davon ein Mittagessen bezahlt bekommen. Begrüßt wurden wir von der Deutschlehrerin mit den Worten begrüßt,  dass sie das mit dem Verfahren schon kennen und haben gelächelt. In Jajce kann man sich eben schnell verfahren in den Gassen.

Wir sprachen mit der Schulleiterin asima Agić ein wenig. Die Frage kam hier auch, wie groß hier der Abgang von Schüler und Schülerinnen war. Die anwesende Deutschlehrerin Adisa Turanovic übersetzte uns, dass seit der Übernahme ihrer Leitung die Anzahl sich um ca. 2 Schulklassen verringert hat innerhalb von drei Jahren. Das ist eine erschreckende Anzahl auch in diesem schönen Ort.

Mehr Infos zur örtlichen Grundschule „Berta Kučera“ in Jajce:

https://www.facebook.com/share/1CXL5zfvAg/

Auch in dieser Schule wurden vom Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V. Laptops vom Verein Labdoo aus Mülheim vorbeigebracht. Sie werden fleißig genutzt, wie uns bei einer Nachfrage erzählt wird:

https://platform.labdoo.org/content/bosnia-and-herzegovina-jajce-grundschule-%E2%80%9Eberta-ku%C4%8Dera%E2%80%9C-vlasinje-leben-und-lernen-bosnien-ev

Schulleiterin Asima Agić bekommt von Herbert Schröer die Geldspende für das Essen von bedürftigen Kindern für ein Jahr

Wir bekamen ein Gastgeschenk: Bosnischer Lebkuchen, der wie ein großer Golddollar aussah. Auf den Geschmack sind wir gespannt.

Nach einer kurzen Erfrischung mussten wir leider wieder weiter, denn wir wussten, dass wir eine weitere Verspätung durch den Pendlerverkehr bekommen würden bei den nächsten Lehrerinnen in Fojnica der Schule Srednja mješovita škola „Zijah Dizdarević“, einer gemischten Mittelschule.

Wir wollten ja eigentlich um 17 Uhr da sein. Unsere Ankunft war dann 18.15 Uhr. Auch hier warteten geduldig auf einer Bank die stellvertretende Leiterin der Schule und die dolmetschende Deutschlehrerin Amina Musinbegovic Hodzic, die seit 20 Jahren an der Schule ist.

Die Schule ist eine gemischte Schule mit zwei Namen, was verwirrend sein kann. Zum einen ist sie eine Grundschule mit dem Namen ‚Muhsin Risvić‘ und den schon erwähnten Namen für die Sekundarschule (Mittelschule) ‚Zijah Dizdarevic‘. Die Computer waren beantragt worden für die Sekundarschule.

https://smsfojnica.com/

Wir überreichten die ersten über den Verein Labdoo per Antrag gespendete Computer für den Informatikunterricht in der Mittelschule. Für Labdoo haben wir ein schönes gemeinsames Foto gemacht.

Amina (rechts), die Deutschlehrerin kümmerte sich auch um den Antrag bei Labdoo

Anschließend luden sie uns noch zu einem kleinen Gespräch und Getränk ein.  Auch hier erzählte Amina vom Abgang ganzer Schulklassengrößen ins Ausland seit sie als Deutschlehrerin vor 20 Jahren an die Schule kam.

Im Schulleiterbüro gibt es Unterhaltung und Getränke

Sie erzählte, dass sie während des Krieges Deutsch lernte. Da es keine staatliche Sender gab, schauten die meisten über die Satellitenschüssel fern. So lernte sie ihre ersten Wörter Deutsch über die seit 1992 in RTL gesendete und bis heute erfolgreiche Serie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“.

Den Krieg wollte sie nicht groß besprechen, wir haben nicht nachgehakt. Sie will nach vorne schauen. Bildung ist ihr wichtig. Dieser Krieg soll sich einfach nicht wiederholen. Sie möchte es nicht noch einmal durchleben.

Sie und die stellvertretende Leiterin der Schule sind nicht begeistert von der Einteilung von zwei verschiedenen Eingängen für die Religionszugehörigkeit der Schüler und Schülerinnen. Nur gemeinsam über die Religionsgrenze hinaus, kann es zu einem anhaltenden Frieden und Verständnis im Zusammenleben miteinander kommen.

Amina wurd von dem Berufkolleg noch einmal interviewt und im geplanten Film vorkommen. Mit Jan Lachnicht vom Berufskolleg überlegten sie einen möglichen Schüleraustausch.

Angekommen in unserem kleinen 1 Sterne Hotel Caffe Central brauchten wir erstmal eine Dusche und anschließend ein frisch gezapftes kühles Sarajevsko Pils nach der langen Fahrt und den vielen Gesprächen.

Caffe Central

https://g.co/kgs/bfAonwW

Das Zimmer ist geräumig und eben zentral. Fojnica ist aber nicht groß mit 6000 Einwohnern sind wir so oder so schon mittendrin
Helles Pilsken aus Sarajevo zum Abkühlen nach dem langen Tag

Der Abschluss war ein gutes Essen schräg gegenüber in dem Restaurant Stari Grad.

Tipp zum Essen:

Restoran Stari Grad

https://g.co/kgs/1QqFb6b

Einen bosnischen Burger hatte ich mir anders und amerikanischer vorgestellt. Das Fleisch war gebraten, knusprig und so viel, dass ich es nicht auf bekam. Sehr lecker!

Bosnischer Burger

Herbert genoß die Forellen. Michael die Hähnchenbrust und Hermann das Cordon Bleu à la Zagreb mit geräucherten Schinken. Alles sehr viel und reichhaltig. Das Restaurant gehört auch zum Hotel, das ein kleines Freibad hat. Wer etwas gehobene Hotelzimmer sucht, wird hier fündig:

Hotel Stari grad Fojnica

https://g.co/kgs/beHotel Stari grad Fojnica

Herberts Forellen
Hermanns Cordon Bleu nach Zagreb Art
Michaels Hähnchenbrust mit Pommes

Dann rief die Heia. Die Knochen mussten ausruhen und das Gehirn für ein paar Stunden halbwegs auf stummschalten gelegt werden. Zum Schreiben war ich nur fähig Beitrag zu Tag 1 fertig zu stellen.

Infos zum Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V.:

https://aktion-bosnien.eu

Laku noć (bosnisch) – Gute Nacht!

Fotostrecke

Fotos (c) André Brune

Details frühe Vogel fängt den Wurm nach dem Aufstehen mit Blick aus Radosti Druzenjia und unseren geliehenen Transporter
Unterwegs gibt es immer interessante Burgen in dieser herrlichen Landschaft von Bosnien-Herzegowina zu sehen
Der Kleine vor der Schule in Velagići suchte unsere Aufmerksamkeit
Stephen vom Berufskolleg konnte auch nicht loslassen
Bei diesem Blick kann man in Velagići gut lernen
Der Informatikraum jetzt
Herbert Schröer vom Verein Aktion Leben und Lernen e.V. zeigt stolz die Urkunde der Schule
Heimatkunde
Eingang zum Campingplatz in Klujč
Wieder ein besonderer Blick vom Campingplatz hoch
Erste wichtige Wörter auf Bosnisch
Unterwegs Regen immer irgendwelche Türme über Baumwipfel0
Alte Moschee bei der Einfahrt nach Jajce
Durch dieses Burgtor hätten wir auch nicht gepasst
Ein einfaches Holzdach auf dem Burgturm
Der Burgturm von unserem Standort aus
Hier lässt es sich eigentlich schön leben
Die Burg über Jajce
Herbert trabt vor
Infotafel zur Moschee
Die kleine historische Moschee auf dem Burggipfel
Schädliche Betongaragen an der Burg
Ein Blick auf den großen Friedhof von Jajce mit Bergpanoramablick
Panorama auf der anderen Seite der Burg
Zwischen den Bergen ist immer ein Muezzin, der ruft
Ein tolles Bild einer Schülerin von Jajce über die Problematik von Müll im Meer
Die Leiterin freut sich immer aufs Neue auf die Begegnung mit dem Verein
Ein Blick auf die ersten Wasserfälle von Jajce, die wir noch besuchen werden
Bosnischen Panorama aus dem Auto heraus
Die Grundschule Osnovna škola Muhsin Rizvić bzw. Mittelschule Zijah Dizdarevic
Mit Hilfe von US-amerikanischer Unterstützung wurde die sehr baufällige Schule 2010 wieder fit gemacht
Hier sieht man genauer, wie schlimm das Ausmaß war
Eine tolle Idee : Treppen zum Deutsch lernen oder…
Maßeinheiten oder…
Mathematische Berechnungen am frühen Morgen
Klassenräume
Eingangsbereich der Schule
Blick aus dem Hotel Cafe Central auf ein Haus mit Einschusslöcher aus der Zeit des Krieges vor 30 Jahren
Weinauswahl im Restaurant Stari Grad
Gute Nacht – Laku Noč vom historischen Kloster Fojnica

Hilfstransport nach Bosnien mit dem Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien Tag 1 I +Fotostrecke I +Video

Es ist der 12. Juni 2025 und der Hilfstransport nach Bosnien vom Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V. ist nach 18 Stunden Fahrt und 5 Stunden Zollabfertigung an der Grenze endlich angekommen.

Anfangs war es noch lustig,  dann dauerte es 5 Stunden bis wir weiterfahren konnten
Unterwegs bei Maribor in Slowenien

Bosnien-Herzegowina ist ein wunderschönes Land. Anfang der 1990er Jahre stand es in einem Krieg von dem sich das Land bis heute nicht richtig erholt hat. Den Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V. hatte ich letztes Jahr begleitet. Auch dieses Jahr begleite ich Herbert Schröer, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins und zwei seiner Freunde, Hermann Frieg und Michael Weishaupt.

Youtube-Video

(Das Video folgt nach der Tour, da tontechnisch nachgearbeitet werden muss)

Ein Tag vor der Abfahrt passierte der Amokläufer in Graz. Das digitale Schild an der deutsch-österreichischen Grenze wurde angepasst und hat uns auch eine Stille Gedenkminute für die Opfer gegeben.

Jan Lachnicht, sowie Dennis Homann und zwei neue Schüler, Marijana Aleksic und Steven Busch vom Berufskolleg Bottrop begleiten auch dieses Mal die Hilfsfahrt.

Maut in Kroatien

Schüler und Schülerinnen aus dem Medienkompetenzkurs vom Berufskolleg halfen mit die vielen Spenden von Kinderkleidung, Spielsachen, Sportartikel von Bälle, Tischtennisplatte bis hin zum Basketballkorb und Laptops für Schulen, die wir gezielt anfahren, in Kartons zu verpacken. Vom Berufskolleg wurde eine Pressemitteilung erstellt die über online Bottroper Zeitung veröffentlicht wurde.

https://bottroper-zeitung.de/bkb-unterstuetzt-erneut-hilfsfahrt/

Das ist sehr schade, dass die WAZ, als große Lokalzeitung, mittlerweile auch nur noch nach Klickzahlen schaut. So ein humanitärer Transport wird nicht mehr groß beachtet. Letztes Jahr wurde darüber noch etwas geschrieben. Für viele Menschen ist es sogar schwer zu verstehen, dass wir das machen für ein Land, in dem doch kein Krieg mehr herrscht.

Sagen wir mal so: Vieles ist im Argen im Land. So wurde Radosti Druzenjia in Bihac für körperlich und geistig eingeschränkte Menschen, bzw. für psychisch kranke Menschen mit nur umgerechnet 5000 Mark (ca. 2500 €) im Jahr (!) von der Stadt Bihac gefördert. Der Rest muss von der Einrichtung selbst gestemmt werden inklusive der Gebühren der Eltern bzw. dem Verein, die ihr Kind hier in die Einrichtung bringen.

https://youtube.com/shorts/rOa4ne-xT94?feature=share

Wir haben erste Spendenkisten an Mirsada Hodzic, der Leiterin der Einrichtung abgegeben. Sie bekam zwei Laptops, sowie eine geldliche Spende von 500 € zur Unterstützung des Hauses und einige Kisten mit Spielzeug und Utensilien für Kinder und Babys, die hier gebraucht werden.

Spendenübergabe im Radosti Druzenjia bei Mirsada Hodzic
Der Anhänger wird ausgeräumt. Alle packen an.

Eine Spende ist in diesen Einrichtungen gern gesehen und dringend notwendig. . Und nicht nur hier. Die sozialen und gesundheitlichen Systeme sind  mehr als krank.

Mirsada Hodzic bekommt noch zwei Laptops für die Einrichtung, die über den Verein Labdoo vorbereitet wurden

So besuchen wir wieder Jajce, wo Kinder, die sich ein Frühstück in der Schule nicht leisten können, mit einer Geldspende unterstützt werden für ein Jahr.

In Velagici hat uns letztes Jahr der Sportlehrer Jasmin erzählt, dass sie kaum nutzbare Sportartikel haben. Wir haben gesammelt und bringen viele Sachen, die mit Sicherheit den Sportunterricht unterstützen werden.

In Fojnica besuchen wir die größte Einrichtung für körperlich und geistig eingeschränkte und psychisch kranke Menschen von Bosnien-Herzegowina. Sie hat im November 2024 eine Überschwemmung gehabt bis zu 1. Etage. Auch hier haben wir Geld gespendet. Wir wollen sehen, was draus geworden ist.

In Fojnica selbst holen an einem Vormittag Lehrer aus verschiedenen Teilen des Landes beantragt und  gespendete Computer von Labdoo.org  ab, die wir nach Bosnien transportiert haben. So können sie mit den Kindern Informatikunterricht gestalten. Der Staat sieht nicht, dass Bildung wichtig ist.

Die Berufskollegdelegation macht wieder einen Film mit verschiedenen Personen der Einrichtungen und Interviews. Ich bin auf das Ergebnis wieder gespannt.

Am Mittwoch um 11.55 Uhr ging die Tour los. Mich gabelten die Jungs nach meinem Besuch der Stolpersteinverlegung um 12.41 Uhr in Bottrop auf. Bis Köln waren wir hier und da im Stau gewesen.

Zu viert konnten wir uns immer gut ablösen und jeder seinen Kurzschlaf machen. Die Berufskollegtruppe hat uns irgendwann überholt. Sie fuhren um 17 Uhr los und waren um 6 Uhr an der kroatisch-bosnischen Grenze. Ein Polizist hat sie zum Weiterfahren bewogen, als sie dort erste Filmaufnahmen machen wollten.

Wir sind morgens um kurz nach 8 Uhr mit kleinen Pausen mit unserem Opel-Transporter mit Anhänger angekommen.

Wir hatten das Vergnügen fünf (!) Stunden dieses Mal auf unsere Papieren zu warten. Irgendwie wurden erst die LKWs abgearbeitet. Nach drei Stunden kam Mirsada Hodzic von der Einrichtung Radosti Druzenjia und die in Serbien geboren  Schülerin Marijana Aleksic, um beim Übersetzen und Dolmetschen an der Grenze zu unterstützen. Dann funktionierte der Ablauf besser.

Wie müssen geduldig warten auf den Zoll.
Der Schlaf kommt…

Im Laufe der sitzenden Zeit auf der alten Holzbank vor dem Haus der Spediteure wollten die Zollbeamten für die alten Computer mehr Zollgebühren als letztes Jahr. Das verzögerte alles wieder um eine Stunde.

Herbert Schröer ist glücklich! Endlich können wir weiter nach fünf Stunden warten…

Warum wird das gemacht? Es sind humanitäre Güter, die kostenlos verschenkt werden und müssen noch trotzdem an den Staat mit einer Gebühr bezahlt werden.

Ich empfinde das einen Affront gegenüber kleinen Vereinen und Spendern. Aber so sind die Gesetze.

Als wir endlich ankamen gegen 13.30 Uhr hing unser Magen in den Füßen. Mirsada besorgte für jeden eine große Portion Cevapcici in einer Teigtasche, wie ein Döner nur mit Fleisch und Zwiebeln.  

Die Delegation des Medienkompetenzkurs vom Berufskolleg Bottrop war morgens angekommen und hat die Situation genutzt und erste Filmaufnahmen mit der Einrichtung und Mirsada Hodzic gemacht.

Die Cevapcici-Tasche mit Zwiebeln- Alle haben riesigen Hunger. Veganer haben da schlechte Karten.

Wir haben noch aus dem Anhänger die Waren an das Haus übergeben und in die beiden Transporter umgeräumt, die wir am nächsten Tag abgeben wollen. So kann der Anhänger stehen bleiben in den drei Tagen, die wir noch unterwegs sind.

Alles muss raus und umgepackt werden!

Am Abend wurden noch Lebensmittel besorgt zur Versorgung im nahen Supermarkt und gemütlich zusammen gegessen bis nach ein paar frischen kroatischen kalten Bieren an dem warmen Tag die Augen zufielen und die Körper den fehlenden Schlaf einforderte.

18 Stunden Fahrt mit unterbrochenen Kurzschlafphasen, 5 Stunden Zollabfertigung in der sommerlichen Hitze und die Unräumaktion waren um 22 Uhr Geschichte.

Tag 1 ist geschafft! Jetzt geht es erst richtig los.

Infos zum Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V.

https://www.aktion-bosnien.eu

Fotostrecke zur Abfahrt und Ankunft Fotos (c) André Brune

Ein großer Dank an die Schülerin vom Berufskolleg Bottrop Marjanna Aleksic, die durch ihre serbischen Sprachwurzeln uns unglaublich gut helfen konnte beim Zoll
A9 bei Würzburg
Abtei Schwarzach am Main
Freizeitpark Geiselwind
Deutsch-Österreicherischer Grenzübergang bei Suben
Erdbeermond-Aufnahme-Versuch während der Fahrt
Tunnel in Hinterlainsach, Obersteiermark,  Österreich
Buggy entdeckt an der Tankstelle
Mautstation Gorni Macelj, Kroatien
Hinter der Mautstelle
Die Sonne geht wieder auf beiden Gorni Macelj
Auf dem Autobahn-Rastplatz wird Werbung für das kroatische Gebiet von Zagorje gemacht. Es gibt Neandertalspuren vor Ort.
Rešetar in Kroatien. Jetzt nur noch Landstraße
Herbert übernimmt meine Fahrt
Kurz vor Ličko Petrovo Selo, Kroatien
Hundegefühle plus Flaschengefühle am Zollgebäude
Es geht weiter. Erste Moschee hinter der Grenze.
Angekommen in Radosti Druzenjia in Bihac. Der Anhänger wird ausgepackt und umgepackt.

Ergreifende Stolpersteinverlegung in Bottrop in besonderer Situation I 11.6.2025

Eine besondere Situation war es für mich heute bei einer Stolpersteinverlegung für die Familie Meyer in Bottrop beizuwohnen aus verschiedenen Gründen.

Zum einen kam Liesel Appel extra aus den USA mit ihrer Familie. Denn ihre Familie hatte hier gewohnt und die Macht der Nationalsozialisten unmittelbar erlebt. Liesel hatte nachgeforscht und ein Buch erschien darüber. Wir haben uns die Hände geschüttelt und uns umarmt als wenn wir uns länger nicht gesehen hätten.

Es war sehr rührend. Liesel übergab mir ihr Buch über das Ereignis, was sich auf der Gladbecker Straße 334 in Bottrop in ihrer Kindheit zugetragen hat. Natürlich wollte ich ein Autogramm. Das Buch ist leider vergriffen. Es wird in einem Podcast von mir besprochen werden.

Ich habe die bedeutsamen und hervorragenden Reden von ihr und Oberbürgermeister Bernd Tischler komplett aufgenommen, auch persönlich bekommen und werde über die Stolpersteine berichten mit einem Podcast mit dem Initiator Oliver Schwittay. Er hat das Verlegen in die Wege geleitet. Wenn es möglich ist, werde ich per Zoom nochmal mit Liesel sprechen.

Familie Schwittay mit Liesel Appel

Die Geschichte

… ist die eines Babys, das bei der Reichsprogromnacht aus dem Fenster geworfen wurde und von einem Mann aufgefangen wurde, der selber ein Nationalsozialist war, wie Liesel Appel bei ihren Recherchen erfuhr. Die Geschichte ist, wie ein Hollywooddrama von Spielberg. Das Kind wurde gerettet, versteckt, überlebte und kam nach Palästina. (mehr Infos folgen im Podcast)

Dort auf der Straße hatte ich 9 Jahre lang nur wenige Häuser weiter mit meiner Schwester eine Fußpflegepraxis. Von dieser Geschichte hörte ich damals zufällig durch eine Kundin, die in unmittelbarer Nachbarschaft gewohnt hatte. Mittlerweile schon lange unter der Erde, hätte sie vielleicht noch was dazu sagen können oder auch nicht. Doch in dieser Geschichte war es der damalige Kommunist Clemens Kraienhorst, der zufällig drunter hergeschlendert kam und das Kind gerettet haben soll.

Es ranken sich tatsächlich mehrere Legenden um diesen Bottroper Fenstersturz. Aber dieser blieb mir im Gedächtnis. Definitiv werde ich darüber ausführlicher berichten allein deswegen.

Dann gab es zwei weitere Ereignisse, die mich hin und her bewegt hatten. Zum einen wurde wegen meiner Anwesenheit bei der Stolpersteinverlegung die Abfahrt der Hilfsfahrt nach Bosnien-Herzegowina mit dem Verein Aktion Leben und Lernen um eine Stunde nach hinten geschoben und kurz vor der Stolpersteinverlegung bekomme ich den Anruf,  dass eine liebe Tante von mir verstorben ist. Ich wollte ursprünglich auch wegen der Situation der palliativen Pflege ab heute kurzfristig absagen. Aber jetzt bin ich unterwegs. Komme auf andere Gedanken. Kann Menschen helfen, die Unterstützung brauchen.

In manchen Situationen ist es wahrlich schwer zu entscheiden. Ich danke meinen Cousinen, Simone und Andrea, die die Vorbereitungen der Beerdigung treffen. Wenn ich wieder da bin, unterstütze ich, wo es nötig ist. Logisch!

Oberbürgermeister von Bottrop Bernd Tischler mit Liesel Appel bei den eingesetzten Stolpersteinen der Familie Meyer

So ist das Leben. In der Vergangenheit, wie zur Zeut sterben Menschen wieder durch Kriege und politische Hetze, aber eben auch mit oder ohne Schmerz im Alter. Die einen erleben ein neues Leben durch Rettung, die anderen können auch Ärzte nicht mehr retten.

Die Geschichte der Familie Meyer sollte nicht vergessen werden. Meine Tante Raphaela wird in meinem Herzen sein. Unvergessen. Mit dem Hintergedanken,  dass ich nicht so viel Zeit hatte, einen Teil meines Lebens mehr mit ihr verbringen zu können.

Die Geschichte geht weiter. Es sollte immer gemahnt und erinnert werden, an Menschen gedacht werden, die man geliebt hat und weiter lieben wird. Es sollte an Menschen gedacht werden, die wir nicht kennen, die gelitten haben, denn das könnten wir sein in einer Zukunft, die wir so nicht erleben möchten, was die Familie Meyer erlebt hat.

Mein Tante hat die Jahrzehnte in Frieden in Europa gelebt. Jetzt ist der innere Frieden von vielen Seiten bedroht. Und keiner weiß, was die nächsten 80 Jahre in Europa bringen werden.

Die Stolpersteine stehen für die Erinnerungskultur, die eine besondere Partei nicht mehr auf der Agenda stehen haben möchte. Ich betone: Erinnerung ist wichtig, damit die Geschichte sich in der Form von damals hoffentlich nicht wiederholen wird.

Und jetzt bin ich auf der Autobahn in Richtung eines Landes, das immer noch tiefe Wunden des Krieges hat. Auch dort können Stolpersteine verlegt werden für die Gräuel, die vor 30 Jahren an der Tagesordnung waren bei den eigenen Nachbarn. Das war und ist Bosnien-Herzegowina. Und der Ort Srebrenica steht für einen modernen durchgeführten Holocaust an der bosnischen Bevölkerung. Auch hier muss man nach vorne Schauen, Frieden stiften,  erinnern und für Völkerverständigung werben. Nur Zusammen und solidarisch kann uns ein gutes und friedliches Leben für die Zukunft bringen, egal wo wir Menschen leben. Lieben, nicht Hassen, füreinander einstehen, nicht aufeinander hetzen mit Lügen und Gewalt.

Grube Georg – Eisenerzbergbau an der A3 in Oberhonnefeld im Westerwald

Ein Hilfstransport nach Bosnien & die Erfahrungen mit Merle Hoffjan, Jan Lachnicht und Dorothea Bromkamp I +Videopodcast I +Podcast Folge 107

Ein Podcast über eine Hilfsfahrt aus dem Ruhrgebiet nach Bosnien ist eine Besonderheit, weil viele denken, dass Hilfstransporte nach Bosnien, wo doch kein Krieg mehr herrscht, nicht nötig wären. Oder die Meinung herrscht, dass wir selbst genug Probleme haben.

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Das sieht der kleine Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V. etwas anders, der sich vor  2015 gegründet hat. Durch viele Dinge, die vor Ort zu sehen sind, die im Kleinen nicht funktionieren hat sich in Bottrop, mitten im Ruhrgebiet dieser Verein eben gegründet, um auf eine besondere Art und Weise zu unterstützen und das funktioniert nun schon so lange. Er unterstützt nicht nur vor Ort Kindergärten, Schulen und Einrichtungen für Menschen mit Einschränkungen, sondern steht für Völkerverständigung. Bildung ist das wichtigste Wort und es ist das wichtigste für einen funktionierenden Staat.

In Deutschland werden alte Computer oder Schulmöbel einfach weggeworfen. Der Verein sammelt die alten Computer, gibt sie an den Verein Labdoo, der formatiert und passt die Computer an und dann gehen sie gezielt, wo Anfragen herrschen an Lehrern von Schulen in Bosnien – Herzegowina. An Kindergärten, auch Kinderheime gehen Stofftiere, Spiele, Möbel, Kleidung uvm.

Merle Hoffjan ist eine von den drei Schülern, die mitgefahren sind vom Berufskolleg Bottrop. Sie wollte Bosnien und die Menschen kennenlernen. Jan Lachnicht ist Lehrer und wollte das vereinbaren mit einer Dokumentation, was der Verein macht und was gemacht werden kann. Sie werden von mir kurz vor der Heimreise noch interviewt.

Jan Lachnicht interviewt seine Schüler (c) André Brune

Dorothea Bromkamp hat mit mir und Herbert den großen Bus gefahren mit Anhänger und war drei Jahre zuvor schon einmal dabei. Sie erzählt von den politischen Hürden und wie das damals war.

Dorothea Bromkamp (c) André Brune

Alle drei werden wiederkommen irgendwann. Jan ist auf jeden Fall 2025 wieder dabei. Diesmal möchte er die Berufsschulen vor Ort besuchen und herausfinden, ob ein Schülerausstausch möglich ist. Eine Dokumentation soll es diesmal nicht über die Tätigkeit des Vereins geben, sondern welche Möglichkeiten es gibt einen „Bildungsaustausch“ stattfinden zu lassen zwischen der Bottroper Berufsschule und eine in Bihac oder wo wir gerade sind.

Die Hilfsfahrttruppe 2024

Jan und Herbert Schröer, der 2. Vorsitzende des Vereins, sind vor der Fahrt 2024 ein Kooperationsvertrag eingegangen. Herbert wollte junge Leute über den Verein nach Bosnien bringen, um ihnen zu zeigen, was dort nicht so gut läuft und was der Verein wie unterstützt.

Das Berufskolleg Bottrop hat mit Jan Lachnicht und Dennis Homann und drei Schülern vor Ort Interviews geführt, haben die Einrichtungen mit aufgesucht und haben selbst einen Film hergestellt, der seine Uraufführung mit viel Applaus bei dem Filmfestival Bosnien Looksaround im November 2024 hatte.

Ich durfte auch ein Teil des Films sein und bin nun wieder bei der nächsten Fahrt dabei, sowie auch Jan Lachnicht und Dennis Homann mit einem neuen Schülerteam. Sie werden diesmal allerdings weniger die Einrichtungen mit aufsuchen, sondern versuchen vor Ort mit Berufsschulen in Kontakt zu treten, um einen Schüleraustausch hinzubekommen. Dabei werden auch Interviews mit dortigen Schülern versucht zu bekommen.

Im Interview, was ich vor der Abreise noch schnell gemacht habe, wollte ich wissen, wie die drei Begleiter sich gefühlt haben, was sie begeistert hat, was sie weniger gut fanden und ob sie wieder nach Bosnien kommen würden.

Eigentlich wollte ich den Podcast schon viel früher herausbringen, nämlich vor der Uraufführung und längst vor der neuen Fahrt nach Bosnien, aber wie das Leben so spielt. Es gab viele Termine, Dinge, die ich vorziehen musste und Dinge, die liegen geblieben sind. Jetzt aber kommt es noch heraus und zeigt auch, dass es sinnvoll ist, diesen Verein und sein Tun vor Ort zu unterstützen. Das teilten mir Dorothea Bromkamp, eine langjährige Bekannte von Herbert mit, sowie die Schülerin Merle Hoffjan und Jan Lachnicht.

Die anfängliche Nervösität von Merle bei den Interviews als Moderatorin verschwand mit jedem Tag. Jan hatte vor der Fahrt von der Technik kaum Ahnung und entwickelte sich ebenfalls weiter. Die Schneidearbeit am Ende war mit Sicherheit ein schwieriges Unterfangen, das Video relativ kurz zu halten, wo es so viele Eindrücke gegeben hat.

Alles in Allem kann das Ergebnis sich wirklich sehen lassen:

Ursprünglich wären sonst meine vielen kleinen Filme herausgekommen. Aber ich verschone niemanden, denn sie werden noch kommen. Und sie werden verbunden werden mit der neuen Fahrt, denn ich bin wieder dabei, sowie Jan und Dennis. Wir werden auch sehen, was sich in der Zwischenzeit in Drin getan hat, wo es eine Überschwemmung gegeben hat. Und diesmal fackel ich nicht so lange, sondern bringe alles relativ zeitnah heraus.

Neben Merle, waren mit Markus Gubanow und Can Aslana. Sie haben für den Ton und die Kamerahaltung gesorgt. Alle hatten eine Vorfreude ein neues Land zu sehen, was nie auf ihrer Reise – Agenda gestanden hätte. Sie waren alle sehr überrascht über die tolle Landschaft und Gastfreundschaft der Menschen vor Ort.

Nach 18 Stunden Fahrt und mehreren Stunden Wartezeit beim Zoll waren wir jeden Tag an vielen Orten, um Computer, Schultornister, Kinderkleider und auch Übergaben von Geldspenden zu machen. Der vorletzte Tag war ein Entspannungstag für uns alle in Sarajevo. Wir waren auf dem Berg, wo die Winterspiele 1984 stattgefunden haben. Von dort gab es eine herrliche Sicht auf diese interessante Stadt. Wer allerdings über die Grenze kommt, wird immer noch sehr viele Einschusslöcher in älteren Häuser entdecken.

Merle war in Drin, der größten Einrichtung für körperlich und geistig eingeschränkte Menschen von Bosnien-Herzegowina, sehr betroffen. Sie war sehr berührt von den dortigen Umständen, die sie gern lieber besser vorgefunden hätte. Die Einrichtung selbst hat im November 2024 eine starke Überflutung gehabt. Wir wollen dieses Jahr schauen, was die gesammelten Spenden unterstützt haben vor Ort.
Die Kinderabteilung in Drin (c) André Brune
Spartanische Zimmer in Drin (c) André Brune

Er ist kein professioneller Videofilmer, aber hat den Anspruch was gutes daraus zu machen. Und definitiv ist den Lehrern und Schülern was besonderes gelungen mit Aufnahmen einer Drohne, die den Film natürlich in eine gewisse Höhe bringt:

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Merle würde gern nochmal wieder kommen. Sie fordert auf das Land zu erkunden und sich vielleicht auch bei einer Hilfsfahrt zu beteiligen.

Dorothea Bromkamp kannte Herbert schon 30 Jahre lang. Sie findet es gut, dass wenn wir in Deutschland eben neue Sachen, wie Computer oder Kleidung bekommen und aussortieren, es  woanders noch eine weitere Verwendung bekommt und dies dankbar angenommen wird.

2021 war sie erstmals dabei und stellt 2024 fest, dass politisch es dort sehr festgefahren ist. Zum Beispiel ist es so gewesen, dass ein Krankenhaus ein Ultraschallgerät gebraucht hätte, aber als die Politik das mitbekommen haben, wurde das Gerät abgelehnt. Ein Mangel entsteht dadurch, so dass das Land ausblutet, da viele junge Menschen auswandern in Richtung Deutschland, Österreich und die Schweiz. Pro Jahr verschwindet sozusagen die Anzahl einer Schulklasse eines jeden Ortes ins Ausland.

Dorothea ist der Meinung, dass die Menschen wieder Mut bekommen, wenn sie sehen, wenn es ein paar Menschen von außerhalb gibt, die sich für sie engagieren. So kann auch ich nur sagen, dass wir mit wenig Menschen und einem kleinen Verein aus dem Ruhrgebiet Hoffnung, Mut und eben auch Möglichkeiten für eine bessere Möglichkeit für die Bildung bringen.

Lehrer aus verschiedenen Städten holen in Fojnica ihre beim Verein bestellten Laptops ab (c) André Brune

Das ist eine tolle Sache und deswegen bin ich auch in den Verein eingetreten, um das soweit zu unterstützen, wie ich kann im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten.

Ich kann nur empfehlen einfach mal mitzufahren und es selbst zu empfinden, das Land zu entdecken und einmal mit anzupacken, um für sich selbst nicht nur etwas mitzunehmen, sondern auch vor Ort zu sehen. Wenn Hilfe ankommt, schaut jeder in lächelnde Gesichter. Das allein ist es schon wert einen Hilfstransport zu begleiten.

LINKS:

Podcast mit Herbert Schröer,  2. Vorsitzender von Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V.
https://www.ruhrpottologe.de/herbert-schroeer-von-aktion-leben-lernen-in-bosnien-der-hilfstransport-im-mai-2024-i-videopodcast-i-podcast-i-fotos/

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Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V.
https://aktion-bosnien.eu

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Labdoo Deutschland e.V.

Labdoo.org