Video I +Fotos I Graf Tosun feiert Halloween ohne Vampir Vivawest

Familie Tosun hatte ich zwar schon letztes Jahr besucht, aber es gab nicht nur einen triftigen Grund dieses Jahr noch einmal vorbeizukommen. Zum einen hat die Vivawest als Eigentümer die Verkehrssicherheit für ein Verbot des Halloweenfest-Aufbaus vorangestellt. Auch weitere Feste, wie Weihnachts- oder Sommerfeste, wurden damit untersagt auf dem Grundstück der zwei Vivawest-Häuser in Bottrop Am Lamperfeld.

Eine Nachbarin mit einem eigenen Grundstück war letztes Jahr von dem Halloweenfest so begeistert und auch erbost wegen der Ablehnung der Vivawest, dass sie ihren Garten angeboten hat für dieses Jahr. Zum anderen war meine Suchanfrage für den Besuch eines Bochumer Horrorhauses in einer Facebookgruppe mit 40000 Personen mit „Rathaus“ beantwortet worden. Also bin ich wieder in Bottrop gelandet, um gerade über diese Situation der Tosuns, die mich erschreckt hatte, zu berichten.

Nach dem Angebot der Nachbarin überlegte Cengiz Tosun nicht lange. Innerhalb von fünf Tagen baute er das grandiose Zusammenspiel von Geisterfiguren, Drachen, Spinnen, Fledermäusen, Hexen, schreienden Kindern, Horrorclowns und diverse Filmfiguren auf.

 

Eingang von Tosuns Reich – Foto: André Brune

 

Los gehts – Foto: André Brune

Die Vivawest freut sich, denn so findet das Fest nicht auf ihrem Gründstück statt, das selber sehr gruselig aussieht bei Tageslicht. Duch die Absage jeglicher zukünftiger gemeinsamer Feste leidet das gemeinschaftliche solidarische Zusammenleben der Mieter und Mieterinnen. Sogar das Aufstellen von eigenen Blumen wurde Cengiz Tosun untersagt. Auch eine auf eigene Kosten von Cengiz Tosun aufgestellte Bank und Regentonnen für das Gießen der Blumen auf der Rückseite des Hauses musste wieder abgebaut werden. Es scheint, als wenn die Tosuns immer benachteiligt werden, obwohl sie sich für schöneres Wohnen bei der Vivawest einsetzen. Was hat die Vivawest für ein Problem? Ist das Willkür? Oder ist das eigene Nichtstun auf dem Gelände ein Grund das Fest abzusagen?

 

Auf dieser Wiese war das Halloweenfest letztes Jahr. Dieses Jahr und für die Zukunft wurde es von der Vivawest verboten. Foto: André Brune

Allein das Gelände ist selbst bei Tageslicht gruselig anzusehen. Da ist zum einen ein Teil des Sandkastens abgesperrt, weil da Wurzeln eines Baumes die Steine gehoben haben. Schon monatelang tut sich in dem Bereich nichts. Er sieht auch eher wie ein großes Katzenklo aus. Verkehrssicherheit auf dem Gelände ist von Seiten der Vivawest nicht gegeben. Wenn man genauer hinsieht ist dies allein schon bei den Lampen nicht möglich. Sie haben nur ein fadenscheiniges Licht und sind von innen dreckig oder sogar kaputt. Der Weg vom gemeinschaftlichen Parkplatz zum Nebenhaus ist nicht beleuchtet. An den Rampen für Kinderwagen oder Rollatoren blättert der Beton ab.

Gruseliges Aussehen auf dem Grundstücks der Vivawest. Absperrband seit Wochen. Sandkasten, wie ein Katzenklo. Foto: André Brune

 

Kaputter Beton auf dem Gelände. Vivawest ist nicht Verkehrssicher. Foto: André Brune

 

Kaputter Lampenschirm und keine Lampe vorhanden. Keine Blumen, um es schöner zu haben auf dem Gelände. Ungenügend! Foto: André Brune

 

Dreckige Lampen. Schlechtes Licht. Keine Verkehrssicherheit das ganze Jahr von der Vivawest. Foto: André Brune

Dabei wurden einige Aktionen gemacht, um es trotzdem stattfinden zu lassen. Eine Unterschriftensammlung aller Mieter und Mieterinnen der Vivawest-Häuser mit ihrem Einverständnis zum Halloweenfest, ein Vorschlag zur Verkleinerung der Aufstellung der Halloweenutensilien und ein von mir formulierter Vermittlungsvorschlag mit der Möglichkeit, dass die Vivawest für sich auch Werbung machen kann und die Verkehrssicherheit wahren kann. Sie hätte das tolle Engagement der eigenen Mieter und Mieterinnen rühmen, und als Vermieter sich auf die Schulter klopfen können. Es wurde trotzdem abgelehnt.

Dabei freuten sich alle Anwohner und Anwohnerinnen, bis auf einen schon weggezogenen ständig nörgelnden Mieter laut Augenzeugen, das Fest erneut zu erleben. Ich selbst habe das Leuchten in den Augen der Kinder letztes Jahr gesehen, als sie durch das gruselige Gelände gegangen sind.

 

Blick ins Gelände des Horrorgartens – Foto: André Brune

 

Eingang zu den Horrorzelten – Foto: André Brune

Für die Eheleute Tosun ist es ein besonderes Anliegen Freude in die Augen nicht nur ihrer eigenen Kinder zu bringen. Das ist damals auch mit den riesigen Figuren in der Mitte zwischen den Häusern gelungen. Die Wege wurden nicht versperrt, sondern nur die Wiese an der Seite genutzt und die Figuren standen auf einem Vorsprung in der Mitte der Häuser. Die Energiekosten und die Kosten für die Figuren stemmte die Familie komplett allein.

 

Pennywise wacht am Horrorclownzelt – Foto: André Brune

 

Ein Wahrsager – Foto: André Brune

Ein Eingangstor kann zu jeder Zeit geschlossen werden, um die Verkehrssicherheit des Geländes zu gewährleisten. In keiner Zeit wurde der Straßenverkehr behindert, da dort absolutes Halteverbot auf der Straße Lamperfeld ist.

Ein Vermieter sollte nicht alles ablehnen, was sich zum Wohlfühlen der eigenen Mieter eignet. Als Vergleich: Ich lebe in einer Baugenossenschaft. So ein Halloweenfest würde sie nie ablehnen, sondern begrüßen und mitgestalten. Es gibt eigens eine Angestellte, die sich um solche Dinge kümmert. Ich fühle mich wohl und es erschreckt mich zutiefst, dass es diese Ablehnung der Vivawest gegeben hat, die eher nur Miete abzieht, Häuser saniert und teurer anbietet.

 

Familie Tosun hat ihren Spaß und läßt sich nicht unterkriegen. Happy Halloween! Foto: André Brune

Was ist aus der ehemaligen RAG geworden?

40% Anteile gehören der RAG Stiftung, 26,8 % der Industriegewerkschaft IGBCE, 18,2 % der RAG Finanz GmbH & Co. KG, und zu 15% aufgeteilt der Evonik Pensionstreuhand e.V. und Operations GmbH. Die Vivawest GmbH besitzt 120000 Wohnungen in 100 Städten mit 300000 Mietern, was rein rechnerisch schon merkwürdig ist. 1500 Wohnungen werden jährlich modernisiert und teuer weitervermietet.  876 Mio Umsatz im Jahr (2021) mit 2344 Mitarbeitern. (Quelle: https://vivawest.de) Wer hätte gedacht, dass der frühere Arbeitgeber einer ganzen Region in verschiedenen Tochterscheibchen aufgeteilt zu so einem Vermieter wird und die Gewerkschaft ebenfalls noch ihre Finger im Spiel hat?

 

Welcher Kürbis bist du? Foto: André Brune

Was treibt eine GmbH denn an, die für so gut wie nichts haftet und nicht mal ein Aktienunternehmen ist, dass Mieter nicht das Grundstücksgelände nutzen können? Bergschäden? Sorge um die Haftpflicht bei so viel Umsatz im Jahr?

Die Vivawest hat zwar dieses Halloweenfest gewonnen mit ihrer Ablehnung und das sie auf einem anderen Gelände trotzdem stattfinden kann. Aber sie hat verloren im Ansehen als Vermieter in ganz Bottrop. Aber vielleicht überlegt sich die Vivawest doch nochmal mit der Familie Tosun zu sprechen oder besser mit allen Mieter und Mieterinnen um das Wohnen auf dem Grundstück attraktiver zu gestalten. Das wäre zumindest ein großer Gewinn für Alle durch diese Ablehnung der Gebietsleitung.

Das Halloweenfest jedenfalls ist noch schöner als letztes Jahr. Fünf Tage hat Cengiz Tosun daran gearbeitet. Es ist großartig geworden mit allen Geistern, Hexen, Clowns. Es lohnt sich es zu besuchen!

Wo?

Am Lamperfeld 48 – Bottrop, Seiteneingang zum Garten

Öffnungszeiten:

Täglich 18 bis 21.30 Uhr

Bis einschließlich 1.11.22 

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https://www.youtube.com/watch?v=xwUh_Y06D9E&t=2s

Halloweenfest der Familie Tosun auch ohne Vivawest 2022

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https://www.youtube.com/watch?v=6Jo30lP1Ots&t=196s
Dies Video zeigt das gelungene Halloweenfest vom letzten Jahr 2021 bei den Tosuns. Video: André Brune
Glück auf, Happy Halloween und viel Spaß wünsche ich den Familien, die dort hingehen

 

Ruhrpottologe André Brune

Der Ruhrpottologe is fast aufgehängt worden im Horrorgarten von Baron Tosun

Hömma! Da sacht mir die Gräfin Beck: Da zu den Tosuns, da musse hin! Da war ich direkt eingeladen zum Horrorgarten. Die Familie Cengiz und Oya Tosun machten sich drei Wochen lang mit inklusive eine Woche Urlaub richtich Mühe für die paar Tage bunten Horror für die Blagen inne Umgebung. Cengiz will immer wat Besonderet zeigen und sucht nach Halloween schon widda wat für dat nächste Jahr.

Der Eingangsbereich bei Familie Tosun – Foto: André Brune

 Von Weitem siehse schon die bunten Lichter und schwebenden Zauberhüte ausm Harry Potter Film. Riesige Figuren, wie Hexen, Kürbisse, Geister, Grinsekatzen und Grabplatten hell beleuchtet und mit Luft aufgepumpt sind aufgereiht und laden zum Augenschmaus bei Klein und Groß ein.

Der Ruhrpottologe André Brune bedankt sich für die Besichtigung im Horrorgarten von Cengiz und Oya Tosun – Foto: André Brune

Du gehs durch dat quitschende Eisentor, wat ganzjährig vonne Bewohner genutzt wird. (Ich will ja nich wissen, wat da so wohnt hinter die vier Wände, wenn dat Tor schon quitscht…) Und kanns dir die Reihe ma in Ruhe ansehen. Rechts is der Eingang in den Horrorgarten um dat Mietshaus herum gebaut.

Gruselich gemütlich gehse durch dat nächste quitschende Tor anne hochgehängten Vogelscheuche vorbei unterm Galgen, an dem ich mich beim durchlaufen fast erhängt hab. Links kannse die Ausstellung „So sieht dat aus, wenne dir ein Atomkraftwerk leistes und explodieren tut“, rechts am brenndenden Skelett stehen gruselige gesichtslose Hexen am grünen Pott und versuchen die Ampel zu kochen mit der Haupthexe namens Annalena. Man hat die sich abba verändert.

Hexe Annalena rührt am Ampelkochtopf – Foto: André Brune
Fukushima im Horrorgarten – Foto: André Brune

Im Horrorhäusken kannse dann im Käfich dat schreiende Blag dir antun und den aufn Tisch liegenden grünem Zaubertrank aus dem Blut von Glibber ansehen. Plötzlich schreit da im Hintergrund die gruselige Hexe. Trotzdem wirkt dat hier so gemütlich mitn Kamin, wenne reinkomms. Is fast wie Hänsel und Gretel ohne Backofen und Lebkuchen aus Menschenfleisch.

Im Horrorhaus – Foto: André Brune

Dann geht’s an einem Horrorbaum vorbei durch den nächsten Gang. Du weiß ja nich, wat dich erwartet. Und dat nächste Zelt steht da mit Horrorclowns jeder Art. Da denkse der Pennywise is da drin, so wie dich die Masken da anglotzen. Wenne aufn Boden irgendwo draufkomms, lacht dich der ein oder andere böse aus.

Der Horrorbaum – Foto: André Brune

Da haben die sich ja richtich viel Mühe gegeben und freuen sich über die vielen Blagen, die da schon um 20 Uhr inne Dunkelheit rumgeistern und gibbeln, wie toll dat is.

Ein Horrorclown im Clownshaus – Foto: André Brune

Süßes und Saures gibbet auf jeden Fall. Und schon seh ich eine Halloween-Familie mit Liebe und Leidenschaft zu Horror und Kindern, richtige Halloweenfetischisten. Respekt für diese Einstellung auch im schlimmsten Sturm und Regen allet fröhlich aufzustellen und die Freude in den Gesichtern von Groß und Klein zu sehen und sich mitzufreuen. Ich hab mich clownsmäßich gefreut dabei gewesen zu sein und freue mich auf dat nächste Jahr, denn da gibbet bestimmt die ein oder andere neue Überraschung.

Ein Blick in den Horrorgarten der Tosuns – Foto: André Brune

Natürlich freu ich mich auf Zuschriften, wenn Ihr da weitere Halloween-Enthusiasten für mich empfehlen könnt für dat nächste Jahr. Dann komm ich abba mit Kostüm, nich dat ich da mitn Messer im Kopp irgendwo im Topf wander, wie bei Walking Dead.

Nach den Dreharbeiten musste ich mich ersma ausruhn. Und da umarmt mich da so eine schrille alte Tote und erschreckt mich. Ne, musste danach ersma wat Bitteres saufen. Bottroper Bier sach ich nur.

Knapp die Pause überlebt – Foto: André Brune
oder doch nicht… – Foto: André Brune

So bedank ich mich bei den Tosuns gewesen zu sein und freu mich für sie und auf die vielen Personen, die dat da sehen wollen, denn et lohnt sich. Leider ist die Tonqualität nicht ganz so wie von mir gewünscht und nicht reparabel. Deswegen komm ich nächstet Jahr widda zu den Tosuns um dat noch besser zu machen bei den Horrorweihnachtsmännern!

Glück auf und ein schönet Halloween-Fest wünscht Euch Euer Ruhrpottologe André Brune

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Der Horrorgarten der Familie Tosun – Durchgang und Interview – Film und Fotos: André Brune

P.S.: Halloweenfetischisten ausm ganzen Ruhrpott bitte hier melden für nächstes Jahr: ruhrpottologe@gmail.com . Kommse auf ne Liste. Die Besten wähl ich aus. Ich kann mich ja schlecht zerreissen. Dann kannse mich da auch irgendwo gerädert aufstellen im Horrorgarten.