Denkmal Trauerhalle Havkenscheid & Fritz Bauer Forum Ruhrgebiet erklärt Podcast Folge 13 #117 I +Videopodcast I +Short I +Fotos

Es gibt ein ganz besonderes Denkmal mitten im Ruhrgebiet in Bochum: Die Trauerhalle Ost in Havkenscheid und das dort befindliche neu gegründete Fritz Bauer Forum.

Ein Thema, was mich berührt durch die Geschichte, die nicht nur unser Land zum Nachdenken anregt, sondern auch eine Stätte ist für Bildung und zur Wahrung der Demokratie.

Die Trauerhalle steht jetzt zweideutig für den Erhalt und auch den Tod durch verlorene Kämpfe für Menschenrechte in aller Welt. Ein Denkmal, das heute für die Bewahrung der Demokratie steht, aber von einem ehemaligen NSDAP-Parteiangehörigen, aber in Bochum geehrten Architekten des Brutalismus, geplant wurde. Ein heute besonderer Ort den Jack Tengo und ich unbedingt in einem diesmal nicht einfachen Podcast im Rahmen der gemeinsamen Reihe „Ruhrgebiet erklärt“ trotzdem mit einem Quäntchen Humor erzählen wollten.

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Nachdem ich dort war am Tag des Denkmals war es mir wichtig diesen Ort unter die Lupe zu nehmen und so schnell wie möglich herauszubringen. Gerade jetzt in der Zeit, wo ein Rechtsruck in der deutschen Gesellschaft durchgeht und eine Partei im Aufwind ist, die Demokratie in ihrem Sinne bewahren will. Sie will weg von der Erinnerungskultur, einen Schlussstrich ziehen, dabei ist das so wichtig, damit es sich nicht wiederholt. Sie will keine Nennung von Kämpfern für Menschenrechte an öffentlichen Gebäuden, wie Schulen.

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Wenn zur Disposition steht zur Wahrung der „politischen Neutralität“, wie in Sachsen-Anhalt, der Name Sophie Scholl-Grundschule steht oder Willy Brandt-Gesamtschule, dann steht unsere Demokratie nur noch auf Bruchstücken. Das waren Kämpfer für Menschenrechte, die bald nicht mehr in den Geschichtsbüchern auftauchen könnten nach dem Willen der AfD.

Es ist jetzt umso wichtiger diese Menschenrechte und die Demokratie zu wahren nach dem Ausgang der letzten kommunalen Wahlen in Nordrhein-Westfalen und anderswo. Die Menschen sollten sich nicht in den Sozialen Medien bilden, sondern sich von denjenigen aufklären lassen, die sich mit den richtigen Informationen der Geschichte auseinandergesetzt haben und dies auch studiert haben. Die Trauerhalle Havkenscheid ist nun ein kleiner wichtiger Beitrag zur Wahrung der Demokratie und Menschenrechte. Und ich hoffe, dass wir da ein klein wenig beitragen konnten:

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Kurzinfo zur Trauerhalle

  • Architekt: Ferdinand Keilmann
  • Glaskünstler: Egon Becker
  • Baujahr: 1960er-Jahre
  • Architekturstil: Brutalismus / Nachkriegsmoderne
  • Besonderheiten: Originaler Sichtbeton, farbige Bleiverglasung, skulpturale Formensprache
  • Standort: Zentralfriedhof Bochum
  • Denkmalschutz: Gilt als eigenständiges Werk von hoher architektonischer und künstlerischer Qualität
Die Trauerhalle Ost / Havkenscheid in Bochum ist ein besonderes Markenzeichen des Brutalismus in der Architektur – Foto: André Brune

 

Der Weg ist das Ziel über den Springorum

Es war ein schöner angekündigter sonniger Tag im September, der zwei wichtige Tage an einem einzigen verband im Jahre 2025: Kommunalwahltag in NRW und Tag des Denkmals.

Ich überredete meine Frau Ewa zu dem Vortrag zu gehen, der um 15 Uhr stattfinden sollte für die Trauerhalle. Neugierig war ich schon. Und der Springorum-Rad- und Wanderweg quert nah unserer Wohnung und führt fast bis nach Altenbochum, wo wir hin mussten.

Die Trauerhalle interessierte mich brennend, nachdem ich hauptsächlich offene Kirchen auf der Denkmalkarte sah. Eine Menschenrechts-Bibliothek mitten in Bochum? Davon habe ich gar nichts mitbekommen. Also musste ich es doch sehen!

Wir wanderten sehr schnell und genossen die Sonne. Wie üblich ist man nicht allein im Ruhrgebiet, wenn man wandert. Irgendwen trifft man immer, den man kennt. Der Pott ist eben kleiner als gedacht. Dadurch wurde unser Gang schneller. Aber wird schafften es knapp pünktlich um 15.01 Uhr durch das Fritz Bauer Forum zu „marschieren“ und kam kurz vor dem Vortrag durch die Moderatorin Magdalena Köhler ein und ergatterten noch ein paar Stühle, die sich langsam füllten. Die meisten waren über 60 Jahre alt. Wir waren so die zweitjüngsten. Die Moderatorin freute sich, dass doch so viele Interesse hatten an der Trauerhalle. Magdalena Köhler betreut den Veranstaltungskalender und ist zuständig für die interaktive Fritz Bauer Bibliothek im Forum.

Der Eingangsbereich des Fritz Bauer Forums mit Blick auf die ehemalige Leichenaufbewahrungshalle – Feldmark 107 in Bochum

Sie führte in einer knappen Stunde durch die Architektur, dem umstrittenen Architekten, die Person Fritz Bauer und die Informationen über die Gründung und das Wirken der zukünftigen Fritz Bauer Forums durch die Buxus Stiftung hier mitten in Bochum, im Ruhrgebiet, wo Fritz Bauer wahrscheinlich nie war und auch keinen Bezug zu hatte. Einige mussten sich auf die Treppe setzen, die hoch in die „Betongalerie“ ging, wo die Bibliothek der Menschenrechte zu Recherchezwecke aufgebaut wurde ohne das Denkmal von innen zu beschädigen.

Magdalena Köhler erzählt engagiert über die Geschichte der Trauerhalle und dem neuen Fritz Bauer Forum

Anschließend führte sie uns durch die Räume, der alten Friedhofsgärtnerei- und Verwaltung, sowie der Leichenhalle, wo heute Lese-, Vortragssaal, Begegnungsstätte, ein Raum für eine Kunstausstellung und ein Studio zum Podcasten entstanden ist, der auch gemietet werden kann. Wir hätten uns auch die Bibliothek nochmal genauer angesehen, aber wir wollten unbedingt doch unsere demokratischen Rechte wahrnehmen. Es war denkbar knapp. Aber um kurz vor 18 Uhr gaben wir unsere demokratische Stimme ab, die das Fritz Bauer Forum bewahren möchte in ihren Aufgaben durch Bildungsmaßnahmen für Schulen, Vorträgen, Kunst, Lesungen und anderen Veranstaltungen.

Übersicht der Projekte, die das Forum macht

Eine kurze Geschichte vom Standort, dem Stadtteil Havekenschede (Quelle Wikipedia)

Havkenscheid sagte meiner Frau nichts, obwohl sie seit 2006 in Bochum lebt. Aber auch ich musste mich erstmal schlau machen. Es ist früher ein Stadtteil von Altenbochum gewesen. Er war nicht mal der Rede wert. Dort stand ein kleines Rittergut mit fünf Gehöften. In einer Urkunde um 1340 fand sich ein Theodoricus de Havekenschede, knapp ein Jahrhundert später ein Diderich. Das Rittergut von und zu Hevekenschede in seiner erstmaligen Erwähnung wechselte über die Jahrhunderte mehrfach die Besitzer.

Dann gab der Sohn Dirichs wohl das Gut an einen Wilhelm van Liborch ab um 1470. Die Tochter vom Melchior von Havkenscheid namens Elisabeth brachte das Gut in die Ehe mit Goswin von Düngelen ein, der auch das Haus Dahlhausen besaß, der fortan zum Adelsitz erhoben wurde. Havkenscheid wurde verpachtet bist 1809 die Familie Schragmüller es pachteten mangels Nachwuchs.

Einer der letzten Besitzer war ein Köhler. Der wohl mit Holzkohle so wenig verdiente, dass das Haus verfiel. 1921 kaufte es die Stadt Bochum. Eingemeindet wurde Altenbochum, das erstmalig um 900 in einer Urkunde der Abtei Werden erwähnt wurde, wo Havkenscheid zugehörig war, jedoch erst 1926. Doch die Instandsetzung war wohl teurer als gedacht. Die Bomben des zweiten Weltkrieg zerstörten es in dieser Hinsicht leider nicht, aber die städtischen Bauplanungen von 1982. Endgültig wurde es dann abgerissen. Nun steht dort ein Neubau. Das Gebiet wird durch die Autobahn A448 durchschnitten. Nichts erinnert an ein altes Rittergut außer der Name Havkenscheid, der auch die Trauerhalle anhängt auf dem Ostteil des Hauptfriedhofs.

Denkmal Trauerhalle Ost/Havkenscheid

Das Denkmal Trauerhalle Ost in Havkenscheid mit ihrer besonderen Architektur, entworfen von dem ursprünglich glühenden Nationalsozialistenarchitekten Ferdinand Keilmann (dazu später mehr) passt zweideutig perfekt als Bibliothek der Menschenrechte des Fritz Bauer Forums.

Es gibt im Internet kaum Fotos von dem Architekten Ferdinand Keilmann

Denkmalschutz für Trauerhalle in Bochum

Was mit der Trauerhalle Ost bzw. Havkenscheid in Bochum passierte war lange unklar. Sie wurde nicht mehr genutzt auf dem Hauptfriedhof. Auch die Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen entschied sich gegen die Weiternutzung. Vielleicht wegen der Form der Dornenkrone in Sichtbetonweise oder wegen der Geschichte des Architekten und baute daneben eine neue Trauerhalle. Sie bauten daneben eine moderne neue Trauerhalle, die mit hohen Zäunen leider abgeschirmt werden muss wegen der aktuellen Situation des wieder stärker werdenden Antisemitismus.

Die jüdische Trauerhalle in unmittelbarer Nähe komplett wegen der aktuellen starken Wiederaufkommens des Antisemitismus mit einem hohen Zaun abgesichert.

 

Die Denkmalschutzbehörde entschied sich die Trauerhalle Ost in Havkenscheid 2015 unter Denkmalschutz zu stellen wegen ihrer besonderen Architektur des Brutalismus der 1970er Jahre von Ferdinand Keilmann, der die Nachkriegsarchitektur von Bochum entscheidend prägte. Was aus ihr wird, wusste damals noch niemand. Genutzt als Trauerhalle wurde sie bis 2019.

Eine tolle Bibliothek füllt den Raum der Trauerhalle mit Sitzgelegenheiten in den Betonnischen

Die Dach-Betondornenkrone drohte jedoch durch Wildwuchs und Regennässe zerstört zu werden. Der angrenzende Gebäudekomplex der Friedhofsgärtnerei und Leichenhalle verfiel zusehends zu einem Lost Place.

Die Gebäude verkamen langsam zu einem Lost Place

Doch dann wurde Dr. Irmtrud Wojak, selbst aus dem Ruhrgebiet stammend, auf die Trauerhalle und dem angrenzenden Gebäudekomplex aufmerksam. Sie dachte bestimmt, dass es genau der richtige Fleck ist dort das geplante Fritz Bauer Forum zu errichten. Und sie hat wahrlich recht gehabt!

Die Rollups über das Fritz Bauer Forum

Eine Trauerhalle, die von einem glühenden Nationalsozialistenarchitekten als Abschluss vor der Rente entworfen wurde. Ferdinand Keilmann prägte auch die Stadt Bochum im Wiederaufbau. Der große Hauptfriedhof mit seiner Trauerhallenarchitektur der 1930er Jahre der Nationalsozialisten bekam ein Gegenstück von einem ehemaligen glühenden Mitläufer. Der Entwurf der kleinen Trauerhalle Havkenscheid wirkt wie eine Entschuldigung am Ende seines Arbeitslebens als Architekt. Besser kann es für die Gründung des Fritz Bauer Forums an dieser Stelle von der Geschichte, dem Ort und die aktuelle Situation nicht sein.

Der Eingangsbereich zur Trauerhalle-Bibliothek

Gebaut wurde die Trauerhalle als Ausweichtrauerhalle, um weite Wege zu sparen zum Hauptfriedhofsteil Ost. Ebenfalls unter Denkmalschutz steht schließlich auch die große Trauerhalle, die 1935 eröffnet wurde am Freigrafendamm. Ihre Architektur und das Ensemble zeigt einmalig in Deutschland die Friedhofsarchitektur der Nationalsozialisten. Bochum wurde ein Spielfeld für Naziarchitektur, auch später bei den Bunkerbauten.

Die große „Nazi“-Trauerhalle am Haupteingang zum Friedhof

In den Planungen wurde die Trauerhalle von innen behutsam angepasst mit Stahlregalen für eine „Bibliothek für Menschenrechte“. Die Biographie von Fritz Bauer, geschrieben von Dr. Irmtrud Wojak, steht in mehreren Regalmetern. Hier kann recherchiert, geforscht und gelesen werden. Wo früher die kalten Leichen ungeheizt für eine kurze Zeit beherbergt wurden, bevor sie dann auf den Friedhof beerdigt wurden, kommen nun die Lebenden, um zu bleiben. Sie haben heute den Vorteil einer wärmenden Heizung.

Der Gebäudekomplex

Der gesamte Friedhofsbaukomplex wurde neu gestaltet, wo früher die Friedhofsgärtner und Gärtnerinnen ihre Pause verrichteten, während im anderen Trakt mit Blick auf die Trauerhalle die Toten vor der letzten Ruhestätte ein letztes Mal aufgebahrt wurden. Es gab dort wirklich getrennte Pausenräume für Männer und Frauen!

 
Blick auf die Dachkonstruktion von innen

„Brutale“ Architektur und Geschichte

Der Baustil „Brutalismus“ leitet sich nicht – wie man vermuten könnte – vom Wort „brutal“ ab, sondern aus dem französischen „béton brut“ für rohen Beton. In Deutschland sagt man „Sichtbeton“. Ein noch besseres Architektur-Beispiel in Bochum ist die Ruhr-Universität mit dem neu gebauten Stadtteil Hustadt in Querenburg Anfang der 1960er Jahre. Es wurden klare graue Betonlinien gezogen: Schnörkellos glatt und ein einfaches Schick, aber auch praktisch gebaut.

Glaskünstler Egon Becker

Durchbrochen wurde das graue Erscheinungsbild durch Glasmosaike durch Egon Becker, dem Glaskünstler, der auch in den Trauerhallen in den Stadtteilen Dahlhausen, Stiepel oder in Weitmar entdeckt werden kann.

Die Glaskunst von Egon Becker. Unten Dunkel nach oben hin hell.

Unten sind starke dunkle Farben, die nach oben hin heller werden und auch den Raum der Trauerhalle erhellen und so den grauen Beton oben auflockert.

Ich interpretiere es so, dass der dunkle blaue Himmel unten die Erde zeigt, die ja auch dunkel ist, aber nach oben hin heller wird. Wer stirbt der geht ins Dunkle, aber steigt in den hellen Himmel auf. Wenn der Verstorbene am Boden mit dem Rücken nach oben liegt, schaut er in den Himmel, dem Licht am Ende des Tunnels sozusagen. Der Glaskünstler Egon Becker hat sich da bestimmt was bei gedacht. Fragen können wir ihn ja nicht mehr. Er starb 1989. Er war Kunsterzieher u.a. an der Goetheschule, die Ferdinand Keilmann als Architekt ebenfalls entwarf.

Die Trauerhalle hatte einen überdachten Gang vom Betriebshof aus. Der allerdings nicht mehr vorhanden ist. Es war nicht denkmalgeschützt.

Das Foto zeigt die wohl frisch erbaute Trauerhalle mit der Dachkonstruktion Foto mit freundlicher Genehmigung der Stadt Bochum

Die Überdachung war deswegen, damit die Trauergäste trockenen Fußes vom Eingang der Leichenhalle rüber in die Trauerhalle gehen konnten. Jetzt steht die Trauerhalle als Gebäudekomplex für sich, was das Denkmal architektonisch betont.

Hier war die Dachkonstruktion bis zur Trauerhalle
Die Trauerhalle während der Sanierung und dem Bau des Fritz Bauer Forums

Entstanden ist sie durch die Anregung des damaligen Oberbürgermeisters Fritz Klaus Ende der 1960er Jahre. Denn der städtische Hauptfriedhof wurde erweitert und die Wege zur Trauerhalle wurden größer bis zu den Gräbern. Die Trauernden sollten kürzere Wege bekommen zu den Begrabungsstätten, gerade im kalten Winter oder bei schmuddeligen Regenwetter. Die Friedhofsfläche wurde so groß, da hätten mehrere VfL Stadien Platz gehabt.

Am Eingang des Hauptfriedhofs gab es die protzige Trauerhalle die Ende der 1920er Jahren geplant, aber in einem Nationalsozialistischen Friedhofsgesamtkonzept fertig gestellt worden ist. Der Sozialdemokratische Oberbürgermeister wollte ein Gegenstück dazu haben. Nicht protzig, eher klein und schlicht, sowie nutzbar für alle Religionen.

Ein Betonmonument der Stille

Wer vor der Trauerhalle steht, spürt sofort: Dieser Bau ist mehr als nur ein Ort des Abschieds. Die Halle wirkt wie eine Skulptur aus Beton – klar, ruhig, kraftvoll.

Ein Raum, drei Ebenen

Die Trauerhalle ist als ein einziger großer Raum konzipiert – schlicht, aber durchdacht. Sie gliedert sich in drei übereinanderliegende Zonen, die dem Gebäude ihre markante Erscheinung verleihen:

  1. Der Sockel:
    Er besteht aus vier hellen Sichtbetonstützen aus Weißzement. Zwischen ihnen sitzen dunkelgraue Betonrahmen mit großen Glasflächen. Die farbigen Bleiverglasungen von Egon Becker ergeben abstrakte Muster aus Licht und Farbe.
  2. Die Mitte:
    Darüber liegt ein breiter, waagerechter Betonteil, der wie ein schwebendes Dach wirkt. Er ragt über den unteren Teil hinaus und verleiht der Halle ihre charakteristische Schwere und Ruhe.
  3. Der obere Abschluss:
    Ganz oben thront ein mehrfach gestufter, quadratischer Betonaufsatz mit gezackter Silhouette – fast wie eine Krone aus Stein. Dahinter verbirgt sich allerdings ein schlichtes Flachdach.

Ein Bauwerk wie eine Skulptur

Bemerkenswert ist, dass der Bau bis heute weitgehend im Originalzustand erhalten ist. Nur kleinere Ausbesserungen an der Betonoberfläche wurden im Laufe der Zeit vorgenommen.

Aus Sicht der Denkmalpflege gilt die Trauerhalle als herausragendes Beispiel des Brutalismus – einer Architektur, die Beton nicht versteckt, sondern bewusst zeigt. Ihre klare Formensprache, das Spiel von Licht und Material und die skulpturale Wirkung machen sie zu einem besonderen Zeugnis der Sepulkralkultur der 1960er- und 1970er-Jahre.

Vor der Sanierung sah es nicht gut aus für den Beton oben von der Trauerhalle

Ein stilles Meisterwerk

Während die Hauptanlage des Friedhofs noch vom monumentalen Stil früherer Zeiten geprägt ist, wirkt Keilmanns Halle modern, fast poetisch. Sie steht für einen Wandel im Umgang mit Tod und Erinnerung – weg vom Pompösen, hin zu einer ehrlichen, stillen Architektur, die Raum lässt für Nachdenken und Abschied.

So sind die Räumlichkeiten von dem Fritz Bauer Forum früher gewesen

Der Entwurf der Trauerhalle stammt von Ferdinand Keilmann. Die Ausführung fand jedoch erst nach der Pensionierung Keilmanns 1973 und 1974 durch die Firma Philipp Holzmann statt. Die planerische Leitung oblag dem Dipl.-Ing. Hans-Rolf Dönges, welcher sich am ursprünglichen Entwurf von Ferdinand Keilmann orientierte.

Der Bau der Bibliothek durfte nicht das Denkmal beeinträchtigen

Im April 2015 wurde die Trauerhalle Havkenscheid schließlich als Denkmal aufgelistet als Zeugnis des Werkes des prägenden Architekten und ehemaligen Nachkriegs-Baumeisters der Stadt Bochum Ferdinand Keilmann.

Ein Plan zeigt, wie groß der Hauptfriedhof ist

Die Buxus-Stiftung – Bildung, Erinnerung, Demokratie

Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was sich hinter der alten Trauerhalle in Bochum verbirgt, außer eben einer Trauerhalle, die zum Denkmal wurde. Erst am Tag des offenen Denkmals bin ich nun auf die Buxus-Stiftung gestoßen – und war sofort beeindruckt. Ohne sie gäbe es das Fritz Bauer Forum überhaupt nicht.

Gegründet wurde die Stiftung 2013 von Dr. Irmtrud Wojak, einer Bochumerin mit beeindruckender Vita. Sie hat eine umfassende Biografie über Fritz Bauer geschrieben – jenen Juristen, der den Auschwitz-Prozess möglich machte und nie müde wurde, an das „Nie wieder!“ zu erinnern.

Für Wojak ist dieses „Nie wieder!“ kein bloßer Satz, sondern ein Auftrag. Sie will aktiv daran mitarbeiten, dass die Menschenwürde, fest verankert im ersten Artikel unseres Grundgesetzes, nicht vergessen, sondern gelebt wird.

Die Buxus – Stiftung hat einen eigenen Verlag: Buxus Edition. Dort werden auch Bücher aufgelegt, die sich mit dem Thema Menschenrechte beschäftigen. Auch die Biografie von Fritz Bauer von Dr. Irmtrud Wojak ist hier zu kaufen. (Unten sind alle Links)

Mein Schatten zeigt: Ganz wichtig dieses Fritz Bauer Forum!

Vom Ruhrgebiet in die Welt – und zurück: Dr. Irmtrud Wojak

Bevor Dr. Wojak die Stiftung gründete, arbeitete sie viele Jahre in Latein- und Mittelamerika. Dort lernte sie Menschen kennen, die um ihre Rechte kämpfen mussten, und schrieb ihre Dissertation über politische Gegner des NS-Regimes und Überlebende des Holocaust.

2013 gründete sie schließlich die Buxus-Stiftung, benannt nach dem widerstandsfähigen Buchsbaum – ein Symbol für Stärke, Erneuerung und Standhaftigkeit. Finanziert wird sie durch öffentliche Mittel und Partner wie Vorwerk oder die NRW-Stiftung, die auch das Fritz Bauer Forum unterstützte.

Ziel der Stiftung ist es durch Bildung die Demokratie und Erinnerungskultur zu bewahren und Menschenrechte schützen – in Deutschland und weltweit.

Oder kurz gesagt: Bildung. Erinnerung. Demokratie.

Die Stiftung gibt den Menschen eine Stimme, denen Unrecht widerfahren ist – damals wie heute. Sie versteht sich als Ort des Dialogs, der Aufklärung und der Verantwortung.

Das Fritz Bauer Forum – ein Ort der Begegnung

In Bochum hat die Stiftung ihren passenden Ort gefunden für ihre Idee des Fritz Bauer Forums. Hier treffen Architektur, Geschichte und Bildungsarbeit aufeinander. Die einst leerstehende Trauerhalle vom umstrittenen, aber Bochum prägenden Architekten Ferdinand Keilmann wurde liebevoll umgebaut – ohne ihren ursprünglichen Charakter zu verlieren.

Immer wieder sind spannende Vorträge zu bestimmten Themen

Heute befinden sich dort eine moderne Bibliothek, Ausstellungsräume. Es werden angeboten Workshops, Schulprogramme und ein Archiv mit Biografien von Überlebenden und Geschichten der Menschenrechtsbewegung. Zwischen den Bücherregalen laden Leseecken und offene Treppen dazu ein, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen – und über die Gegenwart und das Gestalten der Zukunft nachzudenken.

Warum gerade Bochum?

Bochum war kein Zufall. Als gebürtige Bochumerin wusste Dr. Wojak um die Bedeutung dieser Stadt – ein Ort, der seit über 100 Jahren von Migration, Industrie und einem stetigen Strukturwandel geprägt ist. Mit der Ruhr-Universität, dem kulturellen Erbe des Bergbaus und seiner offenen Gesellschaft ist Bochum der ideale Standort für ein Forum, das Demokratie, Vielfalt und Erinnerungskultur fördern will.

Der angrenzende ehemalige Verwaltungsbau aus den 1970er-Jahren wurde nicht abgerissen, sondern in das Gesamtkonzept integriert. So entstand ein Kommunikationshaus, das Geschichte bewahrt und gleichzeitig Zukunft gestaltet.

Nie wieder ist jetzt

Mit der Buxus-Stiftung und dem Fritz Bauer Forum hat Dr. Irmtrud Wojak einen Ort geschaffen, der zum Nachdenken anregt – über Menschlichkeit, Verantwortung und den Wert der Demokratie.

Sie hat das Leid vieler Menschen, das Unrecht und die Folgen von Krieg und Diktatur in einer einzigen Trauerhalle zusammengeführt – und daraus einen Ort der Hoffnung gemacht.

Die Buxus-Stiftung hat den eigenen Verlag Buxus Edition zum Verlegen von Büchern zum Thema Menschenrechte und Wahrung der Demokratie. Jede Veranstaltung kann durch einen Live-Stream auch bequem von zu Hause aus angesehen werden. Das Forum ist auf den modernsten Stand und versucht mit allen Mitteln die Bildung weiterzugeben.

Auch Räume können angemietet werden, sowie auch das Podcast-Studio. Internationale Künstler sind eingeladen Ausstellungen im Laufe des Jahres mitzumachen, die das Thema Menschenrechte auf die Agenda geschrieben haben.

Denn, um es mit den Worten Fritz Bauers zu sagen:

„Nichts gehört der Vergangenheit an – alles ist noch Gegenwart und kann wieder Zukunft werden.“

 Live-Streams: Veranstaltungen digital erleben ▶ Fritz Bauer Forum

Förderer der Buxus-Stiftung ist auch Vorwerk

Wer einen Vorwerk Staubsauger oder Thermomix kauft, gibt also einen kleinen Teil zur Bewahrung der Menschenrechte und Demokratie dazu, denn einer der Vorwerk Brüder unterstützt die Buxus-Stiftung. Die Beweggründe liegen in der Geschichte der traditionellen Firma für Haushaltsgeräte.

Vorwerk wurde 1883 gegründet. Aber auch die Staubsaugerfirma wurde in den 1940er Jahren auf die Produktion von Munition für den Krieg der Nationalsozialisten umgestellt. Statt die Alliierten aufzusaugen wurde scharfe Munition und Bomben hergestellt von Zwangsarbeitern an der Fabrikstandorten.

Eine Anekdote von Magdalena Köhler war, dass es französische Zwangsarbeitern gelungen war Bomben so zu präparieren und sabotieren, dass sie beim Angriff auf sowjetische Städte keine Explosion gab. Alle waren Blindgänger. Leider kam das natürlich heraus. Zehn Franzosen wurden aus dem Werk von der Gestapo geführt und wurden nicht mehr wiedergesehen…

Im Zuge der Wiedergutmachungszahlungen für Zwangsarbeiter, hat Vorwerk als einer der ersten sich geöffnet. Das Unternehmen hat seine dunkle Geschichte aufgearbeitet.

 

Fritz Bauer – Der Mann, der das Schweigen brach

Uploaded a work by Fritz Bauer Institut / A. Mergen from https://www.fritz-bauer-institut.de/fileadmin/editorial/publikationen/einsicht/einsicht-05.pdf

Fritz Bauer (1903–1968) war Jurist, überzeugter Demokrat, Verteidiger der Weimarer Republik und Überlebender des Nationalsozialismus. Aufgewachsen in einer liberal-jüdischen Familie in Stuttgart, verstand er sich selbst als glaubenslos, aber tief demokratisch. Schon als Student kämpfte er für die Werte der Weimarer Republik – und wurde damit früh zum Feindbild der Nazis.

Mit nur 26 Jahren wurde Bauer 1930 der jüngste Amtsrichter Deutschlands. Nach der Machtübernahme 1933 wurde er verhaftet, später aber wieder freigelassen – aus bis heute ungeklärten Gründen. 1936 gelang ihm die Flucht nach Dänemark, später nach Schweden. Dort arbeitete er im Exil eng mit dem späteren sozialdemokratischen Bundeskanzler Willy Brandt zusammen und gründete die Zeitschrift Sozialistische Tribüne.

1949 kehrte Fritz Bauer nach Deutschland zurück. Zunächst Landgerichtsdirektor in Braunschweig, wurde er 1956 Generalstaatsanwalt in Hessen. Von dort aus kämpfte er unermüdlich für Gerechtigkeit und Aufklärung der NS-Verbrechen – oft gegen den Widerstand einer Justiz, die noch von alten Nazi-Kadern geprägt war. „Wenn ich mein Dienstzimmer verlasse, betrete ich feindliches Ausland“, sagte er einmal über seine Arbeit.

Nazijäger Bauer führt zu Adolf Eichmanns Verhaftung

Fritz Bauer hatte Informationen bekommen, wo sich der „Endlösungsplaner“ Adolf Eichmann aufhielt. Er übergab 1960 die Information dem israelischen Geheimdienst Mossad, die ihn mit einer spektakulären Entführungsaktion nach Israel entführten und ihn dort vor Gericht stellten. Dort kamen viele Dinge ans Tageslicht, die in der Form damals wahrscheinlich nicht in Deutschland machbar gewesen wäre.

Der Auschwitz-Prozess und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen

Bauer war der zentrale Initiator des Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963–1965). Gegen massiven Widerstand sorgte er dafür, dass die Täter des Konzentrationslagers Auschwitz vor Gericht gestellt wurden. Auch wenn viele Angeklagte nur wegen Beihilfe zum Mord verurteilt wurden, gilt Bauers Einsatz als Wendepunkt: Er zwang die deutsche Gesellschaft, sich mit der eigenen Schuld auseinanderzusetzen.

Er trieb außerdem Verfahren gegen NS-Mediziner, Juristen und Wehrmachtsangehörige voran und setzte sich für die Rehabilitierung der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 ein. Sein berühmtes Zitat aus dem Remer-Prozess lautet:

„Ein Unrechtsstaat, der täglich Zehntausende Morde begeht, berechtigt jedermann zur Notwehr.“

Vision eines humanen Strafrechts

Neben seiner juristischen Arbeit war Bauer ein Vordenker moderner Strafrechtspolitik. In seinem Hauptwerk Das Verbrechen und die Gesellschaft (1957) plädierte er für ein Rechtssystem, das auf Resozialisierung statt auf Strafe setzt – ein radikaler Gedanke seiner Zeit.

1961 gehörte er zu den Mitbegründern der Humanistischen Union, die heute noch den Fritz-Bauer-Preis für Zivilcourage und Rechtsstaatlichkeit vergibt.

Das Vermächtnis ist das Fritz Bauer Forum

Tod und Vermächtnis

Am 1. Juli 1968 wurde Fritz Bauer tot in seiner Frankfurter Wohnung gefunden. Offiziell wurde Herzversagen durch Vorschädigungen am Herz plus Einnahme von Schlafmitteln und eine Bronchitis festgestellt. Doch bis heute wird über die Umstände seines Todes spekuliert. Sicher ist: Ohne Fritz Bauer hätte die Bundesrepublik ihre NS-Vergangenheit noch länger verdrängt. Er bleibt einer der wichtigsten Wegbereiter für ein demokratisches und selbstkritisches Deutschland. Umso wichtiger ist er für das Forum für Menschenrechte der Namensgeber in und um die Trauerhalle Havkenscheid.

Schattenwand – wir hören alle zu

Fritz Bauer hat mit dem Ruhrgebiet nie etwas zu tun gehabt. Er wurde hier nicht geboren, hat es wahrscheinlich nie besucht. Aber jetzt wird er hier im vielfältigen Ruhrgebiet statt in seiner letzten Wirkungsstätte Frankfurt mit einem Forum für Menschenrechte geehrt für seine Arbeit als „Nazi-Jäger“, wie er genannt wurde. Er hatte das Treten der Menschenrechte unter den Nationalsozialisten selbst durch einen Aufenthalt im Konzentrationslager erfahren umso mehr kämpfte er für ein „Nie wieder“. Er sollte als Vorbild in der heutigen Gesellschaft gesehen und nicht vergessen werden.

Fritz Bauer hat den Artikel 1 vom Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, das 1949 prägend für den Wandel eines neuen demokratischen Staates in Europa war, weithin sichtbar an der Fassade des Justizgebäude in Frankfurt, seinem Arbeitsplatz als Generalstaatsanwalt in Hessen, angebracht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

Nun kommt ein anderer Mann ins Spiel, der die Trauerhalle entworfen hat und Anhänger der Nazis war, die Fritz Bauer Zeit seines Lebens vor Gericht stellen wollte.

Architekt Ferdinand Keilmann – Von der „Welthauptstadt Germania“ zum Stadtgestalter in Bochum

Ferdinand Keilmann steht für die Bochumer Nachkriegsarchitektur, wie kaum ein anderer. Viele seiner Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Doch seine Biographie ist mehr als nur eine Erfolgsgeschichte, sondern es stellen sich viele schwierige Fragen zur Vergangenheit seines Schaffens.

Vom Musikersohn zum Architekten des NS-Staates

Geboren am 24. Juli 1907 in Würzburg, war Keilmann das älteste Kind eines Gymnasiallehrers und Musikprofessors. Eine Rachitis-Erkrankung machte ihn schwerhörig. So konnte er nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten, was er sich gewünscht hatte. Er entschied sich für das Bauen von Gebäuden.

Nach einer Tischlerlehre studierte Keilmann Architektur in Offenbach, Aschaffenburg und Weimar – an der Nachfolgeinstitution des legendären Bauhauses. Einer seiner Lehrer war Ernst Neufert, später ein bedeutender Theoretiker des modernen Bauens.

Doch Keilmanns Weg nahm früh eine politische Wendung. Da beginnt die schwierig Einschätzung seiner Person: Schon 1932 trat er in die NSDAP ein. In Aschaffenburg arbeitete er nach 1934 als Pressewart der Ortsgruppe. Ab 1936 war er als Architekt für die Reichsluftwaffe tätig, plante Offiziersheime und Wohnhäuser auf Sylt, später Kasernen in Berlin. War er nur karrieregeil und wußte, dass er dies auf dem Weg als Parteiangehöriger ohne Probleme machen konnte.

Planer für Hitlers „Germania“

Ab 1939 arbeitete Keilmann im Umfeld von Albert Speer, dem Chefarchitekten des Regimes. Gemeinsam mit Kollegen plante er am Südbahnhof für „Germania“, Hitlers gigantische Vision einer „Welthauptstadt“. In dieser Zeit war Keilmann Teil eines Systems, das Architektur als Ausdruck von Macht, Kontrolle und Ideologie verstand. Er muss den Weg der Partei gegangen sein. Er musste wissen, was sich im Hintergrund abspielte als es um Bauten in der Kriegszeit nur noch mit Zwangsarbeitern und ihrem Schicksal geht. Er war Mitwisser. Doch vielleicht hat er nie selbst geschossen. Wahrscheinlich war er dennoch einer derjenigen, der wusste, wohin die Zwangsarbeiter gingen, wenn sie nicht mehr fähig waren die Arbeiten auszuführen, nämlich in den Tod.

Zweimal entnazifiziert – und dann Karriere in Bochum

Nach Kriegsende geriet Keilmann in die Mühlen der Entnazifizierung. Ungewöhnlich ist, dass er gleich zwei Mal die Verfahren durchmachen musste, 1947 und 1948. Beide Verfahren überstand er und erhielt auch die Zulassung als Architekt. 1950 holte ihn Stadtbaurat Clemens Massenberg ins Hochbauamt der Stadt Bochum.

Dort begann Keilmann seine produktivste Phase. In den 1950er Jahren entstanden zahlreiche öffentliche Gebäude, z.B. das leider abgerissene Stadtbad und das Hochhaus der Stadtwerke Bochum, das heute unter Denkmalschutz steht, sowie Schulen, verschiedene Trauerhallen und Verwaltungsbauten, die heute als typische Vertreter der Nachkriegsmoderne gelten. Sein letztes Architekturwerk war vor der Pension die Pläne für die Trauerhalle Ost in Havkenscheid, die er selbst nicht mehr ausführen konnte.

 

Zwischen Anpassung und Aufbau

Mein Schatten zeigt: Ganz wichtig dieses Fritz Bauer Forum in Bochum!

Ferdinand Keilmann war kein einfacher Charakter, und seine Biografie ist kein Heldendrama. Er war Architekt in zwei völlig unterschiedlichen Systemen – und er passte sich beiden an. In der NS-Zeit arbeitete er an den Prestigeprojekten des Regimes, nach 1945 am Wiederaufbau einer demokratischen Stadt.

Vielleicht liegt genau darin das Spannende an seiner Geschichte: Sie zeigt, wie brüchig die Grenzen zwischen Schuld, Mitläufertum und Neubeginn in der Nachkriegszeit waren.

Er musste gewusst haben, dass er für Architekturprojekte in Kriegszeiten verwendete Zwangsarbeiter in den Tod geschickt hat, wenn sie zu schwach wurden. Er muss nicht selbst geschossen haben. Es reicht das anderen, die es tun mitzuteilen. Das ist nun reine Spekulation, aber bei der „industriellen Verwertung“ von „Menschenmaterial“ im zweiten Weltkrieg, um das System am Laufen zu halten, war jedes Mittel recht und die Schwächsten zogen immer den kürzeren. Er war Mitglied in der NSDAP seit 1932. Lebte wahrscheinlich auch durch Überzeugung die Rassentheorien. Er machte durch die Parteimitgliedschaft eine große Karriere und die ging fast nahtlos in Bochum weiter durch den Baudezernenten Clemens Massenberg. Sie mussten sich gekannt haben schon aus Berliner Zeiten. Clemens Massenberg sorgte für den Neubau der Innenstadt von Bochum und prägte sie so, wie sie heute zu sehen ist.

Diverse Kunstfotografien setzen die Trauerhalle ganz besonders mit ihrem Betoncharakter in Szene

Massenberg wollte breite Straßen, zweckgebundene Wohn- und Geschäftshäusern, die schnell aufgebaut werden konnten. Alte Fachwerkhäuser, bis auf eins, in der heute die Gaststätte Rietkötter ist, sollten verschwinden. Er dachte an die Zukunft des Automobils. Ferdinand Keilmann war eine große Unterstützung für Massenberg. Er entwarf auch das leider schon abgerissene neue Stadtbad in der Innenstadt, sowie das Hochhaus in der modernen Stahlskelettbauweise für die Stadtwerke Bochum, das auch unter Denkmalschutz steht. Des Weiteren entstanden unter seiner Leitung eine große Anzahl Schulen (u. a. Neulingschule, Rosenbergschule, Erweiterungsbau Goetheschule) und weitere Trauerhallen (Stiepel, Dahlhausen, und Gerthe). Darüber hinaus plante er den neuen Rathaussitzungssaal sowie die Errichtung der Aussichtsplattform im Turm der Burg Blankenstein (Hattingen). Ferdinand Keilmann entwarf auch den Grabstein für Clemens Massenberg auf dem Hauptfriedhof als dieser 1954 starb. Er musste Massenberg unendlich dankbar gewesen sein, um von der eher dunklen Schattenseite seines Tuns vor dem Ende des Weltkriegs, neues wieder aufleben zu lassen, das lange Bestand haben sollte. Das ist ihm auch gelungen.

Sein letzter Auftrag vor der Beamtenpension war der Entwurf der Trauerhalle Ost in Havkenscheid als Gegenentwurf für die große Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof, die in der Zeit der Nationalsozialisten architektonisch pompös, von weitem sichtbar errichtet wurde. Sie wurde zwar schon Ende der 1920er Jahre geplant. Aber bei den Baumaßnahmen wurden entsprechende angepasste Änderungen vorgenommen. Sie ist auch unter Denkmalschutz und gilt als einmalig für die Friedhofskultur der 1930er Jahre in ganz Deutschland. Keilmann hat als Architekt im Hochbauamt der Stadt Bochum zwischen 1950 und 1972 einen erheblichen Beitrag zum Stadtbild geleistet.

Keilmann starb am 7. September 1979 in Bochum – als anerkannter Architekt, aber mit einer Vergangenheit, die bis heute Fragen stellt. Begraben wurde er, wie sollte es auch anders sein, auf dem Hauptfriedhof ganz in der Nähe seines letzten Architekturentwurfs der Trauerhalle Ost in Havkenscheid.

„Flaschengefühle“ im Vortragssaal vom Fritz Bauer Forum

Da hat der Clemens Massenberg in ihm einfach einen guten Architekten gesehen, der Bochum von den kleinen zerbombten dunklen Fachwerkgassen hin zu einer brummenden luftigen Großstadt umbaut. Ob das ein Augenschmaus ist, sei dahin gestellt. Jede Stadt hat interessante Dinge zu erzählen, ob schön oder nicht.

Verführung muss durch Bildung bekämpft werden

Fritz Bauer würde sich im Grab umdrehen, wenn er sehen würde, wie sich unsere heutige Gesellschaft so leicht verführen lassen durch die sozialen Medien und den gleichen Parolen, die die Nationalsozialisten in den 1920er und 1930er Jahren bei den Wahlen genutzt haben. Aufklärung, Bildung und das Wahren der Demokratie ist umso wichtiger geworden gerade in der jungen Generation, denn die alten, die es selbst erlebt haben, sind bald nicht mehr da.

Die junge Generation kennen den Namen Fritz Bauer nicht. Sie können nicht wissen, dass er als Generalstaatsanwalt in Frankfurt den Auschwitzprozess angestoßen hat und viele noch in den Bundesbehörden tätige Nazis fangen wollte. Er hat dadurch auch die sogenannte 68er Generation angestoßen, die ihre Eltern fragten, was sie da eigentlich totschweigen, warum sie manche Dinge aus der Kriegszeit verschweigen. Die Verkrustung der alten Nazistruktur innerhalb der Bundesrepublik war groß. Der Staat musste beim Neustart funktionieren. Es wurde entnazifiziert, um Lehrer, Manager, Verwaltungsangestellte, Politiker, Juristen, Anwälte, Richter und viele andere Zivilisten, die auch direkt oder indirekt Täter waren, den neuen Staat, die Bundesrepublik Deutschland zu gründen, um gegen den neuen Feind des Westens, nämlich Stalin und der Kommunismus, einen neuen Verbündeten zu haben. Darunter gehörte auch der Architekt der Trauerhalle Ferdinand Keilmann. Ein entnazifizierter erfolgreicher Architekt, der heute wahrlich seine denkmalgeschützte Spuren hinterlassen hat in Bochum.

Der Vortragssaal

Kleiner Film-Tipp:

Die Serie „Deutsches Haus“ befasst sich mit den Auschwitz-Prozessen sehr eindringlich. Inhaltlich geht es um eine junge Dolmetscherin, die für die Auschwitz-Prozesse von Fritz Bauer angestellt wird, um vom polnischen in die deutsche Sprache vor Gericht zu übersetzen. Sie selbst findet nach und nach raus, warum sie so gut polnisch kann und wo sie aufgewachsen ist, doch es verdrängt hat, weil sie zu jung war.

Iris Berben spielt eine Auschwitz-Überlebende sehr eindringlich. Sie war in der Nebenrolle so oscarreif. Mir stockte bei ihrer Spielart der Überlebenden der Atem und ich hatte einen Klos im Hals.

Kunst spielt mit dem Gebäude

Wer sich also mit dem Thema beschäftigen möchte, sollte sich auf Disney+ die Serie anschauen:

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Zitat von Fritz Bauer

„Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas tun, dass sie nicht zur Hölle wird.“ 

Dieses Zitat von Fritz Bauer soll künftig über dem Eingang der ehemaligen Trauerhalle stehen, als Aufforderung und Hoffnung für die Menschen. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis Fritz Bauers Wirken entsprechend gewürdigt wurde. Ich mache dies jetzt in meinem Blog. Er ist hier im Ruhrgebiet, dem Gebiet der Vielfalt, in der Stadt Bochum angekommen und wird auf eine besondere Art gewürdigt, was wir der Idee von Dr. Irmtrud Wojak zu verdanken haben.

Ganz ehrlich: Das Forum ist zur richtigen Zeit errichtet worden. Irmtrud Wojak würdigt damit nicht nur das Wirken von Fritz Bauer, sondern Alle, die Menschenrechte verteidigen, sowie alle Überlebenden in der Welt, aber auch alle Toten, die durch Krieg und Autokratie, wo Menschenrechte nicht zählen, mit diesem Fritz Bauer Forum eine Anlaufstelle der Aufklärung und Wahrung für die Zukunft. Das ist ein großer Chapeau mit viel Respektschampus! Das ist Bundesverdienstkreuzwürdig!

Abschließend ist folgender Satz von Dr. Irmtrud Wojak sehr zu Herzen zu nehmen und auf jeden Fall für sich mitzunehmen, aufzustehen für den Widerstand für die Überlebenden. Ich will es weitergeben für die, die nicht überlebt haben mit diesem und auch den ein oder anderen Podcast zusammen oder ohne Jack Tengo, der genauso dahinter steht. Egal wie viele es nun gehört haben oder hören werden oder diese Zeilen gelesen haben oder nicht:

„Fritz Bauer war die Stimme des Widerstands der Überlebenden im Nachkriegsdeutschland.“

Dr. Irmtrud Wojak
Historikerin und Gründerin des Fritz Bauer Forums

 

Der kurze einprägsame und erstaunliche Vortrag über das Denkmal und den neuen Inhabern von Magdalena Köhler war augenöffnend und horizonterweiternd. Ich habe meinen Teil dazu beitragen wollen. Die Idee von Dr. Irmtrud Wojak die Trauerhalle zu einer Bibliothek der Menschenrechte zu machen finde ich sehr ehrenswert. Bochum hat nun einen ganz besonderen Ort für eine Erinnerungskultur bekommen, einem Ort von Bildung, die zum Erhalt der Demokratie führen soll. Ein Ort, den trotz der politischen Situation, auf jeden Fall bewahrt werden muss.

Hätten die Alliierten den Krieg gegen Deutschland nicht gewonnen, wo wäre der Weg der Menschenrechte hingegangen? Eine Frage, die wir zum Glück nicht beantworten müssen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte auch das Fritz Bauer Forum und erklärte: „Demokratie verlangt Wachheit. Und sie erlaubt keinen Rückzug, sie will Einmischung, um ihretwillen, nicht um der Empörung willen. Diese Haltung hätte Fritz Bauer sich von uns gewünscht – nein, er hätte sie erwartet!“

So schließe ich selbst mit den Worten: „Seid die Stimme des Widerstands der Überlebenden in der Welt! Seid diejenigen die Aufstehen gegen Unrecht und gegen die Lügen der Autokraten, Populisten und rechtsrückenden Lügenversteher! Steht auf und seid die Stimme des Widerstands!

Ich für meinen Teil mische mich ein. Habe Haltung. Und du?

Alle wichtigen Links und zusätzlichen Infos:

Standort

Feldmark /Ecke Kornharpener Straße
44803 Bochum

Fritz Bauer Forum 

https://fritz-bauer-forum.de 

https://fritz-bauer.bibliotheca-open.de

Förderung vom Fritz-Bauer-Forum:

NRW-Stiftung:

https://nrw-stiftung.de

***

https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/denkmal/clikahuyl0000ms0fs4m1dr6a/fritz-bauer-bibliothek-ehemalige-trauerhalle-havkenscheid

https://www.denkmalschutz.de/denkmal/fritz-bauer-forum.html

https://www.lwl-dlbw.de/de/denkmaeler-entdecken/denkmalliebe/trauerhalle-ost/

60PLUS_Trauerhalle_Havkenscheid_Diem_Fahl_Plakat.pdf

Fritz Bauer Forum – Sanierung der ehemaligen Trauerhalle Havkenscheid

Deutsche Stiftung Denkmalschutz – Ehem. Trauerhalle / Fritz Bauer Forum – Bochum

Bochum: Trauerhalle Ost auf dem Friedhof Freigrafendamm, Feldmark 107

www.architektur-geschichte.de – Trauerhalle Havkenscheid auf dem Bochumer Hauptfriedhof

Fritz Bauer Forum in Bochum – Bewegung in Bochum

Neues Zentrum für Demokratie und Menschenrechte entsteht in ehemaliger Trauerhalle – LokalKlick.eu

www.architektur-geschichte.de – Architekt Ferdinand Keilmann – Übersicht

Die Trauerhalle Ost auf dem Zentralfriedhof Freigrafendamm in Bochum – Nachkriegsarchitektur in Nordrhein-Westfalen

Trauerhalle Ost/Zentralfriedhof, BO – Egon Becker

Haus Havkenscheid – Wikipedia

Hauptfriedhof Bochum – Wikipedia

Bochum: Trauerhalle wird zum Zentrum für Menschenrechte

***

Empfehlung der Film-Serie „Deutsches Haus“ in Disney +:

Deutsches Haus – Offizieller Trailer – Jetzt nur auf Disney+ streamen | Disney+ – YouTube

***

Biographie – Links:

Fritz Bauer – Wikipedia

Ferdinand Keilmann – Wikipedia

www.architektur-geschichte.de – Architekt Ferdinand Keilmann – Übersicht

Egon Becker.de

Planungen zur Welthauptstadt Germania, an dem Ferdinand Keilmann auch einen Anteil hatte:

Welthauptstadt Germania – Wikipedia

Welthauptstadt Germania – Wikiwand

Modell der „Welthauptstadt Germania“ nach Plänen von Albert Speer (1939) | German History in Documents and Images

Welthauptstadt Germania

Berlin | Hitlers Reichshauptstadt Germania und die Geschichte

Buchempfehlung:

Dr. Irmtrud Wojak : Fritz Bauer – Biographie

Fritz Bauer 1903-1968. Eine Biografie – BUXUS EDITION

Der Verlag „Buxus Edition“

Buxus Edition | Shop – BUXUS EDITION

Abonnieren in den sozialen Medien:

youtube.com/@fritzbauerforumbochum

***

Facebook.com/FRITZBAUERFORUM 

***

Instagram.com/fritzbauerforum

***

Wer bei Veranstaltungen nicht dabei sein kann:

Live-Streams: Veranstaltungen digital erleben ▶ Fritz Bauer Forum

***

Albert Speer – Wikipedia

Welthauptstadt Germania – Wikipedia

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei – Wikipedia 

Entnazifizierung – Wikipedia

(Wer sich eingehender mit der Thematik befassen möchte, sollte nicht Wikipedia nutzen, sondern eingehenden Literatur in der nächsten Stadtbibliothek oder Buchhandlung nutzen.)

Alle Fotos sind (C) André Brune – Die zwei von der Stadt Bochum sind bei einem Podcast mit Markus Lutter vom Bildarchiv der Pressestelle vom Monitor abfotografiert worden. Danke für die Genehmigung!

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von zu laden.

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Einladung zum Mit- und Nachmachen: Vorbildliche Stolpersteinputzaktion vom 22. September bis zum 09. November 2025 in Bochum

Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte allein in Bochum seit 2004 mittlerweile 374 Stolpersteine und vier Stolperschwellen. Sie erinnern nicht nur in Deutschland an die Opfer des Faschismus. Die Patenschaften übernahmen Schulklassen, Vereine, Initiativen und auch engagierte Einzelpersonen, die sich jeweils mit der Biografie der Opfer beschäftigt haben. Stolpersteine erinnern an Jüdinnen und Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma, Menschen mit Handicap und politisch Verfolgte.

Damit die Stolpersteine schön glänzen und gut lesbar sind, müssen sie regelmäßig gereinigt werden. 2022 ist die letzte stadtweite Putzaktion vom Kinder- und Jugendring organisiert worden. Da zahlreiche Steine wieder stark verschmutzt und kaum noch leserlich sind, laden das Kommunale Integrationszentrum und der Kinder- und Jugendring zu einer neuen Stolpersteinputzaktion ein.

Möglichst viele Stolpersteine und die Stolperschwellen sollen im Zeitraum zwischen dem 22. September und dem 09. November 2025 (87. Jahrestag der Reichspogromnacht) gereinigt werden.

Gruppen und Einzelpersonen, die sich an der Putzaktion beteiligen möchten, können sich in der Geschäftsstelle des Jugendrings (E-Mail: info@jugendring-bochum.de; Telefon: 0234 – 51 64 61 56) melden und mitteilen, wieviel Zeit sie für die Aktion einbringen können und in welchem Stadtteil sie sich engagieren möchten. Putzmaterial wird vom Jugendring zur Verfügung gestellt.

Ich werde meinen Teil dazu beitragen und so viele sauber machen, wie ich kann. Denn gerade jetzt ist #niewiederistjetzt Der Faschismus greift wieder um sich und verführt die Jugend. Die letzten Kommunalwahlen zeigten es, wie sehr Menschen auf die „einfachen“ Lösungen reinfallen, die eine Alternative sein sollen, die mit den gleichen Narrativen die Menschen verführen, wie damals die NSDAP. Wohin das die Bevölkerung in Europa geführt hat, zeigen die Stolpersteine. Gunter Demnig macht weiter, weil die Gefahr des Faschismus nie verschwunden war, sondern in ganz Europa immer noch vorhanden und jetzt wieder verstärkt wurde. Sie tragen keine Springerstiefel mehr, sondern schicke Anzüge, aber reden nicht nur von Remigration, sondern auch von Mord und das Ändern der Gesetze, das Abschaffen der Demokratie!

Ich selbst hätte nie gedacht, dass die Menschen so einfach zu verführen sind, wo meine Generation schon gut aufgeklärt wurde. Aber die sozialen Medien, die KI-Technik und einfache politische Polemik greift heute wieder Menschen an, die sich gerade ihre Freiheiten gesetzlich erkämpft haben.

Auch ich fühle mich verpflichtet für die Vielfalt des Ruhrgebiets zu kämpfen. Die Stolpersteine sind für mich das Projekt, das nun umso mehr in den Vordergrund kommen wird bis zur nächsten Landtagswahl in NRW. Wer mehr über die Geschichte der Stolpersteine erfahren möchte, kann sich gern den Vortrag als Podcast ansehen, den ich aufnehmen konnte, als Gunter Demnig in Bottrop 2023 Stolpersteine verlegt hatte:

Gunter Demnig, der Initiator und Künstler stellt sich vor I Stolperstein Ruhrgebiet Podcast #1 I #63 I + Fotos I + Video – Ruhrpottologe – André Brune

Mehr Informationen zur Stolperstein-Säuberungsaktion:

Kinder- und Jugendring Bochum e.V.

Engelsburger Straße 168, 44793 Bochum

Tel.: 0234 – 51 64 61 56

Fax: 0234 – 68 33 36

info@jugendring-bochum.de

www.jugendring-bochum.de

Der Text ist aus der Pressemitteilung entstanden, sowie die Fotos stammen vom Kinder- und Jugendring Bochum e.V.

Welt – Alzheimertag 21.9. I Gedenken mit einer Bademantelchallenge an Betroffene und Aufruf für Forschungsspenden I +Videos I +Shorts I +Fotos

Hiermit möchte ich an den Welt-Alzheimertag am 21.9. in meinem Blog erinnern. Vor zwei Jahren unterstützte ich die besondere Aktion der DZNE-Stiftung in Instagram: Die Bademantel-Challenge mit zwei Videos.

Short Teil 1:

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Der Welt-Alzheimertag soll nicht nur an die an Demenz Verstorbenen oder an weltweit 35 Millionen Erkrankte erinnern, sondern auch an die Angehörigen, die täglich mit der Erkrankung umgehen müssen oder es am Ende nicht mehr schaffen und ihre Betreuung dann durch ausgebildete Pflegekräfte in Seniorenheimen übernommen werden. Auch unsere Pflegekräfte sollten an dem Gedenktag nicht ausgeschlossen werden. Sie machen großartige Arbeit!

Auch ich gehörte bis 2008 zu den Angehörigen, denn meine Großmutter väterlicherseits musste in ein Seniorenheim, weil niemand die Pflege übernehmen konnte und siechte jahrelang dahin. Sie starrte an die Decke, konnte nicht mehr sprechen, kein Gespräch mehr über alte Zeiten, kein Lächeln mehr. Nur ein letztes erstaunliches Wiedererkennen mit einem Winken bei meinem letzten Besuch, bevor sie einen Tag später eingesperrt in einem Zimmer wegen eines multiresistenten Keims starb.

Die DZNE-Stiftung habe ich bei ihrer Bademantels-Challenge nicht nur deshalb mit Videos unterstützt. Es geht der Stiftung neben der Demenzforschung auch um Parkinson- und ALS-Erkrankungen. Alle drei Krankheiten sind sehr komplex. Erst seit wenigen Jahren sind durch neueste Forschungsergebnisse neue Medikamente entstanden, leichte Verbesserungen und eine Verzögerung der Erkrankungen erreicht worden. Ein Sieg gegen diese Krankheiten – wie auch bei Krebs – ist noch lange nicht in Sicht.

Jeder meiner Leserinnen und Leser oder sogar ich selbst kann daran erkranken und schlussendlich sterben. Umso wichtiger war es mir, dem Aufruf zu der vor zwei Jahren über Instagram stattgefundenen Bademantel-Challenge zu folgen und mitzumachen, bei der auch viele Prominente mitgemacht haben. Viele Tausende Menschen haben Videos gemacht, die sie so vorher noch nicht produziert hatten. Tolle Juwelen sind dabei entstanden. Alle sind bei Instagram abrufbar unter dem Hashtag #bademantelchallenge auf Instagram:

#bademantelchallenge • Instagram

Meine Videos sind ohne lange Überlegungen entstanden. Ich habe mir ein Drehbuch ausgedacht, spielte die Hauptrolle eines Demenzerkrankten, der sich verirrt hat in seiner Stadt. Mein Freund Ralf Opiol erklärte sich bereit, mich dabei zu filmen, wie ich umherirre. Er brachte mich dann zum Seniorenzentrum des Deutschen Roten Kreuzes in Bottrop, Rottmannsmühle, an der Karl-Englert-Straße. Dort wurde ich von dem Pfleger, gespielt und im Original von Christian Rapp, der schon lange dort aus voller Überzeugung seinen Beruf ausübt, in Empfang genommen. Ihm und Ralf Opiol sowie dem DRK-Seniorenzentrum Rottmannsmühle danke ich nochmals für das Mitwirken an diesem Film, damit er so authentisch wie möglich gemacht werden konnte. Die Leiterin Beatrice Werner war sofort mit Feuer und Flamme dabei.

Pfleger Christian Rapp vom DRK Rottmannsmühle in Bottrop nimmt mich in Empfang
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Im Aufruf konnte man zwei weitere Organisationen oder Personen nominieren. Daher rief ich die Triker Gemeinschaft NRW dazu auf, mitzuwirken. Sie baten mich, den Film für sie zu machen. Also gestaltete ich es noch etwas anders. Ich wurde in Altenessen an einem alten Lost Place-Gebäude vom Triker Markus Gärtner aufgefunden und von ihm und Ralf Opiol, der wieder die Kamera auf die Situation hielt, aber auch mehr in Szene gesetzt wurde, auf ein Trike gesetzt, um mich dort ins Seniorenzentrum Altenessen der GESOB in die entsprechende Abteilung zu bringen. Auch hier gilt mein Dank für das Mitwirken an dem Video an die GESOB GmbH mit der Genehmigung des Leiters Andreas Atzler sowie den Pfleger Bryan Karmasch, der mich „versorgt“ hat.

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Wie wichtig es ist, qualifizierte Pflegerinnen und Pfleger zu haben, zeigt ebenfalls das Video. Denn es braucht viel Verständnis, Einfühlungsvermögen und vor allem Überzeugung, diese Arbeit zu machen. Ich habe vollen Respekt für ihre Arbeit, die nicht selbstverständlich ist.

Ralf Opiol fotografierte meine Videokontrolle im GESOB Seniorenzentrum Altenessen

Ich habe beide Videos nicht so fertiggestellt, wie ich es sonst getan hätte, weil sie ja für Instagram kurzfristig als Spendenaufruf gedacht waren. Ich habe sie aber gleichzeitig auch auf YouTube hochgeladen, damit sie eine größere Reichweite bekommen. Ein Blogbeitrag war zeitlich nicht möglich. Umso wichtiger war es mir, diesen heute fertigzustellen am Welt-Alzheimertag im Jahr 2025, damit ich es nicht erneut vergesse.

Fantastisches Team für das tolle Video: Ralf Opiol und Markus Gärtner von der Triker Gemeinschaft NRW

Information zur DZNE-Stiftung

Es geht bei der Stiftung neben der Demenzforschung, auch um Parkinson und ALS-Erkrankungen. Alle drei Krankheiten sind sehr komplex und haben erst seit wenigen Jahren durch neueste Forschungsergebnisse Möglichkeiten bekommen mit  neuen Medikamenten und gesammelten Forschungsergebnissen Verbesserungen und Verzögerungen. Ein Sieg gegen diese Krankheiten, wie auch bei Krebs, ist noch lange nicht in Sicht. Sie wollen eine Zukunft ohne neurodegenerative Erkrankungen. Das Gehirn ist bis heute noch nicht vollständig erforscht und wird noch einen langen Weg haben.

Die Aktion der Bademantelchallenge der Stiftung sollte Alzheimer raus aus der Tabuzone holen und mehr Aufmerksamkeit für die Forschung bringen, denn sie ist meist durch private Spenden nur möglich. In Zimmern von Alzheimererkrankten hängen oft Bilder von ihnen, wie sie früher waren. Das blühende Leben, leuchtende Augen und Familienmitglieder, die sie umarmen oder bei Geburtstagen begleitet haben, als sie noch fit waren, zeigen die Aufnahmen. Wenn man heute auf sie hinabblickt, ist es oft traurig, was aus ihnen geworden ist.

Ein gutes Pflegeheim in Bottrop: DRK Rottmannsmühle. Danke für die Unterstützung des Videos! (screenshot aus dem Video)

 

Was könnt ihr tun oder unterstützen?

  1. Wenn ihr jemanden seht, der verwirrt durch die Straßen läuft, dann ruft 112. Wenn ihr in der Verwandtschaft jemanden habt, bei dem vermehrte Vergesslichkeiten sichtbar auftauchen. Arzt aufsuchen und auf Demenz prüfen lassen!
  2. Ihr könnt die Stiftung der Deutschen Demenzhilfe jederzeit mit einer Spende unterstützten. Mehr Infos zur Stiftung und Spendenlink: https://www.dzne-stiftung.de
  3. Für mich ist die Verbreitung sehr wichtig. Denn Demenzerkrankungen sind tückisch und kaum erforscht. Ihr könnt diesen Blogbeitrag liken, kommentieren und teilen, das ebenfalls auf den Sozialen Medien und vor allem die Seite der Stiftung weiter verbreiten!
  4. Sprecht darüber mit euren Angehörigen.

Ob die Krankheit jemals gestoppt werden kann, wird sich zeigen. Wie bei Krebs ist sie heimtückisch. Sie schleicht sich an und ist plötzlich dann doch mit großen Schritten da. Die Ursachen sind noch nicht klar erforscht. Umso wichtiger ist es, dass sich diese Stiftung um die Erforschung und Verbesserung der Erkrankten kümmert. Und ihr euren Teil an dieser Sache macht. Jeder rechtzeitige Schritt ist wichtiger denn je! Danke für das Mitwirken für diese großartige Sache!

Es kann jeden treffen. Immer und überall.

Ihr Pfand hilft Obdachlosen – ein besonderer Verein I Matthias Kersting und die Aktion Bollerwagen in Bochum I +Videopodcast I +Podcast #116 I +Fotos

Ihr Pfand hilft Obdachlosen e.V. – Hilfe, die direkt ankommt

Unter dem Motto „Jede Flasche zählt“ sammelt und gibt der Verein direkt die Spende an Wohnungslose:  Getränke, Essen, Schlafsäcke und Hygieneartikel. Ich bin jetzt mitgegangen, um den Ablauf zu erleben. 

Pfand sammeln einige Obdachlose, aber nicht alle. Es gibt jedoch eine sinnvollere direktere Alternative zum Pfandspenden als sie überall herumstehen zu lassen, was in dem Moment sogar eine Ordnungswidrigkeit ist und eben Müll auf der Straße: Direkt den Pfand an eine Organisation geben, der sich dann wiederum richtig darum kümmert. So kommen mehr als nur ein paar Cents bei den Obdachlosen an.

Die Idee und Gründung

Eine besondere Idee hatten die Vorsitzenden der VfL-Fanfußballclubs Oliver Nolting vom Blue-White-Malibu-1848 und Matthias Kersting vom Bochumer Herzschlag. Sie gründeten 2021 den Verein „Ihr Pfand hilft Obdachlosen e.V.“  Während der Corona-Pandemie saßen sie bei einem Fläschchen Bier auf einer Parkbank, wie es damals üblich war und wollten etwas für die Obdachlosen machen. So beschlossen sie Pfand zu sammeln an einem Getränkemarkt. Die Suche nach einem Getränkemarkt ging los. Nachdem der erste mitmachte, kamen vier weitere dazu, so dass der Verein immer im Wechsel vor Ort an verschiedenen Stellen an einem Sammeltag den Pfand der Menschen übernahmen, die ihn gegen neue Getränke eintauschen wollten. Das System kam bei den meisten sehr gut an. Zuletzt sind über 400 € am 13.9. an einem Sammeltag zusammengekommen.

Des weiteren bot der VfL Bochum 2022 dem gemeinnützigen Verein „Ihr Pfand hilft Obdachlosen e.V. mittlerweile zwei Mal an die Pfandbecher der Fußballfans im Stadion an der Castroper Straße einsammeln zu lassen. Ein Pfandbecher kostet 2 €. Zu Ostern 2024 kamen so 2158 Pfandbecher zusammen mit einer zusätzlichen Geldspende. Das war eine gute Summe um einige Lebensmittel, Schlafsäcke und Hygieneartikel für die Obdachlosen in Bochum besorgen zu können. 

Über die Gründung und das Handeln des Vereins spricht Matthias Kersting, einer der Gründer, im Podcast. Ich lasse auch kurz die Eindrücke zweier weiterer Mitläuferinnen, Heidi und Christina Pottmeyer zu Wort kommen.

Alles könnt ihr sehen oder hören im neuen Videopodcast bwz. Podcast:

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Spontan mitgemacht bei der „Aktion Bollerwagen“

Mal im Team mitgehen und erleben, helfen und die Gesellschaft ehrenamtlich zu unterstützen!

Mein Motto: Einfach machen

Ich war für einen Spätnachmittag spontan eingeladen worden an einem heißen Tag bei ihrer „Aktion Bollerwagen“. Damit verteilen sie direkt Wasser, Obst, auch Ruck- und Schlafsäcke für die Obdachlosen. Es war direkt nach dem Podcast mit Milton Merlano über den Verein „Barrierefrei sei mit dabei e.V.“ , der schon unter #114 erschienen ist.

Ich war beeindruckt von ihrem Tun und ihrem Umgang mit den Betroffenen, um die über 99% der Menschen einen großen Bogen machen oder sie sogar beschimpfen, sie sollen arbeiten gehen statt auf der Tasche zu liegen. Doch sie liegen niemanden auf der Tasche. Sie boxen sich irgendwie durchs Leben. 

Kleine Aufmerksamkeiten sind für sie eine Besonderheit, die sie schätzen, weil sie nichts mehr haben. Sie besitzen kein Auto, keine Wohnung, geschweige denn ein Bett oder einen Kühlschrank. Wenn wir uns das bewusst machen, dann denken wir anders über sie, aber das ist ein Lernprozess bei vielen. Wohnungslose müssen betteln, um zu überleben. Das ist oft nicht einfach, besonders bei denjenigen, die gerade Obdachlos werden, also in eine unerwünschte Situation kommen, wo Stolz und Scham eine große Rolle spielen. Im Winter müssen sie Glück haben immer einen warmen Schlafplatz zu bekommen. Es kann passieren, dass wir auch eine Todesnachricht erhalten von einem erfrorenen Obdachlosen. Das war 2021 in Bochum passiert.

Machen wir uns nichts vor, schon morgen kann ein Unfall, eine schmerzvolle Trennung, Spielsucht, große Schuldenanhäufung, Arbeitslosigkeit, eine psychische Erkrankung oder einige andere schicksalsträchtige lebensverändernde Dinge dazu führen selbst in diese Lage zu kommen, und zwar schneller als man denkt.

Ich habe erlebt, wie Matthias und Heidi mit ihnen offenherzig sprechen. Wenn die Obdachlosen mit dem Vornamen angesprochen werden, sind sie sofort im Gespräch, fühlen sich respektiert und unterhalten sich über Gott und die Welt. Sie alle hatten ein Leben vor diesem Leben. Sie plaudern über Politik, die Stadt und das Wetter, wie heiß es ist, wie kalt oder regnerisch. Das Überleben hängt immer an einem seidenen Faden ohne ein vernünftiges Dach über den Kopf.

Montagsaktion

Jede Woche Montag schmieren Vereinsmitglieder am Musikforum in Bochum Brote und Brötchen mit Käse und Wurst. Kaffee wird ausgeschenkt, Süßigkeiten, Joghurt und Obst verteilt. Falls Altkleidung vorhanden ist, wird es ausgelegt und ist auch gleich schnell wieder weg.

Das ganze bezahlt der kleine, aber sehr aktive Verein Ihr Pfand hilft Obdachlosen e.V., nur ein kleiner Teil kommt von Sponsoren.

Menschen, die sich engagieren

Heidi  ist schon 78 Jahre alt. Mit Herzblut unterstützt sie den Verein seit drei Jahren. Sie erfährt viel Dankbarkeit für ihr Handeln. Sie will den Menschen in der Notlage unterstützen. Sie lief die vielen Kilometer in der Stadt als wenn sie 30 Jahre jünger wäre und würde ihr letztes Hemd abgeben, wenn sie könnte. Viel Freude erlebt sie, wenn sie die Dankbarkeit der Obdachlosen, das freudige Blitzen in den den Augen der Betroffenen sieht. Das macht dieses besondere Ehrenamt aus. Sie macht weiter, solange sie kann.

Heidi (links), Matthias Kersting, Vorsitzender (Mitte), Christina Pottmeyer (rechts)

Christina Pottmeyer ist Vorstandsmitglied vom Kreisverband der Bochumer AWO und war erstmals dabei. Sie lernte den Verein durch Matthias Kersting kennen, der sie zum Mitmachen eingeladen hatte. Für sie war es eine neue Erfahrung, direkt auf wohnungslose Menschen zuzugehen. Anfangs hatte sie Hemmungen. Diese baute sie jedoch nach und nach ab und bemerkte, dass der persönliche Kontakt eine positive Wirkung für beide Seiten erzielte.

Heute sammelt der Verein regelmäßig Pfand an sechs verschiedenen Supermärkten bzw. Getränkemärkten in Bochum. Einmal im Monat stehen dort abwechselnd in den Stadtteilen Infostände. In jedem Markt gibt es eine feste Pfanddose. Jeder Cent wird eins zu eins in Sachspenden, Lebensmittel und Getränke eingesetzt, um wohnungslose Menschen direkt vernünftig zu unterstützen.

Aktionen und Veranstaltungen

Das von dem Verein bisher zwei Mal stattgefundene Dreikönigstreffen mit Musikprogramm hat einen großen Erfolg. Beim letzten Mal 2024 besuchten 250 Betroffene die gebuchte KoFabrik in der Innenstadt. Es gab über 1.500 Waffeln und 35 Pizzableche. Dabei öffneten sich so einige Wohnungslose und erzählten ihre Geschichte. Wer sie hört bekommt Respekt und Wertschätzung. An dem Tag halfen auch der Oberbürgermeisterkandidat der SPD Jörg Lukat und der Bundestagsabgeordnete Serdar Yüksel.

Auch prominente Unterstützung gibt es: Der ehemalige VfL-Torwart Ralf Zumdick, vielen älteren Fußballkennern bekannt als „Die Katze“ ist Pate des Vereins. Auch die Damenmannschaft des VfL unterstützt tatkräftig.

Wusstest Du, dass es einen Tag der Wohnungslosen am 11.9. gibt?

Ich nicht, auch nicht das die Zahl der wohnungslosen Personen in Bochum sich von 900 im Jahr 2019 auf 1140 bis jetzt im Jahr 2025 vergrößert hat. Die Mieten werden gleichzeitig teurer. In allen Ruhrgebietsstädten ist eine Erhöhung an Wohnungslosen statistisch zu verzeichnen. Es gibt allerdings auch eine Dunkelziffer, deren Anzahl nicht anzugeben ist.

Konkrete Hilfe

Besonders bewegend war der Tod eines erfrorenen Obdachlosen 2021 in Bochum. Daraus entstand die Idee der Schlafsackpatenschaft. Für 25 Euro kann man einen „Kälterucksack“ spenden, gefüllt mit wichtigen Dingen wie Schlafsack, Isomatte und kleinen Alltagshelfern. 25 € ist nicht viel, um einen Menschen auf der Straße etwas mehr Würde und auch Überlebenschance zu geben. Es gibt den ein oder anderen, der wieder herauskommt, eine Wohnung bekommt und ein neues Leben beginnt.

Übergabe eines Schlafsacks

Wie schon erwähnt gab es am 13.9.25 eine Sammelaktion. Konkret wurde Pfand gesammelt in Wattenscheid bei „trinkgut“. Laut der Facebook-Angabe des Vereins wurden von Kunden und Kundinnen insgesamt 437,35 € gespendet. Das Geld wird wiederum der „Aktion Bollerwagen“ zur Verfügung gestellt, bei der ich teilgenommen hatte. Mit dem Geld können so genug Getränke, Lebensmittel und Hygieneartikel gekauft werden. 

In der nächsten Planung am 4.10.25 ist der REWE Markt Mokanski am Hellweg 163 in Bochum vorgemerkt. Vielleicht hat ja ein Leser oder eine Leserin Interesse mitzuhelfen. Oder möchte sich jemand das Prinzip anschauen, um es in seiner Stadt zu organisieren. Ich würde mich freuen, hiermit etwas in diese Richtung angeworfen zu haben.

FAZIT

Jeden Tag wird gemeckert, dass es uns ja doch soooo schlecht geht. Das will uns auch die ein oder andere Partei aus der ganz linken oder gerade besonders der rechten Ecke erzählen, wie die AfD, aber in Wahrheit geht es Menschen ganz besonders auf der Straße schlecht. Sie meckern nicht, sondern versuchen zu überleben. Die konkrete Hilfe des Vereins ist da Gold wert und baut auch Vorurteile ab. Jeder oder jede interessierte Person kann den Verein begleiten und es dann auch besser verstehen! Das baut Vorurteile ab und Respekt und Verständnis für die andere Seite auf. Es war ein besonderer Tag mit einigen sozialen Dingen, die jeder selbst anstoßen und unterstützen kann. Dankbarkeit in den Augen zu sehen kann innerlich eine gute Befriedigung geben etwas handfestes Gutes getan zu haben. Konkret etwas zu unternehmen für Menschen, die Hilfe brauchen, kann den eigenen Horizont erweitern.

Mein Buchtipp

Um sich mit der „Obdachlosigkeit“ zu befassen, die uns alle irgendwie drohen kann, kann sich folgenden Buchtitel besorgen:

Obdachlosigkeit – Warum sie mit uns allen zu tun hat | Scheidegger & Spiess

Mehr erfahren & mithelfen

Der Verein hat bewusst keine eigene Website, damit jeder Cent direkt in die Hilfe fließen kann. Die zentrale Plattform ist die Facebook-Seite von „Ihr Pfand für Obdachlose e.V.“. Dort gibt es regelmäßig Einblicke in die Aktionen, Termine für Pfandsammlungen und die Möglichkeit, per PayPal oder QR-Code schnell und unkompliziert zu spenden.

Ein Mitgliedsbeitrag ist läppische 2 € im Monat.

Mitgliedsantrag zum Ausdrucken

 

Ich habe angeboten die Kosten für eine Internetseite zu übernehmen, denn nicht jeder hat heute Facebook. Jüngere Menschen werden dadurch nicht mehr angesprochen. Die Reichweite würde dadurch etwas erhöht werden. Wer mehr wissen möchte bis jetzt:

Links & Kontakt

Facebook.com/IhrPfandHilftObdachlosen

instagram.com/IhrPfandhilftObdachlosen

Wer direkt spenden möchte für einen Schlafsack oder ein Essen:

Spenden an
Sparkasse Bochum
Ihr Pfand hilft Obdachlosen e.V.
IBAN: DE37 4305 0001 0031 4137 50

Kontakt

Königsberger Str. 9, Bochum

Tel.: +49 170 4397004 Oliver Nolting oder

0170 4396919 Matthias Kersting

Email: ihrpfandhilftobdachlosen@gmx.de

Über Ihr Pfand hilft Obdachlosen e.V.

Die Sammeltermine erfahren Sie hier unter Veranstaltungen sowie auf den Seiten vom Bochumer Herzschlag

Facebook : facebook.com/bochumer.herzschlag

 und Blue-White-Malibu-1848

Blue-White-Malibu-1848 : https://fanclubbochum.bwm.de 

Fotos Copyright teilweise vom Verein „Ihr Pfand für Obdachlose e.V.“ und André Brune

Im Waldpädagogischen Zentrum in Bottrop mit Ulrich Trockle I +Videopodcast I +Podcast #115 I +Fotogalerie

Eine Begehung im Waldpädagogisches Zentrum in Bottrop-Kirchhellen mit Ulrich Trockle in zwei Teilen war ein besonderes Erlebnis, denn dort kann jeder Natur erleben und bewahren!

Ulrich Trockle (rechts)

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Es war mir ein wichtiges Bedürfnis einen Blogbeitrag über das Waldpädagogische Zentrum zu machen, ihren Menschen und ihrem Tun für die Natur und nachfolgenden Generationen. Es ist ein Verein, der wieder ein Vorbild auch für andere Städte im Ruhrgebiet sein kann. Nicht nur ein neuer Mischwald entsteht durch ihn, sondern Kindern und Jugendlichen wird erklärt, was Natur ist, wie sie mit Natur umgehen können und sollten. Für jede Generation ist etwas zu lernen dabei. Staunen und auch Natur und Wald neu zu erschaffen, auf eigenem Stadtgebiet, den vorher Kinder wiederum zur Aufzucht eingepflanzt haben.

Die Baumaufzuchtbeete

Den Geschäftsführer des Vereins Ulrich Trockle vom Waldpädagogischen Zentrum lernte ich beim neuen Gastgebernetzwerk von Bottrop kennen und habe ihm nach einer gemeinsamen Begehung angeboten einen individuellen Videopodcast mit Begehung über das gesamte Gelände zu machen. Der herzlichen Einladung bin ich gefolgt und war erstaunt, wie groß es ist und was alles das Waldpädagogische Zentrum seit 1995 in die Wege geleitet hat.

Ulrich Trockle im Element Erzählen über das Waldpädagogische Zentrum

Zu diesem Zeitpunkt zog ich nach Bochum. Wäre ich in Bottrop geblieben, wäre ich einer der ersten Mitglieder geworden, weil es ein besonderer Verein ist, der Kinder und Erwachsene nicht erzieht, sondern mit Spiel und Spaß zur Natur führt und dabei einen neuen Wald klimagerecht aufbaut auf Flächen, die landwirtschaftlich vorher stark genutzt wurden.

Der Eingang Ruhehorst 14 zum Waldpädagogischen Zentrum

Der Verein sorgt für regionale Zusammenkünfte von Kindergärten und Schulen und Erwachsenen, sich mit dem Wald und seiner Natur auseinanderzusetzen, ihn respektieren zu lernen. Er ist ein kleiner Teil für den Weg zu einer besseren zukünftigen Welt. Hier wird angefangen Wald zu erschaffen. Der Verein führt jährlich Kinder und Jugendliche dazu die Natur schätzen zu lernen. Vor Ort lernen sie sie besser kennen und können mit ihren eigenen Händen Natur erschaffen.

Für mich war klar nach den insgesamt zweieinhalb Stunden Aufenthalt direkt meine Unterschrift für eine Mitgliedschaft zu geben. Wie weit ich aktiv sein kann, ob passiv oder aktiv, spielt erstmal keine Rolle. Der geringe Mitgliedsbeitrag tut nicht weh. Die Hälfte des Mitgliedsbeitrags geht in einen weiteren alten deutschen Verein zum Schutz der deutschen Wälder. Dann wird eben einmal auf Essengehen verzichtet im Jahr und tut was gutes für den Planeten Erde auf regionalem Niveau im Ruhrgebiet.

Tatsächlich wissen innerhalb der Stadt, geschweige denn der umliegenden Städte, nur wenige von diesem besonderen Verein und ihrem Tun. So hoffe ich, dass ich dazu beitragen kann etwas mehr Reichweite über die Bottroper Stadtgrenzen hinaus für das Waldpädagogische Zentrum mit Blog, Videopodcast und einer kleinen Fotogalerie über das Gelände zu geben. In Teil 1 gibt es ein Interview mit Ulrich Trockle und in Teil 2 zeigt er das ganze Gelände, das Vereinshaus und das Haus der Waldjugend, sowie das Wildgehege, das Imkerhaus und einiges mehr:

Zum Videopodcast/Podcast Teil 1 (Interview mit Ulrich Trockle)

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Zum Videopodcast/Podcast Teil 2 (Begehung mit Ulrich Trockle über das Gelände vom WPZ)

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Ulrich Trockle und das Waldpädagogische Zentrum in Bottrop

Seit Februar 2024 leitet Ulrich Trockle das Waldpädagogische Zentrum Kirchhellen. Ulli, wie seine Freunde ihn nennen suchte nach 30 Jahren als Geschäftsführer eines Autohauses und nun in der Rente, suchte er nach einer besonderen Aufgabe mit viel Sinn.

„Ich wollte etwas machen, das für kommende Generationen Wert hat“, sagt Trockle. Die Arbeit mit Kindern, Schulen und Vereinen erfüllt ihn heute mit viel Freude und ist ein großer Gewinn für den Verein, der innerhalb der Stadtgrenzen der Stadt Bottrop nach mehr als 30 Jahren immer noch nicht so bekannt ist, obwohl Schulen und Kindergärten eingeladen sind seit 26 Jahren  einen neuen Wald zu pflanzen. Was in der Form einmalig ist und für andere Städte, nicht nur im Ruhrgebiet ein Vorbild ist, muss natürlich im Blog und als Podcast besonders erwähnt werden.

Er ist die Stimme des Vereins zur Zeit, animiert auf vielen Veranstaltungen das Waldpädagogische Zentrum zu besuchen. Doch alle Arbeiten und Aktivitäten liegen natürlich beim gesamten Vorstand und den vielen ehrenamtlichen Helfern vom und außerhalb des Vereins, die das Organisieren der Pflanzungen unterstützen oder das Frühlingsfest und den Adventsbasar aufbauen und betreuen.

Ulrich Trockle vor dem Wildschweingehege

Deswegen habe ich auch zwei Teile gemacht, um einmal die Person und den Verein vorzustellen und im zweiten Teil die Begehung des 1,6 ha großen Areals mit Kräutergarten, Baumzüchtung, Imkerei, Obstbaumwiese, Wildschweine, Mufflons, Ziegen, Hühner und Bienen näher zu bringen.

Die Bienen fliegen fleißig Honig besorgen in der Umgebung

Es soll animieren sich den Verein näher anzuschauen, vielleicht auch einzusteigen oder zumindest einmal im Jahr bei der Einpflanzaktion eines zukünftigen neuen Waldes innerhalb des Stadtgebiets mit über 1400 Kindern mitzuhelfen im Frühjahr oder es in die eigene Stadt zu tragen, um so etwas pädagogisch sinnvolles zu eröffnen.

Die Bäume von der Schule Am Tetraeder eingepflanzt ins Zuchtbeet

Kirchhellen und die Bekanntheit des Vereins

Kirchhellen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert: Von ehemals 5.000 Einwohnern ist die Zahl inzwischen auf über 22.000 gestiegen. Früher kannte jeder jeden – heute ist das anders, sagte Ulrich im Podcast. Wer im südlichen Stadtteil Ebel wohnt, hat wahrscheinlich noch nie was von diesem einzigartigen Naturzentrum gehört.

Deshalb setzt Ulrich verstärkt auf Öffentlichkeitsarbeit und neu entstandene Netzwerke, um das Zentrum bekannt zu machen. Mittlerweile zählt der Verein über 300 Mitglieder. Wichtig zu wissen ist, dass der Verein eng mit dem Naturschutzverein SDW, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V., zusammenarbeitet, der sich der Waldpädagogik und eben dem Schutz des deutschen Waldes widmet. So wird die Hälfte von läppischen 26 € Mitgliedsbeitrag für den Verein an den SDW abgeführt, um deren naturfördernde Arbeit zu unterstützen.

SDW – Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg gründete sich 1947 ein neuer Verein, der sich mit dem Waldschutz beschäftigen sollte. Es wurden Jugendlager in den Wäldern veranstaltet und Schulwälder eingerichtet. Waldjugendheime und Häuser im Wald sollten der Jugend das Verständnis zur Natur und deren Erhaltung näher gebracht werden. Sehr interessant, dass es zu einer Zeit gegründet wurde, als viele eher um Hunger und Wiederaufbau ging.

Daraus entwickelte sich die „Waldpädagogik“, ein Bildungskonzept für nachhaltige Entwicklung, die sich mit mehr als nur um den Erhalt des Waldes beschäftigt. Dazu gehört nicht nur die ganzheitliche Betreuung des Waldes, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung und der wichtigere Teil der Gesundheitsbildung. Denn der Wald hat ja nicht nur einen Nutzen für die Forstwirtschaft, sondern auch eine Schutz- und Reinigungsfunktion, gerade für stark luftbelastete Gegenden, wie das früher im Ruhrgebiet war, sowie auch eine Erholungsfunktion für Bürger und Bürgerinnen, nicht nur am Wochenende.

Unter diesem Aspekt sind die Waldschulen entstanden, Waldlehrpfade, sowie Waldlehrgärten, Forstmuseen, auch Waldtheater, Walderlebniszentren und daraus wiederum einzelne Vereine und Verbände, wie das Waldpädagogische Zentrum, die sich vor Ort mit dem Thema widmen.

Wer mehr über den SDW wissen möchte, oder sogar freiberuflicher Waldpädagoge werden möchte (Alter spielt keine Rolle!):

https://sdw.de

Oder die Angebote vor Ort in Waldschulen oder Bildungszentren aufsuchen möchte:

https://in.den-wald.de

Das TUN im Waldpädagogischen Zentrum

Baumpflanzaktionen mit Schulen und Kindergärten

Ein besonderes Highlight sind die jährlichen Baumpflanzaktionen. Alle Grundschulen in Bottrop werden damit angesprochen. Ein Jahrgang kommt in das Waldpädagogische Zentrum, wo auf ihren vorgefertigten Pflanzbeet eine Reihe Setzlinge gepflanzt werden. Vorrangig finden diese Pflanzungen im März statt, damit die kleinen Setzlinge noch genug Feuchtigkeit abbekommen, um die Hitze des Sommer zu überstehen. Bei späterer Pflanzung können 30 – 40% der Setzlinge eingehen.

Auch die Kindergärten können einpflanzen

Vier Jahre später werden sie auch im Frühjahr in einem von einem privaten Landwirt zur Verfügung gestellten ehemaligen Ackergelände in der Kirchheller Heide eingepflanzt. Ein neuer Wald entsteht. Es wird nicht aufgeforstet. Somit trägt der kleine örtliche Verein, das Waldpädagogischen Zentrum, viel mehr für den Klimaschutz bei als so manch andere und kann damit gleichzeitig den Schüler und Schülerinnen die Natur erklären, in dem sie selbst mit anpacken. Die Kinder erleben dabei nicht nur das Pflanzen, sondern auch Waldbegehungen mit Spielen und Naturerlebnissen.

So sind in 26 Jahren der jährlichen Pflanzaktionen auf 220.000 Bäume auf insgesamt 26 ha gepflanzt worden. Ziel ist Qualität vor Quantität – die Kinder sollen mit positiven Erfahrungen nach Hause gehen.

Klimagerechte Bäume

Gepflanzt werden vor allem Mischwälder aus Eichen, Buchen oder Vogelkirschen. Haselnussbäume haben eine Besonderheit. Sie werden am Rand gepflanzt, weil sie schnell wachsen. Sie halten das Wild auf, damit sie die kleinen Setzlinge nicht abkauen. Bewußt wird kein Baum aus den südlichen Regionen eingepflanzt. Das Klima verändert sich zwar rasend schnell, aber dennoch sind diese Baumsorten noch nicht geeignet in den hiesigen Boden einzupflanzen. Der Mineralgehalt und die Beschaffenheit der Böden sind vor Ort andere als hier. Sie können das Wachsen der heimischen Baumsorten auch hemmen. Im Einkauf, teilte Ulrich Trockle mit, kostet ein Setzling in der Mischkalkulation etwa 1,80 €.

Nachwuchsarbeit: Die Waldjugend

Der Verein hat auch eine Waldjugendgruppe. Sie trifft sich jeden Samstag von 10 bis 13 Uhr.  Mitmachen können Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre. Aber auch Jugendliche bis 25 Jahren sind herzlich eingeladen zu unterstützen. Im Waldjugendhaus mit Küche und Werkraum können sie auf Sofas sich fläzen. Dort können sie zur Verfügung gestellte ausgestopfte Tiere, die allesamt nicht erlegt wurden, sondern eines natürlichen Todes gestorben sind, für die Schaukästen vorbereiten, die auf dem Gelände des Vereins stehen, um die Waldtiere näher bringen. Von Fuchs bis zum Fischreiher, dem Biber und den Meisen oder Rehen, sind fast alle heimischen Tiersorten anschaulich zu sehen, auch in der Haupthütte, wo auch Hochzeitsfeiern stattfinden können gegen eine kleine Spende.

Die Waldjugend erlernt durch handwerkliche Projekte den Bau von Nistkästen. Wer hier einmal war, will auch nicht mehr zurück an die Playstation. Hier wird konkret die Zukunft gestaltet. Meisen zum Beispiel fressen den Eichenprozessionsspinner. Somit sind sie wichtig für den Erhalt der Eichen im Wald. Eichen können über 1000 Jahre alt werden. So macht nicht nur die neue Generation etwas gutes für die Nachwelt. Das Tun hier ist für die Zukunft des Planeten, auch wenn sich das im regionalen Bereich beschränkt.

Der Aufenthaltsraum der Waldjugend

Bildung und Gemeinschaft

Die 52 Bottroper Kindergärten nutzen das Zentrum. Wöchentlich sollen die Kindergärten vor Ort abwechselnd in das Waldpädagogische Zentrum. Sie lernen mit Begeisterung die Natur kennen. Das Miteinander klappt hier auf dem großen Areal besser als in den kleineren Räumlichkeiten eines Kindergartens. Ein Waldkindergarten soll hier entstehen, damit Kinder unter sechs Jahren, egal welcher Farbe oder Religion in der Natur diese erleben können. Ulrich sieht bei den Kindern eben keine Hürden. Sie werden eher von den Erwachsenen aufgebaut.

Tiere, Imker und Naturerlebnis

Auf dem Gelände leben Mufflons, Wildschweine, Enten, Hühner und Bienen. Der Bottroper Imkerverein, der älteste Verein der Stadt, hat hier eine feste Hütte mit Seminarräumen. Besucher können in Schaukästen die Arbeit der Bienen hautnah erleben. Das Highlight für die Kinder sind die Wildschweine. Deren Eingrenzung musste jetzt zu einem doppelten Zaun vergrößert werden, damit die afrikanische Schweinepest nicht auf oder von den Wildschweinen übertragen wird. Das würde zur Folge haben, so das Bottroper Veterinäramt, dass ca 50000 Schweine in den umliegenden Landwirtschaftsbetrieben „gekeult“, also getötet werden müssten. Was teuer für den Verein ist, so könnte dieser Umstand, der passieren könnte eher für einen noch größeren wirtschaftlichen Schaden werden, den keiner bezahlen kann.

Die Wildschweine freuen sich über Besuch

Die Mufflons sind sehr neugierig, aber auch gleichzeitig scheu. Sie sind eine Augenweide auf dem Gelände.

Die Mufflons sind neugierig, aber auch scheu

Es gibt einen umgedrehten Baum, der Besuchern zeigt, wie ein Baum mit Wurzeln aussieht.

Der umgedrehte Baum

Abgeschnittene Äste und Triebe werden an den Rand des Weges gelegt für die unzähligen Kleintiere, die das Totholz zum nisten nehmen.

Eine Informationstafel wofür Totholz wichtig ist

An den Zäunen hängen verschiedene Nistkästen für verschiedene Vögel, die wiederum die Waldjugend auch fertig stellt. Meisenkästen werden zum Beispiel an Eichen gehängt. Sie fressen Eichenprozessionsspinner. Eine Win – Win – Situation sozusagen für die Eiche und die Meise.

Auf dem Gelände stehen achteckige Glasschaukästen, die ich von früher vor dem Umbau der Fußgängerzone aus meiner Geburtsstadt kenne. Sie sind hier gelandet. In ihnen tummeln sich die ausgestopften Waldtiere. Sie sind alle eines natürlichen Todes gestorben, betont Ulrich Trockle immer wieder.

Die Glasschaukästen aus der Fußgängerzone haben einen vernünftigen Sinn bekommen

Die Glasschaukästen gibt es allerdings immer noch in den ein oder anderen Ruhrgebietsstädten. Kürzlich entdeckte ich einen in der Fußgängerzone in Bochum-Gerthe und in der Fußgängerzone in Recklinghausen standen ein paar. Meist waren sie leer und sehr verwahrlost. Leider! Hier auf dem Vereinsgelände zeigen sie anschaulich die Wald – und Wildtiere für jede Generation.

Veranstaltungen und Feste

Das Frühlingsfest mit ökumenischem Gottesdienst ist jährlich das größte Event mit den meisten Besuchern. Vor Ort üben die Jagdhornbläser. Immer wieder werden verschiedene Aktionen in der Natur gemacht. In der großen Vereinshütte können Feste gefeiert werden auch on externen Gruppen gegen eine kleine Spende.

Der Innenraum des Festsaals des Vereins mit eigener Zapfhahntheke aus einer ehemaligen Gaststätte von Kirchhellen

Jährlich finden die Jägerprüfungen vor Ort statt und es werden unterschiedliche Seminare durchgeführt.

Historie und Engagement

Das Gelände war ursprünglich ein Schießstand von Polizei und Jägern. Schon seit dem 1. Weltkrieg wurde hier das Schießen geübt. Als die Polizei es zuletzt nicht mehr nutzte, verfiel die Hütte. So hat sich Heinrich Tenhumberg die Idee in den Kopf gesetzt daraus einen außerschulischen Lernort herzurichten. Die 21 Grundschulen und Förderschulen und Kindergärten wurden direkt eingebunden. Er war bis 2010 Vorsitzender des Kreisverbands. Bis heute führt Peter Pawliczek das WPZ den Vorstand, wie es abgekürzt heißt.

Insgesamt unterstützen 10 feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie etwa 130 Freiwillige bei den jährlichen Pflanzaktionen den Verein. Bei der nächsten Pflanzaktion bin ich der 131 auf jeden Fall!

Sponsoren und Mitgliedschaft

Die Arbeit wird durch Mitgliedsbeiträge ermöglicht. Pro Jahr kostet es nur 26 €, davon gehen 13 € an die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Das Ganze wird durch Sponsoren unterstützt, um entweder die Setzlinge, die jährlichen Pflanzaktionen oder auch Flächen anzubieten, wie Stremmer – Sand und Kies, Wald und Flur GmbH, Metallbedachung Markus Kremer, Euroquarz und der Baumdienst Enbergs, sowie die beiden örtlichen Banken, Vereinte Volksbank und Sparkasse Bottrop. Natürlich sind immer neue Sponsoren herzlich eingeladen.

Blick in die Zukunft

Ulrich Trockle plant bereits die Pflanzflächen für die Jahre 2027 bis 2029. „Die größte Herausforderung ist, geeignete Flächen zu finden“, betont er. Dabei wird stets auf nachhaltige Waldwirtschaft geachtet: Der Eigentümer der Flächen übernimmt die Pflege und kann Bäume später nutzen. Zwischen 20 und 60 Jahren dauert es, bis ein Baum „erntereif“ ist.

Aber sie ist gleichzeitig auch eine Möglichkeit eines Landwirts generationenübergreifend in der Forstwirtschaft tätig zu sein, wenn die Flächen klima- und naturgerecht nutzbar gemacht werden. Niemand kann voraussehen, wie lange in der Kirchhellener Heide Sand und Kies weiter abgebaut werden. Wenn dort eine Fläche frei wird, dann ist das in der Zukunft auch eine Möglichkeit für den natürlichen Strukturwandel, wo keine Grundstücke für Häuser bereitgestellt werden, sondern eher die Natur sich normal weiter entwickeln kann.

„Wir wollen, dass vor allem die Kinder positive Erlebnisse mit nach Hause nehmen“, so Trockle, Ein Ziel bleibt klar: Natur erlebbar machen und kommende Generationen für den Wald begeistern und für den Erhalt ihres eigenen Planeten pädagogisch zu unterstützen.

Fazit

Ich wollte sofort dabei sein, ob ich in Bochum wohne oder in Gelsenkirchen wohnen würde. Es ist ein Verein, den es zu unterstützen gilt für die nächsten Generationen. Die 26 € tun mir nicht weh im Jahr. Dafür lasse ich einmal einen Restaurantbesuch aus und gebe das für einen sehr guten Zweck aus, nämlich den Erhalt der Natur und die pädagogische Nutzung für die Zukunft unserer nächsten Generationen. Ich habe keine Kinder, so unterstütze ich das erst recht!

Außerdem ist er eine Vorbildfunktion für andere Städte im Ruhrgebiet. Ich hoffe, das ich das nun über die Stadtgrenzen hiermit bekannter gemacht zu habe.

Mitmachen – Kontakt – Sponsoren – Links

Wer da auch mitmachen möchte, eine Waldfläche zur Verfügung stellen kann oder den Verein einfach nur mit einem Mitgliedsbeitrag unterstützten möchte, kann sich beim WPZ melden:

SDW KV Bottrop e.V.
Ansprechpartner: Ulrich Trockle

Ruhehorst 14
46244 Bottrop
Deutschland
Tel.: 
0204585111
E-Mail:
kontakt@sdw-wpz-bottrop.de

https://sdw-wpz-bottrop.de

Sponsoren:

Stremmer Sand + Kies

Wald und Flur GmbH & Co KG

Konzept-Metall-Bedachungs GmbH in Bottrop | Leistungen auf dem Dach

EUROQUARZ – Quarzsand, Quarzkies & Filterkiesprodukte

Baumdienst Enbergs GmbH – Home

Vereinte Volksbank

Sparkasse Bottrop

FOTOGALERIE (c) André Brune

Eine Bottroper Landkarte, mit den eingezeichneten Waldgebieten vom Waldpädagogischen Zentrum
Der Kräutergarten
Das Backhaus im Kräutergarten
Die Baumzuchtbeete hinter dem Kräutergarten
Informationstafeln zu den Kräutern
Das Imkerhaus des ältesten Imkervereins in der Stadt Bottrop
Die Waben tropfen den Honig anschaulich aus
Wilde Orchidee
Bienen in Aktion
Die Mufflons sind neugierig, aber scheu (c) André Brune
Hornissen kämpfen um Essen
Das Wildschweingehege
Die Wildschweine freuen sich über Besuch
Viel wildes Grün für Insekten und Bienen an der Obstwiese
Die Nachhaltigkeitshütte für pädagogische Erklärungen von Müll in der Natur
Streuobstwiese
Die Glasschaukästen aus der städtischen Fußgängerzone
Die Glasschaukästen aus der Fußgängerzone haben einen vernünftigen Sinn bekommen
Ein großes Insektenhotel
Giftige Pflanze: Gefleckter Aronstab - nicht mit Bärlauch verwechseln!
Die Ziegen
Das Brabanthuhn spielt Eminem. Der Goldklunker fehlt.

Kirchhellener – Motive I Eine ortsbezogene Fotografie-Ausstellung von André Brune im Bürgerbüro Kirchhellen ab 28.8.2025 mit Spende für den guten Zweck I +Fotos I +Video

Im Bürgerbüro der Bezirksverwaltung Kirchhellen stelle ich vom 29.8.25 bis 28.2.2026 frische Fotos unter dem Titel „Kirchhellener Motive“ aus mit einem Spendenanteil für den guten Zweck.

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Aus meinen Fotoreihen Flaschengefühle, Regenscheibe, Schattenwand und den neuen mit KI illustrierte Fotos zeige ich 16 verschiedene Situationen und örtliche Sehenswürdigkeiten. Auch die neue Fotoreihe „Vintage“ habe ich hier erstmalig hängen. Nur einige Fotos sind durch die sozialen Medien bekannt geworden. Hier im Blog sind sie auch erstmalig veröffentlicht. So kann eine Bandbreite meiner fotografischen Kunst erlebt werden, die ich fast täglich erweitere mit weiteren Ideen und Synergieeffekten.

Der Hausmeister Andreas hat geholfen aufzuhängen. Vielen Dank!

Alle Motive habe ich in  Kirchhellen zufällig gefunden oder gezielt gesucht. Wenn ich in Kirchhellen ausstelle, wollte ich das auch mit Motiven aus dem Bottroper Norden und nicht das tausendste Bild vom Tetraeder oder die Halde mit dem Prosper Haniel Fördergerüst mit Sonnenuntergang oder im Nebel.

Persönliche Beziehung

In Kirchhellen wurde auch über Jahrzehnte Steinkohle gefördert. Zu sehen ist die Bergbaugeschichte an zwei Fördergerüsten, die es bald nicht mehr geben wird. Eines davon steht in Grafenwald und das andere einen Kilometer entfernt von der Dorfmitte: Prosper V. Dort habe ich auch ein paar Monate gearbeitet als Ver- und Entsorger. Meine Schwester hatte in Grafenwald ein Haus, bevor sie starb vor 10 Jahren. So habe ich eine gewisse engere Beziehung zu diesem Teil meiner Geburtsstadt.

Ich freue mich hier ausstellen zu dürfen. Ein Kunstherz für Kirchhellen!
 

Bergbaugeschichte

Das Kirchhellener Umland weist viele Bergschäden auf als Zeugnis der Bergbaugeschichte mit einem einzigen Unterschied: es gibt keine typischen Zechensiedlungen. Die Fördergerüste kamen sehr spät nach Kirchhellen; zu einem Zeitpunkt als die Bergleute anfingen von geschlossenen alten zu neu eröffneten Zechen zu pendeln, die immer weiter und immer tiefer in den Norden abgeteuft wurden.

Durch meine persönliche Zeit in Kirchhellen hat das Dorf immer ein Platz in meinem Herzen. Es ist mir also eine Ehre dort ausstellen zu dürfen im Rahmen als Mitglied der Kunstgemeinschaft Bottrop 1969 e.V. und seit März 2025 1. Vorsitzender. Jedes Mitglied darf dort für maximal sechs Monate in Kirchhellen oder im Rathaus der Stadt Bottrop im jeweiligen Bürgerbüro seine Kunst ausstellen.

Feste im Dorf

Kirchhellen ist der nördliche Teil von Bottrop. Das größte Dorf in Deutschland feiert andere Feste als die sonst in Deutschland bekannt sind: Brezelfest und die Bauernolympiade. Beide haben eine gewisse Form von Andersfotografie ihren Platz an der Bürgerbürowand gefunden.

Gut leben

Mittlerweile über 23000 Einwohner verzeichnet das Einwohnermeldeamt im Bezirk. Viele Neubauten sind auf das von Ackerbau geprägte Kirchhellen gesetzt worden. Das Dorf lebt und boomt im Gegensatz zu anderen Stadtteilen anderer Städte im Ruhrgebiet. Hier lässt es sich gut leben auf dem Land mit viel Grün und auch vielen Freizeitangeboten, die über das Radfahren hinaus gehen: Movie Park, Schloss Beck, die Bauernhöfe Schmücker Hof, Umberg, Bauer Sagel und Miermann, die mit ihren heimischen Obst, Gemüse und Fleischangeboten in ihren Bauernläden, dem Kuhkuscheln, Spargel- und Grillfesten auch Besucher und Besucherinnen aus dem Umland einladen.

Motiv Kirchhellen

Kirchhellen wird unterschätzt für die Motivauswahl. Es ist ein modernes Dorf mit Neubauten geworden, aber es hat viele kleine Dinge, die entdeckt werden können. Je nach Lichteinfall mit dem richtigen Auge können Motive gefunden werden. Wenn die Motive gewollt noch mit speziellen Foto-Apps oder mit KI verändert werden, bekommen BetrachterInnen einen eigenen anderen Blick auf ihr Dorf und auch Interesse das Dorf mit ihren Facetten eben anders zu erkunden.

Das war das Ziel meiner Auswahl, die ich kurz nach der Bekanntgabe, dass ich dort aufhängen kann, zusammen gestellt habe. Hier ist die Galerie zwar digital zu sehen, aber wie sagt mein Freund und Künstler Ralf Opiol: „Zur Kunst musst du gehen!“

Ja, es lässt das Motiv anders auf sich wirken, wenn es im Raum zu betrachten geht.

Zu besichtigen ist die Ausstellung immer zu den Öffnungszeiten vom Bezirksverwaltungsamt Kirchhellen im Erdgeschoss links im Bürgerbüro:

Anschrift

BVSt Kirchhellen
Kirchhellener Ring 84-86
46244 Bottrop

Karte öffnen (Google Maps)
Karte öffnen (OpenStreetMap)
ÖPNV-Verbindung

Öffnungszeiten

Montag & Dienstag

8.00 – 16.00 Uhr

Mittwoch

8.00 – 13.00 Uhr

Donnerstag

8.00 – 18.00 Uhr

Freitag

8.00 – 13.00 Uhr

Anschrift und Öffnungszeiten sind der Internetseite www.bottrop.de entnommen.

Dankesworte

Es gab keine Vernissage und wird auch keine Finissage geben, da eine kleine Party zu den Öffnungszeiten nicht möglich ist. Aber die Presse war nach der Hängung eingeladen für einen kleinen netten Beitrag. Ich bedanke mich beim Bezirksamtsleiter Magnus Thesing, der das möglich macht für die Kunstgemeinschaft Bottrop, und dass er mir sozusagen diesmal den roten Teppich ausrollte.

Limitierung für den guten Zweck

Mit der Ausstellung möchte ich auch was für Kirchhellen tun. Meist gebe ich einen Teil der Erlöse meiner Fotos an soziale Projekte ab. Diesmal bekommt 10 € pro verkauftem im weißen Rahmen das Waldpädagogische Zentrum, das in der Straße Ruhehorst 14, liegt und viel für die naturnahe pädagogische Erziehung macht. Kindergärten und Schulen einlädt Bäume zu pflanzen auf dem Grundstück, die nach fünf Jahren auf einem ausgewiesenen ehemaligen Ackergelände einen Wald aufforsten.

Waldpädagogisches Zentrum

Der Verein macht in meinen Augen viele wichtige Projekte. Ich lernte Ulrich Trockle, dem Vorsitzenden des Vereins bei den Bottroper Gastgebernetzwerk kennen und wollte den Verein in seinem Tun auch podcasten. Der Podcast erscheint in Kürze mit dem Video zur Begehung über das Gelände, wo sich neben Kräutergarten, Baumarten, auch Wildschweine, Ziegen, Mufflons und Hühner, sowie Honigbienen tummeln. Kinder und Jugendlichen sollen Spaß haben und für die Naturerhaltung sensibilisiert werden.

Die Bilder in dieser Größe und Ausgabe sind limitiert auf 10 Stück!

Hier sind sie nun in der Übersicht mit den entsprechenden Preisen, ihrem Namen und das Tun hinter den Kulissen. Alle Fotos sind Copyright André Brune, auch die KI-generierten Bilder, die aus meinen Fotomotiven von mir so bei ChatGPT kreiert wurden.

FOTOGALERIE

„Kirchregen I“ - Aus der Fotoreihe „Regenscheibe“ -Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm - Preis: 190 € - Jahr : 11.03.2024 - (c) André Brune
„Schachtregen 10“ - Aus der Fotoreihe „Regenscheibe“ Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm - Preis: 190 € - Jahr : 11.03.2024 - (c) André Brune
„Brückenregen I“ - Aus der Fotoreihe „Regenscheibe“ - Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm - Preis: 190 € - Jahr : 22.04.2024 - (c) André Brune
„Bauernolympiadenhandy“ - Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm - Preis: 190 € - Jahr : 07.06.2025 - (c) André Brune
„Flaschenolympiade“ - Aus der Fotoreihe „Flaschengefühle“ gegen die Vermüllung der Stadt - Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm - Preis: 190 € - Jahr : 07.06.2025 - (c) André Brune
„Lekka Fisch aufm Kirchheller Markt“ - Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm – Preis : 190 € - Jahr : 24.07.2025 - (c) André Brune
„Vintagesonnenblumenhummel“ - Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm – Preis : 190 € - Jahr : 24.07.2025 - (c) André Brune
„Verlorene Gardine“ - Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm – Preis : 190 € - Jahr : 29.07.2025 - (c) André Brune
„Im Namen Gottes I“ - Aus der Fotoreihe „Schattenwand“ - Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm – Preis : 190 € - Jahr : 29.07.2025 - (c) André Brune
„Im Namen Gottes II“ - Aus der Fotoreihe „Schattenwand“ - Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm – Preis : 190 € - (c) André Brune Jahr : 29.07.2025
„Im Namen Gottes III“ - Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm – Preis : 190 € - (c) André Brune Jahr : 29.07.2025
„Gestörte Harmonie“ - Fotografie mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm – Preis : 190 € - Jahr : 29.07.2025 - (c) André Brune
„Brezelfest“ - Fotografie - mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 60 x 45 cm – Preis : 190 € - (c) André Brune Jahr : 29.07.2025
„Brezelbruder in Kirchhellen“ - Aus der Fotoreihe „Bottroper Motive“ - Mit KI illustrierte Fotografie - mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 30 x 40 cm – Preis : 150 € - (c) André Brune Jahr : 29.07.2025
„Schloss Beck in Kirchhellen“ - Aus der Fotoreihe „Bottroper Motive“ - Fine Art Print - Mit KI illustrierte Fotografie - mit Rahmen weiß - 30 x 30 cm – Preis : 150 € Jahr : 29.07.2025 - (c) André Brune
„Fachwerk erhalts in Kirchhellen“ - Aus der Fotoreihe „Bottroper Motive“ - Mit KI illustrierte Fotografie - mit Rahmen weiß - Fine Art Print - 45 x 60 cm– Preis : 190 € - Jahr : 29.07.2025 - (c) André Brune

Milton Merlano – Gründer vom Verein Barrierefrei sei mit dabei I +Videopodcast I +Podcast #114

Neugierig auf Milton Merlano, der eine Vision hat, seine Stadt barrierefrei zu gestalten, das Vorbild für das ganze Ruhrgebiet sein könnte?

Dann hört in den Podcast bzw. schau in den Videopodcast hinein:

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Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland: Artikel 3

Das Grundgesetz bildet in Deutschland die rechtliche Grundordnung. Im dritten Artikel wurde festgelegt, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Menschen mit Behinderung werden darin explizit erwähnt: Artikel 3, Absatz 3, Satz 2: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ (Quelle: www.gesetze-im-internet.de )

Betroffen und Verärgert

Milton Merlano kennt den Ärger aus eigener Erfahrung: In Ruhrgebiets-Städten findet man viele Läden, Restaurants,  Ämter oder auch Zugänge zu Ärzten und Kanzleien mit Treppen ohne barrierefreie Zugänge. Immer noch in den modernen oder sollte ich modernden Zeiten sagen, denn das o.g. Gesetz wird meines Erachtens nicht geachtet, sondern in vielen Firmen, wenn es um die Möglichkeit als körperlich eingeschränkter Mensch Arbeit zu bekommen nach Recht und Gesetz, auch mit Füßen getreten oder aus Gründen weniger beachtet als es nötig wäre. Milton hat Arbeit, die ihn erfüllt, aber privat ist er ein Kämpfer geworden für die Sache für mehr Barrierefreiheit, denn er ist ein Betroffener und sieht steht jeden Tag hier und da vor Barrieren, da wo sie einfach weg sein könnten. Diese Barrieren sind auch psychisch eine Hürde für die Betroffenen.

Milton Merlano bei der Vereinssitzung

 

Die Idee

Milton Merlano sitzt durch eine Kinderlähmung im Rollstuhl. Im November 2024 hat er die Idee einen Verein zu gründen, was viele Vorteile bringen kann, um seine Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Der Verein Barrierefrei Sei mit dabei e.V.

 

Der Verein übernimmt den Kaufpreis mit Hilfe von Spenden die Hälfte für eine mobile Rampe, bringt zusätzlich kostenlos einen Aufkleber als Hinweis für die Rampenaufstellung und eine Klingel an, um für die Betroffenen die Aufmerksamkeit der jeweiligen Verhinderung die Stufen hinauf zu kommen zu schaffen. Dann wird die mobile Rampe von Mitarbeitern oder Inhabern der jeweiligen Institution aufgestellt, solange wie es nötig ist ohne langjährige Baugenehmigungen abzuwarten oder Ärger mit dem Ordnungsamt zu bekommen.

Eine tragbare mobile Rampe vor dem Aufklappen

 

Das gesetzliche Grundrecht der Inklusion und Barrierefreiheit wird so durch den gemeinnützigen Verein auf eine einfache Art und Weise durchgesetzt und erregt mehr Aufmerksamkeit für diese konkrete geschaffene Lösung. Menschen im Rollstuhl oder im Rollator unterwegs können gleichberechtigt einkaufen und damit am Leben einfacher teilnehmen, wo vorher eine einzige Stufe eine große Hürde vorhanden war.

Der 1. Vorsitzende und Visionär

Milton Merlano, gebürtiger Kolumbianer, im Ruhrgebiet aufgewachsen, war lange eine „Sofakartoffel“ – bis er beschloss aufzuhören mit dem Meckern. Er wollte aktiv etwas bewegen. Das ging zu Anfang am besten sich politisch zu engagieren. Auf dem Sofa knirschten zwar die Federkerne, aber sonst konnte Milton von dort aus nichts bewegen. Das änderte sich im Laufe der Zeit seines Tuns und dazu kam eine Idee, die er bei einer Reise nach Paris vor einigen Jahren mitbrachte.

Lena Schmidt von Radio Bochum interviewt Milton beim Vorstellen der Rampen in Bochum-Gerthe

 

Aus dem Wunsch, Dinge besser zu machen, ist sein Engagement gewachsen: Aus einer Idee wurde ein Verein, der nun kurz vor den Sommerferien als gemeinnützig anerkannt wurde. Ab dem Zeitpunkt konnte gestartet werden für die mobilen Rampen Spenden zu sammeln und das einfache Win-Win-Konzept auch den Geschäftsinhaber*Innen vorzustellen.

Aufkleber und Klingel bei einem Anbieter einer mobilen Rampe

 

Win-Win-Situation

Der Verein bekommt Spendengeld. Die Spendengelder können steuerlich abgesetzt werden. Der Verein kauft für potentielle Interessenten die mobilen Rampen ein. Er übernimmt die Hälfte des Kaufpreises und übergibt sie eigentümerrechtlich den Interessenten, die die andere Hälfte kostenmäßig übernehmen. Gleichzeitig können sie diese Ausgabe auch steuerrechtlich absetzen. Sie bekommen den Hinweisaufkleber und die Klingel kostenlos dazu. Ebenfalls ergibt sich daraus nun noch der Faktor kostenlose Werbung dazu. Denn der Kauf und das Zeigen der Aufkleber bedeutet auch eine positive Bewertung in eigener Sache.

Die Inhaber sind begeistert: Der Nebeneingang vom Eiscafé Da Luca hat jetzt eine Rampe

 

Jede Firma wird auf der Vereinshomepage genannt. In den Bewertungen von Google und in den Sozialen Medien wird das Unternehmen zusätzlich positiv erwähnt werden für die Barrierefreiheit. So wird das Geschäft mit Sicherheit positiv in Erinnerung behalten werden! Und der Schritt für mehr Akzeptanz für mehr Barrierefreiheit wird mit jeder verteilten Rampe ein bisschen größer und wird auch andere, die sich vorher geweigert haben, vielleicht ebenfalls überzeugen lassen sich eine mobile Rampe anzuschaffen.

Lena von Radio Bochum interviewt die Inhaber vom Eiscafé Da Luca in Bochum-Gerthe

 

Im Großen und Ganzen bewirkt der Verein einen einfachen Weg einen barrierefreien Zugang für Geschäfte schneller voranzutreiben, als es städtische Genehmigungsverfahren jemals ermöglichen würden, die oft Jahre dauern.

Das Eiscafé Da Luca in der Fußgängerzone in Bochum-Gerthe

 

Das Ziel

Barrierefreiheit soll kein Luxus sein durch verbundene teure bauliche Kosten und langjährigen Genehmigungsverfahrens, sondern ein einfaches Selbst-in-die-Hand-nehmen-Durchsetzen sein eines des im Bürgerlichen Grundrecht rechtlichen Rahmen ohne bauliche Veränderungen vornehmen zu können.

Ich selbst habe den Verein mitgegründet, obwohl ich nicht betroffen bin, aber ich kann ja durch gesundheitliche Einschränkungen, wie ein Schlaganfall oder einen Fahrradunfall jederzeit einer der nächsten sein. Niemand will daran denken, aber wir sollten es nicht vergessen.

Ich sehe die Zukunft und ich sehe eine positive Veränderung einer Stadt auch für Gäste, die entsprechend eben eine gesundheitliche oder altersbedingte körperliche Behinderung haben und auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind oder einfach nur einen Kinderwagen fahren mit dem es nicht immer so einfach ist, die entsprechenden Stufen hochzukommen.

Die erste Rampe vom Verein Barrierefrei sei mit dabei

 

Netzwerken

Als Mitglied des Unternehmernetzwerks K.L.U.G. Netzwerk lernte ich Stephan Fink kennen, der ein eigenes Netzwerk betreibt: Business Club NRW. Wir haben einen Vortrag verfolgt über Barrierefreies Internet von dem sehbehinderten Unternehmer Stephan Jacobs aus Köln. Als wir ins Gespräch kamen beim Abschied, fragte er mich, ob ich in meinem Netzwerk etwas wüsste, was mit seinem Netzwerk ein Jahr lang mit Sponsorengeldern unterstützt werden könnte.

Ich berichtete über den sich gründenden Verein „Barrierefrei – Sei mit dabei“.  Er war begeistert, informierte sein Netzwerk und schon ging es weiter. Er ist auch Mitglied ist geworden. Über sein Netzwerk kam eine Firma hinzu, die das Layout entwickelt hat und gespendet hat. Die Erfolgsgestalter haben wirklich ein Gespür gehabt, was der Verein nach Außen zeigt. Die Flyer, die Internetseite und auch das wichtige Logo waren nach drei Vorschlägen schon perfekt.

Erste Erfolge

Über das Netzwerk kamen einige Geldspenden zusammen. So konnten die ersten Rampen und der Start des Vereins finanziert werden.

Durch die Quartiersmanagerin Sonja Hasenkamp von Bochum Marketing kam der Verein an zwei interessierte Geschäftsinhaberinnen, die die ersten zwei Rampen, die wir kostenlos übergeben haben in den Bochumer Norden nach Gerthe. Die Fußgängerzone ist damit auch weiter aufgewertet worden.

Sonja Hasenkamp von Bochum Marketing hat die Idee des Vereins in den Bochumer Norden getragen und Erfolg gehabt

 

So freuen sich nun Serpil Akbas mit ihrem Friseursalon Haartotal und das Eiscafé Da Luca über das Anbieten barrierefreier Zugänge. Der Anfang ist gemacht. Jetzt geht es weiter.

Serpil Akbas mit ihrem Friseursalon Haartotal ist ebenfalls begeistert mehr Barrierefreiheit anbieten zu können in der Gerther Fußgängerzone

 

Miltons Aufstehen aus dem Sofa, rein in den Rollstuhl, einen Aufruf in der Presse zu machen, dadurch 15 Gleichgesinnte zu bekommen, die Seite an Seite nun für ein barrierefreieres Leben kämpfen hat sich also schon nach wenigen Monaten gelohnt!

Wie funktioniert das Mobile Rampen-System?

Der Verein beschafft mobile Rampen und übernimmt die Hälfte der Kosten – zusätzlich Klingel- und Aufkleberkosten. Die andere Hälfte tragen die interessierten Geschäftsinhaber. Die mobilen Rampen lassen sich ein- und ausklappen, je nach Bedarf. Damit werden auftretende Hindernisse vorübergehend beseitigt, ohne bauliche Großprojekte anstoßen zu müssen.

Hinter dem Engagement steckt mehr als Technik: Es geht um eine wertebasierte Haltung, in der Barrierefreiheit, die in der Praxis sichtbar wird. Milton arbeitet außerdem ehrenamtlich in einer beratenden Funktion bei der Stadt Bochum, damit sie entsprechende barrierefreie Projekte umsetzt. Aber das reichte ihm nicht, weil er sah, dass es sehr lange dauert und an viele Dinge gedacht werden muss, auch schon, wenn es um einen eher banalen Behindertenparkplatz geht.

Hartnäckiger Kämpfer

Milton ist sein Leben lang ein Kämpfer gewesen, das nur kurzzeitig auf dem Sofa eingeschlafen ist. Jetzt geht sein Weg weiter. Er nimmt ab Herbst Flugstunden und freut sich auf die Erweiterung seines Lebenshorizonts, das er mit seinem Vater schon beweisen konnte. Mit ihm ist er in 50 Etappen durch ganz Deutschland von Flensburg bis Konstanz gewandert.

Er bewies auch Hartnäckigkeit, um einen guten Schirmherr für den Verein zu bekommen: Der Oberbürgermeisterkandidat Jörg Lukat, Polizeipräsident a.D. von Bochum ist ein sympathischer Mensch und ist mit vielen Menschen in Kontakt gekommen. Bei der Vorstellung seiner Person hat er volle Unterstützung angeboten für den Verein.

https://www.instagram.com/p/DJ85MoBM2JL/

@barrierefrei_sei_mit_dabei_ev

Demografie fordert Weitblick

Demografischer Wandel erfordert das Ziel einer flächendeckenden Barrierefreiheit. Der Verein will Barrierefreiheit flächendeckend vorantreiben. Im Namen steht nicht der Name Bochum. Wer in anderen Städten den Verein für einen barrierefreien Zugang anfragt, wird nicht abgewiesen.

Der erste Vereinsstand bei einem Straßenfest für Nachhaltigkeit in Bochum-Hamme am 17.5.2025

 

Die Idee ist, dass Städte ihre Strukturen stärker nach den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen ausrichten – nicht nur, weil es im Gesetz steht, sondern dadurch echte Teilhabe gelebt wird. Es ist mittlerweile auch der Politik klar, dass der Demografische Wandel auch dazu führt, dass in der Überalterung der Gesellschaft auch ein höherer Grad an Behinderungen auftauchen wird, ob im Alter oder durch gesundheitliche Probleme oder weil es angeboren ist. 10% der deutschen Bevölkerung gehören zu dieser Klientel. Das ist schon mehr, als viele denken und spielt mit Sicherheit ein großer Faktor in der Zukunft mehr politischen und auch wirtschaftlichen Willen in Barrierefreiheit und Inklusion zu bewegen in Projekten und Baumaßnahmen.

Zur Übersicht der Gesetzgebung

Das Grundrecht auf Barrierefreiheit ist in Deutschland durch verschiedene Gesetze und internationale Abkommen verankert, die die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben sicherstellen.

Gesetzliche Grundlagen (KI-Übersicht aus BING mit entsprechenden Links)

  1. Grundgesetz (GG): Artikel 3 Absatz 3 Satz 2 des Grundgesetzes besagt: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Dies stellt sicher, dass Menschen mit Behinderungen gleich behandelt werden und Zugang zu allen Bereichen des Lebens haben.  (Quelle: Aktion Mensch)
  2. UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK): Diese internationale Vereinbarung, die Deutschland 2009 ratifiziert hat, konkretisiert die Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen. Artikel 9 der UN-BRK definiert Barrierefreiheit als den gleichberechtigten Zugang zu Transportmitteln, Informationen und Dienstleistungen.  (Quelle: Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.)
  3. Behindertengleichstellungsgesetz (BGG): Dieses Gesetz regelt die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen im öffentlichen Recht und verpflichtet öffentliche Einrichtungen zur Schaffung von Barrierefreiheit. Es gilt für alle Bundesbehörden und stellt sicher, dass Gebäude, Verkehrsmittel und digitale Angebote barrierefrei sind.  (Quelle: Aktion Mensch)
  4. Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG): Dieses Gesetz, das am 28. Juni 2025 in Kraft trat, regelt die Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen, einschließlich Online-Shops und Apps. Es zielt darauf ab, die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen zu verbessern.  (Bundesregierung)

Bedeutung der Barrierefreiheit

Barrierefreiheit ist entscheidend für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Sie ermöglicht den Zugang zu Bildung, Arbeit, Kultur und Freizeitaktivitäten. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sollen sicherstellen, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt leben können, ohne durch bauliche oder digitale Barrieren eingeschränkt zu werden. 

www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de

Insgesamt ist das Grundrecht auf Barrierefreiheit ein wesentlicher Bestandteil der Menschenrechte in Deutschland, das durch verschiedene Gesetze und internationale Abkommen gestützt wird. Es fördert die Gleichstellung und die Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft. Mein Fazit in der Übersicht: Es wird aber eben nur zu einem Bruchteil wirklich durchgeführt! Das ist meines Erachtens nicht akzeptabel!

Milton schaut positiv in die Zukunft

 Fazit

Barrierefreiheit ist mehr als eine Frage des Grundrechts. Es ist eine Frage der Teilhabe am Leben und Würde. Fragt man Menschen, die über Barrierefreiheit denkt, dann sind alle überzeugt mitzumachen. Wenn es an das Eingemachte geht, ist es zu teuer, gibt es Hürden oder wird das Gesagte am Ende eher als hohle Phrase von gestern abgetan und nichts gemacht. Alle wollen, doch nur wenige sind bereit diesen Willen auch durchzusetzen.

Miltons Engagement zeigt, wie man mit kleinen, pragmatischen Lösungen eine große Wirkung erzielen kann – und wie Netzwerke, Spenden und Ehrenamt gemeinsam etwas bewegen können, das nachwirken kann. Das ist echte Zugänglichkeit für alle. Und es birgt eine Hoffnung, dass mein im ersten Absatz geschriebenes negatives Denken darüber in naher Zukunft mit dem Verein verändert werden kann. Ich hoffe es mit Milton und dem gesamten Verein!

Ein Rampe für Dich!

Wenn auch du, lieber Leser oder Leserin, eine mobile Rampe haben möchtest oder den Verein unterstützen möchtest, dann melde dich einfach in den unten angegebenen Angaben oder Links, direkt auch bei Milton.

Ich unterstütze den Verein im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich habe die Öffentlichkeitsarbeit übernommen. Für mich war ganz klar von Anfang an, dass wenn die ersten Rampen an den ersten Läden stehen, kommt ein Podcast und  Blogbeitrag über den Mann, der die Idee aus Paris nach Bochum, ins Ruhrgebiet gebracht hat.

Milton Merlano ist ein Pottmensch, der sich auch politisch einsetzt für eine bessere Stadt aus Überzeugung für die Menschen, die mehr Teilhabe bekommen sollen und das Grundrecht darauf diese auch umgesetzt zu bekommen. Es geht mit einfachen Mitteln. Milton beweist es. Meine Unterstützung hat er definitiv und das ist auch wichtig für mich dies in meinem Blog für das Ruhrgebiet allgemein hier hinein zu verewigen!

***

Mehr Informationen zum Verein und die bisherigen Unterstützer:

Barrierefrei Sei mit dabei e.V.

https://barrierefrei-sei-mit-dabei.de  

  1. Vorsitzender: Milton Merlano

milton.merlano@barrierefrei-sei-mit-dabei.de

Telefon: 0234-54454611

Wer den Verein mit einer Spende unterstützen möchte:

Bankverbindung Barrierefrei – Sei mit dabei e.V.

IBAN: DE 49 4306 0129 0154 9273 00
BIC:    GENODEM1BOC

Volksbank Bochum Witten eG

Oder direkt über PayPal.
Link zum Spenden: PayPal Barrierefrei – Sei mit dabei e.V. 

Spendenquittung anfordern:

vereinskasse@barrierefrei-sei-mit-dabei.de

Öffentlichkeitsarbeit:

André Brune – Mobil: 01633912257

Instagram: @barrierefreie_sei_mit_dabei_ev

Facebook  

PDF-FLYER : barrierefrei_flyer_v6_Digital

***

Unterstützter/Sponsoren:

EROLGSGESTALTER GmbH

Reichspräsidentenstraße 21-25

45470 Mülheim an der Ruhr

Telefon: 0208 777245-30

Email: info@erfolgsgestalter.de

https://erfolgsgestalter.de

Markenberatung in Mülheim an der Ruhr | NeuroMarketing & Markenstrategie, Marketing & Designagentur

***

Business-Club.NRW – Das Unternehmernetzwerk im Ruhrgebiet

Stephan Fink

Blötter Weg 79

45478 Mülheim an der Ruhr

Telefon: 017687091000

Email: kontakt@business-club.nrw

***

K.L.U.G. Netzwerk

https://klug-netzwerk.de

Netzwerk für Unternehmen und Kunden » K.L.U.G Netzwerk

Leitung: Sybille Hellier

Telefon: 0209-94577720

***

https://www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/

Bundesfachstelle Barrierefreiheit – Gesetzliche Grundlagen

***

https://www.barrierefreifueralle.de/ Gesetzliche Grundlagen

***

https://www.dguv.de/DGUV Barrierefrei – Grundgesetz

***

https://aktion-mensch.de I Inklusion I Gesetze I Teilhabe und Barrierefreiheit

***

https://bfsg-gesetz.de (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz)

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Die UN-Behindertenrechtskonvention | Aktion Mensch

Alle Fotos bis auf die Flyer sind Copyright André Brune

Eine Roadstory mit Melanie Hagen & der App I +Videopodcast I +Podcast #113

Das Ruhrgebiet mit einer App erkunden? Das geht! Sei dabei! Ich bin es und habe dafür den Früher-Vogel-fängt-den-Wurm-Preis von 0,99 € bezahlt!. Melanie Hagen und Thomas Vollstädt gründeten eine GbR, als sie sich kennenlernten, um eine innovative App zu entwickeln, die eine Reise zu einem Ort informativ begleitet, bevor es besucht wird.

Die Idee zur App Roadstory kam Melanie auf Hawaii! Schon bevor die Villa Hügel erreicht wird, können die Infos zu Krupp & Konsorten erfahren werden, so erzählt Melanie Hagen über das Entstehen, die Entwicklung und das weitere Tun im Podcast Nummer 113 bei Ruhrpottologe unterwegs im Ruhrgebiet bzw. Videopodcast bei RuhrpottlogeTV in Youtube:

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Melanies Geschäftspartner Thomas Vollstädt ist Webentwickler und für den Content zuständig. Melanie Hagen arbeitete zuvor in einer Softwarefirma als Software-Beraterin im Bereich Maschinenlearning; dort sammelte sie Erfahrungen mit Automatisierung und Bestellprozessen. Für das Entstehen der App brauchte Melanie einen Webentwickler. Sie lernte zufällig Thomas kennen, der begeistert sofort mitmachte. Die ersten Ergebnisse waren vielversprechend und spornten an weiterzumachen.

Thomas Vollstädt & Melanie Hagen beim Pott-Talk getroffen

Sie wandten sich an die Stadtmarketing-Abteilungen der Ruhrgebietsstädte, erklärten ihr Konzept und suchten nach Partnern. Aktuell werden für die von einer KI eingesprochenen Texte zur Erklärung von Sehenswürdigkeiten aus Wikipedia und auch ChatGPT genutzt. Die Vorinformationen werden natürlich von Menschen nochmals überprüft. Von 10 Informationen aus ChatGPT, sind meist nur drei wirklich nutzbar.

Das Team arbeitet seit einem Jahr zusammen und ist durch die Zusammenarbeit auch freundschaftlich verbunden. Die Idee kam Melanie in den USA: Dort erlebte sie eine ähnliche App in einem Nationalpark in Hawaii. In Europa existiert ein ähnliches Angebot bisher noch nicht. Geplant und gestartet sind sie zunächst mit 15 Touren im Ruhrgebiet, wobei der Fokus auf der Industriekultur des Reviers liegt, aber auch Schlösser und andere Schmuckstücke Berücksichtigung finden sollen.

Die Bochumer Wirtschaftsförderung unterstützte das Projekt sofort und Bochum Marketing lieferte die Informationen für den Bochumer Teil. Ein Stadtrundgang ist zum Beispiel auch in der App. Durch die Förderung landete Melanie und Thomas Firma im Funkhaus in Bochum am Fritz-Husemann-Platz für ein Jahr. Auch andere Start-Up-Firmen sind hier zu finden, wie in einem Coworking-Space, die gefördert wurden. Melanie bunkerte uns den Raum „Oma Krause“. Ein herrlicher Raum, der wirklich an die Oma oder Uroma erinnert mit dem alten Lampenschirmen oder dem Gelsenkirchener Barockmöbeln, entsprechende bequeme Sitzmöbel mit Kissen, die erstmal den Handkantenschlag bekommen können, Geschirr aus den Zeiten 1950er – 1980er, entsprechende Fotos und einen Schrank ohne Fernseher, denn das ist das einzige Moderne hier: Ein Flachbildfernseher:

Ihre Recherchen fanden auch ungewöhnliche Dinge, wie den Salzbergbau in Unna und deren Ängste gegenüber dem aufkommenden Steinkohlebergbau. Bereits bei der Überprüfung der KI-Funktionsweise stellte sich heraus, dass sieben der zehn generierten „Fun Facts“ falsch waren – eine nützliche Erinnerung, wie wichtig menschliche Kontrolle bleibt.

Bochum Marketing unterstützt das Vorhaben. Die App ist eine sehr gute Verbindung, wenn es zum Beispiel zur Jahrhunderthalle geht. Erste Informationen können abgerufen werden, bevor vor Ort die menschliche Gästeführung den Part der Historientiefe übernimmt.

Ein Ziel ist auch, die App in verschiedenen Sprachen zu entwickeln. Bisher kommen keine Profisprecher zum Einsatz. Das ist auch ein Kostenfaktor, den ich verstehen kann als professioneller Sprecher. Das übernehmen KI-Sprecher. Das zeigt jedoch, dass es noch Grenzen gibt. Sätze sind mittendrin abgehackt oder Straßen sind falsch ausgedrückt, wie die Huestraße zur Hüstraße wird.

Dennoch ist das Ziel diese in verschiedenen Sprachen anbieten zu können. Die App hat auch ein enormes Ausbaupotenzial: NutzerInnen können je nach Fortbewegungsart – Auto, Fahrrad oder zu Fuß – erste Touren ab Herbst 2025 starten können.

Preis

Zu Beginn werden Touren für 3–5 Euro zum Download angeboten; Tourenpakete für 12–15 Euro können das gesamte Ruhrgebiet abdecken. Bis zur offiziellen Veröffentlichung können Interessierte als Testperson teilnehmen oder das Earlybird-Angebot für das Ruhrgebiet von 0,99 Euro statt 15,99 € ab Herbst 2025 nutzen.

Das Deutschland-Paket liegt jetzt noch bei 5,99 € statt 28,99 €. Von der See bis in die Berge, Kurzurlaube, Auszeiten, Panoramarouten und Entdeckungen in ganz Deutschland sind darin enthalten. Im Europa-Paket werden ab Sommer 2026 traumhafte Urlaube in 15 Ländern Europas vorgestellt für jetzt noch 39,99 € statt 129,99 € einmalig. Kein Abo soll folgen. 

Die Touren werden alle ständig erwartet. Es sollen aus den verschiedenen Ländern Touren angeboten werden, auch in der Landessprache. Das ist das hochgesteckte Ziel. Als Tester und Earlybird kann ich ab sofort das System bzw. die Touren vom Ruhrgebiet vorab testen. Kritik und Verbesserungsvorschläge sind in den Anfängen natürlich erwünscht. Die App soll sich auch auf dem Markt besser als andere behaupten können. Deswegen:

Tester werden noch gesucht!

Ich bin auf die beiden beim Pott-Talk in Bochum aufmerksam geworden und bot ihnen einen Podcast an, wofür sie sich sofort begeistert hatten. Jetzt konnte ich ihren Start im Funkhaus in Bochum mit Blick auf den neu fast fertig gestalteten Fritz – Husemann-Platz  von ganz oben blicken. Als sie mir die Funktion erklärte, erzählte ich von einer Gästeführung zu den Stolpersteinen, die ich plane, so dass wir übereingekommen sind, dass ich sie für die App einsprechen kann und sie kostenlos zur Verfügung gestellt werden wird. Erinnerungskultur ist Melanie auch sehr wichtig, gerade zur jetzigen politischen Situation.

Wie funktioniert die App Roadstory?

Will man z.B. von Bochum zur Villa Hügel fahren, wählt man in der App Krupp & Konsorten aus. Während der Fahrt wird in einem Umkreis die gerade relevanten Audioinformationen abgespielt, heruntergedimmt, damit der Fahrer sich konzentrieren kann. Die App unterbrich sanft die Musik- oder Podcast-Wiedergabe. Dann werden die ZuhörerInnen von der Stimme mit Informationen gefüttert. Die App soll dynamischer werden und sich an verschiedene Gegebenheiten anpassen.

Tester gesucht!

Mehr Informationen, die Early-Bird-Angebote und die Touren findet ihr unter 

www.roadstory-audio.com

Mail: explore@roadstory-audio.com

Fragen? 015156941404

Social Media:
Roadstory Audio | LinkedIn

Roadstory Audioguide (@roadstory_audio) I Instagram

Roadstory Audio I Facebook

***

Erwähnt wurde die App https://Lialo.com als Vergleich.

Dort können Gästeführungen individuell runtergeladen werden gegen einen entsprechenden Preis. Beide Apps können sich sehr gut ergänzen, genauso sollte trotzdem kein Reiseführer vergessen werden.

FAZIT:

Eine innovative App, die zuerst das Ruhrgebiet auf eine neue Art touristisch entdecken lässt, bevor sie in die Europäische Liga aufsteigt. Einige Touren sind schon zu finden, wie in der Toskana oder auf den Kanaren. 

Ich sehe viel Potenzial. Ich habe die App mir für 0,99 € runtergeladen als früher Vogel, der den Wurm fängt. Ich werde die ein oder andere Tour als Tester ausprobieren. Ich bin gespannt und werde den Weg der Inhaber der App Roadmovie verfolgen. 

Vor allem freue ich mich auf das Stolpersteinprojekt, dass ich in Bochum starte und auch in anderen Städten des Ruhrgebiets vorhabe für die App zu erstellen. Sie werden kostenlos abrufbar sein. Und sie wird für die App auch von mir kostenlos im Sinne der Erinnerungskultur für die Opfer des Nationalsozialismus, damit es sich nicht wiederholt mit Melanie und Thomas eingerichtet werden, egal, wieviele Menschen diesen jeweiligen Stolperstein-Weg nutzen werden.

Müllsammeln mit Horst putzt sich heraus! in Gelsenkirchen I Eine Stadtteil-Initiative von Hans-Georg Kouker I +Video I +Podcast #112

Müll ist kein Naturgesetz, sondern ein Versäumnis. In den Städten des Ruhrgebiets landet oft mehr Abfall auf den Straßen, als dort hineingehört. Eine Ausnahme bildet da der Stadtteil Horst in Gelsenkirchen: Hier hat Hans-Georg Kouker 2021 eine Müllsammelaktion ins Leben gerufen, um den Heimatstadtteil sauberer zu machen: Horst putzt sich heraus.

Einmal im Monat treffen sich Gleichgesinnte, um den Stadtteil Horst von Unrat zu befreien. Mittlerweile unterstützt auch der städtische Entsorger Gelsendienste die Aktion. Alle 50 Meter hängt ein Abfallbehälter und fordert auf, den Müll doch bitte darin zu entsorgen und die Stadt sauber zu halten. Bürger und Bürgerinnen der Stadtteile Rotthausen und Ückendorf sind auf Koukers Aktion aufmerksam geworden und fangen an in ihrem Stadtteil sauber zu machen.

Ich unterstützte an einem Samstag auch mal die Aktion, um zu sehen, wie und wo Horst sauberer gemacht wird und ob es funktioniert hat. Ich als Ruhrpottologe will, dass unser Ruhrgebiet sauberer gehalten wird, denn ich sehe jeden Tag Unrat auf den Straßen, wo es nicht hingehört. Das macht keinen guten Eindruck auf unsere Region, wo wir doch unser Ruhrgebiet nach außen so toll bewerben wollen, damit wir Touristen bekommen und unser schönes Revier zeigen möchten.

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Podcastfolge 112 folgt am 20.8.25 ab 10 Uhr (abonniert den Newsletter oder auch den Podcast auf allen Kanälen: Ruhrpottologe unterwegs im Ruhrgebiet)

In Horst treffen sich die Unterstützer*innen von Hans-Georg Koukers Initiative Horst putzt sich heraus! an jedem letzten Samstag zwischen 10 und 12 Uhr auf dem Horster Marktplatz. Von hier aus sammeln sie sternförmig in den Straßenzügen den Abfall ein. Im Horster Norden macht Bernd Strickling, dem Geschäftsinhaber des alten traditionellen Textilhauses Strickling in Horst, mit. Er macht den Horster Norden mit Gleichgesinnten sauber. Die beiden teilten Horst in Nord und Süd auf, damit beide Bereiche sauberer werden.

Rechts: Hans-Georg Kouker

Der Anfang war mühselig, doch heute zahlt sich der Einsatz aus: Horst wirkt ordentlicher, und das Engagement inspiriert weitere Anwohnerinnen und Anwohner. Dennoch bleibt Müll auf den Straßen sichtbar – Aufklärungs- und Durchhaltearbeit ist weiter nötig.

Ich kann den Eindruck vor Ort betätigen durch meine Teilnahme: Am Kiosk am Marktplatz lagen Zigarettenstummel, Kronkorken und Verpackungsmüll zwischen Kopfsteinpflaster, Grünflächen und Baumstämmen. Vor dem Kioskeingang am Marktplatz steht ein Abfallbehälter mit einem Hinweisschild Danke von Horst putzt sich heraus, um den Stadtteil sauberer zu halten. Doch auch wenn die Aktion vieler Geschäftsinhaber*innen von Horst mit den von der Initiative aufgestellten Abfallbehältern unterstützen, liegt noch genug auf den Straßen herum, wenn auch insgesamt es Wirkung zeigt. Die Straßen sind nicht mehr so voll von Unrat wie vor dem Anfang von Horst putzt sich heraus!.

Die Initiative Horst putzt sich heraus hat sich zu einer Vorbildaktion für andere Stadtteile im Ruhrgebiet entwickelt: Nicht meckern, sondern mithelfen. Wer mitmachen will, findet Wege, unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft aktiv zu werden. Durch vermehrte Bürgerengagements entstehen saubere Orte und ein besseres städtisches Gemeinschaftsgefühl.

Die Idee hinter dem Projekt ist simpel: Menschen zusammenbringen, Verantwortung übernehmen und gemeinsam sauber halten. Seit der Gründung von Horst putzt sich heraus! wirkt sichtbar: Ladenbesitzer machen mit zusätzlichen Abfallbehälter mit. So wird das Bewusstsein für Müllvermeidung im Stadtteil gesteigert.

Unterstützt wird die Initiative auch von Sybille Hellier, die sich durch das Mitmachen mit dem Sammeln von Zigarettenkippen beschäftigt hat. Sie zählt an jedem Sammeltag die Zigarettenstummel und klärt mit der daraus entstandenen Initiative „AufGEraucht“ über die schädlichen Umweltfolgen auf, wie Grundwasserverseuchung.

Die sich in der Gründung befindliche Umweltstiftung Greendays4Future ist sie Pressesprecherin geworden und informiert darüber über die Stadtgrenzen hinaus über dieses besondere Abfallproblem. Ihr Engagement zahlt sich aus, so dass auch der Fußballverein Schalke 04 auf sie aufmerksam wurde und nun die Aktion unterstützt und die Fans aufklären möchte für mehr Nachhaltigkeit.

Bei mir ist es nicht nur die Flaschen und Dosen, sowie die Kronkorken, die überall heraumliegen mit der Kunst-Müll-Aktion „Flaschengefühle“, sondern einfach aus Überzeugung, das Müll eben nicht auf die Straße und in die Natur gehört, sondern in den Müllbehälter oder bei Pfand abgegeben bei einem Händler.

Diese Flaschen sammelt kein Obdachloser oder Rentner ein. Sie sind nicht zu sehen. Sie sind in diesem Moment Müll und gehören auch in den Müllbehälter!
So sauber!

Insgesamt zeigt Horst putzt sich heraus! durch das jahrelange Tun Wirkung. Dennoch ist besonders an Schulen mehr Aufklärung nötig, denn trotz mehr Abfallbehältern liegt dort leider mehr Müll herum. Jugendliche nutzen leider selten die Müllentsorgungsbehälter. HG Kouker hat die Aufklärung schon angefangen, aber ist mehr nötig, um die Generation zum Thema Müll zu sensibilisieren, nämlich mitmachen zu lassen. Sie müssen die Müllproblematik sehen und dabei mithelfen.

Für mich persönlich war es eindrucksvoll zu sehen, wie die Aktion zu einer größeren Sensibilisierung beiträgt. Abends werden die Abfallmengen auf den Straßen langsam weniger – ein Zeichen dafür, dass Aufklärung und gute Beispiele wirken. Trotzdem bleibt der Bedarf groß: Es braucht mehr Mut, Gespräche mit Passantinnen und Passanten zu führen, Kinder für Müllvermeidung zu begeistern und regelmäßig Müll zu sammeln zur  weiteren Sensibilisierung für eine sauberere Stadt.

Vor dem Kiosk war das sehr schlimm versaut!

Die Botschaft ist klar: Wer alleine anfängt, kann andere motivieren. Horst putzt sich heraus zeigt, wie Gemeinschaft Verantwortung übernehmen kann. Wer Mahnungen hört, kann selbst aktiv werden: Nimm eine Mülltüte, sammle Müll auf oder melde Stellen von größeren Müllansammlungen der Stadt, damit sie entsorgt werden. Wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet, kann eine Stadt wie Horst zu einer saubereren, lebendigeren und wohlfühlenden Umgebung werden.

Fertig! und wieder eine Menge gesammelt im Stadteil Horst von Gelsenkirchen

Und ja, es gibt noch viel zu tun. Manche Bereiche bleiben unachtsam, doch jeder Schritt zählt, um unser Ruhrgebiet nachhaltig sauberer zu machen.

Wer möchte, kann zum Beispiel nicht nur in Horst die Initiative in Gelsenkirchen unterstützen, sondern auch Greendays4Future bei den Aktionen. Ich bin selbst mittlerweile Repräsentant geworden mit meiner Kunstaktion „Flaschengefühle“ und den daraus resultierenden Hinweis, dass Flaschen ohne Pfand nicht in die Natur gehören. Oder wenn ihr in Bottrop seid, könnt ihr an jedem letzten Sonntag im Monat den Verein Waldfegen e.V. unterstützen.

Es gibt in vielen Städten des Ruhrgebiets einzelne Vereine oder Initiativen, um zu unterstützten. Ich für meinen Teil fange in Bochum einfach an und hoffe, damit Gleichgesinnte zu treffen, die in meinen beiden Stadtteilen, wo ich wohne Eppendorf und Weitmar, unterstützen. Den ersten Termin gebe ich noch bekannt. Start ist im Oktober!

Aller Anfang ist schwer, doch die Mühen zahlen sich aus. So ist Horst putzt sich heraus! initiiert von Hans-Georg Kouker in Gelsenkirchen eine Möglichkeit sich anzuschließen im Stadtteil oder als Vorbildfunktion im eigenen Stadtteil von Duisburg bis Hamm, von Dorsten bis Hagen einfach mal einen Greifer zu nehmen und anzufangen die eigene Stadt sauberer zu machen.

Und wer das einmal gemacht hat, wird erstaunt sein, dass ein inneres Gefühl sich breit macht: Stolz und ein gewisses Wohlgefühl etwas für seinen Wohnort gemacht zu haben und etwas zurückgegeben zu haben, wo man lebt.

Viel Spaß dabei und Müll frei statt Glück auf!

***

Wer bei Horst putzt sich heraus! mitmachen möchte:

An jedem letzten Samstag im Monat 10-12 Uhr

Hippolytusstraße/Markplatz Nord und/oder Süd von Gelsenkirchen Horst 

Bei Hans-Georg Kouker (Süd) oder Bernd Strickling (Nord)

***

Über Greendays4Future: https://GREENDAYS4FUTURE.DE

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Die Umwelt erfahren mit Naturfreunde – am Beispiel Ortsverein Bottrop I +Videopodcast I + Podcast I +Fotos #109

Was sind die Naturfreunde? Wie lange gibt es sie schon? Und was machen die Naturfreunde eigentlich? Das sind nicht die einzigen Fragen, die ich hatte, als ich zu den Bottropern Naturfreunden gekommen bin, um einen Podcast mit ihnen zu machen. 

Ich wußte bislang nicht, wie groß sie wirklich sind und welchen öko-sozialen Hintergrund sie eigentlich haben seit ihrer Gründung im Jahr 1895. Sie stellen sich offen gegen den rechten Populismus und  machen mit ihrem eigenen Projekt FARN und dem Naturfreunde-Verlag Präventionsarbeit. Sie setzen sich auch für den sanften Tourismus ein. 

Stellvertretend habe ich nun einen von den weltweiten 600 Ortsgruppen nun interviewt. Im Vorstand sitzen Wilhelm Schluckebier und Rainer Fries, die mir viele Fragen beantwortet haben, die nicht nur ich bestimmt nicht wissen:

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Vielleicht ist der Titel zu lang. Vielleicht hätte ich einen griffigeren nehmen sollen, aber vielleicht versteht ihr es, wenn ich den Titel „Umwelt erfahren“ genutzt habe, wenn ihr weiterlest oder den Podcast gehört oder gesehen habt. Denn die Umwelt ist nicht nur Natur, die es zu schützen gilt. Die Umwelt ist auch der Mensch, der sie beeinflusst mit Tourismus zum Beispiel oder auch der offene Gesellschaftliche Dialog, der durch Populisten gestört wird, die wieder mit Hass und Zerstörung drohen, was die Naturfreunde schon einmal durchmachen mussten. Denn wußtest du, dass…

Rechts: Wilhelm Schluckebier, Links: Rainer Fries vom Vorstand der Naturfreunde Bottrop vor ihrem Naturfreundehaus Auf der Koppe 16

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ einer der ältesten Vereine sind und gar nicht in Deutschland gegründet wurden?

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ von den Nationalsozialisten und Kommunisten verboten wurden?

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ nicht nur sich für den Naturschutz, sondern auch die erste Friedensbewegung in Deutschland mitgeprägt haben?

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ sich für günstigen Urlaub mit ihren Naturfreundehäusern für die ärmeren Familien oder Kinder- und Jugendgruppen einsetzen und damit nach den Jugendherbergen der zweitgrößte Anbieter in Deutschland sind?

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ von engagierten Arbeitern in Wien 1895 gegründet wurden?

Wußtest du, dass sie sich nicht nur für Naturschutz, sondern auch für eine offene Gesellschaft und auch die heutigen Erinnerungskultur einsetzen?

Wußtest du, dass die „Naturfreunde“ eigene Skischulen haben?

Wußtest du, das die „Naturfreunde“ weltweit in 21 Ländern heute aktiv sind, wie z.B. in Algerien, Togo, Finnland, Tschechien oder in den USA?

Ich denke, dass diese Fragen mir mit Sicherheit 99% der Leser und Leserinnen nicht beantworten hätten können. Der traditionelle Verein, der von den Nazis unter Adolf Hitler und auch in der DDR unter den Kommunisten verboten wurde, engagierte sich eben früher schon nicht nur für die Natur, dass er nicht eingezäunt wird von den reicheren bürgerlichen Besitzern, sondern auch für eine offene soziale und demokratische Gesellschaft.

Ein Abriss der Geschichte

Die Städte wurden in der Zeit der Industrialisierung immer dichter. Die Landbevölkerung zog in die Städte. Dort wurde gebaut ohne Rücksicht auf die natürlichen Flächen in den Innenstädten. Aus den Schornsteinen der Wohnhäusern und Fabrikgebäuden rauchte es. Schwefel, Stickoxide, Kohlenmonoxid und was da noch alles ohne Filteranlagen in die nahe Umwelt abgegeben wurde, ließ gerade die Kinder der ärmeren Schichten leiden. Gesundheitliche Probleme, wie Asthma, Krupphusten und Eisenmangel, genauso wie der tägliche Lärm durch die Pferdekutschen, die auf den Kopfsteinpflaster laut durch die Städte rasten, waren genau wie heute der Lärm der Autos, ein Grund, das die Menschen krank machten. Wo kann man das besser in den Griff bekommen, als in der Natur. Doch die wurde von den Reichen und der bürgerlichen Klasse der damaligen Zeit für sich beansprucht. Sie zäunten ihre Privaten Wälder und Wege ab. Die Naturfreunde waren gleichgesinnte aus der bürgerlich-arbeitenden Bevölkerung, die das verhindern wollten und es erfolgreich auch getan haben.

So entwickelte sich der Verein „Naturfreunde“ in Wien mit dem Hintergrund für die Kinder und Jugendlichen und den ärmeren Schichten der Arbeiterfamilien Natur zu schützen und ihn zur Erholung nutzen zu können. Der Wiener Sozialist, Freidenker und Lehrer Georg Schmiedl suchte nach Gleichgesinnten, um in die Natur zu gehen und diesen nachhaltig zu schützen, darin wandern zu können ohne Zäune und auch die sozialistische Prägung zu fördern für eine offene demokratische Gesellschaft.

Im Ortsverein Hamburg entstand dann die Idee Naturfreundehäuser auf Kosten von Spenden und des Vereins zu bauen, damit die Kinder und Jugendlichen, sowie die ärmeren Schichten der Bevölkerung raus in die Natur können und ganz nah oder direkt in der Natur sich erholen konnten. Das konnte auch mehr als nur ein Wochenende werden. Grillen auf dem Grundstück, Spielen und Musizieren, sowie Veranstaltungen unabhängig von der Glaubensrichtung oder politischen Gesinnung haben die Naturfreunde einen Weg gefunden vielen Menschen wieder ein Lächeln ins Gesicht zu bringen. Es entstand in der Lüneburger Heide das erste Naturfreundehaus Deutschlands. Eins von heute 400 neben Hütten, Städteheimen und Bootshäusern.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden neue Naturfreundehäuser gebaut. Darunter entstand auch Auf der Koppe 16 in Bottrop 1952 in Eigenarbeit und Geldern das Haus. Es hat zwar keine Übernachtungsmöglichkeit, aber es ist ein eingetragenes Jugendbegegnungszentrum. Wobei heute die Jugend leider nicht mehr in der Überzahl ist in Bottrop, sondern eher die im Rentenalter liegenden Mitglieder.  Es gibt keine Jugendgruppe mehr.

Ich habe sie beim Touristenworkshop in Bottrop kennengelernt. Ich wollte sie interviewen, weil ich das Konzept gar nicht kannte, wo ich doch mit Natur- und Umweltschutz mein Leben lang schon verbunden bin. Es war schon erstaunlich, was ich erfahren habe. Eine spannende, traurige und ereignisreiche Geschichte prägt die Naturfreunde. Und es ist schade, dass heute so mancher Ortsverein ums Überleben kämpfen muss. In Gladbeck wurde er kürzlich geschlossen. Ebenso ist der Ortsverein in Oberhausen kränklich. „Einzelkämpfer“ schlossen sich den Bottropern an. In Bochum gibt es im Stadteil Linden einen, den ich noch aufsuchen möchte. Vergessen ist wohl, dass die Naturfreunde in der Nazizeit verboten waren, weil sie offene Kritik an der herrschenden Kapitalklasse verübten, die wiederum die Nazis damals so gern finanzierten.

Am Beispiel vom Ortsverein Bottrop stelle ich den Ortsverein im Ruhrgebiet vor und hoffe, dass sich Menschen finden, die es toll finden, was sie machen und vielleicht….vielleicht kommt der ein oder andere hin und möchte mit anpacken und unterstützen, egal in welchem Alter! 

Hier findet sich Nachhaltigkeit, Sanfter Tourismus, Offene Gesellschaft, Prävention gegen Rassismus und Klimaschutz, sowie das gesellige Beisammensein mit Rad-, Wander-, Kanu-Touren und Grillfeste und diverse Kultur- und Aufklärungsveranstaltungen.

Ich hatte ja auch schon im Februar 2025 eine Einladung bekommen über mein Kunstaktionsprojekt „Flaschengefühle“  vorzustellen, wo es um Glasmüll geht, der das Stadtbild immer mehr belastet. Mein Freund Ralf Opiol hat ein Foto während des Vortrags mit Lesung der Texte zu meinen Bildern gemacht.

Mein Vortrag vor den Bottroper Naturfreunden zum Thema Glasmüll und dem Kunstprojekt „Flaschengefühle“ Foto (c) Ralf Opiol
Das Naturfreundehaus in Bottrop, erbaut von 1952-56 aus eigenen Mitteln

Ortsverein Bottrop im Ruhrgebiet

Der Bottroper Verein feiert 2026 ihr 95 jähriges Bestehen. Sie machen viele Dinge, um auch jüngeres Publikum anzusprechen. Sie bieten ein vielfältiges Programm an Aktivitäten an. Es gibt Radtouren, Wandertouren, die auch unabhängig vom Verein besucht werden können, sowie Veranstaltungen wie Kindermärkte, Blumentauschbörsen, Sommerfeste und Weihnachtsbasare.

Das Veranstaltungsbrett im Eingangsbereich

Kreativgruppen stellen selbstgemachte Marmeladen her, malen zusammen kunstvolle Bilder oder arbeiten mit Holz. Zudem werden Erste-Hilfe-Kurse, Stammtische und Vorträge angeboten, beispielsweise zur Geschichte des Ruhrgebiets oder zum Kapp-Putsch.

Ein Gedicht der Naturfreunde mit viel Sinn für das Leben

Wilhelm Schluckebier regte an die Emscher als Flusslandschaft des Jahres zu initiieren, was die Naturfreunde mit dem Deutschen Anglerfischerverband (DAFV) alle zwei Jahre seit 1998 zusammen machen.

Blick in den Garten aus dem Veranstaltungsraum hinaus

Wilhelm Schluckebier, den ich neben Rainer Fries aus dem Vorstand der Bottroper Naturfreunde interviewte, kam 1989 von Hessen nach Bottrop. Er ist auch der zuständige Betreuer des Käte-Strobel-Naturfreundehauses bei Gummersbach. Das ist ein ganz besonderes Haus, denn dort können sozial schwache Erwachsene für nur 50 € und 25 € pro Kind/Jugendliche pro Woche übernachten mit drei Mahlzeiten am Tag. Ein Antrag bei der Diakonie Reisen muss vorher gestellt werden, ob die Familie förderungswürdig ist, dann kann es losgehen in die Natur und sich eine Auszeit gegönnt werden.

NFH Käte-Strobel-Haus

Rainer Fries war früher in den Jugendgruppen aktiv. Eine Zeitlang hatte er sich zurück gezogen aus dem Verein und ist kürzlich wieder dazugekommen und hat sofort im Vorstand mitgemacht. Er organisiert die Radtouren in und um Bottrop herum, die einmal im Monat stattfinden.

Derzeit gibt es jedoch keine aktive Jugendgruppe vor Ort. Das Haus der Naturfreunde dient als Jugendbegegnungszentrum und Veranstaltungsort für verschiedene Events. Auch gleichgesinnte Vereine, wie der einmal im Monat ehrenamtlich in der Natur „müllsammelnde“ Verein Waldfegen e.V. nutzen die Räumlichkeiten für Vereinssitzungen.

Bei den Naturfreunden gab es auch Widerstandskämpfer zur Zeit der Nationalsozialisten. Da gehört es selbstverständlich für den Verein dazu auch an die dunkle Zeit zu erinnern. Sie unterstützten 2022 die Erinnerungskultur. Stolz kann die Bottroper Ortsgruppe einen kleinen Stolperstein-Wanderführer präsentieren. Er beinhaltet wichtige Informationen zu den einzelnen Personen. Er ist kostenlos und kann beim Verein bestellt werden.

Sie setzen sich auch gegen Einsamkeit, Hilflosigkeit und Rechtsradikalität ein. Nur Gemeinsam ist man stark, so ihr Motto.

Übersicht der Aktivitäten der Bottroper Naturfreunde

Neu ist der Erlebnis-Rucksack, der für eine Wandertour von knapp 5 km vom Naturfreundehaus aus gemacht werden kann. Für Familien oder Schulklassen mit Kindern bis 12 Jahren enthält der Erlebnis-Rucksack einige Utensilien bereit, um die Natur nah um das Naturfreundehaus zu erkunden, wie zum Beispiel eine Insektenlupe.

Der Vereinsverband, Engagement und Naturfreundehäuser

Der Verein ist in Österreich und Deutschland in weiteren 19 Ländern in über 600 Ortsgruppen weltweit mit insgesamt etwa 350.000 Mitgliedern vertreten. Das größte Angebot stellen die Naturfreundehäuser dar, die nach den Jugendherbergen die wichtigsten Gruppenunterkünfte sind. Aber es gibt auch Bootshäuser und aktive Kanugruppen, sowie eigene Skischulen und Präventionskurse zum Thema Rechtsextremismus und offene Gesellschaft.

In Nordrhein-Westfalen ist der Landesverband mit Sitz in Düsseldorf, auf Bundesebene befindet sich der Sitz in Berlin. Die Naturfreunde verbinden Natur- und Umweltschutz mit sozialem Engagement und politischer Arbeit. So setzen sie sich beispielsweise gegen Umweltzerstörung ein und haben die Emscher als Flusslandschaft des Jahres initiiert. Historisch waren sie auch im Widerstand aktiv.

Der Garten hinter dem Naturfreundehaus in Bottrop

Das Motto der Naturfreunde lautet: „Tut Gutes und rede darüber.“ Der Verein ist offen für alle, die sich für Natur, Umwelt und soziale Gerechtigkeit engagieren möchten. Wer aktiv werden will, findet vielfältige Wege, sich einzubringen – sei es durch Mitarbeit in den Gruppen, bei Veranstaltungen oder auch in sozialen Projekten. Die Naturfreunde sind eine Gemeinschaft, die sich für eine lebenswerte Umwelt und eine solidarische Gesellschaft stark macht. Das ist doch genau das, was uns alle so bewegt. Eine offene Gesellschaft, die Natur nicht nur respektiert, sondern fördert.

Im Garten kann gegrillt werden. Gemeinschaft und Geselligkeit steht an oberster Stelle

Ein besonderes Mitglied verlor der Bottroper Ortsverein bei einer Naturfreunde-Wanderung. Der deutschlandweit in den 1960er Jahren bekannte Boxer Dieter Renz, dem in Bottrop die Sporthalle gewidmet wurde, rutschte am 10.8.1969 bei einer Wanderung in den Schweizer Alpen unglücklich ab und verstarb vor Ort mit nur 26 Jahren.

Der Bottroper Boxer und Naturfreund Dieter Renz starb bei einer Naturfreunde-Bergwanderung in der Schweiz

Aktivitäten und Angebote in Bottrop (Nichtmitglieder sind herzlich willkommen!)

    • Radtouren, Wandertouren
    • Veranstaltungen wie Kindermärkte, Blumentauschbörsen, Sommerfeste, Weihnachtsbasare
    • Kreativgruppen, z.B. Herstellung von Marmelade, Holzarbeiten
    • Erste-Hilfe-Kurse, Stammtische, Vorträge (z.B. zur Geschichte des Ruhrgebiets, Kapp-Putsch)
    • Jugendgruppen (z.B. „Mal du mal“), allerdings derzeit keine aktive Jugendgruppe vor Ort
    • Das Haus dient als Jugendbegegnungszentrum und Veranstaltungsort
Die letzte Pflanzentauschbörse im April 2025

Aktivitäten und Angebote Allgemein

    • Die Naturfreunde bieten 400 Naturfreundehäuser, um Urlaub günstig in der Natur verbringen zu können für Erwachsene, Kinder und Jugendliche an
    • Die Naturfreunde betreiben eigene Skischulen: NaturFreunde-Schneesportschulen in Deutschland
    • Die Naturfreunde setzen sich für Natur- und Umweltschutz, besonders für den Sanften Tourismus ein
    • Die Naturfreunde haben Fachgruppen für den Bergsport, Kanusport, Schneesport und für das Wandern
    • Die Naturfreunde nehmen politischen Einfluss mit den Fachgruppen für Kultur und Bildung, Natur- und Umweltschutz
    • Trainer*innen-ausbildung für Berg-, Kanu-, Schnee- und Wandersport
    • Bieten Klassenfahrten an zu ihren Naturfreundehäusern
    • Bieten Seminare, machen Projekte für nachhaltigen Tourismus
    • Internationale Zusammenarbeit bei Umweltbildung, Klimaschutz, Armutsbegrenzung, öko-sozial verträglichen Tourismus
    • Organisieren Friedenswanderungen, sowie Stärkenberatung (gegen den Erstarken von rechtem Populismus)
    • Es gibt einen eigenen Verlag, der Schriften für Aufklärung zum Thema Natur- und Umweltschutz, sowie auch politische Schriften zum Thema Rechtsextremismus, Aufklärung und Prävention verlegt

 

Struktur und Mitglieder

    • Insgesamt 350.000 Mitglieder insgesamt. Allein in Deutschland 65000.
    • Über 500 Ortsgruppen und Häuser allein in Deutschland
    • Sitz vom Landesverband Nordrhein-Westfalen: Düsseldorf
    • Sitz vom Bundesverband: Berlin
    • Das größte Angebot sind die Naturfreundehäuser, die neben Jugendherbergen die wichtigsten Gruppenunterkünfte darstellen.
    • Die Naturfreunde betreiben eigene Skischulen: NaturFreunde-Schneesportschulen in Deutschland
    • Die Naturfreunde haben eine eigene Jugendorganisation: Naturfreundejugend Deutschlands
    • Die Naturfreunde haben mittlerweile in 21 Ländern weltweit einen Standort

Politisches Engagement

    • Ursprünglich setzten Sie sich für
    • Die Naturfreunde verbinden Natur- und Umweltschutz mit sozialer und politischer Arbeit, z.B. gegen Umweltzerstörung
    • Sie waren in der Vergangenheit auch im Widerstand aktiv, z.B. gegen das Verbot durch die Nationalsozialisten oder in der DDR.

Kleine Chronik der Naturfreunde

    • Der Wiener Sozialist, Freidenker und Lehrer Georg Schmiedl inseriert in der „Arbeiterzeitung“ am 22. – 24.3.1895. Er sucht Gleichgesinnte zur Gründung einer „touristischen Gruppe“. So fand am Ostersonntag mit Josef Rohrauer, Alois und Karl Renner zusammen der erste Ausflug in den Wiener Wald statt.
    • Im gleichen Jahr am 16. September gründen 185 Frauen und Männer im Gasthaus Zum goldenen Luchsen in Neulerchenfeld in Wien den „Touristenverein ‚Die Naturfreunde'“. Der Jahresbeitrag beträgt einen Gulden, der rührige Sensenschmied Alois Rohrauer wird Obmann. Karl Renner entwirft das Symbol des neuen Vereins: Der Handschlag mit den drei Alpenrosen steht für die Solidarität der Arbeiterbewegung und bleibt bis heute unverändert das Markenzeichen des Vereins.
    • Im Juli 1897 erscheint die erste Ausgabe „Der Naturfreund“ mit einer Auflage von 400 Stück
    • Im Januar 1900 wird „Berg frei“ in der Ortsgruppe Graz der Gruß später zum Gruß des gesamten Vereins. Er bedeutet ein Recht auf Freizeit in den Bergen, nicht nur für Adel und Bürgertum, die es für sich behaupten wollen und die Arbeiter zurückdrängen wollen.
    • Die erste deutsche Ortsgruppe im Gesamtverein gründet sich in München im August 1905. Mittlerweile ist es die 42. Gruppe mit 9000 Mitgliedern, davon 15% Frauen.
    • In den Stubaier Alpen in Tirol wird das erste Naturfreundehaus auf dem Padasterjoch eingeweiht im Jahr 1907
    • In Deutschland entsteht am Rand der Lüneburger Heide das erste Naturfreundehaus durch die Hamburger Gruppe im Jahr 1911
    • 1922 gibt es schon 159000 Naturfreunde
    • 1933 werden die Naturfreunde verboten wegen ihrer offenen Kritik am Kapital und der herrschenden Klasse. Alle mittlerweile 428 erbauten Naturfreundehäuser, davon 300 in Deutschland werden beschlagnahmt und missbraucht für die eigenen Gruppen, wie Bund deutscher Mädel oder Hitlerjugend.
    • Nach 1945 werden die enteigneten Häuser wieder zurückgegeben. In der DDR wird es erst nach 1990 der Fall sein.
    • Ab 1962 beteiligen sich die Naturfreunde an den Ostermärschen der Atomwaffengegner. Sie sind international in 17 Ländern auf allen Kontinenten mit 270000 Mitgliedern mittlerweile vertreten. Neben Naturfreundehäuser gibt es auch Hütten in den Bergen, aber auch Stadtheime und Bootshäuser.
    • 2001 beschließen die Naturfreunde in Deutschland eine Namensänderung. Im „Manifest Nachhaltigkeit“ wird die Bedeutung des neuen Namens „Naturfreunde Deutschlands – Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur“ festgehalten.
    • 2017 wird die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) gegründet, das auch vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ für drei Jahre gefördert
    • Mehr Chronikinformationen: Chronik der NaturFreunde

Was ist FARN?

    • Mit FARN klären sie zum Beispiel die Narrative der Rechstextremen auf: FARN – Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz |
    • Untersucht historische und aktuelle Verknüpfungen rechter und völkischer Strömungen im deutschen Natur- und Umweltschutz
    • Identifiziert rechtsextreme und menschenverachtende Ideologien und erarbeitet menschenbejahende und demokratiefördernde Gegenentwürfe
    • Bietet Informationen, Beratung und Qualifikation für Akteure*innen des Natur- und Umweltschutzes in der Kinder- und Jugendhilfe, auch für Jugendliche und Erwachsene

Käte-Strobel – Haus

    • Ist in den 1970er Jahren erbaut worden vom Bundesfamilien-Ministerium, um sozialschwachen Familien Urlaub zu ermöglichen in der Natur des Oberbergischen Landes zwischen Meinerzhagen und Gummersbach
    • Besitzt ein Hallenbad, eine Saune, eine Kegelbahn, einen Tischtennisraum und große Gruppenräume, sowie eine große Außenanlage mit Spiel- und Sportplätze
    • Es hat Platz für 110 Personen oder 180 für Schulklassen, wenn Klappbetten zusätzlich genutzt werden sollten.
    • Die Unterbringung ist in Appartements mit Dusche und WC, einem Wohnraum und zwei bis vier Schlafräumen.
    • Es gehört heute zum Landesverband der Naturfreunde NRW und wird von den Mitgliedern über einen gemeinnützigen Hausverwaltungsverein betreut.
    • Neben der Beherbergung werden auch Seminare angeboten, die sich hauptsächlich mit politischen Inhalten beschäftigen, sowie auch Familienseminare.
    • Es stehen 7 Seminarräume zur Verfügung

Wer war Käte Strobel?

Die 1907 in Nürnberg geborene Käte Strobel heiratete 1928 einen Sozialdemokraten, der 1934 wegen Hochverrat zu zweieinhalb Jahren ins Konzentrationslager Dachau interniert wurde. Er kam später im Weltkrieg in ein Strafbatallion nach Jugoslawien, wo er in Kriegsgefangenschaft kam.

Käte Strobel war selbst ebenfalls schon 1921 in der sozialistischen Jugendbewegung eingetreten. Bis zum Verbot 1933 gehörte sie der SPD schon acht Jahre an. Sie war ab 1949 eine der wenigen Frauen, die im Bundestag Abgeordnete wurde. Von 1964 bis 1967 war sie auch die Vorsitzende der Sozialistischen Fraktion im Europaparlament.

1966 wurde sie Bundesministerin für Gesundheitswesen. Sie führte die Sexuelle Aufklärung durch einen Sexualkunde-Atlas ein und ließ den Aufklärungsfilm Helga drehen. Unter der Bundesregierung von Willy Brandt wurde sie 1969 Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit bis 1972. In dieser Zeit machte sie sich stark mit Fördermitteln für das Naturfreundehaus in Gummersbach, damit sozialschwache Familien auch Urlaub machen können für wenig Geld.

Sie bekam für ihren Einsatz das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland 1972 und wurde die erste Frau mit einer Ehrenbürgerwürde in ihrer Heimatstadt Nürnberg.

Nach ihr ist der Käte-Strobel-Straße in Nürnberg genannt und auch der Wanderweg, der an dem nach ihr benannten Naturfreundehaus in Gummersbach, den sie selbst eingeweiht hat.

Ihr Zitat „Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie allein den Männern überlassen könnte“, gehört zu den wichtigsten politischen Sätzen, die in Deutschland gemacht wurden.

Sie starb 1996.

Käte Strobel – Wikipedia

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(Anmerkung zum Video: Schrecklich das eine weibliche KI-Stimme das runterleiert…)


Abschließende Bemerkung:
Der Verein ist offen für alle, die sich für Natur, Umwelt und soziale Gerechtigkeit engagieren möchten. Wer sich einbringen will, findet vielfältige Wege, aktiv zu werden. Ich bin schon in einigen Vereinen unterwegs, aber ich selbst überlege tatsächlich mich den Naturfreunden anzuschließen, weil sie genau das beinhalten, was mein Leben prägt: Umwelt- und Naturschutz, offene Gesellschaft, Gegen Rechtsextremismus in jeder Form, Einsatz für eine soziale Gerechtigkeit.

Ich denke, dass Jugendliche, die als Fridays for Future, für mehr Klimaschutz auf die Straßen gegangen sind, könnten sich doch hier auch engagieren. Nun, dass ist leider eine andere Geschichte, die nicht gerade rühmlich ist und den Kommentar lasse ich jetzt hier lieber, der ist zu hören im Podcast. Dafür gibt es ja auch die Möglichkeit sich eben der Naturfreundejugend anzuschließen.

Viel kostet der jährliche Beitrag einer Mitgliedschaft nicht. Für zwei Jahre gibt es eine ermäßigte Das ist doch nicht sooo viel für das was alles insgesamt geboten wird:

Vier Mal im Jahr kommt die Zeitschrift NATURFREUNDiN. Jedes Mitglied ist haftpflicht- und unfallversichert bei allen Veranstaltungen der NaturFreunde (auch online). Es gibt Rabatte auf die Übernachtungskosten in den Naturfreundehäusern. Geringere Teilnahmegebühren für Reisen und Ausbildungskurse werden gezahlt und es gibt regelmäpige Informationen zu aktuellen Themen und Aktivitäten.

Freuen würde ich mich schon, wenn ich ein paar neue Mitglieder durch meinen Blog-Beitrag gewinnen konnte für die Ortsgruppen, nicht nur im Ruhrgebiet. Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg für das weitere TUN für die Naturfreunde!

FAZIT:

Was der Verein insgesamt macht ist sehr innovativ und präventiv. Das ist sehr ehrenswert!

Links:

Ortsgruppe Bottrop

NaturFreunde Bottrop e.V.

Auf der Koppe 16

D 46236 Bottrop

Ansprechpartner Wilhelm Schluckebier

Tel.:     02041 / 97433

Mobil:  0171 / 5548792

e-Mail: wilhelm.schluckebier@t-online.de

NaturFreunde Bottrop: https://www.naturfreunde-bottrop.de

***

Landesverband Nordrhein-Westfalen

Albertstr. 78
40233 Düsseldorf
Telefon (0211) 56 64 99 96
www.naturfreunde-nrw.de
info@naturfreunde-nrw.de

***

Landesverbände allgemein:

Landesverbände | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Bundesverband in Berlin

Anschrift:
NaturFreunde Deutschlands
Warschauer Str. 58a/59a
10243 Berlin
+49 (0)30 29 77 32 60 | Tel
+49 (0)30 29 77 32 80 | Fax
info@naturfreunde.de
www.naturfreunde.de

Öffnungszeiten:
MO–DO: 08:30–16:30 Uhr
FR: 08:30–12:30 Uhr

Bundesgeschäftsstelle | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Naturfreundejugend Deutschlands

Bundesgeschäftsstelle

(030) 29 77 32 70

(030) 29 77 32 80

info@naturfreundejugend.de

Naturfreundejugend Deutschlands | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

NaturFreunde Internationale (NFI)

Generalsekretariat

+43 (0)1 8 92 38 77 42

office@nf-int.org

Die NaturFreunde Internationale | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Für Aufklärung gegen Rechtsextremismus: FARN

FARN – Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz |

FARN-Publikationen zum Download

Downloads | FARN – Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz

***

Naturfreundehaus finden:

Naturfreundehaus finden | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

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Käte-Strobel-Haus

Urlaub für sozialschwache Familien oder für Schulklassen

NFH Käte-Strobel-Haus : https://kaete-strobel-haus.de

***

Aktiv – Veranstaltungskalender für zum Beispiel Kurzurlaube der Naturfreunde:

Veranstaltungskalender | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Trainer*innen – Ausbildung:

Trainer*innen-Ausbildungs-Portal der NaturFreunde Deutschlands

***

Naturfreunde-Verlag

Willkommen im NaturFreunde-Shop mit Broschüren-Download | NaturFreunde Deutschlands | Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur

***

Zum Newsletter:

Abonniere hier den NaturFreunde-Newsletter https://naturfreunde.de/newsletter

 

***

Wer Mitglied werden möchte:

Hier kannst du NaturFreund*in werden! https://naturfreunde.de/mitglied-werden 

***

 

Alle Links und auch Informationen sind entnommen von der Internetseite des Bundesverbands der Naturfreunde: https://naturfreunde.de

Fotostrecke © André Brune

Der seitlich barrierefreie Hintereingang ins Naturfreundehaus von Bottrop
Der Grillofen, der auch für selbstgemachte Pizza gedacht ist
In der Küche finden auch Workshops statt, wie Seifen sieden, Marmelade kochen etc.
Der Kamin im Gesellschaftsraum
Ein Geschenk für mich: Selbstgemachte Marmelade aus einem Workshop
Ein Bild über die Stadt Bottrop, meiner Geburtsstadt, aus einem Workshop heraus kreiert
Zur Zeit hängen Bilder einer Bottroper Künstlerin im Gesellschaftsraum. Eine wechselnde Ausstellung mit Vernissage findet ebenfalls regelmäßig statt
Der Gesellschaftsraum für große Veranstaltungen
Selbstgebastelt und Selbstgemachtes in den Workshops für den Verkauf. Der Erlös geht in den Erhalt des Naturfreundehauses

Bücher zum Leihen und ganz viele Informationsbroschüren vom Verein
Der Workshop-Raum für kleinere Gruppen oder Seminare
Auf der anderen Seite ist eine Bottroper Karte und ein Glücksrad, das bei Veranstaltungen genutzt wird.